Ich wusste jetzt nicht, ob dies der für mich richtige Faden ist - oder der "Schönes-erlebt..."-Faden! Eigentlich beide.
Thema: Ärzte, die sämtliche Regeln der (IGeL)-Individuellen Gesundheitsleistungen missachten und trotzdem damit durchkämen, sofern man sich nicht als Patient informiert und beschwert.
Vor ca. 4 Wochen hatte mich eine Augenärztin mit ihrem Praxispersonal (Kompagnon; kein Arzt) über den Tisch gezogen in Bezug auf die (IGeL)-Individuellen Gesundheitsleistungen.
Übliche Sache: Unterdrucksetzen, Ausnutzung einer Notlage (eine erstmalige Sehstörung), Angstmachen usw.
Erst nach dem ganzen Termin habe ich mich bei Verbraucherberatung und IGel-Monitor, im Internet, umfassend informiert.
Daraufhin schrieb ich der Ärztin einen Einspruch für die teure Rechnung. Ich schrieb u.a., dass ich eine Korrektur nach unten erwarte. (Zumal der Betrag - typisch - um etliches teurer war als der, der mir mündlich von dem Typen, s.o., gesagt worden war.) Ich erwähnte in meinem Widerspruch auch, dass ich diesen Fall dem IGe-L-Monitor gemeldet habe, da fast sämtliche Regeln für IGeLeistungen verletzt worden waren.
Gestern Mittag kam das Antwortschreiben der Ärztin. Die Frau scheint Muffensausen bekommen zu haben. Dass sie unrechtmäßig handelte, gibt sie natürlich nicht zu. Von hanebüchenen mehr oder weniger direkten Angriffen auf mich und Scheingefechten in ihrem Brief abgesehen, heißt es in einem letzten Absatz auf Seite 2 nun:
"Einen Handel hinsichtlich des Honorars gibt es bei mir nicht. Ich werde aber Ihre Rechnung Nr. xxx für die bei Ihnen vorgenommenen ....untersuchungen komplett ausbuchen und darf Sie bitten, zukünftig im Bedarfsfall nicht mehr mich, sondern eine Kollegin oder einen Kollegen zu konsultieren. Ich tue das aus grundsätzlichen Erwägungen, und nicht weil.... [...]
Ich habe den ganzen gestrigen Tag noch gedacht, ich muss die Rechnung voll zahlen! Jetzt traute ich mich, alles genauer und weniger emotional zu lesen. "Ausbuchen" heißt für mich: Ich muss gar nichts mehr zahlen, ... richtig?
Ich kann mir und euch nur empfehlen, dass man sich die 1 Seite Regeln für IGe-Leistungen durchliest, ausdruckt und immer zum Arzt mitnimmt. Und dass man für jedes Ja und jede Unterschrift sich Bedenkzeit ausbittet. Auch wenn es bedeutet, wie in meinem Fall, einen schwer ergatterten Termin, mit langer Wartezeit im Wartezimmer, sausen zu lassen: vom Stuhl im Kabuff aufzustehen, das hingehaltene Klemmbrett beiseitezuschieben und zu sagen: "Das muss ich erstmal recherchieren. Und was meint eigentlich die Ärztin? Sie als Praxispersonal sind nicht berechtigt, mir gleich am Anfang des Termins, ohne Diagnose und Befragung, was mich eigentlich in die Praxis herführte!, Nichtkassenleistungen aufzudrängen."
Das Schöne an dem ganzen Mist, der mir teilweise größere Schlafstörungen bereitet hatte, ist nun, dass ich keine 260 Euro zahlen muss. Und dass ich gewarnt bin. Und dass die Arbeit mit meinem Widerspruch nicht umsonst war. :--) ... Freude....