Eigentlich schade, dass dieser Faden ausgelaufen ist. Schon der Vorgängerfaden war ja lustig und informativ. Dabei war gerade eines der Beispiele des Titels nicht ganz gelöst.
Serendipity schrieb dort in #283 zur Aussprache von Gyros (γύρος): "Hiros", mit langem "i". also, jedenfalls annähernd. Solange das H sehr schwach bleibt, ist das dialektal vertretbar.
Die Standardaussprache ist [ˈʝirɔs], wie Wikipedia richtig angibt. Ohne neugriechische Phoneme lernen zu müssen, ist man jedenfalls mit "Jiros" sehr nah dran.
Diese Aussprache hat mir schon einige wenige Male ein kostenloses Gericht und strahlende Augen beschert. 😉
Als ich vor ein paar Jahren mal ein paar Stunden Kroatisch genommen habe, musste ich einsehen, dass "r" dort (wie in vielen slawischen Sprachen) als Vokal betrachtet wird. Das gemeinslawische Wort "trg", Markt, ist also wohlklingend. Erst in Skandinavien brauchte man einen zusätzlichen Vokal für "torg".
Aus leider gegebenem Anlass schlagen wir uns ja mit der Aussprache des Ukrainischen herum. Da dürfte es doch auch allerlei zu bemängeln geben. Kennt sich da jemand aus?
Auch andere, noch unerwähnte Beispiele dürfte es doch zuhauf geben. Im englischsprachigen Raum konnte ich schon oft bekannte Wörter nicht erkennen. Hierzulande fallen mir weniger auf, weil ich längst daran gewöhnt bin. In italienischen Restaurants kringeln sich mir allerdings häufiger mal die Ohren - und die Augen beim automatischen Korrekturlesen der Speisekarte.
Noch lustiger ist es, wenn ich die geradezu inbrünstigen Verbesserungvorschläge meiner Aussprache niederländischer Ortsnamen entgegennehme... Besonders anfällig ist das "sch" wie in Scheveningen oder Terschelling, oder auch das "x" von Texel. Außerdem "z", "u", "oe" - naja, sie schreiben halt anders, als wir es gewohnt sind. Das muss man auch nicht unbedingt wissen, aber das Argument, das würden "alle" so sagen (gemeint meistens: alle deutschen Touristen und die, die sich mit ihnen verständigen wollen), dürfte fast immer gern ungesagt bleiben.