Der Spiegel konstatierte 2008:
"No jokes with names" - nach der unsäglichen Verballhornung jüdischer Namen im antisemitischen "Stürmer" und in anderen Nazi-Blättern galt der angloamerikanische Benimm-Kodex sechs Jahrzehnte lang auch in der Bundesrepublik, im Parlament wie in der Presse. Einzelne Verstöße - etwa des einstigen SPD-Fraktionschefs Herbert Wehner (...) galten als Ausnahme, die, umgehend gerügt, die Regel bestätigte.
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/po... (meine Unterstr.)
Und kolportierte dann zum Beleg hierzulande verrohender Sitten in aller Ausführlichkeit sämtliche Verballhornungen Thorsten Schäfer-Gümbels:
Auf rechten Kommentarseiten etwa von welt.de oder pi-news.net wird der Abgeordnete als "rasierter Waldschrat" und als "Schießbudenfigur" verunglimpft, als "Schläfer-Simpel" und "Schäfer-Bembel", als "Gimpel", "Pümpel" und "Dümpel". Die Userin "feminissima" ergänzt: "Da reimt sich schnell auch Stümpel." (...) Geöffnet wurde die Schleuse, als Boulevardblätter wie "Bild" und "BZ" begannen, am Namen von Schäfer-Gümbels wortbrüchig gewordener Vorgängerin Andrea Ypsilanti herumzumachen, um sie abwechselnd als "Lügilanti", "Tricksilanti" oder "Tschüssilanti" vorzuführen. Nach dem überraschenden Antritt ihres Nachfolgers verbreitete die "Berliner Zeitung" unter Berufung auf anonyme "böse Zungen" die Wortschöpfung "Gümbelanti", während Blogger begannen, ihrem Hass auf "McMümpel", den "Aushilfsprömpel", freien Lauf zu lassen.
#12: Weiteres Googeln, z. B. eingegrenzt auf site:uk, lässt in mir den Verdacht aufkeimen, es könne sich bei dieser angeblichen journalistischen englischnamigen Regel um eine deutsche Urban Legend handeln.
Dieser eklatante Verdacht (scnr) lässt nicht von der Hand weisen. Die fünf (!) britischen Suchmaschinentreffer für "jokes with names" sprechen eigentlich eine klare Sprache:
https://www.google.com/search?q=%22jokes+with..."
Top-Treffer ist ein Buch: The Name Game (funny and family-friendly jokes with names)