Meine Güte, dass man hier wirklich alles haarklein aufdröseln muss, selbst dann, wenn es dafür gar nicht gut genug überlegt war...
Natürlich ist meine #2 nicht so gut wie JanZs #1. Mir ging es darum, dass man sich mit falscher Autor(inn)enangabe immer aus der Verantwortung für eine Äußerung stehlen kann.
Mir fällt partout keine Frage zu Geschlechtskrankheiten ein, die sich nicht ohne Mühe so sachlich stellen ließe, dass es zu überhaupt keiner Peinlichkeit kommt. Damit entfällt auch die vorgeschobene (und meist nachgereichte) Erklärung, die Frage im Namen eines Freundes zu stellen.
Beispiel: wenn ich an meinem Geschlechtsteil brglxmpf feststelle, ist das dann plnndz? (manchen peinlich)
anders: kann plnndz sich dadurch bemerkbar machen, dass sich brglxmpf am Geschlechtsteil zeigt?
Wer schon bei der Benennung von Sexualorganen Schnappatmung kriegt, hat natürlich ein Problem. Wer nicht in der Lage ist, unpersönlich zu formulieren, vielleicht auch. Aber sind das wirklich schon alle Erklärungen für die Formulierung "(ich) frage für einen Freund"? Der Rückzug auf nicht bewältigte pubertäre Weltsichterschütterung und mangelnde Souveränität im Umgang mit "Tabuthemen" ist sicher ein Grund für die angefragte Formulierung. Dafür ist das Beispiel, das JanZ einbringt, eine gute Illustration.
Diesen Umgang zu bezweifeln, und das in eben auch nicht treffender Form, sondern das Falsche unbeholfen heranziehend, habe ich in #2 nicht durch den ersten Satz, sondern durch die Zufügung "antworte für..." karikiert. Der erste Satz wird dadurch nicht unwahr, so wie ja auch Fragen zu z.B. Geschlechtskrankheiten nicht durch "für einen Freund" entwertet werden. Ich karikiere mit meiner Hinzufügung doch nur, dass ich mich von meiner an sich ernst gemeinten Entgegnung damit distanziere und so unangreifbar zu machen versuche.
Genau das tut die Wendung "für einen Freund", wie auch zahlreiche Varianten wie "nur mal allgemein gefragt", "was ich mich frage", "kann man eigentlich" etc. Das Thema könnte die fragende Person immer persönlich betreffen. Das aber schon zu fürchten, indem man es überhaupt anspricht, ist ziemlich verquer.
#2 aufzuspalten in zwei Teile ist daher eine wenig hilfreiche Sichtweise. Erst mit der Zufügung verliert der erste Satz an Inhalt, Sinn und ggf. gefühlter Schärfe. Genauso wars gemeint: als Karikatur.
(würde jedenfalls ein guter Freund sagen...)