OT zu #209: ...und ich schreibe regelmäßig "Kriche" statt "Kirche", wahrscheinlich sogar häufiger. Das sollte eigentlich für die Zuerkennung einer Berufsunfähigkeitsrente genügen.
zum Fadenthema zurück: Mir ist einmal der Name "Hermenegild" begegnet, irgendwann in den 1920ern geboren. Die Familie hatte noch einige gewöhnlichere germanische Vornamen auf Lager.
Bis dahin kannte ich nur Ermenegildo Zegna aus der Modebranche, aber das ist natürlich auch nicht die Urform des germanischen Namens. Dieser hat sich im Englischen länger erhaten, auch wenn sie eigentlich "Hermgild" lautete. Das war ein Männername, der aber interessanterweise in der Neuzeit in Deutschland für einen Frauennamen gehalten und so auch vergeben wurde.
"S. Gregorie telleth a notable story of one S. Ermgild sonne to Liuigild, who was king of the Wisigothes in Spain. This Ermgild being conuerted to the Catholike faith by S. Leander bisshop of Spoleto, chose rather after prisonment and chaines, to die by the sword at his own fathers commaundement."
Lucy E.C. Wooding, Rethinking Catholicism in Reformation England, Oxford 2000
Dass der Name hier ins Altenglische zurückübertragen wurde, lässt sich leicht zeigen: das Gefängnisgewölbe des Heiligen in Tarragona (im Castell del Rei) heißt "volta de Sant Hermenegild" in der Ortssprache, Katalanisch. Wohl daher kam nun auch die Namensform des anfangs genannten deutschen Hermengild, der offenbar Westgote war (s. Wikipedia oder Ökumenisches Heiligenlexikon). Allerdings war die gesamte Familie evangelisch. Das passt alles irgendwie nicht zusammen.