#158: Sind sie deshalb wirklich besser? Die "Klischeefamilie" gibt es doch in großem Umfang, warum sollte man die in einem Kinderbuch so verschweigen, als gäbe es sie nicht oder sie wäre böse.
Ich war am Montag im Arbeitsamt, an den Wänden hingen mehrere verschiedene Plakate, eine Serie mit jungen Leuten nach dem Motto: Ich werde ****, weil ich gerne ****.
Von fünf verschiedenen Plakaten waren zwei Jungen, einer mit "deutschem" Namen und Aussehen und einer aus der arabischen Welt. Von den drei Mädchen waren zwei sichtbar nicht klischeedeutsch. Keines der drei Mädchenplakate warb für einen typischen Frauenberuf also wie zum Beispiel: "Ich werde Krankenschwester, weil ich gerne anderen helfe", oder Floristin, Kindergärtnerin oder Friseurin. Dafür aber Steinmetzin, garantiert kein Beruf, in dem es viele Lehrstellen gibt. Ich verstehe schon den Hintergrund, warum die Auswahl so war. Die Wirklichkeit, also den Anteil in der Bevölkerung spiegelt es jedoch nicht wieder.
Wenn es ein Plakat mit einer Krankenschwester oder Altenpflegerin gegeben hätte, würden manche das dann empört runter reißen, weil es Klischee ist? Das finde ich schade. Einem Mädchen das diesen Berufswunsch hat, sollte man es nicht ausreden und den Automechaniker schmackhaft machen weil Mädchen das doch auch genau so gut können. Natürlich können sie das, aber sie müssen es selber wollen und nicht hineingedrängt werden und ein schlechtes Gewissen haben wenn sie sagen, das liegt mir aber gar nicht.
An "Klischeefamilien" ist nichts, was bähh wäre, die gehören ganz selbstverständlich angemessen auch in ein Buch.