Kommentar | Ein paar Erläuterungen zu "un elemento gramaticalizado, sin función sintáctica, sin ningun referente*".
Grammatikalisation, die: das Absinken eines Wortes mit eigenständiger Bedeutung zu einem bloßen grammatischen Hilfsmittel (z. B. die Entwicklung von althochdeutsch lîch »Körper, Leib« zu dem neuhochdeutschen Suffix -lich).
Demzufolge will "Das le ist ein elemento gramaticalizado" heißen, dass der ursprungliche Dativ le seine eigenständige Bedeutung eingebüßt hat und es ist zu einer Verstärkungs-/ Intensivierungspartikel geworden, wie z. B. die deuschen ja, schon, mal, doch usw. es sind:
—Pásale. (Komm doch rein.) —Párale. (Hör ja auf.) —Ándale. (Geh schon. / Komm schon. / Beweg dich doch.) —Córrale. (Beeile dich.) —Piénsale. (Denk doch drüber nach.)
El camarero da dos silbidos cortos que sirven de seña a los dos hermanos de que deben terminar. Cuando Juan quiere dirigirse 5 a otra mesa, silba otra vez, pero ahora más enérgicamente. Juan y Jorge siguen de mala gana al camarero a la puerta de atrás.
Mesero: —Si les chiflo es para que le paren. Entiéndanlo bien. [Kellner: Wenn ich euch pfeife, heißt es, ihr hört auf der Stelle auf. Prägt das euch gut ein.]
*referente m. ling. Aquello a lo que se refiere el signo lingüístico: "yo" es el referente de la persona que habla.
Zum Beispiel in Le doy el libro (a él) bezieht sich das le auf die Person, von der die Rede ist. Aber in den oben angeführten Beispielen gibt es für le keine Entsprechung, d. h. kein(e)Bezugswort / Bezugsperson.
Und jetzt zum Verb parar. In dem Satz "Si les chiflo es para que le paren" ist 'parar' ein intransitives Verb mit der Bedeutung "cesar en la acción, no pasar adelante en ella" (genauso wie sein deutsches Äquivalent 'aufhören' das ist) und daher kann das Pronomen lo nicht sein Argument sein. Das le in dem Satz ist auch kein Argument des Verbs parar, weil es keine syntaktische funktion hat, im Gegensatz zu le in "Le doy el libro", wo le das Argument des parar ist, in diesem Fall ein echter Dativ. Das ganze heißt also, dass auf le in dem o. g. Satz verzichtet werden kann, ohne dass dabei die Bedeutung der Aussage sich verändert, genauso wie in einem deutschem Satz "Hör (mal, ja, doch) auf" auf die Abtönungspartikel* mal, doch, ja usw. verzichtet werden kann.
Hier sind noch ein paar Beispielsätze mit parar (aber ohne le), in denen es ähnlich wie im o. a. Satz verwendet wurde:
El policía está señalando a los conductores para que paren.
Tras varios avisos para que paren, la madre se levanta, le da un azote al mayor y les manda estar quietos.
Me preocupa gritarle a mi hija. Algunas veces me pone nerviosa y entonces yo le grito para que pare.
En estos momentos los carruajes corren a escape, los ómnibus están siempre llenos, y aunque desde bien lejos la gente les hace señas para que paren, no se detienen porque el tiempo es soberbio para ganancias, y no hay instante que perder en contestaciones.
*Partikel, die dazu dient, der eigenen Aussage eine bestimmte subjektive Tönung zu geben oder auf vorangegangene Äußerungen in bestimmter Weise mit Zustimmung, Ablehnung, Einschränkung, Erstaunen o. Ä. Bezug zu nehmen; Modalpartikel (z. B. eben, halt, ja).
Noch ein paar Beispiele, wo le ausgelassen werden kann, ohne dass die Bedeutung der Aussage verändert wird:
Estamos todavía lejos de poder explicar cómo le hacen los seres vivos para decorarse, pero al parecer vamos en el camino correcto (Enrique Gánem Corvera, Caminitos de plata);
Tienes que correrle porque si no ellos te dejan. No te les despegues y ya (Hugo Salcedo, El viaje de los cantores);
Aquí nunca le cierran tarde = Aquí nunca cierran tarde (NGLE).
In all diesen Sätzen, das le "añade un refuerzo expresivo al significado del verbo, pero carece de referente".
PS: Es gibt noch einen weiteren Gebrauch des "mexikanischen" le, wo aus transitiven Verben (z. B. Baja la música) intransitive Konstruktionen (Oye, bájale a la música, no escucho bien) gebildet werden, aber das ist schon eine andere Geschichte. |
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