Wer zum Arzt geht oder ins Krankenhaus muss, bekommt eine dicke Rechnung, auch das ist für alle gleich, ob gesetzlich oder privat.Als Kassenpatientin zahle ich beim ersten Besuch beim Arzt im Quartal 10 Euro, egal ob ich einmal oder zehnmal hingehe, für (andere) Fachärzte hole ich mir beim Empfänger der 10 Euro Überweisungen, so dass ich bei diesen nicht noch einmal die Praxisgebühr entrichten muss. (Der Zahnarzt kostet allerdings noch einmal 10 Euro, aber nicht bei den reinen Vorsorgeuntersuchungen einmal im im Halbjahr, sondern nur, wenn er tatsächlich etwas tun muss oder wenn man öfter hingeht.) Das ist alles, was ich an "dicker Rechnung" beim Arzt präsentiert bekomme, denn alle weiteren ärztlichen Leistungen rechnet dieser direkt mit der Krankenkasse ab, ich erfahre nicht, was die Untersuchungen und Behandlungen an sich kosten. Ausnahme: solche Leistungen, die nicht von der Krankenkasse übernommen werden, also z.B. Akupunktursitzungen (je nach Indikation und Kasse, manche werden auch übernommen), zusätzliche Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft o.ä.
Und auch im Krankenhaus zahle ich exakt den von Dir genannten Tagessatz, der ist jedoch gedeckelt (m.W. nur bis zu 28 Tagen zu entrichten), aber was die Leistungen dort, angefangen vom "Zimmerservice" bis hin zu den Untersuchungen an den verschiedensten Geräten, Anästhesie, Operationen, Überwachung verschiedener Körperfunktionen etc. kosten, erfahre ich nie.
Doch, in einem Fall bekam ich versehentlich nach einem Krankenhausaufenthalt eine Privatrechnung zugeschickt, weil die im Krankenhaus sich vertan hatten. Die habe ich an meine Krankenkasse weitergegeben, und gut war. Da es sich um einen fünfstelligen Betrag handelte, war ich froh, mich nicht darum kümmern zu müssen.
Der Kassenpatient bleibt auf der Rechnung sitzen. Er zahlt für den Arztbesuch, er zahlt seine Medikamente, er zahlt 10 € / Tag für Krankenhausaufenthalte (Achtung: Genug Geld ins Krankenhaus mitnehmen, die nehmen einen nach Genesung bis zur Zahlung des Eigenanteils in Geiselhaft) und manchmal kommt sogar noch eine Rechnung der Krankenkasse hinterher (z. B. für Krankentransporte)Ja, der Kassenpatient bleibt auf den 10 Euro pro Quartal, also 40 Euro im Jahr, wenn er in jedem Quartal mindestens einmal zum Arzt muss, sitzen. Für die Medikamente zahlt er fünf bis zehn Euro, es gibt aber auch zuzahlungsfreie Medikamente. Kein Vergleich zu dem, was manche Medikamente "in echt" kosten. Dein Beitrag legt dagegen nahe, man müsse die teuren Herztabletten komplett aus eigener Tasche bezahlen als Kassenpatient, dem ist aber bestimmt nicht so.
Zur Zuzahlung bei Krankenhausaufenthalten habe ich schon etwas geschrieben. Die "Geiselhaft" ist totaler Nonsens, wenn man gesund ist, wird man auch entlassen, die füttern einen dann nicht noch durch, bis man seine im Vergleich zu den dadurch entstehenden Kosten lächerlichen Beiträge bezahlt hat. Abgesehen davon werden die Krankenhausbetten auch oft genug für den nächsten Patienten benötigt. Man kann ganz bequem nach Entlassung das Geld an die Krankenhauskasse überweisen. Geld braucht man im Krankenhaus wohl eher für die Annehmlichkeiten wie Fernsehen, Telefon, Internetanschluß oder Süßigkeitenkiosk, ohne die man genauso schnell wieder gesund wird, es kommt einem nur länger vor ;o)
Daneben gibt es noch Zuzahlungen für Physio-, Stimm- oder Psychotherapie, Verbandmaterial und ein paar andere Dinge; chronisch Kranke sowie Bedürftige können von der Zuzahlung befreit werden, d.h. es wird nur noch ein Mindestbetrag fällig.
Hier noch ein paar Informationen zur Selbstbeteiligung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Selbstbeteiligung