Mit dem Wort Straßenbahn wird sowohl das Gesamtsystem oder das Netz, umgangssprachlich auch ein einzelnes Fahrzeug bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine Kurzform der veralteten Bezeichnung Straßen-Eisenbahn, analog zum im britischen Englisch gebräuchlichen street railway.
In Süddeutschland und der Schweiz ist alternativ Trambahn beziehungsweise kurz Tram gebräuchlich, in Wien Tramway, Tram oder Bim. Es heißt dabei die Tram in Deutschland und Österreich, aber das Tram in der Schweiz. Das Wort „Tram“ ist deutschen Ursprungs und bedeutet „Balken“[1] (vgl. „der Trämel“). Ein im Bergbau eingesetztes und auf geschlitzten Balken basierendes spurgeführtes Bahnsystem kam im 15. Jahrhundert von Deutschland nach England, wo sich der Begriff „Tramway“ allgemein für spurgeführte Bahnen entwickelte.[2] Vom Englischen fand die Bezeichnung ihren Weg in weitere Sprachen. Tramway war früher im deutschen Sprachraum bekannt, so wurde mitunter von einer Dampftramway oder einer Pferdetramway gesprochen. Eine weitere Bezeichnung ist Elektrische. Oft dient die jeweilige Liniennummer als Benennung, mit der 5er oder die 5 kann also sowohl ein Zug der Linie 5 als auch die Linie an sich gemeint sein. Eine ganz spezielle Bezeichnung hat sich in Wien für einige wenige Linien eingebürgert, so werden die Züge der Linien D und O als D-Wagen und O-Wagen bezeichnet, generalisiert würde allen Wiener Straßenbahnlinien mit Buchstaben als Linienbezeichnung umgangssprachlich das Suffix -wagen zugefügt, demgemäß etwa A-Wagen, J-Wagen usf.
Daneben existieren eine ganze Reihe regionale, umgangssprachliche beziehungsweise mundartliche Bezeichnungen. So ist Bim (lautmalend, österreichisch) ein in Wien, Graz und Linz[3][4][5][6] gebräuchlicher Name für die Straßenbahn, es ist die Abkürzung der süddeutschen bzw. österreichischen Bezeichnung Bimmelbahn. Bimmeln meint das Betätigen der lauten Fußklingel durch den Fahrer eines Straßenbahnzuges. Die ehemalige Güterstraßenbahn in Wien wurde offiziell Güterbim genannt. Ein ähnlicher Begriff ist Bimmel, in Bonn gab es beispielsweise einen Partywagen Bönnsche Bimmel. Bei der Straßenbahn Posen wird im örtlichen Dialekt von Bimba (Pl. Bimby) gesprochen. Die Kurzbezeichnung in Dresden war häufig Glocke.[7] Die Straßenbahn Hongkong wiederum heißt umgangssprachlich auch Ding Ding. In Ravensburg wiederum sprach man von der Mühle, dieser Spitzname bezog sich auf die typischen Fahrschalter älterer Triebwagen, die wie die Kurbel einer Kaffeemühle aussahen.[8]
Die Straßenbahn Darmstadt wird auch Ellebembel genannt, in Stuttgart gibt es die mundartliche Bezeichnung Strambe respektive Strampe; die Straßenbahn Heilbronn hieß im Volksmund Spatzenschaukel, während die Straßenbahn Offenbach mitunter Knochemiehl (Knochenmühle) und die Straßenbahn Freiburg Hoobl[9] (Hobel) heißt. In Nürnberg und Fürth wird die Straßenbahn dialektal auch als Straßaboh oder abgekürzt als Strabo bezeichnet.[10] In München wurde in den 1920er Jahren vom Stangerlwagen gesprochen, bezogen auf die markanten Stangenstromabnehmer der damaligen Fahrzeuggenerationen.[11] In Basel heißt es im dortigen Dialekt Drämmli. Alternative deutsche Kurzbezeichnungen sind Straba oder Strab. Weitere umgangssprachliche Varianten lauten Strapazenbahn,[12] Funkenkutsche[9] bzw. Funken-Chaise.[13]
In Innsbruck und Wien wird die letzte Straßenbahnfahrt vor der nächtlichen Betriebspause als die Blaue bezeichnet. Dies rührt daher, dass das Liniensignal der jeweils letzten Garnitur blau unterlegt war. In zahlreichen deutschen und Schweizer Städten wird die letzte Fahrt in der Nacht als Lumpensammler bezeichnet, siehe auch Gestrichene Linie.
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