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    Cost of living crisis

    Comment

    Ich habe lange mit mir gehadert, aber jetzt doch ein Diskussionsfädchen.

    In den britischen und irischen Medien wird immer noch viel über Inflation, hohe Lebensmittelpreise etc., berichtet. Vielleicht verpasse ich das in den deutschen Medien ein bisschen, aber die Diskussion scheint weniger aktiv zu sein.


    Meine Frage, wie wird in Deutschland, (Österreich, Schweiz gerne auch) über die hohe Inflation, gerade bei Lebensmitteln, diskutiert?


    Ich verlinke einen Artikel aus Irland, in dem der Handel aufgefordert wird auszuweisen, ob und wie mögliche Preissenkungen im Einkauf a die Verbraucher weitergegeben werden. Natürlich ist Irland schlecht mit Deutschland zu vergleichen (kleiner Markt, geografisch getrennt, …), aber irgendwie scheint mir, dass die Inflation hier und im UK mehr diskutiert wird als auf dem Kontinent (witzigerweise, beim Ukrainekrieg ist das spiegelverkehrt… Zufall?).

    Meinungen erwünscht!

    https://www.breakingnews.ie/business/supermar...

    Author Wik (237414)  10 May 23, 13:15
    Comment

    Ich verlinke auch was.

    Lebensmittel und Ernährung: Wie Inflation den Einkauf verändert (faz.net)

    Einen Vorteil hat die Inflation. Die Rattenfängerei durch Biowaren wurde zurechtgestutzt!

    #1Author jo-SR (238182) 10 May 23, 14:22
    Comment

    Naja, aber eher, weil jetzt Nicht-Bioware ebenso utopische Aufschläge bekommen hat.


    Die Diskussion in D scheint mir auch abzuflachen und wird von Händlern und Politik ausgesessen.

    Der Ausgang wird sein, dass in einem Jahr die Inflation wieder ganz niedrig ist - also alle Waren noch ein wenig teurer als jetzt gerade, aber eben nur wenig.

    #2Author reverend (314585) 10 May 23, 15:23
    Comment

    Vermutlich kommt das auch immer auf die konsumierten Medien drauf an.


    Ich lese regelmäßig Berichte zu Inflationszahlen in D, EU und USA. Sowohl zur Schätzung am Anfang des Monats, als auch den endgültigen Wert. Z.B. grade heute https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbrauc...

    Das ist mir in früheren Jahren nicht so ausführlich aufgefallen.


    Auch über Forderungen beim Kartellamt Preisanstiege zu überprüfen liest man hier und da.


    Gerade im Zuge der aktuellen Tarifverhandlungen ist das Ganze schon ein Thema, denke ich.

    #3Author traveller in time (589684) 10 May 23, 16:24
    Comment

    re #1, "Rattenfängerei" ist hier mE. als Begriff wirklich fehl am Platz ... um es mal freundlich auszudrücken ...


    Das Angebot an Lebensmitteln aus biologischem Anbau hat sich in den letzten Jahren nicht nur stark vergrößert, die Bio-Waren sind auch von einem nur in Spezialläden erhältlichen Nischen-Produkt zu einem in jedem Discountmarkt verfügbaren Konsumgut geworden ...

    #4Author no me bré (700807) 10 May 23, 18:02
    Comment

    Darf ich euch bitten, eine eventuell interessante Diskussion über Biolebensmittel woanders zu führen? Das passt eher nicht zu meiner Anfrage. Danke!


    #3 Vermutlich kommt das auch immer auf die konsumierten Medien drauf an. Vollkommen richtig, deswegen auch meine Frage. E geht mir weniger darum, die Gründe und Auswirkungen der Inflation zu diskutieren (darf aber durchaus auch), sondern die öffentliche Wahrnehmung derselben.


    Das ist mir in früheren Jahren nicht so ausführlich aufgefallen.

    Wenn die Inflation niedrig ist, ist das ja auch nicht so interessant. Ich habe die Meldungen früher auch gesehen, das war aber eher unter "ferner liefen", oder auch wenn es um Tarifverhandlungen ging. Aber seit einem guten halben Jahr gibt es in Irland gefühlt jeden Tag Berichte, wie schwer die Teuerung den Normalbuerger beeinflusst, und Forderungen, was die Regierung denn machen soll. Das fällt mir in den von mir gelesenen deutschen Medien eher weniger auf.


    Es kann natürlich sein, dass die Auswirkung der Teuerung in Deutschland besser abgefedert werden.

    #5Author Wik (237414) 10 May 23, 18:33
    Comment

    Auch in Deutschland ist den meisten Menschen bewusst, dass die Inflation hoch ist - und für den "Normalbürger" (m/w/d) eher noch höher einzuschätzen ist, da Güter des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel und Energie(-kosten) die am stärksten sich verteuernden Produktgruppen sind. In den Medien ist die Inflation durchaus immer wieder Thema, auch ihre Auswirkungen, jedoch nahm das tatsächlich eher ab, nachdem eine sehr starke Zusptizung wie teils im letzten Sommer/Herbst befürchtet ausgeblieben ist.


    Jedoch ist die Inflationsrate - zumindest im "U"K (von United sehe ich da gerade relativ wenig) - auch deutlich höher und nach meiner Wahrnehmung aus deutschen Medien sind die britischen Inseln ohnehin in einer deutlich tieferen Krise, so dass die (sehr) hohe Inflation noch drastischere Auswirkungen hat als die hohe Inflation in D.

    #6Author BenatarsComrade (1182552) 10 May 23, 18:41
    Comment

    Interessant ist aber, dass sowohl im UK (19.2%) als auch in Irland (13.x%) Lebensmittelinflation (im Jahresvergleich) niedriger zu sein scheint als im EU Durchschnitt (knapp 20%) und Deutschland liegt höher(~23%).

    https://www.ons.gov.uk/economy/inflationandpr...

    https://ec.europa.eu/eurostat/web/products-eu...


    Die Rahmenbedingungen im UK sind natürlich durch Brexit anders, und wahrscheinlich wirkt sich da die Wahrnehmung auf den kleinen Nachbarn im Westen aus.

    #7Author Wik (237414) 10 May 23, 21:05
    Comment

    Man sollte hier weniger auf die Produzenten und mehr auf die Mittelmänner schauen.

    Diese begnügen sich in aller Regel nicht damit, tatsächliche Steigerungen der Erzeugerpreise an die Verbraucher weiterzugeben. Sie erhöhen gleichzeitig ihre Margen. Besonders unangenehm wird es für die Verbraucher, wenn die Erzeugerpreise tatsächlich sinken, die Preise am Regal das aber ignorieren. Dafür ist mir jüngst der Begriff "greedflation" oder "Inflation der Gier" begegnet.

    #9Author JaLeTe (1335919) 11 May 23, 16:21
    Comment

    Hm, ja, das scheint meinen Eindruck zu bestätigen, dass die Kostensteigerungen bei Lebensmitteln in D größer als in Irland ist, aber als weniger dramatisch wahrgenommen wird.


    Edit: #9 wer sind denn diese ominösen Mittelmänner (und -Frauen?).


    #10Author Wik (237414)  11 May 23, 16:33
    Comment

    Man nennt sie auch Lebensmittelhändler.

    #11Author JanZ (805098) 11 May 23, 16:43
    Comment

    Und die armen Großhändler bekommen gar nichts ab? Tsss...

    #12Author reverend (314585) 11 May 23, 16:55
    Comment

    # nimm mal an, dass ich mich in der Lebensmittelindustrie und dem Handel ein bisschen auskenne: wo spezifisch?

    #13Author Wik (237414)  11 May 23, 17:13
    Comment
    #12: Handeln die nicht mit Lebensmitteln? Ich habe bewusst nicht "Einzelhändler" geschrieben.
    #14Author JanZ (805098) 11 May 23, 18:10
    Comment

    Ja, nur werden viele der Rohmaterialien (Weizen, Mais, Reis, Soja… Kartoffeln, Sonnenblumenöl, Rapsöl…Zucker, Cacao, …) weltweit als Commodities gehandelt. Da kann selbst der interessierte Laie das Geschehen mitverfolgen. Milch(Produkte) und Fleisch sind ein bisschen mehr regional, aber selbst da kann ich den aktuellen Marktwert gut nachverfolgen.

    Da sind die Margen nach wie vor bescheiden. Und wenn es dann in die verarbeitende Industrie geht… Zeit, dass da ein bisschen mehr hängenbleibt.

    Was bleibt ist die Preisgestaltung im (Einzel)Handel. Das ist aber deutlich komplizierter,…

    #15Author Wik (237414) 11 May 23, 19:28
    Comment

    Ja, nur werden viele der Rohmaterialien (Weizen, Mais, Reis, Soja… Kartoffeln, Sonnenblumenöl, Rapsöl…Zucker, Cacao, …) weltweit als Commodities gehandelt. Da kann selbst der interessierte Laie das Geschehen mitverfolgen.


    Was kann ich denn da mitverfolgen? Vermutlich, wie die Börsenpreise sich entwickeln, aber nicht, wie sie zustandekommen und wer wie viel daran verdient. Wobei ich trotzdem kein Fan davon bin, pauschal irgendwelche Machenschaften zu unterstellen.

    #16Author JanZ (805098) 11 May 23, 19:42
    Comment

    Naja, du kannst den Börsenpreis sehen, und das spiegelt (zumindest im Weizenmarkt, da habe ich Erfahrung) ziemlich genau wider, was die größeren Unternehmen zahlen. Da kann mal jemand ein paar tausend Tonnen zu einem geringeren Preis gesichert haben, oder eben für ein paar Euro mehr pro Tonne…

    Aber meiner Erfahrung nach schauen die kommerziellen Kunden genau, was die Zutaten an der Börse kosten, was die Energiepreise sind, Arbeitskosten, … Und formulieren dann einen Preis, den die zu zahlen willig sind. Der Endkundpreis ist davon relativ unabhängig…

    #17Author Wik (237414) 11 May 23, 20:01
     
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