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    Neuigkeiten vom Rest der Welt 9

    Topic

    Neuigkeiten vom Rest der Welt 9

    Comment

    Wir kommen von hier: Siehe auch: Neuigkeiten vom Rest der Welt 8


    Nach gewünschter Umbettung wundern wir uns jetzt im Quasselzimmer über die Schlechtigkeiten der Welt. So wie ich sie kenne, werden uns die Themen nie ausgehen.


    Puh, mit Herzklopfen geschafft, erstmals einen Faden einzurichten.😅

    Author Analphabet (1034545)  23 Oct 22, 22:59
    Comment

    Glückwunsch! Machbar, oder?


    Ich reiche mal schnell noch den Vorspann nach:

    Diese Fadenserie hat den Namen "Neuigkeiten vom Rest der Welt". Dahinter steckt die Idee, dass bei LEO schon viel über Vorgänge in den USA, dem UK und Deutschland diskutiert wird. Zudem liegt es in der Natur der Sache, dass wir aus unseren Medien viel über die USA, das UK und Deutschland erfahren. Es gibt aber noch andere Länder, die wir hier verkürzend und nicht despektierlich gemeint als "Rest der Welt" bezeichen. Um Nachrichten aus diesen Ländern soll es in diesem Faden hauptsächlich gehen. Inhaltlich setzt sicherlich jeder andere Schwerpunkte, aber gerade das kann sehr interessant sein. Es sei daran erinnert, dass LEO kein Politikforum ist und keines sein möchte. Das soll nicht heißen, dass politisch heikle Themen nicht angesprochen werden dürfen. Wir sollten nur nicht den Anspruch haben, bei diesen Themen abschließende Antworten zu finden.



    Dann vielleicht zu Beginn des Fadens mal etwas weniger Katastrophales: Zum heutigen Tag der Bibliotheken in Deutschland kam gerade im Radio ein kleiner Dreiteiler:


    Der Bibliotheca Alexandrina in Alexandria, Ägypten, 2002 eröffnet; sie erinnert an die bedeutendste Bibliothek der Antike, ebenfalls in Alexandria ansässig, die im 3. Jh. n. Chr. zerstört wurde - ewig schad: https://de.wikipedia.org/wiki/Bibliotheca_Ale...

    Die Library of Congress in Washington DC: Die größte Bibliothek der Welt, was den Bücherbestand angeht. Sie hat eine Gutenbergbibel, die Privatbibliothek Hitlers und das Archiv aller Tweets zwischen 2006 und 2017 als Besonderheiten aufzuweisen: https://de.wikipedia.org/wiki/Library_of_Congress

    Die Biblioteca Joanina in Coimbra, Portugal: Ein barockes Prachstück. Die Regale sind aus Teakholz, was - so vorhin im Radiobeitrag - ein besonders günstiges Mikroklima für Bücher schafft https://de.wikipedia.org/wiki/Biblioteca_Joanina

    #1Author Selima (107)  24 Oct 22, 07:57
    Comment

    Danke, Selima.


    EU


    Schnell, bevor der Link verschwindet.


    Die Europäische Staatsanwaltschaft ermittelt wegen möglicher Ungereimtheiten bei der Beschaffung von Impfstoffen von Pfizer. Im Zentrum steht offenbar Kommissionspräsidentin von der Leyen. Die hatte nämlich die Vertragsverhandlungen an sich gerissen und zur Geheimsache erklärt.


    "Im September übte der EU-Rechnungshof scharfe Kritik an von der Leyen. Die Prüfer waren bei ihrem Versuch, den rechtmäßigen Gebrauch der Steuer-Milliarden zu überprüfen, auf eine Mauer des Schweigens gestoßen. Die Kommission lieferte den Prüfern keine der angeforderten Unterlagen. Der Rechnungshof hatte Unregelmäßigkeiten bei der Beauftragung von 1,8 Milliarden Impfdosen festgestellt: Von der Leyen hatte die vorgeschriebenen Kontrollinstanzen ausgehebelt. Ein vorgesehenes Treffen von Wissenschaftlern zur Festlegung einer Impfstrategie für das Jahr 2022 fand nie statt. Die Prüfer stellten fest, dass von der Leyens Weigerung, die Unterlagen rauszurücken, „sehr ungewöhnlich“ sei – eine derartige Blockade komme in der Praxis der EU praktisch nie vor, schrieben die Prüfer in ihrem Bericht."


    Die ganze Meldung der Berliner Zeitung:


    https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-storie...

    #2Author Analphabet (1034545)  29 Oct 22, 16:14
    Comment

    Bye, bye, Bolsonaro :-)

    #3Author Gibson (418762) 31 Oct 22, 11:00
    Comment

    Gerade in Franceinfo gehört:

    In China ist im Oktober der bisher wohl größte Schweinestall der Welt in Betrieb genommen worden. 650000 Schweine auf 26 Etagen, von den Bewohnern der Stadt Ezhou, nahe Wuhan Schweinehotel genannt. Eine noch größere Anlage mit über zwei Mio. Tieren ist wohl schon zu bauen begonnen worden.


    25000 Tiere auf jeder Etage, Aufzüge mit bis zu 40 t Traglast, das Ganze vollautomatisiert. Angeblich soll die gigantische Anlage fast keine Treibhausgase emittieren. Und mit keinerlei Exkrementen die Umgebung verpesten. Die Tiere würden nicht gestapelt und könnten sich auf ihrer Etage bewegen.

    In dem Artikel beigefügten Video sieht dies aber ganz anders aus: dort sieht man enge mit Gittern abgesperrte Boxen mit Spaltenboden aus Metall.


    580 Mio € wurden in diese Hölle für Schweine investiert, um mit dieser Zucht den Bedarf nach Schweinefleisch wieder zu decken, nachdem die afrikanische Schweinepest den Tierbestand arg dezimiert hatte. Die Chinesen sind die fleißigsten Schweinefleischesser weltweit.

    https://www.francetvinfo.fr/economie/emploi/m...


    Ich wusste bis vorhin gar nicht, dass es überhaupt Schweinehochhäuser gibt. Dabei gab es auch in Deutschland eins, schon 1970 in Sachsen-Anhalt errichtet, aber nun nicht mehr in Betrieb.


    In China boomt diese Art der Schweinehaltung förmlich.

    2018 waren in der Region Yaji in Südchina zwei siebenstöckige Schweinehochhaus-Gebäudekomplexe für je 30.000Tiere in Betrieb. Vier weitere, davon zwei mit 13 Stockwerken, befanden sich in der Planungs- und Bauphase. Pro Etage soll Platz für 1000 Säue sein, insgesamt sollen jährlich rund 840.000 Ferkel im Komplex geboren werden.[7][8] Im September 2021 gab es Berichte, dass der größte chinesische Schweineproduzent Muyuan Foods in der Nähe von Nanyang in Henan eine Megafarm mit 21 Gebäuden für bis zu 84.000 Schweine errichtet, mit einer Jahresproduktion von 2,1 Millionen Tieren. Der Gefahr von Verbreitung von Krankheitserregern wie der Afrikanischen Schweinepest will der chinesische Konzern mit mehr Technologie begegnen.[9]

    https://de.wikipedia.org/wiki/Schweinehochhaus


    Mehr Technologie gegen die Schweinepest? Es gibt weder einen Impfstoff, noch ein Medikament gegen diese hoch ansteckende Krankheit. Zudem gibt es ja noch einige andere Krankheiten, die sich schnell ausbreiten, besonders gut unter anfälligen Tieren in ungesunder, nicht artgerechter Haltung.

    Sie haben wohl aus den Fehlern der Vergangenheit nichts gelernt.

    #4Author Reeva (908916)  11 Nov 22, 13:33
    Comment

    Nach meinem Eindruck berichten deutsche Medien im Moment sehr wenig über die Vorgänge in der DR Kongo. Ich habe in den letzten Tagen schon mehrfach versucht, etwas für diesen Faden zu schreiben, fand das Ergebnis aber angesichts der Komplexität der Situation immer wieder unzureichend und habe mein Geschreibsel deshalb immer wieder gelöscht.


    Jetzt habe ich beschlossen, die Ansprüche an meinen Text radikal zurückzuschrauben, um das Thema hier wenigstens mal zu erwähnen:


    Als Einstieg ein Artikel der Atrocity Alert No. 326 des "Global Centre for the Responsibility to Protect" von gestern, in dem neben der DR Kongo auch Myanmar und Mali Themen sind:


    https://www.globalr2p.org/publications/atroci...


    Ausschnitte zum Abschnitt über die DR Kongo:

    -------------------------------------

    Since 11 November the Democratic Republic of the Congo’s army (FARDC) and fighters from the March 23 Movement (M23) armed group have traded heavy fire in villages near Goma, heightening risks to populations in the capital of North Kivu province. The group’s proximity to Goma has incited panic among inhabitants and caused a fresh wave of mass displacement.

    ...

    Since 20 October at least 188,000 people – primarily women and children – have been displaced in Rutshuru alone. Nearly half of those displaced have gathered in makeshift camps on the outskirts of Goma, including schools, hospitals and places of worship. Community leaders near the frontlines in Rutshuru have reported that approximately 60,000 people remain stuck in territory controlled by M23.

    ---------------------------------

    Bereits seit dem Frühjahr hat die M23, die angeblich von Ruanda unterstützt wird (was Ruanda aber bestreitet), Ihre Aktivitäten verstärkt, sei Oktober gibt es zahlreiche Zusammenstöße und die M23 ist ganz offensichtlich auf dem Vormarsch Richtung Goma (vielen vielleicht wegen des Vulkans bekannt). Es gibt in der DR Kongo aber nicht nur die Regierungstruppen und die M23, sondern noch andere Milizen.


    Ein Bericht von heute aus der Wiener Zeitung:


    https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/poli...


    Ausschnitte:

    -----------------------------------------

    Es ist nun genau zehn Jahre her, dass die strategisch wichtige Provinzhauptstadt im Ostkongo, direkt an der Genze zum Nachbarland Ruanda, von den Tutsi-Rebellen der M23 erobert wurde. Damals, am 20. November 2012, fiel die Millionenstadt quasi fast kampflos. Die Armee hatte sich zurück gezogen.

    ...

    Pünktlich zum Jahrestag droht sich das Szenario nun zu wiederholen.

    ...

    Als zu Beginn der Woche Artilleriefeuer in den Vororten von Goma zu hören war, brach Panik aus. In den vergangenen Monaten sind über 140.000 Menschen aus den umkämpften Ortschaften mit ihren Habseligkeiten in Richtung Goma geflohen. In Kanyaruchinya, einem nördlichen Vorort am Fuße des aktiven Vulkans, haben sich abertausende Familien rund um eine große Schule mit Fußballplatz niedergelassen, sich dort Zelte aus Planen und Eucalyptuszweigen gebaut – eine desaströse Lage.

    ...

    Unterdessen ist Kenias Expräsident Uhuru Kenyatta in Goma eingetroffen. Er ist von den Staatschefs der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC), deren Mitglied Kongo seit April ist, zum Vermittler ernannt worden.

    --------------------------------------


    Es sind auch kenianische Soldaten eingetroffen, die u.a. den Flugplatz von Goma schützen sollen:


    https://nation.africa/africa/news/kdf-vow-to-... (Wird in einer Woche hinter einer Bezahlschranke verschwinden.)

    #5Author harambee (91833)  17 Nov 22, 13:07
    Comment

    In Ausgabe #3 dieser Fadenreihe waren auch die damaligen Präsidentschaftswahlen in Peru mit dem Überraschungssieger Pedro Castillo ein Thema. Jetzt wollte Castillo das Parlament auflösen, in dem es schon mehrere erfolglose Amtsenthebungsanträge gegen Castillo gegeben hatte. Es scheint nicht klar, ob Castillo das Recht hatte, das Parlament aufzulösen, aber es ist ihm auch zuvorgekommen und hat ihn des Amtes enthoben. Er wird jetzt von der Staatsanwaltschaft verhört. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie ich das alles einschätzen soll. Das Thema hat es auch in die "großen" Nachrichten geschafft, zum Beispiel


    https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/per...


    https://www.bbc.com/news/world-latin-america-...

    #6Author harambee (91833) 08 Dec 22, 08:36
    Comment

    Da wir schon bei früher diskutierten Themen sind, auch ein Update zum Sudan:


    Die Generäle und eine der größten Oppositionsgruppen (Forces of Freedom and Change) haben eine Vereinbarung unterzeichnet:


    https://www.bbc.com/news/world-africa-63863373

    https://www.africanews.com/2022/12/05/sudanes...


    Die Vereinbarung sieht vor, dass das Militär die Macht innerhalb von zwei Jahren abgibt.


    Grundsätzlich klingt das nicht so schlecht, aber es stehen längst nicht alle Oppositionsgruppen hinter dieser Vereinbarung. Verständlicherweise gibt es einiges Misstrauen und die Vermutung, dass sich das Militär kaum an die Vereinbarung halten wird.


    Also vielleicht etwas Hoffnung, aber auch viele Gründe, die Skepsis rechtfertigen.

    #7Author harambee (91833) 08 Dec 22, 10:31
    Comment

    #7 Danke. Das war irgendwie an mir vorbeigegangen. Ich habe etwas nachgelesen: Peru hat jetzt eine Präsidentin:

    Dina Boluarte, die Vizepräsidentin, ist nach der Absetzung Castillos ernannt worden.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Dina_Boluarte


    Am Wochenende hatte ich Kontakt zu einer Kollegin, die gerade im Sudan ist. Die Versorgung mit Treibstoffen scheint besser zu sein als noch vor ein, zwei Jahren. Die Spannungen sind allerdings allenthalben zu spüren, meinte sie.

    #8Author Selima (107)  12 Dec 22, 14:26
    Comment

    Bei so vielen Nachrichten, die einen richtig wütend werden lassen, kommt die von der BBC zusammengestellte Liste der 100 Frauen des Jahres 2022 gerade recht, um sich wieder einzukriegen. Mir sind zwar nur etwa ein Dutzend bisher bekannt gewesen, das zeigt aber nur, was bzw. wen man alles verpasst hat.


    https://www.bbc.co.uk/news/resources/idt-75af...


    In der alphabetischen Reihenfolge an zweiter Stelle ist die beinamputierte, syrische Leichtathletin Dima Aktaa genannt. Der Song, der laut Begleittext ihre Geschichte erzählt, geht so:

     

    https://youtu.be/5XXfXIWlHxI


    Zur thailändischen Rapperin Milli ist ein Clip verfügbar.


    https://youtu.be/W48qok0UB4M


    Alla Pugacheva wird für ihre formidable Karriere und ihren Mut, sich mit der russischen Regierung anzulegen, geehrt.


    https://youtu.be/HOmAdk1sbwI


    Die Australierin vom Volk der Pitjantjatjara Sally Scales erklärt selbst, was sie bewegt.


    https://youtu.be/Xi45UgyzEdo


    Esraa Warda aus Algerien tanzt uns was vor.


    https://youtu.be/tBgx4sFQPPo


    #9Author Analphabet (1034545)  12 Dec 22, 17:51
    Comment

    Danke für die Liste!

    #10Author grinsessa (1265817) 13 Dec 22, 14:29
    Comment

    Wie es sich für ein Sprachforum ziemt:


    Ein uraltes Rätsel zur Grammatik des Sanskrit scheint gelöst:


    https://www.bbc.co.uk/news/articles/cg3gw9v7jnvo



    Sudan


    Letztes Jahr trat der Sudan der UN-Antifolterkonvention bei, was aber ein Gericht im Bundesstaat Weißer Nil im Juni diesen Jahres nicht daran gehindert hat, eine 20-Jährige zum Tod durch Steinigung zu verurteilen.

    Ihr Vergehen: Sie hatte als von ihrem Mann getrennt Lebende (und inzwischen Geschiedene) einen Anderen geküsst.

    Das Berufungsgericht hat nun in einem Drahtseilakt den Vorwurf "Ehebruch" durch "obszönes Verhalten" ersetzt, das Todesurteil einkassiert und die Delinquentin zu sechs Monaten Haft verurteilt.

    Na, immerhin.


    https://www.bbc.com/news/world-africa-63991855

    #11Author Analphabet (1034545) 15 Dec 22, 20:11
    Comment

    Dass das sudanesische Justizsystem hier erstaunlich gut reagiert hat, hat mich jedenfalls erstaunt. Hier ein Bericht in der Sudan Tribune dazu: https://sudantribune.com/article267336/


    Was mich allerdings weniger erfreut sind die Berichte dort über die wunderbare Freundschaft mit China und ein großes Investitionsprojekt mit den Emiratis:

    Sudan praises Chinese support in international forums

    https://sudantribune.com/article268020/


    Sudan, UAE’s consortium sign $6-bln deal to build new port on Red Sea

    Neben dem Hafen, einem Industriegebiet, einem Flughafen, touristischen Projekten soll eine große Pipeline vom Nil an die Küste das Problem mit der Dürre lösen und das ist angesichts des Zustands des Nils eher beunruhigend. So ein Riesenprojekt in ein Gebiet zu pflastern, in dem die Dürre quasi immer herrscht ...

    The agreement includes the construction of a water pipeline that pumps about 2,000,000 cubic meters per day from the Nile River to the Red Sea State.

    https://sudantribune.com/article268175/

    #12Author Selima (107)  16 Dec 22, 08:40
    Comment

    https://www.bbc.com/news/world-africa-64144610


    Der Choleraausbruch in Malawi ist noch nicht vorbei und hat dazu geführt, dass Schulen in zwei großen Städten des Landes heute nicht wie geplant geöffnet haben. Sie sollen noch mindestens zwei Wochen geschlossen bleiben.


    In dem verlinkten BBC-Artikel steht es nicht, aber andere Quellen (zum Beispiel https://nation.africa/africa/news/malawi-dela... ) schreiben, dass es vermutlich einen Zusammenhang mit zwei Stürmen von Anfang 2022 gibt:


    The outbreak is taking place in the context of tropical storm Ana (January 2022) and Cyclone Gombe (March 2022) which caused severe flooding, leading to the displacement of a large population who now lack access to safe water, sanitation, and hygiene.

    #13Author harambee (91833) 02 Jan 23, 13:40
    Comment

    Gestern als ich nach Hause fuhr, hörte ich im Autoradio einen Beitrag auf NDR Info.

    Es ging darum, das ab dem 1.1.2023 in Dänemark die Nerzzucht wieder aufgenommen wird.

    Ihr erinnert euch sicher, dass in Dänemark wegen Corona mehrere Millionen Nerze (15?) getötet wurden. Das war alles überhaupt nicht rechtens und ließ die dänische Regierung in eine tiefe Krise stürzen.

    Für mich, die gerne nach Dänemark fährt, ist es absolut unverständlich, warum man jetzt, nachdem diese schreckliche "Industrie" endlich aus dem Land weg ist, die Nerzhaltung wieder erlaubt und neu aufbaut.

    Da machen sie einen Hype um "Bioschweine", die draußen ganz natürlich gehalten werden (selbst bei Skagen gesehen) und dann so ein Rückfall ins "Mittelalter" was den Tierschutz und artgerechte Haltung angeht.


    Andere Länder (so der Beitrag im Radio), z.B. Holland oder Deutschland, haben mittlerweile keine "Nerzindustrie" mehr. Und das ist gut so. Ich hoffe sehr, die Dänen lassen doch noch davon ab.

    #14Author Hassos Frauchen (270200) 05 Jan 23, 11:35
    Comment

    Warum die Nerzpelzindustrie in Dänemark eine so gr0ße Rolle gespielt hat (und vermutlich wieder spielen wird), kann man im Artikel


    https://taz.de/Nerzpelz-Industrie-in-Daenemar...


    erfahren. Ausschnitt:


    Dänemark ist der größte Nerzpelzexporteur der Welt und produziert etwa ein Drittel aller international verkauften Nerzpelze. Im vergangenen Jahr wurden 24,5 Millionen Felle exportiert, hauptsächlich nach Asien, wo sie gegerbt und geschneidert werden. Im Nerzbereich übertrifft Dänemark sogar China, das an zweiter Stelle der Nerzhaltung steht. Bei 17 Millionen Nerzen und einer Bevölkerung von 5,8 Millionen Menschen lebten bis vor Kurzem etwa dreimal so viele Nerze wie Menschen in Dänemark. Die Branche existiert in Dänemark seit 90 Jahren.


    #15Author harambee (91833) 05 Jan 23, 11:41
    Comment

    Am Wochenende ist mir ein Artikel in der Süddeutschen besonders aufgefallen. Darin geht es um die Auswirkungen des Seltenen-Erden-Fundes in Nordschweden. Deren Ausbeutung wird es den Samen unmöglich machen, im Gabna Sameby nach ihren Traditonen zu leben (eigentlich ihr verbrieftes Recht), weil damit der letzte Korridor für die saisonalen Wanderungen gesperrt wird. Die Eisenerzminen haben schon diverse andere Korridore durchschnitten. Allein ein Drittel der Herden wurde in den letzten Jahren durch Bahnunfälle vernichtet. Eigentlich war mit dem Bergbaukonzern abgemacht worden, dass bereits im Vorfeld die Samen zumindest informiert werden, wenn Änderungen anstehen. Ist nicht geschehen. Aber die neue sehr rechte Regierung findet eh, dass die Samen lästig sind.

    https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/schwed...


    Hier noch ein engl.-spr. Text zum Thema:

    Sami protest against the mining industry in Kiruna: "Sweden's hunt for green metals is shameless"

    The Sami traditional reindeer herding area is split in two and the Sami's right to practice their culture is made impossible, they say in a joint press release ahead of a press conference to be held on Friday afternoon.

    https://www.tellerreport.com/news/2023-01-13-...



    [Am Artikel störte mich allerdings, dass die Samen als das letzte indigene Urvolk bezeichnet wurde. Als ob alle anderen Europäer neuzeitliche Einwanderer seien!]

    #16Author Selima (107)  23 Jan 23, 07:16
    Comment

    #16 Interessant und frustrierend! Angesichts der großen Bedeutung der seltenen Erden für die Wirtschaft Europas, vermute ich, dass die Samen wenig Aussichten haben, ihre Ansprüche durchzusetzen. Da werden sie wohl dem "Gemeinwohl" unterliegen. Es ist schwer vorstellbar, wie ein sinnvoller Kompromiss aussehen könnte. WIe gesagt ziemlich frustrierend!


    Zu Selimas Kritik an "the EU's only indigenous people":


    Wenn man die Definition


    Indigenous peoples are culturally distinct ethnic groups whose members are directly descended from the earliest known inhabitants of a particular geographic region and, to some extent, maintain the language and culture of those original peoples.


    aus https://en.wikipedia.org/wiki/Indigenous_peoples heranzieht, dann bedeutet "indigeneous people" ja mehr, als dass diese Volksgruppe (es geht dabei ja nicht um einzelne Menschen) schon lange in der Gegend lebt. Das "to some extent" in der Definition macht diese natürlich auch etwas schwammig und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es in Europa keine anderen Volksgruppen gibt, auf die die Definition zutrifft, aber ich könnte auch keine nennen. Welche anderen "indigeneous people" gibt es nach obiger Definition in Europa?

    #17Author harambee (91833) 23 Jan 23, 10:03
    Comment

    Basken?

    Die Kultur der Saami ist so oder so erhaltenswert. Sie sind halt die letzte teilnomadische Bevölkerungsgruppe in Europa.

    #18Author Selima (107) 23 Jan 23, 10:15
    Comment

    Noch eine kleine Randnotiz aus Dänemark. Laut NDR Info (meinem Morgenradiosender beim Autofahren) gab es 2022 in ganz Dänemark keinen einzigen Banküberfall!

    Ich staunte nicht schlecht, als ich das hörte.

    Die Erklärung: Man zahlt fast überall nur noch digital. Bargeld in Banken und Sparkassen ist Mangelware.


    Das brachte mich zum Grübeln, weil wir gerade hier in der Gegend immer wieder sehr heftige Überfälle auf Bankautomaten haben. Die Diebe haben vor 1 1/2 Jahren den Geldautomat an unserem kleinen Dorfladen versucht zu sprengen. Der Automat hatte standgehalten. Die Wand der Ladens ... eher nicht. Das war ein heftiger Schaden. Nun haben wir keinen Bankautomaten mehr im Dorf und ich zahle fast nur noch mit Karte ...

    #19Author Hassos Frauchen (270200) 24 Jan 23, 07:27
    Comment

    Ich bin absoluter Gegner der Kartenzahlung.

    Gründe:

    Abhängigkeit von der Technik, die auch gerne mal streikt.

    Banken können zwar auch Bargeld einfrieren, aber wenn es gar keins mehr gibt, wäre man im Falle eines Crash sofort zahlungsunfähig.

    Nachvollziehbarkeit - ich will kein gläserner Bürger sein.

    Klein- und Kleinstgeschäfte: zum Einen zahlt der Verkäufter immer auch einen Obulus an die Kreditkartenfirma (im Falle mancher nobler Karten sogar sehr viel). Dann gibt es Hofläden, bei denen sich sowas gar nicht lohnt und auch kleine weitere Läden (gerade mit einem Ladeninhaber gesprochen, der keine Kartenzahlung anbietet). Flohmärkte wären praktisch genauso unmöglich wie Bauernmärkte, Weihnachtsmärkte etc.

    Für große Sachen OK, aber für kleine Dinge mMn völlig untauglich bzw. eben nicht sozial.

    #20Author ursus maritimus (1364942) 24 Jan 23, 09:24
    Comment

    #20: alles einverstanden. Ich bin ehrlich gesagt auch kein Freund von bargeldlosem Bezahlen.

    Offenbar müssen die in Skandinavien das Problem mit den Gebühren für Kartenzahlung aber anders handhaben.

    Und was auch nie erwähnt wird: wenn man mir das Portemonnaie klaut, sind bestenfalls 100 Euro weg. Wenn man meine EC-Karte hackt, ist das gesamte Konto leer und man steht doof da.

    Trotzdem ist bei uns auf dem Land die Nichtverfügbarkeit von Geldautomaten ein Problem. Unser Bäcker bekommt öfter mal 50 Euro von mir, da ich so wenig Kleingeld habe (der Bäcker akzeptiert keine Karten!).

    #21Author Hassos Frauchen (270200) 24 Jan 23, 09:38
    Comment

    Fiel mir gerade noch ein: Ich stand mal hinter einem Norweger an der Bezahlschranke für die Brücke über den Belt zwischen Schweden und Dänemark.

    Keine seiner Kreditkarten hat funktioniert.

    Schlange dahinter wurde immer länger.

    Ich habe mit meiner Karte bezahlt, damit er weiterkam.


    Also bei denen ist das auch alles nicht nur rosig.

    #22Author ursus maritimus (1364942) 24 Jan 23, 10:41
    Comment

    Irgendwie amüsant, aber natürlich nur oberflächlich, denn es ist ein ernsthaftes Problem:


    https://www.alestiklal.net/en/view/16205/this...


    Beim Bau der Sportstätten für die Olymischen Spiele 2024 in Paris werden offensichtlich "illegale" Einwanderer eingesetzt, die unter schlechten Bedingungen arbeiten müssen. Ich habe einen Artikel aus einer arabischen Zeitung verlinkt, da es für diese Zeitungen natürlich ganz besonders ein gefundenes Fressen ist, aber das Thema wird wohl auch in Frankreich selbst diskutiert.

    #23Author harambee (91833)  24 Jan 23, 11:37
    Comment

    In Siehe auch: Neuigkeiten vom Rest der Welt 5 - #295 hatte ich schon mal den red-billed quelea bird erwähnt, der zwar sehr schön aussieht, aber in mehreren Ländern Afrikas den Bauern den Reis wegfrisst. Auch damals wurde im Zusammenhang mit Zimbabwe erwähnt, dass diese Vögle manchmal mit aus der Luft versprühten Aviziden bekämpft werden. Jetzt hat auch die kenianische Regierung beschlossen, zur chemischen Keule zu greifen:


    https://www.africanews.com/2023/01/26/up-to-6...


    Es gibt gute Gründe, das zu kritisieren, aber man muss auch sehen, dass in Zeiten von Dürren und Ukrainekrise die Lebensmittelsicherheit sehr gefährdet ist.


    PS: Der wildlife ecologist Paul Gicheru, der in dem Video auf der verlinkten Seite zu hören ist, ist vielleicht auch jemand für unsere Fäden mit unterschiedlichen englischen Akzenten.

    #24Author harambee (91833)  26 Jan 23, 18:31
    Comment

    Heute morgen auf dem Weg zur Arbeit wieder NDR Info gehört und bei einem Beitrag über die Stromknappheit in Südafrika aufgehorcht.


    Leider war der Beitrag nur kurz. Es wurde erzählt, dass in Südafrika für Privathaushalte und Geschäfte wegen der Stromknappheit täglich für mehrere Stunden der Strom abgestellt wird.

    Das fand ich irritierend und erschreckend. Südafrika war für mich immer so ein wenig das "leuchtende Beispiel" für ein modernes Afrika.


    Ich frage mich nun, was der Hintergrund für diese Stromknappheit ist. Eingetrocknete Flüsse? Auswirkungen des Gasembargos wegen Ukrainekrieg?

    Vielleicht weiß einer von euch mehr dazu?

    #25Author Hassos Frauchen (270200) 10 Feb 23, 08:11
    Comment

    Hatte ich auch grade heute morgen gelesen.


    https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/sued...


    Dem staatlichen Energieerzeuger Eskom werden Korruption und Misswirtschaft vorgeworfen. Die Kraftwerke und die Infrastruktur sind veraltet, außerdem ist der Versorger mit gut 21 Milliarden Euro verschuldet. Eskom ist in Südafrika für 95 Prozent der Stromerzeugung zuständig.

    #26Author traveller in time (589684) 10 Feb 23, 08:44
    Comment

    Ja, das ist teilweise dramatisch in Südafrika. Wie der folgende eine Woche alte Artikel zeigt, gibt es auch eine Krise bei der Wasserversorgung, die teilweise auch auf die schlechte Stromversorgung zurückzuführen ist:


    https://www.africanews.com/2023/02/03/no-ligh...

    #27Author harambee (91833) 10 Feb 23, 09:57
    Comment

    In zwei Wochen wird in Nigeria, dem bevölkerungsreichsten Land Arikas, mitten in einer schweren Wirtschaftskrise ein neuer Präsident gewählt (es wird kaum eine Präsidentin werden, denn die aussichtsreichen Kandidaten sind Männer). Wer sich darauf vorbereiten möchte, könnte folgende recht ausführliche Analyse der Konrad-Adenauer-Stiftung interessant finden:


    https://www.kas.de/de/laenderberichte/detail/...


    Der bisherige Präsident Buhari darf nach zwei Amzszeiten nicht mehr antreten und tut es auch nicht.

    #28Author harambee (91833) 11 Feb 23, 11:11
    Comment

    Der bisherige Präsident Buhari darf nach zwei Amzszeiten nicht mehr antreten und tut es auch nicht.


    ... was durchaus erwähnenswert und erfreulich ist.


    Im BR kam diese Woche ein ausführlicher Beitrag zum Südsudan:

    Als der Südsudan 2011 die Unabhängigkeit vom Sudan erlangte, war die Euphorie grenzenlos. Jahrzehnte lang hatten die Südsudanesen dafür gekämpft, ihre Geschicke selbst in die Hand zu nehmen. Doch schon bald bekämpften sich die Menschen im Südsudan gegenseitig. Papst Franziskus hat sich in diesen Tagen auf den Weg gemacht und den Südsudan besucht. Was ist übrig geblieben von der Freude und dem Optimismus im jüngsten Land der Welt? Und wie meistern die Menschen die vielen Herausforderungen im Alltag? Anne Allmeling ist für uns diesen Fragen im Südsudan nachgegangen.

    https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/bre...


    Der BR recyclet seine Breitengradsendungen in der Woche nach der Erstsendung immer in einer einstündigen Sendung mit viel Musik passend zum Thema oder zum Land. Diese Sendung ist leider nicht als Podcast verfügbar. Wen aktuelle Musik von Musikern aus dem Südsudan interessiert, kann sich hier die Playlist ansehen:

    https://www.br.de/radio/bayern2/welle106~play...


    Die Zusammenarbeit von Abdel Gadir Salim (Sudan) und Emmanuel Jal (Südsudan) rührt noch aus der Zeit vor der Trennung von Sudan und Südsudan her. Abdel Gadir Salim singt auf Arabisch, Emmanuel Jal auf Dinka und Englisch. Ich mag ihre Musik. Hier ein Beispiel:

    https://duckduckgo.com/?t=ffab&q=Ab+del+Gadir...


    Baai war im Soundtrack zum Film "Blood Diamond".

    #29Author Selima (107)  11 Feb 23, 11:36
    Comment

    Noch eine Radio-Reportage - zum Thema Covid und seine Folgen für die Indigenen am oberen Xingu.


    Mich hat die Sendung ziemlich deprimiert. Es ist ja nicht nur Covid, sondern auch noch die allgemeine Diskriminierung in Brasilien und die Umweltzerstörungen.

    https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/not...

    #30Author Selima (107) 14 Feb 23, 16:15
    Comment

    Die damals neue tansanische Präsidentin Samia Suluhu Hassan war ja mehrfach Thema in dieser Fadenreihe und wir hatten uns alle gefragt, wie sehr sie die tansansiche Politik ändern würde. Hier ein kleines Indiz:


    Die Bücher der Serie "The Diary of a wimpy Kid" dürfen in tansanischen Schulen nicht mehr gelesen werden:


    https://nation.africa/africa/news/tanzania-ba...


    Mit dem gleichen Erlass wurden einige Bücher verboten, in denen LGBTQ erwähnt wird.


    Nun muss man nicht gleich die Keule auspacken, denn die Bücher sind ja nicht insgesamt verboten, sondern nur ihr Gebrauch an den Schulen, und man kann sich natürlich fragen, ob "The diary of a wimpy kid" essentieller Lehrstoff ist. Es ist bei mir schon ein paar Jahre her, dass ich in eines der Bücher gesachut habe und das hat mich nicht so begeistert, aber ich kann mich auch an nichts erinnern, was derartige Reaktionen der Regierung erklären würde.


    Ausschnitt aus dem Artikel:


    "We are banning these books from schools and other education institutions because they contradict Tanzanian cultural norms and morals," Mkenda told reporters in the political capital Dodoma.

    "The books also violate the good practices of bringing up our children," he said, calling on parents to inspect their children's bags to make sure they did not have the books.


    #31Author harambee (91833) 15 Feb 23, 12:24
    Comment

    Pony regiert als Bürgermeister in englischem Dorf - [GEO]


    Flauschiger Bürgermeister: Ein Pony regiert ein englisches Dorf

    ....................einige störten sich daran, dass er Bürgermeister sei. "Was verrückt ist, denn wer würde nicht gern ein Shetland-Pony als Bürgermeister haben? Patrick taucht bei Eröffnungen auf und beißt Bänder durch. Es ist ja nicht so, dass er im Rathaus sitzt und Entscheidungen trifft." Dafür ist der örtliche Stadtrat zuständig, der neben Cockington auch das angrenzende Chelston vertritt. ..............


    ................Politische Ambitionen soll Patrick trotzdem besitzen: "Weltfrieden", meint Kirk Petrakis. "Wir stecken dich in einen Raum mit Putin und all den anderen Mächtigen, und du regelst das", sagt er zu seinem tierischen Volksvertreter gewandt. Cottage-Betreiber Gordon hofft gar auf einen "Geniestreich" des Ponys, mit dem es den Brexit rückgängig macht.................


    Von mir zur Nachahmung empfohlen.

    #32Author ursus maritimus (1364942)  22 Feb 23, 07:42
    Comment

    Die an Boris Johnson erinnernde struwwelige Frisur (nur in Schwarz) lässt für den Herrn Bürgermeister eine große politische Zukunft vorhersagen.

    Motto vielleicht: "Soviel Mist wie ich macht sonst niemand."


    #33Author Analphabet (1034545) 22 Feb 23, 19:57
    Comment

    Nicht wirklich Mut machen die Meldungen der letzten Zeit aus Tunesien. Das Land galt ja nach den Umwälzungen in vielen Ländern der arabischen Welt als Hoffnungsschimmer für eine demokratische Entwicklung nach westlichen Maßstäben. Von der Hoffnung ist nicht mehr viel übrig.


    Im Jahr 2019 wurde Kais Saied zum Staatspräsidenten Tunesiens gewählt. Am Anfang hat ihm ein wesentlicher Teil der Bevölkerung zugetraut, die Wirtschaftskrise wirksam zu bekämpfen. Das ist ihm nicht gelungen, wobei man ihm sicherlich zugestehen muss, dass Corona und der Ukrainekrieg diese Aufgabe sehr erschwert haben. Erfolgreicher war er bei der Umwandlung Tunesiens zu einem pseudodemokratischen Staat mit deutlich diktatorischen Zügen.


    Im Sommer 2021 hat Saied das tunesische Parlament aufgelöst und anschließend die Justiz-, Wahl- und Antikorruptionsbehörden des Landes unter seine Kontrolle gebracht. Im Sommer 2022 gab es dann eine Abstimmung über eine neue Verfassung, die dem Präsidenten größere Rechte einräumte. Bei einer Wahlbeteiligung von ca. 30 % wurde die neue Verfassung dann mit über 90 % Zustimmung angenommen.


    Die Parlamentswahlen um den Jahreswechsel (erste Runde Dezember 2022, Stichwahlen Januar) wurden von der Opposition boykottiert, weil nach ihrer Ansicht das Parlament durch die Verfassungsänderungen machtlos ist. Die Wahlbeteiligung lag bei etwa 10 % und damit nochmals deutlich niedriger als beim Verassungreferendum.


    Quellen zum bisher Geschriebenen:

    https://www.dw.com/de/tunesien-wahlen-wahlbet...

    Gut lesbarer Bereicht der deutschen Welle, in dem die Entwicklung der letzten Jahre zusammengefasst wird.


    https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/tune...

    Tagesschauartikel zum Verfassungsreferendum


    https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/t...

    Artikel der FAZ zu den letzten Parlamentswahlen


    In den letzten Tagen tauchte Tunesien wiederholt in den Medien auf. So berichtet die Tagesschau in https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/tune... über Demonstrationen und Proteste nach zahlreichen Verhaftungen von Oppositionelle, Gewerkschaftern ...


    Ein Punkt, der in dem Tagesschauartikel auch erwähnt wird, nimmt in Berichten in afrikanischen Medien verständlicherweise eine größere Rolle ein, zum Beispiel in https://www.africanews.com/2023/03/04/malian-...


    Ausschnitt aus dem Artikel:


    In his February 21 speech, Saied ordered officials to take "urgent measures" to tackle irregular migration, claiming without evidence that "a criminal plot" was underway "to change Tunisia's demographic makeup".

    Saied charged that migrants were behind most crime in the North African country, fuelling a spate of sackings, evictions and physical attacks against the community.


    Im Anschluss an Saieds Rede hatte es in Tunesien zahlreiche Gewalttätigkeiten gegen afrikanische Immigranten gegeben, wobei es (natürlich) keinen Unterschied machte, ob diese legal im Land waren oder nicht. Viele haben ihre Wohnungen verloren und zahlreiche afrikanische Länder haben Luftbrücken organisiert, um ihren Staatsbürger die Rückkehr zu ermöglichen.

    #34Author harambee (91833)  05 Mar 23, 12:30
    Comment

    Leider nicht lustig:


    Nicht nur Menschen erreichen heute ein höheres Alter als früher, sondern auch Wirbelstürme (ich weiß nie, wann das Wort cyclone wie zu übersetzen ist, Wirbelsturm mag hier falsch sein), siehe

    https://www.africanews.com/2023/03/07/cyclone...


    Ausschnitte:


    Still recovering from the effects of the first battering, the southwestern African nation of Mozambique is bracing for a rare second hit by long-living Tropical Cyclone Freddy late on Friday night, a regional weather centre said Tuesday.

    ...

    The U.N. weather agency said Freddy is on course to become the longest-lived tropical cyclone in history after traversing the entire Indian Ocean for a month.

    #35Author harambee (91833) 07 Mar 23, 17:03
    Comment

    Oh... Mozambique - ich weiß noch, wie ich, noch klein, auf das Meer schaute, es war still und schön und leuchtete zwischen den Bäumen am Strand.

    Wir machten Urlaub im Hotel Girasol, in Maputo, als Maputo noch Lourenço Marques hieß.

    Wenn ich jetzt in Wikipedia von dem Land lese, aufgrund von dem post #35, kann mir das Herz schon schwer werden. Es ist eines der ärmsten Länder der Welt.

    #36Author Seltene Erde (1378604) 07 Mar 23, 17:59
    Comment

    Ja, Mozambique hat es in den letzten Jahren auch schwer getroffen. Was die im Wikiartikel genannten Aktivitäten des IS in Mozambique betrifft, hat es da in letzter Zeit dank ausländischer Soldaten eine gewisse Besserung gegeben, wenn ich das richtig in Erinnerung habe (habe jetzt aber nicht recherchiert).


    Als kleiner Trost eine kleine Erfolgsmeldung aus Madagaskars Tierwelt:


    https://www.sci.news/biology/dusky-tetraka-11...


    Titel:

    Rare Songbird Feared Extinct Rediscovered in Madagascar


    Ausschnitt:

    The previous documented sighting of the dusky tetraka (Xanthomixis tenebrosa) — one of the top 10 most wanted species by the Search for Lost Birds — was in 1999.

    #37Author harambee (91833) 07 Mar 23, 18:15
    Comment

    Der neue World Happiness Report ist da:


    https://happiness-report.s3.amazonaws.com/202...


    Ich gestehe, dass ich nur sehr wenige Zeilen dieses 158 Seiten langen Werkes gelesen habe, dass ich nicht mal sagen kann, wie der Wert für ein Land bestimmt wird und dass ich - ohne echtes Wissen zu haben - an der Sinnhaftigkeit dieser Zahlen zweifle. Wer nur die Tabelle anschauen will, gehe gleich zur Seite 19.


    Finnland führt unter den 146 aufgeführten Ländern, Deutschland liegt auf Platz 14, Afghanistan auf dem letzten Platz. Dass Libyen das zweitglücklichste Land Afrikas nach Mauritius ist, finde ich schon etwas erstaunlich.

    #38Author harambee (91833) 23 Mar 23, 13:05
    Comment

    Kenia durchlebt gerade sehr unruhige Zeiten. Raila Odinga und seine Azimio-Bewegung rufen jeden Montag und Donnerstag zu Demonstrationen gegen die Regierung auf. Bei diesen Demonstrationen wurden mindestens ein Demonstrant und ein Polizist getötet:


    https://www.africanews.com/2023/03/21/univers...

    https://www.africanews.com/2023/03/31/police-...


    Ein Grund für die Demonstrationen ist, dass Raila Odinga seine Niederlage bei den letzten Präsidentschaftswahlen weiterhin nicht anerkennt. Er verlangt, dass alle Informationen auf den Servern, die zur Auszählung der Stimmen benutzt wurden, veröffentlicht werden. Ich habe nicht den Eindruck, dass er ernsthafte Beweise für einen Wahlbetrug hat, aber natürlich ist das schwer zu beurteilen. Das zweite Hauptthema bei den Demonstrationen sind die Lebenshaltungskosten in Kenia. Präsident Ruto hatte im Wahlkampf versprochen, die Lebensmittelpreise schnell zu senken und hat dieses Versprechen natürlich nicht halten können.


    Es gibt eine Reihe von Ereignissen, die zeigen, wie sehr das Land polarisiert ist, und die mir Sorgen machen. So gab es einen Angriff auf die Farm des letzten Präsidenten Uhuru Kenyatta. Zur Erinnerung: Ruto war zwar Vizepräsident "unter" Kenyatta", aber das Verhältnis war schwierig und im Wahlkampf hat Kenyatta Odinga unterstützt. Insbesondere der neue Vizepräsident Gachagua hat sich in den vergangenen Monaten sehr negativ (man könnte es auch aufrührerisch nennen) gegenüber Kenyatta und seinem Reichtum geäußert. Ruto ist nun auch kein armer Mensch, aber ein Thema im Wahlkampf war, dass Ruto sich hochgearbeitet hat, während Kenyatta und Odinga von ihren Familiendynastien profitieren. Angeblich hat es ewig gedauert, bis die Polizei auf den Angriff auf Kenyattas Farm reagiert hat. Deshalb kommen jetzt Gerüchte auf, dass Teile der Regierung hinter diesem Angriff stecken.


    https://nation.africa/kenya/news/revealed-how...


    Auch eine Firma von Odinga wurde angegriffen, die Angreifer konnten aber nicht eindringen:


    https://nation.africa/kenya/news/day-of-high-...


    Ziemlich beunruhigend finde ich erneut die zahlreichen Fake News, die verbreitet werden. So hat selbst das "Directorate of Criminal Investigation" Fotos mit den Demonstrationen in Verbindung gebracht, die teilweise sehr alt waren und aus anderen Ländern stammen:


    https://nation.africa/kenya/news/cheats-dci-e...


    Aktuell scheint keine Seite zur Deeskalation bereit. Die Regierung setzt sehr schnell Wasserwerfer und Tränengas ein und die Opposition scheint nicht zu Gesprächen bereit. Natürlich kann man sich nicht einigen, wer Schuld an der Gewalt bei den Demonstrationen hat. Persönlich bin ich mit beiden Seiten ziemlich unglücklich.

    #39Author harambee (91833)  31 Mar 23, 19:04
    Comment

    In Kenia gibt es zumindest vorübergehend Entwarnung. Regierung und Opposition haben sich zu Gesprächen bereit erklärt und die Opposition hat die heutigen Demonstrationen abgesagt:


    https://nation.africa/kenya/news/politics/rea...


    Ich kann mir nicht so richtig vorstellen, dass Ruto auf viele der Forderungen von Odinga eingehen wird. Es kann also gut sein, dass die Demonstrationen bald wieder aufgenommen werden.

    #40Author harambee (91833) 03 Apr 23, 22:48
    Comment

    Zur Abwechslung mal wieder eine Meldung, die in kosmischen Dimensionen wohl als nur mäßig bedeutend anzusehen ist:


    https://www.vanguardngr.com/2023/04/kano-cour...


    Auch in Nigeria kann ein lärmender Hahn zu Gerichtsverhandlungen führen. Der im Artikel genannte Hahn wurde quasi zum Tode verurteilt, weil er einem Nachbarn den Schlaf raubt. Hätte nicht auch manch einer von uns "typisch deutsche Bürokratie" gerufen, wenn ein solches Urteil in Deutschland gefällt worden wäre?

    #41Author harambee (91833) 06 Apr 23, 11:28
    Comment

    Ich bin mir sicher, dass es derlei Prozesse auch in UK oder den USA oder Frankreich gibt (wobei sowas in bestimmten Landstrichen der USA möglicherweise durch Einsatz von bei Walmart erworbener halbautomatischer Waffen gelöst wird).

    #42Author B.L.Z. Bubb (601295) 06 Apr 23, 11:31
    Comment

    Ja natürlich, Lärm - egal aus welcher Quelle - ist ja auch ein Problem, das ernst genommen werden sollte. Was toleriert werden muss und kann, hängt von vielen Dingen ab.


    Ich erwähne das nur, weil ich selbst vielleicht auch das Vorurteil gehabt habe, dass es "sowas" in Afrika nicht gibt, auch wenn ich doch immer wieder predige, dass Afrika viel zu groß und vielfältig für derartige Verallgemeinerungen ist.

    #43Author harambee (91833) 06 Apr 23, 11:40
    Comment

    Seit ich ein paar Male mit amerikanischen "Guilds" zu tun hatte, denke ich, im Hinblick auf Bürokratie und "jobsworths" leben wir hier nicht unbedingt auf der Insel der Seligen, aber doch auf der Insel der nicht unbedingt absolut Unglücklichen ... Me-ne Fress-sse, da hab ich Dinge erlebt ...

    #44Author B.L.Z. Bubb (601295) 06 Apr 23, 11:43
    Comment

    Da stimme ich Dir hundertprozentig zu, (fast) jedes Land hat seine eigenen Besonderheiten in Sachen Bürokratie und ich glaube nicht, dass Deutschland da viel schlechter (aber auch nicht viel besser) abschneidet als andere Länder. Ich habe zum Beispiel einen Bekannten, der in Schweden ein Ferienhaus gebaut hat. Was der alles an Sondergenehmigungen etc. zum über sich ergehen lassen musste, war für mich und ihn schon verblüffend. Aus irgendwelchen Gründen (Vorurteile halt) hätte ich gedacht, dass Schweden da eher positiv heraussticht, aber das war vermutlich ein Irrtum.

    #45Author harambee (91833) 06 Apr 23, 12:10
    Comment

    Heute früh kam im Radio (ARD-Nachtprogramm) ein interessanter Beitrag dazu, wie sich afrikanische Länder abhängig von China machen. China finanziert große Infrastrukturprojekte (z.B. eine mautpflichtige Schnellstraße vom Flughafen ins wirtschaftliche Zentrum Nairobis, einen überdimensionierten Hafen, eine Zugstrecke), die von den Bürgern nicht genutzt wird/werden können (weil zu teuer). Dafür müssen die Länder überteuerte Kredite aufnehmen, die sie dann schwerlich zurückzahlen können. Alle Baumaterialien, Arbeiter etc. kommen direkt aus China - es werden im Land also auch keine Strukturen aufgebaut.

    https://www.deutschlandfunk.de/china-investie...


    +#+#+#+#+#+#+#+#+#+#

    Ganz ähnliche Reportage zum Kampf von China und USA um den Einfluss im Südpazifik:

    https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/bre...


    #46Author Selima (107)  12 Apr 23, 07:29
    Comment

    Mal wieder Sudan, wo es nach meinem Eindruck überhaupt nicht danach aussieht, dass das Militär die Macht in absehbarer Zeit wieder abgibt.


    Die heutige Meldung kann ich allerdings gar nicht einschätzen (Quelle: https://sudantribune.com/article272866/ ).


    Ausschnitte:


    The Sudanese army issued a warning, in the wee hours of Thursday, against the deployment without its approval of the paramilitary Rapid Support Forces (RSF) inside the capital, Khartoum, and Merowe town in Northern State.

    ...

    The army surrounded the RSF troops and requested them to evacuate but the paramilitary force refused. After RSF on Wednesday evening issued a statement saying their presence in the Northern state is part of their mission to combat human trafficking, illegal migrant smuggling and drugs.

    In response, the Sudan Armed Forces (SAF) Spokesman Nabil Abdallah released a statement at 03.00 on Thursday saying that RSF deployed troops without the approval or coordination with the army which is entrusted with national security.


    Es gibt also eine Art Privatarmee, die sich gegen den Willen der Miltärführung in Teilen des Landes ausbreitet? Wenn es timmt, klingt das ja gar nicht gut. Und wenn es "nur" so ist, dass die Militärführung das als Ausrede nutzen will, härter vorzugehen, dann ist das auch beunruigend.

    #47Author harambee (91833)  13 Apr 23, 16:42
    Comment

    Überraschend ist das nicht. Die RSF arbeitet mindestens seit letztem Jahr, wenn nicht sogar seit etwa 2017, mit der Söldnertruppe Wagner zusammen.

    #48Author reverend (314585) 13 Apr 23, 16:55
    Comment

    Wenn mich diese Antwort beruhigen sollte, dann wurde das Ziel verfehlt. (-; Wikipedia kennt die RSF auch. Auch wenn da nicht die Rede von Wagner ist, ist der Artikel nicht unbedingt geeignet, Sympathien für die RSF zu wecken:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Rapid_Support_Forces

    #49Author harambee (91833)  13 Apr 23, 17:03
    Comment

    Unrühmlicher Rekord: Chiang Mai verdrängt Peking vom ersten Platz der Städte mit der größten Luftverschmutzung:

    Chiang Mai ist eine beliebte Touristenhochburg in Thailand, bekannt für ihre Tempel und Landschaften. Doch davon ist aktuell nicht mehr viel zu sehen - seit Wochen liegt toxischer Smog über der Region. Dieses Jahr sind die Feinstaubwerte extrem hoch, die Lage ist dramatisch. Chiang Mai belegt mittlerweile Platz 2 der Städte mit der höchsten Luftverschmutzung der Welt. Seit Wochen rangierte Chiang Mai sogar immer wieder auf Platz 1.

    https://www.dw.com/de/gef%C3%A4hrlicher-smog-...


    %#%#%#%#%#%#%#%#%#%#%#%#%#%#%#%#%#%#%#%#%#

    Und noch was Erfreuliches: Der Lazaruseffekt

    Wenn Arten, die als ausgestorben galten, wiederentdeckt werden, nennt man das Lazaruseffekt. Ein schon etwas älterer Bericht dazu:

    https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/la...

    #50Author Selima (107)  14 Apr 23, 07:46
    Comment

    Mali ist ja in deutschen Medien aktuell wegen des bevorstehenden Abzugs der deutschen Soldaten ein Thema (zum Beispiel der heutige Tagesschauartikel https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/mali... ).


    Im Land selbst gibt es deutliche Anzeichen dafür, dass sich der Islamische Staat trotz der Anwesenheit von Wagnerleuten ausbreitet. Jedenfalls hat die Gruppierung nach langen Kämpfen den Ort Tidermene im Nordosten Malis unter Kontrolle gebracht:


    https://www.africanews.com/2023/04/14/islamic...


    Ausschnitte:


    Jihadists affiliated to Islamic State group have taken Tidermene in Mali, further isolating the regional capital Menaka.

    ...

    "Tidermene has fallen into the hands of Daesh," an elected official from the town, who has retreated to Menaka, told AFP, using the Arabic acronym for the Islamic State organisation.


    "They are distributing Korans to the population (and) moving around town with weapons," he said.

    ...

    Experts believe the jihadists stepped into a vacuum left when French forces departed last year.

    ...

    Hundreds of civilians have been killed in the violence, and communities have been displaced en masse.

    Some have fled across the border to Niger.


    Irgendwie frustrierend.

    #51Author harambee (91833) 14 Apr 23, 10:15
    Comment

    Soeben kommt im Radio, dass die RSF verkündet haben, dass sie den Flughafen und den Präsidentenpalast in Khartum besetzt und die Macht im Sudan übernommen haben.


    Hier ein Bericht der DW:

    https://www.dw.com/en/sudans-army-clashes-wit...

    #52Author Selima (107)  15 Apr 23, 14:04
    Comment

    Die BBC hat auf https://www.bbc.com/news/world-africa-65284948 versucht, die Hintergründe des Konflikts im Sudan auf einfache Weise zusammenzufassen.

    #53Author harambee (91833) 15 Apr 23, 21:31
    Comment

    Guter Tipp, danke. Eine kurze und übersichtliche Zusammenfassung.

    Das Wagner-Thema kommt nicht vor, würde aber vielleicht auch zu weit führen.

    Alles in allem eine brenzlige, unklare Situation.

    #54Author reverend (314585) 15 Apr 23, 21:46
    Comment

    Wie ein richtiger Durchbruch klingt es nicht, aber ein Fortschritt ist es sicher und man wird hoffentlich noch mehr erreichen:


    https://www.africanews.com/2023/04/18/kenyan-...


    Ausschnitte:


    In Kenya’s western city of Kisumu, Malaria is endemic. Parents queue to have their children jabbed.

    They will receive the RTS,S vaccine which acts against Plasmodium falciparum, the deadliest malaria parasite globally and the most prevalent in Africa.

    That vaccine, sold by GlaxoSmithKline as Mosquirix, is about 30% effective. Despite medical trials for other parasitic and mosquito-borne diseases, progress is painstaking but hope is on the horizon. R21 vaccine, whose preliminary results from early testing have suggested that it is far more effective than the RTS,S malaria vaccine the only one currently authorised for use by the WHO.

    ...

    According to CDC estimates, more than 3.5 million people in Kenya get malaria every year. Over 10,000 die from it. Last month Kenya said it will expand the use of or RTS,S (a the four-dose malaria vaccine), in an additional 25 sub-counties within the eight lake-endemic counties.


    #55Author harambee (91833) 18 Apr 23, 21:11
    Comment

    Zur Abwechselung mal ein paar mit Fotokameras festgehaltene Augenblicke:


    die Preisträger von World Press Foto


    https://www.bbc.com/news/in-pictures-65340265


    und die Woche in Afrika bzw. mit Afrikanern


    https://www.bbc.com/news/world-africa-65334211


    #56Author Analphabet (1034545) 21 Apr 23, 15:43
    Comment

    Danke sehr, Analphabet, auch wenn ein Großteil der World Press Photos nicht ganz überraschend frustrierend ist.

    #57Author harambee (91833) 21 Apr 23, 21:05
    Comment

    Ich werde das noch etwas lassen sacken, aber ich glaube, ich halte die Ägypter für intolerant, die sich jetzt massiv darüber beschweren, dass die Kleopatra in der neuen Netflix-Verfilmung von einer schwarzen Schauspielerin gespielt wird.


    https://www.spiegel.de/kultur/tv/queen-cleopa...


    https://www.africanews.com/2023/04/20/egyptia...

    #58Author harambee (91833) 21 Apr 23, 21:19
    Comment

    Tja, Rassismus ist Arabern nicht fremd - sowohl als Opfer als auch als Täter. Wir kennen es aus Berichten über die Behandlung von Arbeitsmigranten aus Nepal, Indien, Sri Lanka in Katar, die veritable Versklavung von subsaharischen Flüchtlingen in Libyen, die weiterhin bestehende Sklaverei gegenüber eigenen Bürgern in Mauretanien u.s.w.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Sklaverei_in_Ma...


    https://www.sueddeutsche.de/politik/arabien-r...


    #59Author Analphabet (1034545) 21 Apr 23, 22:08
    Comment

    Nun, Rassismus gibt es leider überall auf der Welt. Überall auf der Welt sollte man sich natürlich zuerst darum kümmern, den Rassismus in den eigenen Reihen zu erkennen und zu kritisieren. Wenn man das tut - und nur dann - hat man meiner Ansicht nach das Recht, Rassismus anderswo zu benennen und zu kritisieren. Ob wir diese Voraussetzung in ausreichendem Maße erfüllen, sei dahingestellt.

    #60Author harambee (91833) 22 Apr 23, 07:13
    Comment

    Hattest du von der Sekte des Paul Makenzi schon gehört, harambee? Da wurden jetzt 58 Tote gefunden... mich erinnert das etwas an den "People's Temple"-Sekte, die im Urwald Guyanas eine "Kommune" aufzubauen versuchten, da gab es aber, soweit ich weiß, an die 1000 Tote. Weiterhin gab es 1999/2000 eine ähnliche Sekte in Uganda und 1997(?) die Sonnentempler-Sekte in der Schweiz.


    https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/keni...


    Nach Hinweisen aus der Öffentlichkeit hatte die Polizei eine Razzia auf dem Grundstück vorgenommen. Dort fand sie zunächst 15 abgemagerte Menschen, von denen vier später starben. Die Anhänger sagten, sie hätten auf Anweisung Makenzis gehungert, um "Jesus zu begegnen". Die Beamten hatten am Freitag mit den Grabungen auf dem Gelände begonnen.


    Unter den jüngsten Leichenfunden sind den Berichten zufolge auch vier Kinder. Die Gemeinschaft lebte demnach abgeschieden in einem Wald.


    #61Author BenatarsComrade (1182552)  24 Apr 23, 14:32
    Comment

    @60

    harambee, das finde ich etwas krass. Man bekommt sicher nicht alles mit. Aber warum sollte ich jetzt nicht sagen dürfen: Colonia Dignidad war eine Katastrophe für die dort leben müssenden Kinder (für die Erwachsenen sicher auch, aber die hätten eher weg gekonnt).

    Möglich, daß entsprechende Situationen auch hierzulande möglich waren oder sind. Aber ich kann ja keine offiziellen Stellen dazu zwingen, das entsprechend zu verurteilen.

    #62Author ursus maritimus (1364942) 24 Apr 23, 14:47
    Comment

    #61 Ja, habe ich, BenatarsComrade, das geht natürlich gerade durch die kenianischen Medien. Mit den Einzelheiten habe ich mich aber nicht beschäftigt. Dass es auch in Kenia einige für mich sehr merkwürdige Sekten gibt, ist nicht neu, aber so gruselig sind die zum Glück selten.


    #62 Ja, natürlich darf man Missstände anderswo kritisieren und ich will auch keineswegs dem Whataboutismus das Wort reden. Ich denke nur, dass es nicht schadet, wenn man immer dann, wenn man sowas kritisiert, auch nachschaut, wie es dem Balken im eigenen Auge geht.

    #63Author harambee (91833) 24 Apr 23, 14:58
    Comment

    Das schadet sicher nie 🙂

    #64Author ursus maritimus (1364942) 24 Apr 23, 15:02
    Comment

    Die Hitzewelle in weiten Teilen Süd- und Ostasiens ist (wieder einmal?) extrem - Rekorde werden an Orten von Usbekistan bis Vietnam gebrochen und mehrere indische Bundesstaaten - insgesamt mit wohl mehr Einwohnern als Deutschland - mussten die Schulen schließen. In Maharashtra sind 13 Schüler:innen einem Sonnenstich (oder Hitzschlag?) erlegen...


    https://www.theguardian.com/weather/2023/apr/...


    A severe heatwave has swept across much of Asia, causing deaths and school closures in India and record-breaking temperatures in China.

    ...

    The high temperatures in India have prompted school closures in some states, while 13 people died and a further eight received medical treatment due to sunstroke after an award event that was held outdoors in Maharashtra state.


    West Bengal’s chief minister, Mamata Banerjee, closed all schools in the state this week due to concerns over the severe heat, and urged private education institutions to take the same measures. Children had experienced health problems such as headaches due to the heat, she said, according to local media.



    #65Author BenatarsComrade (1182552) 24 Apr 23, 18:20
    Comment

    Jetzt kommt in Spanien gerade eine extrem ungewöhnliche Hitzewelle (bezogen auf die Jahreszeit).


    Spanien: Hitzewelle im Sommer 2023 droht - Darauf müssen sich Touristen einstellen

    Spanien: Hitzewelle im Sommer 2023 droht - Darauf müssen sich Touristen einstellen | SÜDKURIER (suedkurier.de)


    Nett, daß der Südkurier darin lediglich ein Problem für die Touristen sieht. Die Tipps finde ich auch ausgesprochen "gelungen".

    #66Author ursus maritimus (1364942)  26 Apr 23, 06:57
    Comment

    Vielleicht auch interessant:

    Deutschland hat zweithöchste Steuer- und Abgabenlast der OECD-Staaten

    Ein Paar mit Kindern muss 40 Prozent der Einkommen abführen, Alleinstehende rund 47,8 Prozent: Nur in Belgien sind Steuern und Abgaben höher. Die OECD sieht Reformbedarf.


    Steuerpolitik: Deutschland hat zweithöchste Steuer- und Abgabenlast der OECD-Staaten | ZEIT ONLINE


    #67Author ursus maritimus (1364942) 26 Apr 23, 09:08
    Comment

    #66: Die Tipps sind halt Binsenweisheiten, aber was ist besonders daran auszusetzen? Meinst du, weil die dort lebenden Menschen die Tipps nicht ohne Weiteres befolgen können?

    #68Author BenatarsComrade (1182552) 26 Apr 23, 11:14
    Comment

    Wenn man einem Touristen vorschlägt, aufgrund Hitzschlaggefahr tagsüber drinnen zu bleiben und erst abends rauszugehen, wäre es vielleicht sinnvoller, ihm ganz von diesem "Urlaub" abzuraten.

    Ich finde das Ganze ganz einfach zynisch. Es geht ja weiß Gott um andere Probleme als daß Touristen optimal versorgt sind.

    #69Author ursus maritimus (1364942) 26 Apr 23, 11:30
    Comment

    Also sollte man eher gleich sagen: Fahren Sie diesen Sommer nicht nach Spanien, dort herrscht eine Hitze- und Dürrekatastrophe?


    Aber dass der Fokus auf die Touristen völlig übertrieben und teils zynisch ist, da stimme ich zu. Zumal, wie aus einem entsprechenden ZDF-Artikel hervorgeht, Tourismus viel Wasser verbraucht...

    #70Author BenatarsComrade (1182552)  26 Apr 23, 11:50
    Comment

    Im Rahmen des Papstbesuchs in Ungarn hat die dortige Präsidentin von ihrem Begnadigungsrecht auf eine rechtmäßige, aber doch nicht ganz harmlose Weise Gebrauch gemacht:


    https://www.tagesschau.de/ausland/europa/paps...


    Den Besuch des Papstes nutzte auch Staatspräsidentin Novak für eine Botschaft: Sie nutzte das noble Recht, Straftäter zu begnadigen, um den Rechtsextremisten György Budahazy vorzeitig aus dem Gefängnis zu entlassen. Er wurde verurteilt wegen Terrorismus, Körperverletzung, Nötigung, Brandanschlägen auf Politiker. Von seiner zuletzt auf sechs Jahre reduzierten Strafe hätte er noch mehr als zwei Jahre absitzen müssen.


    Nun holten ihn seine Anhänger mit dem Pferd ab. Budahazy stieg auf, rief "Freiheit" und ritt zur nächsten Wirtschaft, berichtet das unabhängige "Klubradio". Eines seiner Opfer kritisiert entsetzt, die Präsidentin mache ihn damit zu einer Art Robin Hood, um sich Rechtsaußen anzubiedern. Budahazy kündigte an, zur Abschlussmesse zu gehen zu wollen - um Danke zu sagen.


    Nun nimmt Budahazy aber nicht von den Reichen und gibt es den Armen - sondern er ist ein enger Verbündeter und Vertrauter von László Toroczkai, bekannter Rechtsextremer, Bürgermeister des größeren Dorfes Ásotthalom, Parteivorsitzender von Mi Hazánk - und 2001-2013 Gründer und Führer der militant rechtsextremen Jugendbewegung Vierundsechzig Komitate (HVIM).


    Auch wenn ich den Namen Toroczkai glaube ich schonmal gehört habe (genauso wie mir der ähnlich gesinnte Bürgermeister von Érpatak, Mihaly Z. Orosz, ein Begriff war), hörte ich heute zum ersten Mal von der HVIM. Diese Gruppe ist benannt nach ihrem Ziel: einem Großungarn in den Grenzen von 1920 mit besagten vierundsechzig Komitaten (so etwas wie Landkreise oder Provinzen).

    #71Author BenatarsComrade (1182552)  30 Apr 23, 23:55
    Comment

    zu #67 (D zweithöchste Steuerlast in OECD):

    Solche platten Nachrichten sind purer Populismus. Was hier praktisch nie berücksichtigt wird, ist welche Aufgaben der Staat dafür übernimmt. Ohne diese Erfassung ist die Höhe der Steuerlast und anderer Lasten praktisch bedeutungslos.


    Nur um nicht missverstanden zu werden: ich halte die Einkommensbelastung durch den Staat durch mittelbare und unmittelbare Steuern auch für zu hoch (sogar deutlich), aber nur, weil es dafür keinen hinreichenden Gegenwert gibt.


    Die Spirale der Steuererhöhungen wurde in Schweden z.B. erst durchbrochen, als die Einkommensumverteilung einen absurden Maßstab erreichen sollte. In einer berühmten Fernsehsendung äußerste sich die Quasi-Nationalheilige Astrid Lindgren, dass ihr trotz ihrer von Jugend an sozialdemokratischen Prägung alles andere als sinnvoll erschiene, wie von der Regierung beabsichtigt mehr als 100% ihres Einkommens an die Steuerbehörden abzuführen.


    Zugleich muss man aber sagen, dass der damalige schwedische Weg durchaus kein Irrweg war: alle Gemeinschaftsaufgaben wurden über Steuerumlagen finanziert, wofür der Staat diese Aufgaben allerdings auch erfüllte. Gleichzeitig wurde eine sozialistische Planwirtschaft weitestgehend vermieden.


    Die Betrachtung von Staaten mit sehr geringer Steuer- und Abgabenbelastung zeigt deutlich, dass die Privatisierung gesellschaftlicher Aufgaben das Problem ineffizienter Ausgaben nicht lösen. Zwar entfallen die Abgaben in entsprechendem Maß, aber die öffentlichen Aufgaben werden nicht mehr erfüllt.


    Es ist daher kein Makel, an vorletzter Stelle der OECD-Staaten zu stehen. Viel bedenklicher ist, dass der hohen Steuer- und Abgabenlast nicht genügend staatliche Erfüllung öffentlicher Aufgaben gegenübersteht. Das ist als Fakt äußerst schwierig zu belegen, also hier nur meine eigene Meinung. Sie ist allerdings nicht uninformiert entstanden und bleibt immer änderungsfähig, wenn neue Daten und Bewertungen zur Verfügung stehen.


    Die mediale Aufbereitung der Nachricht in #67 finde ich bisher unnötig populistisch.

    #72Author reverend (314585)  01 May 23, 02:08
    Comment

    Eigentlich ist diese Fadenreihe dem REST der Welt gewidmet - und zwar insbesondere dem, der sonst kaum Beachtung findet. Die Steuerlast in Deutschland wird andernorts ausreichend bewertet und gewürdigt.

    #73Author Selima (107) 01 May 23, 09:23
    Comment

    Meine Prognose aus #40 hat sich bewahrheitet, aber es wäre wohl auch schwer gewesen, jemanden zu finden, der dagegen wettet.


    Jedenfalls hat Odinga nicht ganz überraschend angekündigt, dass die Demonstrationen wieder aufgenommen werden sollen. Der nächste Demonstrationstag soll am morgigen Dienstag sein. Die Polizei hat die Demonstrationen aus Sicherheitsgründen verboten, aber an das Verbot will sich Odinga nicht halten.


    https://nation.africa/kenya/news/politics/pro...

    #74Author harambee (91833) 01 May 23, 20:01
    Comment

    Fffffffffffffff. Ich hatte einen längeren Text zum Sudan geschrieben. Durch eigene Blödheit ist er im Orkus gelandet. Ich hab jetzt keinen Elan mehr, das alles nochmal zu schreiben. Also ganz kurz und die relevanten Quellen:


    RSF (Hemedti) Gold -> VAE; Russland/Wagner-Sölnder + Waffen über Syrien (Assad) und Libyen (General Haftar) -> Sudan; Huthi-Rebellen


    Burhan -> Ägypten (Al-Sisi)


    Saudi Arabien unterstützte immer wieder beide Parteien.


    Details hier:

    https://www.dw.com/en/the-complex-alliances-s...

    https://www.theguardian.com/world/2023/apr/30...

    https://sudantribune.com/article273189/

    #75Author Selima (107)  05 May 23, 16:04
    Comment

    Danke, Selima. Ich gestehe, dass ich erst nach einem Blick in die sehr interessanten (und frustrierenden) Artikel der DW und des Guardian so halbwegs verstanden habe, was Deine Zusammenfassung mit den Pfeilen bedeuten soll. Klingt alles nicht nach einem baldigen Ende der Kämpfe.


    Kurze Ergänzung zu #74: nach einem Demonstrationstag am Dienstag hat die kenianische Opposition die nächsten Demonstrationstage abgesagt und will dem Präsidenten "noch eine Chance" geben.

    #76Author harambee (91833) 05 May 23, 16:49
    Comment

    Tut mir leid, aber ich war grad oberfrustriert. Es ist extrem traurig, wie das Land da gerade vor die Hunde geht.


    Ist bzw war nicht gerade Scholz in Kenia? Vielleicht haben sie deshalb etwas innegehalten. Scholz hat ja Kenia als Fels in der Brandung in Ostafrika schwer gelobt. Ich fand es ganz hervorragend, dass mir nicht nur der Name des Präsidenten etwas sagte, sondern dass ich auch einiges über die aktuellen Vorgänge wusste - Dinge, die in den Nachrichten nicht vorkamen. Der Faden hilft!

    #77Author Selima (107) 05 May 23, 17:09
    Comment

    Witzigerweise wird auch in kenianischen Medien erwähnt, dass es aktuell mehrere hochrangige Besucher in Kenia gibt (darunter auch Scholz) und dass das eventuell ein Grund sein könnte, warum sich Regierung und Opposition gerade etwas zurückhalten (aus https://nation.africa/kenya/news/politics/rai... ):


    Nation understands President William Ruto prevailed upon the Opposition to call off the protests, partly because of the high-profile visitors currently in the country.


    Das mit der Zurückhaltung ist allerdings relativ, wie folgender irgendwie amüsanter Satz aus https://nation.africa/kenya/news/politics/kan... zeigt:


    This comes after Trade Cabinet Secretary Moses Kuria hurled unprintable epithets at the former President during an event held at Thika stadium on Sunday.


    Im Originalbericht vom 1. Mai hieß es schon:


    He also hurled a slew of abuses at the former Head of State that the Nation cannot publish. 

    #78Author harambee (91833)  05 May 23, 17:27
    Comment

    Ist man in Kenia zurückhaltender mit dem Publizieren von Beleidigungen, oder kann man auf Kiswahili (ich vermute jetzt mal, dass die "abuses" auf Kiswahili erfolgten?) Leute so schlimm beleidigen, dass das nicht publizierfähig ist? Schlimmer als auf Englisch oder Deutsch?

    #79Author BenatarsComrade (1182552) 05 May 23, 17:41
    Comment

    Ich weiß es nicht und bin auch nicht neugierig genug, um in anderen Medien nach Zitaten zu suchen.

    #80Author harambee (91833) 05 May 23, 17:51
    Comment

    Gerade in einem Gespräch mit David Sponsel über das DOKfest München empfahl dieser einen sudanesischen Dokumentarfilm:


    Talking About Trees (Arabic: الحديث عن الأشجار) is a 2019 documentary film directed by Sudanese film director Suhaib Gasmelbari. It follows the efforts of the Sudanese Film Group, represented by retired filmmakers Ibrahim Shadad, Manar Al Hilo, Suleiman Mohamed Ibrahim and Altayeb Mahdi, to reopen an outdoor movie theater in the city of Omdurman in the face of decades of Islamist censorship and inefficient bureaucracy.

    https://en.wikipedia.org/wiki/Talking_About_Trees


    Hier der Trailer:

    https://www.dokfest-muenchen.de/films/talking...


    Der Film ist aus dem Jahr 2019 - als es noch so viel Hoffnung gab.


    [Oh mei - und vor einem guten Jahr, war er sogar schon auf arte und ich hab's natürlich verpasst. Nachtrag: Man kann's online anschauen ... und am Mittwoch kommt der Film nochmal in München. Es besteht noch Hoffnung :) ]

    #81Author Selima (107)  07 May 23, 19:29
    Comment

    Tsitsi Dangarembga: Top Zimbabwe author has conviction overturned

    Zimbabwe's High Court has overturned a conviction against critically acclaimed author Tsitsi Dangarembga.

    Last year Ms Dangarembga was found guilty of inciting violence by carrying a placard calling for political reform, which a magistrate had said could have breached the peace.

    [...]

    Ms Dangarembga is one of Zimbabwe's most famous authors. Her novel, This Mournable Body, was shortlisted for the Booker Prize in 2020.

    https://www.bbc.com/news/world-africa-65525205


    [Und: Gestern kam endlich eine Antwort von unseren sudensischen Freunden - sie waren nach dem Beginn der Kämpfen aus der Stadt zu Verwandten aufs Dorf geflohen - was für eine Erleichterung!]

    #82Author Selima (107) 09 May 23, 06:08
    Comment

    ich habe heute gelesen, daß einer der berühmtesten Geysire im Yosemite Nationalpark durch Touristen zerstört worden ist.

    Die haben Jahrzehntelang alle ihren Müll reingeworfen und Steine und Äste und alles Mögliche.

    Bislang hat er nur seine berühmte Farbe verloren. Aber für immer.


    Dummheit? Ignoranz? Zerstörungswut? Von allem was?

    Müll, den man irgendwo hinträgt, kann man auch wieder zurücktragen.

    #83Author ursus maritimus (1364942) 11 May 23, 13:41
    Comment

    Menschen sind die größten Arschlöcher überhaupt. Echt.

    #84Author B.L.Z. Bubb (601295) 11 May 23, 14:20
    Comment

    #83 Vermutlich meinst Du den Yellowstone NP, oder? Hast Du vielleicht einen Link dazu? Ich habe etwas recherchiert und auch tatsächlich einige Artikel über Müll in Geysiren im YNP gefunden, aber keinen, der erklärte, welcher berühmte Geysir dadurch zerstört wurde.

    #85Author Selima (107) 11 May 23, 14:40
    Comment

    @Selima

    Ach ja, klar, sorry. Natürlich.

    Morning Glory Pool – das wohl von Touristen zerstörte Naturwunder (travelbook.de)

    Es scheint ein Touristenmagnet gewesen zu sein.

    Was ich nicht verstehe: das ging ja anscheinend ewig so. Warum wurde kein Zaun gezogen oder ein Wächter hingestellt oder Strafen verhängt oder sonst irgendwas unternommen?

    Verstehe ich nicht.


    Sowas geht aber auch offiziell: Derzeit wird eine riesige Plattform so gebaut, daß man den Rügener Kreidefelsen von vielen Touristen gleichzeitig und weiter von vorne ablichten kann.

    Was das dann noch mit Natur zu tun hat, ... zum Glück war ich schonmal dort. Nochmal werde ich nicht hinfahren.



    #86Author ursus maritimus (1364942)  11 May 23, 14:42
    Comment

    Schon interessant, was wozu führt. Der Konflikt im Sudan kann, wenn er lange genug dauert, zu Lieferengpässen bei Cola und Süßwaren führen. Denn der Sudan ist der größte Exporteur von Gummi arabicum (70% oder 80% - die Zahlen sind unterschiedlich).


    Gum arabic (gum acacia, gum sudani, Senegal gum and by other names[a]) is a natural gum originally consisting of the hardened sap of two species of the Acacia tree, Senegalia senegal and Vachellia seyal. However, the term "gum arabic" does not actually indicate a particular botanical source. The gum is harvested commercially from wild trees, mostly in Sudan (80%) and throughout the Sahel, from Senegal to Somalia. The name "gum Arabic" (al-samgh al-'arabi) was used in the Middle East at least as early as the 9th century. Gum arabic first found its way to Europe via Arabic ports, so retained its name.

    https://en.wikipedia.org/wiki/Gum_arabic


    Gum arabic importers steel themselves for supply chain disruptions

    With Sudan accounting for 70% of global gum arabic production, leading international buyers are fearful of the repercussions of a prolonged conflict between Burhan and Hemeti. This rare natural resource is used in the making of Coca-Cola and certain cosmetics.

    https://www.africaintelligence.com/eastern-af...


    Soft drink makers ‘well stocked’ on Sudanese gum arabic, says FDF

    British manufacturers are “well stocked” of Sudanese gum arabic, the key ingredient used in soft drinks and sweets such as Coca-Cola and M&M’s, despite fears of supply disruption due to the civil war.

    https://www.thegrocer.co.uk/commodities/manuf...

    #87Author Selima (107) 15 May 23, 07:47
    Comment

    Gier gepaart mit Neid und Dummheit. Gibt "tolle" Ergebnisse:


    Eines der wichtigsten Naturschutzgebiete Europas, das Feuchtgebiet Doñana in Südspanien, trocknet aus. Schuld ist nicht nur die Dürre, sondern auch der hohe Wasserverbrauch vor allem für Erdbeerfelder


    Klima: Europas größtes Feuchtgebiet verdorrt - [GEO]


    Die Luft an diesem Frühjahrsmorgen ist kühl und klar, es duftet nach Wildkräutern, in der Ferne weiden friedlich rund 50 Hirsche, dazwischen weiße Löfflervögel, ein Milan zieht hoch am Himmel seine Bahnen über vereinzelten Korkeichen. Die vogelkundigen Teilnehmer einer der vielen Exkursionen in Europas größtem Feuchtgebiet, dem Nationalpark Doñana an der Costa de la Luz in Südspanien, sind begeistert.

    Aber die Idylle im pastellfarbenen Morgenlicht trügt. Denn hier in Andalusien vollzieht sich gerade eine Umweltkatastrophe, zu der auch Erdbeer-Konsumenten in Deutschland beitragen. Der hohe Wasserverbrauch für die Anbauflächen des "roten Goldes" trägt dazu bei, dass das Naturparadies vertrocknet. Nun ist das Unesco-Weltkulturerbe Doñana auch noch in die Mühlen des spanischen Wahlkampfes geraten. Am 28. Mai finden Kommunalwahlen und in vielen autonomen Gemeinschaften auch Regionalwahlen statt.

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    Legalisierung von illegalen Anbauflächen

    Die in Andalusien regierende konservative Volkspartei (PP) hat mit den Stimmen der rechtspopulistischen Vox ein Gesetz auf den Weg gebracht, mit dem illegale Anbauflächen legalisiert werden sollen. Die EU-Kommission drohte Spanien umgehend mit hohen Strafzahlungen wegen eines Verstoßes gegen Umweltgesetze. Die linke Zentralregierung in Madrid warf der PP Verantwortungslosigkeit vor und kündigte eine Verfassungsklage an. Der Streit kochte derart hoch, dass EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sogar Umweltkommissar Virginijus Sinkevicius gegen den Vorwurf der PP in Schutz nehmen musste, er habe Partei für die Regierung in Madrid ergriffen.



    KLIMAKRISE

    Dürre Sommer, miese Ernte? Auf der Suche nach den Ackerpflanzen der Zukunft

    Extreme Dürreperioden, wie sie Deutschland im Sommer 2022 erlebt hat, werden mit voranschreitendem Klimawandel immer wahrscheinlicher. Will die Landwirtschaft weiterhin rentable Ernten einfahren, muss sie sich anpassen – mit anderen Bewässerungssystemen und neuen Pflanzensorten


    Die PP argumentiert, die Anbauflächen sollten nach ihrem Plan erst dann ausgeweitet werden, wenn die Zentralregierung lange versprochene Infrastrukturprojekte für die Zuleitung von Oberflächenwasser realisiert habe. Zusätzliches Grundwasser solle nicht entnommen werden. Juanjo Camaro, Experte der Umweltstiftung WWF, schüttelt den Kopf. "Es gibt einfach nicht genug Wasser für so viel Erdbeerfelder, weder Grundwasser noch Oberflächenwasser", sagt er. Zudem sei das Oberflächenwasser auf keinen Fall dafür vorgesehen, die rund 1000 illegal gebohrten Tiefbrunnen zu ersetzen..............................................................................


    .........."Der Grundwasserspiegel ist teilweise auf eine Tiefe von fünf bis sechs Meter abgesunken".........

    #88Author ursus maritimus (1364942)  17 May 23, 07:17
    Comment

    Ich wusste zum Beispiel nicht, dass in vielen spanischen Autonomen Gemeinschaften bald "Landtags"wahlen stattfinden...


    Besteht denn eine Art Neutralitätspflicht, oder warum wäre es schlimm, wenn Virginijus Sinkevicius in diesem Streit Partei für die Zentralregierung ergriffen hätte?

    #89Author BenatarsComrade (1182552) 17 May 23, 11:23
    Comment

    Hier jedenfalls gibt es momentan deutsche Erdbeeren.

    #90Author BenatarsComrade (1182552)  17 May 23, 11:28
    Comment

    Erdbeeren aus dem Gewächshaus. Im Freiland erst im Sommer!!

    #91Author renateheinz (1125123) 17 May 23, 11:33
    Comment

    Ich hatte schon 2 (!) eigene Erdbeeren ohne Gewächshaus.


    Hier im Supermarkt sind die Erdbeeren alle aus Spanien.

    #92Author ursus maritimus (1364942)  17 May 23, 11:53
    Comment

    Sie nannten es "Indian Business"

    Vor hundert Jahren verübten die weißen Bürger von Osage County, Oklahoma, ein mörderisches Kollektivverbrechen an den dortigen Native Americans – um an deren Ölreichtum zu gelangen. Nun hat Martin Scorsese die lange verdrängte Geschichte verfilmt.

    Osage-Morde: Sie nannten es "Indian Business" | ZEIT ONLINE

    Osage-Morde – Wikipedia


    Und so oder so ähnlich wurde man dann Präsident?

    #93Author ursus maritimus (1364942)  23 May 23, 06:27
    Comment

    Ich denke, ich habe früher schon mal auf die vom Norwegian Refugee Council herausgebene Liste der "world's most neglected displacement crises" verwiesen. Jetzt ist die Liste für 2022 draußen


    https://www.nrc.no/the-worlds-most-neglected-...


    Angeführt wird die Liste erstmals von Burkina Faso, ebenfalls in die Liste aufgenommen wurden Burundi, Kolumbien, DR Kongo, El Salvador, Äthiopien, Mali, Sudan, Venezuela und Kamerun.


    In https://reliefweb.int/report/burkina-faso/wor... und https://unric.org/en/burkina-faso-the-worlds-... wird auch in doppelter Hinsicht auf die Ukraine eingegangen, zum einen darauf, dass der Ukrainekrieg die Nahrungsmittelsituation in vielen Teilen der Welt verschlechtert hat und zum anderen darauf, dass Flüchtlinge aus der Ukraine eine viel größere Medienpräsenz haben als die Flüchtlingen aus den Ländern der Liste.


    Ich weiß nicht so recht, wie ich mit dieser Liste umgehen soll. Die Gefahr, dass ich da mit einem Achselzucken drüber hinweg gehe, weil ich nicht viel tun und nicht mal viel sagen kann, ist leider ziemlich groß.

    #94Author harambee (91833) 01 Jun 23, 15:51
    Comment

    Im Zusammenhang mit der für uns völlig unwichtigen Meldung, dass Kenia den Zuschlag für den World Potato Congress 2026 bekommen hat ( https://nation.africa/kenya/news/world-potato...), mal ein kleines Quiz für Euch:


    Im Artikel werden die 11 Länder genannt, die im Jahr 2021 die größten Anteile an den insgesamt geernteten 376 Millionen Tonnen Kartoffeln hatten. Wieviele der Länder könnt Ihr erraten? Antwort im verlinkten Artikel, aber wenn jemand sich aus der Deckung traut, verrate ich es auch hier.


    #95Author harambee (91833) 03 Jun 23, 11:18
    Comment

    Ich bin heut mutig:

    Peru, Türkei, Ägypten, USA, Bolivien, China, Ukraine, Russland, Argentinien, Kenia, Kasachstan.

    #96Author Selima (107) 03 Jun 23, 11:58
    Comment

    The latest global potato statistics from the Food and Agriculture Organization (FAO) show that a total of 376 million tonnes of potatoes will be produced worldwide in 2021, with China (94 million tonnes) and India (54 million tonnes) emerging as the top producers.

    Other top producers, in order, are Ukraine (21.3 million tonnes), the United States (18.5 million tonnes), Russia (18.2 million tonnes), Germany (11.3 million tonnes), Bangladesh (9.8 million tonnes), France (8.9 million tonnes), Poland (7 million tonnes), Egypt (6.9 million tonnes) and the Netherlands (6.6 million tonnes).


    Immerhin 5 Punkte für Selima, Glückwunsch! Auf Ägypten wäre ich gar nicht gekommen und dass Südamerika gar nicht vertreten ist, hat mich überrascht.


    #97Author harambee (91833) 03 Jun 23, 12:04
    Comment

    Ägypten war mal in der Presse, weil sie kostbares Wasser für unsere Frühkartoffeln "verschwenden". Dabei wären andere Kulturen viel sinnvoller (ähnlich in der Türkei, die in Zentralanatolien jetzt beregnet, um Riesenkartoffeln für die europäische Frittenhersteller anzubauen).

    Dass Südamerika gar nicht dabei ist, erstaunt mich auch. Polen hatte ich erst drin, dann aber für Kasachstan gestrichen.

    #98Author Selima (107) 03 Jun 23, 12:08
    Comment

    Heute habe ich es mit unwichtigen Meldungen (vermutlich eine Abwehrreaktion, denn ich habe gerade keine Lust auf die "wichtigeren" Meldungen aus dem Senegal, Zimbabwe oder dem Sudan):


    World's tallest hemp hotel set to open in June in South Africa (https://www.africanews.com/2023/05/03/worlds-... )


    Frage an die Muttersprachler: Ist bei der Überschrift klar, dass es um Baumaterial geht und nicht um den Haschischkonsum?


    Ausschnitt:


    With 12 storeys, a breathtaking view of Cape Town's imposing Table Mountain and a minimal ecological footprint, the world's tallest building made with industrial hemp is soon to open its doors in South Africa.


    #99Author harambee (91833)  03 Jun 23, 12:18
    Comment

    [Ich als DMS wäre nicht auf die Idee gekommen, dass hemp auch Haschisch bedeuten könnte.]

    #100Author Selima (107) 03 Jun 23, 12:48
    Comment

    Für mich war auch klar, dass hemp hier als Baumaterial (oder Dämmstoff, oder vielleicht auuch zum Heizen o.Ä.) verwendet wurde. Auch die Anglosphäre schreibt im Bezug auf die Droge doch eher von cannabis, marihuana oder auch weed o.Ä.

    #101Author BenatarsComrade (1182552) 03 Jun 23, 12:58
    Comment

    Ich hätte hemp auch nicht als Haschisch übersetzt, war mir aber nicht sicher und habe bei LEO nachgesehen. Möglicherweise ist der Eintrag hemp - Haschisch im LEO-Wörterbuch falsch?

    #102Author harambee (91833)  03 Jun 23, 13:01
    Comment

    Bin gerade im schönen Dänemark und habe vor ein paar Tagen eine interessante Neuigkeit im dänischen TV auf dem Zeltplatz gesehen. In Esbjerg soll eine Riesenwärmepumpe im Hafen gebaut werden, die über 100.000 Einwohner über das Fernwärmenetz versorgen soll. Die Wärme kommt wohl aus dem Meer. Cool. Ich habe nicht alles verstanden, aber soviel doch, dass der Strompreis hier in DK schon richtig niedrig ist und die Regierung sich für ihre Weitsicht feiert (obwohl es im Vorfeld einen Riesenstreit um die geplante Energiepolitik gab). Aber jetzt sind sie fein raus, die Dänen.

    #103Author Hassos Frauchen (270200) 03 Jun 23, 20:06
    Comment

    Dass der Strompreis in Dänemark allgemein niedrig ist, stimmt meines Wissens nicht. Wenn doch, dann ist es eine neue Entwicklung, denn noch 2022 war der Strom in Dänemark am teuersten:


    https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt...


    Allerdings gibt es innerhalb Dänemarks wohl große Preisunterschiede.

    #104Author harambee (91833) 03 Jun 23, 20:29
    Comment

    Italien


    Auf dem Lago Maggiore ist ein Ausflugsboot gekentert, wobei vier Gäste einer angeblichen Geburtstagsparty ertranken: die Frau des Kapitäns, eine ehemaliger Mitarbeiter des israelischen Geheimdienstes und zwei aktive italienische Agenten.

    Bemerkenswert ist, dass die israelischen Überlebenden das Land fluchtartig verließen, wobei sie in Mailand von einem israelischen Flieger abgeholt wurden.


    https://www.bbc.com/news/world-europe-65788462


    (Gibt es das wirklich, dass Geheimdienstler nicht schwimmen können?)

    #105Author Analphabet (1034545)  04 Jun 23, 21:53
    Comment

    ... dann ist es eine neue Entwicklung

    Ja, das hat mich auch überrascht. Aber sie hatten in den TV2-Nyheder einen Mann interviewt, der sich tierisch über seinen niedrigen Strompreis freute. Er hatte zudem eine Solaranlage auf dem Dach. Der Strom, den diese Anlage erzeugte, wurde richtig hoch vergütet, so dass er fast nichts mehr für Strom zahlen musste.

    Mein persönlicher Eindruck war, dass es in DK überhaupt nicht viele Windräder an Land gibt und nicht mehr Solaranlagen auf Dächern als in (Nord-)Deutschland.

    #106Author Hassos Frauchen (270200) 05 Jun 23, 08:55
    Comment

    Ein Nebenaspekt zum Bürgerkrieg im Sudan, wobei es für die Menschen dort vermutlich kein Nebenaspekt ist:


    https://nation.africa/africa/news/war-hits-so...


    Der Bundesstaat al-Quadarif (auch Gedaref genannt) ist eine der Kornkammern (vielleicht die Kornkammer) des Landes und in den letzten Wochen hätte die Aussaat erfolgen müssen. Das war aber zu großen Teilen nicht der Fall. Wenn ich es richtig verstehe, sind es nicht die eigentlichen Kampfhandlungen, die die Aussaat verhindert haben, sondern ein weitgehender Zusammenbruch des Finanzsystems und der Lieferketten. Dem Artikel nach sind die Getreidefarmen in dieser Region teilweise groß und stark mechanisiert. Dennoch ist es normalerweise so, dass Menschen aus anderen Teilen des Landes zur Aussaat nach al-Quadarif kommen, um die notwendigen Arbeiten zu erledigen. Im Artikel wird von Menschen berichtet, die auch in diesem Jahr angereist sind, aber keine Arbeit gefunden haben, weil die Betriebe das Saatmaterial nicht beschaffen konnten.

    #107Author harambee (91833)  05 Jun 23, 14:54
    Comment

    Versuche an Affen und Menschen bringen Autokonzerne in Bedrängnis | National Geographic | National Geographic


    Abgas-Versuche an Affen und Menschen haben zu einem öffentlichen Aufschrei geführt und auch die Debatte über die ethische Vertretbarkeit von Tierversuchen wieder befeuert.

    In der vergangenen Woche berichtete die New York Times, dass der Autolobbyverein „Europäische Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor“ (EUGT) die Tests im Mai 2015 in Auftrag gegeben hatte. Während des vierstündigen Experiments wurden zehn Javaneraffen einzeln in kleinen, isolierten Kammern gehalten, wo sie Autoabgase einatmen mussten.

    Zu den Unternehmen, die von der Forschungsvereinigung vertreten werden, zählen unter anderem Volkswagen, Daimler und BMW.

    Nach einem Aufschrei in den sozialen Medien äußerte sich Volkswagen gegenüber der Tierrechtsorganisation PETA wie folgt: „Die Volkswagen-Gruppe distanziert sich ganz klar von allen Formen der Tiermisshandlung. Tierversuche sind mit unseren eigenen ethischen Standards unvereinbar.“

    Am Dienstag entließ Volkswagen Thomas Steg, den Cheflobbyisten der Volkswagen-AG, nachdem dieser gestanden hatte, dass er von den Experimenten gewusst hatte. Sie waren im Lovelace Respiratory Research Institute in Albuquerque im US-Bundesstaat New Mexico durchgeführt worden, wie der Guardian berichtete.

    ...........................


    Derweil wurde nun in Deutschland bekannt, dass die EUGT auch Versuche an Menschen mitfanziert hatte. Am Universitätsklinikum Aachen hatte 2013 eine vierwöchige Studie stattgefunden, bei der 25 Menschen gezielt Stickstoffdioxid eingeatmet hatten. Das Gas ist in Autoabgasen vorhanden und gilt als gesundheitsschädlich.

    Nach bisherigen Informationen wurde die umstrittene Studie, die 2016 veröffentlich wurde, von einer Ethikkommission als vertretbar eingestuft und hatte über die Drittmittelfinanzierung durch die EUGT auch schriftlich informiert.

    ...........................

    Es wird immer Menschen geben, die sich zu solchen Tests bereiterklären, genau wie es Menschen gibt, die eine Niere verkaufen. Als ethisch vertretbar würde ich das NIE deklarieren. Auch nicht die Tests an den Tieren.

    #108Author ursus maritimus (1364942) 06 Jun 23, 09:20
    Comment

    # 108 Ist das nicht eher was für "unsere Umwelt"? USA und Deutschland sind nicht der Rest der Welt, den wir hier meinen.


    Danke, harambee, ich kenne zwar die weiten Felder und die großen Getreidesilos. Das mit den Wanderarbeitern war mir nicht klar.

    #109Author Selima (107)  06 Jun 23, 09:55
    Comment

    ursus, das sind unbestreitbare wichtige Themen und diese Tierversuche sind auch für mich ein Skandal, aber wenn ich es richtig sehe, stammen die von Dir verlinkten Artikel allesamt aus dem Jahr 2018, so dass sie auch aus diesem Grund nicht gut in einen Faden "Neuigkeiten vom Rest der Welt" passen.

    #110Author harambee (91833) 06 Jun 23, 10:03
    Comment

    Na ja, das kommt drauf an. Wenn bestimmte Nachrichten erst spät das Licht der Welt erblicken, kann man sie vorher nicht teilen.

    #111Author ursus maritimus (1364942) 06 Jun 23, 10:57
    Comment

    Wenn bestimmte Nachrichten erst spät das Licht der Welt erblicken, kann man sie vorher nicht teilen.


    Das verstehe ich nicht. Wie gesagt sieht es für mich so aus, als hättest Du nur Artikel aus dem Jahr 2018 verlinkt. Diese Nachrichten haben also 2018 oder früher das Licht der Welt erblickt und gingen auch schon vor einiger Zeit durch die Medien.


    Geschrieben habe ich #110 hauptsächlich, weil Sätze in Deiner #108 bei mir eben gerade den Eindruck erwecken, es ginge um ganz neue Meldungen ("In der vergangenen Woche berichtete", "Am Dienstag entließ Volkswagen Thomas Steg, den Cheflobbyisten der Volkswagen-AG", "Derweil wurde nun") . Zumindest für mich war nicht sofort zu erkennen, dass das Zitate aus den verlinkten Artikeln aus dem Jahr 2018 waren.


    Die Metadiskussion ist mir aber nicht so wichtig, so dass ich aus ihr jetzt vermutlich aussteige.

    #112Author harambee (91833) 06 Jun 23, 11:20
    Comment

    Ein Skandal aus dem "Rest der Welt" ist jedoch die Wahlpanne bei der SPÖ:


    Dazu zunächst ein Tweet von Armin Wolf, ORF-Chefredakteur(?):


    https://twitter.com/ArminWolf/status/16657401...


    Bei einer Wahlkommission, die daran scheitert, 602 Stimmzettel korrekt zu zählen und zuzuordnen, sollte man ev. auch das Ergebnis der Mitgliederbefragung nochmal überprüfen. Vielleicht hat ja in Wahrheit Rendi-Wagner mit absoluter Mehrheit gewonnen? Oder doch die Giraffe?


    Zuerst glaubte ich, "Giraffe" sei ein abschätziger Spitzname eines Beteiligten oder so - aber nein, dieses Wahlverfahren war so kurios und konfus, dass Martin Pommer von der Kronen-Zeitung tatsächlich eine Giraffe (Giraffa camelopardalis) aus dem Tiergarten Schönbrunn hat kandidieren lassen...


    Und auch wenn die SPÖ nur drei Kandidaturen zugelassen hat - letztlich wurden die Stimmen der beiden Kandidaten i der Stichwahl auch noch vertauscht, so dass es erst hieß, Hans-Peter Doskozil habe gewonnen, tatsächlich jedoch hat Andreas Babler die Wahl gewonnen.


    https://www.tagesschau.de/ausland/europa/oest...


    Es sollte Doskozil sein, glaubten alle, bis heute Nachmittag - bis Michaela Grubesa, die Leiterin der SPÖ-Wahlkommission, zum Offenbarungseid antrat: "Die Stimmzettel haben leider nicht mit dem digital verkündeten Ergebnis zusammengepasst."

    Nicht Doskozil, sondern Babler ist der rechtmäßig gewählte neue SPÖ-Parteichef, seit dem Wochenende schon. Das hat die Nachkontrolle ergeben - 53 zu 47 Prozent für Babler, nicht umgekehrt. Der Zweite war der Erste, eine Excel-Liste wurde vertauscht, so die beschämte Erklärung. 


    #113Author BenatarsComrade (1182552) 06 Jun 23, 11:28
    Comment

    @112

    Sorry, für mich ist die Nachricht, daß man Menschen solchen Versuchen aussetzt, komplett neu. Keine Ahnung, ob sie vorher mal in den USA veröffentlicht wurden.

    Wenn das in den deutschen Medien erschienen wäre, hätte ich, meine ich jedenfalls, davon gelesen.

    Ich finde sowas ungeheuerlich.

    Daher auch erwähnenswert. Aber da sind wir offenbar geteilter Meinung.

    #114Author ursus maritimus (1364942) 06 Jun 23, 11:39
    Comment

    #114 das fand ich heut früh auch recht unterhaltsam ... so aus der Ferne. Recht eigentlich ist das aber schon kaum zu fassen. Das sind knapp 600 Stimmen, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Und drauf gekommen sind sie auch nur, weil ein Journalist beim Zusammenzählen der Stimmen auf eine Stimme mehr kam, als die offiziell angegebene Zahl.

    Jetzt weiß ich aus leidvoller Erfahrung, dass man bei solchen Sache ganz leicht abweichende Ergebnisse bekommt. Aber man zählt ja eh mindestens zweimal und, wenn's dann Abweichungen gibt, so lange, bis es defintiv stimmt.

    #115Author Selima (107) 06 Jun 23, 12:07
    Comment

    #114 Wenn das in den deutschen Medien erschienen wäre, hätte ich, meine ich jedenfalls, davon gelesen.


    Ich halte mich jetzt nicht an meine Ankündigung aus #112, aber ich empfinde Deinen Satz als völlig absurd. Zum einen hast Du selbst in #108 eine deutsche Quelle genannt. Außerdem:


    Mach mal eine Googlesuche nach Abgasversuche Affen und Du wirst feststellen, dass alle deutschen Printmagazine von Bild über FAZ bis Spiegel und Focus, die Tagesschau, der Deutschlandfunk und viele andere Medien im Jahr 2018 ausführlich über diesen Skandal berichtet haben.


    Wie ich schon schrieb, ist das auch für mich ein Skandal. Er ist nur 5 Jahre alt und all Deine Links verweisen auf Artikel, die 5 Jahre alt sind.

    #116Author harambee (91833) 06 Jun 23, 12:28
    Comment

    Ich will das jetzt nicht vertiefen. Aber die Sache mit den Affen hatte ich natürlich mitbekommen. Was mir unbekannt war: Daß sie auch Menschenversuche gemacht haben. Für mich war das neu.

    Aber das soll´s dann auch gewesen sein jetzt. Nicht, daß du noch hyperventilierst.

    Aber sorry, für alle, die sich dadurch auf den Schlips getreten sahen. Ich halte mich gerne wieder raus.

    #117Author ursus maritimus (1364942) 06 Jun 23, 12:52
    Comment

    Das halte ich für relativ unwahrscheinlich, dass harambee deswegen zu hyperventilieren anfängt. Macht er auf dich den Eindruck, oder wie kommst Du darauf?

    #118Author Selima (107) 06 Jun 23, 13:06
    Comment

    Vor gut einem Jahr war Chile in dieser Fadenreihe mehrfach Thema, zum einen wegen des neuen Präsidenten Boris, zum anderen wegen der Ablehnung eines Verfassungsentwurfs in einer Volksabstimmung.


    Boris hat auch wegen der komplizierten Situation im Parlament (und auch, weil es sehr schwer ist, Erwartungen zu erfüllen) viele seiner Wahlversprechen nicht umgesetzt oder nicht umsetzen können (zum Beispiel eine große Polizeireform). Insgesamt haben seine Zustimmungsraten deutlich abgenommen:


    https://www.fr.de/politik/gabriel-boric-chile...


    Nach der Ablehnung des ersten Verfassungsentwurfs wurde im Anfang Mai eine neue verfassunggebende Versammlung gewählt:


    https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/chi...


    Ausschnitte:


    Bei der Abstimmung über eine neue verfassungsgebende Versammlung in Chile hat die Regierung unter dem Präsidenten Gabriel Boric eine deutliche Niederlage erlitten. Die ultrarechte Republikanische Partei kam auf rund 35,5 Prozent der Stimmen, wie die Wahlbehörde nach Auszählung von mehr als 90 Prozent der Stimmen laut Tageszeitung "La Nación" bekannt gab.

    ...

    Das konservative und rechtspopulistische Lager in dem südamerikanischen Land fuhr demnach einen Erdrutschsieg und stellt somit wohl 33 der 50 Sitze. Damit verfügt die Opposition über eine Dreifünftelmehrheit, die einen großen Gestaltungsspielraum beim Entwurf einer neuen Verfassung ermöglicht. Sind sich die rechten Parteien einig, können sie gemeinsame Entwürfe vorschlagen, korrigieren und durchsetzen. Am Ende entscheidet allerdings noch einmal das chilenische Volk.


    Wie dem Artikel https://foreignpolicy.com/2023/05/12/chile-co... zu entnehmen ist, ist die deutlich veränderte Zusammensetzung der verfassunggebenden Versammlung auch darauf zurückzuführen, dass es bei der aktuellen Wahl im Gegensatz zur früheren eine Wahlpflicht gab:


    One key difference between the May 2021 and May 2023 constitutional assembly elections was turnout, journalist Ascanio Cavallo wrote in El País. In May 2021, voting was optional, so only more politicized Chileans—who skewed left, according to Cavallo—participated. But both the 2022 referendum on the draft and Sunday’s election were mandatory and thus included voters who were “previously silenced, conservative,” and “much less prone to radicalism,” he wrote. Voter turnout in May 2021 was under 50 percent, while it was 84.9 percent this week, according to Chile’s election authority.

    #119Author harambee (91833)  06 Jun 23, 13:34
    Comment

    Nigeria


    In Teilen der Privatwirtschaft gilt eine Sechs-Tage-Woche, während Beschäftigte im öffentlichen Dienst bisher eine Fünf-Tage-Woche haben.

    Jetzt haben die Regierungen der Teilstaaten Edo und Kwara für ihre Bediensteten die Drei-Tage-Woche eingeführt, um die Auswirkungen der Kürzung von Treibstoffsubventionen abzumildern.


    Was mit der Arbeitsmenge passiert, ergibt sich nicht aus der Meldung: Entweder bleibt sie zu etwa 20 Prozent unerledigt oder das Pensum von fünf Tagen ist auch in drei Tagen zu schaffen, was ein Hinweis wäre, dass die Belegschaften bisher jede Menge Luft hatten. 🤔


    https://www.bbc.co.uk/news/live/world-africa-...

    #120Author Analphabet (1034545) 07 Jun 23, 20:10
    Comment

    Myanmar


    Dass Kritiker des regierenden Militärs keine hohe Lebenserwartung haben, ist bekannt. Dass aber auch jemand, der - wie die Sängerin Lily Naing Kyaw - im Schulterschluss mit der Junta geübt ist, seines Lebens nicht sicher ist, hat mich überrascht.


    Ich wusste nämlich bisher nicht, dass es eine Stadtguerilla zumindest in der größten Stadt Yangon gibt, der schon einige Morde an Freunden des Militärs zugeschrieben werden. Kyaw wurde u.a. konkret vorgeworfen, Demonstrationsteilnehmer bei den Behörden verpfiffen zu haben.


    Nachdem die vorerst nur angeschossene Kyaw nach einer Woche im Krankenhaus verstorben war, wurden zwei Tatverdächtige festgenommen. In der Nacht ihrer Verhaftung wurden, welch Zufall, zwei Verwandte des einen Verdächtigen erschossen.


    https://www.bbc.com/news/world-asia-65820272

    #121Author Analphabet (1034545) 08 Jun 23, 18:33
    Comment

    Mir war völlig entgangen, dass Roman Protassewitsch Ende Mai von Lukaschenko begnadigt wurde. Gestern las ich, dass nun auch seine Freundin Sofia Sapega begnadigt wurde.

    https://www.tagesschau.de/thema/protassewitsch


    Sudan erklärt Perthes zur unerwünschten Person

    Sudans Militärmachthaber al-Burhan wirft dem deutschen UN-Sondergesandten Perthes vor, für den Beginn der Kämpfe im Land verantwortlich zu sein. Nun hat ihn die Regierung zur unerwünschten Person erklärt.

    https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/suda...


    Volker Perthes is no longer welcome in Sudan: FM

    The Sudanese government formally declared that the UNITAMS Head, Volker Perthes, is no longer welcome in the war-torn country. (...) The military leaders have accused Perthes of aligning with the pro-democratic forces in Sudan, the Forces for Freedom and Change.

    “His role is very negative because he falls into a circle of influence that made him go in one limited direction,” General Yasir al-Atta, a member of the Sovereign Council, stated on May 10.

    https://sudantribune.com/article274373/


    Nicht gut.

    #122Author Selima (107) 09 Jun 23, 09:11
    Comment

    Nun, Perthes war ja schon vor Beginn der aktuellen Kämpfe eine Reizfigur für viele Gruppen im Sudan.


    Selima, kannst Du ohne große Nachforschungen sagen, wieviel Einfluss die Bejas im Sudan haben? Wenn ich den Artikel


    https://www.middleeasteye.net/news/sudan-prot...


    richtig verstehe, haben die die Ausweisung von Perthes gefordert und es liegt nahe, dass al-Burhan sich die Unterstützung der Beja sichern will, indem er dieser Forderung nachkommt. Ich habe aber keine Ahnung, ob die Beja irgendwelche militärische Relevanz besitzen.

    #123Author harambee (91833) 09 Jun 23, 10:02
    Comment

    Nein, kann ich nicht.

    #124Author Selima (107)  10 Jun 23, 15:30
    Comment

    Vorhin kam ein Radiobeitrag zu Kuba, den ich leider nicht im Netz finden kann. Es ging um den Erfindungsreichtum in Kuba, wo alles repariert wird, was irgendwie noch zu reparieren geht - einfach weil man nicht ganz einfach ein neues Telephon, eine neue Waschmaschine bekommt. Dafür haben findige Köpfe jetzt 3D-Drucker entdeckt, mit deren Hilfe man alles, was an Ersatzteilen nicht zu haben ist, einfach selber drucken kann.

    Erwähnt wurde auch der Künstler und Designer Ernesto Oroza, der den Begriff des "technologischen Ungehorsams" (Desobediencia Tecnológica) erfand. Grad hab ich keine Zeit, aber ich muss dem nochmal nachgehen

    http://www.technologicaldisobedience.com/

    https://www.ernestooroza.com/


    Besonders gefallen mir die Rikimbili, die im Bericht auch erwähnt wurden: http://www.technologicaldisobedience.com/2021...

    #125Author Selima (107)  12 Jun 23, 06:19
    Comment

    Der ANC, also die Partei, in der Nelson Mandela mitgearbeitet hat, ist vermutlich pleite:


    https://nation.africa/africa/news/south-afric...


    Ausschnitte:


    The once mighty African National Congress (ANC), South Africa's ruling party since the dawn of democracy in 1994, is about to have its assets seized, including its headquarters.

    ...

    Behind the latest court action lies the story of the rise of one of Africa's great and iconic anti-colonial movements, which organically and ultimately successfully challenged the injustices of systemic racial injustice, land dispossession and oppression - but also, over the past decade and a half, the story of its steady decline.

    ...


    Es ist ein langer Artikel zu einem weiteren Beleg für die These, dass es sehr schwer ist, sich von Macht nicht korrumpieren zu lassen.

    #126Author harambee (91833)  16 Jun 23, 14:46
    Comment

    Sudan *seufz*


    Die Sudan Tribune berichtet darüber, dass die Konflikte im Land besonders in den Randgebieten des Landes hohes Potential für weitere Eskalationen haben. Darfur an der Grenze zum Tschad sagt vielen vielleicht noch etwas, aber der Südkordofan ist vielleicht weniger bekannt, allenfalls noch die Nuba Mountains dank Leni Riefenstahl, die nach dem WW II dort ihre Version des Paradieses mit edlen Wilden (sprich den Nuba) durchphotographiert. Das Gebiet ist jedenfalls seit der Abtrennung des Südsudan zwischen den beiden Ländern umstritten. Aber auch in der Blue-Nile-Provinz, also im Grenzgebiet zu Äthiopien, scheinen die Spannungen zu steigen.

    https://sudantribune.com/article274721/

    #127Author Selima (107)  29 Jun 23, 07:37
    Comment

    #137: Ich kannte Südkordofan auch nicht, insbesondere auch nicht durch/wegen Leni Riefenstahl. Ich weiß nicht, wie es landschaftlich da aussieht (savannenmäßig würde ich denken? Wobei der Sudd und das(?) Bahr al-Ghazal ja eher Sumpfgebiete sind), aber weiß man eigentlich, warum Leni Riefenstahl gerade in Südkordofan das Paradies suchte oder vermutete? Ist es da landschaftlich so besonders? Witterte man irgendwelche ur-arischen Überreste/Tempel/Monumente wie in Tibet?


    EDIT: Wikipedia bestätigt vorläufig meine These savannenmäßig (sagt man savannig? savannisch? savannenhaft?):


    https://de.wikipedia.org/wiki/Dschanub_Kurdufan


    Die Landschaft in Dschanub Kurdufan ist von Trockensavanne und Hirsefeldern geprägt. 


    Savannenfans würden es da schon lieben, aber das NS-Regime ist mir bisher nicht als besonders savannenaffin bekannt gewesen. Evtl. wegen Ähnlichkeiten mit russischen Steppen?

    #128Author BenatarsComrade (1182552)  30 Jun 23, 03:08
    Comment

    Da kann ich auch nur Vermutungen anstellen.

    Nach dem Ende des 3. Reichs brauchte Leni Riefenstahl neue Betätigungsfelder. Sie hat das Tauchen angefangen und neue Motive gesucht. Photographieren/filmen konnte sie ja schon und den Blick für Kompositionen/Licht etc. hatte sie auch. Der (heutige) Südsudan war damals so ziemlich hinter den sieben Bergen. Es hatte nur sehr wenige Forschungsreisen dorthin gegeben und er ist bis heute kaum erschlossen, woran die Unwegsamkeit des Sudds durchaus einen Anteil hat.

    Die Nuba Mountains sind schon schön (kenn ich auch nur von Photos u.a. von Leni Riefenstahl, aber auch anderen) - viele Wollsackformationen, Trockensavanne, wilde Tiere und großgewachsene, schlanke, langgliedrige Menschen, die damals, als Leni Riefenstahl dort war, wohl noch weitgehend nackt gingen, wenn die Photos nicht trügen. Die Nuba sind bekannt für ihre Ringkämpfe und für ihre großflächigen Narbenmuster, die Mädchen wie Buben im Teenageralter erhalten. Das alles hat Leni Riefenstahl vermutlich gut gefallen. Ich glaube nicht, dass irgendwelche nazistisch-politischen Motive dahinter standen, dass sie die Nuba und ihre Mountains durchphotographiert hat. Die Ästhetik könnte man durchaus als faschistisch bezeichnen. Susan Sonntag hat das getan.

    Berühmtes Bild von Riefenstahl und einem Nuba: https://external-content.duckduckgo.com/iu/?u...

    Hier der Wikipedia-Artikel zum Buch: https://en.wikipedia.org/wiki/The_Last_of_the_Nuba


    Warum die Nuba Mountains zw. dem Sudan und dem Südsudan umstritten sind: Rohstoffe, vor allem Erdöl. Ganz einfach. Und leider streiten da die Machthaber in Juba mit denen aus Khartum. Die Nuba selber spielen bei dem ganzen Gezerre keine große Rolle. Sie sind die Opfer und werden weiterhin bombardiert.

    #129Author Selima (107)  30 Jun 23, 06:59
    Comment

    Supervulkan bei Neapel: Die Gefahr eines Ausbruchs ist immer da | tagesschau.de


    ....Seit einigen Jahren beobachten Experten große Veränderungen, so wie Lucia Pappalardo, die beim Nationalen Institut für Geophysik und Vulkanologie arbeitet.

    Die Erde hebt sich, am meisten in Pozzuoli, um 89 Zentimeter schon. Außerdem steigt die Temperatur unter der Oberfläche und die Zusammensetzung der aufsteigenden Gase verändert sich. Die ganze Caldera ist aktiv, und an jedem Ort hier könnte sich die Erde öffnen.

    ...............

    Anscheinend wird die Erdkruste hier immer dünner.

    Das klingt bedrohlich. Irgendwann bricht er sicher aus, aber wann?

    #130Author ursus maritimus (1364942) 30 Jun 23, 09:48
    Comment

    Soweit ich weiß ist ein Ausbruch der Phlegräischen Felder (#130) wirklich als Zivilisations- bis Weltuntergang einzustufen, ähnlich wie ein Ausbruch des (bekannteren) Yellowstone-Supervulkans oder auch des Toba (wie vor etwa 70.000 Jahren geschehen) oder Lake Taupo in Neuseeland.

    #131Author BenatarsComrade (1182552) 30 Jun 23, 13:43
    Comment

    Laut Wikipedia ist das Zerstörungspotential des Yellowstone-Supervulkans (VEI 8) nochmal eine Größenordnung schlimmer als das der Phlegräischen Felder (VEI 7) Volcanic explosivity index - Wikipedia . Wobei schon der Tamboraausbruch 1815 (der ist in der gleichen Klassifikation wie die Phlegräischen Felder) schwerwiegende globale Auswirkungen hatte.

    Ich erinnere mich noch an die Berichterstattung vom Pinnatubo (VEI 6) und Mount St Helen (VEI 5), das war regional heftig genug.


    Wenn man einbezieht, dass im direkten Umkreis der Phlegräischen Felder 1.5 Millionen (oder doch über 3 Millionen?) Menschen leben, kann man dann doch Angst bekommen.


    Andererseits gibt es außer regionaler Katastrophenplanung wenig, was man als Privatperson oder auch als Gesellschaft realistisch vorbereiten kann. Vielleicht in den reichen westlichen Ländern Einlagerung von Lebensmitteln etc. Aber dann muss man sich wieder die Frage stellen, ob es vertretbar ist, Lebensmittel zu horten für den (sehr unwahrscheinlichen) Fall des Falles, während woanders Menschen verhungern. Lasst uns mal hoffen, dass es in den kommenden Jahrzehnten keinen größeren Ausbruch gibt, weder in den Phlegräischen Feldern, noch anderswo.

    #132Author Wik (237414)  30 Jun 23, 17:47
    Comment

    Ah, dann habe ich die Phlegräischen Felder doch überschätzt. Eine globale Katastrophe wie beim Ausbruch des Tambora ist möglich, jedoch eher kein Untergang aller Zivilisation.

    #133Author BenatarsComrade (1182552) 30 Jun 23, 18:41
    Comment

    Globale Katastrophe, ja, aber natürlich wäre der Effekt in der näheren Umgebung deutlich schlimmer. Tambora liegt in Indonesien, und hat trotzdem in Europa ein "Jahr ohne Sommer" verursacht.

    Wenn ich das mal jetzt auf Italien (und auch Frankreich, Deutschland...) extrapoliere, könnte das gerade mit unserer jetzigen Technologie einen Zusammenbruch der europäischen Zivilisation verursachen.

    #134Author Wik (237414) 30 Jun 23, 19:00
    Comment

    Eight-year election ban for Brazil's Bolsonaro

    Brazil's Supreme Electoral Court has voted to bar ex-president Jair Bolsonaro from running for office for eight years.

    Mr Bolsonaro was found guilty of abusing his power ahead of last year's presidential poll.

    He had been accused of undermining Brazilian democracy by falsely claiming that the electronic ballots used were vulnerable to hacking and fraud.


    Spannend.

    #135Author Selima (107) 30 Jun 23, 19:01
    Comment

    Na, das hat Bolsonaro jetzt davon, händereib.



    Luxemburg


    Das Großherzogtum, das gerade mal 15 Quadratkilometer größer ist als, nun ja, das Saarland, hat seit Mitternacht eine neue Verfassung.

    Weil es der Großherzog bei seinen Untertanen verkackte, als er sich weigerte, ein Gesetz zur Sterbehilfe in Kraft zu setzen, sind jetzt seine Aufgaben enger gefasst, während das Parlament größere Befugnisse erhält.

    Außerdem ist das Letzebuergesch als Nationalsprache festgelegt, die Trennung von Kirche und Staat vollzogen und mit dem Satz "Jede Person hat das Recht, eine Familie zu gründen" die Ehe für Alle abgesichert.

    Bemerkenswert ist auch der Verfassungsrang für Umweltschutz und das Recht auf eine angemessene Wohnung.

    Hat nur noch gefehlt, dass Luxemburg keine Steueroase mehr sein will.🤣


    (Ist eine Zusammenfassung einer dpa-Meldung in der Frankfurter Rundschau.)  


    #136Author Analphabet (1034545) 01 Jul 23, 00:41
    Comment

    Hmm. Bestürzend.

    Wo tank ich denn jetzt?

    #137Author reverend (314585) 01 Jul 23, 01:30
    Comment

    An der Steckdose.

    Es hat doch bestimmt schon jemand ermittelt, wie viel Strom in einen Benzintank passt.🙄


    #138Author Analphabet (1034545) 01 Jul 23, 10:43
    Comment

    Afrika


    Hier Fotos davon, was in Afrika bzw. Afrikanern in dieser Woche geschehen ist:


    https://www.bbc.com/news/world-africa-66052642


    Zur Gnaouamusik (Bild 3) weiß Wiki


    https://de.wikipedia.org/wiki/Gnawa


    Sie hört sich zum Beispiel so an:


    https://youtu.be/BSKmB_1-Kto

    #139Author Analphabet (1034545)  01 Jul 23, 16:24
    Comment

    Bemerkenswert ist auch der Verfassungsrang für Umweltschutz und das Recht auf eine angemessene Wohnung.


    Das Recht auf eine Wohnung steht schon seit 1949 in der Bayerischen Verfassung.

    #140Author bluesky (236159) 01 Jul 23, 16:42
    Comment

    Danke für die Info, bluesky.


    Dann sollte es ja in Bayern keine Obdachlosen geben. Wenn es sie doch gibt, woran ich keinen Zweifel habe, könnte es bedeuten, dass die Landesregierungen der letzten Jahrzehnte ihre eigene Verfassung nicht ernst nahmen.


    Was allerdings auch keine Überraschung wäre, weil ja schon Hermann Höcherl (oder Friedrich Zimmermann?) die nur schwer auszuhaltende Belastung von Verfassungstreue erkannt hatte: "Man kann nicht immer mit dem Grundgesetz unterm Arm herumlaufen."(oder so ähnlich)


    In Luxemburg hat man aber sogar einen Anspruch auf angemessenen Wohnraum.

    Notfalls tritt der liebe Großherzog ein paar Zimmer seiner Residenz ab. (Das war jetzt aber gesponnen. 😁)

     

    .

    #141Author Analphabet (1034545) 01 Jul 23, 17:35
    Comment

    Das ist jetzt total OT, weil Bayern ja wohl kaum der Rest der Welt sein kann.

    Wenn es in Bayern Obdachlose gibt, dann nur, weil sie absichtlich kein Obdach wollen. Das müssen freilich unbayrische Bayern sein, weil bayrische Bayern natürlich ihre bayrische Heimat Bayern so sehr über alles lieben, dass sie selbstverständlich die von der bayrischen Staatsregierung Bayerns zur Verfügung gestellte bayrische Unterkunft annehmen - sogar wenn sie in Ruanda läge. Ruanda wäre allerdings wieder ein Teil vom Rest der Welt und war sogar mal deutsche Kolonie, allerdings ohne bayrischen Bezug, sondern - man mag es kaum fassen - hannöverschen.

    #142Author Selima (107)  01 Jul 23, 17:45
    Comment

    Tatsächlich kann man das Recht auf eine Wohnung nicht einklagen - es wäre zu schön. Juristen sprechen hier von einem Programmsatz.

    #143Author bluesky (236159) 01 Jul 23, 19:43
    Comment

    Etwas, das in unseren Nachrichten auch nur noch "unter ferner liefen" steht: Die Proteste in Israel gegen die Justizreform laufen bereits seit 26 Wochen und der Zulauf ist ungebrochen. Am Montag steht eine Abstimmung in der Knesset an.


    Israel's protests enter 26th week, with more demonstrations outside ministers' homes

    Israelis across the country are gearing up to protest against the coalition's judicial overhaul legislation for the 26th week on Saturday evening.


    Protest movement gains momentum ahead of reasonableness standard vote

    (...)

    On Monday, the Knesset Constitution, Law and Justice Committee is to hold its first vote on a law that would “reduce” the courts’ power to apply the reasonableness standard, a bill they began deliberating on earlier this week.

    This clause gives the Supreme Court the power to block government decisions that it finds unreasonable, and has previously been used by the courts to block certain administrative decisions by the government, cabinet ministers and other administrative authorities.

    Opposition lawmakers warned that the move would bring an end to negotiations, now suspended, over a compromise on judicial reform that had been taking place at the President’s Residence.

    https://www.haaretz.com/israel-news/2023-07-0...

    #144Author Selima (107) 02 Jul 23, 13:57
    Comment

    Der Begriff "reasonableness" lässt mich in diesem Kontext allerdings etwas ratlos zurück, denn er klingt doch sehr vage und somit sehr interpretierbar. Auf der von Selima verlinkten Seite gibt es auch einen Artikel mit dem Titel


    What Israel's 'reasonableness standard' is, and why axing it is dangerous


    Dort wird als Beispiel angeführt:


    ---------------------------------------------------------------------

    The importance of the reasonableness standard was displayed in January, when Israel’s High Court of Justice disqualified Shas party chairman Arye Dery from serving as health and interior minister due to his conviction on charges of tax evasion, corruption as a public official, bribery and fraud.


    The basis of the disqualification is that his appointment was “unreasonable in the extreme," as Dery has been convicted three times of criminal offenses and failed in his previous public positions to “serve the public loyally and lawfully.

    --------------------------------------------


    Dass der Herr nicht Minister werden durfte, halte ich durchaus für richtig, aber ich würde mir wünschen, dass ein Gericht eine konkretere Begründung als "unreasonable" hat. Wenn es keinerlei Gesetze (oder Bestimmungen in einer Verfassung) gibt, die verhindern, dass jemand mit derartigen Vorstrafen Minister werden kann, dann ist es zumindest zweischneidig, wenn ein Gericht eine solche Entscheidung fällt. Ich weiß natürlich auch, dass in manchen Ländern Gesetze, nach denen vorbestrafte Menschen die Amtsfähigkeit verlieren, übel missbraucht werden (siehe zum Beispiel Nawalny), aber das geht eigentlich nur, wenn die Justiz ohnehin nicht unabhängig ist.


    In Deutschland scheint für solche Fälle §45 StGB, wo es heißt:


    Wer wegen eines Verbrechens zu Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr verurteilt wird, verliert für die Dauer von fünf Jahren die Fähigkeit, öffentliche Ämter zu bekleiden und Rechte aus öffentlichen Wahlen zu erlangen.


    Früher, als manches besser und manches schlechter als heute war, war es vielleicht so, dass die öffentliche Meinung dazu geführt hat, dass vorbestrafte Menschen auch bei geringerem Strafmaß keine Chance auf ein Amt haben, aber da bin ich nicht so sicher.


    Wenn ich es richtig sehe, dürfte in Deutschland jemand mit einem Vorstrafenregister wie Dery rein rechtlich wohl Minister werden. Er wurde laut https://de.wikipedia.org/wiki/Arje_Deri zwar mal zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt, aber das war im Jahr 2000 und die siebenjährige Sperre für die Übernahme von Ämtern, die er bekommen hat, ist abgelaufen.

    #145Author harambee (91833)  02 Jul 23, 14:38
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    Wassermangel in den USA: „Wir stehen am Abgrund“

    Wassermangel in den USA: „Wir stehen am Abgrund“ (fr.de)


    .....Experte Jay Famiglietti prognostiziert: In 20 Jahren wird es in US-Städten wie Phoenix kein Wasser mehr geben.

    Professor Famiglietti, Sie untersuchen die Wasserversorgung in verschiedenen Regionen der Welt. Wie schlimm ist die Situation im Südwesten der USA im Vergleich?Ziemlich schlimm. Die Lage am unteren Flusslauf des Colorado, in Neu Mexiko, Arizona und Kalifornien, steht kurz vor dem Kippen. Wir kommen an den Punkt, an dem einfach nicht mehr genug Wasser da ist, um die Bevölkerung zu versorgen. Es müssen harte Entscheidungen getroffen werden, wofür wir das Wasser verwenden.

    Die ganze Region hängt von einem einzigen Fluss ab, der jetzt austrocknet.............usw


    Einige Zeitungen berichten über Wassermangel in Teilen der USA.

    #146Author ursus maritimus (1364942) 04 Jul 23, 06:17
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    Kommt jetzt ein Orxit?

    Orkney could leave UK for Norway as it explores ‘alternative governance’

    Island council leader cites ‘deep cultural relationship’, as authority considers a report looking at status of Channel Islands and Faroes

    Orkney could leave the UK to become a self-governing territory of Norway after its council opted to explore “alternative forms of governance”.

    The archipelago off the north coast of Scotland will also consider changing its legal status within Britain as it seeks to provide more economic opportunities.

    https://www.theguardian.com/uk-news/2023/jul/...


    Im Radiobericht heute früh hieß es, dass den Bewohnern der Orkeys v.a. stinkt, dass sie zwar über Gas- und Ölressourcen viel zum Wohlstand des UK beitragen, aber von den Regierungen in London und Edinburgh bei den einfachsten Dingen wie Fähren zw. den Inseln vernachlässigt werden.

    #147Author Selima (107) 04 Jul 23, 06:25
    Comment

    Beim Thema Wasser gibt es in Uruguay schon seit Monaten Warnungen vor großen Problemen. Jetzt haben diese Berichte auch Medien wie die Tagesschau erreicht (https://www.tagesschau.de/ausland/uruguay-due... ). Ausschnitte:


    Uruguay erlebt eine der schlimmsten Dürren in seiner Geschichte. Es gibt kaum noch Trinkwasser. Das übrige Süßwasser wird mit salzigem Meerwasser gemischt - ein Risiko für die Gesundheit. Der Unmut in der Bevölkerung wächst.


    Betroffen sind vor allem die gut 1,3 Millionen Menschen im Großraum Montevideo. Aus ihren Wasserhähnen kommt jetzt eine trübe Brühe mit hohem Natrium- und Chloridgehalt. Dem wenigen noch vorhandenen Süßwasser wird salziges Meerwasser aus dem Rio de la Plata beigemischt. Dieses Wasser auf Dauer zu trinken, stellt ein hohes Gesundheitsrisiko dar - vor allem für Menschen mit Nierenproblemen und Bluthochdruck.


    Hier noch eine englischsprachige Quelle aus Argentinien ( https://buenosairesherald.com/world/if-it-doe... ):


    The water deficit is the worst Uruguay has suffered in 74 years, according to officials. Low rainfall and high temperatures across the southern region of South America have triggered a severe drought over the last year, affecting crops in neighboring grain producer Argentina and triggering steep farm losses.

    ...

    Federico Kreimerman, an OSE union leader, said agribusiness was partially to blame for Uruguay’s water woes, explaining water from the Santa Lucia River is siphoned off to private reservoirs for irrigation.

    “The share of water for human consumption is tiny,” Kreimerman said. “Agribusiness entrepreneurs dam the river and use it for themselves.”

    #148Author harambee (91833) 04 Jul 23, 06:39
    Comment

    https://www.spiegel.de/wirtschaft/brasilien-l...

    Die einen wollen zuviel Umweltschutz, die anderen wollen ihre Märkte schützen. Sieht danach aus, dass das Freihandelsabkommen zwischen Mercosur und der EU in der näheren Zukunft erstmal nicht stattfinden wird.



    #149Author Wik (237414) 04 Jul 23, 22:34
    Comment

    Was ist denn zuviel Umweltschutz?

    Nur den halben Regenwald abholzen? Den Ganzen stehenlassen oder Alles abholzen?

    Die Wirtschaftsinteressen der Holzindustrie müssen doch schon irgendwie gewahrt werden?

    Da darf´s auf ein paar Fußballfelder Holz doch nicht ankommen?

    #150Author ursus maritimus (1364942)  05 Jul 23, 06:18
    Comment

    Mal was völlig Unwichtiges: Seit heute spielen die Chinesinnen Ju Wenjun und Lei Tingjie um den Weltmeistertitel im Schach bei den Frauen. Der Versuch, sie vor Beginn des Turniers mit grimmigem Gesicht aufeinander schauen zu lassen, ist nur bedingt gelungen (-; (der folgende Link führt zu einem bei Twitter eingebetteten Video):


    https://twitter.com/davidllada/status/1675067...

    #151Author harambee (91833) 05 Jul 23, 23:16
    Comment

    Kenia wird es wohl mal wieder in deutsche und internationale Nachrichten schaffen und leider ist der Grund mal wieder kein schöner. Die Opposition hatte für heute wieder zu einem Protesttag gegen die Regierung insbesondere wegen der hohen Preise aufgerufen. Offensichtlich hat sich keine Seite um Deeskalation bemüht und es war ein Tag mit viel Gewalt. Die Proteste sind an vielen Stellen außer Kontrolle geraten. Für eine Bilanz ist es noch zu früh, aber es ist frustrierend.


    PS: Auf der BBC-Seite gibt es schon einen Bericht: https://www.bbc.com/news/world-africa-66181984

    #152Author harambee (91833)  12 Jul 23, 20:26
    Comment

    Kenia bleibt frustrierend. Für morgen hat die Opposition einen neuen Protesttag angekündigt und die Regierung hat deshalb beschlossen, dass alle "day schools" in den großen Städten geschlossen bleiben sollen: https://nation.africa/kenya/news/education/go...


    Ausschnitt:


    As a precautionary measure to ensure the safety of school children, it has been decided that all day primary and secondary schools within the cities of Nairobi and Mombasa will be closed tomorrow (Wednesday, 19 July)," Prof Kindiki said in a statement.


    #153Author harambee (91833) 18 Jul 23, 23:20
    Comment

    Wirklich OT:

    ich lese diesen Faden nicht regelmäßig genug mit, obwohl er für mich zu den interessantesten auf LEO gehört. Hier werden Nachrichten aus Weltgegenden hervorgehoben, die mich interessieren, und die ich oft genug sonst wohl gar nicht wahrgenommen hätte.


    Hintergrundnachrichten muss ich oft mit Aufwand suchen. Breaking News nach eigenen Kriterien zu definieren wäre oft wünschenwert. Mein Nachrichteninteresse ist wahrscheinlich speziell und eben sehr individuell, aber ich könnte da schon ein paar grobe Angaben machen. Nur wo?


    Darum zwischendurch mal danke an alle, die hier Nachrichten teilen, die im Mainstream nicht vorkommen!


    Ein Regierungswechsel in Côte d'Ivoire, den aktuellen Stand um die Go-Ehrentitel oder Fortschritte bei Quantencomputern interessieren mich ganz persönlich jedenfalls viel mehr als ein Klinikaufenthalt von Vladimir Putin oder das Aufkommen einer Hamsterphobie bei Social-Media-Followern der Kardashians. Ich bin halt ignorant und dennoch vielseitig interessiert.

    #154Author reverend (314585) 19 Jul 23, 02:18
    Comment

    Dem kann ich nur zustimmen, reverend. Ich bin sehr interessiert - ein Klinikaufenthalt von Herrn Putin würde mich durchaus auch interessieren - aber ignorant bezüglich der meisten Stars, Sternchen, Influencer:innen, Affären in Königs- und Fürstenhäusern, Ehekrisen und Scheidungen, Promi-Kindesnamen etc.

    #155Author BenatarsComrade (1182552) 19 Jul 23, 02:35
    Comment

    Eine kleine Nachricht aus der FR:


    Im Schweizer Uhrmacherdorf Saint-Imier werden diese Woche 4000 Anarchist:innen erwarten, die dort -mit einjähriger coronabedingter Verspätung- 150 Jahre "Antiautoritäre Internationale" begehen wollen. (Also bitte pünktlich erscheinen.)

    1872 war die Bewegung aus Protest gegen Karl Marx und den autoritären Führungsstil in der Arbeiterbewegung in eben jenem Dorf gegründet worden.

    #156Author Emil 14 (299747) 20 Jul 23, 13:03
    Comment

    Ist zwar nicht der Rest der Welt, aber dennoch interessant:

    Löwen als Haustiere: In Deutschland ist das erlaubt

    Löwen als Haustiere: Was in Deutschland erlaubt ist - [GEO]

    ............

    Wie viele Löwen sich in Deutschland in privater Hand befinden – dazu gibt es keine belastbaren Zahlen. Verboten ist ihre Haltung jedenfalls weder in Brandenburg noch auf Bundesebene. Und es gibt einen Markt. "Im Rahmen einer Studie für das Bundesumweltministerium", sagt Katharina Lameter von der Tier- und Artenschutzorganisation Pro Wildlife, "konnten wir nachweisen, dass innerhalb von sechs Monaten 33 Löwen in Deutschland zum Verkauf angeboten wurden."

    ...................

    Wer kauft sich einen Löwen?

    Für eine 2-Zimmer-Wohnung dürfte das ein Problem sein.

    Meiner Meinung nach gehört der Handel mit Wildtieren in Deutschland komplett verboten. Und zwar sofort!

    #157Author ursus maritimus (1364942) 21 Jul 23, 07:05
    Comment

    Ganz was anderes:

    Heute ist Pflasterspektakel in Linz: 111 solo artists and companies from all over the world present the variety of street performance art. https://pflasterspektakel.at/en/


    Ich war da noch nie und werd auch heuer nicht hinkommen, aber das Wort Pflasterspektakel ist einfach zu schön!

    #158Author Selima (107)  21 Jul 23, 07:32
    Comment

    Die Makenzi-Sekte "Internationale Kirche der Guten Botschaft" entwickelt sich anscheinend (fast) zu einem neuen People's Temple. Mittlerweile etwa halb so viele Todesopfer (damals, 1979, wurden knapp 1000 Menschen in den Urwäldern Guyanas ermordet und/oder in den Tod getrieben)... Und der Shakahola-Wald damit zu einer neuen Jonestown-"Kommune"/-"Siedlung".


    https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/keni...


    Die Zahl der Todesopfer rund um den kenianischen Sektenführer Paul Makenzi ist auf 425 Personen gestiegen. Wie die kenianische Zeitung "Daily Nation" berichtet, sind neue Gräber entdeckt worden, in denen Leichen offenbar erst kürzlich verscharrt worden waren. Örtlichen Medien zufolge dürfte die Zahl der Opfer noch weiter steigen.


    266 Tote konnten bislang per DNA-Test identifiziert werden. Die Polizei fand auch lebende Anhänger vor, die aber geschwächt und ausgemergelt waren. Sie geht davon aus, dass sich noch immer Anhänger der Sekte in dem Wald verstecken.

    ...


    Unterdessen berichten Ermittler von weiteren grausamen Entdeckungen: In der Nähe von Makenzis "Kirche" sei eine Opferstelle gefunden worden, wo Kultmitglieder Kinder bis zum Hungertod festgekettet haben sollen. Die Behörden bestätigten, dass viele Frauen und Kinder "zum Todesfasten genötigt oder gewaltsam gezwungen" wurden. "Als Kriminalpolizist glaubt man, alles gesehen zu haben, aber Shakahola ist eine ganz andere Art von Übel", zitiert die kenianische Zeitung "The Standard" eine Ermittlerin.




    #159Author BenatarsComrade (1182552)  22 Jul 23, 16:49
    Comment

    zu #158


    Eine wirklich großartige Veranstaltung.


    Eine Zeit lang wurde dafür mit einem Plakat geworben auf dem ein Stück medizinisches Pflaster + (1 Stück) Speck + (ein) Dackel abgebildet waren.

    #160Author senseless.at (777729) 22 Jul 23, 23:41
    Comment
    Überleg's dir noch einmal, Selima, warum nicht einen Wochenendtrip nach Linz machen? Das Pflasterspektakel ist es durchaus wert. Wir waren letztes Jahr einen Tag dabei, heuer klappt's leider nicht.
    Überhaupt sollte man Ausschau halten nach Straßentheaterfestivals, und Städtetrips danach auswählen. Empfehlung: Namur, Graz.
    #161Author tigger (236106) 23 Jul 23, 07:05
    Comment

    #160 *gg* sehr schön!

    #161 Ne, das wird nix. Aber nächstes Jahr? Wer weiß. Jedenfalls hab ich's abgespeichert.


    Wieder was ganz was anderes: Das Geziehe um die Safer, die Zeitbombe vor Jemens Küste, scheint ein Ende zu nehmen. Der Tanker liegt da seit Unzeiten - voll Öl. Die politische Situation in Jemen hat verhindert, dass der Kahn geborgen werden kann. Seit langem sind die Anlagen an Bord ausgefallen, so dass sich Dämpfe gebildet haben, die jederzeit explodieren können. Damit wärde das Gebiet von einer gigantischen Ölpest bedroht - der Tanker hat das x-fache an Öl an Bord, das die Exxon Valdez damals ins Meer gelassen hat.

    Mittlerweile haben niederländische Experten an Bord alles vorbereitet, die UN-Diplomatie hat eine Einwilligung der Huthi-Rebellen, dass das Öl abgepumpt werden darf, und es dürfte in den nächsten Stunden damit begonnen werden. Ein großes Problem war die Finanzierung, denn die Ölindustrie will sich da nicht engagieren (warum auch? Sie haben ja nichts davon). Saudi-Arabien steuert 10 Mio Dollars bei, Deutschland 12 Mio Dollars, weitere Spender sind Südkorea und Norwegen.

    Das ist stark verkürzt der Inhalt eines Artikels in der SZ vom Wochenende, der sich leider hinter einer Bezahlschranke befindet:

    https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/...

    #162Author Selima (107)  23 Jul 23, 10:07
    Comment

    Danke, Selima! Dass es da jetzt endlich Grund für vorsichtigen Optimismus gibt, ist an mir komplett vorbeigegangen. Hoffentlich geht da alles gut.

    #163Author harambee (91833) 23 Jul 23, 10:21
    Comment

    Neue Lehrpläne zur Sklaverei in Florida – scharfe Kritik an DeSantis

    In Floridas Schulen soll künftig die Sklaverei verherrlicht werden – ganz im Sinne des erzkonservativen Gouverneurs Ron DeSantis. Vizepräsidentin Harris verurteilte die neuen Standards scharf.

    USA: Neue Lehrpläne zur Sklaverei in Florida – scharfe Kritik an Ron DeSantis - DER SPIEGEL


    Das wird vermutlich Schule machen.

    #164Author ursus maritimus (1364942) 24 Jul 23, 06:31
    Comment

    related discussion: Trump - was jetzt noch kommen mag? II - #68


    Die Reps sind so ein widerlicher Haufen Abschaum, man könnt den ganzen Tag nur kotzen.

    #165Author B.L.Z. Bubb (601295) 24 Jul 23, 07:57
    Comment
    #166Author Wik (237414) 27 Jul 23, 07:58
    Comment

    Ein Putsch im Niger ist nun nichts allzu Neues, gab es doch seit 1960 bereits deren vier und zahllose Versuche. Jedoch wurden diesmal u.a. Russlandfahnen geschwenkt und Unterstützer der Putschisten hielten prorussische Plakate hoch:


    https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik...


    https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/nige...


    Bei Demonstrationen in der Hauptstadt Niamey nach dem Putsch wurden pro-russische Plakate gezeigt. "Es lebe die nigrisch-russische Zusammenarbeit, damit der Niger lebt", war auf einem Plakat zu lesen, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur dpa berichtete. Auch russische Fahnen sollen geschwenkt worden sein.

    #167Author BenatarsComrade (1182552) 27 Jul 23, 21:18
    Comment

    gab es doch seit 1960 bereits deren vier und zahllose Versuche


    Wann war der vierte, wenn 1974, 2010 und jetzt drei davon sind? Sicherlich ist auch der Niger kein Hort der Stabilität, aber es gab schon Gründe, warum der Westen gehofft hat, mit der nigrischen Regierung gut zusammenarbeiten zu können. Man lese nur diesen eher optimistischen Artikel aus dem April: https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik...


    Dass dieser Putsch Russland in die Karten spielt, ist, so denke ich, ziemlich klar. Ich denke auch, dass Russland Fäden gezogen hat, aber wirklich nachweisen wird man das vermutlich nicht können.

    #168Author harambee (91833) 27 Jul 23, 21:47
    Comment

    Italien


    Der Versuch, ein Wildschwein als Löwin auszugeben, ist in Berlin ja kläglich gescheitert.


    Keinen Zweifel gibt es aber an der Echtheit eines Elefanten, der in Süditalien auf dem Weg zu einem Supermarkt war.


    https://www.bbc.com/news/world-europe-66344561


    Es ist nicht bekannt, ob es ihm dort gelang, sich zum Regal mit den Erdnüssen oder in die Porzellanabteilung durchzufragen. Vielleicht wollte er auch nur zum Rekrutierungsbüro für Hannibals Armee.

    #169Author Analphabet (1034545) 29 Jul 23, 22:01
    Comment

    # 168: In einem Artikel in der SZ vom Wochenende wird ein Nigrer zitiert, der auch von vier Putschen spricht. Wikipedia listet 5 (mit dem aktuellen) plus einen Versuch.


    In besagter SZ vom WE ist auch ein längerer Beitrag zu Israel und wie die anstehenden Justizreformen ganz besonders die Frauenrechte bedrohen. Das grundlegende Problem ist, dass es in Israel keine festgeschriebenen Grundrechte gibt, wie sie z.B. bei uns im Grundgesetz festgeschrieben sind. Das gibt es in anderen Ländern auch nicht, das ist wohl auch generell machbar, solange es eine funktionierende Kontrolle der gesetzgebenden Institution gibt. Diese Funktion kann nur das Gericht wahrnehmen über den nun hinlänglich diskutierten "reasonableness standard". Wird das eingeschränkt oder abgeschafft, gibt es nichts und niemanden mehr, das/der einseitigen, rassistischen, diskriminierenden Entscheidungen Einhalt gebieten kann.

    Was die Frauenrechte angeht, besteht die sehr konkrete Gefahr, dass zahlreiche Verfahren in Zukunft vor Rabinatsgerichten verhandelt werden, die nach der Halacha entscheiden. Diese benachteiligt Frauen systematisch.

    https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/... (€)


    Dazu auch:

    ‘Fascist and misogynist’: Activists warn Israeli judicial reform threatens women’s rights

    [...]

    The coalition has also sought to strengthen rabbinical courts which follow halacha, Jewish law, which favors men.

    https://efe.com/en/latest-news/2023-07-28/fas...


    Hier aus der Times of Israel* speziell ein Artikel zu den Frauenprotesten, bei denen sich Frauen in das rote Gewand plus weißer Haube der Frauen aus "The Handmaid's Tale" kleiden**. Diese Form des Protests hat es - wie ich gerade gelernt habe - auch schon vor ein paar Jahren in den USA gegen Trump gegeben (war an mir vorbeigegangen).


    Founder of group behind Handmaid protests: Women are realizing danger of the overhaul

    Moran Zer Katzenstein says crowd-funding pays for red robes; participant dispels myth of privileged white protesters, says galvanized by Ben Gvir blocking domestic violence tagging

    https://www.timesofisrael.com/founder-of-grou...


    *jetzt habe ich zum x-ten Mal Isreal korrigieren müssen. Was will mir mein Unterbewußtsein da mitteilen?

    **Ich habe das Buch nicht gelesen und die Serie nicht gesehen, habe aber gerade gelernt, dass in der dystopischen Geschichte die Frauen zu Gebärmaschinen degradiert werden. Ich werde das Buch jetzt erst recht nicht lesen, nicht weil ich das Thema schlecht gewählt oder die Autorin schlecht finde, sondern weil ich nicht ständig Würgereize beim Lesen unterdrücken müssen will.

    #170Author Selima (107)  30 Jul 23, 09:26
    Comment

    [OT: The Handmaid's Tale ist eigentlich nicht zum würgen. Es ist oberflächlich alles seltsam zivilisiert - niemand wird ans Bett gefesselt oder in Käfigen gehalten, und es ist in einer kühlen, fast sachlichen Sprache geschrieben in meiner Erinnerung, die die vollkommen bizarren Vorgänge fast logisch erscheinen lässt. . Es ist dreißig Jahre her, aber ich fand das Buch wirklich sehr gut.]


    Im Spiegel dieser Woche ist Israel ebenfalls die Titelgeschichte, aber Frauenrechte werden nicht erwähnt - es geht generell um die immer stärker werdenden ultrakonservative Rechte und die Auswirkungen auf Demokratie und die Siedlungspolitik. Interessant, wie unterschiedlich der Fokus ist.

    #171Author Gibson (418762)  30 Jul 23, 12:10
    Comment

    Ein Hoch auf unsere plurale Presselandschaft und die Möglichkeit sich noch viele andere Quellen suchen zu können :)


    [OT: Ich glaub das gern, dass das ein gut geschriebenes Buch ist. Ich nehme auch an, dass die Sprache die Sache noch viel eindringlicher macht. Bei dem Thema oder allein schon dem Gedanken daran wird es in mir stahlkalt.]

    #172Author Selima (107) 30 Jul 23, 12:28
    Comment

    Dass und wie die Justizreform den liberalen demokratischen Status des Staates Israel gefährdet war mir bekannt. Genauso war mir bekannt, dass die Haredim - eine stark zunehmende Gruppe ultraorthodoxer Juden - und deren Parteien die Justizreform unterstützen. Aber dass es überhaupt Rabbinatsgerichte gibt und dass durch die Justizreform solche Rabbinatsgerichte gefördert oder ihre Zuständigkeit(?) erweitert wird, wusste ich nicht.

    #173Author BenatarsComrade (1182552) 30 Jul 23, 14:01
    Comment

    Ergänzung zu meiner #153:


    In Kenia gibt es vielleicht Entwicklungen, die nicht ganz so frustrierend sind wie das, was sich in den letzten Wochen getan hat. Opposition und Regierung haben sich unter Vermittlung des ehemaligen nigerianischen Präsidenten Obasanjo auf Gespräche geeinigt, in denen die aktuellen Themen besprochen werden sollen und zu denen jede Seite fünf hochrangige Vertreter schickt:


    https://nation.africa/kenya/news/politics/rut...


    Das kann alles auch sehr schnell wieder zusammenbrechen, weil es für die Regierung Themen gibt, bei denen sie bislang gar nicht diskussionsbereit war, aber es ist immerhin ein Versuch.

    #174Author harambee (91833) 31 Jul 23, 17:40
    Comment

    Und gleich nochmal Kenia, dieses mal aber in Verbindung mit Haiti:


    https://www.africanews.com/2023/07/31/kenya-s...


    Ausschnitte:


    Kenya is ready to lead a multinational force in Haiti and will deploy 1,000 police officers to the strife-torn Caribbean nation once its offer is accepted, the foreign minister said Saturday.

    ...

    UN Secretary-General Antonio Guterres and Haitian Prime Minister Ariel Henry have for nearly a year sought international intervention to help support the police, but no country had stepped forward.

    ...

    Guterres said this month that violence had continued "to escalate and spread", citing murders, kidnappings, rape of women and girls, looting, and the displacement of thousands of people.

    ...

    The Security Council this month adopted a unanimous resolution encouraging member states "to provide security support to the Haitian National Police," including through "the deployment of a specialized force."


    Was ich davon halte, weiß ich noch nicht. mal sehen, ob es wirklich dazu kommt und welchen Ruf die kenianischen Polizisten sich dann erarbeiten. In Kenia ist der Ruf der kenianischen Polizei nicht gerade gut.

    #175Author harambee (91833) 31 Jul 23, 17:45
    Comment

    Rumänien: Ein später Sieg der Securitate


    Andrei Ursu, der Sohn des Opfers, der sich in den 33 Jahren seit der politischen Wende der Wahrheitsfindung verschrieben hat, sagt im DW-Interview, dass die Richter "mit der Securitate unter einer Decke stecken". Sie hätten die Argumente der Zeugen der Angeklagten übernommen - drei hochrangige ehemalige Securitate-Offiziere hatten zugunsten ihrer Kollegen ausgesagt. Im Gegenzug hätten die Richter die Aussagen früherer Dissidenten, die Beweise vorgelegt und geschildert hatten, wie sie gefoltert wurden, völlig ignoriert. 


    https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik...

    #176Author mbshu (874725) 01 Aug 23, 14:12
    Comment

    #167 Ein Putsch im Niger ist nun nichts allzu Neues, gab es doch seit 1960 bereits deren vier und zahllose Versuche.

    Vielleicht sehe ich das ja zu eng, aber 4 Putsche seit 1960, das ist dann ungefähr gerundet 1 Putsch in 16 Jahren. Das finde ich dann schon berichtenswert. ;)

    Interessant, was da an Reaktionen aus der betroffenen Region kommt. Ich kenne mich in Afrika wenig aus, kann das also nicht kommentieren. Es scheint aber, dass die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS), bzw. die Mitgliedsländer, eine militärische Intervention angedroht haben für den Fall, dass die Militärs an der Macht festhalten.

    Burkina Faso und Mali sehen so eine Intervention aber als Kriegserklärung an.

    Niger: Militärintervention wäre »Kriegserklärung« an Burkina Faso und Mali - DER SPIEGEL


    Klingt kompliziert, aber wie ernst ECOWAS und Mali/Burkina Faso das sehen, kann ich nicht beurteilen.

    #177Author Wik (237414) 01 Aug 23, 17:46
    Comment

    Die Stimmen, die ich gelesen habe, gehen nicht davon aus, dass es zu einem militärischen Eingreifen kommt, dass das also eine mehr oder weniger leere Drohung ist. Spätestens seit Burkina Faso und Mali sich dagegen ausgesprochen haben (sie sind selbst ECOWAS-Mitglieder), ist das praktisch undenkbar, aber auch vorher war schwer vorstellbar, dass sie eine miltärische Eingreiftruppe zusammenbekommen. ECOWAS muss ja seit jahren auf Militärputsche in Mitgliedsländern reagieren. Die Drohung mit militärischer Intervention ist neu, aber die Wirtschaftssanktionen der Vergangenheit haben natürlich keinen Putschisten zum Einlenken bewegt.

    #178Author harambee (91833) 01 Aug 23, 17:57
    Comment

    Die Drohung mit militärischer Intervention ist neu

    Ja, das hat mich ein bisschen gewundert, vor allem, wenn da keine wirkliche militärische Allianz dahintersteht, die sowas auch durchführen könnte.

    #179Author Wik (237414) 01 Aug 23, 18:11
    Comment

    Bizarr:

    Artenschutz: Amerikaner schießen Vögel auf Stromleitungen ab (msn.com)


    .......................................Warum die Vögel abgeschossen werden, wissen die Studienautoren nicht. Ist es aus Spaß? Oder weil Menschen in ihnen eine Bedrohung für ihre Haustiere sehen? Klar ist nur eines: Das Ausmaß dieses bisher vollkommen unterschätzten Phänomens ist so groß, dass es die Zahl geschützter Vögel deutlich dezimieren könnte.

    #180Author ursus maritimus (1364942) 02 Aug 23, 14:03
    Comment

    #180: Nun geht es ja um die "U"SA mit ihrem Second Amendment. Ich weiß nicht, ob sich das auf Städte bezieht, aber in der Pampa leben ja nicht so viele Haustiere, die bedroht sein könnten. Ich glaube auch nicht, dass Eulen etc. eine ernsthafte Bedrohung für Kälber darstellen (vielleicht eher noch für Lämmer, okay), Adler vielleicht noch, Störche sind auf jeden Fall harmlos.


    Eher als dass Amerikaner:innen ihre Hunde und Katzen, Pferde, Kühe und Schafe bedroht sehen, hege ich einen anderen Verdacht: "Animiert" vielleicht die NRA oder ähnliche Organisationen zu solchen "Schießübungen"?

    #181Author BenatarsComrade (1182552)  02 Aug 23, 14:14
    Comment

    Darf ich an den eigentlichen Fokus dieser Fadenreihe erinnern:


    Diese Fadenserie hat den Namen "Neuigkeiten vom Rest der Welt". Dahinter steckt die Idee, dass bei LEO schon viel über Vorgänge in den USA, dem UK und Deutschland diskutiert wird. Zudem liegt es in der Natur der Sache, dass wir aus unseren Medien viel über die USA, das UK und Deutschland erfahren. Es gibt aber noch andere Länder, die wir hier verkürzend und nicht despektierlich gemeint als "Rest der Welt" bezeichen. Um Nachrichten aus diesen Ländern soll es in diesem Faden hauptsächlich gehen. Inhaltlich setzt sicherlich jeder andere Schwerpunkte, aber gerade das kann sehr interessant sein. Es sei daran erinnert, dass LEO kein Politikforum ist und keines sein möchte. Das soll nicht heißen, dass politisch heikle Themen nicht angesprochen werden dürfen. Wir sollten nur nicht den Anspruch haben, bei diesen Themen abschließende Antworten zu finden.


    Der Artikel wäre wohl besser in einem Umweltfaden aufgehoben oder in einem Amerikafaden. Ich habe versucht, den Artikel zu lesen, habe aber nur einen Abschnitt sehen können. Gibt es in dem Artikel denn Zahlen?

    #182Author Selima (107)  02 Aug 23, 14:44
    Comment

    Wenn doch die Straßenschilder schon alle durchlöchert sind muss Mann doch auch mal versuchen ein unbeweglich sitzendes Ziel zu treffen.

    Und Blut fließt und im Gegensatz zu den Schildern kann ein toter Vogel durchaus auch mal den Grill zieren.


    Ja, es gibt ein paar Zahlen.

    Oberirdisch verlegte Stromkabel sind aber noch aus einem anderen Grund gefährlich für Vögel. Die Tiere halten sie für einen guten Aussichts-, Sammel- oder gar Nistplatz, fliegen sie gezielt an und bekommen einen tödlichen Stromschlag, sobald sie zwei unter Spannung stehende Teile gleichzeitig berühren.

    Bis jetzt sind Wissenschaftler und Vogelschützer in der Regel davon ausgegangen, dass die meisten Tiere, die tot in der Nähe von Stromleitungen gefunden werden, den "Stromtod" gestorben sind. 

    Dreimal so oft wie durch einen Stromschlag sterben Vögel auf Stromleitungen, weil sie von Menschen abgeschossen werden,

    Damals fand die Wissenschaftlerin viele tote Tiere auch unter Trassen, die eigentlich als vogelsicher galten - etwa weil sie so konstruiert waren, dass es für die Tiere keine Sitzmöglichkeit in der Nähe von Bauteilen gab, die unter Spannung standen. Als sie die toten Tiere genauer untersuchte, stellte sie fest, dass viele von ihnen Schusswunden hatten.

    ...unabhängigen Forschungsprojekt genauer zu untersuchen, inspizierte die Wissenschaftlerin mit ihrem Team vier Jahre lang oberirdische Stromtrassen in den Bundesstaaten Wyoming, Idaho, Utah und Oregon. 

    196 Kilometern fanden die Forschenden 410 Vogelkadaver.

    genau untersucht und geröntgt, um die Todesursache festzustellen, was bei 175 Kadavern gelang.

    Erschießen die häufigste Todesursache

    Nur 17 Prozent wurden durch einen Stromschlag getötet, der Rest starb aus anderen Gründen. Durch die Röntgenanalyse, die die Kugeln in den Körpern der Tiere sichtbar macht, wurde auch klar, dass einige der Vögel, die man auf den ersten Blick für Stromschlagopfer gehalten hatte, weil sie die typischen Verbrennungen aufwiesen, in Wahrheit erschossen worden sind. Die Forscher gehen in diesen Fällen davon aus, dass die Opfer beim Absturz in Kontakt mit den Stromleitungen gekommen waren.

    #183Author Masu (613197)  02 Aug 23, 14:45
    Comment

    Das heißt, sie haben in 4 Jahren und auf knapp 200 Kilometern 410 tote Vögel in 4 Staaten gefunden, von denen bei weniger als der Hälfte Schüsse als Ursache nachgewiesen wurden? Und das führt zu dem Ausrotten einer Art? Ich bin nicht überzeugt.


    Wie Selima bin ich aber generell der Meinung, dass in diesem Faden Platz für Nationen außerhalb des UK, der USA und Deutschland sein sollte.

    #184Author Gibson (418762) 02 Aug 23, 14:57
    Comment

    Diese Meldung erreicht auch die deutschen Standardmedien, aber ich poste sie trotzdem mal:


    https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/ecu...


    Eineinhalb Wochen vor der vorgezogenen Präsidentenwahl in Ecuador ist der Kandidat Fernando Villavicencio nach einer Wahlkampfveranstaltung in der Hauptstadt Quito getötet worden. Dies bestätigte Staatschef Guillermo Lasso, der organisiertes Verbrechen hinter dem Attentat vermutet.

    ...

    Villavicencio bewarb sich als Kandidat der Bewegung Construye (Baue) um das höchste Staatsamt in dem südamerikanischen Land und lag den jüngsten Umfragen zufolge auf dem vierten oder fünften Platz. Als Journalist und Abgeordneter hatte der 59-Jährige immer wieder die weit verbreitete Korruption in Ecuador kritisiert.

    ...

    Ecuador steckt in einer schweren politischen Krise. Die Zustimmungswerte für Regierung und Parlament sind sehr niedrig. Das einst friedliche Land leidet derzeit zudem unter einer Welle der Gewalt. Die Mordrate von 25 Tötungsdelikten je 100.000 Einwohnern im vergangenen Jahr war die höchste in der Geschichte des Landes und überstieg sogar jene von Mexiko und Brasilien. Die Regierung macht vor allem Drogenhändler für die Gewalt verantwortlich.

    #185Author harambee (91833)  10 Aug 23, 08:06
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    Hin und wieder verlinke ich hier ja auch zu einem Artikel, der ein vielleicht nicht ganz so wichtiges Thema behandelt. Heute müsst Ihr das mal wieder ertragen (-;


    Beim diesjährigen WAFFEST (West African Food Festival) gab es einen viel beachteten Wettbewerb, bei dem Kochteams aus verschiedenen westafrikanischen Ländern darum wetteiferten, den besten Jollofreis zuzubereiten. Der Wikipediaartikel zu Jollofreis ( https://de.wikipedia.org/wiki/Benachin ) ist bei der Frage der Herkunft dieses Gerichts vielleicht etwas einseitig, denn es gibt durchaus engagiert geführte freundschaftliche Diskussionen darüber, wo der richtige Jollofreis wirklich herkommt.


    Den Wettbewerb beim WAFFEST hat jedenfalls Gambia gewonnen:


    https://buzzghana.com/jollof-rice-competition...


    Am Ende des Artikels findet sich auch ein Rezept und es wird zu einer weiteren ausführlichen Anleitung verlinkt ( https://buzzghana.com/ghana-jollof-recipe-steps/ )


    Thieboudienne, das Original aus dem Senegal wird aber meistens mit Fisch zubereitet, deshalb hier noch ein Rezept:


    https://www.internationalcuisine.com/thieboud...


    Guten Appetit!

    #186Author harambee (91833)  18 Aug 23, 11:01
    Comment

    Nach dem Militärputsch im Niger - gegen den die ECOWAS noch nicht interveniert hat, zumindest nicht mit militärischen Mitteln - gab es jetzt einen Militärputsch in (im?) Gabun. Dort regierte seit über 55 Jahren die Bongo-"Dynastie". Zunächst Vater Omar, seit 14 Jahren sein Sohn Ali Bongo. Am Samstag waren "Wahlen", aber kurz nach der Verkündung des Ergebnisses heute der Putsch.


    https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/gabu...


    Unmittelbar vor dem Militärputsch hatte die nationale Wahlbehörde Bongo zum Sieger der Wahlen vom vergangenen Samstag erklärt. Der 64-Jährige erhielt demnach 64,27 Prozent der Wählerstimmen und konnte sich damit eine dritte Amtszeit sichern. Bongos Familie regiert das ölreiche Gabun seit mehr als 55 Jahren. Bongo selbst ist seit 14 Jahren an der Macht.


    Die Wagner-Gruppe um ihren ehemaligen (An)Führer Prigoschin mischt ja nachweislich in der Zentralafrikanischen Republik mit. Von Gabun habe ich das jedoch noch nicht gehört - gibt/gab es darauf Hinweise?


    Auf Twitter (strenggenommen ja auf X) wird schon gemutmaßt, Kamerun oder Senegal könnten bald ebenfalls einen Putsch erleben. In Kamerun ist der 90-jährige Diktator Paul Biya seit 1982 im Amt, das war über elf Jahre vor meiner Geburt. Und im Senegal ist der Oppositionelle Ousmane Sonko inhaftiert (worden).

    #187Author BenatarsComrade (1182552)  30 Aug 23, 17:16
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    Sudan


    Nachdem ich vorgestern eine E-Mail von einem Bekannten bekommen habe, dass er es endlich zu seiner Familie in Saudi-Arabien geschafft hat, habe ich mich mal wieder aufgerafft, Nachrichten aus diesem Land durchzugehen. Im Radio kam gestern (?) die Meldung, dass im Zuge der Auseinandersetzungen im Darfur eine Rakete mehrere Menschen getötet habe. Viel mehr war dazu nicht zu erfahren. In der Sudan Tribune erfährt man:

    Zaghawa tribe accuses RSF of assassinating notables in South Darfur

    September 16, 2023 (KHARTOUM) – The Shura Council of the Zaghawa tribe has levelled accusations against the Rapid Support Forces (RSF), alleging the assassination of three prominent Zaghawa tribe members in Nyala, the capital of South Darfur state.

    Over the past month, intense clashes have erupted between the army and the paramilitary forces, engulfing Nyala and impacting most of its neighbourhoods. According to the United Nations, this violence has forced approximately 50,000 residents to seek refuge in neighbouring states.


    Dazu ist es vielleicht gut zu wissen, dass die Zaghawa eine (inhomogene) Volksgruppe ist, die im Sudan und im Tschad leben. Der tschadische Präsident ist ein Bidayat, einer Untergruppe der Zaghawa, die im Ennedi leben - ziemlich nah an der Grenze zum Sudan. Die sudanesische Regierung sieht die Zaghawa schon allein deshalb kritisch und in der Tat werden die sudanesischen Zaghawa wohl aus dem Tschad mit allem möglichen unterstützt. Die RSF, nur zur Erinnerung, habe sich aus den sog. Dschandschawid gebildet, die weiland im Darfur für Angst und Schrecken verbreiteten.

    https://sudantribune.com/article277342/



    Auf der BBC can man sich den Bericht einer Sudanesin, Zeinab Mohammed Salih, über den Tod ihrer Großmutter, die sterben musste, weil das einzige Krankenhaus in Omdurman nur noch Verletzte behandelt.

    Sudan conflict: Risking lives to bury the dead in Omdurman

    My grandmother was diabetic and her blood pressure fell, but we were unable to take her for treatment as Omdurman - where millions of people still live, despite a massive exodus out of the city - has only one functioning hospital, with the rest ransacked or hijacked by fighters.

    It only admits patients wounded in the war, and there are many of them - bullets, bombs and shells rain down every day in residential neighbourhoods. As a result, sick people are no longer receiving hospital treatment in Omdurman.

    Without treatment my grandmother declined swiftly.

    https://www.bbc.com/news/world-africa-66787942


    In einem anderen Bericht schildert Zeinab Mohammed Salih, wie in Khartoum-Omdurman-Bahri (=Khartoum North) die verlassenen Häuser/Wohnungen/Geschäfte/Fabriken geplündert werden.

    Sudan conflict: Looting spree in Khartoum as homeowners flee

    From high-heeled shoes to TV sets, designer clothes to fava beans - goods looted from homes and businesses in wealthier parts of Sudan's war-hit capital are now flaunted in some of its poorest neighbourhoods.

    By the bus- and plane-load, about two million people fled Khartoum, and the adjoining cities of Omdurman and Bahri, after conflict broke out in April between the army and paramilitary Rapid Support Forces (RSF).

    https://www.bbc.com/news/world-africa-6663745...

    #188Author Selima (107)  17 Sep 23, 17:06
    Comment

    Ziemlich frustrierend. Trotzdem danke, Selima!

    #189Author harambee (91833) 17 Sep 23, 17:15
    Comment

    Keine Ursache.

    Ich schwöre, dass ich den Beitrag zweimal durchgesehen habe - und dann sind doch wieder so viele Fehler drin. Bitte gnädigst überlesen.

    #190Author Selima (107) 17 Sep 23, 17:22
    Comment

    Gerade eben kam ein Interview mit Veye Tatah, Herausgeberin von Africa Positive, zum Afrikabild in Deutschland. Sie ist in Kamerun geboren und bemüht sich, den Deutschen ein realistischeres Bild von Afrika zu vermitteln - und die Deutschen insbesondere von dem Bild wegzubringen, dass Afrika eine Aneinanderreihung von Katastrophen sei. Wir versuchen das hier ja auch immer wieder.


    Ich habe mir das heute früh zu Herzen genommen und will Euch auf eine besondere Site hinweisen, die sich Sudan Memory nennt. 2013 angestoßen von der Sudanese Association for Archiving Knowledge und entwickelt mit Professor Marilyn Deegan vom King’s College London und tatsächlich gestartet 2018 wird das kulturelle Erbe des Sudan konserviert, digitalisiert und aufbereitet. Dem geneigten Publikum wird es in Form von Geschichten bereitgestellt. Da habe ich soeben einen Artikel zu Suakin (Sawakin) gelesen, dem aufgelassenen Hafen am Roten Meer, den ich immer schon mal besuchen wollte (und vermutlich nie besuchen werde). Weitere unerwartete Geschichten:


    Munira Ramadan: Sudan’s First Female Football Referee

    Miss Khartoum 1956: The Reminiscences of Anonymous

    Leo the Lucky: Sudan’s Hollywood Lion


    Und - was mich ganz besonders gefreut hat - eine Geschichte zu einem sudanesischen Eintopf, von dem mir ein Kollege erzählte und dessen Name sich mir eingeprägt hat: al gatar gaam (der Zug fährt ab), den ich aber nie zu essen bekam. Jetzt kann ich ihn mal nachkochen :)


    Diese und noch viel mehr Geschichten mit schönen Bildern - aktuellen und aus den Archiven:

    https://www.sudanmemory.org/stories/

    #191Author Selima (107) 18 Sep 23, 07:18
    Comment

    Das folgende Thema berührt auch den Umweltfaden, aber da es dort eher um Schritte für den Einzelnen gehen soll, erwähne ich es hier:


    Die East African Crude Oil Pipeline (Unter https://de.wikipedia.org/wiki/East_African_Cr... gibt es einen Wikipediartikel) war hier bei LEO zumindest dann mal Thema, als Luisa Neubauer im Scherz vorgeschlagen hat, die Pipeline in die Luft zu jagen (Quelle z.B. https://www.n-tv.de/politik/Laengste-Rohoel-P... Ich nehme ihr ab, dass es als Scherz gedacht war, dass ich den Scherz nicht für besonders gelungen halte, habe ich ja damals schon geschrieben, aber Fehler macht jeder).


    Es ist tatsächlich so, dass die umfassende Kritik an dieser Pipeline (sowohl aus Umweltgründen als auch wegen der umstrittenen Vorgehensweise bei der Entschädigung von Anwohnern, die dem Pipelinebau weichen müssen) die Finanzierung der Pipeline etwas erschwert hat. So gab es unter anderem eine Resolution des Europäischen Parlaments und einen Bundestagsbeschluss, in denen sich gegen den Bau der Pipeline eingesetzt wird ( https://www.boell.de/en/2022/11/02/eacop-oil-... ). Es haben sich dann einige potentielle westliche Geldgeber zurückgezogen, nicht aber die französische Firma Total Energy, mit 62 % der größte Anteilseigner. Zurückgezogen haben sich zum Beispiel JPMorgan Chase and BNP Paribas (https://chinadialogue.net/en/business/who-is-... ).


    Daran wird das Projekt aber aller Voraussicht nach nicht scheitern, denn die Regierung Ugandas will es vorantreiben und soweit ich es beurteilen kann, steht die Mehrheit der Bevölkerung auch dahinter, auch wenn es kritische Stimmen und Initiativen gegen das Projekt gibt.


    Es ist noch nicht alles in trockenen Tüchern, aber die Finanzierung werden jetzt wohl zu großen Teilen zwei chinesische Banken übernehmen (Quelle https://nation.africa/africa/news/uganda-seek... ).


    Ich weiß nicht, was ich aus all dem schließen will. Es gibt viele nicht einfache Aspekte. So werfen gleich beide Seiten, die Befürworter und die Gegner des Projekts dem Westen Neokolonialismus vor und ein paar Argumente haben sie auf beiden Seiten. Die wirtschaftlichen Chancen, die das Projekt Uganda bieten wird, kann ich nicht beurteilen.

    #192Author harambee (91833)  29 Sep 23, 15:22
    Comment

    Bisher dachte ich, eSwatini sei eine echte absolute Monarchie. Aber jetzt gab es dort sowas wie Wahlen. Diese Wahlen sind ungefähr so frei wie die Wahlen in Russland und Parteien sind nicht zugelassen, aber dass es überhaupt ein Parlament im Königreich von Mswati III. gibt, wusste ich nicht. Mswati III. schreckt aber auch nicht vor ziemlich offenen Drohungen zurück...


    https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/eswa...


    Forderungen von überwiegend studentischen Demonstranten nach mehr Demokratie und Freiheit ließ König Mswati III. 2021 und 2022 gewaltsam unterdrücken. Nach Angaben von Human Rights Watch starben dabei mindestens 46 Menschen.


    Auch die tödlichen Schüsse auf den Menschenrechtsanwalt Thulani Maseko im Januar 2023 sind weiter ungeklärt. König Mswati III. hatte kurz zuvor öffentlich gedroht, Aktivisten, die die Abschaffung der Monarchie forderten, sollten "nicht jammern, wenn sie von Söldnern umgebracht werden".


    #193Author BenatarsComrade (1182552) 29 Sep 23, 15:53
    Comment

    Eine Ergänzung zu #175:


    Bislang scheint die multinationale Polizeitruppe für Haiti, bei der Kenia vielleicht die Führung übernehmen soll, noch nicht zustande gekommen zu sein. Laut https://nation.africa/kenya/news/haiti-notori... haben aber weitere Länder ihre Bereitschaft zur Entsendung von Personal zugesagt:


    The Bahamas, Jamaica, Antigua, Barbuda, Italy, Spain, Mongolia, Senegal, Belize, Suriname, Guatemala and Peru


    Außerdem haben die USA finanzielle und Kanada technische Hilfe zugesagt.


    Im Artikel wird außerdem klar, dass die Polizeitruppe in Haiti natürlich mit einigem Widerstand zu rechnen hat.


    Mehr über die Sorgen auf kenianischer Seite kann man zum Beispiel im Artikel https://nation.africa/kenya/blogs-opinion/blo... nachlesen.

    #194Author harambee (91833) 30 Sep 23, 12:56
    Comment

    https://www.spiegel.de/sport/ankunft-der-dopi...

    Ich musste einerseits schmunzeln: Viele Athleten haben sich aus den Wettkämpfen bei den Delhi State Athletics Championships zurückgezogen, als bekannt wurde, dass Dopingkontrolleure vor Ort waren.

    Andererseits ist es natürlich höchst bedenklich, dass so viele Sportler ihre Gesundheit durch Doping gefährden.

    #195Author Wik (237414) 30 Sep 23, 21:53
    Comment

    @ harambee #194:


    "...Jamaica, Antigua, Barbuda..."


    Pst! Antigua und Barbuda sind ein Staat, das Komma dazwischen ist irreführend. Vielleicht mit Barbados wervechselt? 😉


    Slowakei


    Die gestrige Parlamentswahl wurde entgegen den Erwartungen von der Partei des ehemaligen Ministerpräsidenten Robert Fico gewonnen, wenngleich sie nicht alleine regieren kann. Fico musste 2018 im Zusammenhang mit dem Mord am Journalisten Jan Kuciak zurücktreten.

    Fico ist in seiner Weltanschauung wohl aus dem gleichen Holz geschnitzt wie Viktor Orbán nebenan in Ungarn. Weil er schon angekündigt hat, dass eine Regierung mit seiner Beteiligung die Unterstützung der Ukraine beenden wird, geht den Entscheidungsträgern in NATO und EU schon das Gesäß auf Grundeis.


    https://www.bbc.com/news/world-europe-66972984


    Mal sehen, ob Staatspräsidentin Zuzana Caputová lenkend eingreifen kann.


    #196Author Analphabet (1034545)  01 Oct 23, 12:05
    Comment

    Pst! Antigua und Barbuda sind ein Staat, das Komma dazwischen ist irreführend.


    Ich weiß, ich habe nur aus dem verlinkten Artikel zitiert, aber vergessen, das durch Kursivschrift anzuzeigen.

    #197Author harambee (91833)  01 Oct 23, 13:02
    Comment

    Na, dann ich ja beruhigt.😃

    #198Author Analphabet (1034545) 01 Oct 23, 13:05
     
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