#87
Noch ein Klischee: Person (meist Frau), die gerade eine nervlich belastende Situation zuhause durchmacht (Bösling vorm/im Haus, Telefonterror etc.), lehnt sich mit dem Rücken an die Wand oder den Türrahmen und rutscht dann langsam herunter, bis sie auf dem Boden sitzt und in Tränen ausbricht.
Tatsächlich gut beobachtet. Nein, in der Tat - hier kann man sich nur eine Frau vorstellen, die das macht. Im Film wenigstens. Nie ein Mann. Allerdings hat das die unvergleichliche Meryl Streep in "The Hours" wirklich gut gemacht, und ich denke nicht, dass sie dazu angeleitet wurde.
#88:
Ich guck zu wenig Filme seit langem und überlege, was gemeint ist. Frauen als Furien und Moralpredigerinnen, anscheinend. Die ordentlich Dampf ablassen. (Wenn man die Wut oder die Empörung den Schauspielerinnen überhaupt abnimmt.)
Gab es das nicht schon in diesen 30er, 40er, 50er-Jahre-Filmen? Wo sich die z.T. schon oder noch wunderschön gewandeten Elfen im fließenden Abendkleid noch ereifern müssen und (hatten wir hier im Faden schon mal) trommelnd mit den kleinen Fäusten, "Du Schuft / mieser Kerl / xx yyy abcd!" rufend, auf die männliche Brust einhauen.
Der das Ganze als Fitnesstraining sieht und milde lächelt. (Eine Variante.)