Figuren und "Docken" (Puppen), auch für Jungen, gab es schon sehr früh.
Seit es Wolle gibt, stellten Eltern daraus für ihre Kinder Spielzeug aus gedrehter Wolle her (weiß man aus schriftlichen Aufzeichnungen).
Ab dem 9. und 10. Jahrhundert sind einfache germanische Tiere und Puppen aus Holz nachgewiesen.
Aus dem 14. Jahrhundert kennt man kleine "Docken" aus Ton, die z. B. Reiter und Mönche darstellten ("Dicke": german. dukkōn mit unklarer Ausgangsbedeutung, ungefähr "etwas Rundes";
althochdt. "Tocha", später "Tocke").
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Docke"Ein zopfartig verdrehtes Bündel Garn"/
"zum Trocknen gegeneinander aufgestellte Getreidebündel", "Strohbündelchen"/ "Pappe zur Abdichtung von Ziegeln beim Dachdecken, siehe Pappdocke."
Erste Holzdocken wuren gedrechselt, dann wurde ihnen Kleidung aufgemalt.
Erste Modepuppen wurden Ende des 14. Jahrhundert bestaunt.
Im 15. Jahrhundert wurde das Puppenspiel mit diversen Figuren bekannt, das über Afrika und Spanien nach Frankreich kam. Es war auch ein bezahlbares Theater für ärmere Erwachsene.
Um 1413 gab es bereits sehr professionell hergestellte Docken.
Im 15. Jahrhundert kam dazu noch der Name „Pupa", "Puppa", "Poppea" (mittellatein., also Latein des europäischen Mittelalters).
Ab dem 16. Jahrhundert gab es Docken als bemalte Holzpuppen mit walzenförmigen, beweglichen Gliedern. Sie wurden in Nürnberg hergestellt, "Nürnberger Tand geht durch alle Land."
Etwas später boten Billignachahmer Docken aus Papier/ Pappmaché an.
Es gab Docken als Jungen/ Männer oder Mädchen/ Frauen.
Im 17.und 18. kam das Geschäft mit Modepuppen dann so richtig in Schwung. Mit diesen elegant gekleideten, teuren Puppen begann auch die Zeitepoche der individuellen, teureren, stets wechselnden Mode (statt der traditionellen, regionalen Trachten). Modezeitschriften folgten.
Im 19. Jahrhundert schenkte man Jungs bevorzugt Zinnfiguren und Militärspielzeug. Mädchen erhielten Puppen und Puppenstuben. Die Figuren dafür gab es als Jungen und Mädchen.
"Weibliche Figuren gab man Mädchen zum Spielen, Hampelmann, Reiter, Soldaten, Pferde und dergleichen schenkte man Knaben".
Schwaben kannten also einen Dockenmann, Dockenhansel, gar Dockengaul, und naturlich den "Doggawaga" (Kinderwagen).
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt...Ende des 19. Jahrhunderts kamen die in Thüringen angefertigten "Badepuppen" in Mode (man konnte sie gut zum Baden in die Wanne mitnehmen, im Gegensatz zu Stoff- oder Holzpuppen). Sie wurden vollständig aus glasiertem Porzellan hergestellt, und es gab davon kleine Jungen oder Mädchen und auch Mütter.
Inzwischen lassen leider viele Spielzeugfirmen in China produzieren, das ist bei 80 % der in DE verkauften Spielwaren der Fall (wird gesagt im Video in diesem Link):
https://www.google.com/amp/s/www.planet-wisse...Wer die Muse findet, selber Spielzeug Marke Eigenbau zu fabrizieren, der/ die kennt vielleicht "Dog Sock Puppets" als Handdocke, so kann man quasi sein eigenes dogl bedoggeln.
Das Verb "doggala" bedeutet (nach Fischers Wörterbuch): "mit Puppen spielen", "an etwas herummachen, ohne richtigen Ernst".