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    Insekten als Nahrungsmittel?

    Kommentar

    Gestern kam in den Nachrichten die Meldung, dass nun auch "Heimchen" (die kleinen Grillen, die es auch in Deutschland z.B. in meinem Garten gibt) offiziell als Lebensmittel zugelassen sind. Außerdem Larven vom Getreideschimmelkäfer - was ich rein vom Sprachlichen gruselig finde.


    Meine Frage ist aber nun:

    Welche Erfahrungen haben die Leos weltweit mit dem Verspeisen von Nahrungsmitteln gemacht? Gibt es das bei euch schon im Supermarkt? Habt ihr es gar schon gekauft und sogar Rezepte, die ihr schon ausprobiert habt?

    Würde mich doch mal sehr interessieren!


    Ich habe selbst noch nie Insekten gegessen und stehe dem derzeit noch eher ablehnend gegenüber. In meinem Dorfsupermarkt wird es wohl noch lange dauern, bis dort mal "Grillen zum Grillen" angeboten werden 😀

    Verfasser Hassos Frauchen (270200) 25 Jan. 23, 09:18
    Kommentar

    Meine Frau und ich waren in Houston zu Gast. Im Gästezimmer lag ein Westernroman (Larry McMurtry, Lonesome Dove), den ich mit Vergnügen las. Die Cowboys wollten ihren neuen mexikanischen Koch aufhängen, weil er ihnen Heuschrecken servierte.


    Der Gutmütigste von ihnen überredete seine Kameraden, dem Koch noch eine Chance zu geben. Aber selbst er wollte nicht von den Heuschrecken probieren.


    Dann luden wir unsere Gastgeber in das von ihnen vorgeschlagene Restaurant ein. Ein Mexikaner, nicht Tex-Mex, sondern raffinierte Küche. Auf der Karte gab es tatsächlich Heuschrecken.


    Ich habe sie gern gegessen. Schön knusprig. Nur bis man satt wird, möchte es eine Weile dauern (zugegeben, es war auch nur die Vorspeise).

    #1Verfasser mbshu (874725)  25 Jan. 23, 09:29
    Kommentar
    Meine Freundin und ich haben im Biosupermarkt mal geröstete Grillen gekauft. Die schmeckten aber vorwiegend nach dem Kräutersalz, mit dem sie gewürzt waren.
    #2Verfasser JanZ (805098) 25 Jan. 23, 09:41
    Kommentar

    Ich habe bisher nur meinen Katzen eine Dose Katzenfutter "Insekt" gekauft (mit mäßigem Erfolg). .Vielleicht würde ich mal eine Grille probieren oder so, aber kann mir nicht vorstellen, eine Pfanne Mehlwürmer zu braten oder ähnliches (brr).

    #3Verfasser eastworld (238866) 25 Jan. 23, 09:46
    Kommentar

    Now where is the big difference between grasshoppers and crabs? The Germans love these pink worms from the sea. 


    It's a question of culture what you find disgusting or delicious. The contestants of the jungle show would be happy to eat a portion of crispy fried grasshoppers. 

    #4VerfasserBubo bubo (830116) 25 Jan. 23, 09:48
    Kommentar

    Ich hab auf der Einweihungsfeier irgendeiner Kanzlei in München vor über 20 Jahren mal gegrillte Heuschrecken probiert. Ganz nett, aber nix zum Hintenüberfallen.


    Den Insektenburger, den's mal eine Zeitlang bei Rewe gab, hätte ich gern mal getestet, aber der hat's irgendwie nie ins Sortiment des örtlichen Handels gebracht.


    Wenn es eine Burger-Alternative zu Veggie-Burgern und Tierleid-Burgern gibt - immer her damit. Probieren würd ich's in jedem Fall.


    "Now where is the big difference between grasshoppers and crabs?"


    Exactamundo. Or snails, at that.

    #5Verfasser B.L.Z. Bubb (601295)  25 Jan. 23, 09:51
    Kommentar

    Krabben, Krebse und Tintenfische mag ich.

    Schnecken, Frösche und Austern nicht.

    Hm. Ich sage ja, ich kann es mir derzeit nicht vorstellen, irgendwelche Maden zu essen. Das heißt nicht, dass ich das nicht irgendwann in der Zukunft (zumindest als Pulver vermahlen) mal tun werde.

    Aber falls unsere europäische Lebensmittelindustrie das erfolgreich vermarkten will, sollten sie jedenfalls appetitlichere Bezeichnungen wählen und nicht gerade: "kann Spuren von Getreideschimmelkäfer enthalten ...".

    Da ist meine Assoziation unweigerlich: die Produktion hat gepennt und da ist was beim Lagern der Rohstoffe schiefgelaufen.

    #6Verfasser Hassos Frauchen (270200) 25 Jan. 23, 10:20
    Kommentar

    Die Dinger werden bei uns noch lange nicht „erkennbar“ im Supermarkt landen, aber als Beigabe zu konventionellen Lebensmitteln werden Insekten schon seit der ersten Freigabe von Mehlwürmern im letzten Jahr eingesetzt, insbesondere bei Fertigprodukten, aber auch in Energieriegeln, Schokolade, Snacks etc.. Sie sind nicht kennzeichnungspflichtig, so dass wahrscheinlich schon viele von uns welche gegessen haben ohne es zu wissen – und genau damit habe ich ein Problem.

    Ich möchte nämlich lieber selbst entscheiden, was ich esse.

    Auf der Website der Verbraucherzentrale gibt es mehr Infos zu dem Thema, insbesondere zur Kennzeichnung und möglichen Unverträglichkeiten, z.B. bei einer Allergie gegen Schalentiere oder Hausstaubmilben. 


    HF: wenn überhaupt gekennzeichnet wird, wird wahrscheinlich eher der lateinische Name aufgeführt oder möglichst schnell eine E-Kennzeichnung festgelegt. Dann fällts nicht so auf.

    Ich lese eigentlich immer Zutatenlisten und vermeide Produkte, die zuviele künstliche Beigaben enthalten. ich werde demnächst ein besonderes Augenmerk darauf haben.

    #7Verfasser B_Elanna (240251) 25 Jan. 23, 10:25
    Kommentar

    "Krabben, Krebse und Tintenfische mag ich.

    Schnecken, Frösche und Austern nicht."


    De conceptibus ist das aber nicht konsequent 😉

    #8Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 25 Jan. 23, 10:26
    Kommentar

    The Germans love these pink worms from the sea. (#4) – LOL!

    nix zum Hintenüberfallen. (#5) – LOL!


    Ich würde Würmer & Co. gerne (einmal) probieren ...

    #9Verfasser Stravinsky (637051) 25 Jan. 23, 10:26
    Kommentar

    Zumindest gemahlen oder in Hackfleisch-Konsistenz zerhackt kann ich mir das gut als Alternative zu Muskelfleisch von größeren Tieren vorstellen.

    Wie ich zu ganzen Insekten stehen würde, weiß ich gar nicht, war aber auch noch nie in der Situation, dass die im Angebot wären.


    #10Verfasser Dodolina (379349) 25 Jan. 23, 10:27
    Kommentar

    De conceptibus ist das aber nicht konsequent 😉 Genau! Muss ich selbst drüber grinsen ...

    #11Verfasser Hassos Frauchen (270200) 25 Jan. 23, 10:32
    Kommentar

    Ich denke, daß die Insekten nicht als komplette Tiere angeboten werden, sondern gemahlen in Nudeln, Fertigprodukten jedwelcher Art usw. angeboten werden.

    Da die Produktion sehr billig ist, werden sie wohl flächendeckend irgendwann angewendet.

    Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß es eine bestimmte Kennzeichnungspflicht geben wird, maximal werden sie in der Zutatenliste auftauchen. Da stimme ich B_Elanna komplett zu.


    #12Verfasser ursus maritimus (1364942)  25 Jan. 23, 10:45
    Kommentar

    Da bin ich aber auch bei B_Elanna, dass ich die in der Zutatenliste erwarten würde.

    Allein schon, weil nicht jeder alles verträgt und es vermutlich auch da Allergien gegen diese Eiweiße geben kann.

    #13Verfasser Dodolina (379349) 25 Jan. 23, 10:52
    Kommentar

    So ganz neu ist die Verwendung von Insekten ja offenbar nicht. Wenn ich mich richtig erinnere, gab es da schon vor Jahren Berichte, dass etwa Erdbeerjogurt seine Farbe irgendwelchen zerriebenen Blattläusen zu verdanken hat ... Klang damals auch nicht sonderlich appetitlich und mein Bedürfnis Insekten in derartiger Form womöglich in Zukunft noch wesentlich öfter untergeschoben zu bekommen, hält sich doch sehr in Grenzen - wobei es wohl vor allem auch um das "untergeschoben" geht.


    Andererseits klingt es für mich aber auch nicht wesentlich verlockender, wenn ich von im Labor gezüchteten Muskelfleisch lese.


    Offenbar stimmt (bis zu einem gewissen Grad) doch die Aussage: Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht. Und beide obigen Beispiele sind von unserer derzeitigen europäischen Essgewohnheit halt doch sehr weit entfernt.

    #14Verfasser Sachs (638558) 25 Jan. 23, 10:54
    Kommentar

    Food manufacturers are required to list all ingredients in the food on the label.


    In most cases, for insects-based products, insects' presence is in some way mentioned on the label, so the QUID must shall be indicated (as a percentage). QUID is not required If the product is made of insects exclusively (single ingredient product).

    https://www.entomofago.eu/en/2019/10/21/insec...

    #15VerfasserBubo bubo (830116) 25 Jan. 23, 10:57
    Kommentar

    "Andererseits klingt es für mich aber auch nicht wesentlich verlockender, wenn ich von im Labor gezüchteten Muskelfleisch lese."


    Für mich schon. Fleisch ist Fleisch, und wenn es ohne das ganze Tierleid produziert werden kann, bin ich der erste, der's versuchen wird.

    #16Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 25 Jan. 23, 10:59
    Kommentar

    Verwendung von Insekten in Produkten, in denen aus irgendwelchen Gründen tierisches Eiweiß gewünscht u./o. erforderlich ist, meinetwegen.


    Aber was haben irgendwelche bedauernswerten kleinen Krabbeltiere in Nudeln, Knabberzeug oder Süßwaren verloren? Warum sollen Heuschrecken getötet und geröstet werden, wenn man stattdessen Kartoffel- oder andere pflanzliche Chips essen kann? Was sollen Tiere in Schokolade? (OK, sie enthält Milch o. Milchprodukte, aber kein Fleisch). Nudeln brauchen weder Ei noch sonstiges Tierisches.


    Auch wenn sie meist weniger niedlich als die "großen" Tiere sind und sich billig "produzieren" lassen - auch Insekten sind Tiere, und man sollte sie jetzt nicht massenweise züchten und töten, bloß um eine neue Ernährungsmode zu bedienen oder irgendwelche "trendigen" Nahrungsmittel zu kreieren.

    #17Verfasser Möwe [de] (534573) 25 Jan. 23, 11:03
    Kommentar

    Sind Insekten denn nicht auch Tiere?

    Edit: zuschpät.

    #18Verfasser eastworld (238866)  25 Jan. 23, 11:03
    Kommentar

    #18 Nicht zu spät, sondern ein schöner Synchronpunkt mit #17. (Auch wenn Deins etwas kürzer formuliert ist als meins.)


    ;-)

    #19Verfasser Möwe [de] (534573) 25 Jan. 23, 11:09
    Kommentar

    Für mich besteht zwischen Tieren mit einem Gehirn und einem zentralen Nervensystem und Insekten/Muscheln schon ein gewisser Unterschied.

    #20Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 25 Jan. 23, 11:11
    Kommentar

    Schellack wird als Überzugsmittel für Süßigkeiten wie z.B. Schoko-Bons, Hitschies oder Apotheken-Salmiakpastillen verwendet und aus Schildläusen gewonnen.


    #17 Ich glaube nicht, dass das als Trend oder Mode gedacht ist, und habe mich auch gefragt, warum Insekten gerade als Nudeln verarbeitet werden müssen. Ich vermute, es ist der Pulverisierung geschuldet und dass man sie dann einfach verarbeiten kann. Weiterhin denke ich, dass man dann sein Nudelgericht mit Tomatensoße kochen kann und dort eben Eiweiß zu sich nimmt, ohne Hackfleisch oder andere tierische Produkte zu verwenden.

    #21Verfassertelly (520167) 25 Jan. 23, 11:12
    Kommentar

    Gezüchtetes Muskelfleisch, das wirklich aus reinem Fleisch besteht, würde ich lieber essen als diese "veganen Fleischersatzprodukte" aus bis zur Unkenntlichkeit veränderten, mit massig Chemie vollgepumpten und durch künstliche Aromatisierung auf "Fleischgeschmack" getrimmten Pflanzenbestandteilen.


    #20 Unterschied, ja. Allerdings habe ich seit vielen Jahren die Gelegenheit, Insekten/Spinnen und ihr Verhalten intensiv zu beobachten, und bin mittlerweile sehr sicher, dass auch sie empfindungsfähige Wesen sind - wenngleich vielleicht auf einer anderen Stufe als sog. "höherentwickelte" Tiere. Vielleicht wissen wir auch noch einfach zu wenig über sie.

    #22Verfasser Möwe [de] (534573)  25 Jan. 23, 11:21
    Kommentar

    Ich denke, daß die Insekten nicht als komplette Tiere angeboten werden, sondern gemahlen in Nudeln*, Fertigprodukten jedwelcher Art usw. angeboten werden.


    Mein bevorzugter "Grossverteiler" (so heissen die grossen Supermarktketten in der Schweiz, ursprünglich vor allem Migros und Coop) bietet unter dem Markennamen "MiBugs" ganze Mehlwürmer, Grillen und Heuschrecken an. Und zwar nicht als Vogelfutter. Ausprobieren muss ich das aber nicht allzu dringend...


    Edit: Oh, Möwe hatte das schon erwähnt.


    *Warum ausgerechnet in Nudeln (es war auch von Pizzateig die Rede), erschliesst sich mir nicht, es sei denn, man möchte Kohlehydrate durch Proteine ersetzen (wie z.B. bei Linsennudeln). Aber: Wenn ich Pasta essen will, dann solche aus Hartweizen oder manche Eiernudelsorten. Die Proteine hole ich mir dann anders...

    #24Verfasser virus (343741)  25 Jan. 23, 11:27
    Kommentar
    Ich habe vor einigen Jahren mal bei irgendeiner Veranstaltung an einem Foodtruck sowohl gebratene Mehlwürmer als auch eine Heuschrecke probiert. War gut gewürzt, so dass man im Wesentlichen eben diese Gewürze geschmeckt hat (ähnlich, wie wenn man bei Schnecken nur den Geschmack der Knoblauchbutter und keinen Eigengeschmack wahrnimmt), außerdem knusprig. War jedenfalls nicht schlimm. Und so eine große Heuschrecke sieht auch nicht so viel anders aus als eine Garnele. Wenn das zukünftig vermehrt angeboten wird, habe ich damit kein Problem. Wie die meisten hier finde ich allerdings auch, dass Lebensmittel gekennzeichnet werden sollten, wenn sie Insekten enthalten, es mag da ja auch Unverträglichkeiten geben.
    Von der Cochenillelaus, die den roten Lebensmittelfarbstoff liefert, war ja schon die Rede, das war auch schon in meiner Kindheit bekannt, und was war nochmal Tannenhonig? Da soll es Imker geben, die das als “Läusepisse” bezeichnen…
    #25Verfasser Dragon (238202) 25 Jan. 23, 11:34
    Kommentar

    Sind Insekten denn nicht auch Tiere? (#18)


    Siehe auch: "animal, plants and insects"

    #26Verfasser Stravinsky (637051) 25 Jan. 23, 11:40
    Kommentar

    Gezüchtetes Muskelfleisch, das wirklich aus reinem Fleisch besteht, würde ich lieber essen als diese "veganen Fleischersatzprodukte" aus bis zur Unkenntlichkeit veränderten, mit massig Chemie vollgepumpten und durch künstliche Aromatisierung auf "Fleischgeschmack" getrimmten Pflanzenbestandteilen.


    Selbst wenn es "reines Fleisch" ist, welcher Weg führt dorthin? "Natürlich" ist da mit Sicherheit nichts mehr. Und es klingt einfach gruselig!


    Nicht, dass ich auf die veganen Ersatzprodukte etwas geben würde; wenn man sich ansieht, was da alles hineinkommt, damit es dann im Endeffekt irgendwie nach dem schmeckt, was man eigentlich nicht essen will, hat die Begründung "gesunde Ernährung" jede Daseinsberechtigung verloren.


    Ich würde mich möglicherweise - ganz möglicherweise - vielleicht nicht einmal weigern, mal ein Insekt zu kosten, aber es in allen möglichen und unmöglichen Gerichten als Bestandteil zu haben, ohne dass man es weiß (wenn man die - meist (für mich) ohnehin im Geschäft kaum lesbare - Inhaltsliste nicht genauestens durchforstet) finde ich nicht gerade verlockend. Vor allem, wenn man feststellt, dass man die Dinger absolut nicht mag / nicht verträgt. Ich denke dabei nur an ein einmal irrtümlich gekauftes Sackerl mit Krabbenchips, das ich lieber entsorgt habe, als dass ich dann inklusive verspeister Chips auch die davor gegessenen Mahlzeiten gleich noch mitentsorgt hätte ...

    #27Verfasser Sachs (638558) 25 Jan. 23, 11:41
    Kommentar

    "Selbst wenn es "reines Fleisch" ist, welcher Weg führt dorthin? "Natürlich" ist da mit Sicherheit nichts mehr. Und es klingt einfach gruselig!"


    Finde ich jetzt wirklich nicht. Die jetzige Art der Fleischgewinnung finde ich wesentlich gruseliger.


    Welcher Weg dahin führt? Der Weg über eine große Retorte und Nährflüssigkeit.


    "wenn man sich ansieht, was da alles hineinkommt"


    Gewürze (wie in jeder Wurst und in jeder Marinade), Erbsmehl und so; wirklich schreckliche Dinge habe ich bis jetzt bei den Produkten, die ich konsumiere, nicht feststellen können.

    #28Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 25 Jan. 23, 11:49
    Kommentar

    so; wirklich schreckliche Dinge habe ich bis jetzt bei den Produkten, die ich konsumiere, nicht feststellen können.


    Kommt darauf an, was du unter "schrecklich" verstehst. Die Zutatenliste ist jedenfalls 2 - 3mal so lang wie von den nicht veganen Originalen, und nur mit ein paar Gewürzen ist es da bei weitem nicht getan, um nicht nur den Geschmack, sondern auch die Farbe, die Konsistenz, den Biss so hinzubekommen, dass es als "Ersatz" durchgeht.


    Guckst du mal:

    Lege packt aus: Schummelei bei Fertigprodukten - ZDFmediathek

    Lege packt aus: Luftnummern im Kühlregal - ZDFmediathek

    #29Verfasser Sachs (638558) 25 Jan. 23, 12:31
    Kommentar

    Die Links scheinen sich laut Beschreibung nicht nur mit veganen Ausweichprodukten, sondern allgemein mit Lebensmitteln zu beschäftigen. Dass es da auch bei den Ausweichprodukten "Auswüchse" gibt, bestreite ich ja nicht. Aber deshalb schrieb ich extra "die ich konsumiere"; ich schau da schon drauf.

    #30Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 25 Jan. 23, 12:36
    Kommentar

    Nicht nur, aber in dem einen gibt es vegane Fischstäbchen und im zweiten vegane Cordon bleu samt detaillierter Rezeptur - nee danke ...

    #31Verfasser Sachs (638558)  25 Jan. 23, 12:40
    Kommentar

    Mal eine dumme Frage einer total Unwissenden:

    Was genau isst man denn von der "gegrillten Grille"? Die Beine und Fühler auch? Oder nur den Körper/Kopf?

    Muss man den Chitinpanzer abpellen, wie beim Krabbenpulen? Oder kann man den mitessen? Wie schmeckt Chitinpanzer? Ich stelle mir das wie Fingernägelkauen vor (unlecker).

    #32Verfasser Hassos Frauchen (270200) 25 Jan. 23, 12:42
    Kommentar

     dass etwa Erdbeerjogurt seine Farbe irgendwelchen zerriebenen Blattläusen zu verdanken hat


    Und das Aroma kommt auch aus dem Labor. So viele Erdbeeren wachsen nicht für all die Jogurts mit Erdbeeren. Deswegen kommen die mir nicht in den Einkaufskorb.

    #33Verfasser bluesky (236159) 25 Jan. 23, 12:43
    Kommentar

    "wenn man sich ansieht, was da alles hineinkommt"


    Gewürze (wie in jeder Wurst und in jeder Marinade), Erbsmehl und so; wirklich schreckliche Dinge habe ich bis jetzt bei den Produkten, die ich konsumiere, nicht feststellen können.


    Das ist ein nachvollziehbares Argument, wenn man Wurst mit einem veganen Ersatzprodukt vergleicht. Beides ist hochverarbeitet.

    Aber warum kommt dieses Argument ständig, wenn man Fleisch mit dem veganen Ersatzprodukt vergleicht, also ein zerlegtes Tierstück, das irgendwie zubereitet wird? Dessen Zutatenliste z. B. aus dem einen Punkt "xxx-Filet" besteht im Vergleich zum "veganen Filet", das aus etlichen Zutaten besteht, damit die Masse zusammenhält und genießbar schmeckt?


    Ich finde den Gedanken an Retorten-Fleisch auch gruselig, aber interessant, und hätte vermutlich / theoretisch weniger Probleme als mit so einem Baukasten. Vor etlichen Jahren gab es mal eine Folge bei Eureka, wo das auch ein Thema war.

    Meine Schwägerin hat mal aus Mexiko Grillen als Snack mitgebracht - sie haben recht nussig geschmeckt. Aber ich brauche das jetzt nicht immer.

    Vieles ist einfach Kopfsache - ich täte mir mit Meerschweinchen vermutlich auch schwer, es hängt einfach davon ab, was man gewöhnt ist.


    Wichtig ist nur für mich, dass das Produkt deklarationspflichtig wäre - auch wegen des Allergen-Themas. Abgesehen davon kann jeder für sich entscheiden, ob er dieses oder jenes Fertigprodukt wirklich braucht oder sich seine Zutaten selber kauft. Das schützt zum Großteil vor unliebsamen Komponenten.

    #34Verfasser rufus (de) (398798)  25 Jan. 23, 12:58
    Kommentar

    Ich bevorzuge nach wie vor ausgewogene veganfreie Ernährung (auch wenn mich das in den Augen mancher Zeitgenossen als Umweltmonster dastehen läßt): –ich muß wirklich nicht zu jeder Mahlzeit Fleisch haben, ganz im Gegenteil. Fleisch-wanna-be kommt mir aber nicht in die Einkaufstüte. Wenn Fleisch, dann bewußt und eine gute Qualität.


    Wirklich schreckliche Dinge habe ich bis jetzt bei den Produkten, die ich konsumiere, nicht feststellen können.

    Kommt darauf an – Stabilisatoren, Konservierungsstoffe, Verdickungsmittel und Farb- und Aromastoffe sind fast überall drin und weitgehend akzeptiert. Manchmal als natürliche Produkte, meist aber nicht. Ich versuche, beim Einkauf darauf zu achten, dass möglichst wenige Zusatzstoffe verwendet werden.

    Beispielsweise enthält Frischkäse (z.B. der, der nach einer amerikanischen Stadt benannt ist) jede Menge Zusatzstoffe für Cremigkeit, Haltbarkeit, Fluffigkeit etc. Es gibt ein Produkt, das weitgehend darauf verzichtet und deutlich weniger Inhaltsstoffe enthält, und nur das kaufe ich.

    Und Naturjoghurt mit Ahornsirup oder einem Klecks (selbstgemachter) Marmelade ist besser als jeder gekaufte Erdbeerjoghurt.


    Die großen Lebensmittelkonzerne und ihre Ableger vermeide ich nach Möglichkeit von Grund auf.

    #35Verfasser B_Elanna (240251) 25 Jan. 23, 13:08
    Kommentar

    Die Frage ist, wo "Zusatzstoff" anfängt, auch hinter den E-Nummern verstecken sich teilweise durchaus natürliche Zutaten.


    Zum Beispiel habe ich gerade ergooglet, dass E 410 nichts anderes als Johannisbrotkernmehl ist.

    Wird glaube ich gerne als Verdickungsmittel genommen.

    Wer einfach sagt "Johannisbrotkernmehl = natürlich = gut" und "E 410 = Zusatzstoff = schlecht" macht es sich auch zu einfach.

    #36Verfasser Dodolina (379349) 25 Jan. 23, 13:20
    Kommentar

    E300 is perhaps the best known naturally occurring additive. Its chemical name is ascorbic acid, also known as vitamin C.

    #37VerfasserBubo bubo (830116) 25 Jan. 23, 13:28
    Kommentar

    Zum Chitin: Das isst jede/r, die/der Pilze isst, mit. Pilze enthalten Chitin in nicht unerheblicher Menge. Das enthaltene Chitin ist übrigens das, was Pilze so schwer verdaulich macht.

    #38Verfasser Serendipity_4 (677936) 25 Jan. 23, 13:41
    Kommentar

    ... Vieles ist einfach Kopfsache - ich täte mir mit Meerschweinchen vermutlich auch schwer, es hängt einfach davon ab, was man gewöhnt ist. (re #34) ...



    Kopfsache ja, da kann ich nur zustimmen ... wobei ich mit Meerschweinchen (noch nie probiert) aber wahrscheinlich eher weniger Probleme hätte ... es gab ja früher auch Kaninchen aus dem "Hasenstall" ... mich stört bei den Insekten, dass ich weiß, dass da die ganzen Innereien noch drin sind ... das stört mich aber auch schon bei z.B Schnecken oder Meeres"früchten", die für andere Leute Delikatessen sind ...



    Ansonsten : vegetarisch ja, vegan nur bedingt (s.a. #29 et. al.) ... noch haben wir hier in Mitteleuropa aber auch so zeimlich die freie Wahl, was wir essen wollen und was nicht ...

    #39Verfasser no me bré (700807) 25 Jan. 23, 13:59
    Kommentar

    OT @no me bré - ich hatte nie Meerschweinchen als Haustiere und mochte sie auch nie sonderlich, habe also eigentlich nicht diesen emotionalen Bezug dazu, auf den du vermutlich anspielst.

    Aber ich kenne Meerschweinchen nur im Kontext Haustier aus eigener Erfahrung, nicht als Lebensmittel. Das würde es erst mal sehr schwierig machen, denke ich. Eben Kopfsache. Vermutlich würde ich es mir nie bestellen, aber wenn ich es mal probieren müsste, könnte ich es dann auch zugeben, wenn es mir schmeckt.

    Das ist auch kein generelles Thema bei mir: Bei Hasen (oder Kaninchen, egal) habe ich kein Problem, sie zu essen, auch wenn ich sie als Haustiere mochte/mag.

    #40Verfasser rufus (de) (398798) 25 Jan. 23, 14:10
    Kommentar

    "zerlegtes Tierstück, das irgendwie zubereitet wird" - sobald Du es nicht "oh natühr" zubereitest, hast Du auch Gewürze und Geschmacksstoffe; deshalb erwähnte ich extra auch "Marinaden".


    Im Übrigen verweise ich auf die Beiträge von Bubo bubo und Dodolina.

    #41Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 25 Jan. 23, 14:19
    Kommentar

    War das nicht so, daß auch Campari seine Farbe von Läusen bekommt?


    Bei Heuschrecken kann ich mir vorstellen, daß es so ähnlich ist, wie Krabbenpulen.


    Manche Naturvölker essen gegrillte Vogelspinne. Neberg schrieb mal, daß, wenn man mal den Ekel überwunden hat, die dicken Maden unter irgendwelchen Baumrinden ausgesprochen lecker seien.


    Alles eine Frage der Gewöhnung.

    #42Verfasser ursus maritimus (1364942)  25 Jan. 23, 14:29
    Kommentar

    https://www.thevegetarianbutcher.de/produkte/...


    "Zutaten: 88% Sojabasis (Trinkwasser, texturiertes SOJAEIWEISS), Gewürzextrakte, Sonnenblumenöl, natürliche Aromen.


    Kann Weizen, Gerste, Ei und Sellerie enthalten. Dieses Produkt ist für die vegane Ernährung geeignet, Informationen zu Allergenen finden Sie beim Verzeichnis der Zutaten."


    https://www.thevegetarianbutcher.de/produkte/...


    "Zutaten: 91% Sojabasis (Wasser, SOJAEIWEISS, GERSTENMALZEXTRAKT), Gewürzextrakte, Branntweinessig, Dextrose, Speisesalz, Hefeextrakt, natürliches Aroma, Gewürze (Knoblauch, Pfeffer, Zwiebeln, Muskatblüte, Koriander, Ingwer), karamellisierter Zucker, Eisendiphosphat, Vitamin B12."


    Wer das isst, muss bestimmt sofort sterben; all diese Zusatzstoffe ...

    #43Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 25 Jan. 23, 14:37
    Kommentar

    https://www.beyondmeat.com/de-DE/products/the...


    "Wasser, Erbsenprotein* (16 %), Canolaöl, Kokosöl, Reisprotein, Aroma, Stabilisator (Methylcellulose), Kartoffelstärke, Apfelextrakt, Farbstoff (Rote Bete), Maltodextrin, Granatapfelextrakt, Salz, Kaliumsalz, Zitronensaftkonzentrat, Maisessig, Karottenpulver, Emulgator (Sonnenblumenlecithin)."

    #44Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 25 Jan. 23, 14:41
    Kommentar

    Wer mal mit Querdenkern über die krebserregenden Eigenschaften Chitin in Lebensmitteln diskutieren muss, sollte sich vorher diesen ausführlichen Faktencheck zu Gemüte führen (man muss die Insekten ja trotzdem nicht essen, auch wenn man realistische Überlesenschancen hat):


    https://faktencheck.afp.com/doc.afp.com.32JB36E


    Einleitung dieses Artikels:


    Der Stoff Chitin kommt in zahlreichen Organismen vor. Zu finden ist er unter anderem im Panzer von Insekten, in Pilzen, Hefen oder Algen. Online behaupten User, Chitin aus Insekten könne vom menschlichen Darm nicht verarbeitet werden. Der Stoff verursache angeblich Krankheiten und sei nicht für Säugetiere geeignet. Obwohl einige Teile von Insekten tatsächlich nicht verdaubar sind, birgt deren Verzehr aber keine Gefahr, wie Expertinnen und Experten gegenüber AFP erklärten. Der Verzehr löse auch nicht Krankheiten wie Krebs aus.


    weiterer Ausschnitt:


    Dabei verglich Janiak Chitin mit der Zellulose aus den Zellwänden vieler Pflanzen, für die der menschliche Körper ebenfalls kein Enzym besitzt, um diese abzubauen. "Wir essen nach wie vor Dinge wie Sellerie und sie sind gut für uns", erklärte Janiak.

    Auch wenn einige Teile des Gemüses nicht vollständig verdaut werden könnten, würden die darin enthaltenen unlöslichen Ballaststoffe dennoch zur Gesundheit beitragen: "Unser Darm extrahiert die Nährstoffe aus den Pflanzen und gibt die unverdaulichen Ballaststoffe weiter, die unseren Verdauungstrakt in Bewegung halten und für einen gesunden Stuhlgang sorgen. Ein Mangel an unlöslichen Ballaststoffen kann zum Beispiel zu Verstopfung führen."

    #45Verfasser harambee (91833) 25 Jan. 23, 14:44
    Kommentar
    Bubb, jetzt heult bestimmt jemand auf, weil Methylcellulose auch in Tapetenkleister drin ist oder so.

    Ist halt ein Verdicker und sorgt somit für eine bestimmte Konsistenz. Aber ist natürlich pöhse Chemie.
    #46Verfasser Dragon (238202) 25 Jan. 23, 14:49
    Kommentar

    Dextrose, Speisesalz, Hefeextrakt, natürliches Aroma ... Wer das isst, muss bestimmt sofort sterben; all diese Zusatzstoffe ...


    Das sagt niemand.

    Aber wenn ich Hackfleisch nehme, kann ich mir aussuchen, wieviel Zucker, Salz, Geschmacksverstärker ... ich hinzufüge. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass niemand das vegane Produkt nachwürzt. Fände ich traurig und langweilig, weil es dann überall gleich schmecken würde.

    #47Verfasser rufus (de) (398798) 25 Jan. 23, 14:56
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    @Dragon: 😂

    #48Verfasser B.L.Z. Bubb (601295)  25 Jan. 23, 14:56
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    Schon mal die Inhaltsstoffe von Margarine gelesen? 😉

    #49Verfasser eastworld (238866) 25 Jan. 23, 14:58
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    rufus: Es ging aber um "schreckliche Dinge", die da drin sind, nicht um "ich will mir aussuchen".

    #50Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 25 Jan. 23, 14:58
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    Vielleicht bin ich überempfindlich, aber ich bin jetzt raus.

    Wir haben hier eine interessante Diskussion geführt, klar, irgendwann etwas vom Thema abgewichen, woran ich möglicherweise nicht ganz unschuldig bin.

    In den letzten 5 Posts nimmt die Diskussion allerdings einen Ton an, der mir nicht mehr gefällt und das Hineingrätschen des Faktenchecks für eine Diskussion mit Querdenkern finde ich völlig überzogen. Man kann auch sachlich diskutieren, ohne dass gleich Querdenker ins Spiel gebracht werden und über "pöhse Chemie" verhohnepipelt wird.

    #51Verfasser B_Elanna (240251)  25 Jan. 23, 15:03
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    Da wir ohnehin schon vom Insektenthema ab sind, noch dies:


    Wenn ich Erbsenprotein zu mir nehmen will, esse ich Erbsen und möchte, dass diese auch als solche erkennbar sind. Sie müssen und sollen nicht mit allem Möglichen zusammengemanscht sein und so tun als seien sie etwas Fleischähnliches.


    Meine Erfahrungen mit Ersatzprodukten sind nun mal schlecht:

    Da gab es das "vegetarische Schnitzel". Fühlte sich ähnlich an wie Fleisch, schmeckte nicht ganz so, und es war beim besten Willen nicht mehr erkennbar, woraus es ursprünglich mal bestand.

    Dann: "Vegane Weizenbällchen". Ich hatte etwas Falafelartiges erwartet, oder etwas wie einen Getreidebratling in rund - eben ehrliches Getreide - und bekam etwas von gummiartiger, entfernt hackfleischähnlicher Konsistenz, das schmeckte wie abgestandenes Kochwasser von eingedosten Bockwürsten.


    Damit aus Getreide (oder anderen Pflanzen) etwas derartig Ungenießbares wird, muss ihm vorher Schreckliches angetan worden sein!


    Die Lust, weitere Ersatzprodukte auszuprobieren, ist mir danach vergangen.

    #52Verfasser Möwe [de] (534573) 25 Jan. 23, 15:17
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    und das Hineingrätschen des Faktenchecks für eine Diskussion mit Querdenkern finde ich völlig überzogen.


    Hmm, da fühle ich mich zu Unrecht angegriffen. Der von mir verlinkte Artikel enthält meiner Ansicht nach interessante Informationen. Dass die Querdenker auch diese Thematik aufgreifen und die Diskussionen dazu vergiften, war mir nicht bekannt und ich finde es durchaus wichtig, das zu wissen. Das heißt ja nicht, dass jeder, der mit solchen Lebensmitteln Probleme hat, ein Querdenker ist.

    #53Verfasser harambee (91833)  25 Jan. 23, 15:18
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    Nachtrag zu #52: Die jeweiligen Zutatenlisten konnte ich nicht sehen, da ich die Gerichte bestellt hatte.

    #54Verfasser Möwe [de] (534573) 25 Jan. 23, 15:21
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    Möwe, Deine Erfahrungen in allen Ehren, aber die kannst Du bei allen Lebensmitteln machen. Ich hab letztens auch "vegetarisches Rindfleisch" bestellt. Naja, lecker war anders. Aber es gibt eine Menge Sachen, die wirklich gut sind.

    #55Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 25 Jan. 23, 15:22
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    Bubb: Den Begriff "schreckliche Dinge" hast du selber aufgebracht. Für mich gibt es schreckliche Dinge und Dinge, die man einfach so schon nicht in seinem Essen haben möchte - aus welchen Gründen auch immer, zusätzlich zu den schrecklichen Dingen. Sei es der Anteil an Salz, Zucker ... per se nicht schrecklich, aber vielleicht nicht gewollt.

    Für mich ist z. B. der Gedanke an Retortenfleisch deswegen gruselig, weil mich das so an Frankensteins Monster erinnert. Kopfsache. Ich war auch von Dolly hin- und hergerissen. Fasziniert, was alles möglich sein kann, erschrocken auf der anderen Seite.


    Im Übrigen stimme ich B_Elannas # 51 zu.

    #56Verfasser rufus (de) (398798) 25 Jan. 23, 15:27
    Kommentar

    Dann hattest Du halt insgesamt mehr Glück mit sowas als ich, Bubb. ;-)


    Ich mag einfach Gemüse in seiner natürlichen Gemüseartigkeit und sehe, wenn ich ein vegetarisches Gericht essen will, keinen Grund, warum das dann so schmecken oder aussehen sollte, als sei es keins.


    #57Verfasser Möwe [de] (534573)  25 Jan. 23, 15:28
    Kommentar

    rufus, ich habe nur Sachs' Äußerung dazu auf die Spitze getrieben: "wenn man sich ansieht, was da alles hineinkommt, damit es dann im Endeffekt irgendwie nach dem schmeckt, was man eigentlich nicht essen will, hat die Begründung "gesunde Ernährung" jede Daseinsberechtigung verloren."

    #58Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 25 Jan. 23, 15:38
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    … Erdbeerjogurt seine Farbe irgendwelchen zerriebenen Blattläusen …

    In the 1950s and 60s my mother used to use cochineal to colour food, mainly to make pink icing for birthday cakes. It was just colouring and didn't have any flavour.


    #59VerfasserJaymack (805011) 25 Jan. 23, 16:07
    Kommentar

    Übrigens sind Pflanzen auch Lebewesen, und die Tiere essen Pflanzen. Also ich esse Tiere, weil ich Pflanzen liebe und diese sanfte Lebewesen vor einem schrecklichen Schicksal schützen will 🙂.

    Eat a cow, save a grass 🙂

    #60Verfasser Grossbouff (465598) 25 Jan. 23, 16:26
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    #60 von Grossbouff

    https://www.youtube.com/watch?v=uHplGaJioMo

    Da passt dieser satirische Sketch mit Anke Engelke et al. Einfach schön auf die Spitze getrieben und gut geschauspielert.


    (Gepostet von einer 90-Prozent-Vegetarierin)

    #61Verfasser Seltene Erde (1378604)  25 Jan. 23, 16:35
    Kommentar

    Gnihihi

    #62Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 25 Jan. 23, 16:45
    Kommentar

    Eine Diskussion mit überzeugten Vegetariern / Veganern ist ungefähr genaus sinnvoll, wie eine Diskussion über Religion (oder entspricht für viele vielleicht sogar einer solchen), also verkneife ich mir hier jede weitere Argumentation, schade um die Zeit.


    Nur bedenklich, wenn da jemand meint, er muss eine völlig harmlose Feststellung von Tatsachen auf die Spitze treiben, um sich dann gegen diese Überzeichnung erbost zur Wehr setzen zu können ....

    #63Verfasser Sachs (638558)  25 Jan. 23, 19:26
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    Ich bin kein "überzeugter Vegetarier oder Veganer". Mich stört es aber, wenn jede Erwähnung von "Ausweichprodukten" mit dem Hinweis auf die angebliche Gesundheitsschädlichkeit abgetan wird.
    #64Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 25 Jan. 23, 19:30
    Kommentar

    Mich stört an den "Ausweichprodukten" nicht die etwaige Gesundheitsschädlichkeit. Ich finde sie einfach unsinnig. Wie oben bereits andere schrieben - wenn ich kein Fleisch essen will, dann brauche ich auch keine Pflanzen, die so tun, als ob sie Fleisch wären. In letzter Zeit habe ich diverse Dokus über Ausweichprodukte angesehen und fand den enormen Aufwand, der nötig ist, um die Textur und den Geschmack auch nur annähernd zu erreichen, allein schon erschreckend. Da ess ich doch lieber gleich einen Grünkernbratling oder einen Zucchinipuffer, der so heißt, so ausschaut und so schmeckt.

    #65Verfasser Selima (107) 26 Jan. 23, 06:57
    Kommentar

    Mich stört bei der Diskussion um diese Ausweichprodukte, dass es bei normalen Fertigprodukten (normal im Sinne von "mit Tier", egal, ob bio oder nicht bio) heißt wird, sie seien u.a. ungesund wegen der ganzen Zusatzstoffe, viel zu viel Salz, Zucker und Fett etc. Jetzt geht man her und kocht selber, und plötzlich heißt es, Fertigprodukte sind toll, besser, alle, die etwas anderes sagen, sind nur gegen vegane oder vegetarische Ernährung.

    Wie schon weiter oben gesagt - selber kochen, dann hat man das wenigste Problem mit irgendwelchen ungewollten Zusatzstoffen.

    #66Verfasser rufus (de) (398798) 26 Jan. 23, 07:13
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    Das eh. Den Spaß lass ich mir eh ungern nehmen.

    #67Verfasser Selima (107) 26 Jan. 23, 07:19
    Kommentar

    Ich stimme Selima zu. Wenn ich vegan essen will, koche oder backe ich mir Gemüse etc. und brauche kein "künstliches" Schnitzel.

    #68Verfasser ursus maritimus (1364942) 26 Jan. 23, 07:20
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    Hach, und wenn man den Geschmack aber gern möchte, aber ohne Tierleid, ist das doch auch ok, oder? Kann man das nicht einfach mal akzeptieren? Den reinen Gemüsegeschmack will Euch doch auch niemand nehmen.
    #69Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 26 Jan. 23, 07:23
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    Schade, dass wir jetzt auf ein ganz anderes Thema gekommen ist. Vegane Ersatzprodukte - Pro und Contra ist zwar auch ganz interessant. Aber ich bin trotzdem dankbar für eure Erfahrungen und den Austausch zum Originalthema. Die Info von harambee zur Verträglichkeit von Chitin fand ich übrigens spannend. Danke dafür!

    Aus der weiteren Diskussion klinke ich mich aber aus, es sei denn, wir kommen zu den Insekten zurück.

    #70Verfasser Hassos Frauchen (270200) 26 Jan. 23, 07:28
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    Beim Gedanken an Insekten als gewöhnliches Nahrungsmittel bekommt für mich das Wort Massentierhaltung eine völlig neue Bedeutung. Und dann fantasiert mein Hirn, dass es bio-Ameisen aus Freilandhaltung geben könnte.
    SCNR

    Ich hätte Probleme Insekten zu essen, zumindest derzeit. Ich finde es trotzdem natürlicher als viele der Fleischersatzprodukte.

    Grundsätzlich denke ich hängt viel davon ab wie man sozialisiert wurde. Wenn man als Kleinkind dies und jenes bekommt, weil alle es essen, ist man eben anderes gewöhnt.

    Ich habe auch mit vielen Fleischsorten Probleme. Hund, Katze, Meerschweinchen...nicht weil ich sie als Haustiere sehe, sondern weil ich es nicht gewöhnt bin. Ich mag Fisch aber keine Meeresfrüchte.

    OT:Warum heißen die eigentlich MeeresFRÜCHTE?
    #71Verfasser senseless.at (777729) 26 Jan. 23, 07:39
    Kommentar

    B.L.Z. Bubb, das verbietet Dir doch keiner. Ich muss es aber doch für mich nicht gut finden. Verdirbt es Dir das Essvergnügen, wenn Frau S. aus B. kein Retortenfleisch oder Fleischersatzprodukte essen möchte, sondern lieber Gemüse brät?


    Zu den Insekten - da bin ich unentschieden. Beim Thema fällt mir unversehen der bittere Geschmack ein, den man im Mund hat, wenn einem beim Radeln Mücken zwischen den Zähnen landen. Das bremst meine Experimentierfreude noch etwas. Aber grundsätzlich dagegen bin ich nicht. Entscheidend wird der Geschmack sein wie auch bei Austern, generell Muscheln, Fischeiern, Rote Beten, gekochtem Sellerie, Bananen, Milchschokolade, Cola, Red Bull, Gummibärchentee - schmecken mir einfach nicht.


    #72Verfasser Selima (107)  26 Jan. 23, 07:50
    Kommentar

    Mal aus der Feder der EU, was zugelassen wurde und ein paar Hintergruende, einfach erklaert.

    approval insect novel food (europa.eu)

    Da gibt es im Detail noch einigen Klaerungsbedarf, aber manche Annahmen/Befuerchtungen, die am Anfang des Fadens geaeussert wurden, sind nicht zutreffend.



    #73Verfasser Wik (237414) 26 Jan. 23, 07:55
    Kommentar

    Auch ich habe ein inneres Zögern, wenn es um den Konsum von Insekten geht und das obwohl ich Garnelen gern esse (entdarmt, gepellt und nur den fleischigen Teil der hinteren Körperhälfte).


    Ein Aspekt ist sicher, dass ich generell nicht begeistert bin, wenn ich mit Insekten zusammentreffe. In irgendeiner Reportage sah ich mal Aborigines große dicke Maden in ein Blatt gewickelt im Feuer garen. Heraus kam eine komische, schleimige Masse. Ich glaube ich müsste schon sehr, sehr hungrig sein, um das zu versuchen. Bei der gegrillten Heuschrecke zum Knuspern kann ich mir vorstellen, dass das etwas für mich wäre, sobald ich mich überwunden hätte, das ganze Insekt in den Mund zu nehmen. Diese winzigen frittierten Fische, die es rund ums Mittelmeer gibt, mag ich ja auch nicht essen, weil da so alles inkl. Kopf, Flossen und Innereien mitgegessen werden.


    Mein Fleischkonsum ist sehr gering und sehr gewählt. Ich sehe da noch keine Notwendigkeit, Proteine durch Insektenkonsum aufzufüllen.


    Wenn es um die Zucht von Insekten geht, die dann in Form von Insektenmehl in Nahrungsmittel hinein kommen, kann ich den Ansatz nachvollziehen und verstehen. Allerdings verstehe ich nicht, was das dann ich Schokolade oder Snack-Riegeln soll und werde sicherlich genau auf die Zutatenlisten schauen.

    #74Verfasser La chatte (823589) 26 Jan. 23, 08:35
    Kommentar

    First course: Vegetable pâté with a garnish of peppered maggot purée, served with crispy fried jellyfish.

    Second course: Smallage stew. Bubbling away in a mucous ragout of boletus. 

    Main course: The haunch of a locust.


    The only disturbing thing about this menu is the smell of tenderly roasted fillet of beef wafting from the neighbouring table. 

    #75VerfasserBubo bubo (830116) 26 Jan. 23, 09:12
    Kommentar

    Gebratene Qualle habe ich sogar schon probiert - erstaunlich hart und eher uninteressant im Geschmack.

    #76Verfasser Selima (107) 26 Jan. 23, 09:20
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    @74 la chatte


    Da geht es hauptsächlich um Geld. Die Produktion der Insekten scheint sehr billig zu sein im Vergleich und die Produkte dann eben auch.

    Ist das Gleiche wie Bienenwachs für Kerzen oder eben Palmöl. Mittlerweile fast nur noch Palmöl, weil billiger.

    Was Industrie anbelangt erlaube ich mir die Behauptung, daß es da praktisch immer nur ums Geld geht, nicht um Umweltschutz, Humanität, Gesundheitsfürsorge oder sonst irgendeinen Grund.

    #77Verfasser ursus maritimus (1364942) 26 Jan. 23, 09:42
    Kommentar

    #77 Die Insektenpulver, die momentan auf dem Markt sind, sind meines Wissens nach deutlich teurer als andere "vergleichbare" Produkte (z.B., Pflanzenproteinisolate, Molkeprotein).

    Kann sein, dass das an der umgesetzten Mengen liegt (die Kosten fuer die Zulassung will das Unternehmen ja auch wieder reinholen), oder dass die Produzenten eine besonders hohe Marge fuer das innovative Insektenpulver abkassieren wollen.


    Demand for insect protein could hit 500,000 tons by 2030 (feednavigator.com) Eine Preisanalyse aus dem Tierfutterbereich, die Kosten fuer den menschlichen Verzehr sind sicher nicht geringer.

    #78Verfasser Wik (237414) 26 Jan. 23, 10:33
    Kommentar

    Genau kann ich das nicht sagen, weil ich es nicht recherchiert habe, ich hatte diese Information (günstige Produktion) aus dem Radio.


    Möglicherweise hat man da ja auch die riesigen Heuschreckenschwärme im Auge. Wäre sicher eine Hilfe für die geplagten Länder.

    #79Verfasser ursus maritimus (1364942)  26 Jan. 23, 11:28
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    Dazu sagte eine Expertin in einem Interview, dass Insekten für die menschliche Ernährung nicht aus Wildfängen kommen werden, sondern ausschließlich extra dafür produziert werden. Es wird also den heuschreckengeplagten Gegenden nicht helfen.

    #80Verfasser Selima (107)  26 Jan. 23, 11:33
    Kommentar

    With farmed insects, factory farming takes on a whole new dimension.

    #81VerfasserBubo bubo (830116) 26 Jan. 23, 11:36
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    #80 Spannend, offensichtlich hat man früher die Heuschrecken gegessen, was aber u.a. wohl angesichts der Art, wie sie heute bekämpft werden, und von Pestiziden keine so gute Idee mehr ist ...

    https://theconversation.com/swarming-locusts-...


    Und sorry, noch mal zu diesen veg. Ersatzprodukten. Ich habe dieses Argument nie verstanden, dass man, wenn man kein Fleisch essen will, dann auch keine Fleischersatzprodukte essen darf. Wieso denn nicht? Menschen ernähren sich aus den unterschiedlichsten Gründen vegan oder vegetarisch, warum sollte zu deren Ernährung keine Fleischersatzprodukte gehören? Mir fällt Mock Duck ein: https://en.wikipedia.org/wiki/Mock_duck , was aus der buddhistischen Küche kommt ...

    #82Verfassertelly (520167) 26 Jan. 23, 11:55
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    Klar darf man, wieso denn nicht? Ich persönlich mag es nicht.

    #83Verfasser ursus maritimus (1364942) 26 Jan. 23, 12:01
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    #82 Wer hat von nicht-Dürfen gesprochen? Hier haben Leute gesagt, für sie persönlich seien solche Produkte nichts, und zwar aus den und den Gründen. Das bedeutet nicht, dass andere, denen diese Produkte schmecken und insgesamt zusagen, nicht nach Herzenslust davon essen dürfen.

    #84Verfasser Möwe [de] (534573) 26 Jan. 23, 12:03
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    Das kriegt man schon öfter zu hören. Oder auch: Wenn man das isst, kann man ja auch gleich Fleisch essen ... Und es schwingt hier schon ein wenig mit, es sei eine "unnatürliche Nachahmung", um das zu essen, was man eigentlich nicht essen will ...

    #85Verfassertelly (520167) 26 Jan. 23, 12:17
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    Bei der letzten Heuschreckenplage in Kenia wurde durchaus berichtet, dass die Heuschrecken (vereinzelt) auch als Mahlzeit für Menschen und noch mehr als Viehfutter eingesetzt wurden: https://www.euronews.com/green/2021/02/23/ken...


    Das war zum Glück nur eine vorübergehende Möglickeit und da die Heuschrecken ja mit versprühten Giften bekämpft wurden, sicherlich auch nicht ohne Risiken.

    #86Verfasser harambee (91833) 26 Jan. 23, 12:23
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    #85 Auch das wären rein subjektive Meinungsäußerungen, die nichts darüber aussagen, ob man das generell "darf".


    Wenn ich sage: "Wassersport ist nichts für mich. Wenn ich unbedingt nass werden und frieren will, stelle ich mich daheim unter die kalte Dusche." heißt das auch nicht: "Ich finde es verwerflich, dass Menschen Wassersportarten ausüben, und möchte ihnen das verbieten."

    #87Verfasser Möwe [de] (534573)  26 Jan. 23, 12:25
    Kommentar

    Absurd die Annahme, daß man jemand anderem so etwas verbieten will.

    #88Verfasser ursus maritimus (1364942) 26 Jan. 23, 12:46
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    #87: Aber mit so einer Aussage wertest du das Interesse anderer an Wassersport ab, was ich schon ein wenig übergriffig finde. Deswegen würde ich persönlich es beim ersten Satz belassen.


    Auf die Ersatzprodukte bezogen: Ich finde es sehr gut, wenn Leute aus ethischen und/oder Umweltschutzgründen und/oder weil sie Bestimmtes nicht vertragen, Ersatzprodukte nutzen. Nur wenn Leute pflanzliche Ernährung pauschal für gesünder oder tierische für unnatürlich erklären (was aber auch schon wieder einen gewissen Missionseifer zeigt), würde ich mich fragen, warum sie dann die Tierprodukte originalgetreu nachbauen müssen. Ich kann mir aber auch nicht erinnern, dass mir das in derselben Person schon mal begegnet wäre.

    #89Verfasser JanZ (805098) 26 Jan. 23, 12:51
    Kommentar

    Im Internet gefunden:


    Kommt die rote Farbe beim Campari von der Schildlaus?


    Campari wurde, genauso wie viele Lippenstifte heute immer noch, mit dem aus Cochenilleschildläusen gewonnenen natürliche Lebensmittelfarbstoff Karmin (E 120) rot eingefärbt. Zur Lausgewinnung gibt es auf den Kanaren eigene Plantagen mit Kakteen. Dort trinken die Läuse den Kakteensaft, haben ein laues Leben und werden dann allerdings zur Weiterverarbeitung getrocknet und gemahlen. Campari hat bereits 2006 beschlossen auf künstliche Farbstoffe umzusatteln, so dass getrocknete und gemahlene Läuse heute nur noch in Lippenstiften zu finden sind. Also Männer, Vorsicht beim Küssen 

    #90Verfasser ursus maritimus (1364942) 26 Jan. 23, 13:45
    Kommentar

    JanZ, die "Ersatzprodukte" haben auch viel mit Ernaehrungsgewohnheiten und Bequemlichkeit zu tun.


    Viele Konsumenten tun sich leichter, mit Produkttypen umzugehen, die sie gewohnt sind. Wenn sich jemand entschliesst, von nun ab vegetarisch zu leben, dann kann der/diejenige entweder viele neue/andere Gerichte kochen und sich damit auseinandersetzen, ob das den Naehrstoffbedarf so abdeckt wie gewohnt. Oder dann halt nach wie vor ein (jetzt planzliches) Schnitzel mit Kartoffeln und Gemuese. Gerade wenn Fleischesser und Nichtfleischesser in einem Haushalt wohnen, kann das viel Arbeit und Doppelkochen ersparen.


    Fuer die Lebensmittelindustrie hat es den Vorteil, dass die Verarbeitung und Verpackung, und vieles andere auch, mehr oder weniger weiterlaufen koennen wie bisher.


    #91Verfasser Wik (237414) 26 Jan. 23, 13:46
    Kommentar

    Was ist denn "veganfreie Ernährung"? (#35)


    Ich denke, wie einige andere schon gesagt haben, dass es schlicht eine Sache der Gewohnheit ist. Insekten sind inhärent nicht ekliger als alles anders, was wir essen, und wenn es die erste Generation Kinder gibt, die damit aufwächst, ist es normal. (Mein Bruder hat auf Reisen ab und zu Insekten gegessen und sagt ebenfalls: knusprig, nichts schlimmes, aber eigentlich schmeckt man nur die Gewürze.)


    Ich persönlich werde vermutlich keine Insekten essen, weil ich generell nichts esse, was 'ganz' ist, also auch keine Muscheln - die Vorstellung, Köpfe, Verdauungssysteme und den Rest zu essen, finde ich fies. Steak von der Ameise würde ich sofort probieren, wenn man eine züchtet, die groß genug ist.


    Wie Möwe finde ich allerdings, dass man nicht anfangen muss, jetzt Insekten in alles mögliche zu mischen - Tiere sind es trotzdem, auch wenn es mir viel leichter fällt, Insekten in Massentierhaltung zu akzeptieren als Kühe.

    #92Verfasser Gibson (418762) 26 Jan. 23, 14:18
    Kommentar

    Um mal vom ganzen für und wider wieder auf den OP zu antworten:

    Zikaden am Stück fritiert fand ich durchaus essbar, recht knusprig.

    Seidenraupen gebraten waren sehr grenzwertig, von der Konsistenz ähnlich wie sehr dicker Schweinespeck aber ohne gute Aromen.


    Beides habe ich vor etwa 10 Jahren in Mittelchina degustiert.

    #93Verfasser unnaix (769252)  26 Jan. 23, 15:43
    Kommentar

    #90: Uii, ist dann nun ein neues Statement in Kontaktanzeigen: "Meine Küsse sind vegan"?

    Und sind die läusehaltigen Lippenstifte als nichtvegan markiert?

    Frage fürne Freundin.. 😉

    #94Verfasser drkimble (463961) 26 Jan. 23, 16:12
    Kommentar

    Steak von der Ameise würde ich sofort probieren (#92)


    Perhaps you could try a Zanti:

    https://www.youtube.com/watch?v=M_1FwlOAQT4


    I remember watching this episode of "The Outer Limits" in the mid-60s.

    #95Verfasser Stravinsky (637051) 26 Jan. 23, 16:34
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    sind die läusehaltigen Lippenstifte als nichtvegan markiert?


    E120 red color is made from dried Cochineal beetle blood. Its up to you to decide if its vegan/kosher/halal or not.


    According to the prevailing Islamic view, E904 is halal. This is because it is nothing more than a kind of transformation of plant matter with the help of an insect, comparable to the extraction of honey. 

    #96VerfasserBubo bubo (830116) 26 Jan. 23, 16:56
    Kommentar

    #94 Ich muss mal schauen, ob mein Yoghurt als nichtvegan gekennzeichnet ist 🤔

    Oh, da darf E120 sowieso nicht verwendet werden, na dann 😜


    #96 E120 is not dried blood, it’s an extract from the dried beetle. Insect blood is not red.

    Products containing E120 are definitely not vegan under any definition.

    #97Verfasser Wik (237414) 26 Jan. 23, 18:29
    Kommentar

    Ich kenne es auch nur so, dass vegane Lebensmittel extra gekennzeichnet werden. Nichtvegan gilt immer noch als Standard.

    #98Verfasser JanZ (805098) 26 Jan. 23, 19:12
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    Da B_Elanna sich ja aus dem Faden zurückgezogen hat, stelle ich mal die These in den Raum, dass das "veganfrei" in #35 ein Scherz war! Wik scheint das auch zu glauben, aber einige andere möglicherweise nicht.

    #99Verfasser harambee (91833)  26 Jan. 23, 19:15
    Kommentar

    Harambee, mein Beitrag bezog sich nicht auf #35, aber ja, veganfrei habe ich als humoristisch aufgefasst.


    JanZ “vegan”, “vegetarisch” sind Angaben, die man auf einer Verpackung machen darf (natürlich nur, wenn sie wahr sind), aber nicht muß. Ich würde auch kein Problem darin sehen, wenn jemand “nicht vegan” oder “nicht vegetarisch“ drauf schreibt.

    “Veganfrei” wäre meiner Meinung verwirrend und daher nicht zulässig.


    Entgegen der verbreiteten Meinung ist Lebensmittelkennzeichnung eigentlich recht logisch und sehr auf die Interessen der Verbraucher ausgerichtet. Natürlich gibt es ein paar Verbesserungsmöglichkeiten, aber im Großen und Ganzen…


    #100Verfasser Wik (237414) 26 Jan. 23, 21:12
    Kommentar

    Gut, "Scherz" kann ich mir vorstellen, aber auch dann muss es ja etwas bedeuten/ aussagen wollen. Was ist das Gegenteil von vegan? Jemand, der ausschließlich Tiere und Tierprodukte isst? Aber im nächsten Satz steht etwas von 'nicht so viel Fleisch'. Verstehen würde ich den Scherz schon gern.


    (Ich sage selbst oft "Ich bin eher der Anti-Vegetarier", aber trotzdem kann ich mit 'veganfrei' so recht nichts anfangen.)

    #101Verfasser Gibson (418762)  26 Jan. 23, 22:09
    Kommentar

    Also ich hätte unter "veganfrei" einfach verstanden, dass man um Produkte die mit "vegan" beworben / vermarktet werden einen Bogen macht, weil man keine Lust hat auf diesen Zug aufzuspringen, durchaus aber trotzdem mal ein (selbst gekochtes) veganes Gericht isst - nicht weil es vegan ist, sondern einfach weil es schmeckt.

    #102Verfasser Sachs (638558) 26 Jan. 23, 23:32
    Kommentar

    Das könnte sein. Da "vegan" ja auf allen möglichen Lebensmitteln steht, bin ich nicht auf die Idee gekommen, das mit hochverarbeiteten Lebensmitteln gleichzusetzen, aber im Rückblick ergäbe ein auf dieser reduzierten Sicht aufbauender Witz Sinn, stimmt.

    #103Verfasser Gibson (418762) 26 Jan. 23, 23:40
    Kommentar

    Vincent M. Holt (1885) WHY NOT EAT INSECTS? -

    Dieses Traktat ist mir als Reprint Ende der 1980er Jahre in die Hände gefallen.

     

    Unter dem Motto

     'Them insects eats up every blessed green thing that do grow, and us farmers starves.'

    'Well, eat them, and grow fat!'

     werden schön viktorianisch verschiedene Aspekte des Verzehrs von Insekten diskutiert:

     

    'I foresee the day when ... a dish of grasshoppers fried in butter as much relished by the English peasant as a similarly treated dish of locusts is by an Arab or Hottentot.'

     

    In Bezug auf landwirtschaftliche Schädlinge heißt es:

    'I suggest that these insect devourers should be collected by the poor as food.'

    - Vorzugsweise in Kinderarbeit:

    'Not only would their children then be rewarded by the farmers for hand-picking the destructive insects, but they would be doubly rewarded by partaking of toothsome and nourishing insect dishes at home.'

     

    Naja, ein Teller frittierte Kartoffelkäfer am Abend könnte die Sammler für den nächsten Tag außer Gefecht setzen.

     

    Dann werden alle möglichen Länder aufgelistet, in denen Insekten gegessen werden, mit der Fußnote 'It has been cleverly suggested by Simmonds, in his "Curiosities of Food" that their very name, Gryllus, is in itself an invitation to cook them.'

     

    Zum Mehlwurm:

    'The Meal-worm, the larva of a small beetle (Tenebrio), is generally looked upon with disgust, as only fit food for tame birds. Even the strong-stomached and hungry sailor will rap his sea-biscuit on the table to shake out the worms before eating it. Let him shake out the worms, by all means; but let him collect them, fry in lard, and spread the dainty upon hid dry biscuit.'

     

    'Wood-louse sauce is equal, if not distinctly superior, to shrimp.'

     

    Damit wären wir bei den Rezepten. Holts allgemeine Empfehlung ist, nur pflanzenfressende Insekten zu verzehren, und damit scheiden die heute so stark diskutierten Heimchen, Mehlwürmer und Schimmelpilzkäfer eigentlich aus. Aber so ganz hält er das auch nicht durch. Und viele Empfehlungen verbieten sich heutzutage durch den Artenschutz.

    Aber wenn ich mal die Gelegenheit haben sollte, ein Wespennest auszuheben, mache ich mir

    'Wasp grubs fried in comb'. Vielleicht mit ein bisschen Rührei?

     

     

     

    #104Verfasser Emil 14 (299747) 27 Jan. 23, 02:19
    Kommentar

    Danke, Emil, für dieses spannende Stück Zeitgeschichte, das du in den Tiefen des WWW gefunden hast. Ich musste beim Lesen unwillkürlich an "Robinson Crusoe" denken (warum auch immer)!


    Trotz allem Schmunzeln über die Textausschnitte komme ich doch ins Grübeln.

    Besonders der Absatz über den wurmzerfressenen Schiffszwieback. Ich frage mich dabei unwillkürlich, warum unsere Vorfahren irgendwann entschieden haben, dass "mit Würmern versetzte" Nahrung schlecht ist. Unsere Vorfahren werden ja wohl ihre Gründe gehabt haben, warum sie "wurmiges" Mehl gesiebt haben und die Würmer aus ihrem Brot klopften. War es Unverdaulichkeit? Kotzeritis? Gar noch schlimmere Krankheiten? Können Käferlarven eigentlich Krankheiten übertragen? Ich weiß es nicht, aber ich finde, man sollte zumindest mal aufklären, warum die Menschen (außer in einigen Extremgegenden) generell das Verzehren von Insekten nicht zum Standard gemacht haben. Insekten sind leicht zu fangen, im Überangebot da und trotzdem gibt es kaum Kulturen, die sie freiwillig in den Speisezettel integrieren.

    Irgendwas muss doch mal in grauer Vorzeit passiert sein, dass "Mensch" entschieden hat: nö danke, keine Insekten für mich. Grünzeug oder Fleisch/Fisch ist ok. Krabbeltiere nicht.

    Dass es nur Ekel war, kann ich mir einfach nicht vorstellen.

    #105Verfasser Hassos Frauchen (270200) 27 Jan. 23, 07:56
    Kommentar

    Ich könnte mir vorstellen, dass die Exkremente der Tiere das Problem ist. Die möchte man nicht unbedingt im Mehl haben.

    #106Verfasser Selima (107) 27 Jan. 23, 08:05
    Kommentar

    Ich sach nur kandierte Maikäfer ...

    https://www.nationalgeographic.de/tiere/2020/...

    #107Verfassertelly (520167) 27 Jan. 23, 08:06
    Kommentar

    sind ... die Exkremente das Problem sind.

    #108Verfasser Selima (107) 27 Jan. 23, 08:09
    Kommentar

    Nachtrag: Meine #107 bezug sich auf die Schlussfolgerung am Ende von #105, dass Insekten kaum freiwillig in Speisepläne integriert wurden/werden.


    Aus dem Artikel: "Dabei wurden in der Antike Insekten auch in Europa noch als Delikatesse angesehen. „Römer und Griechen verzehrten Heuschrecken und Termiten, die in dieser Zeit als Delikatesse und hochwertiges Nahrungsmittel galten."



    #109Verfassertelly (520167) 27 Jan. 23, 08:17
    Kommentar

    Ich vermute, dass es bei wilden Insekten darum ging, dass die sich teilweise auch von Kot oder Leichen (bzw Aas) ernährt haben oder auf infizierten Wunden sitzen.

    Dadurch können evtl Krankheiten übertragen werden.

    Das trifft aber für Insekten aus kontrollierter Zucht nicht zu. Und nur solche kommen ja in den Lebensmittelhandel.


    Das ist vielleicht ähnlich wie das religiöse Verbot von Schweinefleisch. Auch da gab es ja (früher und zu dortigen Klimabedingungen) aufgrund von Hygieneproblemen ebenfalls einen gesundheitlichen Grund, das nicht zu essen.

    Den Grund gibt es nicht mehr, aber das Verbot hat sich gehalten.


    Man kann aber lernen, sich von solchen kullturellen Tabus nicht abschrecken zu lassen.

    Und Proteine aus Insekten können aus Platz- und Klimagründen eine gute Alternative zu Fleisch sein.

    #110Verfasser Dodolina (379349) 27 Jan. 23, 08:19
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    Nachdem ich die ganze Nacht darüber gegrübelt habe (Scherz!), nochmal zu dem eventuellen Scherz in #35: Für mich war veganfrei eine zu fleischfrei analoge Wortbildung und ich finde, darin liegt eine gewisse Komik, gerade weil der Begriff bei der Logikprüfung natürlich durchfällt.


    PS: Allerdings gerät mein Bild gerade ins Wanken: Die Chefkochseite, die vermutlich nicht als Satireseite anzusehen ist, bietet laut Google "12.146 schöne Vegan Frei Rezepte". Ich werde nicht weiter nachforschen.

    #111Verfasser harambee (91833)  27 Jan. 23, 08:19
    Kommentar

    OT

    #110 Das ist vielleicht ähnlich wie das religiöse Verbot von Schweinefleisch. Auch da gab es ja (früher und zu dortigen Klimabedingungen) aufgrund von Hygieneproblemen ebenfalls einen gesundheitlichen Grund, das nicht zu essen.

    Den Grund gibt es nicht mehr, aber das Verbot hat sich gehalten.


    Das ist nach neueren Erkenntnissen unwahrscheinlich. Es geht beim Schweinefleischtabu eher um die Abgrenzung. Ernährung ist etwas sehr Emotionales, Essen ist für viele im Ausland die Verbindung zur Heimat/Familie oder mit Erinnerungen an Personen oder Situationen verbunden. Mit Ernährung kann man sich aber eben auch kulturell abgrenzen. Die westsemitischen Bewohner der südlichen Levante grenzten sich dadurch voneinander ab - die Schweinefleischesser von den Schweinefleischverweigerern. Erstere bewohnten die Bereiche, in denen Schweinehaltung besser möglich war, die anderen die Bereiche, in denen das nicht der Fall war. Da Schweine nicht schwitzen können, brauchen sie Schatten und Wasser oder Schlamm um in der heißen Levante überleben zu können. Also war die Schweinehaltung eher in den Flussniederungen möglich.

    #112Verfasser Selima (107)  27 Jan. 23, 08:29
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    Jews in ancient times were forbidden to eat pork because pigs also eat carrion. They were also forbidden to eat foxes or vultures for the same reason. Rabbits, sheep, cattle or locusts, on the other hand, did not eat carrion and were therefore pure animals.

    #113VerfasserBubo bubo (830116) 27 Jan. 23, 08:38
    Kommentar

    Allein schon die fragwürdige Recht- oder eher Schlechtschreibung von "Vegan Frei" sollte einem/r gestanden Leoniden/in die Haare zu Berge stehen lassen. Alle.

    #114Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 27 Jan. 23, 08:44
    Kommentar

    OT (letztes von meiner Seite)

    #113 Das sind die Erklärungen, die man abgibt, um Essgewohnheiten zu erklären. Sie sind nicht die Ursache für Essgewohnheiten.


    Hasen, Kaninchen, viele Nager, Hunde und Pferde sind übrigens (Auto-)Koprophagen.

    #115Verfasser Selima (107) 27 Jan. 23, 08:52
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    It would have been possible to breed pigs in the fertile Nile Delta. Also in the area between the Euphrates and the Tigris. So the climate was not the reason, there were religious reasons. Crawling worms were also not allowed to be eaten, but locusts were.

    #116VerfasserBubo bubo (830116)  27 Jan. 23, 08:59
    Kommentar

    Jetzt muß ich doch nochmal, weil da einfach Fehlinformationen verbreitet werden:

    Die Unterägypter (also die Bewohner des Nildeltas) waren bei den Oberägyptern verschrien, weil sie Schweine hielten und aßen. Schweine wurden auch in Untermesopotamien gehalten und gegessen, z.B. in antiken Lagash - deutlich seltener als Schafe und Ziegen, aber doch.

    #117Verfasser Selima (107) 27 Jan. 23, 09:16
    Kommentar

    Man konnte vor Zeiten in Karlsruhe in einer Kneipe Ameisentoast bestellen.


    Habe ich nie gemacht, aber die Idee ist nicht gerade neu.

    #118Verfasser ursus maritimus (1364942) 27 Jan. 23, 09:22
    Kommentar

    It was also possible to keep pigs in the Jordan Valley, the Bible even tells us about it. Nevertheless, the prohibition that Yahweh gave them persisted. The Muslims later took over the commandment from the Jews. It had nothing to do with the climate.

    #119VerfasserBubo bubo (830116) 27 Jan. 23, 09:29
    Kommentar

    Ich frage mich dabei unwillkürlich, warum unsere Vorfahren irgendwann entschieden haben, dass "mit Würmern versetzte" Nahrung schlecht ist. (#105)

     

    That doesn’t seem to be the case in all cultures. I remember a film about a missionary who went to the Inuit. When they offered him some meat that was crawling with worms/maggots, he refused to take it. The Inuit were offended: “This is our oldest meat!”

    #120Verfasser Stravinsky (637051) 27 Jan. 23, 09:58
    Kommentar

    Perhaps our (Central European) ancestors were not so dependent on eating worms. They had enough domestic animals, fruits and grains. Worms and mice were rather the pests that destroyed fruit and grain and were fought against. They were not considered a nutritious treat, which is perhaps different for the Arctic peoples. 

    #121VerfasserBubo bubo (830116) 27 Jan. 23, 10:11
    Kommentar

    Da Schweine keine Insekten sind, haben wir uns wohl mal wieder vom Fadenthema entfernt. Ich finde die Frage, warum solche Verbote und Gebote erlassen wurden, durchaus interessant, verstehe aber nicht ganz, was Du,Bubo Bubo, eigentlich sagen willst. Es bestreitet doch - so nehme ich jedenfalls an - niemand, dass die Religion derartige Verbote und Gebote verbreitet hat und dass diese Verbote und Gebote dann ein Eigenleben führen können, das mit den ursprünglichen Gründen nicht mehr unbedingt was zu tun hat.


    Ich glaube aber nicht, dass diese Verbote sprichwörtlich vom Himmel gefallen sind, weil ein Gott oder ein Bote oder was oder wer auch immer sich das ohne jeden Anlass in den Kopf gesetzt hat. Ich bin davon überzeugt, dass es immer einen realen Hintergrund (Notwendigkeiten, Gefahren, ...) für diese Verbote und Gebote gibt und dieser reale Hintergrund ist nicht die Religion selbst. Die Religion sorgt unter Umständen dafür, dass die Verbote und Gebote auch an Orten oder zu Zeiten gelten, an denen der reale Hintergrund gar nicht mehr vorliegt. Allerdings gilt das nicht nur für religiöse Regeln, sondern auch für viele Verhaltensempfehlungen im Alltag.

    #122Verfasser harambee (91833) 27 Jan. 23, 10:20
    Kommentar
    @120: Das erinnert mich an die Karl May- Bücher meiner Kindheit, und speziell an die aus dem Wilden Westen: Da war, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe, die Bärentatze das Beste am erlegten Bären, aber erst, wenn das Tier schon länger tot und das Fleisch von Würmern besiedelt war. Ob selbige mitgegessen wurden, weiß ich allerdings nicht mehr.
    #123Verfasser Dragon (238202) 27 Jan. 23, 10:21
    Kommentar

    Dazu fällt mir die sardische Käsespezialität Casu Marzu ein: https://de.wikipedia.org/wiki/Casu_Marzu

    #124Verfasser Selima (107) 27 Jan. 23, 10:25
    Kommentar

    @122: Of course, we do not know what Yahweh had in mind, but he gave precise instructions. And it is mentioned that scavengers were not to be eaten. No crawling worms or  any kind of creeping thing either, they were unclean. Locusts, on the other hand, did not fall under the commandment. I do believe that it had to do with health.

    #125VerfasserBubo bubo (830116) 27 Jan. 23, 10:30
    Kommentar

    #124:

    Casu Marzu ist ein überreifer Schafskäse aus Sardinien, der durch die „Käsefliege“ Piophila casei mit deren Eiern belegt wird und dadurch Maden enthält.

    ...

    Es bestehen ... Bestrebungen, durch hygienische Maßnahmen sicherzustellen, dass die Fliegen nicht auch in Kontakt mit Kadavern kommen, bevor sie sich auf dem Käse niederlassen können.


    Na wunderbar ...

    #126Verfasser Stravinsky (637051) 27 Jan. 23, 10:44
    Kommentar

    Vor Es bestehen ... Bestrebungen steht da noch: Seit dem Jahr 2005 sind Produktion und Vertrieb nach dem EU-Lebensmittelrecht verboten

    #127Verfasser manni3 (305129) 27 Jan. 23, 10:56
    Kommentar

    Oh, für Madenkäse muss man nicht bis nach Sizilien.

    Hierzulande gibt es den Würchwitzer Milbenkäse – Wikipedia.



    #128Verfasser Serendipity_4 (677936) 27 Jan. 23, 10:58
    Kommentar

    OT: Re #111: "Vegan frei" auf der Chefkochseite: Das sind Treffer, die die beiden Begriffe "vegan + frei" enthalten, z.B. "vegan und glutenfrei", "...vegan, frei nach Jamie Oliver", ...


    Zum Thema: Ich habe noch nie Insekten gegessen und es reizt mich auch nicht. Aber wer weiß schon, was die Zukunft noch bringt? Ich habe allerdings durchaus schon im Supermarkt getrocknete Maden (Mehlwürmer? Bin mir nicht mehr sicher.) bei den Lebensmitteln gesehen. Die standen in der Nähe der Leinsamen, die ich gesucht hatte.

    #129VerfasserRLDMJZ (794308) 27 Jan. 23, 11:09
    Kommentar

    Bei Lidl hatten sie mal gewürzte Heuschrecken als Snack. Waren soweit OK, die mit Chili waren mir aber zu scharf. Ja, ich kaufte mehrere Tüten 😀

    #130Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 27 Jan. 23, 11:21
    Kommentar

    Sind die noch im Angebot? Dann würde ich sie auch mal gerne probieren ...

    #131Verfasser Stravinsky (637051) 27 Jan. 23, 11:24
    Kommentar

    Nein, ist schon ein paar Jahre her; war glaub ich noch vor Corona.

    #132Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 27 Jan. 23, 11:26
    Kommentar

    Würchwitzer Milbenkäse, das klingt für mich sehr nach Würg.

    Würde es mich wahrscheinlich auch 🙂

    #133Verfasser ursus maritimus (1364942) 27 Jan. 23, 11:33
    Kommentar

    #129 In der Tat! Vielen Dank für den Hinweis und sorry an alle für die Irreführung. Ich hatte nach "veganfrei" gesucht, aber in die Rezepte nicht reingeschaut. Die merkwürdige Schreibweise war mir zwar auch aufgefallen, aber ich habe nicht geschaltet.

    #134Verfasser harambee (91833)  27 Jan. 23, 11:35
    Kommentar

    @ #118:

    Man konnte vor Zeiten in Karlsruhe in einer Kneipe Ameisentoast bestellen.


    Ich hab auch schon mal Ameisenkuchen gebacken - war echt lecker ....


    [SCNR]

    #135Verfasser Sachs (638558) 27 Jan. 23, 13:37
    Kommentar

    #128 ... wobei Milben keine Insekten sind ;)

    #137Verfasser Selima (107) 27 Jan. 23, 18:43
    Kommentar

    Upps, stimmt, ameisl! :- )

    #138Verfasser Serendipity_4 (677936) 30 Jan. 23, 09:24
    Kommentar

    Man muss auch erwähnen, dass weder die Maden noch die Milben im Käse gezielt gegessen werden, die sind (mehr oder weniger) Kollateralschaddn. Es geht da um den Geschmack/das Aroma, das im Käse entsteht.

    #139Verfasser Wik (237414) 30 Jan. 23, 09:38
    Kommentar

    Es ist vielleicht nicht vorgesehen, die Maden im Käse zu essen. Was ich aber mal beobachten durfte, als jemand so einen Käse verspeist hat, da wurden die Maden von der Oberfläche abgeschabt, die die drin waren wurden aber mitgegessen.


    Der Gestank war übrigens überwältigend!


    Aber Jackfruit soll ja auch sehr lecker sein.

    #140Verfasser ursus maritimus (1364942) 30 Jan. 23, 10:11
    Kommentar

    Ursus, du meinst Durian, oder? Die Stinkfrucht. Das ist was anderes als Jackfruit.


    Ich hab den Würchwitzer Milbenkäse auch mal aus Versehen gegessen 😉

    Eine ganz kleine Menge nur; er schmeckt vor allem "räß". Die Milbenbevölkerung war nicht mehr vorhanden.



    #141Verfasser Serendipity_4 (677936)  30 Jan. 23, 10:15
    Kommentar

    Mexican jumping beans:

    https://en.wikipedia.org/wiki/Mexican_jumping...


    The beans are considered non-toxic but are not generally eaten.

    Oh, schade ...

    #142Verfasser Stravinsky (637051) 30 Jan. 23, 11:05
    Kommentar

    Ah, stimmt. Danke Serendipity_4.

    Das habe ich verwechselt.


    Was ist räß? Scharf? Würzig?

    #143Verfasser ursus maritimus (1364942) 30 Jan. 23, 11:07
    Kommentar

    Ja, genau! Kombi aus "scharf" und "deutlich salzig". Scharf allerdings nicht im Sinne von "Chili-scharf", sondern eher in Richtung des englischen "sharp cheese".

    #144Verfasser Serendipity_4 (677936) 30 Jan. 23, 11:11
    Kommentar

    Raß ist der Rettig, wenn er nach dem Salzen richtig gut durchgezogen ist.

    #145Verfasser bluesky (236159) 30 Jan. 23, 12:29
    Kommentar

    Hm, bei uns ist er es (räaß) dann gerade nicht mehr. Ansonsten ist ein gut gereifter Käse räaß/raß, wie Dipi sagt. Es gibt auch räaße Mitmenschen.

    #146Verfasser Selima (107) 30 Jan. 23, 12:47
    Kommentar

    Ich kenne räß so wie Dipi und Selima.

    #147Verfasser manni3 (305129) 30 Jan. 23, 14:09
     
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