Wer immer das ins Englische übersetzt hat, hatte jedenfalls den Vorteil, den Gedankengang Fichtes zu kennen, also was zu diesem Satz geführt hat und wie es weitergeht. Aber sicher enthält die Übersetzung eine Konjektur, weil der Satz, so wie er da steht, von der Grammatik her unklar oder fehlerhaft ist.
Die eben verlinkte Fichte-Ausgabe setzt nicht dort Kommata, "wo sie zu fehlen scheinen", sondern vergleicht offenbar verschiedene Quellen. (An anderen Stellen fehlen Kommata, wo wir heute unweigerlich welche setzen müssten).
Hier noch einmal der Satz: [...] was ist mein Leib, nichts als gewiße [= zuverlässige] Ansicht meiner Causalität als Intelligenz, mein Leib wäre sonach ein Hervorbringen von Begriffen, weil ich als Leib durch ein sinnliches Denken Verbreiten im Raume und Verwandeln in Stoff gedacht werde.
Neben der Möglichkeit, dass zwischen "Denken" und "Verbreiten" ein Komma oder gar ein "als" fehlt, gibt es noch eine, nämlich die, die wir heute mit Bindestrich schreiben würden: ein Sinnliches-Denken- Verbreiten: der Leib wird gedacht durch ein Verbreiten von sinnlichem Denken im Raum und durch ein Verwandeln in Stoff.
Das würde zu dem passen, was Fichte unmittelbar davor sagt (oder nach erstem Durchsehen zu sagen scheint):
1. Das Denken ist ideell, ist "reinstes" Denken, dort existiert der Zweckbegriff, die Kausalität.
2. Das Ich muss unter der Annahme der Existenz einer Außenwelt aus sich herausgehen, und damit geht das Denken ins Gefühl und ist nicht mehr reines Denken.
3. Wenn es sich mit der Realität beschäftigt (Fichte sagt: das Reelle), knüpft das Denken an etwas an, das selbst kein Denken ist. Es wird zu einer sinnlichen Kraft.
4. Das Reelle ist das Denken eines Gefühls. Dieses Denken (Fichte sagt vorher: Denken, eigentlich Anschauung) geht aber in dem Augenblick, wo wir es bestimmen (das reelle Objekt in seiner Objektivität erkennen möchten), durch unsere Zweckbegriffe und Kausalitätsvorstellung. Das heißt, wir sehen das Objekt immer als etwas bereits Verursachtes, einen Zweck Habendes.
Insgesamt geht es F. darum, zu beschreiben, wie sich das Ich gegenüber der Welt verhalten kann (herausgehen kann aus sich selbst). Die Form dieses Prozesses hat F. vorher geklärt; jetzt geht es ihm um den "Stoff" dieses Vorgangs. Das Reelle, einschließlich unseres Körpers, ist ein durch unsere Intelligenz (die erste, abstrakte Form des Denkens) bestimmtes Etwas, aber nur zugänglich über das Denken als sinnliche Kraft (die zweite Form des Denkens, die nicht über Intelligenz, sondern Gefühl vermittelt ist).
Wenn diese Zusammenfassung stimmt, ist der Leib die reelle Anschauung (das Denken eines Gefühls) meiner Kausalität (indem meine Intelligenz den Körper mit meinen Zweckbegriffen ausgestattet hat): er ist nur als räumlich verbreitet und als Reelles (als Stoffliches) zu denken. Anders gesagt: in der Stofflichkeit meines Leibes vergewissert sich das anschauende Ich seiner Kausalitätsbegriffe und geht so aus sich heraus in die Realität.