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  • Topic

    Brötchen oder Semmel?

    Comment
    Hallo!

    Sind Brötchen und Semmel ein und Dasgleiche?

    Wenn ja, wo sagt man "Semmel" und wo "Brötchen"?

    AuthorBarry (UK)23 Jan 07, 19:03
    Comment
    Hi Barry,

    meiner Meinung nach ist das ein und dasselbe. Auf hochdeutsch sagt man Brötchen und in Bayern "Semmel". Wie british und american english, gibt es deutsch und bayrisch ;-)
    Liebe Grüße
    #1AuthorTukanmania (264311) 23 Jan 07, 19:06
    Comment
    ja.

    Semmel ist eher süddeutsch - österreichisch
    #2Author penguin (236245) 23 Jan 07, 19:06
    Comment
    und in Berlin sind es die "Schrippen";
    #3AuthorSchusterjunge23 Jan 07, 19:07
    Comment
    In Berlin gibt es Schrippe und Knüppel, erste zeichnet sich aus durch den Berliner Schrippenkniff letzters enthält Milch, beide heissen anderswo schlicht Brötchen.
    #4Author Pachulke (286250) 23 Jan 07, 19:08
    Comment
    Also den Begriff Knüppel hab ich in Berlin noch nie gehört. AFAIK ist das auf Schleswig-Holstein beschränkt.
    #5AuthorBacon [de] (264333) 23 Jan 07, 19:09
    Comment
    Und in Schwaben sagt aber keiner Semmel sondern Weckle oder Wecken.
    #6AuthorRalph23 Jan 07, 19:10
    Comment
    Im Wesentlichen ist das meiner Erfahrung nach dasselbe, allerdings würde ich Semmel (ohne Zusatz wie etwa steirische oder Langsemmel) immer als Kaisersemmel (rund, mit fünf spiralförmigen Elementen) ansehen, während eine Schrippe etwas länglich ist und nur einen Einschnitt hat. Ein Brötchen kann alle möglichen Erscheinungsformen haben.
    #7Author RE1 (236905) 23 Jan 07, 20:16
    Comment
    In Berlin habe ich sehr wohl Knüppel gehört. Die Polizisten tragen oft sowas.
    Bei der Bäckerei habe ich sie nie gesehen. Zum Glück. :-)
    #8Authorwpr (236109) 23 Jan 07, 20:25
    Comment
    ▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬
    Sind Brötchen und Semmel ein und Dasgleiche?
    ▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬

    In Österreich nicht, soweit ich das (Raum Wiener Becken) beurteilen kann.
    Nebenbemerkung: "ein und Dasgleiche" → "ein und dasselbe"

    ▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬
    Wenn ja, wo sagt man "Semmel" und wo "Brötchen"?
    ▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬

    Ich schließe mich inhaltlich dem Wörterbuch der österreichischen Besonderheiten an!

    EBNER, Jakob (1980): Wie sagt man in Österreich?
    Wörterbuch der österreichischen Besonderheiten. 2., vollst. überarbeit. Aufl. Mannheim Wien Zürich. (= DUDEN-Taschenbücher, Bd. 8).


    Brötchen das: bedeutet in Österr.: "kleines belegtes Brot".
    Für die binnendt. Bedeutung heißt es "Semmel"

    nach Sprachebene: unmarkiert
    regional: deutschld. [deutschländisch]
    stilistisch: unmarkiert
    weitere Markierung: unmarkiert


    Vgl.:
    GRIM, Angela / FESSL, Christian (1998): Kochecke. Koch- und Küchenvokabeln.
    Brötchen
    regional: deutschld. [deutschländisch]

    und Datenbank zur deutschen Sprache in Österreich:Brötchen

    Jene Nahrungsmittel, die bundesdeutsch als "Brötchen" bezeichnet werden, würde ich "Gebäck" nennen.
    Dazu BERTELSMANN Wörterbuch

    • Ge|bäck [n. 1]
    1 Gebackenes in kleinen Einzelstücken (Käse~, Salz~, Tee~)
    2 [österr.] Gebackenes als Beilage (z. B. Semmeln, Striezeln); hatten Sie G. zum Gulasch?
    #9Authorunknown_spirit (236132) 23 Jan 07, 21:00
    Comment
    Noch ein Hinweis zum OEWB: Die Anmerkungen unter AT - Wien sind teilweise sehr aussagekräftig.
    #10Authorunknown_spirit (236132) 23 Jan 07, 21:30
    Comment
    @unknown_spirit: Was die Verwendung in Österreich betrifft, stimme ich dir voll und ganz zu. Auch außerhalb des Wiener Beckens sind "Brötchen" kleine belegte Brotscheiben, wie man sie allenthalben bei Empfängen serviert bekommt. Und in Deutschland wird Brötchen in der Tat für weit mehr als die klassische (Kaiser- oder Lang-)Semmel verwendet. "Gebäck" würde ich jedoch als zu weitgefasst sehen, ein Salzstangerl ist für mich ein Gebäck, aber ich glaube nicht, dass man das in DE als "Brötchen" bezeichnen würde (abgesehen davon, dass es das zumindest im Nordosten Deutschlands gar nicht gibt). Wäre vielleicht "Weckerl" als "Übersetzung" passender?
    #11Author RE1 (236905) 23 Jan 07, 21:31
    Comment
    @RE1
    Weckerl wäre in der Tat präziser (siehe auch OEWB:Weckerl), leider musste ich zu meiner Enttäuschung feststellen, dass alle Internetreferenzen (weder BERTELSMANN, noch WAHRIG, noch DWDS) dieses Wort nicht anführen. (DWDS und BERTELSMANN kennen zumindest "Wecken" OEWB:Wecken.)
    #12Authorunknown_spirit (236132) 23 Jan 07, 21:43
    Comment
    Ich nehme ein Weck, danke. Versuche, in dieser Gegend "Schrippe" durchzusetzen, schlugen fehl. War wohl eine Marketingmasche.
    #13AuthorFrühstücksei23 Jan 07, 22:48
    Comment
    IMO gibt es zwischen Broetchen/Kaiserbroetchen und Schrippe durchaus auch einen Geschmacksunterschied.

    Ich hab die Erfahrung gemacht das zu mindest in Hessen (Broetchen) die Dinger eher Knusprig sind und in NordOst Deutschland eher knatschig.

    Ich bevorzuge die 2. Variante
    #14Authorschwarze katze ausgestoepselt24 Jan 07, 00:49
    Comment
    Knatschige Semmeln gibt es in Leopolis auch, das hat aber weniger mit der Gegend als vielmehr mit der Herstellungsmethode zu tun: aufgebackene Tiefkühlteiglinge (die heißen wirklich so). Richtige Bäckersemmeln, die einen ganzen Tag "gehen" durften, gibt es heute kaum noch - vielleicht in Hessen auf dem Land, wo ein Bäckermeister noch auf seine Ehre hält.
    #15Authorbluesky, unplugged24 Jan 07, 01:42
    Comment
    Im Südwesten heisst es der Weck, das Weckle oder der Wecken, nicht Brötchen, nicht Semmel.

    Zum Thema Weck

    Kimmt e Fraa zum Bäcker.
    (Kundin, nach kurzem Blick in die Auslage:) Sinn die Weck weg?
    (Bäckerin:) Sie sinn all all!
    (Kundin, verärgert:) Alsfort sinn se all fort!

    #16AuthorEx-Leistenschneider24 Jan 07, 08:09
    Comment
    @Bacon [de]: Öhm, und wo in Schleswig-Holstein hast Du Knüppel gehört? Ich bin in S-H aufgewachsen und habe hier bereits in verschiedenen Gegenden gelebt und noch nie Knüppel gehört. Ich will jetzt nicht behautpten, dass es das hier nicht gibt - ich frage mich nur wo man von Knüppel spricht, wenn man Brötchen meint...
    #17Author Lina24 Jan 07, 08:40
    Comment
    *lach* Barry, kennst Du dich jetzt eigentlich besser aus oder gar nicht mehr? Dieses Thema ist genauso unendlich wie die bereits über ca. 500 Postings diskutierte Frage, welchen Artikel Nutella trägt. :-)
    #18Authortigger, Semmelesserin24 Jan 07, 08:45
    Comment
    Knüppel sind eine bestimmte Art von Brötchen, die es auch in Norddeutschland gibt: länglich, fast wie kleine Baguettebrötchen.
    Außerdem hat hier noch keiner das schöne Hamburger Wort "Rundstücke" für Brötchen erwähnt.
    @Leistenschneider: das war ja wohl reinrassiges Hessisch! ;-)
    #19AuthorIngrid24 Jan 07, 08:57
    Comment
    Lina & Ingrid: Richtig; Knüppel sind längliche Brötchen mit einem Langsschlitz oben. Ich komme aus Schleswig ...
    #20AuthorBacon [de] (264333) 24 Jan 07, 09:13
    Comment
    In Sachsen gibt's auch Semmeln, wobei ich sie als kleine runde Zweiteiler kenne und die vom Backblech schöne Noppen unten haben :-)

    Ich denke, mit Brötchen ist man allgemein in Deutschland auf der sicheren Seite. Und ansonsten gibt es ja noch den Zeigefinger, der dann auf das entsprechende Wunschobjekt zeigen kann.
    #21AuthorNoppenmampferin24 Jan 07, 09:35
    Comment
    Ich kenne aus 53 Jahren (naja, fast, die ersten Jahre habe ich mehr gelernt als gekannt) Bayern Semmel als das Gebäck, das klein ist und sich aufgeschnitten mit Salzigem belegen/ bestreichen und Süßem bestreichen lässt.

    Das konnte früher Kaiser-, Mohn- Kümmel- und so manche andere Semmel sein, und ist heute erweitert auf Vollkorn-, Sonnenblumen-, Mohnmehrkornsemmel und viele weitere leckere Dinge, beim richtigen Bäcker gekauft ist natürlich die Voraussetzung. Im Jahre 1994 wurde ich von einer Thüringerin dessen belehrt, dass sie auch "Semmel" in dieser Art gebrauchen würden, als ich mich wunderte, dass das Wort auf einem ostfriesischen Campingplatz von einem Kind gebraucht wurde.
    #22Author Karin H. (236988) 24 Jan 07, 09:38
    Comment
    Kannte aus dem bayrischen Sprachraum früher eigentlich nur "die Semmel" und aus dem schwäbischen "der Wecken" ... seit ich hier in "Bayrisch-Schwaben" tätig bin, habe ich auch immer wieder "der Semmel" gehört.
    Von der Sache her ist das meiner Erfahrung nach ein und dasselbe - ein "Brötchen" eben ...

    Eine in diesem Zusammenhang sprachlich recht interessante (und äußerst leckere) Erscheinung ist übrigens der "LKW" = "Leberkäswecken" - zumal der Leberkäs in manchen Gegenden ja auch gerne als "Fleischkäs" bezeichnet wird ... na, alle Klarheiten beseitigt??
    :-)
    #23Authorwoody24 Jan 07, 10:02
    Comment
    Ich gebe Karin H. (22) recht. In Thüringen sagen wir auch "die Semmel". Damit ist allerdings explizit das zweiteilige Ding gemeint, also wo zwei "Semmelköpfe" aneinander hängen. Einteilige Backwaren (wahlweise mit Sesam, Mohn oder auch ohne alles) sind auch in Thüringen "Brötchen".
    #24AuthorAndi24 Jan 07, 10:12
    Comment
    Oho! Die Langsemmel (aka Kinderarsch) war mir bisher nur aus der Steiermark bekannt, sonst gibt es die m.W. nicht in Österreich. Überall in A gibts nur die runde Version mit den fünf Rillen, handgemacht auch Kaisersemmel genannt.
    #25Authortigger, freut sich24 Jan 07, 10:25
    Comment
    In Norddeutschland (Ecke Bremen) sind die Semmeln ähnlich wie das bei Hamburgern benutzte 'Brötchen', nur länglich. Sie sind also nicht knusprig, sondern eher weich und labberig. Sehr beliebt bei Kindern ;-)
    #26AuthorMarkus_B24 Jan 07, 10:48
    Comment
    Was Barry vielleicht mehr weiterhilft als diese Diskussion hier, ist der Wikipedia-Artikel "Brötchen", weil da sind auch Bilder dabei:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Br%C3%B6tchen

    In Österreich wird meines Wissens nach nur das als Semmel bezeichnet, was hier "Kaisersemmel" heisst.
    #27Authormfe24 Jan 07, 11:16
    Comment
    Kenne die Semmel aus Sachsen-Anhalt auch ausschließlich als das zweiteilige Brötchen, das bereits in Posts 21 und 24 beschrieben wurde, bin allerdings mit dieser Bezeichnung bereits in Sachsen (Leipzig) kläglich gescheitert, die wollten mir da immer normale Brötchen andrehen, wenn ich nach Semmeln gefragt habe.
    #28AuthorMoira24 Jan 07, 11:18
    Comment
    Wow, der Wikipedia-Artikel ist ja super! Wer sich wohl die Mühe macht, solche Artikel zu verfassen... arbeitsloser Bäcker, was? *lol*
    #29Authortigger24 Jan 07, 11:21
    Comment
    Zu dieser Diskussion fällt mir glatt noch eine Frage ein. Ist das Wort 'Teilchen' eigentlich überall gebräuchlich? ich fand das immer sehr merkwürdig. "Ich geh zum Bäcker und kauf ein paar Teilchen". Ich hab ne Weile gebraucht bis ich verstanden hab, worum es ging. Ein anderes allgemeines Wort fâllt mir jedoch auch nicht ein.
    #30Authorloulou (238600) 24 Jan 07, 11:27
    Comment
    loulou, wie wär's mit Gebäck - wenns unbedingt einzelne sein müssen, dann eben Gebäckstücke.
    #31Authormfe24 Jan 07, 11:31
    Comment
    Nun ja, in Hessen sagen sie "Stückchen" zu dem, was wir hier im Ruhrgebiet "Teilchen" nennen.
    Als ich mal ein paar Jahre in FFM wohnte, hatte ich bei einem Umzug ein paar Teilchen für die Helfer besorgt. Ein Freund aus dem Vogelsberg lachte sich schlapp, als er das Wort hört und meinte: "Und wenn ich sie jetzt aus dem Fenster werfen, bin ich dann ein Teilchenbeschleuniger, oder was?"
    #32Author Ninquelote (274086) 24 Jan 07, 11:35
    Comment
    Wer ein überflüssiges "n" findet, darf es behalten. *pfeif*

    #33Author Ninquelote (274086) 24 Jan 07, 11:36
    Comment
    Ich fand immer "Teilchen" hört sich so an als würde man noch nach dem richtigen Wort suchen. "Ich geh ein paar Teilchen, naja, dingens, du weisst schon kaufen." ;-)

    Die Geschichte mit dem Teilchenbeschleuniger ist lustig.
    #34Authorloulou (238600) 24 Jan 07, 11:40
    Comment
    Wo ihr gerade von Teilchen redet, ich kenne übrigens kein anders Wort dafür, ich habe mal vernommen, dass es nicht überall in Deutschland den leckeren Rollkuchen, bzw Plunderkranz geben soll. Ist das richtig?
    Gebäckstück klingt für mich irgendwie nach Plätzchen....
    #35Authormde24 Jan 07, 11:49
    Comment
    Als ich ins Ruhrgebiet gezogen bin, habe ich mich auch sehr amüsiert über die Teilchen. Und im Zählfaden ist das natürlich ein running gag rund um den Zähler namens "neutrino"...
    In A würde ich das alles in Bausch und Bogen "Weckerl" nennen, ob süß oder salzig.
    #36Authortigger24 Jan 07, 11:55
    Comment
    @Re1:
    "Brötchen" für Gebäck kenne ich aber auch, nämlich als "Weihnachtsbrötchen" oder vielmehr "Weihnachtsbrötli" (ist dann sowas wie Butterplätzchen, Nougatringe, Spitzbuben etc.). Welcher Teil meiner Familie (Pfalz, Baden, Schwaben, Schweiz) das eingeführt hat, weiß ich allerdings nicht mehr.

    @Ex-Leistenschneider:

    Is e Mann dorch e Gang gang, in e Geschäft.
    - "Sinn die Weck weg?"
    - "Ei jo, die sinn all all!"
    - "Alsfort sinn se all fort? Ei wer waren do do?"
    - "E Aldi vum Aldi, und vum C&A aa!"

    Das ging auch noch weiter, aber den Rest bekomme ich nicht mehr zusammen.
    #37Authorzatapathique <de>24 Jan 07, 12:15
    Comment
    @Andi (#24) und Karin (#22):
    Da ist Thüringen nun eines der gibt es innerhalb der Landesgrenzen wohl regionale Unterschiede:
    Ich bin gebürtiger Thüringer und wohne auch immer noch dort (in der westlichsten Stadt an der A4).
    Aber hier waren die Dinger um die es geht eigentlich immer Brötchen und die zweiteiligen kenne ich nur als Doppelte (Brötchen). Semmeln sind mir (vor allem bis zur Wende) nie untergekommen.
    #38AuthorRoter Teufel ohne Log in24 Jan 07, 12:38
    Comment
    Was hab´ ich denn da geschrieben???
    Korrekt lautet der erste Satz folgendermaßen:

    Da ist Thüringen nun schon eines der kleinsten Bundesländer und es gibt innerhalb der Landesgrenzen trotzdem noch regionale Unterschiede.

    #39AuthorRoter Teufel ohne Log in24 Jan 07, 12:41
    Comment
    Da ist ja ein richtiger Klassiker! Mein Senf dazu:
    #40Authorlu24 Jan 07, 13:41
    Comment
    Da ist ja ein richtiger Klassiker! Mein Senf dazu:

    Für mich war immer klar, Brötchen und Semmeln sind ein und dasselbe, und unterscheiden sich nur durch die Region, in der sie so genannt werden. So war ich sehr überrascht als in einer Bäckerei in Cottbus die Dame vor mir EIN BRÖTCHEN und EINE SEMMEL bestellte. Durch genaues Beobachten habe ich erfahren, dass das was in Berlin auch Schrippen genannt wird in Cottbus Brötchen heißt, während die Bezeichnung Semmel für zwei kleinere und an einer Seite zusammen gebackene Brötchen benutzt wird!
    #41Authorlu24 Jan 07, 13:42
    Comment
    Gebäckstück hört sich für mich so an als würde ein Thüringer versuchen, Gepäckstück zu sagen ;-))). (Ich darf darüber witzeln, ich komme aus der Gegend) ;-)
    #42Authorloulou (238600) 24 Jan 07, 14:07
    Comment
    Nachdem ich ja auf dem Campingplatz in Ostfriesland den Zeltnachbarn nicht das Frühstück kontrolliert habe, weiß ich natürlich nicht, was die dann als Semmeln verzehrt haben. Ich wunderte mich halt, weil ich mir damals nahezu überall in Deutschland außerhalb Bayerns einen Spaß damit trieb, in der Bäckerei Semmeln zu verlangen und erst mal die Gesichter zu studieren, wenn die Verkäuferinnen grübelten, was ich wohl wolle.

    Zu diesem heiteren Dialograten noch eine ganz andere Story: In Bremen saßen wir zu dritt (vom ADFC München) und wollten einen Kaffee konsumieren. Es gab Tasse, Becher und Kännchen. Da beschlossen zwei von uns, den Kellner zu testen und bestellten zwei Haferl Kaffee. Der aber relativ ungerührt: "Haferl? Das sind Becher, stimmt's?" Wir ganz erstaunt: "Stimmt!" Als er dann das Gewünschte servierte, erzählte er noch kurz, dass er auch mal in Bad Griesbach gelebt und gearbeitet habe, und daher seine "Fremdsprachenkenntnisse" stammten.
    #43Author Karin H. (236988) 24 Jan 07, 14:08
    Comment
    Habe einen Besuch auf der Grünen Woche (=Agrarmesse) in Berlin benutzt, um mein Wissen über Knüppel zu aktualisieren.

    Es gibt in Berlin nur noch eine Handvoll Bäcker, die Knüppel anbietet. Kettenbäcker wie Kamps und Thoben führen lediglich Schrippen und nennen sie meist Brötchen. Genauso die Supermärkte.

    Auf der Fahrt zum Flughafen liess ich die Taxe (Berlinismus) bei einem traditionellen Bäcker halten und verlangte wie ein Westdeutscher an der Theke vier Brötchen. Gegenfrage der Verkäuferin: "Schrüppe (=Schrippe) oder Knüppel?"

    Es gibt sie also die Knüppel. Knüppelteig enthält ausser Milch auch noch Schmalz.

    Ostberliner kennen keine Knüppel, denn im Ostsektor war Milch knapp.

    Auch wissenswert: es gibt West- und Ostschrü(i)ppen in Berlin. Sozusagen der Beitrag der DDR zur Gebäckkultur.

    Schrippe wird ausserdem peiorativ zur Bezeichnung von Frauen gebraucht. Eine gute Erklärung gab es einmal in einem Leserbrief zu einem Bananenartikel im Spiegel glaube ich.
    #44Author Pachulke (286250) 25 Jan 07, 19:00
    Comment
    Wie unterscheiden sich denn Ost- und Westschrippe? Ich habe da in Berlin nie bewußt einen Unterschied feststellen können.

    "Hübsch" fand ich, was mir passierte, als ich vor Jahren, frisch aus dem Münsterland nach Köln eingewandert, in einer Bäckerei einen Stuten verlangte. Gefaßt war ich auf die Gegenfrage "Mit oder ohne Rosinen". Nicht gefaßt war ich auf den prompt kommenden Hinweis "Der Pferdemetzger ist drei Straßen weiter." Da habe ich erstmal grübeln müssen...
    #45Author Chaja (236098) 25 Jan 07, 19:18
    Comment
    Bei google kann man sich lange mit den Sucwoertern Ostschrippe und Westschrippe amüsieren.

    So schreibt in der Berliner Zeitung ein wk:
    "... Die Ostberliner entdeckten gerade ihre Ostidentität wieder und entlarvten mit feiner Nachwendesensorik, dass die massenhaft importierte Westschrippe in Wahrheit ein aufgeblasenes Wassergebäck vom Fließband sei, welches auf den Geschmacksnerven nichts als Fadheit, Fadheit, Fadheit hinterlasse, während die eigene Schrippe zwar kleiner sei von Statur und auch nicht so knusprig aussehe, aber herzhafter schmecke. Der Krieg ist so entschieden worden, dass die Ostberliner weiter ihre Ostschrippe essen, wenn sie sie irgendwo kriegen, und die Westberliner bei ihrer geliebten Westschrippe geblieben sind. Es kann mit Fug und Recht von einer neuen Mauer gesprochen werden, die die Stadt teilt. Zugereiste sagen, sie sei aus Pappe."



    #46Author Pachulke (286250) 25 Jan 07, 19:43
    Comment
    S. #15: Sag ich doch. Gscheite Semmeln (Schrüppen, Brötchen, ...) kannste heutzutage lange suchen.
    #47Authorbluesky25 Jan 07, 20:00
    Comment
    vergesst nicht die rundStücke in hamburg :)
    #48AuthorGordon25 Jan 07, 20:49
    Comment
    Also bei uns in der Gegend sind Semmeln zwei aneinander gebackene Broetchen.

    1 Broetchen -----> 1 Broetchen
    1 Semmel --------> 2 Broetchen
    #49AuthorMayJ25 Jan 07, 20:53
    Comment
    Also in Köln nennt man zwei aneinander gebackene Brötchen: Röggelchen (was wohl daherrührt, dass es sich in der Regel um ein Roggenmehlteigebäck handelt. Gebäck ist dementsprechend jedwede gebackene Teigware, ein normales zwiegespaltenes Kleinbrot wird in der Regel "Brötchen" genannt - wobei man bei fünfgliedrigen Weissmehlteigkleinbackwaren da auch keinen linguistischen Unterschied macht. Schrippe ist für mich Berlinerisch, Semmel Bayerisch.
    Dominik
    Apropos Bayrisch: Im Allgäu sagen wir zu aneinander gebackenen Semmeln, Pärlesemmel (sprich: Bärlesemmel).
    Und jetzt macht alle mal wieder was sinnvolles, sonst semmel ich euch einen.
    Peter
    (In Köln würde man, wenn überhaupt, eine semmeln. Dabei ist es doch bei uns "das" Brötchen (also: ich semmel dir eins) und in Bayern "der" Semmel (deswegen semmelt man sich da einen)
    Dominik
    Apropos sinnvoll: Wenn ihr mal was Gutes tun wollt, schickt uns doch bitte mal Semmel, Wecken, Brötchen, Schnitten, Schrippen, Knüppel, Röggelchen - scheissegal - Hauptsache deutsches Brot nach Ecuador, wo es nur einfältiges "pan" gibt, an folgende Adresse:

    Isla Isabela 6-42
    y Tomás de Berlanga
    Quito, Ecuador

    Danke für Euer Verständnis für unsere missliche Lage...
    Wir freuen uns schon.

    Dominik und Peter (z.Z. Zivis in Ecuador - bei der Arbeit)
    #50AuthorHilferuf25 Jan 07, 21:30
    Comment
    @MayJ
    ▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬
    ...bei uns in der Gegend...
    ▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬

    Deine Fähigkeit eine präzise Lokalisation anzuschreiben ist bewundernswert
    #51Authorunknown_spirit (236132) 25 Jan 07, 21:33
    Comment
    Wir sinds nochmal: Um Euch die Sache etwas attraktiver zu machen (es ist nämlich wirklich hart...), versprechen wir, echtes "pan de yucca" zurückzuschicken, also Brot aus Yucca, Maniok oder Yams.
    Danke und bitte.
    Peter und Dominik
    #52AuthorHilferuf mit Versprechen25 Jan 07, 21:35
    Comment
    Bei uns in der Gegend, damit ist das wunderschoene Oberfranken gemeint.... :-)
    #53AuthorMayJ25 Jan 07, 22:14
    Comment
    @mde #35

    Im Grossraum Stuttgart heissen die Teilchen "suesse S(ch)tueckle" (z. B. Schneggenudl)
    #54AuthorRohrer25 Jan 07, 22:26
    Comment
    @Hilferufende - wie soll man ein paar Semmeln nach Quito schicken können, ohne dass diese hart wie Stein sind? Gibt es dort keine Bäckerei mit deutschen Wurzeln? Würde mich wundern.
    #55Author albin (Ö) (236092) 25 Jan 07, 22:32
    Comment
    @Dominik und Peter: "Der" Semmel ist nicht baierisch, das heißt immer noch die Semmel. Hierorts kriegst du auch keine gesemmelt sondern a Fotzn oder a Watschn.

    Aneinander gebackene Semeln gibts hier auch, das heißt dann Stangensemmeln, bis zu vier Stück am Stück.

    Ach ja, und noch was: die "Teilchen" heißen offiziell Plundergebäck.
    #56AuthorGiesinger25 Jan 07, 22:54
    Comment
    I was happy to find recently that Austrian Hotels now provide tasty vollkorn Broetchen instead of the tasteless white pap that they always used to provide at breakfast.
    #57AuthorMarky26 Jan 07, 17:20
    Comment
    Wo bleiben unsere Semmeln??? Bei Aldi gibt es zum Beispiel auch Brot in der Dose, das beim Versand nicht "hart wie Stein" würde und und auch schon genügen...
    Spackolatten, ihr Klugscheisser!
    #58AuthorPeter und Dominik29 Jan 07, 15:14
    Comment
    @ Giesinger: na ja Fotzn laufen hier im Frankfurter Raum zwar auch herum, aber du würdest allen falls ne Watschn bekommen, wenn du dieselben als solche titulieren würdest. Nur mit 'Brötchen' haben alle beide hier recht wenig gemeinsam *lool*
    #59AuthorTurbo29 Jan 07, 15:31
    Comment
    Das Hamburger Rundstück ist nicht einfach irgendein Brötchen. Nein, es ist - in der Tat - rund. Einfach nur rund, kein Schnitt in der Mitte, wie bei einer Schrippe, kein Mohn drauf, kein Sesam, kein gar nichts! Einfach nur rund. Nicht glänzend, nicht weich und nicht hart.

    Ich glaube hier geht so manches ein klitzekleines bischen an der Diskussion vorbei. Knüppel, Schrippen, Rundstücke - all das sind verschiedene Arten von Brötchen (oder auch Semmeln?). Aber wenn wir schon dabei sind... Mir scheint es, als wäre die gute alte Kümmelstange vom Aussterben bedroht, hier im wunderschönen Hamburg. Nur noch ausgesuchte Bäcker scheinen die zu haben (garantiert Kilometer weit von meinem Heim entfernt, also nix mit Sonntags-Kümmelstange). Die Ketten ganz sicher nicht. Oft bekomme ich dann leider auch noch eine, auf Kümmelstange getrimmte Schrippe, zusätzlich mit dicken Salzkörnern verunziert. Grummel!
    #60AuthorGrummel Deern29 Jan 07, 15:44
    Comment
    Um jetzt noch mal alles durcheinander zu werfen: In Norddeutschland kennt man auch den Semmel (männl.). Der Semmel ist ein Rosinenbrot.
    #61AuthorSteffen29 Jan 07, 15:53
    Comment
    @ Steffen: 100 % unterstützt! Einen Semmel kann man problemlos hier in Norddeutschland in jeder Bäckerei kaufen; und wenn man dort einen Semmel verlangt, bekommt man eben genau das was du erwähnt hast - einen Rosinenzopf (und ganz bestimmt kein Brötchen).
    #62AuthorEddy29 Jan 07, 16:00
    Comment
    Mein Beitrag zur allgemeinen Verwirrung:

    Ich habe einfach immer nur Brötchen gekauft/gegessen, Semmel habe ich immer für einen bayrischen Ausdruck für ein solches Brötchen gehalten und ich wär nie auf die Idee gekommen, so einen in einer Bäckerei bei uns im Rheinland zu verlangen. Dann ist mir mal gesagt worden, daß Semmeln weich seien, eher mit süßem Belag und am besten mit Milch (keine Ahnung ob getunkt oder nur nebenbei) verzehrt werden sollen, so a la Weckmann (die Dinger, die man zu St. Martin bekommt). Und so hab ich mir das dann immer vorgestellt.
    #63AuthorEx-NRWlerin22 Mar 07, 21:24
    Comment
    Bevor ich nach Bayern gezogen bin, kannte ich das Wort "Brötchen" nicht, in Sachsen sagt man nämlich Semmel, und in Bayern haben mich alle schief angeschaut, wenn ich Semmel gesagt habe.
    #64Authorschokobon12 Jul 07, 21:21
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    @Steffen und Eddy: da ist man im Norden geboren und aufgewachsen und lernt mit 28 doch noch was neues. "der Semmel" für Rosinenbrot hör ich zum ersten Mal, bei uns heißt das schon immer Stuten.

    Ist schon witzig, wie viele unterschiedliche Begriffe es für ein und dieselbe Sache gibt...

    btw: OT: kennt eigentlich außerhalb Dithmarschesn noch jemand das Wort "Gehstraße" für Fußgängerzone?? Ich werde nämlich immer schief angeguckt, wenn ích das verwende ;o)
    #65AuthorFinchen13 Jul 07, 07:28
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    @ Finchen
    Gehstrasse.. das ist ja nett :-)
    obwohl auch aus Dithmarschen habe ich das doch noch nicht zu hören gekriegt... und die gibts doch auch nur in Heide und Büsum, oder vielleicht noch Brunsbüttel... ?
    #66Authorsleipnir13 Jul 07, 07:40
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    @schokobon: Dich haben in Bayern alle schief angeschaut, als du Semmel gesagt hast?! Das ist in Bayern doch allgemein ueblich, bzw. mit Abstand ueblicher als Broetchen.

    Broetchen versteht natuerlich trotzdem jeder, wobei ich damit ein bisschen was anderes als Semmeln assoziiere.

    Aus meinem (bayerischen) Sprachgebrauch:

    Broetchen: Alles, was aus Broetchenteig ist, tendenziell aber eher laenglich mit oder ohne Schlitz oben.

    Semmel: Kaisersemmel oder Stangensemmel (wo mehrere aneinander haengen), eigenlich immer rund.

    Bei uns gibts traditionell ueberall vorwiegen runde Semmeln zu kaufen.
    #67AuthorRJo [de]13 Jul 07, 10:48
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    ja der teig ist der selbe nur die form ist anderst
    #68Authornicey04 Sep 07, 15:46
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    Geläufige Variante in Oberfranken, Raum Kulmbach/Bayreuth für Brötchen:

    Laabla = Laibchen, kleiner Laib.

    "Brötla" für Brötchen wird auch häufig verwendet, "Semmel" jedoch überhaupt nicht.

    Müßte eigentlich hier in Augsburg in einer Bäckerei mal ausprobieren, ob man "Laabla" versteht .....
    #69AuthorAuxburger (339328) 05 Sep 07, 11:04
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    Wenn man hingegen in Ostösterreich in der Bäckerei "Laberln" (= Leibchen) verlangt, wird man zum Fleischer geschickt und bekommt Hackplätzchen.

    Frei nach dem Motto: "Viele deutschsprachige Regionen, die beim Essen durch die gemeinsame Sprache getrennt sind".
    #70AuthorPangermane05 Sep 07, 13:28
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    Das Wort Brötchen wird in Deutschland verwendet.
    Und die Semmel ist in Österreich geläufig (kommt vielleicht sogar aus der Mundart, also umgangssprachlich)

    Brötchen glaub ich sind sogar kleiner als die Österreichischen Semmeln.
    #71AuthorChrissi10 Jan 08, 15:12
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    Chrissi, mit der undifferenzierten Aussage hättest du diesen schon viel feiner verästelten Faden aber nicht aus dem Archiv holen müssen.
    #72Author tigger (236106) 10 Jan 08, 15:22
    Comment
    Hello Berry (UK)

    "BRÖTCHEN" & "SEMMEL" is nearly the same word , but in Germany you say Brötchen and in Austria you say Semmel. But it`s the same meaning ..

    Yours,
    Hannes (Austria)
    #73AuthorHannes24 Feb 08, 11:53
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    @Hannes

    Nimm zur Kenntnis, daß man in Bayern auch "Semmel" sagt. Deine Behauptung ist also ungenau.
    #74Author MiMo (236780) 24 Feb 08, 12:53
    Comment
    Semmel ist sächsisch!!! Genauso wie Bemme! Nur im Norden gibt's die "Stulle"
    #75AuthorGrashüpfer14 Nov 08, 14:29
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    Nur so nebenbei: Sonderpunkt für Necrobump.

    Zum Thema: Eine "Stulle" ist ein belegtes Butterbrot, zwei Scheiben Brot mit Belag, meist zusammengeklappt.
    Brötchen/Semmel/Rundstück/Schrippe etc. bezieht sich auf das hier: http://images.google.de/imgres?imgurl=http://...

    Und "Semmel" ist wahrlich nicht nur sächsisch ...
    #76Author Ninquelote (274086) 18 Nov 08, 11:13
    Comment
    Aus aktuellem Anlass und
    um den Berliner Schrippenkniff zu verteidigen und
    um den Schwaben eine rein zu semmeln:

    http://www.tagesspiegel.de/berlin/thierse-deb...

    Thierse-Debatte
    Schrippe oder Wecke - was stimmt denn nun?
    von Stefan Jacobs

    Für Wolfgang Thierse ist die Angelegenheit klar. Es heißt Schrippe statt Wecke. Aber stimmt das auch? Oder heißt es doch eher Weckla? Gar nicht so einfach, darauf eine Antwort zu finden – vor allem in Berlin.
    [...]
    Wecke und Weckele seien demnach ebenso akzeptabel – als Synonym für „Semmel“, die allerdings in Berlin ein doppeltes Brötchen bezeichnet und demnach überhaupt nicht mit einer Schrippe zu verwechseln ist. [...]
     

    http://www.nytimes.com/2013/01/18/world/europ...
    #77Author Pachulke (286250) 19 Jan 13, 10:43
    Comment
    Aktuelle Deutschlandkarte aus dem Zeit-Magazin.
    #78Author bluesky (236159) 19 Jan 13, 12:27
    Comment
    Hier gibt es einen Link zur regionalen Verbreitung der verschiedenen Bezeichnungen :
    related discussion: Der oder die Semmel? - #18
    #79Author no me bré (700807) 19 Jan 13, 12:29
    Comment
    Bluesky, die Karte zeige dem nächsten Asiaten oder Amerikaner, der mich fragt, warum die Europäer es sich "so schwer machen" und alle paar Autostunden eine andere Sprache sprechen. ;-)
    #80Author Lady Grey (235863) 19 Jan 13, 13:37
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    Dem Amerikaner schon, Lady Grey, dem Asiaten wohl nicht, der ist von zu Hause noch ganz anderes gewohnt. Vom indischen Subkontinent gar nicht zu reden.
    #81Author bluesky (236159) 19 Jan 13, 20:02
    Comment
    Wobei die Karte auch nicht ganz richtig ist. Soweit ich weiß, wird das Brötchen nur in HH Rundstück genannt. In Schleswig-Holstein jedenfalls essen wir Brötchen. Vielleicht gibt's noch gerade im allersüdlichsten Schleswig-Holstein ein paar, die Rundstück sagen. (Vielleicht gibt's auch in HH nur noch ein paar, die Rundstück sagen, aber ich kann nicht beurteilen, was die Leute da im Süden, in HH, sagen...)

    Und sowas kommt von der Zeit, die in HH ansässig ist? Ich bin entsetzt.

    Wir haben allerdings in S-H Heißewecken, die nicht heiß sind, aber süß. Und wer hätte das gedacht, Wikipedia erzählt mir gerade, dass Hot Cross Buns mit unseren Heißewecken verwandt sind!
    #82Author anorak (489071) 19 Jan 13, 20:09
    Comment
    Nachdem der Faden nun schonmal exhumiert wurde, werfe ich noch den "Wasserweck"
    ins Rennen.
    Was mir gerade dazu auffällt: Es scheint hier (Bayerischer Untermain) keine Beugung und keinen Plural vom Wasserweck zu geben.

    In der Bäckerei:
    "Haben Sie noch einen Wasserweck?"
    "Ich hätte gern einen Wasserweck."
    "Ich hätte gern zwei Wasserweck."
    #83Authorminima (507790) 19 Jan 13, 21:46
    Comment
    Ich denke, der Weck wird nicht nur am Untermain nicht gebeugt, sondern der Weck ist eine absolut ungebeugte Backware von Aschebersch iwwer Mannem bis Saarbrücken.
    Sin schun alle Weck weg? Jo, wer dann do do?
    #84Authorpeter_paul (746458) 19 Jan 13, 23:39
    Comment
    @anorak (#82): Die Quelle für die Zeit-Karte ist nach deren Angabe der dtv-Atlas Deutsche Sprache, den ich eigentlich für recht zuverlässig halte. Es kann natürlich sein, dass der nicht den aktuellen Sprachgebrauch wiedergibt (keine Ahnung, ob er für jede Neuauflage überarbeitet wird).
    #85Author RE1 (236905) 20 Jan 13, 00:35
    Comment
    #86Author manni3 (305129) 20 Jan 13, 09:21
    Comment
    Danke Manni - Rundstück an der Westküste? Vielleicht sind das ja zugezogene Hamburger. :)

    Danke auch RE1 für den Hinweis. Aber auch die Generation meiner Eltern und Großeltern, also ab ca. 1905, hat Rundstücke nur in Hamburg vermutet, ich glaube nicht, dass das etwas mit Sprachwandel zu tun hat (jedenfalls nicht in den letzten 100 Jahren).

    Ich kann mich dran erinnern, das mir das als eine der Hamburger Eigenheiten erläutert wurde.

    Das Rundstück ist definitiv in S-H oder zumindest in Mittelholstein, Angeln und Schwansen nicht üblich, und das schon seit längerer Zeit.

    Oh. Gerade beschleicht mich der Gedanke, dass wir seit mindestens hundert Jahren die falsche Benennung verwenden. Denn wenn der dtv-Atlas zuverlässig ist, müssen wir ja falsch liegen.
    #87Author anorak (489071) 20 Jan 13, 10:50
    Comment
    #82 "Wir haben allerdings in S-H Heißewecken, die nicht heiß sind, aber süß. Und wer hätte das gedacht, Wikipedia erzählt mir gerade, dass Hot Cross Buns mit unseren Heißewecken verwandt sind!"


    ... die in Niedersachsen (Osnabrücker Raum, genau gesagt) als Heede Weggen bekannt sind. Lustigerweise sind sie dort ein Karnevalsgebäck.
    #88Author Serendipity_4 (677936) 21 Jan 13, 10:56
    Comment
    Die Heißwecken stehen auch in wikipedia:  Das Verbreitungsgebiet der Heißwecken umfasste im Wesentlichen den Einflussbereich der Hanse. Es gibt zahlreiche Dialektbezeichnungen, die fast alle auf den Begriff Heißwecken zurückzuführen sind, am häufigsten Hedewäggen, Hetwegge, Heiteweggen und Heetwich.
    #89Author manni3 (305129) 21 Jan 13, 11:08
    Comment
    Übrigens kenne ich Semmeln auch aus Niedersachsen. Eine Semmel ist aber kein Brötchen, sondern ein brotgroßes Gebäckstück aus weichem und mäßig süßem Hefe- oder Milchteig.
    #90Author dirk (236321) 21 Jan 13, 11:15
    Comment
    Echt, Ihr Hamburger sagt Rundstücke und die Schleswig-Holsteiner nicht? Ich kenne die nur aus Dänemark: http://da.wikipedia.org/wiki/Rundstykke . Interessanter Sprachsprung, über S-W hinweg!
    #91Author Corduli [de] (7520) 21 Jan 13, 11:32
    Comment
    @Corduli - das ist ja echt faszinierend.
    Wie gesagt, ich weiß nicht, ob die Hamburger sie noch immer wirklich Rundstücke nennen, aber in Mittelholstein sind das Brötchen. Vielleicht werden sie in Südschleswig (=Nord-S-H) wieder zu Rundstücken, wer weiß.

    @dirk - ja, stimmt, solche Semmeln kenn ich auch, allerdings in Brötchengröße. Als eine bestimmte Art Brötchen - wenn ich mich recht erinner.

    Und schließlich @Serendipity - jo, ich hab sie hochdeutsch gelassen, damit alle verstehen, wovon ich rede. Natürlich werden sie bei uns auch durchaus Heetewecken genannt.
    #92Author anorak (489071) 21 Jan 13, 18:48
    Comment
    Die vorwiegend in und um Hamburg erhältlichen Franzbrötchen heißen jedenfalls nicht Franzrundstücke ;-)
    #93Author JanZ (805098) 21 Jan 13, 18:53
    Comment
    #92 "Und schließlich @Serendipity - jo, ich hab sie hochdeutsch gelassen, damit alle verstehen, wovon ich rede. Natürlich werden sie bei uns auch durchaus Heetewecken genannt."

    Oh, mein kursives Platt war keine Kritik! sollte bloß als Illustration für eine mögliche Schreibweise diesen :-)
    #94Author Serendipity_4 (677936) 22 Jan 13, 09:13
    Comment

    In der Schweiz gibt es unterschiedliche Begriffe, wobei ich auf Details verzichte, zu unterschiedlich sind die Dialekte. Das liebe ich eben in Germanien: die unterschiedlichen Dialekte und den Sprachenvielfalt. Uebrigens ist der vorher unbekannte Begriff 'Semmel' gerade sehr im kommen, zum Beispiel mit der schönen Wortkreation Big Semmel :)

    #95AuthorSchweizer_Michel (1347211) 21 Jan 22, 14:11
    Comment

    Ja, in der Schweiz werden zum Beispiel Pariserli verkauft, das sind so kleine Baguettes.

    #96Authorzacki (1263445) 21 Jan 22, 14:39
    Comment

    Wobei man ja auch noch unterscheiden muss, ob dasselbe Ding nun regional anders heißt (Semmel/Brötchen/Weck/...), ob es das überhaupt nur in einer Region gibt (Springbrötchen/Franzbrötchen/Kaisersemmel/...) oder ob es gar eine Kreation einer bestimmten Bäckerei ist.

    #97Author JanZ (805098) 21 Jan 22, 14:45
    Comment
    Und in Schweden gibt es semlor - süße Brötchen mit Puderzucker, halbiert und dazwischen Sahne und Mandelcreme. Gibt es auch nur im Januar/Februar.
    #98Author Qual der Wal (877524) 21 Jan 22, 14:46
    Comment

    JanZ, du kennst Springbrötchen 🙂

    Die gibt es in meiner Heimatgegend, allerdings habe ich nie nachgeforscht, wie groß das Verbreitungsgebiet ist.

    #99Author Serendipity_4 (677936) 24 Jan 22, 09:15
    Comment

    Wer von Euch kennt denn "Klatschbrötchen"?

    #100Author B.L.Z. Bubb (601295) 24 Jan 22, 09:19
    Comment

    zu #96: ich würde Pariserli nicht mit Brötchen sondern mit Kondomen assoziieren.

    #101Author eineing (771776) 24 Jan 22, 09:20
    Comment

    #99: Das ist wohl relativ klein, insofern dürfte meine neue Heimat ziemlich genau deine alte Heimat sein.

    #102Author JanZ (805098) 24 Jan 22, 09:22
    Comment

    #102 Ja, habe ich auch gerade festgestellt! Gefällt es dir dort?


    On topic: Im Lippischen, wo die Brötchen im allgemeinen Brötchen heißen *g*, gibt es als lokale Spezialität die Strohsemmeln. Werden auf Stroh gebacken, das auf der Unterseite des Backwerks auch optisch Spuren hinterlässt.

    #103Author Serendipity_4 (677936) 24 Jan 22, 09:29
    Comment

    #100

    "Klatschbrötchen"? Sind das die, in denen ein Schokoschaumkuss (oder wie auch immer das inzwischen PC-mäßig heißen mag) zerquetscht wird? In Hessen hießen die "Gedetschte".

    #104Author Möwe [de] (534573) 24 Jan 22, 09:36
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    Genau - Brötchen der Länge nach aufschneiden, Schaumkuss rein, zusammen"klatschen". Himmlisch.

    #105Author B.L.Z. Bubb (601295) 24 Jan 22, 14:03
    Comment

    :-)

    #106Author Möwe [de] (534573) 24 Jan 22, 14:05
    Comment

    #103: Sehr gut, danke! In "meinen" Bäckereien habe ich übrigens noch gar keine Springbrötchen gesehen, aber das Wort begegnet einem immer wieder in der lokalen Folklore.


    #104/105: Die wurden früher bei uns immer mit dem politisch inkorrekten Ausdruck bezeichnet. Da ich eher keine Leute mehr kenne, die sowas essen, weiß ich nicht, wie das heute ist.

    #107Author JanZ (805098)  24 Jan 22, 14:14
    Comment

    Bei uns hießen die schon vor über 40 Jahren nur "Klatschbrötchen".

    #108Author B.L.Z. Bubb (601295) 24 Jan 22, 14:15
    Comment

    #107 Die Springbrötchen gibt es auch nicht durchgängig. Ist eben (immer noch) kein Massenprodukt.

    #109Author Serendipity_4 (677936) 24 Jan 22, 14:24
     
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