Auch in der deutschsprachigen Presse ist der Name "Nem" schon diverse Male aufgetaucht :
... Auf diese unübersichtliche Realität ist der Brite Misha Glenny gestoßen, ein Sachbuchautor mit Interesse an mafiösen Strukturen und Drogenhandel. Für sein neues Werk hat er einen Drogenboss über sein Leben ausgefragt: Antônio Francisco Bonfim Lopes, auch unter dem Pseudonym "Nem" bekannt, übersetzt: das Baby. Nem herrschte einmal über die Favela Rocinha, die einen Berg in der ansonsten vornehmen Südzone von Rio bedeckt. Seit 2011 sitzt er im Hochsicherheitsgefängnis, wo Glenny seine zehn Interviews mit ihm führte. Ein spannendes Buch ist daraus entstanden. Der routinierte Erzähler Glenny erweckt Nems Erinnerungen zum Leben, sie führen in atemlose Jagden durch Straßenschluchten, Eifersuchtsdramen und Favela-Partys. ...
... Anlass für die schweren Kämpfe war der Bruch Rogério da Silvas mit dem legendären Drogenboss der Rocinha, Antônio Bonfim Lopes, alias Nem. Dieser sitzt seit 2011 in einem Hochsicherheitsgefängnis in der Amazonasregion, kontrolliert aber weiterhin die Geschäfte in der Rocinha. Er ist der Pate der Favela. Rogério 157 war einer seiner Statthalter. Der Zwist entstand, weil Nem zunehmend unzufrieden war mit Rogério 157. Dieser hatte begonnen, Steuern auf den Verkauf von Gas, Mineralwasser, Holzkohle und den Transport mit Motorradtaxis zu kassieren. Ebenso übel stieß ihm Rogérios Protzerei mit Goldringen und einem riesigen Amulett auf, das er um den Hals trug. "Jesus ist der Herr dieses Hauses", stand darauf. Rogério richtete auch Partys mit Prostituierten aus, bei denen Alkohol und andere Drogen in rauen Mengen konsumiert wurden. Es ist der Lebensstil, den die jüngeren Drogendealer anstreben, der aber bei der älteren Generation, zu der Nem gehört, auf Ablehnung stößt. ...