Nun Lunda, in deinem Post fehlen ein paar grundlegende betriebswirtschaftliche Überlegungen, aber das würde hier zu weit führen.
Dodolina, die Grenzpendler sind nicht das Problem, es macht keinen Unterschied, ob ich zur Arbeitsstelle in der Kreisstadt oder zur Arbeitsstelle im Nachbarland fahre. Im Büro tragen wir Masken, haben wieder wie schon im Frühjahr eine strikte "immer nur einer im Flur" Regelung und nehmen die in immer kürzeren Abständen angebotenen Termine für die Reihentests wahr. Ansonsten habe ich keine externen Kontakte.
Es macht auch keinen Unterschied, ob jemand aus Bitburg oder Trier zur nächsten Tankstelle fährt, oder zum Tanken nach Luxemburg - oder vielleicht doch, in Luxemburg gibt es Einweghandschuhe und Mülleimer für gebrauchte Handschuhe an jeder Zapfsäule und nahezu überall kann man mit der EC-Karte tanken.
Das Problem sind die unterschiedlichen Lockdown-Varianten. In Deutschland sind die Frisöre zu, in Luxemburg sind sie offen - und werden von Deutschen überrannt. In Luxemburg gibt es eine generelle nächtliche Ausgangssperre - so weit ich weiß, werden sogar auf der Autobahn die Autos angehalten und mit Strafen belegt, wenn sie keinen "triftigen Grund" haben. Die sind also nicht generell "lascher".
Wie man deutlich an den Frisören sieht, führen unterschiedliche Regelungen dazu, dass sich die Leute dort, wo offen ist, in umso größeren Mengen zusammenfinden.
Aber unterschiedliche Regelungen haben wir auch in den Bundesländern. Wenn die Grenze nach Luxemburg abgeriegelt wird und in Hessen oder im Saarland geht noch etwas....
Ich kann nicht beurteilen, wie viel mehr Home-Office möglich wäre. Sind wirklich noch so viele unnötigerweise im Großraumbüro, dass eine Home-Office-Pflicht einen Unterschied machen würde? Ich weiß es nicht.
Ich habe während der Grenzschließung im Frühjahr jeden Tag 10 km im Stau gestanden. Da die alte Grenzstation auf Luxemburger Boden liegt, konnte dort keine Kontrollstelle eingerichtet werden. Stattdessen wurde der Verkehr 6 km hinter der Grenze über einen Autobahnparkplatz geleitet. Diese 6 km geht es stetig leicht bergauf. Jeden Tag sah man mehrere Autos, die vom Stopp and Go bergauf kaputt gegangen waren.
In den ersten paar Tagen brach pünktlich um 16.00 Uhr das Telefonnetz zusammen, weil alle, die etwas früher heimfuhren, ihren Kollegen im Büro mitteilten, welche der kleinen Grenzübergänge kontrolliert wurden und welche nicht. Dann wurden sämtliche kleinen Brücken ganz gesperrt und der Stau auf der Autobahn entsprechend länger.
Zur Kontrolle fuhr man im Schritttempo über den Parkplatz. Zwei Dutzend Polizisten mit schusssicheren Westen, Helmen und Langwaffen griffbereit vor dem Körper und mehrere Mannschaftswagen standen herum. Zwei Polizisten prüften das Vorhandensein von Pendlerausweisen in der Windschutzscheibe, die anderen daddelten mit ihren Handys herum.
Als die Grenzen wieder geöffnet wurden, herrschte mehrere Tage stark erhöhtes Kundenaufkommen mit den entsprechenden Abstandsproblemen in den Drogeriemärkten in Deutschland. Ohne die Grenzschließung wären die Luxemburger regelmäßig wie immer gekommen, dank der Schließung kamen danach alle auf einmal.