Jetzt hatte ich mich sehr gefreut darauf, in Oliver Sacks' 1995er Buch "Eine Anthropologin auf dem Mars" zu lesen. Und komme nun über nur 2 - 3 Seiten der ersten Geschichte nicht hinaus. - Und über die nicht-gut-genuge Übersetzung nicht hinweg.
Es geht los damit, dass ich beim Lesen von ins Deutsche übersetzte Bücher schon eine Vollbremsung mache, wenn da für das 'usually' immer so gerne steht: 'gewöhnlich'.
"Die Plötzlichkeit der Veränderung vertrug sich nicht mit den gewöhnlich langsam voranschreitenden Degenerationsprozessen, von denen die Zapfen in der Netzhaut betroffen sein können."
Sprechen Deutschmuttersprachler so? Ich würde nie 'gewöhnlich' sagen oder schreiben und immer z.B. 'normalerweise' oder 'in der Regel'.
Dann kämpft man sich durch weitere Sätze und paar Zeilen weiter heißt es
Die Farbenblindheit [....] gehört zu den seltenen Krankheitsbildern. Sie hat die Neurologen erregt, weil sie, wie andere Auflösungs- und Zerstörungsprozesse des Nervensystems auch, Einblick in .... usw.
Aufmerksamkeitsvollbremsung. Etwas kann die Aufmerksamkeit oder das Interesse von jemandem erregen, ja, aber weshalb schrieb die übersetzende Person das nicht? Stattdessen: Die erregten Neurologen ...!
Ich komme nicht in den INHALT. Ich kann einfach nicht mehr weiterlesen. Das Buch kommt wieder weg.... Schade und ärgerlich.
(Kleine Nebenbemerkung: Ich will Übersetzer/innen nicht auf die Füße treten, weiß um ihre Schwierigkeiten - Zeitdruck, ggfs Finanznot usw.
Trotzdem.)