Hallo liebe Leute,
in meinem Deutsch A1 Kurs haben meine Schüler doch teils große Probleme, die in dem Lehrwerk verwendeten Modalpartikel zu verstehen, und auch mir fällt es teilweise schwer diese entsprechend zu übersetzen.
Die Schwierigkeiten der Übersetzungen liegen zumeist darin begründet, dass es gar keine gibt. Und auch trotz der Tatsache, dass sich die Sprachwissenschaft seit den 80er Jahren schon ausgiebig mit diesem Phänomen der deutschen Sprache beschäftigt hat, können die Lehrbücher meist nur mit unzureichenden Erläuterungen, wie zum Beispiel "drückt Erstaunen, Ärger, Überraschung etc. aus" , dienen.
Die Probleme der Schüler resultieren aus der Tatsache, dass alle Modalpartikel sogenannte Homophone besitzen, welche eine andere Bedeutung haben und einer anderen Wortart zu zuordnen sind.
Diese Tatsache erschwierigt meinen Schülern das korrekte Identifiezieren.
Um dem entgegenzuwirken, haben wir uns mit den Unterschieden in der Satzposition beschäftigt (Modalpartikel sind nicht "vorfeldfähig", können also nicht die erste Position einnehmen (Ausnahme "Bloß" - Bloß weg von hier!) im Vergleich zu der Satzposition zu seinen Homophonen in der jeweiligen Wortart.
Zum Beispiel "aber" als Konjunktion leitet einen Satz ein und steht daher vor dem sogenannten Vorfeld (Aber - heute (Vorfeld) - habe (Verb) - ich (Subjekt)- leider (Angabe)- keine Zeit (Ergänzung) ), während "aber" als Modalpartikel lediglich in der Position "Angabe" auftauchen kann (Heute (Vorfeld) - ist (Verb) - aber (Angabe) - ein schöner Tag (Ergänzung) )
Aber auch dies kann zu Schwierigkeiten führen, wenn die Position auf Grund der Struktur des Satzes nicht ganz klar wird.
Z.B: "eben" als Modalprtikel: Dann (Vorfeld)- höre (Verb 1) - ich (Subjekt) - eben (Angabe) - auf (Verb 2 bzw. trennbarer Präfix).
"eben" als Adjektiv: Heute (Vorfeld) - ist (Verb) - die Straße (Subjekt) - eben (Ergänzung).
In beiden Fällen steht "eben" nach dem Subjekt und wenn nicht zumindest sowohl eine Angabe als auch eine Ergänzung im Satz zu finden sind, kann es schwierig werden, genau zu erkennen in welcher Funktion das Wort gebraucht wird.
Eine andere Schierigkeit resultiert aus der Tatsache, dass ein Modalpartikel auch je nach seiner Verwendung unterschiedliche Bedeutung haben kann.
Z.B.: "doch" im Imperativ: Mach doch die Hausaufgaben morgen! (schwächt den Imperativ dergestalt ab, dass er wie ein Vorschlag fungiert)
"doch" in Aussagesätzen: Ich esse doch kein Fleisch (soll den Gesprächspartner daran erinnern, dass es diese Tatsache eigentlich wissen müsste)
Daher ist nun meine Frage, ob ihr irgendwelche Tipps oder Hinweise habt, die euch beim Erlernen oder Lehren geholfen haben, die deutschen Modalpartikel zu verstehen, zu übersetzen und/oder zu erkennen.
Insbesondere beziehe ich mich auf die folgenden Modalpartikel:
aber; denn; doch; eben; einfach; etwa; gar; halt; ja; mal; schon; vielleicht... aber gerne auch alle anderen die euch in den Sinn kommen oder ich vergessen haben sollte.
Anhang 1:
Mein Lehrbuch arbeitet mit der folgenden Tabelle zur Erläuerung der Satzstruktur:
Vorfeld - Verb - Subjekt - Angabe - Ergänzung - Verb 2
Anhang 2: Internetquellen zu Modalpartikeln:
http://de.wikipedia.org/wiki/Modalpartikelhttp://www.deutschegrammatik20.de/redepartike...http://de.pons.eu/deutsch-als-fremdsprache/Mo...Vielen Dank im Voraus für all eure Ideen und Hinweise.