Aus dem kurzen Bericht kann man doch eigentlich gar nichts rauslesen, wie eng der Kater wirklich als "Haustier" dieser Wohnanlage gelebt hat.
So viele Katzen leben halbwild als Streuner und lassen sich kaum anfassen geschweige denn ohne größere Aktionen mit Fallen einfangen.
Wenn dieser Kater so in der Wohnanlage gelebt hat und vielleicht nur gefüttert wurde, dann ist klar, dass da keiner den Chip ausgelesen hat. Und davon würde ich ausgehen, denn wenn er regelmäßig zum Tierarzt gebracht worden wäre (Impfungen), dann wäre ja auch der Chip früher aufgefallen.
Aber auch so ein Streuner kann den Menschen Freude machen und solange er gesund war, kann er damit ein durchaus glückliches Katzenleben gehabt haben.
Erst mit Alterserscheinungen und gesundheitlichen Problemen hat man den mal einfangen können und sich gesagt, dass der ein Zuhause braucht, in dem man sich um das Tier kümmern kann. Das kann das Personal so einer Wohnanlage nicht leisten (und die behinderten Bewohner erst Recht nicht), lange Ausflüge in die Tierklinik zu machen. So viel Zeit haben die neben der Versorgung der Bewohner nicht, also wurde ein neues Zuhause gesucht.
Dann kam der örtliche Tierschutzverein, hat den eingefangen und wollte sich um die Vermittlung kümmern und hat dabei den vorhandenen Chip gefunden.
Für das Tier kein schlechtes Leben, nur für die Besitzer ist es so natürlich blöd. Aber das wäre es auch, wenn der nie eingefangen worden wäre oder gleich nach einer Woche überfahren worden wäre.
Bei einer Bekannten von mir ist mal eine Katze entlaufen und stand nach 2 Jahren wieder alleine vor der Haustür, als wäre sie nur 3 Stunden weg gewesen. Wo die in der Zwischenzeit war, bleibt ihr Geheimnis.
Wer sichergehen will, dass seine Freigängerkatze sich keinen neuen Wohnort (mit mehr oder weniger oder keinem Menschenkontakt) sucht, der muss sie mit GPS-Halsband ausstatten und einfangen oder darf das Tier gar nicht raus lassen.