Keine Frage, sondern "nur" ein Rant zu einem Sprachgebrauch, bei dem sich mir die Zehnägel aufrollen.
Ich höre und lese öfters Sätze wie:
?Die Ausstellung ist sehr lohnenswert. Du solltest unbedingt hingehen.
Ungeachtet dessen, was der Duden und andere Wörterbücher dazu inzwischen sagen, finde ich das aus zwei Gründen eselhaft und falsch:
(1) was spricht gegen das einfache und klare Wort lohnend?
(2) die Adjektive auf xxx-(s)-wert kann man wie folgt analyiseren:
[etwas ist] wert, dass man es xxx-t.
Also:
Sein Engagement ist lobenswert -> es ist es wert, dass man es lobt
Die Zukunft ist lebenswert -> sie ist es wert, dass man in ihr lebt
Ihre Absichten sind ehrenwert -> sie sind es wert, dass man sie ehrt
u.v.m.
lohnenswert kann also eigentlich nur bedeuten:
etwas ist wert, dass man es (be-)lohnt, jemanden dafür entlohnt.
Eine Freizeitaktivität oder ein Kulturangebot kann man aber nicht belohnen; belohnt wird man von anderen, weil man etwas Bestimmtes getan hat. Im Beispiel ist ganz klar "der Besuch lohnt sich" gemeint.
Bin ich eigentlich der einzige, den das heutzutage noch stört? Ich erinnere mich, dass es dazu auch mal einen "Zwiebelfisch" gab, aber der hat wohl die Massen nicht beeindruckt.