@#37 Wer als Norddeutscher das kurze geschlossene "o" noch nie gehört hat, hört beim Städtenamen sofort "Pfurzheim" und fragt sich, was das "p" da soll. Nee, ernsthaft, und überhaupt nicht böse gemeint.
zu mannis #10: die Vielfalt der deutschen "r" ist deutlich größer, als die meisten annehmen. In der Grafschaft Bentheim liegt es (jedenfalls nach Konsonanten) zwischen dem RP-"r" und "dem" niederländischen Standard-"r", das allerdings auch kaum jemand in der Realität spricht. Man könnte es fast für ein englisches "w" halten, wird aber doch weiter hinten gebildet.
Im fast ausgestorbenen Braunschweigischen Platt war das "r" ein noch härterer "ch"-Laut als in den rheinischen Dialekten, vor allem vor "t". Aus hart wurde "hacht" - und besser wäre noch, wenn es ein Doppel-ch gäbe. Wer das kennt, hält Arabisch nicht mehr für eine Halskrankheit, sondern für eine Variante des Ostniedersächsischen (aber nicht Ostfälischen). Richtung Harz haben sich noch deutlichere Spuren erhalten.
Im westfälischen Ruhrgebiet wird es im Silbenauslaut oft gar nicht gesprochen, nicht einmal als Schwa, sondern längt nur den vorhergehenden Vokal. Ausnahme ist die Wortendung -er, die als kurzes "a" gesprochen wird.
Für einen phonologischen Dialektatlas reichen meine Kenntnisse nicht, viele der gehörten "r" kann ich aus der Erinnerung nicht mehr an ihren geographischen oder sozial Sitz im Leben anheften.
Trotzdem kann man m.E. schon hinreichend genau fragen, ob ein "r" eher deutsch oder eher englisch ausgesprochen wird, ohne gleich alle Varianten beider Sprachen kennen zu müssen.