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    Sprachlabor

    Es ist eben keine an Maria bisher vorbeigekommen.

    Betrifft

    Es ist eben keine an Maria bisher vorbeigekommen.

    Kommentar

    Hallo zusammen,


    Was heisst dieser Satz? Es ist eben keine an Maria bisher vorbeigekommen.


    Kontext. Two cops (a man and a woman) are eating. She goes on asking questions about him. So, he kind of voices out the questions that she would proceed to ask.


    Sonst noch Fragen? Warum Dorf und nicht Stadt? Warum ... alleine

    und nicht zu zweit?


    Once, he poses the above question of "You must want to know why I am alone and not in a relationship," she looks at him questioningly and he says: Es ist eben keine an Maria bisher vorbeigekommen.


    There are a lot of biblical references here. He is a cop, but also a carpenter. What exactly does he mean by suddenly answering her questioning look with Es ist eben keine an Maria bisher vorbeigekommen.


    Thanks a lot in advance.

    Best

    Sonali

    Verfasser Sondin (1364910) 29 Mär. 23, 08:47
    Kommentar

    Es ist mir auch nicht ganz klar, was er meint. Vielleicht hatte er eine Freundin namens Maria, die sich von ihm getrennt hat. Und keine Frau ist so gut wie sie.


    Ich spekuliere, dass hier Redewendungen vermischt werden.


    An XY kommt niemand vorbei: Alle müssen sich mit XY beschäftigen. (Beispiel: An Corona kommt niemand vorbei. Selbst wenn man sich nicht ansteckt, spürt man die Folgen.)


    An XY kommt / reicht niemand heran: Niemand ist so gut wie XY.


    EDIT: Da er Zimmermann ist, kann es natürlich sein, dass er sich eine Frau wünscht, die so gut ist wie die biblische Frau des Zimmermanns Josef. Das ist aber sehr um die Ecke gedacht.

    #1Verfasser Raudona (255425)  29 Mär. 23, 08:52
    Kommentar

    Film hier, 90 Minuten Kontext. Fraglicher Satz bei Minute 44:


    https://www.daserste.de/unterhaltung/film/der...


    Untertitel-Transkript hier:


    https://api.ardmediathek.de/subtitle-format-s...


    Sie jagen einen Mörder, der ein religiöser Fanatiker ist. Die Jungfrau Maria kommt mehrfach als Thema vor.


    Der Kommissar erzählt vorher, dass er aus einer katholischen Familie kommt und gläubig ist. Er meint mit dem Satz: "Ich bin single, weil keine Frau der Jungfrau Maria jemals den Rang ablaufen könnte." Das ist ein kleiner Scherz und nimmt Bezug auf das gesamte Thema des Films - sowohl der Mörder als auch der Kommissar sind religiös.

    #2Verfasser Jalapeño (236154)  29 Mär. 23, 09:03
    Kommentar

    OP: Warum Dorf und nicht Stadt? 


    Ich verstehe die Frage in diesem Zusammenhang nicht.

    #3Verfasser mbshu (874725) 29 Mär. 23, 09:15
    Kommentar

    Die neue Kollegin des Polizisten fragt ihn quasi aus, um ihn kennenzulernen. Sie sitzen bei ihm zu Hause in einem alten Bauernhof auf dem Dorf. Er ist leicht genervt davon.


    Er:

    Meine Familie kommt aus dem Eichsfeld.

     

    Sie:

    Eichsfeld? Dann sind Sie ja in Erfurt genau so ein Paradiesvogel wie ich als Jenenserin. Essen die da auch Hunde wie im Thüringer Wald?

     

    Er:

    Ich rede einfach mal weiter. Ne? Mein Vater hat sich als Laie in der katholischen Kirche engagiert. Und ist nach der Wende

    dann Religionslehrer in Eisenach geworden. Da war Gott immer irgendwie da.

     

    Sie:

    Nie rebelliert? Nie Zweifel gehabt?

     

    Er:

    Endlich gibt es eine Psychologin in meinem Leben!

     

    Sie:

    Sie meinen: in Ihrem Team.

     

    Er:

    Ich meine, was immer Sie wollen! Sonst noch Fragen? Warum Dorf und nicht Stadt? Warum ... alleine und nicht zu zweit?


    [Sie guckt ihn an, um zu sagen: "Ja, sag doch mal, würde mich interessieren."


    Er:

    Es ist eben keine an Maria bisher vorbeigekommen.

    #4Verfasser Jalapeño (236154)  29 Mär. 23, 09:25
    Kommentar

    Sondin, es wäre vielleicht hilfreich gewesen, Zitate deutlicher als solche zu kennzeichnen, beispielsweise die Frage Warum Dorf und nicht Stadt?

    #5Verfasser penguin (236245) 29 Mär. 23, 09:40
    Kommentar

    #1 ...er sich eine Frau wünscht, die so gut ist wie die biblische Frau des Zimmermanns Josef.


    Knapp OT:

    Trotz aller späteren Marienverehrung und theologisch überhöhter Deutung (wohl erst ab dem 4. Jahrhundert) samt der daraus resultierenden Frömmigkeit finde ich diese Aussage nicht besonders haltbar.

    Schön, sie ist offenbar jünger als er, aber eben auch schwanger von jemand anderem. Danach wissen wir nicht viel mehr, sie taucht nur noch wenige Male im biblischen Bericht auf: sie zeigt sich fromm und bibelfest in der Begegnung mit Elisabeth. Sie merkt sich, was die Hirten gesagt haben, und denkt weiter darüber nach. Mit ihrem Mann sucht sie den ausgebüchsten Jesus und findet ihn im Tempel. Seine Lossagung von aller Blutverwandtschaft scheint sie zu ertragen. Und dann taucht sie bei der Hinrichtung wieder auf, was allerdings auch nicht alle berichten.

    Was dabei gar nicht mehr auftaucht, ist ihre Beziehung zu Josef.


    Insofern mag das Bild zwar katholisch geprägt und gängig sein, ist aber eben auch ein Problem aufgrund der frei phantasierenden Idealisierung eines Frauenbilds, das eben keine Frau erfüllen kann. Es steht immer in der Gefahr, das Menschenunmögliche zu verlangen.

    #6Verfasser reverend (314585) 29 Mär. 23, 10:00
    Kommentar

    Thanks so much , everyone one of you, for this help.


    I think it kind of makes sense to assume that he is being sarcastic and funny with his retort. No one as good as Mary has ever crossed his path.


    Sorry @Penguin, if I was not clear enough with my question. I'll try to be more precise going forward and state explicitly that something is a quotation (although, it is not clear that it is as such).


    Thanks again, people. Really appreciate the quick help and the generous explanation and brainstorming session.

    #7Verfasser Sondin (1364910) 29 Mär. 23, 10:29
    Kommentar

    Sorry @Sondin: Without either italics or quotation marks, everything you write is read as your own text, not as a quote, and in that particular instance that was unclear that you were quoting from the script (see #4).

    #8Verfasser penguin (236245)  29 Mär. 23, 10:43
    Kommentar

    Oh, okay, Penguin, now it makes sense. Yes, sorry about it. I will put the actual text within quotes from now on.

    Thanks for the Hinweis.

    #9Verfasser Sondin (1364910) 29 Mär. 23, 11:01
    Kommentar
    OT:
    Graffito im Ruhrgebiet, 60er Jahre: „An Jesus kommt niemand vorbei!“

    Graffito darunter: „Außer Libuda!“

    (Reinhard „Stan“ Libuda: berühmter Fußballer, Dribbelkünstler, wenn ich mich recht erinnere bei Schalke)
    #10Verfasser Jesse_Pinkman (991550) 29 Mär. 23, 12:20
    Kommentar

    #10 +1. Ich halte den Beitrag auch nicht für OT.


    Hab mir die Dialogszene gerade angesehen. Mit all den kurzen Pausen und Blickkontakten und der überhaupt stark verkürzten oder auf Andeutungen reduzierten Sprache bin ich mir recht sicher, dass auch bei dem Satz im OP nicht einfach nur Klartext gemeint ist. Hier schwingt zumindest eine Anspielung auf die Stereotype mit, dass alle Katholiken eine übersteigerte Marienverehrung betreiben (/OT vgl. "Was ist die katholische Trinität?" - "Papst, Maria und Christkind" TO/).

    Der Kommissar nutzt das selbstironisch als "Begründung" für sein Singledasein. Inwieweit ein wahrer Kern darin steckt, bleibt für mich dabei unklar, da die Szene insgesamt in der Schwebe bleibt.

    #11Verfasser p2mg (807573)  29 Mär. 23, 13:11
    Kommentar

    "wenn ich mich recht erinnere bei Schalke)"


    Du erinnerst Dich richtig aber nicht vollständig.

    Er hat u.a. auch für Borussia Dortmund gespielt, in der Hauptsache aber doch für Schalke.

    #12Verfasser lyri (236943) 29 Mär. 23, 13:30
     
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