Nach meinem Eindruck berichten deutsche Medien im Moment sehr wenig über die Vorgänge in der DR Kongo. Ich habe in den letzten Tagen schon mehrfach versucht, etwas für diesen Faden zu schreiben, fand das Ergebnis aber angesichts der Komplexität der Situation immer wieder unzureichend und habe mein Geschreibsel deshalb immer wieder gelöscht.
Jetzt habe ich beschlossen, die Ansprüche an meinen Text radikal zurückzuschrauben, um das Thema hier wenigstens mal zu erwähnen:
Als Einstieg ein Artikel der Atrocity Alert No. 326 des "Global Centre for the Responsibility to Protect" von gestern, in dem neben der DR Kongo auch Myanmar und Mali Themen sind:
https://www.globalr2p.org/publications/atroci...
Ausschnitte zum Abschnitt über die DR Kongo:
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Since 11 November the Democratic Republic of the Congo’s army (FARDC) and fighters from the March 23 Movement (M23) armed group have traded heavy fire in villages near Goma, heightening risks to populations in the capital of North Kivu province. The group’s proximity to Goma has incited panic among inhabitants and caused a fresh wave of mass displacement.
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Since 20 October at least 188,000 people – primarily women and children – have been displaced in Rutshuru alone. Nearly half of those displaced have gathered in makeshift camps on the outskirts of Goma, including schools, hospitals and places of worship. Community leaders near the frontlines in Rutshuru have reported that approximately 60,000 people remain stuck in territory controlled by M23.
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Bereits seit dem Frühjahr hat die M23, die angeblich von Ruanda unterstützt wird (was Ruanda aber bestreitet), Ihre Aktivitäten verstärkt, sei Oktober gibt es zahlreiche Zusammenstöße und die M23 ist ganz offensichtlich auf dem Vormarsch Richtung Goma (vielen vielleicht wegen des Vulkans bekannt). Es gibt in der DR Kongo aber nicht nur die Regierungstruppen und die M23, sondern noch andere Milizen.
Ein Bericht von heute aus der Wiener Zeitung:
https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/poli...
Ausschnitte:
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Es ist nun genau zehn Jahre her, dass die strategisch wichtige Provinzhauptstadt im Ostkongo, direkt an der Genze zum Nachbarland Ruanda, von den Tutsi-Rebellen der M23 erobert wurde. Damals, am 20. November 2012, fiel die Millionenstadt quasi fast kampflos. Die Armee hatte sich zurück gezogen.
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Pünktlich zum Jahrestag droht sich das Szenario nun zu wiederholen.
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Als zu Beginn der Woche Artilleriefeuer in den Vororten von Goma zu hören war, brach Panik aus. In den vergangenen Monaten sind über 140.000 Menschen aus den umkämpften Ortschaften mit ihren Habseligkeiten in Richtung Goma geflohen. In Kanyaruchinya, einem nördlichen Vorort am Fuße des aktiven Vulkans, haben sich abertausende Familien rund um eine große Schule mit Fußballplatz niedergelassen, sich dort Zelte aus Planen und Eucalyptuszweigen gebaut – eine desaströse Lage.
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Unterdessen ist Kenias Expräsident Uhuru Kenyatta in Goma eingetroffen. Er ist von den Staatschefs der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC), deren Mitglied Kongo seit April ist, zum Vermittler ernannt worden.
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Es sind auch kenianische Soldaten eingetroffen, die u.a. den Flugplatz von Goma schützen sollen:
https://nation.africa/africa/news/kdf-vow-to-... (Wird in einer Woche hinter einer Bezahlschranke verschwinden.)