(Eine schöne Diskussion haben wir hier - das fehlte mir ein bisschen bei den anderen Büchern :-)
Re Danny:
Gut, wenn harambee argumentiert, dass Toms Beschreibung nicht vertrauenswürdig ist, dann ist natürlich alles möglich; wir haben ja nur seine Sicht. Das finde ich aber schwierig als Grundlage, weil es nichts gibt, was diese Sicht korrigieren könnte, wie z.B. einen anderen Erzähler. Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass Tom unbedingt als unreliable narrator angelegt ist.
Aber dass Tom überzeugt ist, dass Danny in some kind of altered state ist, finde ich ziemlich sicher:
Als er ihm das Holz aus der Hand nimmt, heißt es:
Keep the speech slow and soft. Don't crowd him. He was giving Danny lots of room.
Das kenne ich als Verhalten bei psychisch Kranken, nicht bei Mördern.
Und etwas später:
Danny sat at one end of the sofa, hands clasped between his knees, still staring at the fire. he hadn't spoken or made and move to help Tom with the furniture. he seemed hardy to be aware of his presence.
Auch hier denke ich, dass Danny anders reagieren würde, wenn das Ziel war, beide umzubringen. Dann hätte er mit Tom gekämpft oder sich mit ihm gestritten, oder jedenfalls eine Reaktion gezeigt.
Und noch später, im Rückblick:
he'd seen Danny lapse into a borderline psychotic state and Tom's vague general warning to Martha had not gone nearly far enough.
Das ist doch eindeutig, oder?
Allerdings: Wenn Danny beinahe in nicht zurechnungsfähigem Zustand ein Haus abgebrannt hätte, dann wäre das für mich erst recht ein Grund, warum Tom den Vorfall hätte melden müssen
Auf jeden Fall. Ich halte es auch für einen großen Fehler, dass er das nicht getan hat. Ich meinte oben nur, dass ich es nachvollziehen kann, weil er so involviert ist.
Re Reporter:
Dass die Medien da hinterher sind, finde ich nicht überraschend. Kinder als Mörder sind immer ein großes Thema, und das Interesse daran, was aus diesen Kindern geworden ist, ist auch Jahre später noch groß. Und wenn ein ähnlicher Fall kommt, ist das der Trigger, doch mal zu sehen, wo Danny heute ist. Und dass das durchgesickert ist, ist auch nicht ungewöhnlich. Journalisten haben normalerweise (jedenfalls den vielen Krimis nach, die ich gucke und lese) überall Kontakte, auch unter der Polizei und den Sozialämtern. (Ich weiß die Details nicht, aber einer der Mörder von dem oben schon erwähnten James Bulger hat inzwischen die dritte Identität.)