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    ich frage, er frägt

    Commento
    Ein Kollege sagt regelmässig "Herr X frägt .." oder "Die Firmen haben gefrägt ..", aber "ich frage mich jetzt .."
    Und ich traue mich nicht, ihn zu fräg... pardon, ihn zu fragen.

    Weiss jemand, ob das in irgendeinem Dialekt oder Soziolekt korrekt ist, oder ob es mal ein Scherz war, der sich eingebürgert hat?
    Autore Marco P (307881) 21 Oct 15, 20:03
    Commento
    "Die Firmen haben gefrägt .." - ist falsch ... bei der 2.P.Sg ist die Form mit -ä- veraltet bzw. wird nur regional verwendet ...

    http://www.duden.de/rechtschreibung/fragen
    ... Rechtschreibung ...
    Beispiele: du fragst (landschaftlich frägst); er fragt (landschaftlich frägt); du fragtest (landschaftlich frugst, Konjunktiv früg[e]st); gefragt; frag[e]! ...
    #1Autore no me bré (700807) 21 Oct 15, 20:57
    Commento
    Jetzt, da ich es sehe, sagt er auch "frug"
    Also anscheinend die starke Beugung eines Verbs, das mehrheitlich schwach gebeugt wird, anders zB als "tragen", das mehrheitlich stark gebeugt wird.
    #2Autore Marco P (307881) 22 Oct 15, 14:15
    Commento
    Ja, und eindeutig veraltet. Ich erinnere mich, dass ich (in der Schweiz) während meiner Kindheit "er frug" und "er frägt" öfters las.
    #3Autore Arjuni (944495) 22 Oct 15, 15:54
    Commento
    Meiner Ansicht nach umgangssprachlich süddeutsch, zumindest in Bayern gebräuchlich. Mir ist "frägt" sehr geläufig - also im Präsens "du frägst, er frägt", nicht als Partizip. Ich benutze das auch manchmal ohne mir Gedanke darüber zu machen und lese erst hier, dass das ungewöhnlich ist.
    #4Autore Kolyma (769196) 23 Oct 15, 09:40
    Commento
    Jetzt wo du es sagst, Kolyma… Ich meine, es in Süddeutschland auch schon gehört zu haben.
    #5Autore Arjuni (944495) 23 Oct 15, 10:16
    Commento
    #6Autore violetta_1 (662324) 23 Oct 15, 11:29
    Commento
    Danke an alle. Mein Kollege ist Architekt und hört sich auch sonst gebildet und reichlich belesen an, vielleicht frage ich ihn doch.
    Jetzt nur noch die Frage: wer und mit welcher Begründung hat entschieden, dass 'fragen' schwach und 'tragen' stark zu beugen sind?
    #7Autore Marco P (307881) 23 Oct 15, 12:28
    Commento
    Auch im Rheinischen sagt man frägt statt fragt.
    Und wie in Bayern sagt man auch hier nicht []der Wagen - die Wagen,[ sondern die Wägen.
    #8Autore Dr. Dark (658186) 28 Oct 15, 18:36
    Commento
    Marco: Vielleicht ist es die allgemeine Tendenz, Sprache immer einfacher zu machen, die dazu führt, dass sich immer mehr starke Verben zu schwachen Verben verändern. Gerade schreibt mir meine Mutter in einer Email, dass der Hund früher nicht bellte sondern boll.
    Und gerade bei den (immer zahlreicher werdenden) Grundschülern, die weitgehend ohne Bücher und damit ohne Erzählungen im Präteritum aufwachsen, fällt mir auf, dass sie nur noch die ganz häufigen starken Verben im Präteritum richtig bilden, ansonsten schreiben sie "ich grabte" oder "er fliegte". Vielleicht gibt es in ein, zwei Generationen kaum noch die starke Beugung.
    #9Autore Kolyma (769196) 29 Oct 15, 11:03
    Commento
    "Vielleicht gibt es in ein, zwei Generationen kaum noch die starke Beugung."

    Ich fürchte, Kolyma hat recht.

    Aus dem „Spiegel“ vom 26.08.1991:
    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-1349024...

    „ … Ähnlich steht es um die starken Verben. Rund 150 gibt es davon noch im Deutschen, doch ihre Zahl nimmt stetig ab. Die Präteritum-Endung "te" setzt sich der Systematik wegen durch und macht aus "pflog" ein "pflegte", aus "glomm" ein "glimmte" und aus "buk" ein "backte". Schon Goethe wurde schwach beim starken Verb: Im Werther heißt es mal "rufte das Kind", dann aber korrekt "womit sie das ausrief".
    Zwar konnte in den alten Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat, Märchenbruder Jacob Grimm in seiner Akademierede "Über den Ursprung der Sprache" 1851 fabulieren: "Ein Hund bellt noch heute, wie er zu Anfang der Schöpfung boll." …“
    #10Autore shake_speare (841024) 29 Oct 15, 20:05
    Commento
    Danke für den Vorschlag, ich denke auch, dass manchmal Sprachen einfacher werden (nämlich wenn das allgemeine Bildungsniveau der Sprechender sinkt, oder wenn eine Sprache mit einer zweiten fusioniert, was im Endeffekt das gleiche bedeutet)

    Das erklärt aber nicht
    - warum ausgerechnet fragen mitte 1800 schwach wurde, während tragen bis heute stark blieb?
    - wie ist dann überhaupt die starke Beugung in die deutsche Sprache reingekommen?

    Es ist nämlich auch nicht so, dass generell Sprachen kompliziert aus dem Boden gestampft werden und dann einfach mit der Zeit einfacher werden, eher das Gegenteil trifft zu.

    (Witz: Verben des Fragens sind eben schwach, zB. in "Wie geht es dir?" ist "gehen" schwach)
    #11Autore Marco P (307881) 30 Oct 15, 13:21
    Commento
    Ich steh auf dem Schlauch :-(
    Bitte erkläre mir den Witz, ich verstehe ihn nicht.
    #12Autore Arjuni (944495) 30 Oct 15, 14:22
    Commento
    Bei "Verben des Fragens" erwartet man ein Synonym von "fragen" oder wenigstens ein Verb, das semantisch irgendwas mit Fragen zu tun hat.
    "Gehen" ist es entschieden nicht, auch wenn es per Zufall in einer stereotypen Frage vorkommt.
    Das wäre als ob man behaupten würde, dass das "dir" am Ende von "Wie geht es dir?" deshalb ein Interrogativpronomen sei.
    #13Autore Marco P (307881) 30 Oct 15, 18:30
    Commento
    Ah, danke Marco, ich verstehe… so halb wenigstens ;-)
    #14Autore Arjuni (944495) 31 Oct 15, 17:40
     
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