Auch aus dem Link im OP :
... Weshalb häufig verwendete Verben stark sind, selten gebrauchte aber schwach, hat sprachökonomische Gründe. Laut der Sprachwissenschaftlerin Damaris Nübling von der Universität Mainz bringen beide Flexionsklassen Vorteile: Regelmäßige Verben lassen sich bei Bedarf leichter zusammensetzen und damit einfacher bilden – man nehme den Verbstamm und füge für die Vergangenheit die Endung »te« an. Sprechende müssen also lediglich die Grundform kennen, aber keine zusätzlichen Formen auswendig lernen. ...
... Kinder bevorzugen schwache Verben
Dieses Phänomen lässt sich schon bei kleinen Kindern beobachten, die ihre Muttersprache erlernen. Sie meistern zuerst die Regeln der schwachen Verbbildung, anschließend beherrschen sie die starke Flexion. Deshalb neigen Kinder dazu, starke Verben regelmäßig zu bilden. Es entstehen Formulierungen wie »ich gehte« oder »ich habe ausgeschlaft«. Spracherwerbsforschende vermuten, dass Kinder ein mentales Schema bilden, indem sie bekannte Regeln auf andere Wörter übertragen. Und die regelmäßige Verbflexion eignet sich dafür besonders gut. ...