Deine Beschreibung stimmt, und in deinem Beispiel steht das Verb im Infinitiv, dass ist eins der Kriterien.
Genrell: Das Personalpronomen als Objekt hat zwei Formen: die tonische und die tonlose.
Die tonlose kann wiederum vor (proklitisch) oder nach (enklitisch) dem Verb stehen, in welchem Fall sie direkt angehängt wird.
Ich habe keine gute Erklärung auf Deutsch gefunden, und mit einer italienischen (zB.
http://www.accademiadellacrusca.it/faq/faq_ri... ) kannst du möglicherweise noch nicht viel anfangen, weshalb hier eine Zusammenfassung:
Normalerweise stehen tonlose Personalpronomina vor dem Verb, in fünf Fällen stehen sie aber normalerweise danach:
- Mit einem positivem Imperativ (
dimmi, ascoltalo, parlagli). Mit dem negativen Imperativ besteht die literarische Form (
non lo dire) weiter, die umgangssprachliche verbreitet sich (
non dirlo).
- Mit einem Gerundiv, Präsens oder Perfekt (
vedendola, avendomi detto)
- Mit einem Partizip im Perfekt als untergeordneter Satz (
giuntami notizia dell’accaduto ..)
- Mit einem Partizip im Präsens praktisch nur mit dem reflexiven "si" (
confacentesi) (Diese beiden Formen sind ein bisschen steif und in der Amtssprache beliebt.)
- Mit dem Infinitiv (andarci, proporgli). Dein Beispiel, eben, und dabei ist zu beachten:
-- Falls vor dem Infinitiv ein Modalverb wie
sapere, volere, potere, dovere, ecc. kommt, sind beide Positionen erlaubt. Das gilt ebenso für noch ein paar Verben, besonders für die, die ein Infinitiv mit Präposition einleiten, wie
stare, andare, incominciare, venire, riuscire, cercare -> stare a guardare, andare a vedere, cercare di capire, ecc. Beispiele:
lo posso dire / posso dirlo, non riesco a vederlo / non lo riesco a vedere.
In diesem letzten Fall ist die Unterscheidung rein stilistisch: in
lo posso dire wird das "lo" betont: "
ausgerechnet das hier, das kann ich sagen", während in
posso dirlo das "posso" betont wird: "
Ich kann sehr wohl das sagen":
In allen fünf Fällen kann sowohl das Akkusativ- als auch das Dativobjekt angehängt werden, und, falls beide vorhanden, dann beide (nicht eins pro-, das andere enklitisch):
-
dimmelo sowie
non dirmelo / non me lo dire-
dandomela, avendomela data-
datamela (veraltend/Amtssprache)
-
confacenteglisi (veraltend/Amtssprache)
-
proportela, non riesco a darglielo / non glielo riesco a dare. Nachtrag: Es war schon mal normal, das Personalobjektpronomen auch an den Indikativ anzuhängen, wir hatten hier vor ein paar Tagen ein Beispiel: "
Piovonmi amare lagrime dal viso". Und an den Konjunktiv: "
ma piacciami o no, sono e sarò eterno".
Heute sagt man "
Mi piovono .." bzw "
Ma [che] mi piaccia o no .."