Comment | mir fällt es als Nicht-Muttersprachler schwer zu beurteilen, »was« verloren geht, wenn die verschiednen romanischen Aspekte im Deutschen in eine undifferenzierte Form ineinanderfallen, oder ob etwa durch adverbielle Konstruktionen der allfällige Verlust 1:1 abgefangen werden kann
Dadurch, dass es sich "nur" um Nuancen handelt, die da unterschieden werden (jede Einzelne unterschiedet sich -wenn auch minimal- von den anderen), kann eine Simplifizierung natürlich vollkommen ausreichen, "grob" das Gemeinte ohne grösseren Informationsverlust zu übermitteln. Besonders Leute, die mehrere Sprachen sprechen, dürften die Situation kennen, dass in einer Sprache einfach ein bestimmtes Wort/eine Ausdrucksmöglichkeit "fehlt"; dass man etwas Bestimmtes sagen möchte, es aber nicht exakt ausdrücken kann (was man in einer anderen Sprache mit einem bestimmten Begriff/Konzept könnte), weil dieser Begriff in der grad benötigten Sprache einfach nicht existiert. Man "weicht" also auf Ersatzbegriffe aus, erklärt vielleicht auch noch ein bisschen, was genau man meint, und das reicht auch völlig aus. Was bleibt: Man hat das Gefühl, nicht 100% exakt hat transmittieren können, was man eigentlich wollte. Und man überlegt sich: "Existiert dieser Gedanke/dieses Konzept überhaupt in den Köpfen der Menschen dieses Landes, da es ja nichtmal eine Form gibt, diesen auszudrücken?"
Hast du mal das Buch 1984 von George Orwell gelesen? Da geht es u.a. um die künstliche Manipulierung der Sprache. Was nicht gesagt werden kann, kann auch nicht gedacht und auch mit niemandem geteilt werden. Je weniger Begriffe zur Verfügung stehen, um so weniger "Gedanken" können gedacht werden und um so einfacher sind die Massen zu kontrollieren :-) |
---|