#30 Wie wäre es bspw. mit einem Werbeverbot für Süssigkeiten? Gibt es das in GB auch?
Bei Zigaretten wurde das ja tatsächlich mal eingeführt, also unmöglich ist es nicht.
Ich glaube nicht, dass es im UK ein Werbeverbot für Süßigkeiten gibt.
Könnte man das analog zum Werbeverbot für Zigaretten einführen? Wahrscheinlich schon, aber das ist eine andere Diskussion (zu der ich gerne beitragen würde)
Soweit ich weiß, darf man hier nur nicht mit falschen Angaben werben, also wie "Nimm 2 und du bleibst gesund".... etc.
Hm, ja, nein... Grundsätzlich darfst du Lebensmittel nicht irreführend bewerben. Aber wenn es um Gesundheit geht, nimmt es die vielgescholtene EFSA sehr genau. Grundsätzlich dürfen Lebensmittel nicht als gesundheitsfördernd beworben werden. Eine Aussage wie: "iss das, und du wirst oder bleibst gesund" ist verboten.
"Nimm zwei (weil es Vitamin C enthält) hilft gegen Erkältungen" wäre z.B. nicht zulässig.
Es gibt eine Positivliste an Aussagen, die unter gewissen Umständen zulässig sind.
Ganz salopp (zitiere mich hier nicht, es geht um das Prinzip): "Produkt ABC ist reich an Ballaststoffen". "Eine ausreichende Zufuhr von Ballaststoffen trägt zu einer guten Verdauung bei".
Jede dieser Formulierungen ist wissenschaftlich belegt. Man kann weitere solche "Claims" beantragen, trägt dann aber die Beweislast.
Ich frage mich andererseits: Täte es auch eine großformatige Kennzeichnung auf allen Produkten, die mehr als eine bestimmte Prozentzahl Zucker oder vergleichbaren Stoff pro 100g enthalten? Also allen. Auch Milch oder Fruchtsaft etc (Milchzucker/Fruchtzucker.....).
Diese Kennzeichnung ist schon verpflichtend bei allen verpackten Nahrungsmitteln, nämlich als gesetzlich vorgeschriebene Nährwertangaben. Das muss deutlich lesbar auf der Verpackung sein (Ausnahmen gibt es, z.B. alkoholische Getränke, aber viele sind das nicht).
#35 Du hast vollkommen recht.
Es gibt tatsächlich eine Reihe von Nährstoffen, die von einem Teil der Bevölkerung nicht in idealer Menge aufgenommen werden. Folsäure ist ein recht extremes Beispiel, da gibt es seit ich zurückdenken kann deutliche Differenzen zwischen den aufgenommenen und empfohlenen Mengen.
Andererseits hat in Deutschland/Europa ein Großteil der Bevölkerung die Möglichkeit, die empfohlenen Nährstoffmengen durch eine ausgewogene Ernährung aufzunehmen.
Das genannte B12 Defizit ist da ein interessantes Beispiel.
B12 wird überwiegend über tierische Erzeugnisse (Fleisch, Milch, Eier...) aufgenommen. Vegetarier und Veganer, die in der jüngeren Bevölkerung überrepräsentiert sind, tragen potentiell zu dem gemessenen Defizit bei.
Und, Zitat: "Ein funktioneller B12-Mangel, das heißt erhöhtes MMA und erniedrigtes Holo-TC, ist im Alter weit verbreitet und wurde bei 10 bis 30 % der älteren gesunden Personen über 65 Jahre diagnostiziert" ...
Wenn diese älteren Personen "gesund" sind, ist das vielleicht ein Zeichen dafür, dass die empfohlenen Werte an B12 für diese Personengruppe zu hoch sind?