I hao do deana in deam Yuhudubschlauch mei nuijeschz Zeidraffarwideo eigschdelld.
Ledschdlech loffz uff vier Monadd Beschäfdegong midd am Bloemeschdock ond in de ledschde Däg mibbm Bassklarneddle (wissed scho, do brauchba oobedengd a Läbble zom Aufdrage vo der Emullsjooh uffs Bläddleseddwih - abr des sei bloss am Rande bemerkd).
I will dean Lenk oo an a baar Freind schicke ond hao fier die a Meeking-off gschrihbe. Zom Ibrsedze ben i z lagg. Kennez ja amohl mid DeepL odr em Guhgl-Dransleitar brobiere.
Des Gschichdle zom Wideo goht so:
Zum Geburtstag meines Sohnes Anfang Dezember schenkte mir meine Schwiegertochter eine Amaryllis-Zwiebel - eine noch sehr unentwickelte, damit ich viele schöne Fotos vom Wachstum von Anfang an machen kann. Das tat ich dann auch.
Nach mehreren Tagen kam mir die Idee, davon ein Zeitraffervideo herzustellen. Also stellte ich die Kamera auf den Tisch und ließ sie automatisch alle halbe Stunde ein Bild aufnehmen. Da die Pflanze auch in der Nacht wächst, fasste ich schließlich auch noch den Mut, in der Nacht das Licht anzulassen.
Das Ergebnis dieser Dezember-Amaryllis, die ich schon für die Neujahrsgrüße vorgesehen hatte, war nicht so toll, weil erstens die Kamera auf dem Esstisch ganz locker rumstand, nicht immer am gleichen Platz, und zweitens der Unterschied von Tageslicht bei trübem Wetter und der Glübirne sehr große Farbsprünge brachte.
Aber der Ehrgeiz hatte mich gepackt und ich holte mir von Edeka noch eine Amaryllis, diesmal mit zwei Blütenknospen. Ich bereitete in einem fensterlosen Raum ein Fotostudio vor mit Lampen, dunklem Hintergrund und am Heizkörper festgeschraubter Kamera. Jede Viertelstunde ein Bild - vier Wochen lang.
Doch die Kamera machte mir einen Strich durch die Rechnung, weil bei Zeitrafferaufnahmen die Darstellung auf dem Display nicht der Wirklichkeit entsprach. (Wer liest Bedienungsanleitungen schon vor dem Gebrauch!!!)
Also nichts wars mit der Januar-Amaryllis als Überraschung zu Mariä Lichtmess ;-((
Also nochmal vier Wochen lang einer Amaryllis beim Wachsen zuschauen. Sie bringts auf 2,5 cm pro Tag!
Die Februar-Amaryllis verblüffte mich dann mit einem sehr eigenwilligen Wachstum: Sie trieb nicht die Blütenstengel nach oben bis zu einer Höhe von ca. 40 cm wie die beiden vorigen, sondern erstmal wuchsen die Blätter über den vorgesehenen Bildausschnitt hinaus auf ca. 60 cm. Dann erst kamen die Blütentriebe, aber nur bis auf 10 cm. Dann öffneten sich riesengroße Blüten - viel größer als bei den vorigen: meine ganze wohlgeplante Bildregie war im Eimer!!
Na ja, das Ergebnis liegt vor - mit vielen Schwenks und Zooms, passend zu den überraschenden Wachstumskapriolen ;-)
Die Tonspur zum Video war auch etwas aufwendiger als gedacht. Bordun (gleichliegende Töne) und Ostinati (sich wiederholende Tonfolgen) sind an alten europäischen und indischen Mustern orientiert und an meinen geliebten Kirchentonarten, hier dorisch, äolisch und mixolydisch.
Die Klarinettenimprovisation schlauchte mich ganz schön. Ich machte 10 verschiedene Aufnahmen dazu. Dabei stellte ich fest, wie schwierig es ist, ohne Mitspieler oder Publikum allein vor dem Mikrophon zu sitzen und einigermaßen in den musikalischen Fluss zu kommen.
Die Studiomusiker bewundere ich ab jetzt mit anderen Ohren!