Seraphim hat sich den Bericht von Schupperich interessiert angehört und immer wieder ruhig und besonnen genickt und nachgefragt.
Der alte Paladin bedankte sich beim Drachen und wünschte ihm ebenfalls eine geruhsame Nacht.
Im Tempelsaal der Abtei stand die schwarze Schatulle auf dem Altar Golgolads, vor dem Altar kniete Gilroy in ein Gebet versunken.
"Lass mich raaaaaaaaus!" säuselte es aus dem Inneren des Nekromanten-Gefängnisses.
"Lass mich raaaaaaaus..."
Gilroy öffnete langsam seine Augen und ein Beobachter würde merken, dass er anscheinend gerade in tiefer Meditation war. Er blickte besorgt auf die Schatulle.
"Dein Meisssssster sagt niiiiiicht die gaaaanze Wahrheit." flüsterleise sind die Worte nur für Gilroy hörbar.
"Er belügt dich was meine Perssssson betrifft."
"Nein....du lügst." antwortet Gilroy gleich leise.
"Nekromanten sind Meister der dunklen Künste, ihr beherrscht es, Alle um euch zu manipulieren."
Die Schatulle erzittert.
"Uuund wenn ich dir ssssssage, dass ich einen Beweissss für den Betrug von Seraphim habe?"
"Kennst du iiiiihn? Woher er kommt? Wie aaaaaalt er ist?"
Gilroy schüttelt den Kopf.
"Er ist der ehrwürdige Meister der Abtei, dass ist er schon ewig....er lehrte uns allen die Schriften von Golgolad, dem Herren des Lichts und des Feuers. Du lügst wenn du dein dreckiges Maul aufmachst."
Der junge Paladin erhebt sich und wendet sich ab um zu gehen.
"Iiiiich bin Morbius Grimm, ich war daaaa vor 700 Jahren....und ich habe Golgolad gesehen, gegen ihn gekämpft und verloren....ich habe viele seiner Horden mit den mächtigsten meiner Zauber niedergestreckt...."
"Golgolad ist kein Gott mein Junge, er ist kein Heiliger....er ist der schwarze Tod....er ist das Feuer, er ist der höchste von Ihhhhhnen...."
Gilroy steht mit dem Rücken zur Schatulle, als er jemanden imSchatten eines der Wandteppiche entdeckt.
"Hör nicht auf ihn...." hallt es durch den Tempelsaal.
"Er versucht dich nur zu manipulieren, dich aufzuhetzen."
Seraphim tritt aus dem Schatten hervor...in voller Rüstung mit gezogenem Schwert steht er vor ihm.
Gilroy legt überlegend seinen Kopf zur Seite.
"Erwartes du heute noch einen Kampf?" fragt er seinen Meister, der sich langsam nähert.
Seraphim baut sich in seiner ganzen Grüöße vor ihm auf, überragt ihn wohl um einen Kopf.
"Nun...meine Nachforschungen haben ergeben, dass unsere Gäste zu viel Wissen...sie könnten früher oder später eine Gefahr für uns bedeuten."
"Eine Gefahr? Was redest du da für wirres Zeug?" fragt Gilroy erstaunt. Er breitet seine Hände aus.
"Sind sie nicht unsere Gäste? Und du sprichst von Mord?"
"Der dumme Kater hat ja schon fast einen von ihnen erledigt, leider hat der dreckige kleine Waldläufer überlebt....nicht zu letzt, weil ihm seine Gefährten so schnell Hilfe geleistet haben.
Gilroy wankt....diese Aussagen sehen dem eigentlich so gütigen Seraphim gar nicht so ähnlich.
"Was...was redest du da? Du hast den Kater geschickt? Sie wissen zu viel?"
Der junge Paladin macht einen Schritt zurück.
"Heute ist eine Blutnacht mein Junge....heute schicken wir diese neugierigen Wanderer und den Nekromanten ins Jenseits...ein für alle mal."
"Entweder du bist für uns oder gegen uns..."
Leise treten die restlichen Paladine aus den Schatten des Tempelsaales, alle in voller Kriegsausrüstung.
"Nein...nein...." Gilroy hebt beschwichtigend die Hände.
"Das widerspricht den Worten Golgolads, den Worten die du uns gelehrt hast!"
"Ich töte keine Gäste der Abtei im Schlaf!"
Stille folgte diesen Worten...