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    Land und Leute

    Hatschen: Sind Linguisten anwesend?

    Betrifft

    Hatschen: Sind Linguisten anwesend?

    Kommentar
    Hatschen (sprich: Haatschen) steht im östlichen Süddeutschland und in Teilen Österreichs für langsames oder tollpatschiges Gehen.

    In folgendem Beitrag wird der Begriff auf Hadschi Lojo (einen „Volkshelden“ und späteren Holzbeinträger) zurückgeführt. Der Wiki-Beitrag klingt ähnlich.


    Gibt es auch andere Theorien zu diesem Begriff?
    Verfasser urihoch3 (656420) 29 Mai 16, 17:32
    Kommentar
    I don't have theory as to the word's origin, but I wanted to add that it's not only used for "langsames oder tollpatschiges Gehen," but for "Gehen" in general: "mia samma z'sam zum Reschenwirt ghaatscht und ham' etla Weisse g'hom."
    #1Verfasser dude (253248) 29 Mai 16, 17:38
    Kommentar
    1. hinken, schwerfällig gehen 2. (allgemein) gehen
    Entweder von Mittelhochdeutsch "hakezen" (= Haxen) oder Mittelhochdeutsch "Hatsche" (= Ente) oder aus dem Arabischen "Hadsch" (= Gang nach Mekka)
    #2Verfasser wienergriessler (925617) 29 Mai 16, 17:39
    Kommentar
    Danke Wienergriessler
    Gruß aus München

    @Dude: Nein, zwischen dem Gehen und dem Hatschen besteht ein Unterschied: Wenn Kinder zur Schule „hatschen“, tun sie das unter Mühen. Wenn sie zur Schule „gehen“, bewegen sie sich zu Fuß ohne Widerwillen und ohne zu überwindende Hindernisse fort.
    #3Verfasser urihoch3 (656420) 29 Mai 16, 18:45
    Kommentar
    #4Verfasser Reinhard W. (237443) 29 Mai 16, 18:48
    Kommentar
    Ich bestätige dudes #1 und wienergriesslers Punkt 2 in #2:
    "Hatschen" kann durchaus auch allgemein für "gehen", also etwas zu Fuß ansteuern, verwendet werden. (Kann! Kann aber natürlich auch die mühsame Variante bedeuten!)

    "Naa, zum Hatschen is mia des z'weit!"
    (Nein, das ist mir zu weit zum Gehen / nein, zu Fuß ist mir das zu weit!) Das könnte z. B. ein Bayer sagen, wenn er aufgefordert wird, sich auf den Weg zum Ziel xy zu machen.

    Edith fällt gerade noch etwas ein: "derhatschen".

    "Des derhaatsch i ned" = das schaffe ich zu Fuß nicht.


    #5Verfasser Fragezeichen (240970) 29 Mai 16, 19:09
    Kommentar
    Schmeller definiert hatschen ebenfalls mit "einen schleppenden, schleifenden Gang haben" und führt Quellen bis zum Jahr 1560 zurück an. Läßt sich über die Ethymologie ansonsten aber nicht aus.
    #6Verfasser bluesky (236159) 29 Mai 16, 19:16
    Kommentar
    Am Rande, der Adelung kennt das Verb auch nicht ... nur als Substantiv in einem ganz anderen Zusammenhang :

    ...  In einigen Gegenden, z. B. um Danzig, werden die zahmen Änten von ihrer heisern Stimme auch Kätschen und Hatschen genannt, ...
    :-)
    #7Verfasser no me bré (700807) 29 Mai 16, 19:28
    Kommentar
    Es gibt auf jeden Fall auch das Substantiv, die Hatsch.

    Das ist eine weite Hatsch - ein weiter Weg.


    Ich hatte eigentlich immer den Islam als Herkunft dieses Wortes in Verdacht.
    #8Verfasser Uljae (831733) 29 Mai 16, 19:45
    Kommentar
    das WB der Gebr. Grimm weiß:

    hatschen, hätschen, verb. ein mundartlich weit verbreitetes, lautmalendes wort.
    1) es gilt vom schleifenden, schleppenden gange, wie er namentlich durch altes nicht fest an den füszen sitzendes schuhwerk hervorgerufen wird, so im gröszten theile von Ober- und Mitteldeutschland Fromm.3, 10, woselbst sich auch ein subst. pl. hâtschen alte abgetretene schuhe, pantoffeln gebildet hat; im Meraner dialecte tschâtschen, einen schleifenden gang haben, auch langsam und leise gehen. s. 8; ich hätsch ouch mit, sprach yhener würt, fürt man in mit sinen gästen ann galgen zn dürren brüdern in den väldorden. S. Frankspr.2, 101b; ich hetsch mit wie der schultheisz von Stechfelden, der hieng mit. Garg. 228b. vergl.DWBhatschesp. 558.
    2) von der gleitenden, streichelnden bewegung der hände geht das tirolische hatschen neben háitschen aus, streichelnd liebkosen.Fromm.6, 146. auch sonst liegt in dem worte der begriff des gleitenden, wiegenden, bair. hetschen, schwanken, schaukeln, sich hetschen schaukeln, der hetscher, schwankender sumpfboden Schm.2, 259; in Koburg hötscheln schaukeln.Fromm.4, 258.
    #9Verfasser MiMo (236780) 29 Mai 16, 20:15
    Kommentar
    Vgl. auch:

    Hātsch bzw. Hōtsch, f. […] 1. äusserst unordentlich gekleidetes, schlampig, schlaff einhergehendes Weib, t. mit dem Nbbegriff der Unbeholfenheit und Einfalt, t. mit demjenigen des Herumvagierens und eines liederlichen Wandels; […]
    Ob das W nur lautnachahmend geschaffen wurde, um die schleppende Bewegung zu bezeichnen (vgl. Hāsch) bleibt dahingestellt. Auffällig ist die grosse Anzahl anklingender WW. in deutschen Mundarten (s. auch unser hätschen) zur Bezeichnung der gleichen oder ganz vwdter Begriffe, zu welch Ersteren aber unser W wegen der Verschiedenheit der Quant. des Voc. sich nicht fügen will. Gradl erklärt das auch ostfränk. W als Intensivabl. von „Haken“ und als Grundbegriff die gekrümmte Haltung des mühsam sich Fortbewegenden.

    hâtsche(n): 1. (mit ‚sein‘) träge, schleppend gehen, herumvagieren, bes. von Weibspersonen. Ein alter Mann, ein Genesender hōtschet nur eso ume. […] Gleichgültig oder unachtsam drauf los tappen, z. B. durch den Strassenkot […]

    überhâtsche(n): unachtsam betreten, z.B. einen Erdbeerschlag

    verhâtsche(n): „aus Unachtsamkeit oder Mangel an Tätigkeit eine Arbeit verderben, einen Gewinn sich entgehen lassen oder eine Sache an einen unbekannten Ort hin legen […] Unachtsam zertreten, z.B. eine Wiese

    (ge)hâtschig: „faul und träge im Gehen oder bei einer Arbeit, nachlässig und unordentlich in der Kleidung

    hôtschle: unachtsam und schwerfällig daher gehen

    hotschocht: unsäuberlich, unordentlich

    hötschele(n): Dim. zu hâtsche(n), meist mit Bez. auf kleine Kinder und schwächliche Personen, bedächtige, unsichere Schritte machen; auch nachlässig sein.

    hötschelig: = hātschig

    Hätschi n: unordentliche, liederliche Weibsperson


    #10Verfasser mootart (1108650) 30 Mai 16, 03:49
    Kommentar
    HIer noch der (fast) vollständige Duden Eintrag

    hatschen
    Wortart: schwaches Verb
    Gebrauch:bayrisch, österreichisch umgangssprachlich
    Häufigkeit: ▮▯▯▯▯
    Rechtschreibung
    Worttrennung: hat|schen
    Beispiel: du hatschst
    Bedeutungsübersicht
    1. (umgangssprachlich) lässig, schleppend gehen
    2. (umgangssprachlich) hinken
    3. (salopp) gehen, laufen
    (...) Aussprache
    Betonung: hatschen
    Herkunft
    ursprünglich = gleiten, rutschen, streicheln, wohl laut- oder bewegungsnachahmend
    Grammatik
    schwaches Verb; Perfektbildung mit »ist«
    (...)
    Bedeutungen, Beispiele und Wendungen
    1. lässig, schleppend gehen
    Gebrauch: umgangssprachlich
    2. hinken
    Gebrauch: umgangssprachlich
    Beispiel: nach dem Unfall hatschte er mit dem linken Bein
    3. gehen, laufen
    Gebrauch: salopp
    Beispiel: wegen dieser eigentlich unwichtigen Sache bin ich durch die halbe Stadt gehatscht

    Der Duden verweist (wie die Grimms) auf die lautmalende bzw. "bewegungsnachahmende" Etymologie. Den verschiedentlich zu lesenden Rekurs auf die muslimische Hadsch halte ich für eine klassische Volksetymologie und die Herleitung vom bosnischen Hadschi Lojo für ausgemachten Blödsinn (Der im OP zitierte Artikel formuliert auch recht vorsichtig: "Manche Quellen meinen...").

    #11Verfasser lingua franca (48253) 30 Mai 16, 08:20
    Kommentar
    ... zumal die Haddsch ein kurzes -a- hat und das Hatschen ein langes.
    #12Verfasser Selima (107) 30 Mai 16, 08:28
    Kommentar
    In http://www.ostarrichi.org/wort-1678-deat-schl... werden noch zwei österreichische Autoren zitiert

    Maria Hornung: "Wörterbuch der Wiener Mundart":
    "hadschn (hatschen): mühsam, schwerfällig, schlurfend gehen. Bair.-österr. Sonderwort, Herkunft unsicher, evtl. mit 'hutschen' und 'hätscheln' verwandt" (...)

    Peter Wehle: "Sprechen Sie Wienerisch?":
    "hatschen: hinken, schwerfällig gehen, vermutl. lautmalend (vgl. Watschen, Pletschn, Flitschn), beeinflusst von Haxen, mhd. 'hakezen'; vielleicht v. mhd. 'hatsche' = Ente.


    hat|schen 〈V. intr.; ist; regional〉
    1. schlurfend, ohne die Füße zu heben, gehen
    ● die Kinder hatschen durch den Flur [→ hätscheln]

    hat|schen . = gleiten, rutschen, streicheln, wohl laut- od. bewegungsnachahmend] (bayr., österr.ugs.):
    a) (ugs.) lässig, schleppend gehen;
    b) (ugs.) hinken:nach dem Unfall hatschte er mit dem linken Bein;
    c) (salopp) gehen, laufen:wegen dieser Sache bin ich durch die halbe Stadt gehatscht.

    hat|schen 
    a) lässig, schleppend gehen; schlendern;
    b) hinken: Zwar trug er Narben davon ... und einen leicht verkrüppelten Fuß, der ihn h. machte, aber erlebte (Süskind, Parfum 27);
    c) (salopp) gehen, laufen: wegen dieser Sache bin ich durch die halbe Stadt gehatscht; Wenn du wieder h. kannst, dann geh' ich mit dir Weißwürscht essen (Spiegel12, 1991, 154).

    (Kennt jemand die hier zit. Quellen?)


    hatschen swV "latschen, hinken" ugs. bair.-österr. Ein expressives Wort wie etwa rutschen, mit dem es einige Bedeutungen teilt. Ein genauerer Ausgangspunkt ist unbekannt. [meine Hervorhebung, lf]

    #13Verfasser lingua franca (48253) 30 Mai 16, 08:32
    Kommentar
    zu #6: *Ethymologie
    In dem griechischen Ursprungswort gibt es kein Theta, so dass es auch in allen anderen Sprachen keine Schreibung mit "-th-" gibt:
    Etymon, das (ἔτυμον)
    die sogenannte ursprüngliche Form und Bedeutung eines Wortes
    #14Verfasser Reinhard W. (237443) 30 Mai 16, 10:16
    Kommentar
    Ich kenne dieses Wort von meiner Mutter, einer gebürtigen Sächsin. Da sie keinerlei Fremdsprache sprach und auch nicht belesen oder weitgereist war, vermute ich, dass Hatschen auch im Raum Sachsen verwendet wird. Sie benutzte dieses Wort für langsames, schwerfälliges Gehen.
    #15Verfasser Silvia(D) (320521) 30 Mai 16, 12:59
    Kommentar
    #16Verfasser bluesky (236159) 30 Mai 16, 13:05
    Kommentar
    Um weiterer Unsinnsverbreitung (z.B. hier) entgegenzuwirken, sei ein Satz aus dem Link von #16 (leicht verkürzt) in Fettdruck zitiert:
    "Dass das Hatschen etwas mit der großen Pilgerfahrt nach Mekka, dem großen Haddsch, zu tun habe, ist (...) ein Märchen."
    #17Verfasser lingua franca (48253) 30 Mai 16, 22:23
    Kommentar
    #17 Na ja, die Meinungen sind offenbar geteilt, ob so ein SZ-Artikel da der Weisheit letzter Schluss ist, weiß ich auch nicht zu sagen. Jedenfalls gilt die Herkunft wohl als unsicher. Den letzten Beitrag hatte ich übrigens auch tatsächlich nicht gelesen.
    Tatsache jedenfalls, wie gesagt, dass es durchaus eine ganze Reihe an etablierten Wörtern unseres Standardwortschatzes im Hochdeutschen gibt, die eben arabischen Ursprungs sind.

    #18Verfasser maxxpf (361343) 30 Mai 16, 22:39
    Kommentar
    Jedenfalls gilt die Herkunft wohl als unsicher.

    Schön, dass Du die Belege der ## 9-13 (mit fettem Resümee des etymologischen Standardwerks in #13) jetzt auch zur Kenntnis genommen hast. Schade nur, dass Du gerade noch Anderes verbreitet hast.

    Tatsache jedenfalls, wie gesagt, dass es durchaus eine ganze Reihe an etablierten Wörtern unseres Standardwortschatzes im Hochdeutschen gibt, die eben arabischen Ursprungs sind.

    So what? Das bestretiet niemand. Nur sollte man den Maßstab, welche Wörter dazu gehören, nicht irgendwelchen zusammengeschusterten Hobbyseiten, wie der von Dir zitierten, überlassen.
    #19Verfasser lingua franca (48253) 30 Mai 16, 23:05
    Kommentar
    Tatsache jedenfalls, wie gesagt, dass es durchaus eine ganze Reihe an etablierten Wörtern unseres Standardwortschatzes im Hochdeutschen gibt, die eben arabischen Ursprungs sind.

    Algebra, Alkohol, Alchemie usw.

    Wie bereits erwähnt (#6) datiert Schmellers früheste Fundstelle auf 1560. Da dürfte in Mitteleuropa noch kaum jemand von der Hadsch gehört haben.
    #20Verfasser bluesky (236159) 30 Mai 16, 23:09
    Kommentar
    #20 - Ach so? Mir ist irgendwie so, als hätte es vom 11. bis zum 13. Jahrhundert so etwas wie Kreuzzüge gegeben, bei denen Abertausende von Europäern auf Tuchfühlung mit den Muslimen gegangen ist. Schon mal davon gehört?
    #21Verfasser maxxpf (361343) 30 Mai 16, 23:18
    Kommentar
    Im Österreichischen bezeichnet hatschen i. d. R. ein Gehen, das - wenn es auch nicht notwendigerweise schleppenden Schrittes vollzogen wird - als Belastung / Zumutung empfunden wird. Solches Gehen ist dann eine Hatscherei, eine unmäßig lange Wegstrecke ein Hatscher (ggfs. mit Präfixen wie Muads- [= Mords-], Wahnsinns- oder einfach Ur- versehen; im letzteren Fall tritt anstelle des unbestimmten Artikels zwingend der bestimmte, denn was ur- ist, ist das jeweilige schlechthin). Stellt sich schließlich doch der schleppende Gang ein, kommt die / der Betreffende hatschert daher.
    #22Verfasser late bird (666148) 30 Mai 16, 23:35
    Kommentar
    ...und umgekehrt gab es 1529 die erste Belagerung Wiens durch die osmanischen Heere.
    Ob sich aber kriegerische Auseinandersetzungen anbieten, den eigenen Wortschatz durch Fremdwörter aus der Sprache des Feindes zu vervollständigen, wage ich zu bezweifeln.
    Übrigens durfte sich Herr Lojo nur deshalb Hadschi nennen, weil er an der Hadsch teilgenommen hatte.
    Etwas anderes wäre es, wenn hatschen im Sinne von pilgern gebraucht würde. Tut es aber wohl nicht.

    Edith: Obiges bezieht sich auf maxxpf #21.
    #23Verfasser Analphabet (1034545) 30 Mai 16, 23:46
    Kommentar
    Doch, Maxx, davon hab ich schon mal gehört, aber wieviele sind damals eigentlich zurück gekommen?
    #24Verfasser bluesky (236159) 30 Mai 16, 23:54
    Kommentar
    #23 - Na ja, es gab ja während der Existenz der Kreuzfahrerstaaten durchaus auch immer längere Phasen der friedlichen Koexistenz und auch des kulturellen Austauschs. Viele halten ja auch nicht zuletzt auch die islamische Baukunst für ein mehr oder weniger relevantes Vorbild für die Entwicklung der Gotik.
    #25Verfasser maxxpf (361343) 30 Mai 16, 23:57
    Kommentar
    #24 - Nicht wenige, Richard Löwenherz zum Beispiel, um ein prominentes Beispiel zu nennen. Friedrich Barbarossa dagegen zum Beispiel nicht, der ertrank im Fluss Saleph auf heute türkischem Boden, und darum kennen ihn viele geschichtsbewusste Türken bis heute.
    #26Verfasser maxxpf (361343) 30 Mai 16, 23:59
    Kommentar
    #23: Sicher doch. z.B. die Mauren auf der iberischen Halbinsel.
    Aber wo ist da die Verbindung zum Gebiet des heutigen Bayern und Österreich, wo hatschen entstand und in Gebrauch war/ist? Zu einer Zeit wohlgemerkt, als die Landbevölkerung mangels Zeitungen, Fernsehen und Internet keine Ahnung hatte, wie die Welt in 100 km Entfernung aussah.
    #27Verfasser Analphabet (1034545) 31 Mai 16, 00:32
    Kommentar
    Lieber Analphabet -
    Falls du übrigens - deinem Namen nach zu folgern - gar nicht lesen kannst, wovon ich ehrlich gesagt überhaupt nicht unbedingt ausgehe, könnte dir da jedenfalls auch ein Blick auf eine entsprechende europäische Landkarte weiterhelfen. Gottfried von Bouillon etwa wählte eine Route über den Balkan, logischerweise wird er dann wohl mit seinen Lothringern, Deutschen und Franzosen wohl eben auch Süddeutschland durchquert haben:

    Und du kannst dir vielleicht vorstellen, auf dem langen, damals noch sehr beschwerlichen Weg hin und zurück zum Orient musste man sicher alle zwanzig, dreißig, vierzig Kilometer irgendwo Station machen, und da es damals noch keine lustigen Computerspiele und kein TV und kein Radio gab, werden so weitgereiste Leute wie die zurückkehrenden Kreuzfahrer bestimmt des Öfteren interessierte Zuhörer gefunden haben.
    #28Verfasser maxxpf (361343) 31 Mai 16, 00:44
    Kommentar

    #23 - Ob sich aber kriegerische Auseinandersetzungen anbieten, den eigenen Wortschatz durch Fremdwörter aus der Sprache des Feindes zu vervollständigen, wage ich zu bezweifeln.


    Als namhafte Gegenbeispiele fallen mir "spontan" Ersatz und Blitz(krieg) ein. Ersteres Wort hat spätestens bereits während des Ersten Weltkriegs Einzug in den englischen und auch in den französischen Wortschatz gefunden. Es ist mir zum Beispiel einmal bei der Lektüre von Sartres "Les Mots" aufgefallen.

    https://cnrtl.fr/definition/ersatz

    https://www.merriam-webster.com/dictionary/ersatz


    Als weiteres prominentes Beispiel kann wohl der Blitzkrieg herhalten, Deutschlands Spezialität zu Beginn des Zweiten Weltkriegs.

    Siehe Wörterbuch: blitzkrieg

    #29Verfasser RightSaidFred (1322814) 11 Mär. 23, 10:07
    Kommentar

    Also "flak", meaning criticism. Most people are probably unaware of the word's origin.

    #30VerfasserHecuba - UK (250280)  11 Mär. 23, 11:06
    Kommentar

    Was man so findet wenn man nur mal so stöbert!

    Suche nach 'hatschen' in Volltexten | MDZ (digitale-sammlungen.de)


    Neben den Ausrissen ist ein kleiner Pfeil der zu lesbarerem führt.


    #31Verfasser jo-SR (238182)  29 Mär. 23, 09:42
    Kommentar

    Meine Schwester (berlinstämmig, in Hamburg mit einem Steirer verheiratet) braucht immer "gehupft wie gehatscht".

    #32Verfasser virus (343741) 29 Mär. 23, 11:07
    Kommentar

    Das ist eine gängige Variante. "Gehupft wie gesprungen" ist aber im ganzen deutschen Sprachraum verbreitet, ja?

    #33Verfasser Carullus (670120) 29 Mär. 23, 14:13
    Kommentar

    Meines Wissens ja. Eine andere Variante ist "das ist g(e)hupft wie g(e)hechtet". Bei uns wird das -e- der Vorsilbe ge- ausgelassen.

    #34Verfasser Selima (107) 29 Mär. 23, 14:24
    Kommentar

    Und um die Frage aus dem Titel zu beantworten: Hier sind natürlich immer Linguisten (m/w/d) anwesend, und seien es nur Hobbylinguisten 🙂.

    #35Verfasser JanZ (805098) 30 Mär. 23, 09:02
     
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