Ich habe von derartigen "Pflichttests" noch nie gehört, weder in Deutschland, noch in irgendeinem anderen Land. Falls es so etwas bei uns oder in den Nachbarländern gäbe, könnte ich mir nur vorstellen, dass dies schulinterne (internatsinterne) Vereinbarungen sind, über die Stillschweigen bewahrt wird. Aber da müsste ich tatsächlich meine Vorstellungskraft sehr strapazieren. Krankheiten, Schwangerschaften etc. sind Dinge, über die hierzulande keine Auskunft erteilt werden muss, ausgenommen natürlich meldepflichtige Krankheiten.

(Mir sträuben sich bei dieser Praxis die Nackenhaare, will aber auf deinen Wunsch hin nichts weiter dazu sagen.)

Ich bin kein Jurist, aber ich bin mir fast sicher, dass (zumindest in Irland; ich könnte mir aber vorstellen auch EU weit) eine solche Pflicht illegal wäre, und dass Schulen auch nicht nach den Ergebnissen eines freiwilligen Tests fragen dürften.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass hierzulande so ein Test von einer Schule verlangt werden könnte, selbst einer konfessionsgebundenen nicht ... dem stehen sicherlich nicht nur datenschutzrechtliche Gründe entgegen ...

Ein Arbeitgeber in Deutschland darf bei einem Vorstellungsgespräch nicht danach fragen, ob eine Bewerberin schwanger ist (oder zu werden plant). Tut er es doch, darf die Bewerberin lügen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Schülerinnen da schlechter gestellt sind, und Gerichte würden sich vermutlich am Arbeitsrecht orientieren, wenn es keine explizite Regelung für Schulen gibt.

#5 no me bré (harambee hat Edith blockiert): Gesundheitsdaten gehören im Sinne der DSGVO zu den besonders schützenswerten Daten, für die noch strengere Regeln gelten als für allgemeine personenbezogene Daten. Für die Schule hat die Schwangerschaft einer Schülerin frühestens Relevanz, wenn eine Schülerin bedingt dadurch nicht mehr in vollem Umfang am Unterricht teilnehmen kann. Ergo reicht bereits die DSGVO, um dem Ansinnen von verpflichtenden Schwangerschaftstests für Schülerinnen - egal ob verdachtsunabhängig oder nicht - einen Riegel vorzuschieben.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Eltern von Interantsschüleren einen Teil ihres Erziehungsrechtes und der elterlichen Sorge an die jeweiligen Internate abtreten (müssen) . Im Einzelfall und je nach Alter des Kindes könnte dazu auch die Testung auf Schwangerschaft gehören. Eben genau so, wie es die Eltern im Rahmen der elterlichen Sorge durchführen könnten oder gar müssten. Anlasslose allgemeine Kontrolle ist natürlich mit den Menschenrechten auf Selbstbestimmung selbst von Kindern unvereinbar.

Eine Verletzung des Gleichheitsgrundsatzes kann ich allerdings nicht sehen. Jungs werden nicht schwanger, die sind allein durch ihr Geschlecht prinzipiell und dauerhaft nicht schwängerbar. Das ist nun mal ein biologischer Fakt und keine Diskrimimierung der weiblichen Schülerschaft.

Ein Schulverweis wegen Schwangerchaft geht in meinen Augen gar nicht. Auch wenn ich keine Ahnung habe, welche Gesetze das verhindern. Vielleicht gibt es da wirklich eine Lücke in der Gesetzgebung, die erst mit einem gesellschaftlichen Wandel langsam in die Wahrnehmung rückt.

#12 Ich glaube nicht, dass dieser Teil der Personensorge übertragen werden kann. Die Vertreter des Internats sind "nur" Erziehungsberechtigte, nicht Personensorgeberechtigte.

Dass eine Schülerin von der Schule abgeht, wenn sie schwanger wird, war meines Wissens auch in Deutschland gang und gäbe, bis weit in die 70er Jahre hinein. Ob es gesetzlich vorgesehen war oder "nur" gesellschaftlicher Zwang, weiß ich nicht.

Ich frage mich ja, wie genau man solche Tests durchführen möchte, analog zu Dopingtests? In heutiger Zeit pinkelt frau auf eine Art Watteröhrchen, das Testergebnis kann dann nach ein paar Minuten abgelesen werden. Steht da jemand dabei? Denn, wenn nicht, kann das ja sehr einfach umgangen werden, wenn die Schülerin nicht möchte, dass eine etwaige Schwangerschaft "ruchbar" wird...

Natürlich gibt es solche Tests in Europa nicht, kann und darf es nicht geben. Was kommt als nächstes, vierteljährliche Hymen-Beschau? Es gibt eine verfassungsrechtlich geschütztes Recht auf Privatsphäre, die die Schule einfach nichts angeht.

Danke für die Antworten. Ich bin auch davon ausgegangen, dass derartige Pflichttests in Europa unzulässig wären, aber ich wollte die Antwort nicht vorgeben und habe deshalb halbwegs neutral gefragt. Wenn ich in Kenia mal in eine Diskussion zum Thema geraten sollte, möchte ich sicher sein, dass meine Fakten stimmen.

#21 Carullus: nicht, dass ich damit nicht übereinstimme, aber da du das so im Brustton der Überzeugung sagst: kannst du relevante Gesetze und/oder Abschnitten aus relevanten Verfassungen dazu angeben?

Keine Fangfrage, sondern echtes Interesse.

@harambee: mich würde ernsthaft interessieren, wie diese Tests mit dem Wohl der Mädchen begründet werden.

Hat das mir den Schulträgern zu tun? Die christlichen Kirchen (Egal welcher Konfession) sind ja traditionell in den Schulen sehr präsent, und versuchen, ihre Moralvorstellungen durchzusetzen.

#24 danke, ich denke wir haben so ungefähr die gleichen Gedanken.

#25 Danke, das hilft mir weiter!

#26 Super, da lese ich mich weiter ein !

#27 verstehe ich erstmal nicht, aber das kann sich ja ändern 👍

Wie läuft das heutzutage eigentlich mit den schulärztlichen Reihenuntersuchungen? Zu meiner Zeit™ pflegte der Klassenlehrer tags darauf vor versammelter Schülerschaft zu verkünden, wer eine Brille braucht oder zum Zahnarzt muss. Nix Datenschutz.

Schwangerschaftstests wurden damals allerdings nicht gefahren, soviel ich weiß.

Tja, damals. Heute nicht. Wie gesagt, ich bin damals auch an der Schule untersucht worden, allerdings in BaWü. Das war sogar zu einer Zeit, als schon lange keine Pockenimpfungen mehr durchgeführt wurden.

Ich habe noch einen alten Befund vom Schulzahnarzt der meinen Eltern nahelegt doch bitte ein Loch füllen zu lassen... (Ca.1985/86)

Soweit ich mich erinnere gab es für die Mädchen/jungen Frauen in Frankfurt am Main auch eine, von der Stadt? durchgeführte Rötel-Impfung-Auffrischung... (1990er)

Rötelimpfungen gab es bei uns damals (Mitte 1980er, NRW) in der Schule. Ebenso gab es die jährliche Zahnkontrolle. An andere schulbegleitende Untersuchungen/Impfungen kann ich mich nicht erinnern. Seh-, Hör-, Motoriktests, etc. gab es nur vor der Einschulung in die Grundschule.

Interessant. Demnach finden in D nach der Einschulung praktisch keine allgemeinen Untersuchungen mehr statt? Bin mir nicht sicher, ob ich das gut finde.

In meiner Schulzeit gabs freilich auch nicht alle Naslang solche Massenveranstaltungen. So ungefähr in der 4. und der 8. Klasse, wenn ich mich recht erinnere.

Zahnärztliche Massenuntersuchungen gab es bei uns definitiv. Wie da genau die Zustimmung der Eltern ablief und wie der Datenschutz gehandhabt wurde, weiß ich nicht mehr. Das ist aber auch das Einzige in der Richtung, an das ich mich erinnern kann. Geimpft wurde ich ziemlich sicher in der Schule nicht. Bei Rötelnimpfungen für Mädchen bin ich mir nicht sicher.

Ich weiß noch, dass sie uns bei der Rötelnimpfung gesagt haben, wir sollten das Pflaster 2 Stunden drauf lassen. Dummerweise hatten wir nur eine halbe Stunde später Schwimmen und da hat kein Pflaster gehalten.

Der Schulzahnarzt hat keine Behandlungen vorgenommen. Da wurde nur geguckt und bei Bedarf (Karies, Zahnfehlstellungen, etc.) ein Wisch ausgefüllt. Mit diesem musste/sollte man zu seinem Zahnarzt gehen, um die Mängel beheben zu lassen. Weiterhin musste man zum nächsten Schulzahnarztbesuch den vom eigenen Zahnarzt "abgestempelten" Wisch wieder mitbringen. Falls nicht, gab es eine Ansage. Die schulzahnärztlichen Untersuchungen endeten in der 10. Klasse.

Edie, du bist doch gar nicht so viel älter als ich und ich war doch auch in NRW in der Schule.

Im Gymnasium gab es definitiv keine Untersuchungen mehr bei mir, nur diese eine Impfung.

Das ist eine Definitionsfrage, was du unter "nicht viel älter" verstehst. ;).

Ich bin 1976 eingeschult worden... (Ja, ich habe noch eine Pockenimpfung, aber schon im Baby/Kleinkindalter).

In der Grundschule gab es übrigens die zahnärztlichen Untersuchungen auch. Ich meine, die Dame (eine böse, alte, grimmig schauende, an deren Namen und Gesicht ich mich immer erinnern werde...) kam vom Gesundheitsamt.

Ok, dann waren wir ganz knapp wohl nie gleichzeitig Schüler.

Da hat sich in den paar Jahren offenbar viel getan.

Ich glaube, ich musste mir in der Grundschule oder Unterstufe einen Zettel vom Zahnarzt ausfüllen lassen. Der durfte ankreuzen, ob meine Zähne "naturgesund", "saniert" (Abb. ähnl.) oder behandlungsbedürftig sind. Schluckimpfung in der Grundschule gab es auch, und eine Untersuchung mit mindestens einem Sehtest in der 4. Klasse. Bei dem kam raus, dass ich eine Brille brauche, weil ich nämlich zu Hause nicht erzählt habe, dass ich nicht von der Tafel ablesen kann. Und meine Mutter ist Ärztin, der kann man nicht vorwerfen, dass sie nicht auf unsere Gesundheit geachtet hätte. Eigentlich ergeben solche Untersuchungen durchaus Sinn, aber hier scheinen sie weggespart worden zu sein. Alle angebotenen Untersuchungen liegen in der Verantwortung der Eltern. Manchmal bekomme ich von der Krankenkasse einen Brief, dass für Kind X in nächster Zeit Untersuchung Y angeboten wird. Wir gehen normalerweise hin, aber wie hoch die Quote ist, kann ich nicht sagen.

Schulreihenuntersuchungen wären sinnvoll, wenn sie von qualifizierten Kinder- und Jugendärzten durchgeführt würden. Aber eine Untersuchung durch den Amtsarzt bringt überhaupt nichts, insofern kann da auch nichts weggespart werden.

Stimmt nicht, siehe #47. Ein Seh- oder Hörtest benötigt keine speziellen medizinischen Kenntnisse, und mal ins Impfbuch reinzuschauen und den Eltern einen Zettel mitzugeben, dass Impfungen aufgefrischt werden müssen, auch nicht. Dafür müsste nicht mal ein Amtsarzt kommen, und wenn man nur ein paar Sehschwächen findet, wäre schon vielen geholfen.

Stimmt, gerade Seh- und Hörtests können viele Probleme verhindern und sind ohne Fachkenntnisse recht einfach zu machen.

Ich hatte Glück, dass schon mit 4 beim Routinesehtest der Brillenbedarf festgestellt wurde.

Vorher habe ich offenbar so wenig sehen können, dass ich kein Bastelprojekt im Kindergarten fertig bekommen haben. Das war wichtig, dass da zu Schulbeginn die Brille da war und es dann da keine Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben gab aufgrund der Sehschwäche.

(Ein bisschen schiebe ich es darauf, dass ich nicht gut mit Fummelkram und Feinmotorik bin. Ich konnte eben die ersten 4 Jahre keine Feinmotorik entwickeln, weil ich Kleinkram nicht sehen konnte.)

MEINE Erfahrungen mit den Sehtests durch Amtsarztgehilfen:

Einmal wurde ausdrücklich angeordnet, die Brille abzunehmen. Der Sehtest ergab - oh Wunder - "Du brauchst eine Brille."

Ein anderesmal wurden 60 % Sehfähigkeit mit der vorhandenen Brille festgestellt, also viel zu wenig, um an der Schultafel etwas zu erkennen.

Kommentar Amtsarzthelfer: "Für einen Brillenträger reicht das. Man verwöhnt das Auge sonst nur."

Ob es einem beim Augenarzt besser geht, darf man bezweifeln:

Vor zwei oder drei Wochen habe ich nach 10 Jahren mal wieder eine neue Brille bekommen. Die Sehtests wurden von einer Artzhelferin gemacht. Ich habe mich gewundert, dass die Brillendaten nicht ermittelt wurden, wie ich es gewohnt war, indem solange verschieden Gläser eingewechselt werden bis das Optimum erreicht war.

Der Optiker klärte mich dann auf: Heute stellt man die Fehlsichtigkeit mit einem Gerät automatisch fest. Nennt sich "Objektive Refraktion". Die herkömmliche Methode heißt "Subjektive Refraktion". Ich wurde also nur objektiv nicht auch subjektiv vermessen.

Weiter meinte der Optiker, diese objektive Refraktion sei nicht ausgereift und liefere ziemlich unzuverlässige Werte. Er führte deshalb auch die subjektive Refraktion durch, die zu deutlich abweichenden Werten führte. Die Brille wurde dann mit den vom Optiker ermittelten Werten hergestellt, und damit sehe ich gut. Er meinte mit einer Brille, basierend auf den Daten des Rezepts, hätte ich ziemliche Probleme bekommen.

Auf dem Rezept steht übrigens, dass von ermittelten Werten nicht abgewichen werden dürfe.

Auch in einem weiteren Punkt musste ich dem Optiker recht geben: Er meinte, dass die subjektive Refraktion mit hunderprozentiger Sicherheit auf der Rechnung stehen würde, obwohl sie nicht durchgeführt wurde. Ja, so war's denn auch.

Das war schon immer so. Auch wenn der Augenarzt so eine subjektive Refraktion durchgeführt hat, kommt beim Optiker etwas anderes heraus - und damit sieht man deutlich besser.

Deswegen sind Augenärzte ein guter Anlaufpunkt bei Bindehautentzündung, Gerstenkorn oder einem Splitter im Auge.

Wenn es um Brillen(stärken) geht, ist man beim Optiker besser aufgehoben, die haben das gelernt.

Bei uns läuft das noch anders: Der Optiker ermittelt die Werte, man wirft den Zettel beim Augenarzt ein, der erstellt ein Rezept, damit geht man zurück zum Optiker. Sonst zahlt die Krankenkasse nämlich nicht.

Welche KK zahlt denn noch was für Brillen? *grübel*

Das ist doch, wenn man älter als 18 und nicht blind wie ein Maulwurf ist, bis auf den popeligen Zuschuss für die Gläser schon seit Jahrenden Privatvergnügen. Zumindest in der gKV ohne irgendwelche Zusatztarife.

Wir hatten Schulreihenuntersuchungen, aber ich weiß nicht mehr, was da gemacht wurde und wie oft die waren - es gibt keine Eintragungen dazu in meinem SV-Ausweis. Nur der Schulzahnarzt (wir hatten bei uns eine voll ausgestattete Zahnarztpraxis mit einem Drachen von Assistentin) hat sich ein paar Mal darin verewigt.

(Angabe bezieht sich auf die DDR.)

Die PKV erstattet bis zu einem gewissen Betrag (je nach Tarif), aber nur mit Rezept.

Ah, ok, pKV ist ein anderer Schnack. Dachte nur grad, ich wäre in der falschen Kasse. :)

pengumann hat es versäumt, rechtzeitig vor der Altersgrenze in die gKV zu wechseln, weil wir von der Existenz dieser Grenze nichts wussten. Jetzt hat er die Wahl zwischen hohem Beitrag oder hoher Selbstbeteiligung.

Bei mir kostet das Gestell meistens auch nicht sehr viel. Richtig teuer sind die Gläser und zwar ohne Scheckes, nur die Gläser. Da bin ich mit mehreren hundert Euros dabei, weil ich hochbrechende Gläser brauch.

Ich weiß leider nicht, was "hochbrechend" ist, aber wenn du die brauchst, sollten sie dann nicht bezahlt werden? Ich dachte immer, bei besonderen Anforderungen gelten auch andere Regeln (z.B. bekam eine Freundin von mir Kontaktlinsen bezahlt, ich weiß gar nicht mehr warum, weil es bei ihr nicht anders ging, aber bei mir nur etwas war, was ich besser fand).

Ähm, ich habe nicht von Designerbrillen gesprochen, sondern von Brillen. Und die können durchaus ins Geld gehen. Wenn das bei dir bisher nicht der Fall war, schön für dich. Die 10 Euro (?), die die Kasse für Gläser zuzahlt, sind jedenfalls ein Witz.

Nein, wird nicht bezahlt. Hochbrechend, weil die sonst am Rand deutlich über 5mm dick wären.

Was die Kasse zuzahlt, ist so lächerlich wenig, dass ich das schon lange nicht mehr in Anspruch nehme. Ausmessen lass ich mir das auch grundsätzlich nur vom Optiker.

Was findet ihr denn, was bei begrenztem Budget bezahlt werden sollte? Ernsthafte, nicht provokative Frage. Aber bei einer immer älter und immer kränker werdenden Bevölkerung kann ich nachvollziehen, dass die Kasse nur das Notwendigste bezahlt. Was fällt also bei euch unter "notwendig"? Ich scheine sehr unkomplizierte Augen zu haben, ich käme theoretisch auch mit 0 Euro aus (Gestell ohne Zuzahlung, einfache Gläser ohne Extras). Was macht es bei euch schwierig?

Ich war schon Ewigkeiten nicht beim Augenarzt, sondern gehe alle paar Jahre zum Optiker, wenn ich das Gefühl habe, die Sehkraft hat sich verändert, der misst alles aus, und ggf. kaufe ich mir dann eine neue Brille. Beim Augenarzt saß ich ewig im Wartezimmer, wurde kurz untersucht, und die Messung war nie so gut wie beim Optiker. Und seit der Krankenkassenzuschuss auf ein derart lächerlich geringes Maß geschrumpft ist (ich weiß gar nicht, was ich überhaupt noch bekäme, aber ich glaube, mehr als 10€ pro Glas sind’s nicht), kann ich auch auf das Rezept verzichten, das macht den Kohl nicht fett.

Ich bin seit dem Teenageralter Brillenträgerin, damals war ich nur kurzsichtig, aber inzwischen ist noch die typische Alterssichtigkeit dazugekommen, so dass ich eine Gleitsichtbrille brauche. Da sind die Gläser nicht eben supergünstig. Ich habe das Glück, dass die Fehlsichtigkeiten nicht so arg ausgeprägt sind, dass ich besonders dünn geschliffene Gläser haben muss, aber dennoch geht das ins Geld. Zugegeben, ich müsste nicht unbedingt den Aufpreis für besonders kratzunempfindliches Glas oder für Entspiegelung zahlen (was ich tue), aber dreistellig wird’s auch so locker. Den Rahmen gibt es auch ohne Designernamen am Gestell auch nicht umsonst. Und da ich das Teil den ganzen Tag im Gesicht habe, will ich schon, dass mir das Nasenfahrrad auch so leidlich gut steht, so eitel bin ich dann doch. Na, und weil es so schön ist, machen wir den ganzen Spaß auch nochmal mit der Sonnenbrille, damit ich auch draußen bei Sonnenschein noch Stadtpläne, Schilder oder Speisekarten lesen kann oder auch mal im Park oder im Strandurlaub ein Buch lesen kann…

Wenn ich normalerweise keine Brillenträgerin wäre und nur zum Lesen eine bräuchte, wäre mir deutlich egaler, wie sie aussieht oder was die Gläser können. Da ich aber den ganzen Tag darauf angewiesen bin, ist es für mich vollkommen ok, mir mit mehr Geld eine Brille zu kaufen, in der ich mich noch halbwegs attraktiv im Rahmen meiner Möglichkeiten finde ;o)

Insofern, ja, ich könnte auch weniger für ein Brille ausgeben, wenn mir a) egal wäre, wie sie aussieht, und ich b) bei den Gläsern die einfachste Ausstattung nähme, aber zum Nulltarif gibt es sie sicher nicht. Für mich dank eines ausreichend guten Einkommens kein Problem, für Geringverdiener natürlich schwierig. Aber ehrlich gesagt, solange Krankenkassen immer noch Geld in Homöopathie und ähnlichen Hokuspokus stecken, fehlt mir jegliches Verständnis dafür, wenn sie bei medizinisch notwendigen und sinnvollen Hilfsmitteln wie beispielsweise Brillen so sehr mit den Zuschüssen geizen.

Wie kommt ihr denn mit Gleitsichtgläsern klar?

Ich brauche seit etwa 20 Jahren eine Lesebrille und habe vor etwas mehr als zehn Jahren, als ich auch in anderen Bereichen nur noch verschwommen sehen konnte, eine Gleitsichtbrille probiert. Damit bin ich gar nicht klargekommen (Kopfweh, Schwindel). Meine bifokale trage ich mittlerweile ständig, aber so richtig scharf sehe ich im mittleren Bereich nicht. Vielleicht sollte ich doch nochmal eine Gleitsichtbrille probieren, die sollen heute sehr viel besser verträglich sein, hab ich mir sagen lassen. Eine Brille mit Fassung kostet mich etwa 350 Euro. Meine Sonnenbrille hat aber nur Fernsicht und kein Lesefenster, die war preiswerter.

Mal ehrlich, wenn man die alte Brille aufhebt, braucht man auch nicht alle paar Jahre ein neues Gestell.

Als Erwachsener kann man auch einmal die alte Brille aufheben und bei der nächsten Änderung das alte Gestell abgeben und mit neuen Gläsern zurück bekommen.

Ich trage gerade ein Brillengestell, das 15 Jahre alt ist, aber die Gläser sind da erst ein paar Monate drin.

Und da ich die andere Brille noch habe, kann ich bei der nächsten Änderung dann die abgeben und danach wieder dieses Gestell tragen. Wirklich brauchen tut man nicht so oft ein neues Gestell, das ist meistens nur Mode oder Geschmacksänderung.

Für Geringverdiener müssen für Erwachsene damit nur alle paar Jahre mal neue Gläser her.

Die sollten aber in ausreichender Qualität bezahlt werden, dass nicht alleine das Gewicht oder der Gewichtsunterschied zu Problemen wie Druckstellen oder Kopfschmerzen führt.

Und wenn für eine Fahrtauglichkeit oder Arbeitsfähigkeit Kontaktlinsen nötig sind wie bei tigger, dann sollte das auch für einen Geringverdiener bezahlbar sein.

Was die Brillengläser angeht, fände ich wie tigger 50% der notwendigen Ausgaben, um gut sehen zu können, angemessen. Meine aktuellen Brillengläser haben zusätzlich so einen (von mir natürlich privat bezahlten) Blaufilter, weil mir der Optiker sagte, dass dann diese supergrellen O)$§%-Autolichter nicht mehr so blenden. Stimmt leider nicht. Das lass ich bei den nächsten Gläsern wieder weg.

Was unsinnig war: Als meine Oma ein Pflegefall wurde, bekam meine Mutter, die sie pflegte, Unmengen an Mitteln (Handschuhe, Einlagen und dergl.), die sie nicht verbrauchte, weil das bei meiner Oma halt nicht nötig war. Das wurde ihr immer und immer wieder gebracht, weil das so im Plan steht, stapelte sich bei ihr, so dass sie das Zeug verschenkte. Man konnte das nicht abbestellen.

Völlige Geldverschwendung finde ich das Magazin der KK, das mir regelmäßig zugeschickt wird. Les ich nie, wandert direkt in den Papierkorb.

Das Rezept stellt der Augenarzt aus. Aber das brauchen ja offenbar nur Privatversicherte.

Natürlich kann man Gestelle mehrfach verwenden - außer wenn sie kaputtgehen.

Zur Verträglichkeit von Gleitsichtbrillen:

Ich trage Gleitsichtbrillen jetzt schon seit etlichen Jahrzehnten. Und bisher war noch jeder Brillenwechsel mit Kopfschmerzen und teilweise deutlichem Unwohlsein verbunden, meistens so um die drei Wochen lang.

Der letzte Brillenwechsel im vergangenen Monat verlief dagegen relativ harmlos. Etwa eine Woche nur leichte Kopfschmerzen. In der zweiten Woche klang das dann vollständig ab. Jetzt lebe ich hoffentlich wieder einige Jahre in Frieden mit meiner neuen Brille.

Das ist aber merkwürdig. Ich hatte das bei meiner ersten Gleitsichtbrille. Ich konnte mit der gar nicht mehr gradaus gehen, weil der Boden wie ein schwankendes Schiff war. Der Optiker stellte dann fest, dass der Lesebereich in einem Glas nicht korrekt eingeschliffen war. Mit dem korrigierten Glas gab's dann keine Probleme. Auch die Nachfolgegläser waren maximal einen kurzen Moment komisch.

Meine Mutter hat auch zweimal Gleitsichtgläser probiert und kam damit überhaupt nicht klar, also hat sie das Thema abgehakt. Dann hat sie mal wieder den Optiker gewechselt, und dieser letzte bot ihr an, ihr eine Gleitsichtbrille machen und ihr das komplette Geld zu erstatten, wenn sie mit der Brille nicht glücklich wäre. Er war vollkommen überzeugt, dass jeder Mensch mit Gleichsicht zurecht kommt, wenn es vernünftig gemacht wird. Meine Mutter hat es dann probiert und hatte keine Probleme (vielleicht anfangs ein bisschen, das weiß ich nicht mehr).

Wenn es also dauerhaft schwierig ist, liegt es vielleicht auch am Optiker? Ich selbst habe bis jetzt keine Erfahrung (sehe es aber kommen...)

Vielleicht sollte ich es doch noch einmal probieren. Mich nervt nämlich wirklich der verschwommene Bereich in der Mitte. Nähe und Ferne geht gut.

Bisschen komisch, in welch gläserne Bereiche der Faden hier abdriftet. Aber eure Schwangerschaftstests werden schon noch von der Kasse übernommen? 😉

7 und 7.5 bei mir.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das stimmt (oder die Regelung ist relativ neu). Ich habe vor ein paar Jahren eine Brille wirklich für 0 Euro bekommen - ich wollte einen Notbrille fürs Auto, falls ich meine mal vergesse, und dafür nicht viel Geld ausgeben, also habe ich ein Gestell ohne Zuzahlung genommen und die billigsten Gläser ohne Extra. Kostete mich nichts. Als ich die Optikerin fragte, wie sich das für sie rechnet, sagte sie, sie bekämen eben den Kassensatz für die Gläser.

Mein Tipp bei -8,0 Dioptrien: Grauen Star bekommen. Seit der Operation brauche ich nur noch eine Lesebrille.

Volle Zustimmung, dass die Kassen einiges an Unsinn weglassen und dafür lieber notwendige Hilfsmittel zahlen sollten. Meine 4 Kinder habe jeder sein eigenes Junior-Magazin von der DAK bekommen. Zusammen mit meinem Erwachsenenmagazin machte das 5 Sinnlos-Zeitungen, die ungelesen in den Müll kamen. Dazu die ganzen Reklameschreiben, Punktsammelaktionen (für Teilnahme an Schwangerenvorsorge oder Sportveranstaltungen gab es Punkte, für die Punkte dann irgendwelche Sachen, die keiner braucht)

Übrigens: Der Beitragssatz in Luxemburg ist nur halb so hoch wie in Deutschland. Der Hauptunterschied bei den Regelleistungen: Die Luxemburger Sozialversicherung zahlt keine Psychotherapien.

Eine ältere Bekannte hat sich letztens beschwert, dass Hörgeräte bezahlt werden, Brillen aber nicht. Da ich keinen Bedarf für ein Hörgerät habe, kann ich das nicht beurteilen. Mein Mann hat Brillengläsern mit Dioptrien um die -10. Das ist richtig teuer. > 500 Euro nur für die Gläser. Und die halten nur etwa 3-4 Jahre, weil die Beschichtungen bei den hohen Sehstärken schneller kaputt gehen.

Dragon, im Moment brauche ich keine neue Brille, aber beim nächsten Mal werde ich das beim Optiker ansprechen und in Betracht ziehen.

Perinatale Psychiatrie????

Eine eigene Abteilung direkt neben der Wochenstation, damit man bei Wochenbettdepressionen schnell zur Stelle ist?

Stahlbauer, eine Diskussion mit dir zu diesem Thema bringt zwar nichts, aber ich möchte trotzdem anmerken, dass vielen Menschen mit Depressionen eine solche Behandlung eindeutig hilft.

Ja insbesondere bei Wochenbettdepressionen. Nicht umsonst heißen die bei alten Hebammen "Heultag" (man beachte den Singular)

Es wird mir wohl ein ewiges Rätsel bleiben, ob Stahlbauer wirklich so ignorant ist, oder ob sie nur so tut, um hier den Getrollten beim Hüpfen zuzusehen.