Seit langer Zeit ist das mein Motivationsgedanke im täglichen Kampf gegen den öden, kleinschrittigen Alltag: Erfolg ist etwas, das erfolgt ist.
Wenn man also lauter kleine Sachen, die man sich vornimmt, auch hinkriegt (= sie erfolgen), dann ist man erfolgreich. Nämlich reich
an Erfolgen.
Jemand, der einmal einen großen "Erfolg" hat, oder es geschafft hat, an ein Ziel zu kommen, das zu erreichen er sich vorgenommen hat, ist vielleicht reich
durch einen Erfolg, aber nicht erfolgreich im Sinne von "reich an Erfolgen".
Von der Logik her würde ich Dir voll zustimmen, und der Entzweifler meint sogar dasselbe:
http://www.duden.de/rechtschreibung/ErfolgBedeutung
positives Ergebnis einer Bemühung; Eintreten einer beabsichtigten, erstrebten Wirkung.
Ist es nicht eher eine moderne Sinnveränderung, wenn man "Erfolg" als eine Art "Gloria" wertet und ausschließlich auf das "Vorankommen" in der Gesellschaft bezieht?
Jemand, der täglich an seinem Fließband Hunderte von Schrauben so anzieht, dass sie nicht später herausfallen, ist doch auch reich an Erfolgen, während derjenige, der sich mit Ellenbogen "nach oben geboxt" hat, zwar einen "Erfolg" hatte, aber dabei vermutlich vieles zerstört hat.
Es ist doch nur eine Frage dessen, wie das (in/von der Gesellschaft) bewertet wird.
Ich halte jemanden, der jahrelang darum kämpfen muss, zu lernen, morgens sein Bett zu machen, ehe er aus dem Haus geht, für erfolgreicher als jemanden, der dank Papas "palancas/ enchufes" auf einen gut bezahlten Posten gesetzt wird.
Hatte derjenige sich das vorgenommen und dann aus eigener Kraft geschafft?