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    Ukraine VII

    Kommentar

    Hier war der vorherige Faden

    Ukraine VI - Chat room: English ⇔ German Forums - leo.org


    Ich bitte darum, die Diskussion weiterhin höflich und respektvoll zu führen, auch wenn unsere Meinungen und Auslegungen manchmal auseinandergehen. Danke!

    Verfasser Wik (237414) 20 Feb. 23, 17:56
    Kommentar

    Danke, Wik, für den neuen Faden. Schade nur, dass es einen neuen Faden geben musste. Dass es noch Krieg gibt. Ich wünsche mir, dass dies der letzte Faden ist.


    Siehe auch: Ukraine VI - #289

    dann muss ich an ein altes Sprichwort denken:

    Im Krieg und in der Not ist der Mittelweg der Tod.


    Oberst Reisner sagt dazu: "Klotzen und nicht kleckern", aber ich höre da "Klotzen und nicht geckern". Das ist vielleicht die österreichische Version des Spruches oder es liegt an meinen amerikanischen Ohren.

    c. 6:40 bei https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/...


    Das Interview ist von vor vier Tagen.

    Es ist alles ein riesiger Ressourcenkrieg und beiden Seiten gehen die Munitionen aus. Russland sitzt am längeren Hebel, weil es ein sehr großes Land ist und selber Munition herstellen kann. Die Ukraine ist anscheinend 100% vom Westen (oder vom Ausland) abhängig für seine Munition.

    Komisch. Eigentlich war die Ukraine zu Zeiten des kalten Krieges als "Waffenschmied der Sowietunion" bekannt. Auch seit ihrer Unabhängigkeit hat die Ukraine Waffen hergestellt und sogar exportiert. Was ist daraus geworden? Gibt es jetzt keine Kapazitäten mehr, weil alle Männer an der Front sind? Oder sind die ganzen Waffenfabriken von den Russen schon zerbombt worden? Die Motor Sitsch z.B. wurde getroffen, WIMRE. Vielleicht sind das die falschen Fabriken, die in der Ukraine sind bzw. waren. Wer hat die Munition für die ganzen "sowietische" Waffen hergestellt? Nur Russland? Weiß jemand mehr?

    #1Verfasser wupper (354075)  24 Feb. 23, 10:52
    Kommentar

    In my view, Ukraine completely failed at a crucial moment and is now painfully suffering the consequences. 

    When green men suddenly appeared in Crimea out of nowhere in 2014, an anti-terrorist squad should have been sent in immediately to arrest and lock up these men and kill them if necessary. At some point, someone would have asked what happened to them, and then their true identity would have become known. 

    On this point, Kiev acted far too hesitantly and these green men without nationality insignia gradually captured the airports in Crimea, barracks buildings, port facilities and so on. 

    I bet that in any other state in Europe it would have been unthinkable to tolerate these guys for more than a day. But Kiev was distracted by the shooting and violent protests on the Maidan. Today you can guess who was shooting indiscriminately at police and demonstrators there. It would be Putin's Little Green Men, disguised in civilian clothes. 

    It was only 48 hours of Kiev inaction and inertia that cost Ukraine Crimea. And that whetted Putin's appetite for more. Let him choke on it. 

    #2VerfasserBubo bubo (830116) 24 Feb. 23, 11:41
    Kommentar

    Findet Ihr eigentlich, dass es sinnvoll ist, zur Ukrainefrage Petitionen auf change.org zum Ukrainekrieg einzustellen oder bei diesen zu unterschreiben? Ich glaube ja, dass Petitionen manchmal ihren Sinn haben, bin aber meistens skeptisch, weil komplizierte Fragen auf ein ja oder nein heruntergebrochen werden müssen.


    Die Petition von Frau Wagenknecht und Frau Schwarzer ("Manifest für Frieden") läuft seit zwei Wochen und hat jetzt über 600.000 Unterschriften. Seit heute gibt es eine von den Vorsitzenden der Jungen Union und der Jungen Liberalen initiierte Gegenpetition mit dem Titel "Solidarität mit der Ukraine: Manifest für Freiheit in Europa!", die in den ersten Stunden gut 7.000 Unterschriften gesammelt hat. Wenn man weiter schaut, gibt es noch einige weitere nicht so bekannte Petitionen, aus meiner Sicht teilweise kurz hinter der Grenze des Absurden.


    Bei der heute bgonnenen Petition gibt es ein paar Sätze, die mir nicht gefallen, aber die Richtung passt mir eher als die der Wagenknecht/Schwarzer-Petition. Unterschreiben möchte ich sie aber nicht. Allerdings würde es mich stören, wenn die Wagenknecht/Schwarzer-Resolution auch in ein ppar Wochen mehr Stimmen hat als die Gegenpetition. Eigentlich ist das natürlich unwichtig, weil diese Petitionen ohnehin keine praktischen Auswirkungen haben werden.


    Wenn es schon diese Petition gibt, dann hätte ich mir gewünscht, dass die Antragsteller sich im Vorfeld um eine breitere Basis bemühen. Es hätte doch möglich sein müssen, auch die Jugendorganisationen der SPD und der Grünen mit einzubinden?

    #3Verfasser harambee (91833) 24 Feb. 23, 13:41
    Kommentar

    harambee, ich unterschreibe grundsätzlich nur Petitionen, hinter denen ich voll und ganz stehe. Im Fall des Ukraine-Kriegs ist das für mich schlichtweg nicht möglich, weil ich selbst keine eindeutige Position beziehen kann. Die Situation ist (zumindest für mich) viel zu komplex, um auf eine solche Petition eindeutig mit Ja oder Nein zu antworten.

    Und wie du schon sagst: Eine Petition ist bei diesem Thema ohnehin vergebliche Liebesmüh. Dieses Geschehen wird auf einer anderen Bühne entschieden.

    #4Verfasser fehlerTeufel (1317098) 24 Feb. 23, 13:59
    Kommentar

    One year of the three-day special military operation. And a curious year it has been.


    Here is a link to an interesting article from milblogger CDR Salamander about a discussion paper recently released by the Estonian MOD which deals with misconceptions, and corrections thereto, of the conflict and the way forward from here in terms of military security within the NATO framework. The second link to to the paper itself (in PDF format) for those who wish to cut to the chase.


    https://cdrsalamander.substack.com/p/a-view-f...


    https://kaitseministeerium.ee/en/mythsandlessons


    The third link is an interview with Russian defense analyst Pavel Felgenhauer in Al Jazeera about his thoughts and predictions for Year Two of the conflict.


    https://www.aljazeera.com/news/2023/2/21/qa-d...


    Link four is an article released today about how an exit from the conflict might look should diplomacy erupt in the region and the necessity to be ready for that possibility.


    https://responsiblestatecraft.org/2023/02/24/...


    RE: Ukraine VI, 215


    Auch wenn wir Dir nicht immer alles glauben werden (selbst wenn Du Recht hast), sind Deine Einschätzungen für mich und sicherlich einige andere interessant.


    harambee, for the love of all that's holy, do not believe me uncritically. I read as much as I can and link here to what I find interesting, but that certainly doesn't mean the articles or I are correct. I exercise due diligence, but I am as prone to error as the next guy. An example: you would have been astounded by the confidence accompanying my pontification that the Russian military build-up near Ukraine was just more saber-rattling — after all, we had seen it in the years before. I made that pronouncement over dinner with our next-door neighbor on 20 February 2022.


    Ah, well. The mistakes help keep me honest, I guess.

    #5Verfasser Solitudinarian (236315)  24 Feb. 23, 16:29
    Kommentar

    Schön, Dich wiederzusehen, Solitudinarian!


    Danke auch für die Links. Im letzten Link habe ich etwas gefunden, was zu meinen #290 und #292 aus dem letzten Faden passt:


    Zelensky is an inspiring and effective wartime leader, but he risks overpromising, potentially tying his hands politically should he need to scale back his war aims. The same goes for NATO’s leaders.


    #5 you would have been astounded by the confidence accompanying my pontification that the Russian military build-up near Ukraine was just more saber-rattling — after all, we had seen it in the years before.


    Da bist Du nicht allein, denn das haben auch viele Ukrainer gedacht, wie man immer wieder (gerade auch jetzt am Jahrestag) hört.

    #6Verfasser harambee (91833) 24 Feb. 23, 17:10
    Kommentar

    Zum Thema Solidaritätsbekundungen mit der Ukraine, ein Exzerpt aus dem Deutschlandfunk:

    Mehrere Landtage hissten ukrainische Fahnen und gedachten der Opfer des Krieges. Zwischen den Städten des Westfälischen Friedens, Münster und Osnabrück, bildeten etwa 20.000 Menschen eine 50 Kilometer lange Kette.


    Mich erstaunt diese Leistung: 20.000 Menschen stehen zwischen Münster und Osnabrück (zwischen den jeweiligen Friedenssälen). Ist fast imposanter noch als via change.org (o.ä.) 20.000 Unterschriften zu bekommen.

    #7Verfasser Seltene Erde (1378604)  24 Feb. 23, 18:42
    Kommentar

    Imposant, vielleicht. Aber leider auch vollkommen nutzlos.

    Entschuldigung, aber eine Kundgebung in Deutschland interessiert weder die russische Führung, noch hilft sie der Ukraine…

    #8Verfasser Wik (237414) 24 Feb. 23, 22:18
    Kommentar

    Wenn eine solche Kundgebung den ukrainischen Geflüchteten hier in Deutschland auch nur ein klein wenig Trost bringt, weil sie sehen können, dass viele Menschen an ihrer Seite stehen, dann hatte diese Kundgebung aus meiner Sicht schon ihren Sinn.

    #9Verfasser La chatte (823589) 25 Feb. 23, 08:37
    Kommentar

    Mal wieder ein Zitat zur Lage vor etwa 1h:

    Die UA- Verteidigung geht äußerst effizient zu Werke. Kein Wunder, denn sie haben frische Artilleriemunition (155mm- Granaten und HIMARS/ MARS 2- 150km Reichweiten- Raketen) erhalten, als auch neue Javelins und Stinger. Damit wurden vorgestern sage und schreibe 100 Angriffe abgewehrt und gestern 70.


    Alle Frontabschnitte sind weitestgehend stabil. Wer momentan seine Feuerrate deutlich reduziert hat, sind die Russen. Dazu passend: mittlerweile ist auch geklärt, was bei dem MARS-2- Angriff auf Mariupol alles getroffen wurde: das Wichtigste war ein Munitionsdepot, wo Artilleriemunition für einen ganzen Monat gelagert wurde und ein riesiges Treibstoffdepot + eine Kaserne.


    Kein Grund um in Jubelstürme auszubrechen, aber auch die Motivation der UA- Armee ist ungebrochen hoch. Wir stehen in regelmäßigen Kontakt mit Soldaten direkt an der Front. Vor allem die zu erwartenden Kampf- und Schützenpanzer sind ein gewaltiger Tritt in den Motivationsar…. Sie wissen am besten was möglich ist und was nicht und sie sagen uns ganz klar- wir können das gewinnen.


    Die russischen Verluste bis zum gestrigen Tag:


    Soldaten: 147.470 (+650)

    Kampfpanzer: 3.375 (+12)

    Schützenpanzer: 6.609 (+9)

    Artilleriesysteme: 2.373 (+10)

    MLRS: 475 (+1)

    Luftverteidigungssysteme: 247

    Kampfflugzeuge: 299

    Kampfhubschrauber: 288 (+1)

    Drohnen: 2.035 (+2)

    Marschflugkörper: 873

    Schiffe/ Boote: 18

    LKWs/ Tankfahrzeuge: 5.235 (+11)

    Spezielle Ausrüstung: 230 (+1)




    #10Verfasser jo-SR (238182) 25 Feb. 23, 10:54
    Kommentar
    Wik, solange die Unterstützer des Aggressors zB in München und Berlin auf die Straße gehen, müssen auch die Unterstützer des angegriffenen Landes auf die Straße, damit nicht irgendwie der Eindruck entsteht, erstere wären in der Mehrheit.
    Für die Ukraine bringt das nicht unmittelbar was, aber für die deutsche Innen- und Außenpolitik sehr wohl.
    #11Verfasser Qual der Wal (877524) 25 Feb. 23, 15:20
    Kommentar

    #9 (La chatte), #11 (Qual der Wal)


    +1

    #12VerfasserMr Chekov (DE) (522758)  26 Feb. 23, 07:17
    Kommentar

    Ja, aber...


    Die Veranstalter der "Menschenkette für Frieden" unterstützen weder explizit die Ukraine, noch verurteilen sie den Aggressor. (Friedenskette Münster-Osnabrück 24.02.23 (friedenskette23.de) ) Die Ziele sind ja sicher lobenswert, aber eben sehr allgemein und idealistisch. Das hat nicht unbedingt nur Zustimmung hervorgerufen ( Ukraine-Krieg: Menschenkette für Frieden zwischen Münster und Osnabrück am Nachmittag - Westfalen-Lippe - Nachrichten - WDR )


    #11 ...damit nicht irgendwie der Eindruck entsteht, erstere wären in der Mehrheit.

    Siehts du da ganz ernsthaft die Gefahr, dass das passiert?

    #13Verfasser Wik (237414) 26 Feb. 23, 19:46
    Kommentar
    #13: Wir sind im zweiten Jahr eines Krieges, von dem wir nicht wissen, wie lange er noch dauert und was noch passiert. Vor allem, welche Propaganda-Tricks Russland noch so auf Lager hat. Und schon bei Corona haben wir gesehen, dass Deutschland hier eher anfällig zu sein scheint. Insofern wäre mein Motto: Wehret den Anfängen.
    #14Verfasser Qual der Wal (877524) 26 Feb. 23, 22:24
    Kommentar

    #14 verstehe ich nicht wirklich... ;)

    Nochmal: siehst du ernsthaft die Gefahr, dass der Eindruck (national oder international) entstehen koennte, dass Deutschland die Ukraine nicht unterstuetzt, oder dass Deutschland die Aggression Russlands unterstuetzt?


    #15Verfasser Wik (237414) 27 Feb. 23, 17:04
    Kommentar
    Wie geht die nächste Präsidentschaftswahl in USA aus? Was macht ein republikanischer Präsident? Wenn sich die USA aus der Unterstützung der Ukraine zurückziehen, steht die EU/Europa ziemlich alleine da und Deutschland müsste eigentlich die Führung übernehmen.
    Ich sehe Scholz nicht als den entschlossenen zweiten Churchill, sondern eher als jemanden, der sich dem „Druck von der Straße“ beugen würde (auch wenn er es anders formuliert, von wegen „besonnen“ etc.) und die Ukraine zaudernden Schrittes langsam aber sicher ihrem Schicksal überlassen würde. Wie gesagt, wenn er den Eindruck hat, dass die Mehrheit der Wähler hinter ihm stehen würde. Scholz würde das nie öffentlich sagen, aber alle möglichen Ausreden erfinden. Daher ist es innenpolitisch wichtig, einen Gegenpol gegen die Putinunterstützer zu bilden.

    Und ja, das ist kein sehr positiver Blick auf unseren Kanzler und ich halte eigentlich nichts von Pauschalurteilen gegenüber Politikern. Ich bin nur gerade sehr skeptisch, da wir nicht wissen, was noch kommt.
    #16Verfasser Qual der Wal (877524) 27 Feb. 23, 22:51
    Kommentar

    auch wenn er es anders formuliert, von wegen „besonnen“ etc.


    Dazu möchte ich (ev. ein 2. Mal) darauf hinweisen, daß von den meisten EU-Staaten von Deutschland die meisten Lieferungen und Zugeständnisse erfolgen. Es wurde ja schon von offizieller Seite Befremden bekundet, daß man in Deutschland medial so auf Scholz herumpeitscht, weil er zu zögerlich sei. Die anderen seien es auch. Grund: die Gefahr der Ausweitung des Krieges.


    Wir immer man dazu steht, also ich bin kein Scholz-Fan. Aber das kann man ihm nicht vorwerfen.

    #17Verfasser ursus maritimus (1364942) 28 Feb. 23, 09:52
    Kommentar

    Ichhabe jetzt gelesen, die NATO plant ein neues Manöver in Polen oder Litauen. das kann ich nicht begreifen. Wie oft waren diese Länder schon dran mit Manövern? Und ausgerechnet jetzt, das ist doch kein Wunder wenn Moskau das als Provokation auffasst und seinen Landsleuten da Angst einredet.


    Können die ihre Manöverübungen nicht mal in Spanien und Portugal stattfinden lassen??

    #18Verfasserzacki (1263445) 28 Feb. 23, 11:01
    Kommentar

    #17 ursus maritimus Danke - da bin ich vollumfänglich bei Dir.


    zacki #18 das ist die Sprache, die ein Herr Putin zu verstehen scheint - wegfalten Richtung Südeuropa würde er voraussichtlich als Schwäche / Angstreaktion einordnen, denke ich.



    #19Verfasser La chatte (823589) 28 Feb. 23, 11:11
    Kommentar

    Der wird das so veröffentlichen, aber insgeheim weiß der doch genau, gegen die NATO hätte er nicht den Hauch einer Chance. Wenn er mit seinem Waffenschrott schon vor dem Dnepr halt machen muss, wie soll er dann über die Donau kommen?

    #20Verfasserzacki (1263445) 28 Feb. 23, 11:39
    Kommentar

    das ist die Sprache, die ein Herr Putin zu verstehen scheint 


    Zweifellos versteht er diese Sprache, denn es ist seine eigene. Er denkt sich dann wohl so etwas wie: Wunderbar, sie spielen mein Spiel mit – jetzt kann ich die nächste Eskalationsstufe zünden.

    #21Verfasser Eukaryot (1125917) 28 Feb. 23, 12:02
    Kommentar
    Und das würde er nicht tun, wenn die NATO in Portugal übern würde?
    #22Verfasser Qual der Wal (877524) 28 Feb. 23, 12:50
    Kommentar

    Nein, denn dann würde jedenfalls die Begründung wegfallen, das Manöver dient nur dazu, uns zu überfallen und ich haue mal vorsichtshalber schnell eine Bombe drauf.

    #23Verfasserzacki (1263445) 28 Feb. 23, 12:56
    Kommentar

    Wir verstehen Manöver an Rußlands Außengrenze immer als Provokation. Jedenfalls in den Medien.

    Warum sollte es umgekehrt anders sein? Weil wir die "Guten" sind?

    #24Verfasser ursus maritimus (1364942) 28 Feb. 23, 13:49
    Kommentar

    zacki, es ist sinnvoll, das Manoever in Polen und/oder Litauen abzuhalten, weil das dem wahrscheinlichsten Ernstfall (ein Angriff Russlands auf das Baltikum) genau entspricht. Landschaft, Wetter, usw, je realistischer das ist, desto besser der Trainingseffekt. Viel von dem eingesetzten Material (Panzer etc) ist sicher schon vor Ort, weil einige Natolaender dort sowieso Truppen stationiert haben.


    Klar hat das ganze auch eine symbolische Bedeutung, das Buendnis macht deutlich, dass es sich auf ein solches Szenario vorbereitet. Die russischen Streitkraefte fuehren ja auch ganz gerne Uebungen nahe der Natogrenze duch, z.B. in Belarus.


    #25Verfasser Wik (237414) 28 Feb. 23, 14:22
    Kommentar

    Nochmal: siehst du ernsthaft die Gefahr, dass der Eindruck (national oder international) entstehen koennte, dass Deutschland die Ukraine nicht unterstuetzt, oder dass Deutschland die Aggression Russlands unterstuetzt?


    Hängt davon ab, wie du 'unterstützen' definierst. Der Kreis um Frau Wagenknecht, auch wenn es keine konkreten Vorschläge gibt, scheint ja durchaus der Ansicht zu sein, die Ukraine müsse zur Not eben etwas aufgeben, wenn das der einzige Weg ist, Frieden zu bringen. Sie sehen das vermutlich auch als "Unterstützung". Und wenn man diese Ansicht nicht teilt, halte ich eine öffentliche Distanzierung davon nicht für falsch. Wenn man nur die eine Seite "des Volkes" sieht, ist das nicht gut.


    #26Verfasser Gibson (418762) 28 Feb. 23, 14:29
    Kommentar

    Gibson, die Damen Wagenknecht und Schwarzer haben ca 13 000 Teilnehmer bei ihrer Kundgebung gehabt. Das ist bei der Medienpraesenz, die sie haben, meiner Meinung nach eher mau und zeigt, dass es die Meinung einer Minderheit ist.

    Aber ihr habt schon recht, man sollte natuerlich den Unterstuetzern Russlands etwas entgegenstellen, wo man da auch immer die Linie ziehen will.

    Wagenknecht/Schwarzer gehoeren da meiner Meinung nach schon dazu.


    Bei der Menschenkette fuer Frieden, die der Ausloeser dieser Minidiskussion war, ging wohl einigen die allgemeine Friedensnachricht (ohne ausdrueckliche und Verurteilung Nennung Russlands als Aggressor) nicht weit genug (siehe den verlinkten WDR Artikel).



    Qual der Wal:  Ich bin nur gerade sehr skeptisch, da wir nicht wissen, was noch kommt.

    Das ist natuerlich richtig. Ich wollte gerade schreiben, dass die letzten Jahre ungewoehnlich turbulent waren, muss aber nach ein bisschen Ueberlegen gestehen, dass das wahrscheinlich eine sehr europalastige Betrachtung ist.


    #27Verfasser Wik (237414) 28 Feb. 23, 18:58
    Kommentar

    Nochmal ergänzend zu: Scholz sei zu träge


    Artikel in der vorgestrigen Rheinpfalz:

    Biden hat der Lieferung von Abrams-Kampfpanzern in die Ukraine nach Angaben des Weißen Hauses nur aufgrund des Drucks aus Deutschland zugestimmt. Er hatte sich ursprünglich dagegen entschieden, sie zu schicken, weil sein Militär sagte, dass sie auf dem Schlachtfeld in diesem Kampf nicht nützlich seien, sagte Bidens Sicherheitsberater Jake Sullivan dem Sender ABC.

    Der stellvertretende Regierungssprecher Büchner widersprach der Darstellung und machte am Montag deutlich, daß die Entscheidung für die gemeinsame Lieferung von Kampfpanzern aus deutscher Sicht einvernehmlich getroffen worden sei.


    Das ist auch das, was Scholz immer wieder betont: Ohne Zustimmung der Amerikaner macht er nichts.


    Was Biden jetzt damit bezweckt, Deutschland quasi die "Schuld" in die Schuhe zu schieben, bleibt wohl sein Geheimnis.

    Daß Scholz vor Biden strammsteht, glaube ich sofort. Daß Biden vor Scholz strammsteht, keinen Augenblick.

    #28Verfasser ursus maritimus (1364942)  01 Mär. 23, 06:38
    Kommentar

    Who will actually deliver, if at all or when, is a secondary question.

    I simply believe that German Chancellor Scholz wanted to send a message to Moscow: The West stands together and is prepared to deliver the Challenger, Leopard and Abrams, the three best battle tanks in the world, to Ukraine. Perhaps a fourth country, France, will join them. Whether America delivers next month or next year is secondary. Possibly never, but the message has definitely got through to Moscow that it is not Germany alone. 

    #29VerfasserBubo bubo (830116) 01 Mär. 23, 08:57
    Kommentar

    Mag sein, darum ging´s ja nicht. Es wird ständig behauptet (hier und in den Medien), Deutschland wolle der Ukraine nicht adäquat helfen. Möglicherweise verursacht durch die "Richtigen" Konservativen, weil sie ja nicht an der Regierung sind. (Konservativ ist in meinen Augen die SPD auch, die FDP sowieso.)


    Aber: Wenn Amerika z.B. Kampf-Panzer doch nicht liefern will, jetzt aber auch noch über Kampfjets munkelt, was soll man eigentlich noch glauben?


    Und warum soll NUR Deutschland sich über die "Kriegs-Etikette" hinwegsetzen und nicht nur Verteidigungswaffen, sondern auch Angriffswaffen liefern?

    #30Verfasser ursus maritimus (1364942) 01 Mär. 23, 09:39
    Kommentar

    A weapon only becomes an offensive weapon when I attack someone with it. Ukraine has not attacked Russia so far, and will not do so with the newly delivered tanks. On the contrary, Russia is attacking Ukrainian ground targets of its infrastructure with its S-300 air defence system. So it is actively using a defensive weapon (that is how it was developed) to attack. 

    #31VerfasserBubo bubo (830116) 01 Mär. 23, 09:47
    Kommentar

    Ich hätte ja eine Theorie dazu, aber die will ich hier eher nicht erörtern.

    #32Verfasser ursus maritimus (1364942) 01 Mär. 23, 10:20
    Kommentar

    A theory? That will probably be a conspiracy theory then. 

    Please spare us that.

    #33VerfasserBubo bubo (830116) 01 Mär. 23, 10:30
    Kommentar

    @31


    Die Theorie in #31 war ja auch recht krude. Kommt bei Angriffswaffen immer darauf an, wer sie benutzt.....strange theory then.

    #34Verfasser ursus maritimus (1364942) 01 Mär. 23, 13:13
    Kommentar

    My gun is not an offensive weapon just because I am defending myself on my property against an attacker. 


    Oh, what am I wasting my time with Putin's troll army, so I will not elaborate on my point of view. 

    #35VerfasserBubo bubo (830116) 01 Mär. 23, 13:35
    Kommentar

    Es waere doch nett, wenn sich alle Beteiligten hier sachlich und hoeflich auessern koennten, selbst wenn die Meinungen auseinandergehen...


    zu #28 Die Aussagen der USA und Deutschlands ergaenzen sich doch ganz gut. Die USA wollten keine Abrams liefern (aus welchen Gruenden auch immer), und Deutschland hat so lange "Druck gemacht" ("wir liefern nur Panzer, wenn ihr das auch tut"), bis die USA eben nachgegeben haben, und im Endeffekt war die Entscheidung dann einvernehmlich.


    #29 Ich denke schon, dass eine kurzfristige Lieferung einer Mindestanzahl von Kampfpanzern noetig ist, und das sind dann wohl die LEO2 und Challengers. Eine Lieferung von Abrams fuer Mitte des naechsten Jahres anzukuendigen ist eher ein Zeichen, dass die USA die Panzer nicht in Aktion sehen wollen. Woran auch immer das liegen mag.


    Die Diskussion Offensiv- gegen Defensivwaffen ist doch eher akademisch, oder?



    #36Verfasser Wik (237414)  01 Mär. 23, 17:13
    Kommentar

    The German anti-aircraft gun tank "Gepard" is a prime example of a defensive weapon. But as I have read, its twin cannon can also be directed at terrestrial targets. This means that if you misused it in this way, you could use it to launch an attack. It is therefore indeed a pointless discussion to distinguish between offensive and defensive weapons. In any case, it is clear that Ukraine is only attacking Russia if the Russian-occupied territories are defined as "Russia".

    Russia within its internationally recognised borders is not attacked by Ukraine or NATO, that much is certain.

    Attacks on ammunition depots in the adversary's country are covered by international law as self-defence and such attacks are carried out. Civilian infrastructure is only destroyed by the Russians, on Ukrainian territory.

    #37VerfasserBubo bubo (830116) 01 Mär. 23, 21:41
    Kommentar
    Ich verlinke mal diese Diskussion hier: Siehe auch: assault weapons - Angriffswaffen, Sturmgewehre


    Es gibt nur eine politische Unterscheidung zwischen Angriffs- und Verteidigungswaffen, sprich: je nach persönlicher Meinung liefert Deutschland Angriffs- oder Verteidigungswaffen, auch wenn immer die gleiche Waffe (Panzer, Haubitze, Gewehre etc.) gemeint ist.
    Anders ausgedrückt: Es gibt nur Waffen, keine Angriffs- oder Verteidigungswaffen. Einen rechtlichen Unterschied gibt es speziell bei Handfeuerwaffen im amerikanischen Recht (assault weapons), s. dazu der Link.

    Daher sollte in einer seriösen Diskussion kein „strawman“ aufgebaut werden wie von ursus maritimus.
    #38Verfasser Qual der Wal (877524) 02 Mär. 23, 08:36
    Kommentar

    Sorry aber das ist etwas unfair. Die gesamte Presse unterscheidet das und das seit Monaten.


    Ich bin kein Militärexperte und gehe daher davon aus, daß z.B. Raketenabwehr etc. nicht für Angriffe gedacht ist.

    Bei den Panzern wurde das auch immer wieder betont.


    Aber ich lasse mich gerne von den hier weilenden Militärexperten belehren, die das alles besser wissen als die gesamte Presse, die Pressesprecher, die Politiker und ihre Berater und - wenn mich nicht alles täuscht - auch Militärs, die Interviews gegeben haben.


    Und natürlich bin ich wieder zu "seriöser" Diskussion nicht fähig, weil ich das, was ich als Informationen von offizieller Seite bekomme, ernst nehme.

    #39Verfasser ursus maritimus (1364942)  02 Mär. 23, 10:19
    Kommentar

    #39 Ich bin sicher kein Militaerexperte, meiner Meinung nach ist diese Unterscheidung in Offensiv- und Defensivwaffen aber eine eher politische und semantische Unterscheidung (den Ausdruck habe ich in #36 gesucht, aber irgendwie bin ich bei akademisch gelandet).


    Es gibt natuerlich Waffensysteme, die primaer zur Abwehr von Angriffen eingesetzt werden (z.B. der oben erwaehnte Gepard, oder Panzerabwehrraketen). Andere werden eher benoetigt, um vorzuruecken und den Feind ausser Gefecht zu setzen, da waeren wir dann bei den Kampfpanzern.


    Aber im Endeffekt kommt es in einer Kampfsituation (wenn ich das richtig verstehe), egal ob das ein Angriff oder eine Verteidigung ist, auf das Zusammenspiel der verschiedenen Systeme an. Da ist fuer mich ein Gepard, der Drohnen oder Helikopter der russischen Armee abschiesst und damit eine Offensive der ukrainischen Truppen ermoeglicht, ind diesem Fall eine Offensivwaffe.

    Ein Leopard2, der einen russischen Schuetzenpanzer abschiesst, und damit einen Angriff russischer Infanterie auf eine ukrainische Stellung unterbindet, waere somit dann in diesem Szenario eine Defensivwaffe. Das ist, wie gesagt, meine Interpretation.


    Die Frage, ob nur Deutschland "Offensivwaffen" liefern soll (#30) , ist aber eher absurd... So haben viele der osteuropaeischen Staaten, z.B. Polen, viele Kampfpanzer an die Ukraine abgegeben, von Artilleriesystemen (da verstehe ich nicht, dass sie von der Presse als Defensivwaffen eingeordnet werden?) gar nicht zu sprechen.


    Aber wie gesagt, das ist meine Auffassung, und ich bin gerne bereit, andere Meinungen dazu zu lesen.

    #40Verfasser Wik (237414)  02 Mär. 23, 11:54
    Kommentar

    Ich bin kein Militärexperte und gehe daher davon aus, daß z.B. Raketenabwehr etc. nicht für Angriffe gedacht ist.


    It was indeed not planned that way by the developers of this weapon, but the Russians are very inventive when it comes to "modifications".


    Why is Russia using surface-to-air missiles to hit ground targets?


    Why Russia Use S-300 Surface To Air For Ground Targets


    I am sure that Ukrainian technicians are in no way inferior to them, they could use any missile defence system for other purposes if they wanted to and if it was necessary.


    Analysis: List of new air defense capabilities of Ukrainian army after donation by EU and US

    The anti-aircraft gun system is able to engage low-flying targets at a range of 2.5 km as well as armored vehicles at a range of 2 km

    https://www.armyrecognition.com/ukraine_-_rus...


    Russia claims wiping out German Gepard anti aircraft system

    Gepard Self-Propelled Anti-Aircraft Gun. The Gepard is an all-weather tank that can be deployed against both ground and air targets.

    https://eurasiantimes.com/russia-claims-wipin...


    (A purely defensive weapon would be a flak jacket, but I'm afraid it doesn't deserve the name weapon.)

    #41VerfasserBubo bubo (830116)  02 Mär. 23, 11:56
    Kommentar

    Zitat von heute Mittag:

    Gestern äußerte sich der 1. Sekretär des nationalen Sicherheitsrates der Ukraine, Olexij Danilow, erstmals zu den Verlusten in der Schlacht um Bakhmut. Er spricht von einem Verhältnis von 1:7 zu Gunsten der Verteidiger, wobei wir eher auf einen Wert von 1:6 kommen.


    Das dürfte auch der Grund dafür sein warum diese Stadt immer noch von den UA- Streitkräften verteidigt wird. Aber lange macht das keinen Sinn mehr. Heute wurde die Brücke über den Bakhmutka- Fluss von den UA gesprengt und auch weitere Vorkehrungen getroffen, damit ein Abzug jederzeit und schnell erfolgen kann.


    Außer bei Bakhmut (politisches Ziel) machen die Angreifer keinerlei Fortschritte, sondern müssen ein ums andere Mal empfindliche Niederlagen hinnehmen.


    Die russischen Verluste bis gestern:


    Soldaten: 151.370 (+765)

    Kampfpanzer: 3.405 (+8)

    Schützenpanzer: 6.673 (+15)

    Kampfflugzeuge: 301 (+1)

    Kampfhubschrauber: 289 (+1)

    Artilleriesysteme: 2.402 (+4)

    MLRS: 484 (+4)

    Drohnen: 2.061 (+3)

    Marschflugkörper: 873

    Schiffe/ Boote: 18

    LKWs/ Tankfahrzeuge: 5.281 (+17)

    Spezielle Ausrüstung: 230


    Nach wie vor gibt überall in den russisch besetzten Gebieten und in RU selber große Explosionen. Wie die Aktionen zu bewerten sind, die eine Gruppe namens- „freies Russland“ verübt haben sollen, also false flag oder tatsächliche Rebellen, kann noch nicht abschließend bewerteter werden.


    Zwei professorale Einschätzungen:

    Prof. Gestwa

    https://youtu.be/6GqWDhHzRdo


    Prof. Münkler

    https://youtu.be/s5MkWWXdZ_w


    #42Verfasser jo-SR (238182)  03 Mär. 23, 16:07
    Kommentar

    Wie es scheint, brechen den Russen die Steuern aus dem Öl- und Gasgeschäft weg:


    https://www.spiegel.de/wirtschaft/russlands-o...


    Zuletzt hatte das Finanzministerium bereits Kontakt zu großen russischen Konzernen aufgebaut, und Werbung gemacht für einen »einmaligen freiwilligen« Beitrag der Firmen zur Finanzierung des Staatshaushaltes. Die Rede war von einer Summe von insgesamt etwa vier Milliarden Dollar.


    Wird interessant, ob die Konzerne Putin den "freiwilligen" Gefallen tun -- klar, sie fürchten ihn alle, aber ob das noch lange so bleibt...

    #43VerfasserMr Chekov (DE) (522758)  04 Mär. 23, 10:26
    Kommentar

    #43 Die westlichen Sanktionen funktionieren also, auch wenn das von gewissen Kreisen angezweifelt wird.

    "Einmalige" "freiwillige" Beitraege werden nicht ausreichen. Selbst wenn die erste Runde 4 Milliarden Dollar einbringt, ist das nur ein Tropfen auf dem heissen Stein. Und es entzieht den Firmen, die eh schon durch die Sanktionen beeeintraechtig werden, Kapital fuer Investitionen. Also insgesamt ein ziemlich daemlicher Plan.

    Oh, ja, und "Oderint, dum metuant", aber irgendwann dreht sich das...


    #42 Danke, wenn es rund um Bachmut wirklich 1:6 Verluste (ich gehe davon aus, dass das Tote und Verwundete sind) gibt, ist das ein guter Grund fuer die Ukraine, da so lange wie moeglich auszuhalten. Klingt grausam, aber das laste ich den Angreifern an.


    Wenn man mal die Verluste an Menschenleben ausklammert. sind die Verluste der russischen Streitkraefte immer noch dramatisch. Ich habe gelesen, dass die russische Industrie 20 Kampfpanzer im Monat produziert, dazu kommen dann noch Instandsetzungen von eingelagertem Material (das wohl sehr veraltet ist). Selbst wenn die Kapazitaet 50 MBT im Monat waeren, das wuerde das in etwa die Verluste einer Woche ausgleichen.

     

    #44Verfasser Wik (237414) 06 Mär. 23, 11:33
    Kommentar

    Admirable ingenuity or deplorable desperation?


    The Russian army is welding 80-year-old gun mounts, originally built to arm patrol boats, onto 70-year-old armored tractors—and sending them to Ukraine to get captured by the Ukrainian army.

    https://www.forbes.com/sites/davidaxe/2023/03...

    #45VerfasserBubo bubo (830116) 06 Mär. 23, 11:55
    Kommentar

    https://www.tagesspiegel.de/internationales/w...


    "Wagner-Chef beklagt erneut Munitionsmangel


     Prigoschin droht Putin mit Rückzug aus Bachmut

    Derzeit wird in der Ukraine besonders heftig um Bachmut gekämpft. Der Wagner-Chef fordert nun erneut Munitionslieferungen und erhöht den Druck auf die russische Führung in Moskau."


    Vielleicht fällt das Pack ja gegenseitig übereinander her und macht sich gegenseitig weg. Wär nicht schad drum.


    #46Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 06 Mär. 23, 12:00
    Kommentar

    Russia's Wagner chief blames weapon shortage on 'betrayal'

    Putin's troops 'fighting with shovels' against Ukrainian forces with risk of retreat from Bakhmut.

    https://www.independent.co.uk/news/world/euro...


    This statement is not something figurative, but literal. There is an instructional film within the Russian army on how to use your personal shovel as a weapon: As a cutting weapon or to hurl it at the enemy like a tomahawk. One should not underestimate such a weapon, but it is rather reminiscent of the times well before the First World War. Will the peasants soon be called to the pitchforks? 

    #47VerfasserBubo bubo (830116) 06 Mär. 23, 14:02
    Kommentar

    Naja, der Klappspaten als Nahkampfwaffe war SWIW (NICHT WIMRE) auch im 2. WK noch Mittel der Wahl beim Nahkampf. Wurde uns bei der BW damals auch noch empfohlen. Man kann die Seiten auch prima schärfen ...

    #48Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 06 Mär. 23, 14:23
    Kommentar

    Stellt sich da vielleicht die russische Munitionskrise ein, die der britische Geheimdienst schon laenger angekuendigt hat?

    Ukraine troops hold out in 'hellish' Bakhmut battle (rte.ie)

    RTE hatte vorher einen Artikel, in dem berichtet wurde, dass die 155. Marineinfanteriebrigade und zwei Kosakeneinheiten sich geweigert haetten, einen Angriffsbefehl auszufuehren. Der Artikel wurde in der Zwischenzeit entfernt, aus welchen Gruenden auch immer.

    Die Ukraine scheint sich noch nicht ganz sicher zu sein, ob sie Bakhmut aufgeben oder nicht.


    Ich frage mich immer, was der Koch dabei gewinnt, wenn er die regulaere russische Armee gegen sich aufbringt.


    Bubb, Klapps-paten aber nur, wenn keine Munition fuer deine STAN-Waffe da ist, gemaess ZDV 148.


    Addendum: die ukrainische Führung hat sich wohl entschieden, Bakhmut noch nicht zu räumen.

    Wenn sich die russische Armee und Wagner wirklich dort aufhalten lassen… bald fängt die Schlammzeit an, und danach sollten die Leoparden für die Ukraine bereitstehen.

    Russland meldet auch, einen Kommandostand des Asow-Regiments (wir erinnern uns an Mariupol) ausradiert zu haben. Das ist doch normalerweise eine Aussage, wenn kurz vorher eine entsprechende Einrichtung der russischen Armee durch HIMARs oder Ähnliches eliminiert wurde?

    #49Verfasser Wik (237414)  06 Mär. 23, 16:19
    Kommentar

    Ich frage mich immer, was der Koch dabei gewinnt, wenn er die regulaere russische Armee gegen sich aufbringt


    Anscheinend fürchten die Jungs um ihren Ruf und stellen deshalb schon mal klar, dass im Zweifel die staatliche Armee schuld ist.

    #50VerfasserMr Chekov (DE) (522758) 06 Mär. 23, 18:55
    Kommentar

    Wenn das bedeutet, dass Wagner nicht mehr vom Sieg in Bakhmut überzeugt ist, dann ist das ja eine irgendwie gute Nachricht, obwohl ich das Wort "gut" im Zusammenhang mit der schrecklichen Schlacht in dieser Region nur schwer über die Tastatur bringe.

    #51Verfasser harambee (91833) 06 Mär. 23, 19:00
    Kommentar

    (Mal weg von Bachmut:)


    Großer Gott, was machen diese Schwachköpfe?


    https://slate.com/news-and-politics/2023/03/u...

    And yet, according to the Times account, the Russians “made the same mistake that cost Moscow hundreds of tanks earlier in the war.” They rolled out their tanks in a long, dense column—allowing Ukrainians, hiding and maneuvering behind trees or from a distance, to ambush the assault with mines, artillery fire, and antitank missiles. As one burning tank came to a halt, several others behind it became easy pickings.


    Ich bin der am wenigsten militärische Mensch, den man sich vorstellen kann, und sogar ich hätte mich inzwischen auf eine bessere Taktik verlegt.

    #52VerfasserMr Chekov (DE) (522758)  06 Mär. 23, 19:09
    Kommentar

    Die Übersetzung des Forbes-Textes aus #45 zeigt sehr deutlich die "Genialität" der Angesprochenen:


    Die russische Armee schweißt 80 Jahre alte Geschützlafetten, die ursprünglich für die Bewaffnung von Patrouillenbooten gebaut wurden, auf 70 Jahre alte gepanzerte Kettenfahrzeuge und schickt sie in die Ukraine, wo sie von der ukrainischen Armee erbeutet werden.


    Die aufgerüsteten MT-LBs sind ein weiterer Beweis für die sich verschärfende Ausrüstungskrise des Kremls, der darum kämpft, seine Verluste in der Ukraine auszugleichen.


    Die ersten dieser merkwürdigen MT-LBs tauchten letzten Monat in der Ukraine auf. Am oder vor dem 3. Februar erbeuteten ukrainische Streitkräfte in Vuhledar von glücklosen russischen Brigaden einen 13 Tonnen schweren MT-LB mit zwei Mann Besatzung und einem 2M-7 Kanonenbootgeschützturm.


    Der 2M-7 ist ein übereinander angeordnetes Paar 14,5-Millimeter-Maschinengewehre hinter einem Stahlschild. Er wurde 1945 bei den sowjetischen Streitkräften in Dienst gestellt.


    Anfang März kursierten im Internet Fotos, die MT-LBs mit auf das Panzerdach geschweißten 2M-3-Maschinentürmen zeigten. Bei der 2M-3 handelt es sich um zwei 25-Millimeter-Kanonen, die in einem geschlossenen Gehäuse übereinander angeordnet sind. Die 2M-3 wurde 1953 erstmals eingesetzt.


    Natürlich haben auch die Ukrainer einige ihrer eigenen MT-LBs mit ungewöhnlichen Waffen ausgestattet. Die Ukrainer bevorzugen jedoch MT-12 100-Millimeter-Kanonen. Diese MT-LB-12 sind im Grunde genommen einfache mobile Haubitzen.


    Der Unterschied zwischen einem russischen MT-LB mit einer Marine-Geschützlafette und einem ukrainischen MT-LB-12 liegt in der Reichweite. Ein MT-LB-12 kann bis zu 9.000 Meter weit schießen. Ein russischer MT-LB/2M-3 schießt nicht weiter als 2.700 Meter und bekämpft Ziele am Boden.


    Das russische Gefährt muss also viel näher an den Feind herankommen, um effektiv zu sein. Das Problem ist, dass der MT-LB nur dünn gepanzert ist. Seine Stahlhülle ist an der dicksten Stelle nur einen halben Zoll dick.


    Ein entschlossener ukrainischer Maschinengewehrschütze könnte einen MT-LB aus einer Entfernung von 1.600 Metern ausschalten, was der MT-LB-Besatzung in diesem speziellen Kampf einen kleinen Reichweitenvorteil verschafft.


    Aber ukrainische Raketenteams, Panzerfahrer und Artilleriegeschütze - einschließlich der Besatzungen der MT-LB-12 - können die eigenartigen russischen Fahrzeuge aus Tausenden von Metern jenseits ihrer eigenen Schussweite treffen. Das wäre vielleicht kein so großes Problem, wenn die MT-LB besser geschützt wären.


    Der russische MT-LB/2M-3/7 könnte auch zur Flugabwehr eingesetzt werden, was das Problem mit der Panzerung natürlich beseitigen würde. Das Fahrzeug verfügt jedoch nicht über ein Radar, um sein Geschützfeuer zu lenken. Wenn es sich also um ein Luftabwehrsystem handelt, dann ist es ein schlechtes.


    Es ist nicht schwer zu verstehen, warum die russische Armee MT-LBs aufrüstet und sie an die Front schickt. Nach dem Verlust von mehr als 9.000 Panzern, Kampffahrzeugen, Lastwagen und Haubitzen im ersten Jahr des umfassenden Krieges gegen die Ukraine gehen den Russen die modernen gepanzerten Fahrzeuge aus - und sie können nicht schnell genug neue bauen, um dies zu kompensieren.


    Deshalb holt der Kreml Hunderte von 50 Jahre alten T-62-Panzern, 60 Jahre alten BMP-1-Kampffahrzeugen und 70 Jahre alten BTR-50P-Panzerkettenfahrzeugen aus dem Langzeitlager. Diese umständlich aufgerüsteten MT-LBs unterstreichen nur noch mehr die wachsende Verzweiflung der Russen.


    Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)


    ich frag mich ja, ob dies schon so von oben aus geplant ist oder ob dies einzelne "McGyver"-Aktionen der unteren Soldatenränge sind, wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass sich einfache Soldaten einfach so bei den Museums-Depots "bedienen" und sich selbst so etwas zusammenschweissen können.

    #53Verfasser drkimble (463961) 07 Mär. 23, 09:30
    Kommentar

    Zitat #49,Wik:

    Russland meldet auch, einen Kommandostand des Asow-Regiments (wir erinnern uns an Mariupol) ausradiert zu haben. Das ist doch normalerweise eine Aussage, wenn kurz vorher eine entsprechende Einrichtung der russischen Armee durch HIMARs oder Ähnliches eliminiert wurde?


    Dazu meine Quelle von gestern Abend:

    heute Nachmittag, gegen 14.00 Uhr, wurde das RU- HQ in Novyi Svit, in der Oblast- Donezk, während des Abhaltens einer Zeremonie mittels zweier HIMARS- Raketen zerstört. Die Zeremonie war angekündigt und hat somit den Ort verraten.


    Das war ein großer Schlag gegen die Kommandohirarchie der RU- Bodentruppen, bei dem allerhand „Lametta“ teilgenommen hat und auch viele Battailionskommandeure zugegen waren.

    #54Verfasser jo-SR (238182) 07 Mär. 23, 10:15
    Kommentar

    #50 Natuerlich steht Wagner unter Druck, die muessen Erfolge haben, um ihre Existenz zu rechtfertigen. Aber wenn die Erfolge sich eben nicht einstellen, ist es eher ungeschickt, diejenigen anzugiften, auf deren Hilfe man angewiesen ist. Aber es zeigt, dass auf der russischen Seite viel falsch laeuft.


    #53 Was zeigt denn die Uebersetzung, das das Original nicht ausdrueckt? SCNR

    Es scheint schon, dass Russland auf dem letzten Loch pfeift. wenn es um Ausruestung geht.


    Ich will damit nicht sagen, dass die aelteren Waffensysteme schlechter sind. Die Gepard-Panzer sind anscheinend recht effektiv gegen Drohnen und Kampfhubschrauber, die wurden aber schon vor langer Zeit von der Bundeswehr ausgemustert, deswegen auch die Schwierigkeiten mit der Munition. Ich hoffe ernsthaft, dass ein Gepard2 geplant ist, um Drohnenangriffe zu unterbinden, manchmal ist "billige" Mechanik besser als teure IT ;).


    #51 Genau!


    Edit: #54 Mal wieder geschrieben, nicht geschickt, und dann eine Stunde spaeter... Aber ja, Deppen! Wenn mir das schon auffaellt...

    #55Verfasser Wik (237414)  07 Mär. 23, 11:03
    Kommentar

    manchmal ist "billige" Mechanik besser als teure IT

    Welcome to DeepL Write!


    The German Gepard anti-aircraft tank was decommissioned because its targets flew too high and too fast. There were no drones back then. Times have changed and the deck is being reshuffled. Another advantage is that the ammunition is purely ballistic, with no sensors or electronics. A projectile cannot be deflected by flares or jamming.

    #56VerfasserBubo bubo (830116)  07 Mär. 23, 11:48
    Kommentar

    #56 I hope the war in Ukraine will provoke a momentous rethink in European defense policy.

    The discussion in Germany about drones were all very "ethical", but didn't imagine an actual war scenario. In a similar way, whatever weapon systems were developed over the last decade, I'd revisit the concepts based on the most likely scenario, and the experiences gained since February 2022.

    It's a "back-to-basics":

    • you need to have the equipment available, or be able to make it available within months
    • plenty of ammunition, otherwise you can't use your fancy stuff; and if 100 bullets costing 500€ each can do the same job as a 500k rocket, that's the best solution
    • if the opponent uses 1960ies technology, you don't need 2020ies stuff... 1980/90ies technology is advanced enough, and much cheaper
    • adapt to the current situation, a 20 year planning window is nuts...


    #57Verfasser Wik (237414) 07 Mär. 23, 13:05
    Kommentar

    #46ff:

    Es gibt die Theorie, dass Prigoschin für Putin zu mächtig/populär geworden ist und Putin ihn deshalb loswerden will. Zu diesem Zweck soll Wagner ausgehungert werden und der Munitionsmangel wäre demnach volle Absicht. Das Ziel sei, dass Wagner an der Front aufgerieben wird und irgendwann mangels Masse zusammenbricht.

    Das ist nur eine Theorie, aber solange Wagner für die meisten militärischen Erfolge verantwortlich ist, kann Putin die Wagnergruppe nicht einfach auflösen oder Prigoschin aus dem Fenster fallen lassen, denn dann wäre er ja dafür verantwortlich. Wenn aber obiges Szenario eintritt, könnte man sagen, dass Wagner der ukrainischen Armee eben unterlegen war. Ob man dann als Begründung die inkompetente Führung durch Prigoschin anführt oder ihren heroischen Kampf herausstreicht, ist dann ja egal, Hauptsache Wagner wäre weg.


    Für Wagner sieht es aber so oder so nicht gut aus. Den Großteil der guten Leute dürften sie längst verloren haben, und seitdem die russische Armee keine Leute mehr regulär entlässt, können keine erfahrenen Soldaten von dort rekrutiert werden, auch wenn es bei Wagner bessere Ausrüstung oder höheren Sold gäbe. Der Nachfluss an Strafgefangenen soll auch versiegt sein - nicht verwunderlich, denn wenn die Alternative ist, mit ca. 90% Wahrscheinlichkeit draufzugehen, sind mehrere weitere Jahre im Knast plötzlich nicht mehr so schlimm.


    #53:

    Der MT-LB/2M-3/7 ist wohl keine einzelne "Bastelei"; davon wurden mehrere auf einem Zug gesehen, er scheint also zumindest in kleiner Serie gebaut zu werden.

    Man sollte auch eine Makeshift-Lösung nicht gleich abtun. Das Fahrzeug könnte mit seinem vergleichsweise hohen Turm in Deckung stehen, zum Beispiel hinter einer Kuppe, und nur der Turm ist wirklich sicht- und für den Feind erreichbar.

    Aaaaber... um ein solches Gerät mit seinen beschränkten Fähigkeiten sinnvoll einzusetzen, damit es nicht sofort Kanonenfutter wird, braucht es Flexibilität oder gar Kreativität, wonach man bei der russischen Armee nicht suchen muss.

    #58Verfasser TTMM (236247) 07 Mär. 23, 13:06
    Kommentar

    Does anyone reliably know how this mercenary force "Wagner" is financed? They seem to be well - at least much better - equipped in terms of personal gear. It is hard to imagine that Prigozhin pays for all this out of his own pocket. Even the headquarters in the middle of St. Petersburg can only be afforded by a Croesus. Is the state behind it?

    #59VerfasserBubo bubo (830116) 07 Mär. 23, 13:20
    Kommentar

    Warum? Es gibt auch in Deutschland Privatarmeen, die privat finanziert werden.

    #60Verfasser ursus maritimus (1364942) 07 Mär. 23, 13:53
    Kommentar

    All right, I didn't know anything about that. Are they billionaires? 

    #61VerfasserBubo bubo (830116) 07 Mär. 23, 14:00
    Kommentar

    Does anyone reliably know how this mercenary force "Wagner" is financed?


    Ich habe jetzt keine Zeit für die Quellensuche, aber ich meine mich an glaubwürdig erscheinende Berichte zu erinnern, dass sie sich unter anderem über Minenprojekte in der Zentralafrikanischen Republik finanzieren.

    #62Verfasser harambee (91833) 07 Mär. 23, 14:00
    Kommentar

    #60 Es gibt auch in Deutschland Privatarmeen, die privat finanziert werden.


    Wärest Du so nett, die noch fehlenden deutschen Privatarmeen in https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_privater_... zu ergänzen?

    #63Verfasser harambee (91833) 07 Mär. 23, 14:04
    Kommentar

    These Wagner mercenaries are in a different league than a private security service at an airport or for money transports. 


    @ 62: Thanks for the trail, that's what brought me to this information:


    More than mercenaries: Russia's Wagner Group in Africa 

    #64VerfasserBubo bubo (830116)  07 Mär. 23, 14:09
    Kommentar

    @63 Gerne, dazu brauche ich etwas Zeit. Habe ich jetzt auch nicht so parat. Aber daß es sie gibt, daran besteht ja wohl kein Zweifel? Zumindest habe ich schon einige Male darüber gelesen.

    Es mögen oft kleine Gruppen sein wie die der Reichsbürger, aber wie gesagt, ich tu mich mal um.


    Diejenigen, die das geschäftlich machen wie Blackwater werden wohl immer von den Auftraggebern bezahlt, das müssen nicht immer Regierungen sein, aber sicher oft.

    #65Verfasser ursus maritimus (1364942)  07 Mär. 23, 14:14
    Kommentar

    Aber daß es sie gibt, daran besteht ja wohl kein Zweifel?


    Das hängt davon ab, was man unter Privatarmee versteht. An irgendwas in Deutschland, was auch nur ansatzweise mit Wagner vergleichbar wäre, kann ich mich nicht erinnern.

    #66Verfasser harambee (91833) 07 Mär. 23, 14:17
    Kommentar

    #65 Aber daß es sie gibt, daran besteht ja wohl kein Zweifel? Zumindest habe ich schon einige Male darüber gelesen.

    Es mögen oft kleine Gruppen sein wie die der Reichsbürger, aber wie gesagt, ich tu mich mal um.

    Naja, wenn ein paar Reichsbuerger Wehruebungen im Wald abhalten, ist das schlimm genug.

    Aber eine "Privatarmee" ist fuer mich ein bisschen professioneller. Ich gehe davon aus, dass es in Deutschland durchaus Personen gibt, die (illegal) im Ausland als Soeldner arbeiten. Aber wenn es um Waffen, Munition etc geht, sind da in Deutschland schon enge Grenzen gesetzt.

    #67Verfasser Wik (237414)  07 Mär. 23, 16:13
    Kommentar

    Eben. Ein paar Reichsbürger, die Waffen horten, sind ein Problem -- gehören aber wohl kaum in dieselbe Kategorie wie eine milliardenschwere Organisation, die angeblich mehrere zehntausend Mann unter Waffen hat.

    #68VerfasserMr Chekov (DE) (522758) 07 Mär. 23, 18:29
    Kommentar

    https://www.tagesschau.de/investigativ/nord-s...


    Ausschnitte:


    Deutsche Ermittlungsbehörden haben bei der Aufklärung der Anschläge auf die Nord Stream-Pipeline offenbar einen Durchbruch erzielt. Nach ARD-Informationen gibt es zwar keine Beweise, wer die Zerstörung veranlasst hat - doch es gibt Spuren. Sie führen in die Ukraine.


    Nach Informationen von ARD-Hauptstadtstudio, "Kontraste", SWR und "ZEIT" soll ein westlicher Geheimdienst bereits im Herbst, also kurz nach der Zerstörung, einen Hinweis an europäische Partnerdienste übermittelt haben, wonach ein ukrainisches Kommando für die Zerstörung verantwortlich sei. Danach soll es weitere geheimdienstliche Hinweise gegeben haben, die darauf hindeuten, dass eine pro-ukrainische Gruppe verantwortlich sein könnte.


    Auch wenn Spuren in die Ukraine führen, ist es den Ermittlern bislang nicht gelungen herauszufinden, wer die mutmaßliche Tätergruppe beauftragt hat. In internationalen Sicherheitskreisen wird nicht ausgeschlossen, dass es sich auch um eine "FalseFlag"-Operation handeln könne. Das bedeutet, es könnten auch bewusst Spuren gelegt worden sein, die auf die Ukraine als Verursacher hindeuten. Allerdings haben die Ermittler offenbar keine Hinweise gefunden, die ein solches Szenario bekräftigen.


    Das könnten interessante Diskussionen werden.

    #69Verfasser harambee (91833) 07 Mär. 23, 18:36
    Kommentar

    Weiterer Artikel zum gleichen Thema:

    https://www.n-tv.de/politik/Pro-ukrainische-G...


    Ausschnitt:


    Die US-Regierung geht einem Medienbericht zufolge davon aus, dass eine pro-ukrainische Gruppe hinter der Sprengung der Nord-Stream-Gaspipelines in der Ostsee im vergangenen September steht. Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf mehrere anonyme US-Regierungsvertreter, darauf würden neue Geheimdienstinformationen hinweisen. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj oder sein enges Umfeld in den Sabotageakt verwickelt seien oder dass Einzeltäter auf Geheiß irgendwelcher ukrainischer Regierungsvertreter agiert hätten.

    #70Verfasser harambee (91833)  07 Mär. 23, 18:45
    Kommentar

    The trail leads to the German city of Rostock.

    #71VerfasserBubo bubo (830116) 07 Mär. 23, 22:47
    Kommentar

    Schattenarmeen auf dem Vormarsch | Internationale Politik


    .......................

    Ebenso wie die UN-Resolution 44/34, die 46 Staaten unterschrieben haben, auch Deutschland. Allerdings haben die meisten Staaten sie nicht ratifiziert; auch Deutschland nicht. Der Grund, so wird in Sicherheitskreisen vermutet: Hierzulande gibt es im Gegensatz zu den USA keine weltweit operierenden großen PMC.


    Das könnte sich ändern: Im Oktober 2021 werden zwei Ex-Bundeswehrsoldaten verhaftet, weil sie versucht hätten, eine Söldnergruppe für den Bürgerkrieg im Jemen zu rekrutieren. „Wir müssen bei der Tätigkeit privater Sicherheitsfirmen im Ausland für mehr Transparenz sorgen“, sagt der FDP-Politiker Benjamin Strasser der ARD. Dazu könnte auch eine Meldepflicht für Militärdienstleister gehören, wie sie in den USA existiert. Dort hat sich die Lobbyorganisation des Sicherheitssektors ISOA (International Stability Operations Association) einen „Code of Conduct“ auferlegt, der auch die Genfer Konvention auflistet.................


    Also anscheinend sind solche Geschäftsmodelle wie die Söldnerarmeen in Deutschland nur kleine Gruppierungen. Es scheint aber international durchaus, daß es einige solcher Firmen gibt.

    Ich hatte vor Jahren schon mitbekommen, daß in der Nähe von Hannover private Manöver abgehalten wurden. Wie groß die im Einzelnen immer sind, kann ich nicht sagen.

    Aber natürlich gibt es immer Menschen, die Geld genug haben und das Interesse, solche Dinge zu finanzieren. Vor Kurzem wurde ja dieser selbsternannte Herrscher in D festgenommen. Daß es sich dabei um Fanatiker oder Irre handelt ändert ja nichts an der Tatsache, daß es sie gibt.

    Ich kann gerne weiter recherchieren.

    #72Verfasser ursus maritimus (1364942) 08 Mär. 23, 06:27
    Kommentar

    Okay, danke sehr, ursus maritimus! Hier noch ein Link zu dem von Dir erwähnten Fall aus dem Jahr 2021:


    https://www.tagesschau.de/investigativ/wdr/bu...


    Ausschnitt:


    Sie sollen den Krieg als lukratives Geschäftsmodell für sich entdeckt haben. In der vergangenen Woche ließ der Generalbundesanwalt zwei ehemalige Bundeswehr-Soldaten festnehmen. Ihnen wird vorgeworfen, den Aufbau einer Söldnertruppe geplant zu haben - eine "paramilitärische Einheit" von 100 bis 150 Mann, um sich damit im Auftrag der saudi-arabischen Regierung am Jemen-Konflikt zu beteiligen. Einen konkreten Auftrag sollen sie allerdings bislang nicht gehabt haben.

    #73Verfasser harambee (91833) 08 Mär. 23, 07:25
    Kommentar

    Sie sollen den Krieg als lukratives Geschäftsmodell für sich entdeckt haben. 


    But that means they are not funding this mercenary force. On the contrary, they want to earn a lot of money with it. That is a big difference! 


    Saudi Arabia would in fact have paid these mercenaries, these two guys would only be service providers in this business. this is a completely different issue from this Wagner army. Who is paying them? Is it just the involvement in diamond and gold mines in Africa or is the Kremlin behind it? 



    @70: I can hardly imagine that a pro-Ukrainian terrorist group is behind these attacks. The state certainly isn't, because it would be thinking along the same lines: a gas shortage in Western Europe would give Putin exactly the leverage he needs to bind the West to him. 

    Fortunately, Putin miscalculated. A state of emergency has not broken out, and neither in Germany nor in any other EU country have significant numbers of people taken to the streets to demand the lifting of sanctions. 

    #74VerfasserBubo bubo (830116) 08 Mär. 23, 09:43
    Kommentar

    a bissl OT:

    Kriegsreisende: Die Geschichte der Söldner

    Schmökerseiten zum Thema, durch die Jahrtausende.

    #75Verfasser jo-SR (238182) 08 Mär. 23, 10:14
    Kommentar

    #74 Naja, warum sollte Russland denn die eigene Infrastruktur zerstoeren, um den Gashandel mit Europa lahmzulegen? Das hatte ich schon nicht verstanden, als es vor Monaten zuerst so erklaert wurde.


    Ein Interesse haetten doch eher andere Anbieter von Erdgas oder anderer Energie, um die eigenen Produkte loszuwerden; oder die Ukraine, um zu verhindern dass ein (verzweifeltes) Europa doch wieder Geschaefte mit Russland macht (solange die Taeterschaft nicht nachgewiesen werden kann.)


    Damit will ich den weiteren Ergebnissen der Untersuchung nicht vorgreifen und niemanden beschuldigen, aber dass diese Aktion Putin staerken wuerde, wenn es zu einer Energiekrise in Europa kommt, ist meiner Meinung nach nicht stichhaltig.

    #76Verfasser Wik (237414) 08 Mär. 23, 10:23
    Kommentar

    +1

    #77Verfasser ursus maritimus (1364942) 08 Mär. 23, 10:28
    Kommentar

    After all, only three of the four tubes were destroyed. Either the terrorists were incompetent or it was planned exactly that way. 

    All Germany or the EU had to do was to certify this undamaged Nordstream 2 pipeline, then the gas would have flowed and America would have been embarrassed. 

    #78VerfasserBubo bubo (830116) 08 Mär. 23, 10:33
    Kommentar

    #74: Naja, man könnte sich schon Überlegungen konstruieren.


    Z.B.: Wenn schon Gas gefördert wird von Russland nach Europa, dann doch bitte durch die Pipelines, die durch die Ukraine führen. Dann hat die Ukraine Einnahmen.

    Bei Nordstream hingegen geht der Gewinn komplett an Russland.


    Was für mich eher gegen ukrainische Beteiligung spricht (oder für Mangel bei der Ausführung), ist die eine intakte Röhre. Wenn, dann hätte man doch am besten alle Leitungen zerstört.



    Mal schauen was und ob überhaupt noch so rauskommt.

    #79Verfasser traveller in time (589684) 08 Mär. 23, 10:33
    Kommentar

    Auch ich weiß natürlich nicht, wer hinter dem Anschlag auf die Pipelines steht, aber wenn man nach möglichen Motiven sucht, dann kann man sicher auch bei der Ukraine welche finden. Schließlich hat die Ukraine immer gefordert, dass Europa auf Gas aus Russland verzichten soll und durch Zerstörung aller Pipelines kommt man diesem Ziel deutlich näher. Natürlich heißt das nicht, dass die Ukraine dahinter steckt.

    #80Verfasser harambee (91833) 08 Mär. 23, 10:35
    Kommentar

    @77: America would also have miscalculated. Are they the big winner now? But rather the Middle East, Kazakhstan and definitely Norway. Blaming this act on American saboteurs is nothing but a conspiracy theory. And it would not explain the undamaged tube. 

    #81VerfasserBubo bubo (830116) 08 Mär. 23, 10:36
    Kommentar

    Ist das mit der intakten vierten Röhre eigentlich gesichert? Ich meine mich zu erinnern, dass es daran Zweifel gab und habe auf die Schnelle dies gefunden:


    https://www.zdf.de/nachrichten/politik/nord-s...


    Eigentlich müsse man den Gashahn der zweiten Röhre von Nord Stream 2 bloß "aufdrehen", so Putin. Doch die Regierung widerspricht: Die Explosionen hätten beide Stränge beschädigt.

    #82Verfasser harambee (91833) 08 Mär. 23, 11:03
    Kommentar

    In any case, this indicates that the second tube was not the target of an attack, but was only casually affected, if at all. 



    Subsequent addition


    Betreiber lässt Gas aus noch intakter Nord-Stream-2-Leitung ab

    Von den vier Röhren ist nach dem mutmaßlichen Anschlag nur noch eine intakt. Aus Vorsicht wird aber nun auch aus dieser Gas abgelassen.

    https://www.berliner-zeitung.de/news/aus-noch...


    (I do not know the Berliner Zeitung well enough to judge how much one should trust it )

    #83VerfasserBubo bubo (830116)  08 Mär. 23, 11:08
    Kommentar
    "In any case, this indicates that the second tube was not the target of an attack, but was only casually affected, if at all"

    Or they botched the attack and something went wrong.
    #84Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 08 Mär. 23, 12:17
    Kommentar

    Oder sie haben die vierte Röhre weitgehend intakt gelassen, damit Bubo bubo daraus falsche Schlüsse zieht und sie nicht verdächtigt werden oder oder oder ...


    Solche Spekulationen sind ja durchaus interessant und ich spekuliere ja auch, aber so richtig glaube ich nicht daran, dass die mir vorliegenden Informationen zweifelsfrei ausreichen, eine allumfassende Erklärung zu finden.

    #85Verfasser harambee (91833) 08 Mär. 23, 12:30
    Kommentar

    @84: If a planned blast was botched, an explosive package would surely have been found, ready stapled to the pipeline. 

    Very unlikely that the divers dived down a second time to remove suspicious traces of an unexploded ordnance. 

    #86VerfasserBubo bubo (830116) 08 Mär. 23, 12:48
    Kommentar

    Es gab aber wohl 4 Explosionen, nicht 3. Da könnte man auch vermuten, dass die Taucher unbeabsichtigt 2 Ladungen a die gleiche Röhre angebracht haben. Oder war das beabsichtigt, um Verwirrung zu stiften?


    Kann schon sein, dass das alles genau geplant war, um die Ukraine schlecht dastehen zu lassen, aber es gibt andere Erklärungen, die mindestens genauso wahrscheinlich sind. AWWDI

    #87Verfasser Wik (237414) 08 Mär. 23, 13:43
    Kommentar

    Two explosions occurred at one of the two Nordstream 1 pipes. The bombers must have been very clumsy if they confused the two pipelines Nordstream 1 and 2. Not only do they run many metres apart, but they also look visually different.

    #88VerfasserBubo bubo (830116) 08 Mär. 23, 13:56
    Kommentar

    Laut Wikipedia wurde Strang A von NS 2 zweimal beschaedigt, Strang B nicht. Und die beiden Straenge der NS 1 jeweils einmal.

    Aber egal, ich weiss wirklich nicht, wer's war, und wem es nuetzt. Vielleicht zu hoch fuer mich.

    Kann sein, dass es ein ganz gewiefter Plan Russlands war, kann sein, dass da irgendwelche pro-ukrainischen Privatleute was unternommen haben... Oder Norwegen, Quatar, Donald Trump, FFF, Greenpeace, oder Zeitreisende...


    Edit: Elvis hatte ich noch vergessen

    #89Verfasser Wik (237414)  08 Mär. 23, 14:34
    Kommentar

    Mossad

    #90VerfasserBubo bubo (830116) 08 Mär. 23, 14:42
    Kommentar

    oder Zeitreisende...


    Also ich war es nicht und habe auch nicht vor es in Zukunft gewesen zu sein. ;-D

    #91Verfasser traveller in time (589684) 08 Mär. 23, 15:13
    Kommentar

    #91 Ok, ich streiche dich von der Liste der Verdächtigen…

    Donald Trump hingegen… er glänzt wieder mit “interessanten” Interpretationen der Lage: https://www.spiegel.de/ausland/donald-trump-h...

    zur Kenntnis genommen, der I***t (persönliche Meinung) ist jenseits von Gut und Putin…

    #92Verfasser Wik (237414) 10 Mär. 23, 09:22
    Kommentar

    Ich muss nicht unbedingt wissen, was er dazu sagt. Der Mann hält sich bekanntlich für genial, weil er fünf Wörter zehn Minuten lang im Gedächtnis behält.

    #93VerfasserMr Chekov (DE) (522758)  10 Mär. 23, 09:30
    Kommentar

    Da stimme ich zu, Mr Chekov, aber leider ist es immer noch so, dass Trump bei den Republikanern Einfluss hat. Wenn er also gesagt hat, dass die Ukraine einen Teil des Landes an Russland abtreten solle, dann ist das gefährlich für die Ukraine.

    #94Verfasser harambee (91833) 10 Mär. 23, 10:05
    Kommentar

    Ob Trump auch noch so redet, wenn Putin den Kaufvertrag von 1867 storniert und Alaska heim ins Reich holt?

    #95Verfasser drkimble (463961) 10 Mär. 23, 10:27
    Kommentar
    Ein Zitat von heute Vormittag:

    "Bakhmut (der westliche Teil) + seine verbliebene Zufahrtsstraße sind weiterhin unter UA Kontrolle. Nach dem Rückzug aus dem östlichen Teil versuchen RU Truppen jetzt vor allem von Norden aus die Festung zu stürmen und von Süden aus über Ivanivske. Diese Bemühungen sind gescheitert.


    An den anderen Frontabschnitten ist die Lage ebenso stabil. Hier sind die Brennpunkte in Richtung Kupjansk, Kreminna, Bilohorivka, Marijinka, Avdiivka, Cherson und einmal

    Mehr Vuhledar. Einmal mehr erlitt die RU Armee (Panzertruppe) in Vuhledar horrende Verluste. Anderes Feld, gleiche Ergebnis. Jetzt muss man dazu noch wissen, dass die dort angelegten Minenfelder der UA- Armee nicht einfach zu lokalisieren sind. Die sind auch nicht „fest“ oder dauerhaft. Zur Erklärung: sowohl HIMARS- und noch besser die MARS- 2- Werfer, können auch als Minenwerfer eingesetzt werden. Diese können somit ein Hindernis für z.B. feindliche Panzertruppen, quasi aus dem Nichts entstehen lassen. Die Lebensdauer dieser Minen ist mit einem Timer einstellbar, auf z.B. 24h. Danach zerstören sich diese Minen selber. Die RU haben so dort jetzt bereits die vierte Panzerbrigade verloren und was nicht von einer Mine erwischt wird, wird das Opfer einer Javelin- Rakete. Gestern haben zwei Bataillone den Angriffsbefehl dort verweigert.


    Bei Cherson ist es den UA gelungen ca. 20 feindliche Schlauchboote zu versenken, die mit Aufklärungstrupps versehen den Dinepr überqueren sollten. Es gab keine Überlebenden. Die Kiburn- Halbinsel wurde jetzt binnen von vier Tagen mehrmals schwer getroffen und die RU- Artillerie dort zum Schweigen gebracht.


    Fazit: die Lage ist mörderisch, aber weitestgehend festgefahren. Laut Analysten brauchen die UA noch ca. 6 Wochen Zeit um ausreichend Reserven gebildet zu haben für ihre Frühjahrsoffensive.


    Die RU Verluste bis zu gestrigen Tage:


    Soldaten: 158.000 (+1.010)

    Kampfpanzer: 3.458 (+10)

    Schützenpanzer: 6.762 (+20)

    Artilleriesysteme: 2.483 (+8)

    MLRS: 493 (+2)

    Luftverteidigungssysteme: 257 (+1)

    Kampfflugzeuge: 304

    Kampfhubschrauber: 289

    Drohnen: 2.108 (+1)

    Marschflugkörper: 907

    LKWs/ Tankfahrzeuge: 5.344 (+7)

    Schiffe/ Boote: 18

    Spezielle Ausrüstung: 242 (+2)"


    Der WWF würde in Russland zu ausländischen Agenten erklärt.
    Pandbär als Spion!
    #96Verfasser jo-SR (238182) 11 Mär. 23, 21:04
    Kommentar
    https://www.nzz.ch/feuilleton/zweiter-teil-de...

    Schauderhaftes Leseerlebnis vom Wochenende.
    #97Verfasser jo-SR (238182) 13 Mär. 23, 07:59
    Kommentar

    #96 beim Teil mit den Panzerbrigaden musste ich an #52 denken…


    6Wochen, bis die UA die Reserven für neue Offensivoperationen hat, ist interessant. Die Schlammzeit kommt, und die russischen Streitkräfte nutzen sich in Bakhmut ab.


    #98Verfasser Wik (237414) 13 Mär. 23, 08:55
    Kommentar

    #99 Dilettantisch vielleicht, aber den Zweck haben sie doch erfuellt, oder? Die Drohne war wohl auf einer Aufklaerungsmission, und das wollten die Russen verstaendlicherweise verhindern.


    Frage: haben die USA eigentlich irgendwann bestaetigt, dass sie der Ukraine Aufklerungsdaten etc zur Verfuegung stellen, oder ist das ein offenes Geheimnis?


    #100Verfasser Wik (237414) 16 Mär. 23, 14:36
    Kommentar

    I am frightened by the question of what would have happened if the Russian fighter jet had been damaged in the ramming attempt and crashed. Or the following jet would have been caught in the aerosol cloud of fuel dumped by the first jet and exploded. America would have had a hard time proving its innocence, and then the shit would have hit the fan. 

    #101VerfasserBubo bubo (830116) 16 Mär. 23, 15:50
    Kommentar

    Im Grunde genommen machen es die Amerikaner bei dieser Aktion genau richtig: Erst die russische Antwort zum Vorfall abwarten, dass diese nichts damit zu tun haben und die Jets noch nicht einmal in der Nähe der Drohne waren und dann das einfache Veröffentlichen der Drohnenkamerabilder, wo jede(r) für sich selbst entscheiden kann, was er/sie von der Aktion zu halten hat.

    Vielleicht war den russischen Piloten gar nicht bewusst, dass ihre Aktion "live" übertragen wurde.


    Apropos live: Wahrscheinlich hatte die Drohne noch nicht mal eine Warnaufschrift: "Achtung Videokameraaufnahme" - sowas böses aber auch.. Und nicht DSVGO-konform..

    #102Verfasser drkimble (463961) 16 Mär. 23, 16:11
    Kommentar

    #100

    offenes Geheimnis. Nach einem kurzen Clearing bekommt die Ukraine alles von NATO & US was die Satelliten und Abhörspezialisten haben. Ein Vorteil ist, daß die NATO mit ihren Satelliten das Kampfgebiet ständig abdeckt, während die Russen immer 90minütige Lücken haben. So zumindest meine Info vom Vorjahr.


    Zitat, ca 1h:


    Es geht gerade eine Menge vor sich was neue Waffen- und Munitionslieferungen pro UA betrifft. Der schwerfällige Tanker nimmt jetzt Fahrt auf. Und währenddessen erleidet die RU- Armee eine Schlappe nach der Anderen. Es ist den UA am gestrigen Tage gelungen gleich sechs Munitionsdepots der RU im Umfeld von Bakhmut zu zerstören und das vergrößert die sowieso schon vorhandene Munitionsknappheit der RU nochmals enorm. Die UA haben jetzt im Donbas ein klares Artillerieübergewicht und das macht sich auch sofort in den Verlustzahlen bemerkbar. Sämtliche, nächtliche Sturmversuche der RU auf Bakhmut und Avdiivka heute Nacht mussten abgebrochen werden, teils unter sehr hohen Verlusten. Die Kommunikationsdrähte innerhalb der RU Armee laufen gerade heiß. Dadurch, dass sie ihre Artillerie entlang der gesamten Front aufgesplittet haben, incl. Tschernihiw, Sumy und Charkiw, haben sie sich einmal mehr verzettelt. Ohne ausreichenden Artillerieschutz aber ist es ihren Truppen im Donbas nicht möglich die bestens ausgebauten Verteidigungslinien der UA zu durchbrechen. Über 1.040 RU Soldaten sind gestern gefallen und 3x soviele wurden verwundet. Über 20 Kampf- und Schützenpanzer wurden abgeschossen, erneut eine hohe Zahl an Geschützen und Werfern + 1 Kampfflugzeug und 12 Drohnen wurden heruntergeholt. Ebenso wichtig ist die Zerstörung von Luftabwehrsystemen.


    Bisher erweist sich die Entscheidung Bakhmut und Avdiivka weiter mit allen Mitteln zu verteidigen als goldrichtig. Durch das gezielte Ausschalten von Radarstationen und der kurzen Lebensdauer ihrer eingesetzten Beobachtungsdrohnen, sind die RU an einigen Frontabschnitten nahezu blind. Von einer Luftüberlegenheit kann überhaupt keine Rede mehr sein.


    Ziemlich hoffnungsvoll, der Kollege.


    Und in Rostow ist die Hütte des Geheimdienstes anscheinend im Vollbrand.


    #103Verfasser jo-SR (238182)  16 Mär. 23, 16:13
    Kommentar

    #101 I don't get your point. Do you think an event like this would have swayed international opinion in Russia's favour, and suddenly China and India (or whoever) want to get involved in the war? Unlikely! If Russia could prove, that the drone attacked the planes (and why would it?), they might get something out of it, but they can't.


    #102 +1


    #103 Danke! Mir geht es eher darum, dass ein Erkundungsflug einer US-Drohne ueber dem Schwarzen Meer der Ukraine durchaus Vorteile verschaffen koennte, wenn die Informationen weitergegeben werden. Deswegen auch der Wunsch der russischen Fuehrung, das zu unterbinden. Je nachdem, wie offiziell das ist, gibt ein solches Vorgehen der Russen einen unterschiedlichen "diplomatischen" Eindruck.


    Zu deinem Update: erschreckend fuer die russischen Streitkraefte, solche Verluste. Das ganze Rumgeeiere um Munitionslieferungen fuer Wagner ist wohl doch deutlich mehr als ein Machtkampf. Ich musste kuerzlich lachen, als ich gelesen habe, dass Kanada die Lieferung von 8k Artilleriegeschossen zugesagt hat. Aber das ist ja nach letztem Stand ungefaehr ein Tagesbedarf fuer die Ukraine, und wenn die russischen Streitkraefte wirklich so auf dem letzten Loch pfeiffen (bewusst mit 3 f) kann das schon einen Unterschied machen. Genauso wie die 2 Bataillone LEOs, obwohl die Ukraine 5mal soviele gefordert hat.


    Polen will uebrigens 4 Kampfflugzeuge abgeben. Edit: MIG-29, keine westlichen



    #104Verfasser Wik (237414)  16 Mär. 23, 16:57
    Kommentar

    @104: Of course, the Russians couldn't prove it, but they would claim it. No matter if China or India bought the story. To the Russian people, it would be proof: Look, NATO is attacking our planes and letting our pilots die. Every Russian babushka would be eager to suck it up and be outraged. For the Kremlin it would have been a great loss of men and material, but a huge gain in propaganda. 


    Now the race of the submarines begins.


    @103: To me, these jubilant reports seem a little one-sided. Why do we never hear about it in serious newspapers? 

    #105VerfasserBubo bubo (830116) 16 Mär. 23, 17:20
    Kommentar

    #105 I don't know, by all accounts the Russian forces in Ukraine are not making much progress, and the little successes they are achieving come at a massive cost.

    The Russian war industry clearly cannot keep up with demand, the treasury is empty, and the embargoes on energy exports and technology imports (ex and in from the Russian perspective) are biting. The Russian population, by and large, is buying the Kremlin propaganda anyway, and many who don't have left the country to avoid the previous round of mobilization.



    #106Verfasser Wik (237414) 16 Mär. 23, 17:42
    Kommentar

    The two Russian pilots are to receive a medal. What for, really, if they were not involved at all? Russia is lying through their teeth, even though they are making fools of themselves in the process. 

    #107VerfasserBubo bubo (830116) 17 Mär. 23, 12:07
    Kommentar

    @107

    Klingt immer wie ein persönlicher Rachefeldzug.


    Was haben dir die Russen nur getan, was über das, was sie der Ukraine und dem Rest der Welt getan haben, hinausgeht? Und dann auch noch kollektiv.

    #108Verfasser ursus maritimus (1364942) 17 Mär. 23, 12:51
    Kommentar

    When I say Russia in this context, I mean the Kremlin. Conversely, they also spoke of "the Americans". 


    It is ridiculous that a few days ago they denied having anything to do with the crash. The drone was mishandled or had a technical problem.

    And now? The pilots get a medal for their outstanding performance. No wonder, the involvement of Russia (no, I don't mean the Russian pensioners) could no longer be denied after the footage was published. 


    Russian Defense Minister Sergei Shoigu has presented awards to the pilots of two Su-27 fighter planes

    The Defense Minister awarded the pilots with medals and certificates of honor, and praised them for their service to their country.

    https://www.thespeedexpress.com/news/world/Va...

    #109VerfasserBubo bubo (830116) 17 Mär. 23, 13:12
    Kommentar

    Ich schätze mal, diese Piloten wussten genau was Sache ist. Sie wussten zu jedem Zeitpunkt ob sie sich im internationalen Luftraum befanden oder nicht. Was das jetzt für einen Sinn haben sollte, literweise Treibstoff auf die Drohne abzulassen, weiß ich jetzt nicht. Sollte der Motor Aerosole einsaugen und explodieren? Oder sollte irgendwelche Sensoren blind gemacht werden? 

    Keine Ahnung, aber eines ist klar: Sie mussten von höchster Stelle eine Absegnung für diesen Einsatz haben oder schon vorher einen speziellen Auftrag. Eine 20-Millionen-Ausrüstung der Amis versenkt, eine Aufklärung im Kriegsgebiet verhindert, Auftrag zur vollen Zufriedenheit erfüllt. Da kann man auch mal einen Orden spendieren.


    Gemeinheit: Der amerikansche Pilot, der den chinesischen Spionage-Ballon abschoss, ging bisher leer aus.

    #110Verfasserzacki (1263445) 17 Mär. 23, 15:18
    Kommentar

    das könnte genau umgekehrt gewesen sein:

    • guck' mal, Genosse, der hat doch den Arsch offen!
    • nix da, Genosse, der ist außerhalb unseres Gewässers...
    • scheiß drauf! in den 5 Minuten, bis die Leitstelle es peilt und mich zurückpfeift, bin ich an dem dran und zurück!
    • nix da Genosse, kriegst keine Genehmigung für Waffeneinsatz...
    • scheiß drauf! wetten, den krieg' ich ohne einen einzigen Schuss vom Himmel? und ohne einen einzigen Kratzer an meinem Vogel!

    Und hinterher wird eben die Szene publik, dass das erfolgreiche Manöver am ehesten einem "обоссать", also "jemanden bepissen", entsprach. Da hat Schojgu einfach keine Wahl mehr, als die Piloten auszuzeichnen -- nicht wegen des Abschusses, aber wegen der Reaktion in pro-russischer öffentlicher Wahrnehmung.

    #111Verfasser JaLeTe (1335919) 17 Mär. 23, 15:43
    Kommentar

    Krieg im Irak: Der Gipfel des westlichen Interventionismus | ZEIT ONLINE


    Der Gipfel des westlichen Interventionismus

    George W. Bush wollte diesen Krieg unbedingt. Die Folgen: Terror, Flucht und Vertreibung. Der Angriff der USA auf den Irak vor 20 Jahren wirkt bis heute nach.

    ..................


    Es gibt einen Haftbefehl für Putin. Zu Recht. Gibt es auch einen für Bush?

    #112Verfasser ursus maritimus (1364942) 20 Mär. 23, 12:14
    Kommentar

    #112 Lies mal nach, warum es einen Haftbefehl fuer Putin gibt. Nicht, weil er einen Krieg angefangen hat...

    #113Verfasser Wik (237414) 20 Mär. 23, 13:50
    Kommentar

    Artikel gelesen? Dort wurde gefoltert etc......

    #114Verfasser ursus maritimus (1364942) 20 Mär. 23, 14:17
    Kommentar

    Hast du gelesen, warum der Haftbefehl gegen Putin ausgestellt wurde?

    #115Verfasser Wik (237414) 20 Mär. 23, 14:19
    Kommentar

    Der Internationale Strafgerichtshof hat wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin erlassen. Putin sei mutmaßlich verantwortlich für die Deportation ukrainischer Kinder aus besetzten Gebieten nach Russland.

    Es ist der erste Haftbefehl, den das Gericht im Zusammenhang mit mutmaßlichen Kriegsverbrechen in der Ukraine erlassen hat. Strafrechtsexpertin Professorin Stefanie Bock von der Philips-Universität Marburg sieht darin ein "großes Symbol", da "mit aller Konsequenz gegen die Verbrechen in der Ukraine vorgegangen werden soll, und zwar unabhängig von Status des Beschuldigten."


    usw.


    Der Irak-Krieg war ein Präventivkrieg, aufgebaut auf Lügen. Es gab gigantische Proteste und die Nachwirkungen sind immer noch zu spüren.

    ..."hat wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen..." Die soll es deiner Meinung nach im Irakkrieg nicht gegeben haben?


    Ist es deiner Meinung nach schlimmer, Kinder umzubringen oder sie zu deportieren?


    Darf man das überhaupt aufrechnen?


    Mmn nimmt sich das überhaupt nichts. Es war und ist Beides ein Verbrechen und sollte gleichermaßen bestraft werden.


    Ich bin kein Freund von den Vertretern von "Kriegsverbrechen sind keine, wenn sie von den USA begangen werden".

    #116Verfasser ursus maritimus (1364942)  20 Mär. 23, 14:32
    Kommentar

    Bush did not order the deportation or slaughter of children. Putin, on the other hand, has demonstrably done so. See the difference for yourself.

    #117VerfasserBubo bubo (830116) 20 Mär. 23, 14:37
    Kommentar

    #116 ..."hat wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen..." Die soll es deiner Meinung nach im Irakkrieg nicht gegeben haben?

    Waren das Kriegsverbrechen, die auf Befehl der US-Regierung durchgefuehrt wurden?


    Ist es deiner Meinung nach schlimmer, Kinder umzubringen oder sie zu deportieren?

    Weder, noch... beides ist verwerflich und (in meinen Augen) zu bestrafen. Aber haben US Truppen im Irak (oder Afghanistan) systematisch auf Befehl Kinder verschleppt oder getoetet?


    Darf man das überhaupt aufrechnen?

    Tue ich nicht.


    Mmn nimmt sich das überhaupt nichts. E.s war und ist Beides ein Verbrechen und sollte gleichermaßen bestraft werden.

    Und wo wurden denn Kinder im Irakkrieg systematisch entfuehrt oder getoetet?


    Ich bin kein Freund von den Vertretern von "Kriegsverbrechen sind keine, wenn sie von den USA begangen werden".

    Ich auch nicht, aber nicht alles, was du vergleichst, ist vergleichbar. Äpfel sind keine Bananen.

    #118Verfasser Wik (237414) 20 Mär. 23, 14:54
    Kommentar

    Fall 1 - verwerflich:

    Ich bin dein Nachbar und finde dich blöd. Bevor du mir was tust eventuell, haue lieber ich dir ordentlich eins rein.

    Bringe dich und deine Familie um und zünde dein Haus an. Zuvor entführe ich noch deine Kinder und bringe sie in ein Umerziehungslager.

    Verdient definitiv einen Haftbefehl.


    Fall 2 - nicht verwerflich:

    Ich bin dein Nachbar und finde dich blöd. Bevor du mir was tust eventuell, haue lieber ich dir ordentlich eins rein.

    Bringe dich und deine Familie um und zünde dein Haus an. Deine Kinder verschone ich nicht. Sind sicher genauso blöd wie du.

    Verdient definitiv keinen Haftbefehl.


    Auch eine Sichtweise.

    #119Verfasser ursus maritimus (1364942) 21 Mär. 23, 06:59
    Kommentar

    Na ja, wenn Russland, Afghanistan oder Irak meinen sie müssten Bush international verklagen, dann können sie das ja tun. Das ist meine Sichtweise.


    Im Bahnhof Dschankoj wäre angeblich mit einem Drohnenangriff eine Lieferung von Kalibr-Raketen zerstört und damit der Prozess der „Entmilitarisierung Russlands“ fortgesetzt worden, berichtet die ukrainische Militärführung.


    Keine Ahnung, wie viele dieser Marschflugkörper in dieser Lieferung zur Schwarzmeerflotte unterwegs waren aber allein eine einzige Rakete kostet schon mehrere Millionen Euro. Das ist schon ein Wahnsinn, was da alles für Geld verbrannt wird. Aber wenn dieser Bericht stimmt, dann können diese Raketen wenigstens keinen Schaden mehr verursachen. Gut so!


    Wie der Außenpolitikexperte Samuel Ramani auf Twitter schreibt, gelang es den Ukrainern, eine Lieferung von Kalibr-Raketen auf der Krim zu zerstören.

    https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-...

    #120Verfasserzacki (1263445) 21 Mär. 23, 10:32
    Kommentar

    According to Forbes, the cost of a Tochka-U is estimated at $300,000, while the cost of a Kalibr is $6.5 million.

    #121VerfasserBubo bubo (830116) 21 Mär. 23, 11:15
    Kommentar

    Dass der Westen mit zweierlei Maß misst, kann man nicht ernsthaft bestreiten, oder? Das macht natürlich nichts von dem, was Putin tut, einen Deut besser und sollte eigentlich irrelevant für die Diskussion sein, aber nicht die ganze Welt ist Westen. In diesem anderen Teil der Welt verlieren "wir" natürlich nach Präventivkriegen sehr viel Glaubwürdigkeit, wenn wir sie dann bei anderen anprangern. Und das ist ein Problem.

    #122Verfasser Gibson (418762) 21 Mär. 23, 11:29
    Kommentar

    Dazu paßt dieser Bericht.

    Das Ganze hatte ja auch Vorbildcharakter für die Größenwahnsinnigen dieser Welt.


    Irak-Krieg: Nach der Lüge folgte der Völkerrechtsbruch | Welt | DW | 19.03.2023

    #123Verfasser ursus maritimus (1364942) 21 Mär. 23, 12:26
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    Was den Irak betrifft, zumindest haben die Irakis ihren Saddam mit Genuss gehängt.

    #124Verfasser jo-SR (238182) 21 Mär. 23, 12:32
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    Vorbildcharakter für die Größenwahnsinnigen dieser Welt (#123)


    Als ob die Größenwahnsinnigen ein Vorbild bräuchten.


    Mir erscheint diese Diskussion kontraproduktiv, solange die Russen in der Ukraine Vernichtungskrieg führen. Wenn der vorbei ist, kann man meinetwegen wieder darüber diskutieren, welches Verbrecherregime wann wo den schlimmsten Massenmord beging.

    #125VerfasserMr Chekov (DE) (522758)  21 Mär. 23, 12:36
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    Das sehe ich etwas anders. Hätte damals ein Weltrat den Krieg mit Konsequenzen verurteilt, hätte sich Putin sein Vorgehen ev. nochmal überlegt.

    Es war aber klar, daß dieser Präventionskrieg ohne jeden Anlaß incl. irre vielen Toten, Lügen von offizieller Seite, Folter (Abu Ghraib ist heute noch ein Begriff), Folterbildern, die um die Welt gingen etc. keine Konsequenzen haben würde.


    Diesmal WIRD der Angriffskrieg verurteilt mit Konsequenzen. Das kann man wirklich nicht allen Völkern dieser Welt glaubhaft vermitteln.



    Ich kann mich noch gut an damals erinnern. Ich war kein Fan der SPD, aber froh, daß Schröder damals das elendige Spiel nicht mitgemacht hat (allerdings hintenrum dann doch).

    Eine Bekannte von mir meine, das sei ganz in Ordnung mit dem Krieg weil "das sind Moslems dort und die sind mir unheimlich".


    Ich kann ja nur beten, daß das Ganze nicht mal umgekehrt erfolgt und es heißt: "Das alles sind gottlose Christen dort. Die sind mir unheimlich."

    #126Verfasser ursus maritimus (1364942)  21 Mär. 23, 12:53
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    Hätte damals ein Weltrat den Krieg mit Konsequenzen verurteilt, hätte sich Putin sein Vorgehen ev. nochmal überlegt.


    Das scheint mir Spekulation zu sein, und mit solchen theoretischen Überlegungen wird der Ukraine kein bisschen geholfen.

    #127VerfasserMr Chekov (DE) (522758) 21 Mär. 23, 13:44
    Kommentar

    Na ja. Hoffnungslos. Ich bin raus.

    #128Verfasser ursus maritimus (1364942) 21 Mär. 23, 13:55
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    At what point would President Bush have given the order to deliberately destroy the infrastructure of a country in order to terrorise the civilian population? I am not aware of anything like that, I know of no such thing: Not hospitals, not theatres and other cultural institutions, not electricity or heating plants. 


    Putin wants to destroy national identity, a cultural genocide. The West, on the other hand, wanted to fall into the arms of the Taliban, who blew up the Buddha statues. 

    #129VerfasserBubo bubo (830116) 21 Mär. 23, 13:56
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    Agent Orange, anyone? Hiroshima? Abu Graib wurde schon genannt. Wie gesagt, ich finde nicht, dass es sinnvoll ist, Verhalten im Krieg gegeneinander aufzurechnen, aber "X führt gute Kriege" und "Y führt böse Krieg" ist schon eine sehr eigene Interpretation der Weltgeschichte.


    Wie auch schon gesagt, ändert es am Ukrainekrieg nichts, wenn sich irgendwo jemand findet, der schlimmer ist oder war als Putin. Aber ich glaube schon, dass man die westlichen Kriege nicht ausblenden kann, wenn es darum geht, die Weltgemeinschaft auf eine gemeinsame Linie zu bringen, denn das sind vermutlich genau die Fragen/ Argumente/ Kommentare, die aus anderen Teilen der Welt kommen werden oder schon kommen. "Das ist was anderes" wird wahrscheinlich wenig überzeugen.

    #130Verfasser Gibson (418762) 21 Mär. 23, 14:21
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    Falls Putin wirklich mal auf der Anklagebank sitzen sollte, dann wird das China nicht daran hindern, Taiwan zu überfallen. Das ganze ist sowieso ein wenig witzlos, den wird man nie kriegen. Wenn er geschnappt wird, dann wird er behaupten er wäre nur ein Doppelgänger und der echte Putin längst untergetaucht 🤣

    #131Verfasserzacki (1263445) 21 Mär. 23, 14:29
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    Ja, ich glaube auch, dass man die Wirkung der westlichen Reaktionen in vielen Teilen der Welt nicht unterschätzen sollte. Natürlich kann der Westen sagen, dass ihm sein Bild in der Welt egal sein kann, weil er machen kann, was er will, aber Überheblichkeit kommt bekanntlich vor dem Fall. Ich glaube schon, dass der Irakkrieg den USA und dem Westen allgemein sehr geschadet hat und dass er auch ein Grund dafür ist, dass das Gejammere des Westens über die bösen Russen in vielen Teilen der Welt eher belächelt oder sogar mit gewisser Schadenfreude gesehen wird. Das ist ein Problem, das man auch während des Ukrainekriegs diskutieren kann. Es ändert natürlich rein gar nichts daran, dass ich den Angriffskrieg der Russen scharf verurteile.


    Es gibt aber noch andere Aspekte, die den Westen insgesamt eher unglaubwürdig erscheinen lassen. Es gibt gute Gründe, wenn man jetzt sagt, dass die Ukraine niemals zu Friedensverhandlungen gezwungen werden darf, bei denen von ihr erwartet wird, dass sie auf Gebiete verzichtet. Ohne dass ich jetzt Beispiele aufführen kann, glaube ich, dass bei anderen kriegerischen Auseinandersetzungen ebenfalls aus guten Gründen erheblicher Druck auf die Kriegsparteien ausgeübt wird, zu verhandeln und Waffenstillstandsabkommen zu unterschreiben, die eine temporäre oder gar permanente Besetzung tolerieren. Mit gleichem Maß wird da kaum gemessen. Ich weiß da keine Lösung und kann nicht sagen, wie man es besser machen sollte. Ich will nicht, dass unbeteiligte Zivilisten unter Kriegen leiden und ich will nicht, dass sich Angriffskriege lohnen. Leider passen diese beiden Wünsche nicht immer zusammen.


    Allerdings hat das alles für mich wenig mit der Anklage gegen Putin zu tun. Das Argument von ursus, dass für die Kinder Todesfälle durch Bombardierung mindestens so schlimm sind wie die erzwungene Umsiedlung ist ein sehr gefährliches und gibt keine Antwort auf die mehrfach gestellte Frage, ob es nicht trotzdem einen Unterschied macht, dass im Falle der Umsiedlung der Kinder die Verbrechen in allen Einzelheiten von oben befohlen wurden, während es keine Anzeichen dafür gibt, dass irgendjemand ganz oben in der amerikanischen Regierung den Bombentod von irakischen Kindern angeordnet hat. Es kann trotzdem sein (und ist für mich sogar wahrscheinlich), dass es da Kriegsverbrechen gegeben hat. Dass die nicht mit der nötigen Härte verfolgt werden, ist für mich eine schreckliche Realität, die aber wie gesagt nichts daran ändert, dass härteste Kritik an den Verbrechen der russischen Regierung angemessen ist. Ich sehe auch nicht so ganz, was die Alternative ist. Vielleicht: Ja, die Amerikaner haben Kriegsverbrechen begangen und wurden dafür nicht angemessen bestraft. Die Folge kann nur sein, dass allen Ländern dieser Welt in Zukunft Kriegsverbrechen erlaubt sein müssen und dass diese nicht kritisiert werden dürfen, bis eine unabhängige Wahrheitskommission bestätigt hat, dass alle Seiten gleich viele Kriegsverbrechen begangen haben? Klingt für mich nicht erstrebenswert, also halte ich es weiter für richtig, dass das Verhalten Russlands im Ukrainekrieg verurteilt wird.

    #132Verfasser harambee (91833)  21 Mär. 23, 14:45
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    Ich wollte nicht mehr, aber das dann doch noch:


    Ich verurteile den Einmasch von Putin mit allem was dazugehört auf das Schärfste. Ich bin Kriegsgegner, egal von wem er geführt wird. Ich will das auch nicht aufrechnen. Ich will, daß weltweit nicht mit zweierlei Maß gemessen wird. Denn das kann böse Folgen haben. Es gibt auch noch Andere, die sich als Herren der Welt aufspielen wollen.

    Ich will das von Keinem der Infragekommenden.

    #133Verfasser ursus maritimus (1364942) 21 Mär. 23, 14:55
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    Nun, #133 kann ich ohne Einschränkungen unterschreiben. Manchmal weiß ich trotzdem nicht, was richtig ist.

    #134Verfasser harambee (91833) 21 Mär. 23, 15:43
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    Vielleicht liegt es auch daran, dass der Putin ein Wiederholungstäter ist. Zum Tschetschenienkrieg 1999 hat der Westen weitgehnd geschwiegen, zum Kaukasuskrieg 2008 ebenfalls und zur Annektion der Krim 2014 immer noch. jetzt ist einfach das Maß voll, man will ihm endgültig das Handwerk legen bevor er nach der Ukraine auch noch Moldawien "befreit".


    Ein Verbrecher ist er schon daher, weil er bevorzugt ethnische Minderheiten verheizt und keine echten Russen. Das haben geheime Auswertungen von Friedhöfen ergeben, offizielle Zahlen dazu gibt es natürlich nicht. Das ist eine Form von Rassismus, die man als Genozid bezeichnen darf.

    #135Verfasserzacki (1263445) 21 Mär. 23, 16:03
    Kommentar

    #133

    um im Bilde zu bleiben. Jetzt ist keine Zeit und Muße mit irgendeinem Maß irgendwas zu messen. Es ist ein Krieg zu gewinnen den Russland angefangen hat und in dem es uns darum geht, daß die Ukraine ihn nicht verliert. Jede andere Bemerkung ist fehl am Platz. Da können dann Historiker Bibliotheken vollschreiben. etzt ist Krieg.

    #136Verfasser jo-SR (238182) 21 Mär. 23, 16:07
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    #136 ist ein schönes Beispiel für Eurozentrismus.

    #137Verfasser Gibson (418762) 21 Mär. 23, 16:14
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    Ja, #133 stimme ich auch zu.


    #137 Ich wuerde #136 nicht unbedingt zustimmen, aber Eurozentrismus sehe ich hier nicht. Russland und die Ukraine sind beide Nachbarn von NATO und EU-Staaten, da ist natuerlich mehr Interesse und Aktion von den europaischen Staaten gefordert, um eigene Interessen zu schuetzen.

    #138Verfasser Wik (237414) 21 Mär. 23, 17:53
    Kommentar

    Gut, "Eurozentrismus" ist das falsch Wort. Globaler-Nordenismus klingt aber sehr seltsam; ich weiß nicht, wie man das kurz beschreibt. Ich dachte, nach #122 und #113 wäre klar, was ich meine, aber du hast recht: "Europa" war nicht gut ausgedrückt.

    #139Verfasser Gibson (418762) 21 Mär. 23, 17:56
    Kommentar

    Ja, ich denke es ist klar, was du in #122 sagen willst.


    Natuerlich misst der Westen mit zweierlei Mass, die wenigsten von uns tun das nicht.


    Es geht aber (meiner bescheidenen Meinung nach) bei diesem Krieg und dem Eingreifen des Westens weniger um Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen, das ist im Endeffekt ein Nebenschauplatz. Das Vorgehen der russischen Streitkraefte macht es natuerlich den westlichen Regierungen leicht, die Bevoelkerung zur Unterstuetzung der Ukraine zu motivieren.

    Es geht aber ernsthaft darum, dass fuer die groesseren europaeischen Staaten und fuer die USA ein Erfolg der russischen Invasion deutlich mehr Nachteile gebracht haette, als der andauernde Krieg verursacht. Wenn Russland sein Militaer verheizt, eine Generation von jungen Maennern verliert und sich wirtschaftlich auf lange Zeit selbst verstuemmelt, ist das gerade fuer die baltischen Staaten ein deutlicher Gewinn, und es verhindert erstmal, dass Russland sich anderswo (Afrika, Zentralasien...) im Kampf um Einfluss und Rohstoffe ernsthaft engagieren kann.

    Die Verluste der Ukraine sind bedauerlich, aber das sind eben die Verluste der Ukraine, und keine US, franzoesischen, deutschen oder (INSERT YOUR WESTERN NATION) Soldaten.

    Zynisch? Ja, sicher.

    Unrealistisch? Ich kann's nicht beweisen, aber ich glaube, dass ich nicht der Einzige bin, der solche Gedankengaenge hat, und dass das bei Entscheidungsfindungen eine Rolle spielt.

    Und nein, ich werde jetzt nicht Clausewitz oder Macchiavelli zitieren ;)


    #140Verfasser Wik (237414)  21 Mär. 23, 18:30
    Kommentar

    Da möchte ich jetzt doch nachfragen, Wik: Bestätigst Du mit Deinen Gedanken die immer wieder zu lesende russische These, dass der Westen in diesem Krieg die russischen Menschen opfert, um sich selbst Vorteile zu verschaffen? Daraus schließt Russland ja, dass die Ukraine keinen Frieden mit Russland schließen darf, weil die USA und andere das nicht wollen?!

    #141Verfasser harambee (91833) 21 Mär. 23, 18:42
    Kommentar

    .. dass der Westen in diesem Krieg die russischen (meinst du ukrainischen?) Menschen opfert,...


    Das kommt darauf an....

    Wenn du "opfern" als aktive Taetigkeit siehst (so wie Wagner Kaempfer in Bachmut "opfert"), dann ganz klar nein.


    Ist es fuer NATO vorteilhaft, wenn Russland viele Soldaten und Ausruestung verliert? Sicher!, weil das die Gefahr fuer die baltischen Staaten auf absehbare Zeit verringert, und den europaeischen Partnern Zeit verschafft, ihren S******s zu modernisieren und die Depots zu fuellen.

    Kann man dafuer in Kauf nehmen, dass ukrainische Soldaten sterben? Offensichtlich ja.

    HIndert das die ukrainische Fuehrung, eigene Entschiedungen zu treffen? NEIN!


    Edit: ich sage damit ausdruecklich nicht, dass ich das (moralisch) gut finde, aber realistisch finde ich das Szenario doch

    #142Verfasser Wik (237414)  21 Mär. 23, 19:19
    Kommentar

    Oh ja, blöder Fehler. Natürlich meinte ich die ukrainischen Menschen. Danke für die Korrektur!

    #143Verfasser harambee (91833) 21 Mär. 23, 19:23
    Kommentar

    Xi Jinping and Vladimir Putin promised to deepen Sino-Russian relations and showed unity. Xi personally convinced himself of Russia's desire for peace, which the West is totally boycotting.

    What pathetic theatre against a kitschy backdrop. 

    At the same time, a Russian missile hit an apartment building in Kiev, a completely civilian address. Xi should go there quickly to assess the damage.

    #144VerfasserBubo bubo (830116) 22 Mär. 23, 14:44
    Kommentar

    Zitat, ca. 2h:


    "Nach wie vor ist die Lage um Bakhmut und Avdiivka angespannt, aber stabil. Die UA- Armee hatte gestern etliche Gegenangriffe gestartet und war damit auch zumeist sehr erfolgreich. Die Versuche den Ring um beide Städte zu schließen ist einmal mehr unter hohen Verlusten der RU gescheitert. Zudem hat, wie bereits berichtet, die Dynamik der Attacken deutlich abgenommen. Es werden weit weniger Verstärkungen dorthin geschickt als noch vor zwei Wochen. RU versucht gerade die Front im Süden zu verstärken, wo die UA Gegenoffensive erwartet und befürchtet wird. Allerdings gibt es bei diesem Transferversuchen etliche Verluste bereits im Anmarsch. Das ist ein wenig vergleichbar mit der Ausgangssituation seinerzeit bei Cherson/ Saporischschja. Die Nervosität innerhalb des RU- Generalstabs ist deutlich gestiegen. Man weiß nicht genau was auf sie zukommt und wo."


    #145Verfasser jo-SR (238182)  22 Mär. 23, 22:25
    Kommentar

    Meine Quelle ist äußerst hoffnungsvoll, in der Nacht schrieb sie noch:


    "Man bindet dort [Bakhmut und Avdiivka] einen Großteil der russischen Truppen und nutzt sie gewaltig ab. Das kostet natürlich auch einen Preis, nämlich eigene Verluste. So brutal das ist, aber da ist tatsächlich der Taschenrechner das Messinstrument der Wahl und diese furchtbare Rechnung geht für die Ukraine auf. Das Verhältnis bei den Verlustzahlen hat sich in den vergangenen zwei Wochen immer weiter zu Gunsten der Verteidiger entwickelt. Sowohl Bakhmut als auch Avdiivka sind derart gut befestigt, dass es den Angreifern nicht möglich ist diese endgültig einzukesseln, geschweige denn zu erobern und das trotz aller größtem Einsatz. Die Intensität ihrer Angriffe hat deutlich nachgelassen, genauso wie die Intensität des Beschusses. Man kann und man wird also diese beiden Städte weiter verteidigen.


    Das Ziel der Ukrainer ist es aber freilich nicht sich so teuer wie möglich zu verkaufen, sondern besetzte Gebiete zurückzuerobern. Da braucht es gewisse Anfangsbedingungen. Einmal muss die Witterung mitspielen und dann braucht man für dieses Vorhaben natürlich ausreichend Truppen, Waffen und Munition. Das hat man jetzt dann erreicht. Wichtig ist auch, dass man eine Qualitätsüberlegenheit bei der Art der Bewaffnung und Ausbildung der Soldaten erreicht. Auch das ist der Fall.


    Es gab im letzten Monat dutzende, intensive Beratungen mit den Partnerländern, bei denen auch ganz detaillierte Planungsschritte besprochen wurden. Man kann das auch erkennen, denn was da momentan passiert hat Hand und Fuß. Die wissen momentan schon sehr genau wo sie ihre Schwerpunkte zu setzen haben und welche vorbereitenden Schritte jetzt gemacht werden müssen, damit das Vorhaben eine echte Chance auf Erfolg hat. Ein gutes Timing ist der Schlüssel zum Erfolg."

    #146Verfasser jo-SR (238182) 23 Mär. 23, 07:50
    Kommentar

    Does this source have anything to say about the Russian gains at Kreminna?

    #147VerfasserBubo bubo (830116) 23 Mär. 23, 10:35
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    Ich hoffe mal, dass die jo-SR-Quelle recht behält.

    wenn die russischen Streitkräfte Panzer aus den 70igern reaktivieren müssen, sollten doch die modernisierten Leo2 auch in geringerer Anzahl einen deutlichen Vorteil verschaffen.

    ich hoffe darauf, dass der erste Vorstoß der Ukraine gut organisiert ist, wenn erstmal die moderneren Schützenpanzer, Kampfpanzer und mobile Artillerie den Geschwindigkeitsvorteil ausspielen können, könnte es für die weniger mobilen russischen Verbände bitter werden.

    #148Verfasser Wik (237414) 23 Mär. 23, 17:00
    Kommentar

    wenn die russischen Streitkräfte Panzer aus den 70igern reaktivieren müssen, sollten doch die modernisierten Leo2 auch in geringerer Anzahl einen deutlichen Vorteil verschaffen.


    Wie man hört, sind die Panzer aber nicht aus den 70igern, sondern 70 Jahre alt. Echte Museumsschätzchen also.


    Putin holt antiken T-55-Panzer an die Front

    https://www.focus.de/politik/ausland/truppen-...

    #149Verfasserzacki (1263445) 24 Mär. 23, 09:47
    Kommentar

    Da wird sich dann zeigen, ob robuste Mechanik oder anfällige Elektronik der bessere Weg ist, siehe die Ausfälle der modernen Puma-Panzer bei der Bundeswehr..

    #150Verfasser drkimble (463961) 24 Mär. 23, 09:50
    Kommentar

    #149 recht hast du… Asche auf mein Haupt.

    Ich habe irgendwo gelesen, dass die T54 deutlich langsamer, schlechter gepanzert und auch ursprünglich mit einem kleineren Kaliber bewaffnet waren als die bisher eingesetzten T72.

    Dafür sind sie recht einfach instandzuhalten und billig. (Wobei mir das als Panzerbesatzung relativ egal wäre).


    #150 deswegen bekommt die Ukraine ja auch keine Pumas sondern Leo2 und Marder

    #151Verfasser Wik (237414) 24 Mär. 23, 11:42
    Kommentar

    London: Russen gewinnen Kontrolle in Kreminna zurück

    Im Osten der Ukraine haben russische Truppen bei schweren Kämpfen nahe der russisch besetzten Stadt Kreminna nach britischer Einschätzung die urainischen Truppen zurückgedrängt.

    https://www.n-tv.de/politik/London-Russen-gew...


    Das ist so eine Stadt, die sagte mir bisher nichts. Ich schaue dann manchmal auf einer Landkarte nach, wo das liegt und wie die Gegend da ungefähr aussieht. Dabei fand ich in der Satellitenansicht manchmal erstaunliche Sachen, zum Beispiel ein ganzes System von Schützengräben, (hier noch eines), ein (geheimer?) Behelfsflugplatz mit geparkten Flugzeugen oder sogar ein Flugzeug mitten im Flug, von einem Satelliten erwischt hier noch eines.


    Im langen Vergleich findet sich dann erschreckendes, nichts bleibt verborgen: Der wachsende Friedhof der Wagner-Söldner | DER SPIEGEL 


    Vermutlich werden russische oder chinesische Aufnahmen aus dem Weltall penibel ausgewertet, wo lohnenswerte Angriffsziele liegen, zum Beispiel Kraftwerke oder Schulen.

    #152Verfasserzacki (1263445) 24 Mär. 23, 13:41
    Kommentar

    In einem Interview vom Donnerstag hat Selenskyj gesagt, dass die ukrainischen Streitkräfte noch nicht in der Lage seien, eine Gegenoffensive zu beginnen, hauptsächlich aus Mangel a Munition. Die Armeeführung verkündete wohl kurz darauf, dass man nun bald loslegen wird.

    Maximale Verwirrungstaktik?


    Addendum: Ich lese auch, dass Putin 1600 neue oder modernisierte Panzer bereitstellen will. Damit die russischen Streitkraeften den ukrainischen in dieser Hinsicht mindestens 3:1 ueberlegen sind. Bei einer momentanen Verlustrate zwischen 5 und 10 pro Tag ist das nicht einmal ein Jahresbedarf, und seit Kriegsbeginn haben die Russen schon deutlich mehr verloren. Ganz davon abgesehen, dass es sich in der Mehrzahl um instandgesetzte "modernisierte" Altpanzer handeln duerfte ist das eher mau. Auf einmal sehen die versprochenen aufbereiteten Leopard-1-Panzer doch nicht mehr so schaebig aus (wenn sie denn erstmal geliefert sind).

    #153Verfasser Wik (237414)  25 Mär. 23, 15:15
    Kommentar

    Anscheinend veranstalten die Russen momentan ein Massenschießen entlang der gesamten Front ohne große Aufklärungen, aufs Geratewohl, weil sie keine Ahnung haben wann wo was auf sie zukommt. Nur das 'daß' ist bekannt & sicher.

    #154Verfasser jo-SR (238182) 27 Mär. 23, 09:23
    Kommentar

    Ich lese auch, dass Putin 1600 neue oder modernisierte Panzer bereitstellen will. Damit die russischen Streitkraeften den ukrainischen in dieser Hinsicht mindestens 3:1 ueberlegen sind.


    Ja, wenn es um das Wollen geht, wird er auch gerne 2500 liefern. Da ist eher die Frage, ob er das auch kann und in welchem Zeitraum. Die Industrie hat da doch auch ein Wörtchen mitzureden. Putin will sich selber Flugzeuge bauen, den ganzen Airbus und Boeings gehen langsam die Ersatzteile aus. Ich bin gespant, ob das klappt. Ihre eigenen Autos mit dem technischen Stand von 1980 will kein Russe haben, die kaufen lieber alles was auch China kommt, das ist wenigstens modern. Ich bin mal gespannt, wie Putins 1600 Panzer aussehen und wann die geliefert werden. Ob das abgestaubter Museumsschrott mit frisch aufgesprühtem Z ist oder wirklich frisch aus der Produktion, das wird man ja sehen. Oder in welchem Zeitrahmen er die liefern will, 1600 im Laufe der nächsten drei Jahre oder was.

    #155Verfasserzacki (1263445) 27 Mär. 23, 10:26
    Kommentar

    #155 Oder in welchem Zeitrahmen er die liefern will, 1600 im Laufe der nächsten drei Jahre oder was.

    Anscheinend ist das der Zeitraum, 3 Jahre. Das beißt sich alles in den Schwanz, vielleicht kann Russland mit Umstellung auf Kriegswirtschaft wirklich 800-1000 "moderne" Panzer im Jahr produzieren, momentan sind es aber eher 20 im Monat, also vielleicht 250 im Jahr... Es werden wohl immer noch Panzerbataillone oder -regimenter in schlecht vorbereitete Frontalangriffe gegen befestigte Stellungen geschickt, mit dem Ergebnis, dass mehr und mehr Material (und Besatzungen) zerstoert werden, fuer wenig bis gar keinen Gewinn.


    #154 Kann ich mir fast nicht vorstellen, wenn denn die Berichte ueber Munitionsmangel war sind. Oder aber, man will die Depots in Frontnaehe leeren, damit die bei einem Vorstoss nicht in ukrainische Haende fallen?


    Den letzten Artikeln folgend machen die Russen immer noch kleine Gelaendegewinne mit massiven Verlusten.

    Ich frage mich langsam, ob es nicht im Interesse der Ukrainer ist, die erwartete Gegenoffensive ein bisschen zu verzoegern.


    PS: Polkos Meinung wuerde mich interessieren. Hoffentlich geht es ihm gut!


    #156Verfasser Wik (237414)  28 Mär. 23, 11:38
    Kommentar

    Anscheinend veranstalten die Russen momentan ein Massenschießen entlang der gesamten Front ohne große Aufklärungen, aufs Geratewohl, weil sie keine Ahnung haben wann wo was auf sie zukommt. Nur das 'daß' ist bekannt & sicher.


    Nach dem Motto: Wenn die Knallerei den Höhepunkt hat weiß der Zuschauer, der Film ist gleich zu Ende?


    Gegenoffensive: Das wäre ein Ding, wenn bei Mariupol ein Keil getrieben werden könnte bis an die Küste vom Schwarzen Meer. Dann geht der Nachschub westlich davon nur noch über die Verbindung Krim und ist extrem anfällig für Angriffe. Noch ein Anschlag auf die Brücke und die Krim ist vom Nachschub abgeschnitten und damit verloren.

    #157Verfasserzacki (1263445)  28 Mär. 23, 11:45
    Kommentar

    Zwischen den Zeilen lese ich hier hin und wieder eine Unterschätzung der russischen Armee. Ja, sie haben Probleme unter anderem wegen der Kommandostruktur und wegen der Motivation, aber sie können noch für viel Leid sorgen. Möglicherweise war es der österreichische General, den wupper gerne zitiert (Reisner?), der darauf hinwies, dass es in der Vergangenheit oft so war, dass die russischen Streitkräfte sich nach Misserfolgen berappelt und ihren Gegnern schwierige bis unlösbare Probleme gestellt haben. Natürlich kann ich die Kräfteverhältnisse weiterhin überhaupt nicht einschätzen.

    #158Verfasser harambee (91833) 28 Mär. 23, 12:24
    Kommentar

    Das ist natürlich so, Russland hat eine noch eine Masse an Material, Menschen und Munition. Und wenn die davon ausgehen, dass der neue Freund Xi nicht die gute Gelegenheit ergreift und in den Osten einmarschiert, dann können die Panzer von dieser Grenze dort abgezogen werden.


    War das nicht sogar im Zweiten Weltkrieg so? Da hat der russische Spion Richard Sorge herausgefunden, dass Japan und China Russland nicht angreifen werden. Da konnten diese Kräfte im Osten alle an die Westfront verlegt werden.

    #159Verfasserzacki (1263445) 28 Mär. 23, 13:06
    Kommentar

    #158 Oberst Reisner, glaube ich.


    Natuerlich sind wir alle hier ein wenig blind (ausgenommen jo-SRs Quelle), weil die Meldungen, die wir durch die Presse bekommen, ziemlich "bearbeitet" sind. Und die wenigsten hier haben einschlaegige militaerische Bildung, um entsprechende Berichte richtig einschaetzten zu koennen.


    Natuerlich kann die russische Armee nach wie vor viel Unheil anrichten, und ich denke auch nicht, dass die ihr gesamtes Pulver schon verschossen haben. Da ist immer noch viel Quantitaet da, bei Personal und Material. Wie uns vor einem Jahr erklaert wurde, kann man mit weniger gut ausgebildeten Soldaten eine Verteidigungsstellung einfacher behaupten, als einen Angriff durchzufuehren.

    Ein grosses Problem fuer die Ukraine wird einerseits die unterschiedliche Ausstattung der Einheiten sein (Challangers, Leopard2, andere Sowjetpanzer, desgleichen bei der Artillerie), und der oefter angesprochene langsame Nachschub an Munition.


    Einen Vormarsch auf Mariupol, um die Landbruecke zur Ukraine zu kappen, hatten wir vor einer Weile mal diskutiert. Soweit ich mich erinnern kann, war Solitudinarian da sehr skeptisch, weil das fuer die ukrainischen Streitkraefte eine Doppelfront gegen ausgebaute russische Verteidigungsanlagen bedeuten wuerde. Eine zahlenmaessig unterlegene ukrainische Armee hat da schlechte Karten, auch wenn Aufklaerung und bessere Ausbildung/Fuehrung da einiges ausgleichen koennten.




    #160Verfasser Wik (237414) 28 Mär. 23, 13:25
    Kommentar

    Natuerlich sind wir alle hier ein wenig blind (ausgenommen jo-SRs Quelle), 


    Na ja, ob die zwar sehend, aber blauäugig ist?


    Ich habe auf der Karte noch einmal nachgeschaut, ich habe da was verwechselt. Ich meinte nicht Mariupol sondern Melitopol, südlich von Saporischschja. Das wird ähnlich gut verteidigt sein oder sogar besser, weil das ein wichtiger Straßenkreuzungspunkt ist.

    Die Qualität der Waffen und die Fähigkeiten bei den Ukrainern hat sich ständig gesteigert, bis hin zum Leo 2 und MIG-29.

    Bei den Russen sank es dagegen vom T-14 bis neuerdings T-54. Das ärgert die natürlich.

    #161Verfasserzacki (1263445) 28 Mär. 23, 14:00
    Kommentar

    Zacki, ich vermag nicht zu widersprechen. Werde aber weiterhin dann & wann zitieren.

    #162Verfasser jo-SR (238182) 28 Mär. 23, 14:43
    Kommentar

    Na ja, ob die zwar sehend, aber blauäugig ist?

    Das kann ich nicht kommentieren, aber wir waren uns ja schon oefter einig, dass die Schlussfolgerungen und Vorhersagen deutlich positiver zu sein scheinen, als die "offiziellen" Ereignisse nachher aussehen.


    Mariupol/Melitopol, das ist momentan wahrscheinlich egal.

    Der grosse Erfolg der ukrainischen Gegenoffensive im letzten Herbst war das Ueberraschungselement.

    Das fehlt diesmal.

    MIG 29 ist aber keine technische Verbesserung, oder? Ich dachte, die Ukraine hatten die schon vorher.


    #162 Ja, bitte!


    #163Verfasser Wik (237414)  28 Mär. 23, 15:01
    Kommentar

    MIG 29 ist aber keine technische Verbesserung, oder? Ich dachte, die Ukraine hatten die schon vorher.


    Das kann schon sein, aber jetzt bekamen sie eine neue Lieferung. Russland wird sich auch freuen, wenn ein Freund aus dem Hintergrund eine Ladung T-14 schicken würde, aber darauf können sie lange hoffen.


    Ich meine nur, wie die deutsche Unterstützung ausgesehen hat: Das fing mit Helmen und Winterhandschuhen an. Dann diese Strela-Abwehrraketen. Und jetzt bekommen sie Marder und Leopard. Das ist eine Steigerung, bei Russland sehen wir ständig eine Abwärtsbewegung in neuer Ausrüstung, abgesehen von Versprechungen einer Wunderwaffe oder Drohungen mit Atomraketen.

    #164Verfasserzacki (1263445) 28 Mär. 23, 15:12
    Kommentar

    This an RFE/RL interview with British journalist Owen Matthews about the likelihood of reintegration of the Crimean peninsula and the Donbas region into Ukraine. I have to say that it echoes many of my thoughts about the coming (soon, I hope) post-war situation in the larger area.


    https://www.rferl.org/a/ukraine-russia-moral-...

    #165Verfasser Solitudinarian (236315) 28 Mär. 23, 19:15
    Kommentar

    Interessantes Interview, Solitudinarian. Ich zitiere mal einige Stellen, die westliche Politiker so wohl im Moment nicht auszusprechen wagen:


    whatever the end of this war, the Ukrainians will feel betrayed...that their land has been sacrificed to appease Putin. But unfortunately, in realistic military terms, I don't actually see any other serious outcome for this war than the eventual territorial loss for Ukraine.

    ...

    ...

    The people who say that Ukraine has an absolute moral right to return to its pre-2014 borders, they are right. That's right. The Ukrainians do have a right to demand that. However, the other people, of whom I am one, argue that pragmatically, that's actually an undesirable outcome for Ukraine on several levels. And one of the most important levels on which that is undesirable for Ukraine is firstly the fact that you are in the business of actually invading a part of Ukraine whose current population does not wish to be Ukrainian.


    Der letzte Absatz bezieht sich auf die Krim.

    #166Verfasser harambee (91833)  28 Mär. 23, 20:19
    Kommentar

    Danke Solitudinarian, sehr interessant!

    Der Befragte spricht viele Sachen an, die sich mit meinen Betrachtungen decken. Einerseits gut, weil jemand anderes ähnlich unmoralisch, aber pragmatisch denkt wie ich.

    Andererseits schade, weil ich gehofft hatte, dass doch das Gute irgendwie siegen wird, und danach sieht es wohl eher nicht aus… Gerade die Frage, wie man mit den Vertreibungen und daraus resultierenden neuen demographischen Gegebenheiten umgeht, ist kompliziert und immer irgendwie ungerecht.

    #167Verfasser Wik (237414)  28 Mär. 23, 22:25
    Kommentar

    jo-SR, die ukrainische Regierung hat ja jetzt ganz offiziell bestätigt, dass nur noch ein Drittel Bachmuts unter ukrainischer Kontrolle ist. Passt das zu den Aussagen Deiner Quelle? Mein Eindruck ist, dass dieses Drittel auch bedeutet, dass Russland dort in letzter Zeit Fortschritte gemacht hat, aber so richtig kann ich das nicht beurteilen.

    #168Verfasser harambee (91833) 30 Mär. 23, 22:54
    Kommentar

    a part of Ukraine whose current population does not wish to be Ukrainian.


    Und vor 2014 wollten die alle ein Teil Russlands sein? Und so sehr ich generell begrüße, dass Menschen entscheiden können, welchem Land sie angehören, begegnet mir dieser Ansatz in der Weltpolitik höchst selten. Gilt das ab jetzt dann immer?


    Ich denke, dass die Forderung, die Ukraine in den Grenzen von vor 2014 zurück zu bekommen, schlicht unrealistisch ist, aber das Argument "they don't want to be Ukrainian" ist schon seltsam für mich. Zumal ich 'invade' auch nicht für ein Gebiet verwenden würde, dass erst vor 9 Jahren gestohlen wurde.

    #169Verfasser Gibson (418762) 31 Mär. 23, 00:40
    Kommentar

    Hast Du den Artikel komplett gelesen, Gibson? Wenn ich mich richtig erinnere, wird da dieses Dilemma deutlich angesprochen. Es wird nicht bestritten, dass die Ukraine das Recht hätte, die Krim zurückzuerobern. Es wird postuliert, dass sowas viel schwieriger und mit größeren Verlusten verbunden ist, wenn die Bevölkerung in dem Gebiet das nicht möchte. Ein Gebiet zu erobern ist ohnehin schwierig. Ein Gebiet zu erobern, auf dem mit Widerstand von der Bevölkerung zu rechnen ist, ist nochmal schwieriger. Wenn man das Gebiet dann erobert hat, ist es viel schwieriger, es zu halten und zu entwickeln. Völkerrechtlich und vielleicht auch moralisch darf die Ukraine das. Der Artikel behauptet nur, dass ein solches Vorgehen praktisch sehr schwierig ist.


    Wenn das alles so ist (ich kann die Stimmung der Menschen auf der Krim nicht einschätzen), dann ist das eine bittere und schwer zu akzeptierende Einschätzung, aber sie ist nachvollziehbar.


    Dass die Russen durch Umsiedlungen etc. Fakten geschaffen haben, die man nicht akzeptieren kann und sollte, macht es noch bitterer. Dennoch ist der Hinweis, dass die Ukraine das vermutlich nicht schaffen kann, vielleicht richtig. Ich bleibe bei meiner wenig populären Einschätzung: Wenn man will, dass Russland mit aller Konsequenz für seine völkerrechtswidrigen Handlungen "bestraft" wird, dann muss man (also der Westen, denn der Rest der Welt macht nun mal nicht mit) noch mehr tun als jetzt. Wenn man das nicht will, weil es den guten Grund gibt, dass man eine erhebliche Ausweitung des Krieges verhindern will, dann wird es schwer zu vermeiden sein, dass Russland teilweise davonkommt. Beides sind ziemlich schreckliche Szenarien mit ebenso schrecklichen Langzeitwirkungen. Ich hoffe immer noch, dass kluge Leute einen Ausweg finden, sehe aber keinen Ansatz.

    #170Verfasser harambee (91833) 31 Mär. 23, 08:24
    Kommentar
    #168
    Das mit dem Drittel scheint hinreichend:
    "Hauptbrennpunkte sind Bakhmut, Avdiivka, Marijinka, Bilohorivka und Dvorchina.


    Die Angriffswellen der Russen, sowie deren Beschuss, sind erneut zurück gegangen. Die UA haben vor ca. 3 Tagen eine Panzereinheit nach Bakhmut verlegt und somit die Ernsthaftigkeit ihres Verteidigungswillens unterstrichen. Beide Kriegsparteien kontrollieren ca. 1/3 der Stadt. Das fehlende Drittel steht unter niemandes Kontrolle.


    Die UA treffen an fünf Orten Vorbereitungen für ihre Gegenoffensive: die wären in den Oblasten- Cherson, Saporischschja, Donezk, Luhansk und Charkiw. Das ist durchaus geschickt, denn das lässt den Feind im Unklaren, wo letztendlich die UA- Armee zuschlagen wird. Es wird auch wieder mit Attrappen gearbeitet.


    Nach wie vor liegt das Hauptaugenmerk der Verteidiger darauf russische Angriffe abzuwehren und dabei maximale, feindliche Verluste an Mensch und Material zu verursachen. Zeitgleich geht man sehr erfolgreich gegen Depots, Unterkünfte und militärische Infrastruktur vor.

    Es wird die komplette Länge der Front, die immerhin gut 1.500km misst, ausgenutzt, damit die RU sich maximal verteilen und damit ausdünnen müssen.


    Derweilen gab es aus Nordmazedonien ein unerwartetes Geschenk, in Form von 16 Mi- 24 Kampfhubschraubern für die UA.

    Mil Mi-24 – Wikipedia
    de.m.wikipedia.org

    Dies entspricht der gesamten Hubschrauberflotte des Balkan- Staates, der seine Flotte modernisieren will und bereits 8 moderne Kampfhubschrauber geordert hat und somit die Helis aus SU- Produktion den UA kostenlos überlässt.


    By the way: obwohl die UA- Luftwaffe ihre Einsätze in Umfang und östlichen Gebieten hochgefahren hat, gab es jetzt schon seit drei Monaten keinen Abschuss mehr zu vermelden. Das liegt eindeutig an der guten Vorbereitung dieser Einsätze (Ausschalten/ Stören des feindlichen Radars, aktive Bekämpfung der Luftverteidigungssysteme) und an der hohen Erfahrung der UA- Piloten, die ich an anderer Stelle ja bereits als Tiefflugweltmeister bezeichnet habe. Die können mit einer SU- 25 glatt eine Ackerfurche ziehen und ihre Hubschrauber bewegen sich z.T. nur wenige cm über dem Boden und steigen erst kurz vor dem Ziel in die nötige Angriffshöhe. Unsere Militärs sind schwer beeindruckt."
    #171Verfasser jo-SR (238182) 31 Mär. 23, 19:42
    Kommentar

    #171 Danke sehr!

    #172Verfasser harambee (91833) 31 Mär. 23, 19:54
    Kommentar

    Hast Du den Artikel komplett gelesen, Gibson?


    Nein, nur die Zitate. Wenn ich dem Artikel damit Unrecht tue, nehme ich #169 zurück. Es erschien mir nur ein überraschendes Argument angesichts dessen, was ich über Geschichte weiß.

    #173Verfasser Gibson (418762) 31 Mär. 23, 23:21
    Kommentar

    Das ist unglaublich, wie die Russen Menschen und Material verheizen. Es ist merkwürdig, einerseits find ich das ganz schlimm, wie so ein Panzer samt Besatzung in die Luft fliegt und andererseits hat das so eine Faszination. Noch nie zuvor wurden Kriege und Angriffe so gut mit Drohnen gefilmt. Schade das man in Russland solche Bilder den Leuten vorenthält, vielleicht weigern die sich dann, in den Krieg zu ziehen. Ich kann mir nicht vorstellen dass der Staat zig Tausende junger Männer ins Gefängnis stecken kann, wenn die sich verweigern. Oder die Gefängnisse sind alle leer, weil die Mörder und Schwerverbrecher alle schon an der Front ihren schaurigen Dienst tun?


    Schwer zu ertragende Aufnahmen aus dem Osten der Ukraine. Ohne jede Rücksicht gegenüber den eigenen Soldaten hat die russische Armeeführung eine Kolonne aus sieben Panzern und Schützenpanzern durch ein Minenfeld mitten ins ukrainische Panzerabwehr-Feuer geschickt. Das Resultat: verheerend.

    https://www.youtube.com/watch?v=jA0adAavvb8

    #174Verfasserzacki (1263445)  01 Apr. 23, 00:16
    Kommentar
    Diesmal zwei Zitate:

    "Zur Lage: die RU sind kaum noch zu offensiven Aktionen fähig. Ihre Angriffe in Donezk und Luhansk sind im Vergleich zu vorher nur noch ein laues Lüftchen. Sowohl bei Bakhmut, als auch bei Avdiivka konnten die UA jeweils ihre taktische Positionen verbessern, was im Klartext bedeutet, dass es ihnen gelungen ist an den Flanken mehrere feindliche Gräben einzunehmen, die sie jetzt ausbauen um sie ihrer Fortifikation hinzuzufügen.


    Kein Wunder dass die RU jetzt wieder ihrer Terrorangriffe auf Zivilisten und Infrastruktur forcieren. Heute Nacht kamen von 16 Shaheds zwei durch und die haben zivile Ziele getroffen.


    Derweilen geht der Aufmarsch der UA weitestgehend ungestört weiter. Die Truppen direkt an der Front halten den Feind zuverlässig auf. Der nächste Marschflugkörperangriff ist bereits mehr als überfällig und das wiederum ist ein klarer Hinweis darauf, dass der Angriff auf den RU- Nachschubszug, der mit Kalibr- Raketen vollgeladen auf den Weg nach Sewastopol war und komplett zerstört wurde, ein voller Erfolg war. Für den Krater braucht man noch nicht mal spezielle Aufnahmetechnik.


    Aktuell geht es jetzt offenbar nur noch darum genügend Artillerie- Munition heranzuschaffen. Panzermunition ist vorerst genügend für eine starke Kampagne vorhanden. Die UA- Verteidiger versuchen momentan auch ihre eigene Artilleriemunition zu sparen wo es nur geht und schalten Ziele alternativ aus."

    Sesselstrategien, will sie aber nicht vorenthalten:
    "Da bauen sie Strandverteidigungen, wobei ja völlig klar ist, dass eine Invasion der Krim niemals von Seeseite erfolgen würde.


    Sollte es gelingen einen Keil in Saporischschja, in Richtung- Melitopol, in die RU- Front zu schlagen, dann hätten wir folgendes Szenario: 1.) die RU besetzte Oblast- Cherson wäre nicht mehr zu halten. 2.) das AKW- Enverhodar müsste geräumt werden, 3.) die Landverbindung zur Krim wäre unterbrochen und 4.) die Krim, incl. der Brücke von Kertsch wären in Reichweite UA- Artillerie und das bedeutet, dass diese das Zeitliche segnen würde. Damit wäre die Krim von allen Landverbindungen abgeschnitten und nur noch per Schiff zu versorgen.


    Jetzt kommt es noch darauf an, wie weit dieser Keil vorgetrieben werden kann. Reicht dieser im Optimalfall bis zum Schwarzen Meer, z.B. bis zum Hafen- Berdiansk, so wären auch die Schiffsverbindungen über das asowsche Meer unter Feuerkontrolle. Dann bliebe nur noch der lange Weg übrig via Südrussland, also die Gegend von Sotschi. Berechnungen zufolge reicht dies aber nie und nimmer aus, um die Halbinsel zu versorgen. Die Landzugänge zur Krim, bei Armyansk wären dann nicht mehr zu verteidigen. Dieser Ort wurde jetzt auch schon ein Dutzend Mal das Opfer UA Fernangriffe.


    Das ist nur eines von mehreren, möglichen Szenarien.


    Eine zweite, gute Möglichkeit wäre die Provinz Luhansk, also die berühmte Achse- Svatove, Krasnorichenske und Kreminna, wo die Kämpfe bereits jetzt eine Art- Patt- Zustand erreicht haben. Hier richtig angesetzt würde ein riesiges Hinterland ins Visier nehmen, mit dem Potential die Provinzen Luhansk und Donezk zu Fall zu bringen und damit den Ausgangspunkt russischer Aggressionen und ihren wichtigsten, vorgeschobenen Rechtfertigungsgrund.


    Natürlich sind auch Kombinationsmöglichkeiten eine Option, je nach dem, wie potent man aufgestellt ist."
    #175Verfasser jo-SR (238182) 04 Apr. 23, 14:37
    Kommentar

    RE: 174


    That video puts me in mind of a quote from one of my favorite movies: "I've never seen so many men wasted so badly."

    #176Verfasser Solitudinarian (236315) 04 Apr. 23, 14:54
    Kommentar

    Yesterday, a well-known war supporter and vain fop had his own 3D selfie blown up in his face. No matter who was behind it, it was ingeniously planned. 

    #177VerfasserBubo bubo (830116) 04 Apr. 23, 14:57
    Kommentar

    ...und egal was für ein Arsch der Mann war, es war immer noch Mord.

    #178Verfasser grinsessa (1265817) 04 Apr. 23, 15:13
    Kommentar

    #175


    Damit wäre die Krim von allen Landverbindungen abgeschnitten und nur noch per Schiff zu versorgen.


    Tja, und wer würde leiden, wenn man das schaffen würde? Wie so oft bei diesen Themen weiß ich nicht, was richtig wäre, aber die Aussicht auf Versorgungskrisen auf der Krim löst bei mir keine Jubelstürme aus.

    #179Verfasser harambee (91833) 04 Apr. 23, 15:23
    Kommentar

    @178: Of course it was an insidious, coldly planned murder. But sometimes it hits the right person.

    At least he still got a posthumous medal from Putin for his extraordinary deeds. May it be a jewel on his grave.


    @176: Epic fail.


    @179: Yes, I can't imagine it will be easy to provide for the civilian population either. For those who are afraid, the only option now is a well-considered flight home to the realm of Mother Russia. I don't know how nervous they are, but there are certainly families who don't want to rule out an escape. 

    And after a takeover by Kiev, the administration of this huge territory will not be so easy. If you want to buy a plot of land or set up a business, you have to take an attitude test? 

    #180VerfasserBubo bubo (830116) 04 Apr. 23, 16:30
    Kommentar
    #178
    Ganz einfach nein!
    Das war jemand der sich in Gefahr begab & darin umkam.
    Das warum finden einmal Historiker heraus. Hoffentlich bald, denn ich würde diese Umstände aus reiner Neugier gern genauer wissen.
    #181Verfasser jo-SR (238182)  04 Apr. 23, 16:32
    Kommentar

    Das warum finden einmal Historiker heraus.


    Nun, was die Historiker "herausfinden" werden, hängt, so fürchte ich, ganz entscheidend davon ab, wie dieser Krieg ausgeht.

    #182Verfasser harambee (91833) 04 Apr. 23, 16:44
    Kommentar
    grinsessa, das hat hier keinen Sinn. Die Entmenschlichung schreitet unaufhaltsam voran. Sobald die Überzeugungen nicht die eigenen sind, trifft es die Richtigen ...
    #183Verfasser fehlerTeufel (1317098) 04 Apr. 23, 20:06
    Kommentar

    Wobei "das hat hier keinen Sinn" vielleicht etwas übertrieben ist. Es gibt "hier" mit Sicherheit einige, die grinsessa zustimmen und/oder das alles differenziert betrachten.

    #184Verfasser harambee (91833) 04 Apr. 23, 20:13
    Kommentar
    Mag sein, harambee. Aber es posten ja nur noch wenige User:innen regelmäßig in diesem Faden. Ich zum Beispiel auch nicht mehr, obwohl ich anfangs großes Interesse hatte, mich hier auszutauschen. Aber die Rhetorik, die hier zumeist vorherrscht, stößt mich ab.
    #185Verfasser fehlerTeufel (1317098) 04 Apr. 23, 20:22
    Kommentar

    #178 Du hast schon recht, ich finde auch, dass man das Mord nennen kann, vielleicht sogar muss.


    #186Verfasser Wik (237414) 04 Apr. 23, 21:29
    Kommentar

    Ich bleibe beim Muss. Der Mann hat zwar vielleicht öffentlich krude Thesen vertreten bzw. Putins Propaganda unterstützt, aber er war (meines Wissens) weder Soldat noch Geheimdienstmitarbeiter oder sonst einer militärischen Organisation zugehörig. In einem Rechtsstaat bringen wir diejenigen, die verfassungsfeindliche Artikel verfassen, nicht einfach um. Und da ist es auch egal, ob Putin seine politischen Gegner ähnlich skrupellos um die Ecke bringt bzw. bringen lässt. Auf das Niveau sollte man sich nicht herabbegeben. Ganz abgesehen davon, dass der Schuss in Russland nach hinten losgehen wird, weil die Propaganda ihn ganz wunderbar für ihre Zwecke nutzen kann.


    Stell euch mal vor, wir (meinetwegen vertreten durch den BND oder andere staatliche Organe, aber auch Privatpersonen) brächten einfach Leute um, die irgendwelche Beiträge zu rechtnationalen Blättern oder Blogs schreiben. Oder den Reichsbürger von Nebenan. Oder den Typ, von dem wir wissen, dass er gezielt Hass im Netz verbreitet. Gezielte Tötungen, wie sie das US-Militär innerhalb der islamistischen Terrorgruppen vornimmt, sind mir zwar persönlich auch nicht geheuer, sie zielen aber (hoffe ich) auf die Oberen in der paramilitärischen Kommandostruktur. (Die Kollateralschäden dieser Vorgehensweise möchte ich hier nicht thematisieren, aber auch wissen lassen, dass ich sie nicht vergessen habe.)


    Kriege werden zwischen Soldaten ausgefochten. Informationskriege bekämpft man mit Informationen, oder damit, dass man bestimmte Desinformation abfängt und ihre Verbreitung möglichst einschränkt. Verbrecher bringt man vor Gericht. Wenn wir der Meinung sind, dass in der Ukraine die sogenannten westlichen Werte verteidigt werden, sollten wir auch zu ihnen stehen.

    #187Verfasser grinsessa (1265817)  04 Apr. 23, 21:54
    Kommentar
    Ich will diesen Mord nicht verteidigen, finde aber deine Argumente nur teilweise nachvollziehbar.. Russland ist weder Demokratie noch Rechtsstaat. Wer dort etwas gegen Putin und Konsorten tun will, leistet Widerstand - mit Gefahr für das eigene Leben.
    Wenn Stauffenberg mit seiner Bombe erfolgreich gewesen wäre, wäre auch das ein Mord gewesen, klar. Aber eben auch Widerstand gegen einen Diktator und seine Schergen. Das finde ich einen erheblichen Unterschied.
    #188Verfasser Qual der Wal (877524)  04 Apr. 23, 23:59
    Kommentar

    er war (meines Wissens) weder Soldat noch Geheimdienstmitarbeiter oder sonst einer militärischen Organisation zugehörig.

    Da bin ich nicht so sicher. Ich habe keine Ahnung, ob dies nun etwas mit dem Attentat zu tun hat oder nicht, aber dieser Mann hatte nicht so eine saubere Weste gehabt:


    Before that, in 2014, Tatarsky took part in fighting alongside Russian forces in the Donbas region of eastern Ukraine, according to Vesti, citing public sources, when Putin’s fighters first invaded the country.

    https://edition.cnn.com/2023/04/02/world/st-p...


    His real name was Maksim Fomin — Tatarsky was a pen name borrowed from the hero of a cult novel — and he was born in eastern Ukraine. According to his two volumes of autobiography, his career included time as a miner and a furniture maker, a bank robber and a pro-Russian separatist fighter.

    https://www.nytimes.com/article/russia-blogge...


    Tatarskij hatte von 2014 an zunächst als prorussischer Aufständischer im Donbass gekämpft, ehe er sich dem Journalismus zuwandte. Er verbreitete in seinem Blog Videos vom Frontgeschehen in der Ukraine und gab zuletzt jungen russischen Soldaten Tipps, wie sie sich in den vordersten Linien verhalten sollten.

    https://www.sueddeutsche.de/politik/russische...

    #189Verfasser wupper (354075)  05 Apr. 23, 03:27
    Kommentar

    Trotzdem find ich es nicht einmal bei solchen Typen richtig, sie einfach wegzumachen. Ich hatte schon kein gutes Gefühl, als sie Osama einfach so umgebracht haben. Ohne Gerichtsverfahren darf so was nicht passieren (Attentate von den "eigenen" Leuten wie bei AH sind da was anderes). Und Todesstrafe ... Naja.

    #190Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 05 Apr. 23, 08:53
    Kommentar

    Vor was für ein Gericht hätte man ihn denn bringen können?

    Jedenfalls war das raffinierter eingefädelt als einfach so eine Autobombe oder geheimnisvoller Fenstersturz wie Putin seine Gegner gerne erledigt.

    #191Verfasserzacki (1263445) 05 Apr. 23, 09:15
    Kommentar

    [editiert]


    #188: Stauffenberg hat einen Anschlag auf Hitler verübt, nicht auf einen nationalsozialistischen Journalisten. Wenn ein Anschlag auf Putin versucht würde, würde ich das ganz anders bewerten.


    #189: Dass der Mann ein Arsch war (von hier aus betrachtet), will ich gar nicht in Abrede stellen. Ich halte es aber nicht für richtig, Unsympathen, Menschen mit anti-demokratischer Haltung oder Kriminelle per Lynchjustiz zu beseitigen.


    Außerdem wollte ich nicht behaupten, dass Russland ein Rechtsstaat wäre, auch wenn ich mich zugegebenermaßen missverständlich ausgedrückt habe. Meiner Ansicht nach sollte der Kampf für demokratische Werte möglichst wenige der diktatorischen oder terroristischen Methoden des russischen Staates kopieren, sondern sich an demokratischen und rechtsstaatlichen Werten orientieren. Ganz abgesehen davon wurden bei dem Anschlag 30 Menschen verletzt, die möglicherweise einfach das Pech hatten, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Eine derart große Zahl an Unbeteiligten zu gefährden, setzt ein gehöriges Maß an Skrupellosigkeit voraus, die ich nicht gutheißen kann.

    #192Verfasser grinsessa (1265817)  05 Apr. 23, 09:26
    Kommentar

    Ich finde es auch nicht "richtig" und ich habe kein gutes Gefühl bei diesem ganzen Krieg.


    Es sterben jeden Tag in der Ukraine unschuldige Zivilisten, insgesamt Tausende, alle ohne Gerichtsverfahren und nur weil sie Ukrainer sind. Meine Empörung über diesen jetzigen Fall in Russland hält sich in Grenzen. Wir wissen auch nicht, wer dahinter steckt, was ihre Motive waren. War es eine Leistung des Widerstands von einigen mutigen russischen Oppositionellen? [QdW #188] Ist das eine Art Guerillakrieg seitens der Ukraine? Oder war es von Putin oder russischen Geheimdienstlern angeordnet und als Denkzettel an Prigoschin gedacht? Diese könnten alle für mich ein plausibler Hintergrund sein.


    Krieg ist scheiße. Russland und die Ukraine befinden sich im Krieg seit über einem Jahr. Schätzungsweise gibt es über 300.000 Tote und Verletzte. Viele ukrainische Dörfer und ganze Städte wurden dem Erdboden gleich gemacht. Die zivile Infrastruktur der ganzen Ukraine wurde kaputtgebombt. Dadurch sterben ganz viele Menschen.

    Natürlich war das ein Mord in Sankt Peterburg, aber das Morden geht ja jeden Tag weiter.

    #193Verfasser wupper (354075) 05 Apr. 23, 10:03
    Kommentar

    wupper, da hast du natürlich recht. Aber: Kein Mord rechtfertigt den anderen. Kein Menschenleben ist mehr oder weniger wert als das andere. Für mich ist das ein mächtiger Satz. Diese Erkenntnis ist in Deutschland noch jung, noch nicht mal 80 Jahre. Was wäre passiert, wenn wir das nicht gelernt hätten?

    Wenn es Putin mit seinem verbrecherischen Krieg gelingt, diesen Satz für viele Menschen ungültig zu machen, dann hat er schon einiges gewonnen, und das fände ich sehr traurig.

    #194Verfasser grinsessa (1265817) 05 Apr. 23, 10:19
    Kommentar

    Kein Mord rechtfertigt den anderen. Kein Menschenleben ist mehr oder weniger wert als das andere.

    Natürlich stimme ich Dir 100% zu. Aber im Krieg wird dieses Prinzip quais aufgehoben und deswegen ist er scheiße. (Entschuldigung, aber ich kann mich im Moment nicht anders ausdrücken.)


    Diese Erkenntnis ist in Deutschland noch jung, noch nicht mal 80 Jahre.

    Hmmm. Wirklich? Das bezweifle ich. Es gibt sowas Ähnliches im Neuen Testament (Die andere Wange hinhalten? Bin nicht so fit mit den Bibelpassagen.) und die Deutschen wurden, was weiß ich, vor tausend Jahren christianisiert.


    Ach, ich lass das so stehen, aber ich erwarte keine Antwort oder Kommentar darauf.

    #195Verfasser wupper (354075)  05 Apr. 23, 10:36
    Kommentar

    Ganz abgesehen davon wurden bei dem Anschlag 30 Menschen verletzt, die möglicherweise einfach das Pech hatten, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.


    Ja, das trifft auf Leute zu die einfach nur einkaufen wollen und eine Bombe geht hoch oder eine Rakete trifft sie. In diesem Café waren die Leute ganz bewusst an einem "falschen Ort", das war wohl ein ganz bekannter Treffpunkt der Kriegsbefürworter und eine geschlossene Gesellschaft, die sich einen Vortrag dazu anhören wollte.

    Zumindest sind sie "nur" verletzt, vielleicht hält sie das in Zukunft ab, solche Orte aufzusuchen.

    #196Verfasserzacki (1263445) 05 Apr. 23, 11:08
    Kommentar

    Es fällt mir schwer, mich damit abzufinden, was in Zeiten, in denen ein Krieg so nahe gerückt ist, aus Sicht vieler denk- und sagbar geworden ist. Ich fürchte, dass wir diese Denkweisen auch nach dem Krieg, wann immer das sein wird, nicht leicht loswerden werden.


    Ich gestehe, dass ich selbst in der Vergangenheit manche Dinge mit zu großer Naivität betrachtet habe. Ich habe, wie ich schon häufig in diesem Faden geschrieben habe, auf viele Fragen keine Antworten. Ich bin aber weiterhin nicht bereit, alle meine bisherigen Grundsätze über den Haufen zu werfen, einfach, weil ich manche ohne jeden Zweifel weiterhin für richtig halte.


    Zu diesen Grundsätzen gehören Dinge, die grinsessa geschrieben hat, also zum Beispiel


    Kein Mord rechtfertigt den anderen. Kein Menschenleben ist mehr oder weniger wert als das andere.


    Dazu gehört auch, dass der gewaltsame Tod eines Menschen kein Anlass zur Freude sein sollte. Ja, es gibt Situationen, in denen die Tötung eines Menschen der einzige Weg sein kann, größere Tragödien zu verhindern. Es kann also Situationen geben, in den man begrüßen kann oder sogar muss, dass ein Mensch, der Schreckliches anrichten wollte und konnte, nicht mehr da ist. Selbst dann kann und sollte man aber bedauern, dass es keine besseren Wege gab, diese Ziele zu erreichen. Klingt naiv? Ja, mag sein, aber dann werde ich hoffentlich bis zum Ende meines Lebens naiv bleiben.


    Ich denke, dass kaum ein Mensch Rachegelüste und Schadenfreude völlig vermeiden kann. Es sollte aber auch jeder für die Erkenntnis offen sein, dass Rache nach allen Erfahrungen, die die Menschheit über Jahrtausende gemacht hat, nicht zu Gerechtigkeit führt. Klar ist Gerechtigkeit ein hehres und manchmal leeres Wort. Es ist trotzdem erstrebenswert, ihr näher zu kommen.


    Was hat das alles mit dem Fall Tatarskij zu tun? Das ist natürlich schwer zu sagen, weil die Möglichkeiten, wer hinter diesem Mord steckt, zahlreich sind. Es scheint ja auch vieles dafür zu sprechen, dass er sich in der russischen Führung mit der Kritik an der Armee unbeliebt gemacht hat. Sollte aber doch die Ukraine dahinterstecken, muss man neben den moralischen Aspekten auch hinterfragen, ob ein solcher Anschlag der Ukraine denn wenigstens nützt. Ich bin da nicht so sicher.

    #197Verfasser harambee (91833) 05 Apr. 23, 11:14
    Kommentar

    auf #196: Ja, das Café gehört Prigoschin. Er hat es ihnen für die Veranstaltung überlassen.


    NACHTRAG: Ein bisschen mehr Info über dieses Café:


    Why this cafe?

    The cafe where Mr. Tatarsky died is itself a nationalist symbol. It is owned by Yevgeny Prigozhin, the founder of the mercenary group Wagner, which is fighting alongside the Russian military in Ukraine. Mr. Prigozhin, who began his career as a St. Petersburg caterer, said on Monday that he had outsourced the running of the venue to an ultranationalist group, Cyber Front Z.

    The new managers rebranded the site, formerly Street Food Bar #1 Cafe, as Patriot Bar, started serving fast-food dishes with names such as “Enemy of NATO” and “Biden’s Envy,” and have hosted pro-war activists including Mr. Tatarsky.

    [https://www.nytimes.com/article/russia-blogge...]

    #198Verfasser wupper (354075)  05 Apr. 23, 11:16
    Kommentar

    Ich schließe daraus nicht, dass der Westen auf Sanktionen gegen Russland verzichten soll, aber ich denke, man sollte schon zur Kenntnis nehmen, dass Russland mit China einen Partner hat, der sich freut, mehr nach Russland liefern zu können (Quelle https://www.reuters.com/world/china/chinas-ma... ):


    China's exports to Russia soared 136.4% in March to a total of $9 billion, significantly faster than a 19.8% growth registered in the first two months combined.

    Imports from Russia rose 40.5% to $11 billion, also faster than the 31.3% increase in January-February.

    #199Verfasser harambee (91833)  13 Apr. 23, 12:17
    Kommentar

    A frightening news article from the BBC which gives me pause, as I hope it does for the rest of you.


    https://www.bbc.com/news/world-europe-65245065


    So I have a few seemingly disparate thoughts I will try to unite into one possible chain of causality:


    1. Ukraine cannot achieve its avowed aim of regaining all Russian-controlled Ukrainian territory without the West, or NATO if you prefer, doing far, far more than it has done so far (because no one else in the world will). I will go so far as to say that ground troops from NATO countries would be absolutely necessary to achieve that aim.


    2. If the Western special forces soldiers in Ukraine are limiting their activity to non-combat roles (say, giving medical care or repairing infrastructure), the problem is not exacerbated greatly. If they are providing logistics (including munitions resupply) or on-site weapons system training, we begin to near closer to the edge of the cliff.


    3. Assuming the special forces soldiers limit themselves only to the aforementioned activities, it does not obviate the possibility of these soldiers coming under attack by Russian forces, inadvertently or otherwise. In that situation, those soldiers will defend themselves.


    4. Hey, presto — we now have a situation in which NATO, or Western if you prefer, troops have returned fire, causing Russian Army casualties, possibly fatalities. Our heretofore proxy war with Russia has become an actual war with Russia. With us as the enemy combatants.


    5. Europe and the US have suddenly turned into a wealth of legitimate targets which can be targeted by any and all Russian forces. This has absolutely nothing to do with the legitimacy (or lack thereof) of the Russian invasion of Ukraine. The only remaining "veto" of an expanded war is with one person: Vladimir Putin — the man everyone loves to hate. How will he choose, especially considering the rhetoric that has come from some Western politicians?


    I think (or I hope) I have made it clear through earlier posts that I have been very uneasy about our military support and supply of Ukrainian forces. It has nothing to do with the rightness of their cause — I concede their morally superior position freely. It has everything to do with a war that has the distinct possibility to pull multiple, ostensibly non-combatant, countries into active participation, whether those countries want it or not.


    I also hope that this may give all politicians involved the impetus to make peace negotiations the Number One priority with the greatest of urgency, but I fear it may not matter much longer. The time may be coming to pony up for not pursuing peace earlier.

    #200Verfasser Solitudinarian (236315) 13 Apr. 23, 17:08
    Kommentar

    Ich kann Deine Gedanken gut nachvollziehen, Solitudinarian. Für mich schließt sich aber wieder mal die Frage an, mit welchem Ziel wir die Ukraine aktuell mit Waffen versorgen. Wenn es so ist, dass die Ukraine selbst (auch mit den gelieferten Waffen) die öffentlich genannten Ziele nicht ohne noch größere Hilfe erreichen kann, dann ist es nicht einfach, den großen Sinn hinter diesem schrecklichen Sterben zu erkennen. Wie ich schon häufig gesagt habe, weiß ich auch nicht, was man stattdessen tun kann und sollte, denn es ist ja, selbst wenn einem die Ukrainer völlig egal wären, kein erstrebenswertes Ziel, dass Russland mit seinen Aggressionen erfolgreich ist. Dass ich keinen besseren Weg weiß und mich vor vielen denkbaren Alternativen fürchte, macht den aktuellen Weg ja noch nicht zu einem Erfolg versprechenden Weg.

    #201Verfasser harambee (91833) 13 Apr. 23, 17:18
    Kommentar

    Ständig liest man von der Behauptung, der Putin lässt Doppelgänger auftreten, wenn es brenzlig wird. Zum Beispiel bei seinem Osterbesuch an der Front. Ich weiß nicht was ich davon halten soll. Fidel Castro soll auch einen gehabt haben.


    Wenn es so Leute tatsächlich geben sollte, dann stelle ich mir ihr elendes Leben vor: Nur zurückgezogen leben ohne Kontakt zur Nachbarschaft, Freunden und Familie. Und wenn er mal kurz frei kommt, dann mit großem Tamtam und dann darf er nicht er selbst sein, sondern schauspielert nur seinen Chef.

    #202Verfasserzacki (1263445) 20 Apr. 23, 09:01
    Kommentar

    https://youtu.be/txakYVMHYpk


    Harte Kost!


    My buddy wrote yesterday:

    Außer im Donbass, sind die RU Truppen an der gesamten Front in den Verteidigungsmodus übergegangen. Zusätzlich zu den Wagner- Södner kämpfen jetzt auch RU- Fallschirmjäger um Bakhmut mit. Nach wie vor leistet die UA- Armee einen zähen und für die Angreifer sehr verlustreichen Abwehrkampf. Sie kontrollieren die Flanken.


    Bei Avdiivka ist die Lage, trotz anhaltender Angriffe- hier vor allem durch Donezker- Separatistenverbände, stabil. Präsident Selenskij erstattete gestern diesem Hauptkriegsplatz einen Besuch ab und war sogar an der HKL.


    Bei Marijinka kommen russische, mechanisierte Verbände nicht vorwärts und müssen ihre Angriffe immer wieder abbrechen und sich unter hohen Verlusten zurückziehen.


    Bei Kreminna/ Lyman ist die Lage unter Kontrolle der UA- Armee, denen es gelungen ist mehrere Grabensysteme der RU einzunehmen.


    Vor Kupjansk ist ein größerer RU Angriff förmlich in sich zusammengefallen. Hier kamen die Invasoren gleich von drei Seiten in einen Wirkungsfeuerbereich hinein. Der anschließende Gegenstoß erbrachte eine hohe Anzahl an Gefangenen.


    Alle warten auf das Ende der „Rasputiza“, womit die Schlammzeit gemeint ist. Da es in dieser Gegend so gut wie keine Erhebungen gibt und um diese Jahreszeit sowohl die Schneeschmelze als auch ausgiebige Regenfälle einsetzen, kann das Wasser nirgends abfließen und somit ist meterdicker Schlamm angesagt. Im Westen, also am Dinepr, trocknen die Böden schon langsam, während es im Osten noch etwas dauern wird. Auch deshalb beschießt die RU- Artillerie jetzt gerade vermehrt Ziele im Westen und Süden.


    Die RU hatten schon bereits am Anfang des Krieges den erstaunlichen Fehler begangen zu Beginn der Rasputiza anzugreifen. Sie müssten es eigentlich besser wissen. Das zeigt nur ein weiteres Mal auf, wie grob fahrlässig sie den Gegner unterschätzt haben. Die UA werden diesen Fehler nicht begehen.


    Vorhin kam noch hinzu:

    Heute mal wieder ein Blick auf die aktuellen RU Verluste die, wir bereits mehrfach beschrieben, sehr akkurat sind.


    Soldaten: 184.420 (+670)

    Kampfpanzer: 3.667 (+2)

    Schützenpanzer: 7.120 (+10)

    Artilleriesysteme: 2.825 (+6)

    MLRS: 539 (+1)

    Luftverteidigungssysteme: 285

    Kampfflugzeuge: 308

    Drohnen: 2.386 (+10)

    Kampfhubschrauber: 293

    Marschflugkörper: 911

    Spezielle Ausrüstung: 332 (+2)

    Schiffe: 18

    LKWs/ Tankfahrzeuge: 5.707 (+15)


    Diese Zahlen spiegeln auch sehr genau die Geschehnisse wieder. Der einzige Ort wo die RU überhaupt noch Flugzeuge (Erdkampfflugzeuge) und Helikopter einsetzen, ist im Donbass und das ist für die Piloten oft ein Himmelfahrtskommando. Bomber, die z.B. gelenkte Bomben auf Ziele abwerfen, wie z.B. kürzlich bei Cherson (aus Mangel an Raketen), können sie ab jetzt nicht mehr einsetzen. Iris T, NASAMS und die Patriot- Systeme, sowie die bereits vorhanden BUG- Systeme, würden dieses Unterfangen zu einem Himmelfahrtskommando machen.


    Auffallend ist die „eingefrorene Zahl“ bei den Marschflugkörpern. Damit sind unsere Prognosen auf den Punkt korrekt gewesen. Sie haben kaum noch welche und Uncle- Patriot und Tante- Iris sind in der Lage die herkömmlichen zielgenau, mit einer 100%- Quote, zu treffen. Ihre Kinschals nicht, aber das Zeug hat nur symbolischen Wert und taugt für die Propaganda. Damit nimmt man den RU step by step die Möglichkeit mittels Terrorangriffen zu eskalieren. Von einer Luftüberlegenheit ist auch keine Spur und das gibt den UA die Möglichkeit zu agieren.


    Ansonsten sind das Verlustzahlen, da schlackern einem die Ohren. Wer sich künftig in der UA eine gesicherte Zukunft aufbauen möchte, der wird Schrotthändler.


    Die UA- Verluste sind um den Faktor 5-6 geringer.


    Gut, das mit dem Faktor hatten wir schon mal.

    Und ob ich solche Verwandschaft möchte?

    Buddy kam wahrscheinlich von seiner Schicht & musste sich abreagieren.


    #203Verfasser jo-SR (238182)  20 Apr. 23, 11:33
    Kommentar

    Danke, interessant!


    Ich find es momentan sehr schwierig, die militärische Lage zu verstehen. Wenn ich zwischen den Zeilen lese, hat keine Seite gerade die Möglichkeit, die Lage an der “vordersten Linie der Verteidigung” deutlich zu verändern. Russland mag mehr Soldaten und Material zu verlieren, aber die schleppende Versorgung (hauptsächlich an Artilleriemunition), und die Schlammzeit stellen nicht in Aussicht, dass die Ukraine das massiv verändern kann.

    AWWDI

    #204Verfasser Wik (237414)  20 Apr. 23, 13:50
    Kommentar

    In #203 wird die von den Ukrainern die Zahl von ca.180.000 Mann Verlusten berichtet. Könnte was dran sein:

    https://www.t-online.de/nachrichten/ukraine/i...

    #205Verfasser jo-SR (238182) 20 Apr. 23, 23:05
    Kommentar

    Im russischen Belgorod gab es am frühen Morgen eine gewaltige Explosion. Diesmal hat wohl keiner heimlich geraucht, es soll wohl ein Bombe aus Versehen vom Flugzeug gefallen sein.


    (Die genauen Umstände werden wir wohl nie erfahren)

    #206Verfasserzacki (1263445) 21 Apr. 23, 12:06
    Kommentar

    (Die genauen Umstände werden wir wohl nie erfahren)


    Vor einigen Tagen hat ein Russe eine Drohne der Amis gerammt & dabei Sprit abgelassen, gestern wurde ein Video einer SU 25 über Syrien veröffentlicht mit einem Harakirimanöver & heute gibts die Nachricht einer verlorenen Bombe über Belgorod.

    Da hapert es am Personal.

    #207Verfasser jo-SR (238182) 21 Apr. 23, 13:24
    Kommentar

    Da hapert es am Personal.


    Da hat der Pilot vielleicht nur am falschen Griff gezogen, hätte mir auch passieren können...

    #208Verfasserzacki (1263445) 21 Apr. 23, 15:48
    Kommentar

    Sprachliche Frage: Hapert's da nicht eher BEIM Personal? Wenn's "AM Personal" hapert, heißt das für mich, die haben nicht genug. Wenn's BEIM P.h., dann ist das Personal zu doof. Oder seh ich das falsch?

    #209Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 21 Apr. 23, 15:51
    Kommentar

    Ich sehe das auch so.

    #210Verfasser Gibson (418762) 21 Apr. 23, 16:25
    Kommentar

    #210 Zustimmung!


    Interessant, dass nicht versucht wurde, die Ukraine als Angreifer darzustellen.

    #211Verfasser Wik (237414) 21 Apr. 23, 17:34
    Kommentar

    Nur Geduld, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.


    https://www.bbc.com/news/world-europe-65344370


    Ich hoffe, dass der Pilot bei seinem nächsten Befehl eine Schleife über dem Kreml dreht.😁

    #212Verfasser Analphabet (1034545) 21 Apr. 23, 18:10
    Kommentar

    Interessant, dass nicht versucht wurde, die Ukraine als Angreifer darzustellen.


    Das wäre vermutlich sehr zweischneidig gewesen. Dass die Bombe aus einem Flugzeug kam, werden einige Augenzeugen gesehen haben. Wenn man dann behauptet hätte, dass das ein ukrainisches Flugzeug war, dann hätte das nicht gerade gut für die russische Flugabwehr ausgesehen.

    #213Verfasser harambee (91833)  21 Apr. 23, 18:11
    Kommentar

    Na ja, wer von euch hat noch nie den Blinker mit dem Scheibenwischer verwechselt? Macht den armen Piloten doch nicht so fertig..


    Dann habe ich heute wieder ein neues Wort gelernt, denn es wurde eine amerikanische Drohne von Russland erbeutet und die Klappluftschraube kommt aus dem Schwarzwald. Möglicherweise weiß der Hersteller aber gar nichts davon. Das dürfte noch ein kleines Nachspiel haben, wenn das so stimmt:


    Brisante Entdeckung im Osten der Ukraine! Eine von der Ukraine eingesetzte Kamikaze-Drohne vom Typ Switchblade 600 wurde offenbar mit deutschen Propellern der Firma aero-naut ausgerüstet.

    https://www.youtube.com/watch?v=2zg3_SeoKtc

    #214Verfasserzacki (1263445) 22 Apr. 23, 14:37
    Kommentar

    Na ja, wer von euch hat noch nie den Blinker mit dem Scheibenwischer verwechselt?


    Ich!

    (von Geburt an Fußgänger und nichts dazugelernt 😄)


    Wenn mehrere NATO-Länder Militär in die Ukraine entsenden, wird es auf Propeller an einer Drohne wohl nicht sonderlich ankommen.

    #215Verfasser Analphabet (1034545)  22 Apr. 23, 16:22
    Kommentar
    #209f
    Prinzipielle Zustimmung aber bei dieser Luftwaffe trifft inzwischen auch meine Formulierung zu.

    #216Verfasser jo-SR (238182) 22 Apr. 23, 18:18
    Kommentar

    Beijings Botschafter in Paris, Lu Shaye, hat in einem Fernsehinterview die Zugehörigkeit der Krim zur Ukraine und die Unabhängigkeit der früheren GSU-Staaten in Frage gestellt.


    https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/k...


    Wenn er meint... Dann gehört aber auch die VR China zu Taiwan - und nicht umgekehrt.


    Die Hoffnung, dass Beijing mäßigend auf Putin einwirken werde, hat sich damit schon als Rohrkrepierer erwiesen.

    #217Verfasser Analphabet (1034545) 23 Apr. 23, 15:21
    Kommentar

    Nach einem Bericht des ISW https://www.understandingwar.org/backgrounder... haben ukrainische Einheiten Kontrolle über einige Abschnitte des linken Dnipro-Ufers erlangt. Anscheinend ist das Gelände da sumpfig, und selbst wenn die Ukrainer schwere Waffen über den Fluss bringen könnte, wäre ein Großangriff so gut wie unmöglich. Trotzdem seltsam, dass die russische Armee das nicht unterbindet. Ist ukrainische Infanterie auf dem linken Ufer einfach keine Bedrohung, oder haben die russischen Besatzungstruppen nicht die Fähigkeit, die Ukrainer zu vertreiben?


    #218Verfasser Wik (237414) 23 Apr. 23, 16:36
    Kommentar


    die Klappluftschraube kommt aus dem Schwarzwald. Möglicherweise weiß der Hersteller aber gar nichts davon. Das dürfte noch ein kleines Nachspiel haben, wenn das so stimmt:


    Glaube ich eher nicht.

    Die Firma Aeronaut ist ein Hersteller von Zubehör für ferngesteuerte Hobby-Flugzeuge und da kann so ziemlich jeder bestellen, das fällt nicht unter das Kriegswaffenkontrollgesetz, was da verkauft wird.

    Falls wer sowas braucht, hier bitte: https://aero-naut.de/produkt/cam-carb-z-160x-100/

    Kostet 11,80 EUR für 2 Blätter..

    Sonst müsste man auch alle Schrauben und Muttern samt Unterlegscheiben uter Bann stellen, weil die da mit Sicherheit auch verwendet werden.

    #219Verfasser drkimble (463961) 24 Apr. 23, 12:46
    Kommentar

    Warum bauen die Amerikaner so hochmoderne Waffen und bestellen Billigschrauben aus dem Ausland, haben die denn keine eigenen Fabriken? In dem Beitrag wurde gesagt, der Herstelle wäre überrascht davon, sein Produkt an einer Waffe zu finden, das sollte eigentlich ausgeschlossen sein.

    Vielleicht war das auch nur eine russische, iranische oder chinesische Kopie einer amerikanischen Rakete 🤔

    #220Verfasserzacki (1263445) 24 Apr. 23, 13:08
    Kommentar

    To hearken back to “Ukraine VI” a bit, where some commenters with combat experience (including myself) went somewhat into military thinking and experience at both the unit and individual levels, I am including these three videos about the dynamics of military organization and how some aspects (specifically, three) of those dynamics can be extremely deleterious to those organizations. These videos concentrate on the Russian armed forces, but they apply to any military organization of any country, although at obviously varying levels. I think that the videos can be instructive, but caution against drawing conclusions that might be favorable to an outcome in the current conflict that you or others might prefer. Facts are stubborn things, and one should focus on accurate reports, or at least on reports that are as accurate as they can be.


    Those enthusiastic about the Australian accent will enjoy the narrator, and the subtitles are very, very good for those baffled by the Australian accent.


    There may be some who would like to know how these three aspects apply to other militaries, say, the US Army, to whom I would like to say that I will not answer those questions. Loyalty prevents me from dissecting the Army in this forum, but I will return to my previous statement: These three aspects apply to any military in any country.


    Please be aware each video is around one hour in length, but well worth the watch in my opinion. Enjoy.


    1. How politics destroys armies.


                https://www.youtube.com/watch?v=hx5mTslkUBs


                2. How corruption destroys armies.


                https://www.youtube.com/watch?v=i9i47sgi-V4


                3. How lying destroys armies.


                https://www.youtube.com/watch?v=Fz59GWeTIik


    RE: 218


    Wik, I'm obviously not on the ground there, but it could be a combination of both possibilities. Another comes to mind: the Russian armed forces may have built defensive positions that can, rightly or wrongly, withstand Ukrainian attacks and the Russians would prefer that the Ukrainian waste munitions in the effort. Personally, I generally believe that the best defense is a good offense, but there are always exceptions.


    RE: 220


    Warum bauen die Amerikaner so hochmoderne Waffen und bestellen Billigschrauben aus dem Ausland, haben die denn keine eigenen Fabriken?


    "I'll take 'What is globalization?' for $500, Alex."

    #221Verfasser Solitudinarian (236315)  24 Apr. 23, 20:34
    Kommentar

    "Warum bauen die Amerikaner so hochmoderne Waffen und bestellen Billigschrauben aus dem Ausland"


    Eine Switchblade 600 [edit] 300 hat laut Wikipedia einen Endkundenpreis von $6,000 und ist damit ein sehr günstiges Lenkwaffensstem - was sollte die Luftschraube denn deiner Meinung nach mindestens kosten? Mit "billig" implizierst du ja, dass die Komponente nicht wirklich geeignet ist.


    (Jemand hat mal gesagt, dass der beste Rennwagen der sei, der als erster über die Ziellinie kommt und 100 Meter später auseinanderfällt. Damit ist gemeint: er ist erfolgreich, aber nicht aufwendiger als umbedingt nötig.)

    #222Verfasser TTMM (236247)  25 Apr. 23, 11:11
    Kommentar

    #221 Thanks Solitudinarian, I'll save these videos for the upcoming bank holiday weekend.

    When I'm asking difficult questions not directed at anybody specific, it's more like I'm talking to myself, and not expecting any answers. ;) It is, however, much appreciated if someone takes up the challenge...


    Without additional background, it's impossible to say what's going on there, and how decisions are made. I can see a number of different reasons, why Russia doesn't drive back the Ukrainian forces behind the Dnipro.

    Obvious is, that the Russian commanders think that any action to take back the river bank at this moment is costing them more than they gain from it. There's a number of possible reasons (and combinations thereof):

    • Ukrainian infantry forces in this setting don't present a substantial threat to the situation the Russians are in
    • The Russians don't have enough fighting power available to repulse the Ukrainians
    • The Russians might be trying to lure the Ukrainians into committing more resources in this area to destroy them later and thereby weaken an advance elsewhere
    • The Russians are preparing to pull back
    • The Russians might have enough forces to drive the Ukrainians back, but the losses don't justify the gain
    #223Verfasser Wik (237414)  25 Apr. 23, 14:38
    Kommentar

    Zu #202 : Der Journalist Peter Tiede glaubt nachweisen zu können, dass Putin mindestens zwei Doppelgänger hat:


    Putin und seine Doppelgänger – welcher ist der echte


    Ob das stimmt kann ich nicht sagen, manche seiner "Beweise" sind ein wenig dünn. Einer soll zum Beispiel nach einer missglückten Angleichungsoperation einen etwas schiefen Mund haben und die Ohren sehen anders aus.


    In Polen lebt jedenfalls einer, allerdings kein offizieller.


    Einst war es ein lukrativer Job, Putin ähnlich zu sehen. Der Pole Slawomir Sobala hat gut verdient. Doch seit dem Angriff auf die Ukraine ist alles anders.


    Wie es sich als Putin-Doppelgänger in Polen lebt


    In Polen lebt ein Putin-Doppelgänger in Angst


    YouTube : Putin w Polsce?


    #224Verfasserzacki (1263445) 26 Apr. 23, 12:00
    Kommentar

    #223

    Irgendwelche Überlegungen zu Kosten & Nutzen haben die Russen bisher nicht angestellt.

    #225Verfasser jo-SR (238182)  26 Apr. 23, 12:56
    Kommentar

    Ihr wisst ja (und haltet das teilweise für naiv oder schlimmer), dass ich mir wünsche, dass nach dem Ende dieses Krieges, wann und wie auch immer das zustande kommen mag, irgendwann auch wieder freundschaftliche Beziehungen zwischen Russen und Ukrainern aufgebaut werden. Ich weiß, dass das schwierig werden wird und dass daran im Moment überhaupt nicht zu denken ist. Dennoch möchte ich dieses kleine Zeichen der Hoffnung hier erwähnen:


    Quelle https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog...


    Nach dem russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Uman mit mehr als 20 zivilen Todesopfern haben Moskauer Bürger am Freitag Blumen an einem Denkmal niedergelegt. Anschließend seien Polizisten aufgetaucht, berichtete das unabhängige Internetportal Astra. Die Polizisten hätten die Blumen später weggeräumt und die Trauernden aufgefordert, "in die Ukraine abzuhauen", hieß es unter Berufung auf Augenzeugen.

    Schon im Herbst nach dem Raketenangriff auf ein Wohnhaus in der ukrainischen Millionenstadt Dnipro, bei dem mehr als 40 Menschen ums Leben kamen, entwickelte sich das Denkmal für die ukrainische Dichterin Lesja Ukrainka in Moskau zu einem Mahnmal für die Opfer des Kriegs. Am Ende patrouillierte dort die Polizei, um das Ablegen von Blumen und Kränzen zu verhindern.

    Laut Astra kam es auch in der Provinzstadt Joschkar-Ola an der Wolga zu spontanen Trauerbekundungen. Dort tauchten Blumen am Denkmal für die Opfer politischer Repressionen auf.

    #226Verfasser harambee (91833) 30 Apr. 23, 00:03
    Kommentar

    #226 Natürlich wäre es wünschenswert, wenn sich wieder freundschaftliche Beziehungen entwickeln, aber das Problem sind wohl nicht die Völker - waren es m. E. nie -, sondern die russische Regierung, die Söldner, die Militärs. Auch nach Ende des Krieges (wie auch immer dieses Ende aussehen wird), ist eine Versöhnung nur möglich, wenn man Fehler eingesteht und für Verbrechen um Verzeihung bittet. Kannst du dir solche Worte und Gesten von der russischen Führungsriege vorstellen? Das ginge wohl nur mit einem radikalen Führungs- und Ideologienwechsel. Und wie und woher der kommen soll, wüsste ich nicht.

    #227Verfasser fehlerTeufel (1317098) 30 Apr. 23, 11:10
    Kommentar
    Naja,das russische Volk scheint nach Jahrzehnten der Indoktrination auch Teil des Problems zu sein, wenn ich mir die kolportierten Zustimmungsraten zum Ukraine-Krieg anschaue ...
    #228Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 30 Apr. 23, 11:49
    Kommentar
    #228 Das ist für mich in etwa so aussagekräftig wie ein Geständnis nach einer "peinlichen Befragung". Unter dem richtigen Druck sagt man alles.
    #229Verfasser fehlerTeufel (1317098) 30 Apr. 23, 12:46
    Kommentar

    https://www.zeit.de/politik/ausland/ukraine-k...

    Prigoschin scheint Muffensausen zu bekommen.

    Dass er nach mehr Munition schreit ist normal, aber dass er jetzt in Verteidigungsstellung gehen will und eine Tragödie für Russland bei der erwarteten Großoffensive der Ukrainer für möglich hält… Das sind doch eher ungewohnt.

    https://www.understandingwar.org/backgrounder...



    #230Verfasser Wik (237414) 30 Apr. 23, 20:36
    Kommentar

    Eine Einschätzung von heute Mittag:

    Aktuell liegt der Schwerpunkt deutlich darauf die gegnerische Logistik anzugreifen. Beide Seiten bemühen sich darum dies zu tun. RU setzt jetzt schon den dritten Tag mal wieder Marschflugkörper ein, wobei fast alle abgeschossen werden. Das zeigt, wie gut die Luftverteidigung mittlerweile ist. Die Ukraine ist, evtl. zusammen mit Israel, das am besten zur Luft verteidigte Land der Welt, wobei Israel nicht wirklich schwierig gegen Luftangriffe zu verteidigen ist.


    Bei der Munitionsbeschaffung tut sich auch etwas. Die Partnerländer liefern deutlich mehr und auch Südkorea wird jetzt liefern, nachdem ja auch schon ihr Konterpart- Nordkorea bereits Munition an RU geliefert hatte. Seoul verfügt über sehr große Bestände der benötigten 155mm- Granaten und HIMARS/ MARS2- Raketen.


    Warten auf das richtige Wetter.

    #231Verfasser jo-SR (238182) 01 Mai 23, 18:09
    Kommentar
    #232Verfasser jo-SR (238182) 02 Mai 23, 08:18
    Kommentar

    https://www.zeit.de/politik/ausland/ukraine-k...

    Die ukrainischen Streitkräfte berichten, dass sie in und um Bachmut russische Stellungen eingenommen hätten. Das von der Ukraine gehaltene Gebiet wurde wahrscheinlich langsam zu klein, um es halten zu können, und die Russen waren nicht auf einen Gegenangriff vorbereitet.


    Ich spinne das mal (reine Fiktion) weiter, weil es den Ueberraschungseffekt haette:

    Das ist der Beginn der Gegenoffensive: ein Durchbruch bei Bachmut Richtung Osten, die vom Angriff ermüdeten russischen Truppen unerwartet in die Defensive drängen und zerstreuen. Nach Süden schwenken und Donetzk einnehmen. Vorstoss an die Küste (Mariupol), und dann Richtung Westen...

    #233Verfasser Wik (237414) 02 Mai 23, 18:20
    Kommentar

    A fire whose causes are unknown was declared last night in a fuel depot in the town of Volná, near the crucial bridge linking Russia's mainland with Crimea, just days after an oil depot burned down in Sevastopol.

    #234VerfasserBubo bubo (830116)  03 Mai 23, 10:27
    Kommentar
    Berlin ist halt ein verrottetes Kaff. Alle Reisen Selenskys waren geheim und überraschend. Nur in diesem Megapuff steht's in der Zeitung.
    #235Verfasser jo-SR (238182) 03 Mai 23, 22:27
    Kommentar

    Oh, wie höflich!


    #236Verfasser renateheinz (1125123) 03 Mai 23, 22:58
    Kommentar
    @235 Falls sich dein unterirdischer Kommentar auf Selenskyjs Reise in die Niederlande bezieht: Das pfeifen seit Stunden ALLE Medien von den Dächern. Verbreitet wurde die Meldung u. a. von der niederländischen Nachrichtenagentur ANP.
    #237Verfasser fehlerTeufel (1317098) 03 Mai 23, 23:49
    Kommentar

    jo-SR meint wahrscheinlich den für den 13. Mai geplanten Besuch des ukrainischen Präsidenten in Berlin, über den in den deutschen Medien berichtet wurde.

    Inwieweit das der Ukraine schadet, oder da etwas bewusst oder fahrlässig geleakt wurde, keine Ahnung.


    Addendum: wenn in den nächsten Tagen wirklich die Gegenoffensive anläuft, finde ich den Zeitpunkt dieses Besuchs in Berlin schon interessant.

    #238Verfasser Wik (237414)  04 Mai 23, 05:24
    Kommentar
    #238 Dann wäre es nett, wenn er das auch sagt und nicht irgendwas hinrotzt, was man erst entschlüsseln muss.
    #239Verfasser fehlerTeufel (1317098)  04 Mai 23, 07:28
    Kommentar

    Dass der heute in Holland ist, habe ich heute erst erfahren. Dass der am 14. im Hubschrauber von Berlin nach Aachen fliegen soll, bereits gestern schon. Zeit genug, um einen Angriff mit einer kleinen Flugabwehrrakete zu planen.

    Ich könnte mir daher vorstellen, er tritt in Aachen nur auf einem Bildschirm auf und nicht leibhaftig.


    Angeblich brannte heute Nacht ein drittes Treibstofflager der Russen. Es wird auf der Krim langsam ungemütlich.

    #240Verfasserzacki (1263445) 04 Mai 23, 09:21
    Kommentar

    Even two attacks, this time at the Ilskii refinery, north-east of the port of Novorossiysk, where the Russian Black Sea Fleet has one of its bases, and at a plant producing oil derivatives in Novoshhtinsk in the Rostov region, according to local authorities.


    The moment the Kerch Bridge is finally destroyed, Crimea is as good as lost for Russia. Because a good supply of fuel is elementarily important for a good defence. Tanks that break down for lack of fuel are a good target for cheap drones that drop hand grenades. 

    #241VerfasserBubo bubo (830116) 04 Mai 23, 10:17
    Kommentar

    #239 Ja, da stimme ich dir zu. Etwas mehr Kontext und weniger beleidigende Wortwahl waere schoen gewesen. Ich hatte zufaellig einen Artikel ueber den Berlinbesuch gelesen bevor ich den Beitrag gesehen habe, sonst haette ich das wohl auch nicht verstanden.


    Es ist schon auffaellig, dass wenig bis gar nicth mehr von Angriffe auf russische Munitionsdepots berichtet wird, jetzt geht es der Ukraine wohl wirklich darum, die Mobilitaet der russischen Einheiten zu verringern.

    #242Verfasser Wik (237414) 04 Mai 23, 11:19
    Kommentar

    Someone close to the planning has blabbed. This must not happen. Perhaps there is a busybody in the Berlin police? Maybe Selensky will cancel his visit altogether, or come a day early as a complete surprise. 



    Es ist schon auffaellig, dass wenig bis gar nicth mehr von Angriffe auf russische Munitionsdepots berichtet wird


    It may have an obvious explanation: there are no more major ammunition depots. I fervently wish it was the only correct explanation.

    #243VerfasserBubo bubo (830116) 04 Mai 23, 11:39
    Kommentar
    #244Verfasser jo-SR (238182) 04 Mai 23, 11:54
    Kommentar

    Bei solchen Themen halte ich alles für möglich, neben einem tatsächlichen Datenleck auch bewusste Irreführung, wenn der Besuch für ein ganz anderes Datum oder an einem ganz anderen Ort geplant ist.

    #245Verfasser harambee (91833) 04 Mai 23, 12:25
    Kommentar
    #244 Nettigkeiten verlangt keiner. Nur eben auch keine verurteilenden Verallgemeinerungen und schon gar keine Obszönitäten.
    Edit: 2,5 Stunden später. #245 Ich lese gerade, dass es wohl tatsächlich ein Leak war und jetzt die Polizei ermittelt.
    #246Verfasser fehlerTeufel (1317098)  04 Mai 23, 12:32
    Kommentar

    Auch bei der Polizei gibt es intellektuell eher spärlich möblierte Reichbürger/Putin-Sympathisanten/AfD-Anhänger. Würde mich nicht wundern, wenn's einer aus der Mischpoke gewesen ist.

    #248Verfasser B.L.Z. Bubb (601295)  04 Mai 23, 15:51
    Kommentar

    #248 Da hast du sicher nicht unrecht; aber warum würde so jemand denn diese Information veröffentlichen? Das ist wahrscheinlich eher jemand, der sich wichtigtun wollte.


    Eine Person, die wirklich Schaden anrichten wollte, hätte diese Information den Russen vertraulich zugespielt, und die hätten dann Zeit genug gehabt, etwas zu planen, um Selenskyj zu “neutralisieren”.


    #243 RE ammunition depots… yes, that crossed my mind.

    A few days ago (that was just after the attack on the oil tanks in Sevastopol) Russia claimed to having destroyed a Ukrainian ammunition depot holding 200 t of artillery rounds. I struggled to see if this was (if true) a significant event, but then I read that Wagner “only” received 100 t of artillery rounds a day instead of the 300 t they needed for the attack on Bachmut…


    Fuel availability was a major issue for Russian forces in the first few weeks of the invasion. Now that the more modern equipment is not widely available anymore in Russia , and the older tanks etc are not getting enough fuel… if the Ukrainian forces are able to utilise the higher mobility of the Western equipment, there are some interesting tactical possibilities, once they can manage to penetrate the first Russian defensive structure somewhere

    #249Verfasser Wik (237414)  04 Mai 23, 21:41
    Kommentar

    Eine Person, die wirklich Schaden anrichten wollte, hätte diese Information den Russen vertraulich zugespielt


    Ich wüsste nicht, wie man den Russen etwas vertraulich zuspielen könnte. Zudem hätte ich, wenn ich es versuchte, auch Angst, dass ich auffliege. Beim Weg über die Presse ist dieses Risiko vermutlich deutlich geringer oder wird als geringer eingeschätzt.

    #250Verfasser harambee (91833)  04 Mai 23, 22:23
    Kommentar

    Ja, harambee, du bist einfach zu gut für diese Welt. Das ist ein Kompliment 👍. Mir fielen da auf Anhieb mehrere Möglichkeiten ein, aber naja.


    Wagner will wohl aus Bakhmut abziehen https://www.rte.ie/news/ukraine/2023/0505/138... 

    Seltsam, ich hätte gedacht, dass sie die Einnahme von Bakhmut noch mitnehmen, aber der angekündigte Rückzug und die Übergabe an reguläre Einheiten scheint darauf hinzuweisen, dass da etwas gewaltig nicht nach Plan läuft .


    #251Verfasser Wik (237414) 05 Mai 23, 11:20
    Kommentar

    Ja, scheint echt super zu laufen für die Russen. Unter Wiks Link:


    "I declare on behalf of the Wagner fighters, on behalf of the Wagner command, that on 10 May, 2023, we are obliged to transfer positions in the settlement of Bakhmut to units of the defence ministry and withdraw the remains of Wagner to logistics camps to lick our wounds," Mr Prigozhin said in a statement.


    "I'm pulling Wagner units out of Bakhmut because in the absence of ammunition they're doomed to perish senselessly."

    (...)

    Mr Prigozhin has this morning published an expletive-ridden video personally blaming top defence chiefs for losses suffered by his Wagner Group fighters in Ukraine.


    "Übergabe" heißt demnach soviel wie "wir verdrücken uns, sollen doch die anderen ihren Arsch riskieren..."

    #252VerfasserMr Chekov (DE) (522758) 05 Mai 23, 12:39
    Kommentar

    Laut Tagesschau (https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukra... ) soll der Rückzug allerdings nur erfolgen, wenn bis zum 10. Mai nicht ausreichend Munitionsnachschub geliefert wird:


    Konkret nennt Prigoschin in einer auf Telegram verbreiteten Mitteilung das Datum des 10. Mai. Dann würde sich die Wagner-Gruppe aus Bachmut zurückziehen, sollte aus Russland bis dahin nicht Nachschub an Munition geliefert werden.


    Ist also schwer zu sagen, ob das ein Pokerspiel ist oder ob der Abzug wirklich bevorsteht.

    #253Verfasser harambee (91833) 05 Mai 23, 13:12
    Kommentar

    Jedenfalls eine bemerkenswerte Ankündigung von dieser Terrortruppe.

    #254VerfasserMr Chekov (DE) (522758) 05 Mai 23, 13:20
    Kommentar

    Man weiss nicht, was da im Hintergrund laeuft, aber "obliged to" wuerde meiner Meinung nach aussagen, dass die Uebergabe von "Oben" angeordnet wurde. Kann an der Uebersetzung liegen. ;)


    Aber ja, wenn solche Truppenveraenderungen kurz vor oder waehrend einer erwarteten Offenisve des Gegners erfolgen, dann muss wirklich was schieflaufen

    #255Verfasser Wik (237414) 05 Mai 23, 13:20
    Kommentar

    Könnte 'we are obliged' nicht eher als 'Wir sehen uns gezwungen' gemeint sein?


    Im Sinne von 'Ohne Munition könne wir nicht weiter vorrücken und falls der Feind zum Gegenangriff startet können wir uns nicht verteidigen - also gehen wir lieber obwohl uns das nicht gefällt'.

    #256Verfasser traveller in time (589684) 05 Mai 23, 13:44
    Kommentar

    Nun soll schon wieder ein Öldepot brennen. Offenbar noch einmal das in #241 bereits genannte. Mit Luftverteidigung abseits von militärischen Einrichtungen scheint es wohl nicht gut zu stehen. Schade um das gute Öl und was für eine unglaubliche Umweltverpestung.


    Gelacht habe ich als gestern behauptet wurde, die Amerikaner hätten eine Drohne auf das Dach vom Kreml gelenkt. Wenn die das wirklich gewesen wären, hätten sie sich nicht so dumm angestellt, dann wäre der Anschlag gelungen.

    Abgesehen davon ist es doch furchtbar peinlich für die Russen, so eine Drohne nach mehr als 600 Kilometer unbehelligten Flug erst auf den letzten fünf Metern abzuschießen.

    #257Verfasserzacki (1263445) 05 Mai 23, 14:46
    Kommentar

    #256 Das ist das Problem mit den Uebersetzungen...

    Wir sehen uns gezwungen, weil wir keine Munition bekommen, waere fuer mich: "we are forced to"

    Wir sehen uns dazu gezwungen, weil das Gesetz es verlangt: "we are obliged to"

    (zumindest meiner Meinung nach).

    Aus dem Russischen ins Englische und dann ins Deutsche uebersetzt... da ist natuerlich Spielraum.


    Oder wenn die Presse schreibt "Selinskijy fordert XYZ" ... Das ist oft eher ein: "Wir brauchen", " Bitte gebt uns"; Kein "Ich verlange von der NATO die Lieferung von....".

    #258Verfasser Wik (237414) 05 Mai 23, 16:08
    Kommentar

    Oder wenn die Presse schreibt "Selinskijy fordert XYZ" ... Das ist oft eher ein: "Wir brauchen", " Bitte gebt uns"; Kein "Ich verlange von der NATO die Lieferung von....".


    OT: Vielleicht spielt da auch die große Bandbreite der Bedeutungen des englischen Verbs "request" rein, das ja, wenn man den Wörterbüchern glauben darf, alles von fordern bis höflich erbitten bedeuten kann.

    #259Verfasser harambee (91833) 05 Mai 23, 16:33
    Kommentar

    Für verkürzte oder ungenaue Zitate in der Presse oder mit Absicht aus dem Zusammenhang gerissenen Zitate, die dann mitunter das Gegenteil von dem zu belegen scheinen, was der Autor geschrieben hat, braucht es allerdings keine Übersetzungen aus einer Fremdsprache.

    #260Verfasser eineing (771776) 05 Mai 23, 17:05
    Kommentar

    Ja, sicher.


    Trotzdem faende ich es angebracht, das in den entsprechenden Artikeln auch so darzustellen. "XYZ fordert..." wird oft benutzt, weil kurz und informativ . Dass das oftmals nicht der Intention genuegt, scheint nicht wichtig zu sein. Aber das ist jetzt mehr Kritik an die Journalisten, bzw deren Editoren.

    #261Verfasser Wik (237414) 05 Mai 23, 17:20
    Kommentar

    RE: 261


    Aber das ist jetzt mehr Kritik an die Journalisten, bzw deren Editoren.


    As a recovering journalist (and very occasional translator), I urge you to not hold back with critique of journalists and editors.

    #262Verfasser Solitudinarian (236315) 05 Mai 23, 18:32
    Kommentar

    Deleted …

    #263Verfasser Wik (237414)  05 Mai 23, 20:37
    Kommentar

    Aber das ist ein guter Hinweis, ich habe mich oft über die "Forderungen" gewundert.Das klingt so wie "ich will das haben, gebt es mir endlich." Wenn man da statt fordern einfach mit bitten übersetzten würde, klänge es schon viel weniger frech. Journalisten und Übersetzer können mit so kleinen Nuancen viel beeinflussen.


    Ja, hätte man schon viel früher geliefert...:


    Nun haben sie das Patriot-System aus Deutschland bekommen und schon wird ein Erfolg gemeldet: Eine der angeblich nicht abzuschießende Kinschal-Rakete wurde erfolgreich vom Himmel geholt.


    Defence & Security News: Kinschal zerstört: Russische Hyperschallwaffe durch Patriot abgefangen

    #264Verfasserzacki (1263445) 05 Mai 23, 21:32
    Kommentar

    Eine der angeblich nicht abzuschießende Kinschal-Rakete

    N aja, das hat WP immer wieder behauptet, aber nicht alles was dieser Mann sagt, entspricht der Wahrheit... Andere Quellen erzählen davon, dass so ein Abschuss durchaus möglich wäre, aber dass es bisher nur bei der Theorie geblieben ist. Jetzt haben die Ukrainer das erfolgreich in die Praxis umgesetzt. Vielleicht sollten sie in Zukunft die Nato-Streitkräfte darin ausbilden? Bisher haben keine Nato-Soldaten sowas geschafft.


    ...

    The Patriot system uses three types of missiles, all of which could “conceivably take out those Russian bombers that are hovering over Belarus airspace,” said Reuben Johnson, an expert on U.S. military hardware.

    But only one of the missiles — the Missile Segment Enhancement, or MSE — is designed to take out the Kinzhal. It can also intercept ballistic missiles carrying chemical or nuclear payloads at a “keep out” altitude, Johnson said, destroying an incoming missile outside the atmosphere so that the weapons don’t contaminate areas on the ground.

    It was previously unclear if Ukraine received the MSE from Western allies — but now that a Kinzhal has been destroyed, Johnson said, it was “a safe bet that Ukrainian batteries have them.”

    “That the Patriots are there and have this kind of a reach now would give any Russian pilot pause and would make him feel less than secure — even though he is not in Ukraine airspace proper,” Johnson said.


    Michael Kofman, a military expert at CNA, a U.S.-based policy institute, said that too much was being made of the Kinzhal and that it was not particularly different from other ballistic missiles. The Kinzhal is a variant of Russia’s Iskander-M.

    “Don’t understand the interest in Russian use of Kinzhal. There’s nothing special or particularly exciting about this system,” Kofman tweeted.

    “Iskander-M is a long standing system. Hundreds have been fired. Kinzhal is an air launched variant of this system,” he wrote. “It uses the aircraft for added range and initial velocity. Otherwise it seems unremarkable. It is ‘hypersonic’ in the same way as many other ballistic missiles.”

    https://www.washingtonpost.com/world/2023/05/...


    Russia's Kinzhal Missiles Can Be Shot Down by This Weapon, Ukraine Reveals

    By Nick Mordowanec On 3/9/23

    Hypersonic Kinzhal missiles possessed by Russian forces can be shot down with Patriot defense systems, Ukrainian officials said in the aftermath of a massive new missile strike on Wednesday.

    A total of 81 missiles were launched as part of what Ukrainian President Volodymyr Zelensky called a "massive" nationwide wave of strikes that resulted in the death of at least five civilians.

    The strike included six Kinzhal missiles, 28 Kh-101 or Kh-555 air-launched cruise missiles, 20 Kalibr sea-launched cruise missiles, six Kh-22 anti-ship cruise missiles, two Kh-31 anti-ship missiles, and six Kh-59 guided surface-to-air missiles.

    https://www.newsweek.com/russia-kinzhal-missi...


    I'm sure Pentagon officials are rubbing their hands in glee. I wonder what General Milley thinks of this?

    #265Verfasser wupper (354075)  07 Mai 23, 01:02
    Kommentar

    Wie gesichert ist eigentlich der Abschuss dieser Kinschal-Rakete? Die meisten deutschen Medien schreiben ja sehr zurückhaltend, dass die Ukraine behauptet, eine Kinschal abgeschossen zu haben, stellen das aber nicht als belegt dar. Auf der BBC-Seite habe ich zu dem Thema bei einer schnellen Suche (dort heißt die Rakete wohk Kinzhal) gar nichts gefunden und andere englischsprachige Medien sind auch vorsichtig.

    #266Verfasser harambee (91833) 07 Mai 23, 07:14
    Kommentar

    Ukraine Claims It Shot Down Russia’s Most Sophisticated Missile for First Time

    The air force said it intercepted the hypersonic missile with a newly delivered U.S.-made Patriot air-defense battery. U.S. officials confirmed the strike.

    [...]

    The U.S. officials said that they had received information about the strike from the Ukrainian military through classified channels. One official added that U.S. military analysts were able to verify the claim using technical means. Nevertheless, independent analysts were reluctant to confirm the interception until more information was available about the type of missile Russia fired and whether it was hit by a Patriot.

    https://www.nytimes.com/2023/05/06/world/euro...


    Es gibt im Moment spärliche Information darüber. Nicht verwunderlich, weil es um neueste Militärtechnik geht. Das Ganze passiert mitten in laufenden Kampfhandlungen. Auffällig ist, dass Tass auch nichts zu dem Vorfall meldet, nicht mal ein Dementi. Ich glaube, wir müssen einfach mal abwarten. Harambee, ist die von dem Experten in der WP zitierte Beschreibung der Technik für Dich nicht plausibel? Ich habe auch andere Erklärungen gelesen, wie das technisch möglich wäre. Ich kann vielleicht einen Link einstellen, aber das war auf einem anderen Rechner, wo ich nachgelesen habe. Gekürzt (und aus dem Gedächtnis) war das so, dass die Kinschal-Rakete kurz vor dem Treffen des Ziels viel langsamer fliegt/fliegen muss, und in diesem Zeitfenster ist sie mit herkömmlichen (Luftverteidigungs)Mitteln abschießbar. Dieses Zeitfenster ist sehr kurz und deshalb gestaltet sich ein Abschuss sehr schwierig, aber machbar.

     

    Mit 100%em Sicherheit kann ich nichts sagen, aber es gibt im Leben selten so eine Sicherheit. Das Leben ist nicht wie die Mathematik oder die Physik. Ich glaube, in diesem Fall müssen wir einfach abwarten. Ich war zuerst auch skeptisch. Das eine Video auf youtube (#264) von einer mir unbekannten Quelle hat mich nicht sonderlich überzeugt. Inzwischen bin ich das. Das einzige was ein bisschen stört, ist bzw. sind die anonymen Quellen. Das wurde zwar von offizieller Seite bestätigt ("U.S. officials") aber keiner will das bisher mit seinem Namen unterschreiben.

    #267Verfasser wupper (354075)  07 Mai 23, 10:18
    Kommentar

    Harambee, ist die von dem Experten in der WP zitierte Beschreibung der Technik für Dich nicht plausibel?


    Plausibel ist das schon deshalb für mich, weil ich nicht glaube, dass es irgendein System gibt, gegen das es keine Gegenwehr gibt. Ich glaube also sofort und ohne die Erklärungen genau studiert zu haben, dass es möglich ist, eine Kinschal-Rakete abzuschießen, auch wenn der Aufwand vielleicht groß ist und auch, wenn man dafür wohl im Moment noch etwas Glück und ein Zusammentreffen günstiger Umstände braucht. Damit weiß ich aber nicht, ob es passiert ist.

    #268Verfasser harambee (91833) 07 Mai 23, 11:06
    Kommentar

    Update zu Bachmut: Anscheinend hat die russische Führung nun angekündigt, den Forderungen der Wagner-Gruppe nachzukommen; das spricht dafür, dass es sich um ein politisches Manöver Prigoschins und nicht um die Absicht handelte, tatsächlich aus der Stadt abzuziehen.


    https://www.bbc.com/news/world-europe-65516633

    #269VerfasserMr Chekov (DE) (522758)  07 Mai 23, 18:36
    Kommentar

    Wer weiß, Prigoschin pokert da schon sehr risikoreich, wenn das ein politisches Manöver ist.

    Anscheinend “evakuieren” die Russen Zivilisten aus weitern Städten im Oblast Saporischschja. Dort wird wohl ein Vorstoß der Ukraine erwartet.

    #270Verfasser Wik (237414) 07 Mai 23, 19:44
    Kommentar

    At the jubilant parade in Moscow, only one tank made its lonely way. No wonder, Putin desperately needs every tank, as an incredible number have already been destroyed. He is now talking openly about war, not just nebulously about a 'special operation'. He just forgot to mention who instigated this miserable and wretched war. 

    #271VerfasserBubo bubo (830116) 09 Mai 23, 13:50
    Kommentar

    Während ein 80 Jahre alter Panzer auf der Parade gezeigt wird, fliegt ein nagelneues Modell in die Luft. Es kann schon gut sein, dass die jetzt einen großen Mangel an Fahrzeugen haben.


    „Tag des Sieges“: Militärparade in Moskau wird für Putin zur Blamage https://www.youtube.com/watch?v=rkPb0SEeomY


    Um die Ruinenstadt Bachmut wird immer noch gekämpft. Was für ein Wahnsinn, da gibt es doch gar nichts mehr zu holen.

    #272Verfasserzacki (1263445) 09 Mai 23, 21:42
    Kommentar

    Aus einem kurzen Kommentar, der die Lage wahrscheinlich ganz gut beschreibt (NY Times, 9. Mai, Link müßte zum kompletten Text führen).


    "Putin’s Plan B is to disguise that Putin’s Plan A has failed. If this military operation had an honest name, it would be called Operation Save My Face. Which makes this one of the sickest, most senseless wars in modern times — a leader destroying another country’s civilian infrastructure until it gives him enough cover to hide the fact that he’s been a towering fool."

    https://www.nytimes.com/2023/05/09/opinion/pu...

    #273Verfasser Wachtelkönig (396690) 10 Mai 23, 04:12
    Kommentar

    Yes, you can really say that. Even if he wins Ukraine outright, he will not be able to move the new Russian empire forward economically for decades. He will not be able to build modern cars for a long time, to take just one example.

    #274VerfasserBubo bubo (830116) 10 Mai 23, 09:20
    Kommentar

    Putins Fake-Parade: Nicht einmal die Veteranen waren echt

    Zur Militärparade des Sieges über den Nationalsozialismus saß Wladimir Putin neben zwei Veteranen. Allerdings kämpfte keiner der Beiden gegen die Nazis.

    https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/i...


    Einer seiner Sitznachbarn wurde als Kommandeur einer KGB-Spezialeinheit enttarnt, der an der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 beteiligt war.


    Ich kenne den natürlich nicht, ich habe mich nur gefragt, wie alt jemand sein muss, der vor 78 Jahren im Krieg gekämpft hat. So 95+ vermute ich mal.


    Nachtrag: In der russischen Botschaft in Berlin verfolgten Schröder, Krenz und Gauland die Parade der Wunderwaffe "unsichtbarer Panzer" einträchtig zusammen vor dem Bildschirm. Ich weiß nicht so genau ob ich lachen oder kotzen soll.

    #275Verfasserzacki (1263445)  10 Mai 23, 12:11
    Kommentar

    Interesting observations and comments about Prigozhin (and his comments). He seems to be pushing the envelope a bit:

    ...

    And then there was a more cryptic comment that raised eyebrows on social media. Continuing a longstanding public complaint that Russia’s uniformed military was starving his troops of shells, Prigozhin suggested that the higher-ups were dithering while Wagner fighters died.

    “The shells are lying in warehouses, they are resting there,” he said. “Why are the shells lying in the warehouses? There are people who fight, and there are people who have learned once in their lives that there must be a reserve, and they save, save, save those reserves. … No one knows what for. Instead of spending a shell to kill the enemy, they kill our soldiers. And happy grandfather thinks this is okay.”

    That begged the question: Whom, exactly, is Prigozhin referring to? After all, “grandfather in the bunker” is one of Russian opposition leader Alexey Navalny’s favorite monikers for Russian President Vladimir Putin, who inhabits an almost cartoonishly extreme security bubble.

    https://lite.cnn.com/2023/05/11/europe/prigoz...

    #276Verfasser wupper (354075)  11 Mai 23, 23:01
    Kommentar

    Zwei Jahre Haft auf Bewährung:


    Frau für Zettel an Grab von Putins Eltern verurteilt

     Ein Gericht in St. Petersburg hat die 60-jährige Irina Zibanewa zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt, weil weil sie am Grab der Eltern des russischen Präsidenten einen Zettel hinterlassen hatte, in dem sie sie aufforderte, ihren Sohn Wladimir Putin zu sich zu holen.

    https://www.berliner-zeitung.de/news/russland...


    Die Überwachungskameras nehmen eben alles auf, noch nicht einmal auf einem Friedhof ist man sicher vor ihnen. 😳

    #277Verfasserzacki (1263445) 12 Mai 23, 16:07
    Kommentar

    #277 Erstaunlich, was da an Ressourcen zur Verfolgung von Lappalien eingesetzt werden können… aber verständlich, man führt ja schließlich keinen Krieg.


    jo-SR, was sagt denn deine Quelle über die momentane Lage in und um Bakhmut? Nach neusten Meldungen ziehen sich reguläre Einheiten nördlich von Bakhmut zurück, um bessere Verteidigungsstellungen für den Großangriff der Ukraine zu beziehen… Wird Wagner jetzt wirklich ohne Munition in Bakhmut eingekesselt?


    In meinem Wohnort in Irland gab es letztes Wochenende einen “osteuropäischen Familientag”, dafür zumindest wurde das Gelände angemietet. Es haben sich dann ca 1000 Personen, vielfach in Tarnfleck, oder mit Pro-Putin T-Shirts und Russlandfahnen versammelt, die dort eine kleine russische 9. Mai Parade abgehalten haben…

    Die Betreiber des Geländes hatten mit einem pro Ukraine Ereignis mit vielen ukrainischen Flüchtlingen und Mitgliedern der polnischen und baltischen Organisationen gerechnet, viele Russlandsympathisanten gibt es meines Wissens nach nicht.

    #278Verfasser Wik (237414) 12 Mai 23, 17:48
    Kommentar

    Zitat, ca 1h alt:


    Die Schlacht um den Donbas ging natürlich weiter und wird uns auch noch eine Zeit lang begleiten.

    Nachdem die südliche Flanke Bakhmuts ja ordentlich aufgerollt wurde, so kann man jetzt auch einen Erfolg an der nördlichen Flanke berichten: den UA- Streitkräften ist es gelungen bei Bohdanivka die RU- Armee weitere 2km zurückzudrängen, bis auf die Linie Berkhivka- Berkhivka- Stausee. Damit ist die nördliche Zufahrtsstraße- 00506 nach Bakhmut jetzt wieder zur Versorgung der Truppe frei benutzbar. Auch 15km nördlich davon, in Richtung Soledar, ist es den Verteidigern gelungen die RU aus den vorderen Grabensystemen zu vertreiben und selber einzurücken. Es war durchaus zu erwarten, dass die RU auf diese groß angelegte Operation mit verstärktem Artillerieeinsatz reagieren würden und genau darauf haben die UA- Gunner nur gewartet und entsprechend, gut vorbereitet gekontert.


    Die RU- Verluste bis zum gestrigen Tag:


    Soldaten: 198.260 (+590)

    Kampfpanzer: 3.751 (+6)

    Schützenpanzer: 7.307 (+12)

    Artillerie- Systeme: 3.095 (+27)

    MLRS: 561 (+2)

    Luftverteidigungssysteme: 314 (+2)

    Kampfflugzeuge: 308

    Kampfhubschrauber: 294

    Drohnen: 2.665 (+29)

    Marschflugkörper: 970

    Schiffe: 18

    LKWs/ Tankfahrzeuge: 6.011 (+15)

    Spezielle Ausrüstung: 402 (+9)


    Zudem gab es erfolgreich Attacken mit Drohnen und Raketen, bzw. Marschflugkörpern auf Melitopol, Berdjansk und Luhansk.


    Die RU haben ihrerseits Ziele bei Kramatorsk und Khmelnytskyi getroffen.


    Deutschland wird jetzt eine weitere Charge an Militärhilfe der UA übergeben. Dabei handelt es sich um den bislang größten Posten. Laut welt.de beinhaltet der 2,7 Mrd. €- schwere Posten 30 Leopard 1- Panzer, 20 Marder- Schützenpanzer, 4 Iris T- Luftverteidigungssysteme, 100 gepanzerte Gefechtsfahrzeuge und über 200 Aufklärungsdrohnen.

    #279Verfasser jo-SR (238182) 13 Mai 23, 11:42
    Kommentar

    Hier wir es erklärt, wie Bachmut langsam eingekreist wird. Daran können die über 60 Jahre alten Panzer nichts ändern. https://www.youtube.com/watch?v=Ggs_ZVLpgNQ

    #280Verfasserzacki (1263445) 13 Mai 23, 17:28
    Kommentar
    https://www.theguardian.com/world/2023/may/12...

    Hier steht auch Erhellendes zu ukrainischen Taktik bzw. geplanten Offensive:


    (…) According to Kostenko, Ukraine’s long-anticipated push should be understood as a rolling “spring-summer campaign” against an entrenched and powerful adversary.

    Kostenko said the campaign was already unfolding in stages. The first involved the step-by-step elimination of Russia’s military potential, with strikes against logistical targets such as weapons depots and fuel dumps. This had begun, he said. A second stage involved seeking out and eliminating Russian command and control centres, causing a breakdown of communications with troops in the field. “That’s already happening too, probably,” he said.

    Ukraine’s armed forces were unlikely to embark on a major frontal offensive until they had weakened Moscow’s battlefield capability, he indicated. “Our army won’t go forward until this preparation work is done. We can’t win if they have large amounts of ammunition and resources.” He acknowledged that Ukraine was playing a disinformation game about when and where it might strike, with signs that it was working, and that Moscow was beginning to panic.
    #281Verfasser Qual der Wal (877524) 13 Mai 23, 18:16
    Kommentar

    #280 Ich hatte mich zuerst gewundert, dass Leopard 1A4 geschickt werden. Aber gegenüber dem Material, das die Russen jetzt einsetzen müssen, ist das schon kampfstark (und vor allem mobil).


    #279 Danke, das ist sehr interessant. Die zugesagten Lieferungen aus D sind insofern interessant, dass das wohl zum überwiegenden Teil aus Industriebeständen erfolgt.

    Leo 1, Marder, die sind ja schon etwas bejahrt. Gepard scheint ja doch noch sehr brauchbar gegen Drohnen zu sein. Iris-T sollte State-of-the-Art sein, das hat ja noch nichtmal die Bundeswehr.


    Addendum: Lukashenko ist schon seit einigen Tagen nicht mehr gesehen worden, er hatte wohl Herzprobleme und hat Dich dann in ein Krankenhaus eingewiesen.

    Wenn der den Löffel abgibt, dann wird’s interessant. Was macht die Opposition? Wer übernimmt) Oder fühlen sich die Russen stark genug, das Land zu annektieren?

    #282Verfasser Wik (237414)  13 Mai 23, 19:41
    Kommentar

    Lukashenko ist schon seit einigen Tagen nicht mehr gesehen worden, er hatte wohl Herzprobleme und hat Dich dann in ein Krankenhaus eingewiesen.


    Wen, jo-SR?

    #283Verfasserzacki (1263445) 15 Mai 23, 09:02
    Kommentar

    #282/3: Wik hat sicher sich, ähhh "sich", gemeint!


    FWIW:

    Russische Soldaten berichten von Chaos an der Front in Bachmut

    [...]

    Die russischen Truppen auf der Gegenseite berichten derweil, dass die ukrainischen Einheiten in vielen Bereichen überlegen seien. Laut Berichten von russischen Soldaten vor Ort herrscht in den russischen Reihen rund um Bachmut Chaos. Es gebe keine funktionierenden Kommandostrukturen, teilweise würden Rekruten in Blitzaktionen ohne klare Befehle an die Front verlegt, um Löcher in der Verteidigung zu schließen.

    Ein ehemaliger Offizier der ukrainischen Armee berichtet auf Twitter unter Berufung auf Aussagen von Kriegsgefangenen, dass Reserveeinheiten ohne Training und Einweisung innerhalb von Tagen an die Front beordert wurden. Diese Einheiten seien dann weitgehend aufgerieben worden, mit Verlusten von fast der Hälfte der Soldaten. Die Moral der russischen Truppen nehme rapide ab.

    Laut den Aussagen der russischen Gefangenen habe es an der Front kaum Kommandeure gegeben. Teilweise hätten Wagner-Soldaten das Kommando über die frischen Truppen übernommen und diese schlecht behandelt. Wagner habe die Rekruten in die besonders gefährlichen Missionen geschickt, was für erhebliche Konflikte sorge.

    [...]

    Zum Chaos an der Front trägt laut den Berichten der russischen Kriegsgefangenen auch bei, dass das russische Verteidigungsministerium neuerdings Gefangene an die Front schickt; eine Praxis, die bisher der Wagner-Gruppe vorbehalten war. Auch der ukrainische Generalstab berichtete am Montag, dass rund 1000 russische Gefangene in der Ostukraine im Einsatz seien.

    Ein russischer Freiwilliger, der sich Murz nennt, berichtet derweil auf dem Messenger Telegram, dass die Ukrainer bei ihren Vorstößen an der Südflanke von Bachmut „keinerlei Munitionsmangel“ hätten. Die ukrainischen Kräfte würden vor allem auf solche Stellungen und Einheiten vorrücken, die von den monatelangen Kämpfen stark geschwächt seien. Zudem hätten die Ukrainer „eine massive Überlegenheit“ in der Luft, indem sie auf große Drohnenverbände zurückgriffen und gleichzeitig jede Aktivität russischer Drohnen mit Störsignalen unterdrückten.

    Die Berichte der Gefangenen und von Murz lassen sich nicht unabhängig überprüfen, aber fügen sich in das Bild, das zahlreiche Berichte in den vergangenen Tagen von der Lage um Bachmut zeichneten.

    [...]

    Der polnische Militäranalyst Konrad Muzyka fasst die vergangenen Tage in Bachmut so zusammen:

    „Kiew hat nicht nur die wichtige Verbindungsstraße zwischen Bachmut und Chasiv Jar entlastet, sondern offenbarte mit seinen Angriffen auch grundlegende russische Schwächen: mangelnde Koordination zwischen den regulären russischen Verbänden und den Wagner-Einheiten, schlechte Kommunikation und Moral, was zu einem mehr oder weniger ungeordneten Rückzug führte. Besonders bemerkenswert ist auch, dass die ukrainischen Erfolge ohne den Einsatz wichtiger vom Westen gelieferter Plattformen wie Bradley-Schützenpanzer oder Leopard-Panzer erzielt wurden. Es scheint also, dass die russischen Verteidigungslinien zumindest bei Bachmut leicht zu durchbrechen sind.“

    Sollten die Russen die Positionen um Bachmut nicht effektiv verstärken, hält Muzyka einen „chaotischen Rückzug“ der russischen Truppen für möglich. Damit könnten die Ukrainer innerhalb kurzer Zeit Gebiete zurückerobern, für die die russischen Truppen monatelange verlustreich kämpften.

    Auf die schlechte Moral der russischen Truppen deuteten auch Äußerungen von Prigoschin am Freitag hin. Er hatte der russischen Armee vorgeworfen, die „Flucht“ ergriffen zu haben. „Die Front kollabiert“, schimpfte er am Freitag. Die Schilderungen der russischen Soldaten scheinen diese Einschätzungen zu bestätigen.

    https://www.tagesspiegel.de/internationales/u...

    #284Verfasser wupper (354075)  15 Mai 23, 21:48
    Kommentar

    Russlands Verluste im Ukraine-Krieg: 200.000 Invasoren getötet (ukrinform.de)

    mit Aufstellung sonstiger Verluste der RuZZen.


    man muss nicht über Zahlen spekulieren, aber hier wird eine Generation ausgelöscht. Dafür gehören Putin & seine Kamarilla vor ein Peloton.


    Das Verlustverhältnis Ukraine zu RuZZland wird auf 1 : 6 bzw.7 geschätzt.


    Nachtrag: Ukraine Support Tracker | Kiel Institut (ifw-kiel.de)

    Interessant, die größte Transparenz bei der Datenbeschaffung haben die Schweizer. Ist aber auch logisch! Wer nix liefert ist automatisch zu 100% transparent.


    #285Verfasser jo-SR (238182)  17 Mai 23, 09:49
    Kommentar

    Die Information über die Gefallenen (im Verhältnis zur Generation) ist nur vollständig, wenn man berücksichtigt, dass die Uraine 43,5 Millionen Einwohner, Russland hat 142 Millionen. Die könnten sich also 3,5 mal mehr Verluste "leisten".


    (Fürchterliche Rechnung, ich muss mir jetzt erstmal die Hände waschen)



    #286Verfasser grinsessa (1265817)  17 Mai 23, 14:38
    Kommentar

    Recently, Moscow put the number of its soldiers killed at 6000. They just forgot to mention that this was the number per month. 

    #287VerfasserBubo bubo (830116) 17 Mai 23, 14:47
    Kommentar

    #286 mal kurze Abschätzung der Zahlen, ganz grob.

    Menschen in Russland haben eine relativ geringe Lebenserwartung, und es ist eine “schrumpfende” Bevölkerung, d.h., es werden weniger Kinder geboren, als für eine stabile Bevölkerung gebraucht würden.

    Also, 142 Mio, sind in etwa 70 Mio Männer (Frauen scheinen keine große Rolle in den Streitkräften zu spielen) .

    Ich nehme mal ganz pauschal an, dass die Lebenserwartung eines Russischen Manns 70 Jahre sei, und dann die Altersverteilung ungefähr gleich sei… Man hätte also ca 1 Mio “Männer” pro Jahrgang (der Einfachheit halber 1-70 Jahre) .

    200k Gefallene (+Verwundete) und (so wird berichtet) ca 1.5 mio “Auswanderer”, bevorzugt aus den besser ausgebildeten Kohorten…



    #288Verfasser Wik (237414) 17 Mai 23, 16:38
    Kommentar

    FWIW:

    [...]

    Now that the Ukrainians are no longer simply absorbing blows but moving forward, Ukrainian commanders and officials hope the calculus will change again and it will be Russia that needs to decide what cost it is willing to pay to hold onto a city that is being wiped off the map day by day.

    Once a city of about 70,000 people in the Donetsk region, known for its sparkling wine and salt mines, Bakhmut has become emblematic of the savagery of this war.

    Ukrainian military officials emphasized that what was happening around Bakhmut is still now only a partial success.

    The situation inside the city has grown so dire, Ukrainian soldiers said, that their commanders are only sending in volunteers.

    “If you enter Bakhmut, you must know you might not make it out,” said one soldier. Bone-tired and bleary-eyed, he did not offer his name, as he sat under a bus stop near the battered city.

    His comrade said, “It’s insane to be in Bakhmut now. The shelling never stops.”

    https://www.nytimes.com/2023/05/17/world/euro...



    ERGÄNZUNG

    Zu den neuen "Storm Shadow"-Raketen aus Großbritannien:


    Storm Shadow hat deutlich höhere Reichweite als Himars-Mehrfachraketenwerfer


    Mit einer Reichweite von mehr als 250 Kilometern kann die Ukraine dank der Storm Shadows nun deutlich weiter entferntere Ziele erreichen – unter anderem Ziele auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim. Die bereits eingesetzten Mehrfachraketenwerfer vom US-Typ Himars können Ziele in nur etwa 80 Kilometern Entfernung treffen. Schon das Himars-System bezeichnete der ukrainische Verteidigungsminister Oleksii Reznikov im Juni 2022 als „mächtiges Werkzeug“. Auch der deutsche Raketenwerfer Mars II ist mittlerweile in der Ukraine im Einsatz. Er kommt ebenfalls auf eine Maximalreichweite von rund 80 Kilometern.

    Die Ukraine ist mit dem neuen Raketensystem nun also in der Lage, Militärstützpunkte, Kommandozentralen und Munitionsdepots der russischen Armee mit Präzisionsschlägen anzugreifen, die sich noch weiter hinter der Frontlinie befinden. Russland muss seine Depots und Kommandozentren also entweder weiter zurückziehen oder besser sichern und damit Ressourcen verlagern. Auch Nachschubwege sind gefährdet.

    https://www.rnd.de/politik/storm-shadows-im-u...

    #289Verfasser wupper (354075)  17 Mai 23, 21:48
    Kommentar

    Entspannung auf dem Energiemarkt: Gaspreis so günstig wie lange nicht mehr

    Durch Putins Krieg gegen die Ukraine schnellte der Gaspreis in die Höhe. Jetzt stehen die Zeichen auf Entspannung: Der Preis für europäisches Erdgas fiel erstmals seit Juni 2021 unter 30 Euro pro Megawattstunde.

    19.05.2023, 07:25 Uhr

    Frankfurt/Main. Der Preis für europäisches Erdgas ist erstmals seit Juni 2021 unter 30 Euro je Megawattstunde (MWh) gefallen. Der richtungsweisende Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat sank am Nachmittag bis auf 29,75 Euro je MWh. Die Gaspreise setzen so ihren seit Monaten anhaltenden Abwärtstrend fort.

    Wegen des völkerrechtswidrigen Kriegs Russlands gegen die Ukraine waren die Erdgaspreise im vergangenen Jahr bis zum Sommer drastisch gestiegen. In der Spitze wurden im August 2022 Preise von mehr als 300 Euro gezahlt. Eine hohe Abhängigkeit von russischem Gas hatte Sorgen vor einer Energiekrise geschürt.

    Seither sind die Preise aber deutlich gefallen. Nach einem milden Winter sind die Erdgasspeicher gut gefüllt. Zudem konnte ausreichend Flüssigerdgas (LNG) aus anderen Ländern importiert werden. Die schwächelnde Wirtschaftsentwicklung dämpft zudem die Nachfrage.

    Der Gaspreis liegt derzeit auch deutlich unter dem Niveau, das er kurz vor Beginn des Krieges im Februar 2022 hatte. Allerdings hatte er vor dem Jahr 2021 durchgehend merklich weniger als 30 Euro gekostet.

    RND/dpa

    https://www.rnd.de/wirtschaft/gaspreis-guenst...

    Who would have thought a year ago that this would happen (so quickly)?



    Russische Raketen und Drohnen trafen Ziele in der Ukraine

    Russland hat bei neuen Luftangriffen auf die Ukraine mehrere Ziele getroffen. Die ukrainische Flugabwehr konnte nicht alle Drohnen und Raketen abfangen. Drei Marschflugkörper und sechs Drohnen trafen laut einer Mitteilung der ukrainischen Luftwaffe bei Telegram ins Ziel. Insgesamt habe das russische Militär 22 Drohnen und sechs Marschflugkörper bei dieser Attacke eingesetzt. Angaben zu den Einschlagsorten machte das ukrainische Militär nicht. Zuvor waren Explosionen in der südostukrainischen Industriestadt Krywyj Rih und der westukrainischen Metropole Lwiw bekannt geworden. Dabei gab es mindestens zwei Verletzte.

    https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog...


    Es scheint, der Kreml will die ganze Luftverteidigung der Ukraine inklusive der neuen westlichen Systeme vernichten bzw. erschöpfen. Das Ziel Krywyj Rih scheint auch eine deutliche Botschaft an Selenskyj zu sein.



    And now this(!):

    Russland erlässt Haftbefehl gegen ICC-Ankläger

    Das russische Innenministerium hat einem Medienbericht zufolge einen Haftbefehl gegen einen Staatsanwalt des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) erlassen, der wiederum einen Haftbefehl gegen Präsident Wladimir Putin veranlasst hatte. Die Nachrichtenagentur Tass beruft sich auf die Datenbank des Ministeriums, in der Karim Khan als gesuchte Person aufgeführt werde. 

    Eine Stellungnahme des IStGH liegt nicht vor. Das Gericht in Den Haag erließ den Haftbefehl gegen Putin Mitte März und beschuldigte ihn, verantwortlich für die Deportation ukrainischer Kinder und die erzwungenen Überführung von Ukrainern in die russische Föderation zu sein. Russland wies die Vorwürfe zurück. (Reuters)

    https://tagesspiegel.liveblog.pro/lb-tagesspi...


    It's all eerily reminiscent of DT: investigate the investigators...and all the while distract from what is really going on.


    Here is an interesting article about correspondence btwn. jailed Russian activists and Russian immigrants/political refugees in Israel:

    https://www.haaretz.com/israel-news/2023-05-1...

    According to Boris Czerny, a professor of Russian literature and civilization at the University of Caen, writing letters to political prisoners is a Russian tradition that goes back to the 19th century. It's also deeply rooted in Russian literature; for example, in Dostoevsky’s "Crime and Punishment." It has attained an almost sacred status.

    "It's connected to a key Russian tradition of not giving up on people who are suffering, especially for political reasons," Czerny said.

    #290Verfasser wupper (354075)  19 Mai 23, 12:34
    Kommentar

    Pyotr Kucherenko, aged 46, is dead. The Deputy Minister of Science died on the flight home from a business flight from Cuba to Moscow. He collapsed suddenly on the plane. According to rumours, he was against the Ukraine war. Very mysterious, this affair. But I don't want to speculate. At least he didn't fall out of the window or was found lying dead over a fence one morning. 


    https://wstpost.com/the-46-year-old-russian-m...

    #291VerfasserBubo bubo (830116) 22 Mai 23, 15:22
    Kommentar
    Ich legs einfach Mal ab. Das ist zum sacken lassen. Zitat:

    "Zu Bakhmut: nach wie vor halten die UA- Streitkräfte einige Straßenzüge im Südwesten der Stadt und nach wie vor machen sie an den Flanken Fortschritte.


    Zu Belgorod: die RU- Freiwilligenverbände kontrollieren einen ca. 40km langen Streifen entlang der Grenze, der u.a. die Dörfer Kozinka, Glotovo, Zarech‘ye Pervoye, Gora Podol und Teile der Bezirkshauptstadt- Grayvoron umfassen. Der Angriff wurde keinesfalls abgewehrt, sondern hält nach wie vor unvermittelt an. Außer einer großen Propagandashow kommt da momentan so gut wie nichts um diesem Eindringen Herr zu werden. Örtliche Kräfte- in aller Regel Polizeikräfte, sind nicht in der Lage den schwer bewaffneten Rebellen Einhalt zu gebieten. Von einer Evakuierung der Einwohner kann ebenfalls keine Rede sein. Die einzigen die sich evakuiert haben ist der Bezirksvorsitzende mit seinen Leuten.

    Den Rebellen ist es s gelungen mehrere Magazine mit Kriegsgerät zu erbeuten. Offenbar waren sie zudem nahe dran Atomsprengköpfe in ihre Gewalt zu bringen. Dies wurde aber in letzter Sekunde verhindert"
    #292Verfasser jo-SR (238182) 24 Mai 23, 20:25
    Kommentar

    Danke, jo-SR.

    Das ISW hat da relativ wenig berichtet. Die lassen sich gerade über Prigoschin aus, der wohl von einem totalitären russischen Staat nach Vorbild Nordkoreas träumt: https://www.understandingwar.org/backgrounder...


    Die Nuklearwaffen, das verdränge ich gerade…

    #293Verfasser Wik (237414) 25 Mai 23, 14:01
    Kommentar

    The Russians have begun removing nuclear weapons from a storage facility in the Belgorod oblast of the Russian Federation:


    Russia evacuates nuclear arsenal storage facility

    According to Yusov, the evacuation is taking place at the Belgorod-22 site, a knows stockpile of nuclear weapons.

    https://news.yahoo.com/russia-evacuates-nucle...


    "The Belgorod-22 facility, which is a storage facility for nuclear weapons, is being evacuated as a matter of urgency.

    https://www.globalsecurity.org/wmd/world/russ...


    This appears to be this "pentagon"al military facility:


    https://www.google.com/maps/place/50%C2%B033'...

    #294VerfasserBubo bubo (830116)  25 Mai 23, 15:19
    Kommentar

    Offenbar hat mindestens eine Schwimmdrohne ein russisches Kriegsschiff getroffen. https://www.youtube.com/watch?v=EhqfB7-xCZU


    Gestern versicherte der russische Cheflügner noch, alle Angriffe wären abgewehrt worden.

    #295Verfasserzacki (1263445) 26 Mai 23, 23:04
    Kommentar
    Wenig sinnreiches steht normalerweise in der Berliner Presse. Daher sind die Ausnahmen umso interessanter. https://www.n-tv.de/24150803
    NTV resümiert Joschka Fischer im lnterview des Tagesspiegel.
    #296Verfasser jo-SR (238182) 27 Mai 23, 13:52
    Kommentar

    #296 Du weißt, dass ich viele deiner Beiträge sehr schätze. Aber gelegentlich frage ich mich, wie bei diesem Beispiel, was die Aussage ist… Joschka Fischer ist Realist? Die Berliner Presse druckt etwas ab, was dir gefällt? …?


    Bezüglich der Situation in der Ukraine, da herrscht ja momentan Verwirrung. Was in Bakhmut, oder um Bakhmut oder um Bakhmut herum passiert, ist relativ unklar, genauso wie mit den russischen “Was-auch-immer-sie-sind” in Belgorod.

    Angeblich läuft ja jetzt die Gegenoffensive der Ukraine seit mehreren Tagen; ich hatte ehrlich gesagt keine schnellen Durchbrüche erwartet, aber mal abwarten. Es gibt ja Anzeichen, dass es bei den russischen Kräften in der besetzten Ukraine nicht gut läuft.


    Nach wie vor fühle ich mich trotz aller Berichterstattung ziemlich im Unklaren. den Russen kann man nicht glauben (oft genug bewiesen), die die Ukrainer haben natürlich ein Interesse, Informationen in ihrem Sinne darzustellen, und dann kommen ISW und andere Denkpanzer… Manchmal ein Zuviel an Info…


    #297Verfasser Wik (237414)  27 Mai 23, 16:12
    Kommentar
    Joschka ist ein Realist wie man ihn sich wünscht. Die Berliner Presse ist ein Kind ihrer sogenannten Stadt.
    Das Interview ist eine Perle im Saustall.
    Momentan hänge ich an der Handquwetsche, daher müssen geneigte Mitforisten ihren Weg zum TS übern Gockl suchen.
    #298Verfasser jo-SR (238182) 27 Mai 23, 18:57
    Kommentar

    Mal angenommen, die Ukrainer stecken doch hinter den Drohnenangriffen auf Moskau. Habt Ihr in dem Fall eine Meinung dazu, ob solche Angriffe "gerechtfertigt" sind? Ich habe keine klare Meinung, überlege aber auch noch, wie ich eigentlich "gerechtfertigt" definiere. Ich könnte auch fragen, ob derartige Angriffe aus militärischer Sicht sinnvoll sind, aber das ist eine etwas andere Frage, auf die ich allerdings auch keine Antwort habe.


    Eine mögliche Argumentationskette für die Beteiligung der Ukraine könnte die psychologische Wirkung auf die Bewohner Moskaus sein, aber auch da kann ich überhaupt nicht einschätzen, ob eine derartige Bedrohung die Russen enger hinter Putin vereint oder doch eher für Zweifel an der Weisheit des russischen Präsidenten sät.


    Ebenfalls psychologischer Natur ist die Frage, ob die Ukraine die Unterstützung durch den Westen gefährdet, wenn sie Ziele tief auf russischem Gebiet angreift.


    Natürlich muss man sich bei den Meldungen immer fragen, ob die russische Führung ein gefährliches Spiel betriebt, indem sie die angeblichen Drohnenangriffe inszeniert. Es fällt mir schwer, das für plausibel zu halten, aber es gab schon einige Aktionen Putins, die ich für unplausibel gehalten habe.


    Weiß jemand, ob die westliche Aufklärung (also hauptsächlich die amerikanische) technisch dazu in der Lage sein sollte, die Flugbahn solcher Drohnen und die Abschussorte zu ermitteln?

    #299Verfasser harambee (91833) 30 Mai 23, 14:47
    Kommentar

    Nachfolgefaden hier: Ukraine VIII - Chat room: English ⇔ German Forums - leo.org


    Unfair, harambee, solche Fragen in einer #299 zu stellen, und mir dann wieder die Eroeffnung des naechsten Fadens dieser leidigen Serie zu ueberlassen.


    Angriffe der Ukraine auf russisches Territorium sehe ich als gerechtfertigt an, solange:

    a) keine westlichen Waffensysteme genutzt werden, die unter der Prämisse geliefert wurden, dass sie nicht auf russischem Territorium eingesetzt werden und

    b) legitime militärische Ziele verfolgt werden


    Angriffe auf kriegsrelevante Industrien, militärisch genutzte Infrastruktur etc, auch in Moskau, St. Petersburg, durchaus.

    Zivile Ziele, um die Moral der Bevölkerung zu beeinflussen? Verständlich, aber meiner Meinung eher nicht zulässig.


    Ob die Ukraine für diese Angriffe verantwortlich ist, kann ich nicht sagen.

    #300Verfasser Wik (237414)  30 Mai 23, 15:53
    Die Diskussion zu diesem Artikel ist geschlossen.
     
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