Die hier greifende grammatische Regel wird bestimmt noch jemand anführen, damit hab ich's nicht so. Deshalb solte ich es vielleicht gar nicht erst versuchen. Ich machs aber:
Wenn du jemanden fragst, dann willst du immer ETWAS wissen. Und dieses Etwas ist im Spanischen mit dem "lo" besetzt. Also brauchst du zwingend das Dativpronomen "le" für die Person, der du die Frage stellst.
WEM (Dativ, Antwortgeber) stellst du (Subjekt, Wissenwollender) die Frage (wen-oder-WAS, Akkusativ, Frageinhalt).
Oder so: LO veo: Ich sehe ES. Ich sehe IHN. Beide Male geht es um DEINE Sinneswahrnehmung (egal, wen-oder-was du anschaust).
Aber: LO pregunto: Ich frage ES. (Kommt, wenn mit "es" der Frageinhalt gemeint ist und nicht ein befragtes Ding, ein Orakel zum Beispiel, auch im Deutschen ganz selten so vor, weil man ja immer jemanden fragt, und sei es eine Frage, die man sich selbst stellt). Jedenfalls: DU stehst mit deiner Frage im Vordergrund, DU willst ETWAS wissen (Wissenwollender-Frageinhalt).
LE pregunto: Ich frage IHN.
Der Scheinwerfer richtet sich auf den Befragten, von dieser Person, keiner anderen, willst du etwas wissen. (Wissenwollender-Antwortgeber)
Das sind ganz andere Subjekt-Objekt-Beziehungenn, auch wenn im Deutschen beides Akkusativobjekte sind.
Und dieses betonte "Ich frage IHN" (niemand anderen) kommt im Spanischen automatisch betont so rüber: SE lo pregunto A ÉL. Also brauchst du wieder das "lo" für den Frageinhalt.
Mein Erklärungsversuch ist, wenn schon verwirrend, hoffentlich nicht völlig falsch.