Frauen und Männer sprechen verschiedene Sprachen, trotzdem kommen sie im großen und ganzen seit einigen 10.000 Jahren einigermaßen miteinander aus ;-)

Das hängt u.a. davon ab, wie gut die jeweils andere Sprache beherrscht wird und wie unterschiedlich die Kulturkreise sind; das kann man nicht eindeutig mit "ja" oder "nein" beantworten.

Vielleicht meldet sich ja Lady Grey, die hat, glaube ich, Erfahrung damit.

Beide sollten zumindest eine gemeinsame Sprache für die verbale Kommunikation haben... Sonst geht's ihnen irgendwann vielleicht wie dem Mädchen und dem Matrosen...

http://www.youtube.com/watch?v=rrWGrgVp6Y8

Ich kenne eine Menge "zweisprachige" Paare (ich bin Teil eines solchen). Aber fast alle beherrschen mindestens die Grundbegriffe der Sprache des Partners.

Ich denke, es gibt bei den "zweisprachigen" Paaren dieselben Beziehungsschwierigkeiten wie bei den "einsprachigen".

If they speak the languages well, I can say from experience that when they want to understand each other, language is not a problem. One partner spending life as a foreigner while the other gets to live in his/her home country can be more tricky. For the foreign partner it can be hard to live away from their original family and friends in the long term, and their options may be restricted when it comes to work and living a normal life.

I have known couples whose apparently successful relationship depended on their apparent lack of mutual (linguistic) comprehension.

I also have both personal experience and vicarious experience through one of my daughters, who's married to a Mexican. I can't speak for them, but in my own case, I have to say: try to ignore the intonation if your partner's speaking English (and probably vice versa, though intonation is less important in German). Almost certainly he/she doesn't mean it, and if he/she does, let's pretend he/she doesn't. (It's not for nothing I wrote my dissertation on intonation in English and German.)

My husband is the one speaking the foreign language when we're at home. While I know that "almost certainly he doesn't mean it" I will admit to deliberately taking him literally from time to time, just for the fun of it. He's learned the phrase "to wind someone up" very well, though.

I have known couples whose apparently successful relationship depended on their apparent lack of mutual (linguistic) comprehension.

Das fände ich etwas gruselig. Wenn meine zweisprachige Beziehung funktioniert, dann glaube ich doch, weil ich "seine" Sprache sehr gut beherrsche. Allerdings finde ich es manchmal schon anstrengend, dass die Kommunikation immer von mir abhängt, und dass ich beim "Kämpfen" mit Worten unweigerlich unterlegen bin. Vielleicht kann ich damit besser umgehen, als es umgekehrt der Fall wäre, weil ich es auch gewohnt bin, körperlich unterlegen zu sein, und jemandem vertrauen zu müssen, dass er seine Überlegenheit nicht ausnützt.

Ich finde es aber schon interessant, dass ich mehr Paare kenne, in der "sie" in der Fremdsprache lebt.

I know four other mixed DE-EN couples here in DD; two English husbands speaking English, and two German husbands speaking English. And me, with a German husband speaking English, too. In all cases the English partner did not speak any German when they met (though they do now). So from my observations it depends on who speaks what language at the start.

#4: One partner spending life as a foreigner while the other gets to live in his/her home country can be more tricky. For the foreign partner it can be hard to live away from their original family and friends in the long term, and their options may be restricted when it comes to work and living a normal life.
Agreed.

In my bilingual relationship, he was German speaking English (in Germany). Language or communicating was never the issue for us, but cultural barriers and homesickness, frustration with everyday things that were selbstverständlich for him and not for me, etc.

I can't even imagine being in a relationship without a mutual language. How do you communicate feelings, frustrations, concerns... I think that's a challenge I wouldn't be up to.

Ich wuerde auch sagen, das es da keine eindeutige Antwort gibt. Aber es scheint kein allzugrosses Problem zu sein, so lange es eine gemeinsame Sprache gibt, in der man sich verstaendigen kann.

Ich kenne sehr viele zweisprachige Paare - einige mit Kindern, die dann 3sprachig aufwachsen. ZuHause wird miteinander Englisch gesprochen und spaetestes wenn die Kinder da sind, versucht mind. ein Elternteil die jeweilige Sprache des anderen zu lernen.

Edith: und ich meine "zweisprachig" im Sinne von keiner der beiden ist English-Native

# Lady Grey: Gerade für die "Waffengleichheit" finde ich es zumindest auf lange Sicht unabdingbar, dass beide Partner die Sprache des anderen zumindest verstehen. Wenn wir streiten, streite ich deutsch, er streitet griechisch. Wenn ich schon aus Sprachgründen von Anfang an unterlegen wäre... nee... das würde niemals gutgehen, nicht auf längere Sicht.

I know of one "couple" that does not really speak a common language. They have had a long-distance relationship for several years, speaking very basic pidgin English together but on a level where they are only just about able to communicate simple ideas. It is not what I'd call a normal relationship. As far as I can tell, he gets a younger, more attractive woman than he might otherwise expect and she gets a richer man. That sort of relationship is not limited to multilingual contexts, obviously, but if you're going to have a sugar daddy, maybe a lack of communication is an advantage? :-S

Ich denke, es kommt immer auch auf das Setting, die Umgebung an.
Wenn ich German English-speaking in Germany (wie bei Lara) bin, dann ist das von sich aus schon eine etwas unnatuerliche Situation.

Wenn jetzt allerdings beide in einer fremden Umgebung sind, dann sieht die Sache anders aus. Hier in London treffen so viele verschiedene Nationen und Sprachen aufeinander und Englisch ist die unmittelbare Kommunikations- und Umgebungssprache, da ist es m.E. "natuerlicher" sich als Italiener mit der Japanischen Frau zuHause auf Englisch zu unterhalten. (nur als Bsp.)

but if you're going to have a sugar daddy, maybe a lack of communication is an advantage?
Schüttel! Auch ich würde das nicht als "Beziehung" bezeichnen.

Wenn ich German English-speaking in Germany (wie bei Lara) bin, dann ist das von sich aus schon eine etwas unnatuerliche Situation.
I can't say it feels unnatural to us - my husband claims to find it absolutely natural, and I have to remind him to speak German to the children when he's alone with them. The good thing about our situation is that we both get practice at our foreign languages, and the children get to hear lots of English, instead of just hearing it from me when we're on our own together.

Denkt ihr es ist sehr schwer eine Beziehung zu führen , wenn die Partner zwei verschiedene Sprachen sprechen?

Unbedingt...ich spreche sogar mehr als zwei verschiedene Sprachen, und ich stelle es mir sehr schwer vor, eine Beziehung zu führen *g*

Aber im Ernst:
Ich denke, das ist nicht nur eine Frage der Kommunikation innerhalb der Beziehung, sondern auch mit der Umgebung.
Wenn man in der Beziehung gut reden kann, aber mit fast niemand sonst im Umkreis von Kilometern, fühlt man sich auch schnell abhängig...selbst, oder vor allem dann, wenn man zwar halbwegs reden kann, aber nicht gut genug, um einfach mal selber mit jemandem zu plaudern...

1. Ich kenne ein Ehepaar (er Deutscher, sie Japanerin), die schon 42 Jahre verheiratet sind. Ihre gemeinsame Sprache ist Esperanto.

2. Meine Tochter (Deutsche) spricht mit ihrem Ehemann (Chinese aus Shanghai) vor allem Englisch, obwohl sie Chinesisch und er Deutsch kann. Die Kinder sprechen Deutsch, Mandarin und Shanghai-Sprache.

Beide Ehen scheinen gut zu funktionieren.

Ich kenne ein Paar, Australier und Russin, die seit 6 Jahren zusammen sind und Deutsch miteinander sprechen. Dem Augenschein nach läuft es gut zwischen den beiden.

Re#13,15: I was speaking German in my everyday life, at work, university, with friends, etc. So at home it was nice to relax my brain a little bit. He got practice in speaking English -- and his English got really good, which was an advantage for him when it came to completing his Diplom and finding a job. All in all, it was a fair deal :o)
It wasn't something we spoke about or agreed on, though. At the start it was difficult for me to make the switch to German for mundane things, i.e. pass the salt/hand me that pen/are we running low on milk? So I said them in English and he'd answer in English. In fact, it must have been his plan from the get-go!

Ich hatte einen Kollegen, der aus Peru kommt. Seine Frau ist Ungarin. Gemeinsame Sprache ist Deutsch, denn sie leben hier, und haben sich auch hier kennengelernt. Die Ehe war schon viele Jahre recht glücklich, als ich den Kontakt verlor.
Ein anderes Beispiel war ein Paar, das sich ebenfalls hier beim gemeinsamen Germanistikstudium kennenlernte, aus Griechenland und aus Indien. Das ging leider sehr bald schief und endete im Fiasko mit zwei sehr unglücklichen Kindern.
Ich denke, dass die gemeinsame Sprache gar nicht so wichtig ist für das Gelingen der Beziehung. Meiner Meinung nach sind andere Gemeinsamkeiten ausschlaggebend - wie z.B. ein ähnlicher Geschmack in alltäglichen Dingen wie Essen, Wohnung oder Freizeitgestaltung.

Wo ist das Problem bei 2 Sprachen?
Außerdem gibt es ja zum Glück Leo - im Italienisch-Forum werden gern mal Übersetzungswünsche für Liebesschwüre erfüllt ...

Zu #20:

Ich glaube auch, dass der Sprache nicht so viel Bedeutung für die Harmonie einer Zweierbeziehung zukommt. In einer Psychologievorlesung während meines Studiums erklärte ein Professor, Untersuchungen hätten ergeben, dass drei Dinge für das Gelingen einer Ehe ausschlaggebend seien:

1. "ein ähnlicher Geschmack in alltäglichen Dingen wie Essen, Wohnung oder Freizeitgestaltung" [sic!],
2. ein gleichartiges Temperament in erotisch-sexueller Hinsicht, und
3. nie endender Stoff für Gespräche.

many relationships seem to thrive until they speak the same language...

Freunde von mir (sie nur englisch, er nur deutsch) sind seit über 30 Jahren glücklich verheiratet. Kennengelernt haben sie sich in einer großen Hafenstadt, wo sie bei den Behörden arbeitete und er sie gefragt hat: You me dinner? Sie ist später für einige Jahre nach Deutschland gekommen, wo sie mehr schlecht als recht Deutsch gelernt hat und er hat beruflich etwas Englisch lernen müssen. Viele Jahre haben notfalls die Kinder vermittelt, die sind jetzt aus dem Haus, aber man versteht sind (immer noch nicht), je nachdem wie man es sieht.

krazy_mom, das stützt jedenfalls den ersten Teil von nolis Erkenntnis :-))

Gibt's ja nicht, krazy_mom! Wie kann man denn 30 Jahre zusammen leben und nicht wenigstens eine gemeinsame Sprache erlernen!? (und komm' mir jetzt keiner mit Körpersprache - die hilft nämlich nicht weiter, wenn Sohnemann mit einem Verweis nach Hause kommt und Eltern sich absprechen wollen, wie sie jetzt vorgehen).

Bei mir und meinem Freund ist die Sprachbarriere kein Riesenproblem, aber mich ärgert schon, dass er so gut wie kein Deutsch spricht. Dadurch fällt für ihn der Zugang zu meinen Freunden und meiner Familie fast völlig weg, da die nun nicht alle Englisch sprechen (wollen) und ich auch nicht ständig den Dolmetscher machen will. Das finde ich sehr schade, da ein wichtiger Teil meines Lebens doch stückweise verborgen bleibt. Außerdem sind dann Zusammenkünfte immer ziemlich anstrengend oder von anfänglicher Unsicherheit begleitet (Er: "Aber da langweile ich mich doch, wenn ihr alle Deutsch redet").

Zwischen uns gab es anfangs höchstens ein paar Mißverständnisse, aber da lernt man, dem anderen besser zuzuhören und ist sensibilisiert für sprachliche Feinheiten und Unterschiede. Ich glaube man entwickelt als Paar sowieso irgendwann eine eigene Sprache.

Und manchmal ist es für mich auch nicht so einfach meine Gefühlslage auf Englisch zu kommunizieren, gerade wenn ich müde/gereizt/schlecht drauf bin. Da verliere ich dann selbst die Geduld mit mir.

Aber das sind alles keine Gründe, es nicht miteinander zu versuchen. Man kann auch mit jemandem der gleichen Muttersprache zwei Sprachen sprechen, die sich mehr voneinander unterscheiden als Deutsch/Englisch. Nur da bekommt man es vielleicht viel später mit.

I can't say it feels unnatural to us - my husband claims to find it absolutely natural, and I have to remind him to speak German

same here - I've been expressing my feelings and thoughts in English for so long now that I would find it difficult to have a German partner again, I think. I also don't feel at a disadvantage when we fight. It's not about mistakes; there's things I will never really learn and that sometimes lead to confusion, but I feel at home in English, completely, so it works well.

Allerdings konnte ich auch schon Englisch, als wir uns kennenlernten - eine Beziehung aufbauen ohne eine gemeinsame Sprache kann ich mir auch nicht vorstellen (aber ich suche ja auch keinen Sugar Daddy...)

Edit: Was Zora über die Familie sagt, stimmt, da hatte ich gar nicht dran gedacht. Aber wenn die Elternpaare sich treffen, bin ich auch fast nur am Übersetzen, weil seine Eltern nur Englisch und meine fast nur Deutsch sprechen, und das ist schon stressig.

Ich kenne ein Ehepaar (er Deutscher, sie Japanerin), die schon 42 Jahre verheiratet sind. Ihre gemeinsame Sprache ist Esperanto.

Sprechen sie Deutsch-Esperanto oder Japanisch-Esperanto? Weil es Esperanto-Esperanto nicht gibt. Die "Infrastruktur" fehlt. (I have notes for a book about that, but I won't bore you with them.)

As for me: we live in a largely English-speaking household in Germany, so my wife doesn't normally speak English to anyone but me, and then not always. And I spoke reasonable German (and she quite good English) before we met (otherwise the relationship probably would never have started). The only problem is her intonation, and her understanding of mine (in English). I've never met a foreigner who's mastered English intonation, even though everything else may be perfect. Wir müssen uns diesbezüglich einfach aneinander vorbeihören. Conversely, the advantage of course is that we can (tacitly) put other occasional problems down to this, and not worry about them. It's worked for 40 years.

Gibson: are you really a woman?! (Mind you, lady grey thought I was.)

Well... yes. Why? You've made me feel kind of guilty now.

Escoville, das hatte ich schon ganz vergessen! ;-)
I also don't feel at a disadvantage when we fight. It's not about mistakes; there's things I will never really learn and that sometimes lead to confusion, but I feel at home in English, completely, so it works well.
Wie ich Dich beneide, Gibson! Gerade wenn es emotional wird, fühle ich mich, als müsste ich im Dunklen schwimmen. Ich weiß schon, dass ich mich über Wasser halten kann (sprich: mich schon irgendwie verständigen kann), aber es wäre mir bedeutend wohler, wenn ich sehen könnte, wohin ich schwimme.
Einen klitzekleinen Vorteil hat die Beziehung in der Fremdsprache: wenn ich über Sex spreche, bin ich weniger verklemmt als im Deutschen, weil ich die Dinge nicht mit den schambefrachteten Worten beschreiben muss, die ich von meinen verklemmten Eltern gelernt habe :-)

Ich fand es während meiner Beziehung mit einem Engländer, der kein Wort deutsch sprach, extrem schwierig, wenn es um Gefühle oder eine Auseinandersetzung ging - und das möglichst dann auch noch am Telefon.

Solange man sich gegenübersteht und bei emotionalen Dingen unterstützend mit Mimik arbeiten kann, geht es noch einigermaßen, aber da wir meist örtlich getrennt waren, habe ich solche Situationen manchmal als unerträglich empfunden und wäre fast verzweifelt, wenn ich die Feinheiten, die in meiner Muttersprache möglich gewesen wären, einfach nicht so rüberbringen konnte, wie ich wollte.

Ich glaube im Nachhinein, dass wir manchmal gründlich aneinander vorbeigeredet haben, was oft wohl nicht nur am Wortschatz, sondern, wie unten schon erwähnt wurde, auch an der unterschiedlichen Intonation gelegen haben mag.

Das war wirklich nicht immer einfach - aber wir sind auch heute noch gute Freunde. ;)

I think the language errors that lead to problems are not the errors you notice, but the errors you don't notice. It's when someone gives the wrong impression, yet neither party realises it, that things go wrong. But even that isn't a huge obstacle if both parties really bear in mind that this will happen in a foreign language, and give each other the benefit of the doubt, as escoville says.

Intonation is probably especially treacherous in that respect as the person appears to be using the language correctly, so you think that when they appear disinterested, annoyed or unreasonable that must be deliberate. My husband is actually pretty good - his pronunciation and intonation are better than the fine details of his grammar. The problem we have is his conversation etiquette; reacting suitably to the other person's comment before he changes the subject :-) I know that problem myself; when you're speaking a foreign language you have to concentrate that tiny bit extra and it means you don't quite have the same overview; you're thinking about what you are going to say, as it takes that extra little bit of preparation.

At first I used to get exasperated when I told my husband a fact, and he respondend "maybe", then launched off on his own speech as if what I had said was a) unlikely and b) not as interesting as what he had to say. He does do it a little bit in German too, though, so it's not all about the foreign language!

I met my (now) wife when I was studying for a year in Germany, and so we only spoke German with one another. It was only when she came to visit me in England that I discovered that her English was better than my German in every respect, but by that stage we'd established German as our natural common language and continued to use it for the next four years of long-distance relationship. We've now lived together in Germany for ten years and are in the luxurious position of both being almost equally at ease in both languages, although by force of habit German is usually the default when we're alone. Very occasionally one demands a switch to their native language because they feel too tired, but only once or twice because they otherwise can't express their emotions satisfactorily.

#34: The errors you don't notice are certainly the worst, but that's not restricted to bilingual relationships. I've had plenty of unnecessarily confusing conversations with Americans, and even when people speak the same language variant they can still attach different significance to words.

#32: Not just regarding sex. I said "ich liebe dich" several times before I said "I love you", but the first time I said it in English was much more significant for me.

Ich kenne meine Frau nun seit fast 20 Jahren. In den ersten 5 Jahren haben wir Englisch miteinander gesprochen, als wir uns endlich entschieden, dauerhaft zusammen zu bleiben, stellten wir auf unsere beiden Muttersprachen um und babbeln sie seither fröhlich durcheinander - mehr Deutsch, wenn wir hier sind, mehr Slowenisch, wenn wir dort sind. Mit den Kindern spricht jeder von uns ausschließlich seine Muttersprache. Das funktioniert völlig reibungslos. Wichtig ist nur, dass auf beiden Seiten die Bereitschaft da sein muss, sich auf die Kultur und den Hintergrund des anderen einzulassen. Ich kenne auch ein Paar, bei dem der Frau daheim nicht erlaubt ist, ein einziges Wort Kroatisch zu sprechen, und da sage ich: Das wird nicht gut gehen!

Mein Cousin ist nett, aber ein begeisterter Klugscheißer und damit eine komplette Nervensäge. Er hatte in seinem Leben keine einzige deutschsprachige Freundin und ist jetzt mit einer entzückenden Ukrainerin glücklich verheiratet. Ihr und ihren Vorgängerinnen ist seine schulmeisterliche Art gar nicht aufgefallen, weil so etwas in einer Fremdsprache (glücklicherweise) schwerer zu beurteilen ist. Für manchen ist also eine internationale Partnerschaft die perfekte Lösung.


Mir geht es manchmal so, dass Leute, die bilingual sind, in der einen Sprache sympathischer auf mich wirken als in der anderen. Kennt ihr das auch?

Findest du? Das erste, was man in einer fremden Sprache beigebracht bekommt, sind doch immer die Wörter, die einen etwas weniger sympathisch machen. Unsere Kinder haben ihrer slowenischen Kusine mal ein paar solche beigebracht, und am Abend rief mein Schwager, der kein einziges Wort Deutsch spricht, bei uns an und fragte: "Sagt mal, was bedeutet denn eigentlich 'Arschloch'?"

Ich denke auch nicht, dass es unbedingt schwieriger ist, eine Partnerschaft zu führen, in denen die Muttersprachen verschieden sind. Für mich selbst war es wichtig, die Sprache meiner Frau (polnisch) zu lernen. Zum einen wollte ich in Polen auch "mitreden" können und nicht bei Besuchen dort stumm am Tisch sitzen. Zum anderen denke ich, kann man dadurch auch eine Menge von der Kultur und den Eigenheiten des Anderen erfahren. Inzwischen spreche ich recht gut polnisch und meine Frau nahezu perfekt Deutsch. Das hat in unserem Fall noch den Vorteil, dass sie unserem Sohn die deutsche Grammatik beser erklären kann als ich...
Im übrigen musste ich beim letzten Satz in #32 schmunzeln: Lady Grey, ich kann das vollumfänglich bestätigen, ich hätte es nicht besser über mich sagen können.
Das trifft auch auf den letzten Satz in #35 zu.

Oh ja, an Lady Greys und Philips letzte Sätze kann ich mich auch anschließen. Ich bin da auf Englisch viel offener.

Zur Intonation und dem adäquaten Reagieren in Konversationen, was CM2DD angesprochen hatte: Mein erster englischer Freund hat sich dauernd darüber beschwert, dass ich so furchtbar "rude" wäre. Ich konnte das nie wirklich nachvollziehen und die Streitigkeiten darüber waren einfach nur absurd, weil er wiederum nicht verstehen konnte, dass es vielleicht ein sprachliches/kulturelles Problem sein könnte ("But your English is perfect!") Hielt nicht lange die ganze Geschichte.

Oh ja, an Lady Greys und Philips letzte Sätze kann ich mich auch anschließen. Ich bin da auf Englisch viel offener.
:-) Was dann wiederum dem Vorurteil Vorschub leistet, wir Deutschen seien ja so entspannt, würden bei jeder Gelegenheit die Hüllen fallen lassen und so weiter ... ;-)
Das mit der Liebeserklärung hab' ich auch so erlebt. Auf Englisch war sie mehr "wie im Spiel", auf Deutsch war die Schwelle viel höher und die Bedeutung viel tiefer.
 
Was Escoville mit dem Intonationsproblem meint, kann ich eigentlich nicht nachvollziehen, ein solches Problem ist bei uns bisher nur mit dem meinem Freund verhassten Wörtchen "Na?" aufgetreten - er empfindet es, egal wie nett es von mir gemeint ist, als unhöflich und aggressiv. Aber das ist kein Intonationsproblem wie von Escoville beschrieben, da ich es ja in meiner Muttersprache sage.. Kannst Du bitte ein Beispiel geben, Escoville?

@Lady Grey: my friend's husband is gone for months at a time because of his job and they both have a lot of things in common and a great sense of humor. I have never noticed any problems. She speaks German to him (sounds a lot like Asterix in Britannien), he speaks English to her (same level), frequently they both switch back to their native languages, the kids are fluent in both (I gather from necessity - same as another friend, whose mother was congenitally unable to boil water, he is a marvelous cook, he claims self-defense)

Nehmen wir an beide merken dass es Liebe ist können aber nur jeweils die eigene Sprache, so wird es doch wohl zu starken Problemen kommen was meint ihr?

Weites Feld das – ich kann da mitreden aus eigener Sicht und durch meine Geschwister, die sich nach England und Frankreich orientiert hatten 
Mein Bruder und seine französische Frau haben anfangs englisch kommuniziert, auf völlig unterschiedlichen Sprachebenen…sie studierte Englisch, er hatte versucht, sein halb-vergessenes Schulenglisch in einem Crash Course aufzufrischen.
Das Ergebnis war, dass keiner von ihnen das Vokabular des Alltags hatte - streiten konnten sie auch nicht miteinander. Meine Schwägerin hat dann angefangen ihr halb-vergessenes Deutsch wieder aufzupolieren, mein Bruder sein Englisch verbessert und dann später auch Französisch gelernt. Bis heute glaube ich, dass die Ehe mehr als einmal auf der Kippe stand, weil es eine komplette Ebene gab, auf der die beiden nicht kommunizieren konnten.
Wenn z.B. meine Schwägerin mit den Kindern irgendetwas las, was für Frankreich selbstverständlich war – mein Bruder hatte keinen blassen Schimmer, worüber da geredet wurde – er war sozusagen „kulturell“ ausgeschlossen.

Inzwischen dauert diese Ehe über 40 Jahre, die Kinder haben sich komplett nach Frankreich orientiert, die Enkel lernen deutsch in der Schule…

Bei meiner Schwester war es anders: sie heiratete einen Engländer, Mitte der 60er und hat von Anfang an versucht, so englisch wie möglich zu werden: sie hatte Schulenglisch, halb vergessen…mein Schwager konnte kein Deutsch, hat es sich aber irgendwie angeeignet, und einen gewissen Level erreicht, der sich aber nicht mehr vergrößert hat. Die kulturellen Unterschiede trafen meine Schwester eher mehr … ihr Wissen über „Sitten und Gebräuche“ in England waren gleich Null, sie hat sich alles angelesen oder bei Grandma gelernt (wie backe ich „Lemon Meringue Pie“ und „was ist ein Hot Cross Bun, bitte).

Die einzige Gemeinsamkeit aus der Kindheit meiner Schwester und meines Schwagers war,
dass sie in England und in Ostpreussen zu einem gewissen Zeitpunkt beide von Steckrüben (Turnips) ernährt wurden – was die Vergangenheit anbelangt, hätte die beiden auch von verschiedenen Planeten stammen können. „Kulturell ausgeschlossen“ auch hier – meine Schwester konnte bei vielem nicht mitreden oder hatte keine blasse Ahnung, warum etwas
so war und nicht anders..

Die Ehe hielt bis zum viel zu frühen Tod meiner Schwester für 25 Jahre, die Kinder haben sich ausschließlich englisch orientiert, wobei der älteste Sohn aber mittlerweise mit seiner englischen Partnerin in Deutschland lebt …

Und ich – es gab fast keine kulturellen Unterschiede, weil ich ja meine Kindheit und Teenagerjahre überwiegend in England verbracht habe, er war als „Army Brat“ schon mit seinen Eltern in Deutschland gewesen und später als Soldat hatte er Kontakt mit Deutschen und der deutschen Kultur, sein deutsch stagnierte, langte aber für Konversation und auch längere Unterhaltungen. Und trotzdem: ich habe mehr als einmal meinen englischen Neffen traktiert, weil ich manchmal nicht wusste, was diese oder jede Wendung nun wirklich bedeutet. „Oh, a didactic problem“ sagte er dann erfreut und gab Auskunft.

Wir hätten in diesen Tagen 10. Jahrestag – wenn J. sich nicht vor 7 Monaten für ein jüngeres Modell chinesischer Machart entschieden hätte, trotz der „huge cultural differences“, as he mentioned in our last telephone conversation. Eine feine Ironie das… meine Geschwister haben es trotz aller Unterschiede geschafft, das beste aus ihrer „gemischten“ Beziehung zu machen; gescheitert bin ich, die am wenigsten damit zu tun hatte…

@patricia: Wie merkt man denn, dass es Liebe ist, wenn man kein Wort miteinander reden kann?

@Zora:

Um zu merken, dass es Liebe ist, muss man es nicht einander sagen. Es gibt Völker (z.B. Japaner, Gälen), da ist es gar nicht üblich zu sagen "ich liebe dich", weil man dort davon ausgeht, dass man es spürt und am Verhalten des anderen merkt, dass er einen liebt.

Was nützt die Beteuerung "ich liebe dich", wenn es keine wahrnehmbare Wirklichkeit der Liebe in dieser Bezehung gibt? Und wenn die Liebe am Wirken ist, wozu braucht es da noch die verbale Bestätigung?

Mich haben immer diese amerikanischen Filme sehr beeindruckt, wo er sie erst windelweich prügelt und dann unter Tränen auf die Knie sinkt und jammert: "Aber ich liebe dich doch!"...

@patricia: I share Zora's confusion. The relationship might be based on lust, it might be a sugar daddy looking for a trophy (see #12), it might be convenient for both in some other way, but I find it hard to believe that it's love. If you're thinking about a couple you know, please provide some more details!

@MiMo: The issue is not whether you verbalise your love, but whether you can possibly develop the emotion in any meaningful way without being able to talk to each other.

MiMo, da hast du mich falsch verstanden. Ein "Ich liebe dich" ist nicht maßgeblich, aber Liebe in einer Partnerschaft kann doch erst entstehen, wenn man sich miteinander unterhalten kann. Klar kann man ganz heftig in jemanden verliebt sein, der nicht die selbe Sprache spricht, ist auch romantisch, aber letztlich nennt man das doch Projektion. Ich weiß doch fast gar nichts über den anderen, seine Gedanken, Sorgen etc. und wenn ich den anderen nicht dafür liebe, wie er ist, dann liebe ich nicht ihn, sondern ein Bild von ihm.

hmmm... I keep thinking "actions speak louder than words"

the better a couple speak each other's language, the better they can communicate verbally; but one can express and prove one's love in lots of non-verbal ways, so it's hard to say how really important language skills are, I'd say - or is that obvious?

Ich sehe das aehnlich wie Zora und wuerde sagen, dass man vll schon verliebt/verknallt sein kann, ohne es verbal kommunizieren zu koennen. Aber um eine Beziehung erfolgreich ueber die erste Phase der Verliebtheit hinaus bringen zu koennen, halte ich Kommunikation doch fuer unablaesslich. Und wenn die Kommunikation in einer Fremdsprache stattfindet, dann muss man sich eben umsomehr umeinander bemuehen.

Ich kann mir auch nicht annähernd vorstellen, jemanden zu "lieben", mit dem keine Kommunikation auf muttersprachlichem Niceau möglich ist. In einer nur halb beherrschten Femdsprache ist man auch nur halb so witzig und halb so intelligent, weil die wichtigen Feinheiten zwangsläufig unter den Tisch fallen. Für mich ist es essentiell, dass ich jede Nuance, jedes Detail, jeden Gedanken richtig ausdrücken kann (und dass umgekehrt der Partner das auch versteht). Eine radebrechende Beziehung wäre für mich persönlich undenkbar, weil ich wortreiche, haarspalterische Diskussionen liebe.

When you see the level on which some same-language couples seem to communicate, though, I'm not so sure that everyone needs such a high level of language for that.

...and don't we all have different perceptions and awarenesses of what love is and experience it in different ways... ?

@55 - :-) Ich sprach nur von mir selbst. Wer mit Unterhaltung à la "Die Butter, bitte!" gut über die Runden kommt, soll ruhig glücklich werden ;-)

Aber auch unabhängig von meinen persönlichen Vorlieben glaube ich, dass man die Wichtigkeit des Gut-miteinander-reden-könnens nicht unterschätzen darf. Je älter man wird, desto wichtiger ist es, dass man sich mit dem anderen gut/interessant/unterhaltsam unterhalten kann. Davon hat man auch mit 90 noch was :-)

#54 ich stimme dir voll zu!! Ich bin seit 3 Jahren mit einem Schweden verheiratet (in Schweden lebend) und mich packt manchmal echt der Frust, dass ich einen deutschen Ausdruck nicht richtig gut rüberbringen kann und manche Nuancen schlicht und einfach verlorengehen.

In der "ersten Verliebtheit" (so erscheint es mir rückblickend) war das nicht so schlimm aber mittlerweile stört es mich wirklich, dass mein Wortschatz (noch) eingeschränkt ist. Ruckzuck ist das Gefühl einer Unterlegenheit da, das einer Beziehung nicht sehr zuträglich ist. Unser Kompromiss ist nun zwecks Chancengleichheit: wir streiten grundsätzlich auf englisch :-)

Schimpf nochmal einer über Google-Übersetzungen ;-) : ein deutscher Bekannter (spricht sehr gut Englisch) hat in einem Internetforum eine Chinesin (rudimentäres Englisch) kennegelernt. Sie hat ihre Beiträge dort in Chinesisch geschrieben und von Google übersetzen lassen. Sie haben sich zwei-dreimal in echt getroffen, dann hat sie ihre Koffer gepackt, ist nach Deutschland gekommen und sie haben geheiratet. Die Kommunikation läuft so, daß beide sich über ein iPhone beugen und das hin- und herübersetzen lassen. Sie lernt jetzt intensiv Deutsch beim Goethe-Institut. Bin mal gespannt was passiert, wenn sie tatsächlich miteinander reden können.

As you improve, one aspect is often mild disappointment when you learn that the funny, imaginative comments you thought your partner was making are actually ancient clichés in his language :-)

YES CM 2 DD .....and using the addage " nicht wahr?" profusely - when it has gone out of fashion with the arrival of colour tv!!!

"When you see the level on which some same-language couples seem to communicate, though, I'm not so sure that everyone needs such a high level of language for that."

I think CM2DD has hit the nail on the head. Some relationships thrive on theological discussion, others thrive on sex, others again on confidence in mutual support. For some relationships, too much communication would probably be fatal. The most important thing is to avoid MISunderstanding. That's why English women, for example, should not take the intonation of their German men (when speaking English) at its face value, because they SEEM to be pedantic and bossy. (Of course they may actually be pedantic and bossy, but then you put it down to their intonation and don't worry about it.) And likewise Germans with an English partner need to know when "Yes" actually means "No".
I met a young Japanese couple in France (I think they'd met in France) who spoke French to each other: "on peut se tutoyer" (man darf sich duzen).

Liebe Patricia,

es ist schwer, das Thema zu verallgemeinern, aber ich denke es hängt auch viel davon ab, welche Kulturen in einer Beziehung aufeinandertreffen.

Neben der sprachlichen Ebene gibt es ja auch die interkulturelle (Kultur/Werte/Verhaltensweisen)!
Ich denke, speziell die interkulturelle Ebene in einer Beziehung bedeutet sehr viel „harte Arbeit“ und ein fast lebenslanges Lernen voneinander sowie das stete Finden von Kompromissen und Standpunkten innerhalb der Beziehung. Hier ist vor Allem in den ersten Jahren viel Aufgeschlossenheit und Empathie in der multikulturellen Beziehungssituation notwendig, was man auch in den zahlreichen Schilderungen in diesem Faden sieht. Andererseits hat eine bi-kulturelle Situation auch etwas sehr bereicherndes.
Abhängig vom kulturellen Kontext Deines Partners müsstest Du hier vieles beachten... (und er natürlich auch…)

Nachdem Du schilderst, dass er hier zwischen Euch eine besondere Situation ist, wird es auch für Euch einen Weg geben, zwischen Euch eine bessere sprachliche Brücke zu schließen und diese sprachliche Brücke ist auch sehr oft in der Beziehung bleibend.
related discussion: Erste Kommunikationssprache in einer Partners...

Ich finde den Beitrag #22 sehr hilfreich und lebenspraktisch und möchte auch den Humor in der Partnerschaft als weiteren wichtigen Punkt hinzufügen. Was wirklich Euch verbindet wirst Du spätestens erkennen, wenn die erste „heiße“ Phase vorübergegangen ist und die Beziehung sich im täglichen Leben in vielfältigen (auch interkulturellen) Herausforderungen bewähren muss.

Kopf hoch señorita!

#59: Sie lernt jetzt intensiv Deutsch beim Goethe-Institut. Bin mal gespannt was passiert, wenn sie tatsächlich miteinander reden können. 
Und wieder ist es die Frau, die die Fremdsprachenarbeit leistet ... Obwohl ich vertrauensvoll davon ausgehe, dass sich die beiden einvernehmlich auf die leichtere Sprache geeinigt haben?

Und wieder ist es die Frau, die die Fremdsprachenarbeit leistet

Ist das in deiner Beobachtung wirklich so? Ich kann es mir gut vorstellen, aber wäre wirklich mal interessant Studien dazu zu lesen.

In meiner Beobachtung häufiger, ja, das ist natürlich alles andere als repräsentativ. Andererseits habe ich den Eindruck, dass Männer eher bereit sind, aus ihrem Land weg zu ziehen (innerhalb der englischsprachigen Welt) - kenne mehr Pärchen mit amerikanischen/kanadischen/australischen/neuseeländischen Männern und englischen Frauen hier, als anders herum.

ja, das ist natürlich alles andere als repräsentativ - quite, perhaps due to your circumstances...

Maybe the binational couples you know are ones you've met through your partner, who has lots of male buddies, LG? The binational couples I know well here are mainly ones that I met through a playgroup I organised, so lots of women. Altogether I can think of 6 DE-EN couples, and only one fits your description of the husband moving abroad and the wife having to speak the foreign language.

Ich muß ioagab zustimmen. Eine interkulturelle Beziehung ist eine Herausforderung - da ist das "Sprachproblem" noch gar nicht mit inbegriffen, sondern eine eigene Herausforderung für sich.
Mein Lieblingsgoj und ich sprechen die gleiche Muttersprache, sind sogar in der gleichen Region aufgewachsen und trotzdem sind da noch genug Stolperfallen kultureller Art. Dinge, die mir selbstverständlich, ihm aber völlig unbekannt sind. Die sprachliche Komponente kommt dann und wann noch obendrauf: wenn ein Fest mit einer bestimmten Zeremonie gefeiert wird, die teilweise in Hebräisch abläuft, insbesondere wenn immer wieder zwischen Hebräisch und Deutsch gewechselt wird, verliert er sehr schnell den Überblick und den Anschluß. Ich kann allerdings verstehen, daß er jetzt nicht unbedingt auch noch Hebräisch lesen lernen will (wofür braucht man das schon...).

#64 Da sie jetzt in Deutschland lebt, ist es durchaus sinnvoll, daß sie Deutsch lernt, mit Chinesisch kommt man hier doch nicht soo weit. Auch die Einbürgerung nicht vergessen.

Das schließt natürlich nicht aus, daß er nicht auch Chinesich lernen kann ;-).

Maybe the binational couples you know are ones you've met through your partner, who has lots of male buddies, LG?
Nein, ich kenne die Paare hauptsächlich über die Frauen aus dem Sportverein und anderen Freizeitangeboten.
Ich meinte allerdings die beiden Fälle voneinander getrennt: ich kenne sowohl viele Frauen, die in der Fremdsprache leben, sei es im Ausland oder mit einem fremdsprachigen Partner in ihrem Heimatland. Bei den Anglo-"cross-country"-Paaren finde ich die Kombination "er irgendwo aus dem Commonwealth, sie Engländerin" auffällig häufig.
Das kann aber natürlich alles Zufall sein.

CM2DD says: "Altogether I can think of 6 DE-EN couples, and only one fits your description of the husband moving abroad and the wife having to speak the foreign language."

Add me, makes two!

A BE/AE mixture can produce a (surprising?) number of misunderstandings too - just BTW :-)

@mikefm: So can DE/A ;)

Der Partner von dem ich spreche kommt aus Albanien, ich habe ihn in einem Flirtportal kennen gelernt. Und ich muss sagen, dass nicht nur die Sprache ein rießen Problem ist (zumal Englisch nicht so gut funktioniert), sondern eben auch die Kultur. D.h. die Kommunikation ist auf vielen Ebenen kompliziert. Hat hier jemand Erfahrung?

Ein Kommilitone von mir ist Albaner, und eine gute Freundin war mit einem Albaner verheiratet. Von dem wenigen, was ich mitbekommen habe, wären mir persönlich die Mentalitätsunterschiede zu groß. Der Kommilitone fühlte sich zum Beispiel persönlich dafür verantwortlich, dass seine Schwester jungfräulich in die Ehe gehen würde... (und das war im 21. Jahrhundert!)

Hast Du ihn schon einmal in der Real World getroffen, Patricia, oder nur im Chatroom?

Sorry, als Eltern mit Teenagern im erwachenden Chat-Alter ist das kein unbekanntes Scenario, und ich mache mir etwas Sorgen.

Ich möchte dir auch erst einmal zur Vorsicht raten. Ein nicht-Deutsch-sprechender Albaner aus dem Flirtportal kann sich zwar als überaus reizender Mensch und idealer Schwiegersohn entpuppen, aber genausogut auch als das Gegenteil. Einen Menschen und seine Sichtweise auf die Welt richtig einzuschätzen, ohne sich ordentlich mit ihm verständigen zu können, ist sehr schwierig. Noch dazu, wenn er aus einem anderen Kulturkreis kommt.

Ich habe meine Frau vor fast 30 Jahren in einem britischen Club im Ruhrgebiet getroffen. Wir haben zunächst nur Englisch gesprochen. Nach einigen Monaten erfuhr ich, dass sie für einen deutschlandweit bekannten Discounter in der Rechtsabteilung für die Verbindung zu amerikanischen Börsenmaklern zuständig war. Wir sind zwei Jahre später zusammengezogen und haben immer noch überwiegend Englisch gesprochen, weil unsere gemeinsamen Freunde Briten oder Amerikaner waren und weil wir britisches Militärfernsehen empfangen konnten. Nach und nach wurde bei uns nur noch Deutsch gesprochen. Viele unserer Nachbarn wissen gar nicht, dass meine Frau gebürtige Engländerin ist - inzwischen hat sie auch die deutsche Staatsangehörigkeit.
Hin und wieder gab es schon (kleine) Probleme, die durch unterschiedliche kulturelle Hintergründe entstanden. Wir haben uns aber, auch bedingt durch persönliche familiäre Probleme, zusammengefunden, bevor wir heirateten. Mein Vater starb unerwartet und ihre Mutter starb 18 Monate später. Da musste jeder für den anderen da sein.
Wir sprechen jetzt nur noch Englisch, wenn wir mit anderen Anglos zusammen sind, ihren Vater anrufen oder wenn wir in England sind. Dabei muss ich darauf achten, meinen kanadischen Akzent zu unterdrücken ... ;-)
Ich habe mal mit meinem Schwiegervater über den kanadischen Prime Minister Stephen Harper gesprochen, und er fragte mich dann: "What's his name?" Mit der englischen Aussprache war dann alles klar. Bei "vacation" statt "holiday" gibt es auch schon mal Irritationen ... *ggg*

Um mal auf patricia_2's Frage zurückzukommen: Kein Problem, wenn beide unterschiedliche Sprachen gemeinsam sprechen!

Patricia, ich denke Ihr müßt Euch besser kennen lernen und sehen, wie Eure Werte und Lebensziele konkret zusammenpassen.

Kennen lernen im richtigen Leben bedeutet auch, die "Chemie" zwischen Euch auszutesten, Euch zu "beschnuppern". Im Gehirn laufen bei der Partnerwahl ziemlich verrückte und unkalkulierbare Dinge ab ( uralte hunane Software ;-) ), da kann der netteste Chat im Netz leider nicht weiterhelfen...

Speziell für Ihn würde die Herausforderung sein, zügig Deutsch zu lernen und die Lebenssituation in Deutschland zu verkraften sowie in seinem Beruf Fuß zu fassen ( +- 1-3 Jahre ). Deine "Baustellen" wären die weniger emanzipierte Stellung einer Frau in einer Albanisch-Deutschen Familie sowie ggf. das soziale Gefälle zwischnen Deinem und Seinem Hintergrund (den Du auch genau kennen solltest, bevor Du einen entscheidenden Schritt in Richtung gemeinsame Zukunft tust).

Eure Erfolgschancen steigen, wenn Ihr vom Bildungsniveau gut zusammenpassen würdet und ggf. den gleichen Glauben hättet (ein heisses Thema, wenn später Kinder kommen sollten)...

=> Eine Idee wäre z.B. wenn er in Albanien studiert haben sollte, ein Aufbaustudium in D anzustreben.

Suerte!

Ja also ich hab ihn auch schon im normalen Leben gesehen. Aber es ist eben echt so das wir uns nur schwer unterhalten können.

Dann begnüge dich eben mit Dingen, bei denen man sich nicht unterhalten muss ;-) Das kann ja durchaus reichen. Es muss doch nicht immer gleich alles auf Hochzeit, Haus und fünf Kinder rauslaufen.

@patricia_2: Habt Ihr denn schon mal längere Zeit miteinander verbracht oder kennt Ihr Euch nur aus dem Internet? Dann würde ich erst mal sehr, sehr, sehr vorsichtig sein.
Meine Frau, damalige Freundin, lebte in der Nachbarstadt. Wir konnten uns also häufig (anfänglich immer mit anderen Freunden und unter verschiedenen Umständen) treffen. Das hat den Beginn der Beziehung natürlich sehr vereinfacht.

Naja das mit den anderen Dingen ist auch kein schlechter Einfall.
http://bit.ly/dsqGs
Das war ja auch ursprünglich nur geplant aber ich will schon viel mehr von ihm inzwischen. Ich bin auch nicht mehr in dem Alter für so eine Art Beziehung.

Meiner sehr begrenzten Erfahrung nach empfindet dieser Kulturkreis Frauen, die sich auf Sex außerhalb der Ehe einlassen, als nicht ernst zu nehmendes "Ehematerial", und es kann sein, dass für ihn deshalb keine echte Beziehung in Frage kommt.

Ipse dixit: (anfänglich immer mit anderen Freunden und unter verschiedenen Umständen)

Anfänglich waren es andere Freunde und verschiedene Umstände, und plötzlich war es umgekehrt...

Ja so was hab ich auhc von vielen schon gehört. In meinem Bekanntenkreis sind aber einige bei denen so eine Beziehung gut ging.

"gut ging"? ;-) So gut also auch wieder nicht? Ich will hier keine Vorurteile schüren, nur Denkanstöße geben. Allerdings ist es natürlich schwierig, seine Meinung zu dem Thema zu hören, wenn Ihr gar nicht richtig kommunizieren könnt.

We on this forum are, in the nature of things, a chatty bunch (1. it's a forum; 2. it's about language) but we shouldn't imagine that verbal communication is of paramount importance to everyone.

Patricia hält sich in diesem Forum auf, wir können also annehmen, dass verbale Kommunikation ihr wichtig ist.

Und wie soll man sich nonverbal zum Beispiel über richtige Kindererziehung streiten? Oder Urlaubsplanung?

Oh, das geht Zora, das geht!

If the languages are different, there's a good chance the cultures are different. And couples will always find a way to express disagreement. For instance by refusing to talk about something ...

Da hast du recht, das kann man wohl gut zeigen. Aber wie sieht es damit aus, die Meinungsverschiedenheit aus dem Weg zu räumen und eine gemeinsame Lösung zu finden? Naja, für mich wäre es nichts. Aber jedem das seine ;-)

perhaps the title of this thread should have been - languages side by side... or never the twain... oder irgenwas mit sprach(en)los z.B glücklich

Zora #91

Man streitet eben nicht, oder nicht verbal. (There are relationships where each partner knows what he/she is responsible for, and each respects the other's responsibilities. If anything, that is more traditional. Then there's not much to argue about. But this is not "modern".)


Lady Grey #90

Patricia hat in ihrem OP eine allgemeine Frage gestellt. Meine Kommentare beziehen sich eher darauf. Diese Frage hat sie inzwischen konkretisiert. Zum konkreten Verhältnis können wir uns nicht, oder nur sehr allgemein, äußern.
If verbal communication is important, then obviously one has a problem if one can't talk to one's partner. But some couples develop a different way of communicating.

Aber wenn man aus verschiedenen Kulturkreisen kommt, was bei zwei verschiedenen Sprachen anzunehmen ist, dann unterscheidet sich auch die eher traditionelle Rollenverteilung und man weiß unter Umständen gar nicht was wessen Verantwortungsbereich ist. Ich will ja auch nicht ausschließen, dass es unter bestimmten Umständen funktionieren kann, aber so richtig vorstellen kann ich es mir nicht. Zumindest stelle ich mir das als recht frustrierend vor.

Bei uns funktioniert das mit der Rollenverteilung seit fast 20 Jahren und zwei gemeinsamen Kindern bestens.

Ich hatte zwar nur ein paar Monate eine englischsprachige Online-"Beziehung", aber konnte besonders in Bezug auf Gefühle nie ganz 100% ausdrücken, wa sich meinte. Fand ich schwierig, immer nur etwa 80% "ich selbst" zu sein.

Ich lebe als Schweizer im Ausland mit meinem englischen Partner und ich muss sagen, dass wir soweit keine grösseren Probleme haben ausser den schon erwähnten wie Heimweh oder Alltägliches, das für den einen selbstverständlich ist und für den anderen nicht.

Ich habe aber auch schon einmal im Urlaub ein Paar gesehen, er war Schweizer und sie Asiatin und sie haben sich beide in ziemlich schrecklichem Englisch unterhalten, da habe ich auch gedacht, das wird nicht lange halten.

Das einzige Problem, das ich habe (kein Beziehungsproblem) ist, dass mein Englisch jetzt bald besser ist als mein Deutsch. Da ich für eine Wiele so gut wie kein Deutsch gesprochen habe sagen auch meine in der Schweiz gebliebenen Freunde "oh, du sprichst ja komisch" wenn ich einen Satz mit englischer Grammatik sage (z.B: try to translate "you could swing a cat in here". got me some really worried looks)

well, the worried looks were maybe because they thought you really would swing a cat - actually it's "could not swing a cat in here" - I've never heard the positive version :-)

#99 und #100 - Idioms einfach mit mit dem Schulöffel in eine andere Sprache zu pferchen, funktioniert natürlich nicht, und führt völlig zu Recht zu hochgezogenen Augenbrauen .. ;-)

you shoehorned that in nicely, Lady G. :-)

;-))