Werbung
LEO

Sie scheinen einen AdBlocker zu verwenden.

Wollen Sie LEO unterstützen?

Dann deaktivieren Sie AdBlock für LEO, spenden Sie oder nutzen Sie LEO Pur!

 
  •  
  • Betrifft

    Ostdeutsche Wörter

    Kommentar
    Kenne ein paar Leute aus der Gegend von Dresden und da der Faden mit den norddeutschen Wörtern so gut läuft dachte ich wir probieren's mal mit dem Osten :-).

    Kennt jemand Wörter die man nur im Osten Deutschlands versteht?

    Ein Freund von mir sagt zum Beispiel immer wenn er sich über andere aufregt: "So ein Kunde!"
    VerfasserJasy12 Sep. 07, 11:44
    Kommentar
    Broiler statt "Brathähnchen" natürlich ;-)

    Und "Gänsefleisch" - die Grenzer kamen natürlich damals alle aus Sachsen (oder so kam's einem vor) und fragten dann "Gänn se vleisch mol'n Gofferraum uffmachen?" ;-)
    #1VerfasserBacon [de] (264333) 12 Sep. 07, 11:47
    Kommentar
    "Nu!" "Nu?" "Nu ... " :-)
    #2Verfasser judex (239096) 12 Sep. 07, 11:49
    Kommentar
    "geradezu" für "geradeaus"
    #3Verfasser judex (239096) 12 Sep. 07, 11:49
    Kommentar
    Der "Kunde" ist ein echter Klassiker. Ein Kunde mit seiner Alten= ein Mann mit weiblicher Begleitung, wobei "Kunde" keinesfalls merkantil zu verstehen ist.
    Meinst Du auch echte Regionalismen aus der Prä-DDR-Zeit?
    Es gibt hier zum Teil Wörter, die man nichtmal ein paar Dörfer weiter versteht, wie quistern oder luntern.
    #4VerfasserGerd (236410) 12 Sep. 07, 11:53
    Kommentar
    @Gerd:

    genau solche Wörter meine ich wie die letzten beiden, die du genannt hast :-)) und was bedeuten die *g* ?

    Vielen dank an alle die an diesem Faden teilnehmen!
    #5VerfasserJasy12 Sep. 07, 11:57
    Kommentar
    Wie wär's denn mit: eiverbibsch!

    Oder wisst ihr vielleicht was ne Hitsche oder ne Bemme is? :-)
    #6Verfasserkleenesmausl12 Sep. 07, 11:58
    Kommentar
    Was ich interessant finde, daß "Broiler" definitiv eine englische Wurzel hat und auch "customer" eine englische Entsprechung (he was a really cool customer) zu haben scheint ...
    #7VerfasserBacon [de] (264333) 12 Sep. 07, 12:00
    Kommentar
    Bemme is doch ne Stulle, oder?
    #8VerfasserBacon [de] (264333) 12 Sep. 07, 12:00
    Kommentar
    @kleenesmausl: Also ich kenn's nicht, aber wenn ich dich ganz lieb bitte wirst du es mir verraten, oder? :-)
    #9VerfasserJasy12 Sep. 07, 12:02
    Kommentar
    ... und 'ne Hitsche ist eine Fußbank, wahlweise auch ein altes Fahrzeug.
    Und wer von euch hat eine Niethose und dazu ein Nicki getragen?
    #10VerfasserAndiH (335362) 12 Sep. 07, 12:05
    Kommentar
    Aber natürlich...

    "eiverbibsch nochemal" könnte man mit "Na sowas!!" übersetzen.

    Eine Hitsche ist ne kleine Fussbank und ne Bemme ist wie schon richtig bemerkt wurde ne Stulle/Schnitte.

    Ach ja und ich falle immer negativ auf wenn ich sage: Ich geh' mal hinter. Dauernd werd' ich belehrt das es doch "nach hinten gehen" heißt...

    Und bei uns gibts Zuckertüten und keine Schultüten :)
    #11Verfasserkleenesmausl12 Sep. 07, 12:07
    Kommentar
    @Bacon: habe mal gehört, dass viele im Osten Vornamen haben, die aus dem englischen/amerikanischen Raum stammen. z.B. Sandy, Mandy, Sven usw.

    Kann das jemand bestätigen?
    #12VerfasserJasy12 Sep. 07, 12:10
    Kommentar
    @Jasy: Ja! Kann Gordon und Denny aus meinem Büro beisteuern.

    Ist Zossen für Auto aus dem Osten? Habe es von einem Hitsche/Bemme-Sager.

    Da wäre auch noch 'urst' für 'sehr'.
    #13Verfasser Corduli [de] (7520) 12 Sep. 07, 12:13
    Kommentar
    Heißt der Regenschirm in, um und umdresden herum nicht "Guhchenbuhde" (Kuchenbude)?

    @Judex # 2: Der Zusatz fehlt noch. Beim ledsden Döen unseres Schdåådsrådsvorsidsenden wår es viorrdsen Uhr. ;-)
    #14Verfasser lyri (236943) 12 Sep. 07, 12:15
    Kommentar
    Na weiß jemand was "Muggefugg" ist?

    Lösung und viele andere Begriffe gibt's hier...:
    http://www.guggemada.de/foryou/buch.htm

    Also ich kenne schon ein paar Mädels die Nancy oder auch Diana heißen aber mindestens genauso viele Kristins, glaube nicht, dass das so typisch ostdeutsch ist, ich glaube nicht das man das generell sagen kann in meiner Familie gibt's ausschließlich deutsche Namen...
    #15Verfasserkleenesmausl12 Sep. 07, 12:16
    Kommentar
    Was ich seit jeher in Wörterbüchern vermisse, ist "klennern". Wir haben früher im Winter so oft und gern auf einer Klennerbahn geklennert, daß ich mich bis heute wundere, daß das Wort offenbar ziemlich unbekannt ist. Es war auch an der Bushaltestelle beim Warten auf den Schulbus ein beliebter Zeitvertreib, und wer am weitesten
    klennern konnte, war der King.

    klennern = nach einem Anlauf mit normalen Straßenschuhen aus Spaß auf einer glatten Fläche langschlittern

    Klennerbahn = eine entweder durch gefrorene Nässe vereiste Fläche oder eine festgetrampelte Schneedecke, der man mit viel Geduld eine Eisoberfläche verpaßte. Man kann aber grundsätzlich auf allen glatten Oberflächen klennern.

    quistern: Bei uns unbekannt, aber in Klettbach (bei Erfurt) ein anderes Wort für "gehen" oder besser "latschen".

    luntern: Bei uns unbekannt, aber in Hopfgarten (bei Weimar) ein anderes Wort für "stromern"

    Quanten: Füße (sehr umgangssprachlich), bei uns üblich
    Knochen: Beine, Singular: die Knoche, bei uns üblich
    Aschendämpfer: in Gotha (zumindest in Gotha/Siebleben) ein anderes Wort für "Mülltonne"
    #16VerfasserGerd (236410) 12 Sep. 07, 12:19
    Kommentar
    Ach eins fällt mir auch noch ein...

    bei uns gibts als Steigerungsform das Wort übelst, was dann nicht negativ gemeint ist sondern zum Beispiel "übelst oft" einfach nur davor gehängt wird...

    Ach und dann ist da auch noch die Geschichte mit der Uhrzeit: man verabrede sich dreiviertel 8 und das Rendez-vous kommt garantiert zu spät :)
    #17Verfasserkleenesmausl12 Sep. 07, 12:21
    Kommentar
    Hm, ob "Muggefugg" wirklich Ostdeutsch ist, wage ich zu bezweifeln. Mir ist der Muckefuck seit Kindertagen auch im Ruhrgebiet bekannt. Und auch den Zossen kenne ich. Allerdings bezeichnet man hier ein Pferd. Möglicherweise hat das Auto als Nachfolger desselben diese Bezeichnung einfach übernommen.
    #18Verfasser lyri (236943) 12 Sep. 07, 12:24
    Kommentar
    So ist das halt mit der Sprache... Ist es nicht gerade das, was das Ganze so interessant macht??
    #19Verfasserkleenesmausl12 Sep. 07, 12:26
    Kommentar
    Nachtrag: Singular von "Quanten" ist natürlich nicht "Quantum" sondern "die Quante". Kommt m.E. aus der Fleischersprache.
    #20VerfasserGerd (236410) 12 Sep. 07, 12:27
    Kommentar
    Nicki und Niethosen gabs auch im Westen, aber "Dispatcher" ist echt ostisch.
    #21Verfasser judex (239096) 12 Sep. 07, 12:27
    Kommentar
    Zwei-Raum-Wohnung nicht zu vergessen ...

    judex, ICH trug NietENhosen ...
    #22VerfasserBacon [de] (264333) 12 Sep. 07, 12:32
    Kommentar
    Und nicht zu vergessen "Grilletta", die Ensprechung zur Pizza
    #23Verfasseroetzi12 Sep. 07, 12:33
    Kommentar
    Ach ja, und der berühmte Plastebeutel (Plastikbeutel)!
    Nicht zu vergessen, dass in der "Zone" nicht nur das Baujahr eines Autos wichtig war, sondern auch, wann es "neu aufgebaut" wurde.
    #24Verfasseroetzi12 Sep. 07, 12:36
    Kommentar
    Plaste und Elaste aus Schkopau ;-)
    #25VerfasserBacon [de] (264333) 12 Sep. 07, 12:39
    Kommentar
    in einem Faden über Ostdeutsch darf doch der kleine "Ostdeutsch-Sketch" nicht fehlen....
    http://www.youtube.com/watch?v=qKGOIYU0WGw

    da isser
    #26Verfassersleipnir12 Sep. 07, 12:42
    Kommentar
    Bluemchenkaffee fuer sehr duennen Kaffee - man konnte die in die Tasse gemalten Bluemchen sehen.

    Mein Sohn ging mal eine Weile in Thueringen in die Schule und wollte dann unbedingt Kosmonaut werden.
    #27VerfasserSG12 Sep. 07, 12:56
    Kommentar
    Leider hab ich hier bei der Arbeit keinen Internetzugang, aber bei Gelegenheit schau ich mir gerne eure Links an :-)

    Also ich finde den sächsischen Dialekt ja sehr sympathisch *gg*
    #28VerfasserJasy12 Sep. 07, 12:56
    Kommentar
    Der "Abschnittsbevollmächtigte" als unsäglicher Nachfolger des Blockwartes.
    #29Verfasser judex (239096) 12 Sep. 07, 13:07
    Kommentar
    #30Verfasser judex (239096) 12 Sep. 07, 13:09
    Kommentar
    ..gabs da nicht auch die "goldfarbene Jahresendfigur" sprich Weihnachtsengel..?
    #31Verfassersleipnir12 Sep. 07, 13:11
    Kommentar
    Das war die "Jahresendfigur, geflügelt, weiblich" ;-)
    #32VerfasserBacon [de] (264333) 12 Sep. 07, 13:15
    Kommentar
    "Dispatcher" gab (gibt?) es auch im Westen, aber war, wohl wegen der allgemein dezentraleren Ausrichtung drüben, weit weniger verbreitet.

    Und nochmal Füße:
    Kieten, die Kiete (aus der Fleischersprache, eigentlich der Name der Schweinefüße)
    Ich bin mir aber garnicht mehr sicher, ob "Quante" auch Fleischersprache ist...
    #33VerfasserGerd (236410) 12 Sep. 07, 13:16
    Kommentar
    ach ja ..*grins*
    hab ein paar nette Witze auf sächsisch entdeckt:

    Ein Sachse betritt einen Dessousladen. "Guhdn Daach, isch hädde gärne een BH for de Edith." - "Dudd mer leid, mir ham nur BHs for zwee Diddn!"

    Was sagt eine Sachse, wenn er in Amerika einen Weihnachtsbaum kaufen will? "Ätänschenplease!"

    "Babba, hier schdehd 'ägyptisch' was issn das?" - "Egibbdisch? Nu ganz efach, das isse Disch zum gibben."


    #34Verfassersleipnir12 Sep. 07, 13:19
    Kommentar
    Ich nehme an, der von sleipnir verlinkte youtube-Clip ist der mit "geene Fettbemmen fressn"? Der ist absolut GROSSARTIG, unbedingt zu Hause ansehen!

    Übrigens hatte auch ich während meiner Kindheit in den 80ern Nickipullover, und das war in Österreich. Nicki gilt also nicht.

    Allerdings heißen wohl wirklich viele ostdeutsche Kinder der 70er und 80er Meik(o) und Jenifer, weil die alten christlichen Namen halt ähnlich out waren wie Marlen (Marx+Lenin)...
    #35Verfassertigger12 Sep. 07, 13:20
    Kommentar
    Etwas OT:

    Sacko und Jacketti ( zu http://de.wikipedia.org/wiki/Sacco_und_Vanzetti )

    für die Skulpturen auf dem Marx-Engels-Forum.

    Warum nennen Sachsen einen Sohn nie "Günter"?
    Nu, wennse "gindä" rufn gommn alle angelofn.
    #36Verfasser judex (239096) 12 Sep. 07, 13:35
    Kommentar
    @tigger: Vorsicht mit dem Nicki. Im Westen verstanden wir darunter so eine Art Velours. Im Osten nannte man so T-Shirts, wenn ich mich nicht völlig irre.
    #37Verfasser Chaja (236098) 12 Sep. 07, 14:00
    Kommentar
    @ Chaja (# 37): Zumindest für den Osten kann ich das bestätigen - es war ein T-Shirt.
    #38VerfasserAndiH (335362) 12 Sep. 07, 14:13
    Kommentar
    Mir fällt mal wieder der Dialog zweier Leipziger ein.

    A: Du, im Dsoo hamsde de Dieschorr geglaud.
    B: Welche Dieschorr? De Geenichsdieschorr?
    A: Nee, de Handdieschorr! ;-)
    #39Verfasser lyri (236943) 12 Sep. 07, 14:27
    Kommentar
    @tigger: es ist genannter Clip. Der ist einfach genial !!
    #40Verfassersleipnir12 Sep. 07, 14:30
    Kommentar
    Ich glaube, die "gefügelte Jahresendfigur" íst eine urban legend, zumindest scheint es schwer, das zu belegen.
    Und eine Hitsche ist natürlich ein Auto, nennt man das woanders etwa anders??

    Noch ein Beispiel aus dem Gothschen (Gothaischen):
    Die Leute, die die Gülle (bei uns "Sotte") mit LKW oder Traktor auf die Felder fahren, nannte man bei uns einfach (und zutreffend) "Scheißefahrer", während sie im Gothschen den klangvolleren Titel "Schissnbumper" (Scheißepumper) tragen.

    Eins der bekanntesten DDR-Wörter dürfte auch der "Werktätige" sein.

    Noch ein Muß: "Nerrschen". Dieses Wort funktioniert nur im mundartlichen Kontext. Ich bin mir über das grammatische Wesen dieses Zeitwortes nicht im Klaren. Man nerrscht herum (tollt herum) oder man nerrscht zu einem bestimmten Ort, wobei man nur irgendwo "hingenerrscht" sein kann, wenn man sich in einer gewissen fatalistisch-ironischen Verfassung befand oder nach dem "Hin-nerrschen" befindet. Ich wüßte zu gern, wo dieses Wort herkommt...
    #41VerfasserGerd (236410) 12 Sep. 07, 14:54
    Kommentar
    Woran man Ost bzw. West auch ganz schnell erkennt:

    Ost verlangt im Supermarkt einen Beutel und sagt Tschüssi
    West verlangt eine Tüte und sagt Tschühüs

    Tschüssi ist übrigens großartig, wenn's der Türke im Dönerladen sagt

    Namen: Doreen, Mandy, Kathleen, oder David (mit "a") ist meiner Meinung nach auch typisch ostdeutsch
    #42Verfasser sani27 (237382) 12 Sep. 07, 15:01
    Kommentar
    Oh ja, Doreen, auch so ausgesprochen mit eeeeee, ist eindeutig.

    Ach, Nicki ist anders? Danke für die Aufklärung, Chaja.

    lyri, dar Dieschorr ist doch immer wieder nett! *freu*
    #43Verfasserdieschorr12 Sep. 07, 15:05
    Kommentar
    Ach ja, und dann gibt's noch Buttermilch-Plinsen, die eigentlich Pfannkuchen sind, die wiederum allerdings das sind, was andere als Berliner kennen, was wiederum von anderen als Krapfen bezeichnet wird...

    Ganz schlimm ist der Aha-Effekt bei "Jägerschnitzel": was man hier als leckeres Schweine- bzw. Kalbsschnitzel mit Pilzsoße kennt, wird dort für eine "panierte Wurstscheibe" verwendet - zum Glück hatte die Mensa die Erklärung drunterstehen!
    #44Verfasser sani27 (237382) 12 Sep. 07, 15:39
    Kommentar
    Urst fehlt hier noch. Und Kraxe. Und Bofen.

    Und dann noch einige Ausdrücke:
    Es ist um drei (Häh, WAS ist um drei?).
    Man hat etwas einstecken, wenn man es dabei hat.
    Und natürlich die Zeitangaben mit Viertel und Dreiviertel (aber das ist im Süden auch teilweise verbreitet, wenn ich mich recht entsinne).
    #45VerfasserOssi ehrenhalber12 Sep. 07, 16:20
    Kommentar
    Ich spendiere noch ein o - fürs Boofen.
    #46VerfasserOssi ehrenhalber12 Sep. 07, 16:30
    Kommentar
    Wie hiessen die folgenden Befehle auf dem Schild im Clip auf Hochdeutsch?

    Gibbe raus!
    Keene Feddbemmen fressn!
    Glozzen off!
    ORBEIDN!

    Danke.

    #47Verfasserxyz12 Sep. 07, 19:53
    Kommentar
    das mit den Vornamen ist mir auch schon aufgefallen. Ich habe in der Arbeit viel mit Anträgen zu tun, und ich kann mit 95%iger Sicherheit schon am Vornamen erkennen, wer im Osten geboren war. Woran das wohl liegt? Ich meine, warum gerade im Osten so typisch nicht-deutsche Namen gewählt wurden?
    #48VerfasserAlexandra (241262) 12 Sep. 07, 20:02
    Kommentar
    Ich fand die 'Havarie' immer besonders nett, fuer mich eher ein Unglueck groesseren Ausmasses und eigentlich ausschliesslich fuer die Schifffahrt reserviert, in Ostdeutschland aber durchaus auch fuer die 'kleineren Pannen des Alltags' gebraucht. Also z.B. wenn die Waschmaschine leckt, etc.
    #49Verfasserbike_helmut (82341) 12 Sep. 07, 20:02
    Kommentar
    Gerade ist mir noch was eingefallen: Bei uns im Büro wurde ein Anbau für's Archiv errichtet. Der Vorarbeiter sprach ständig vom "Arschief", darüber haben wir uns immer amüsiert, einmal auch in Gegenwart eines anderen Sachsen, der meinte: Wieso, wie nennt ihr denn das sonst? Perplex waren wir allerdings im ersten Moment, als der Vorarbeiter reinkam und fragte: Wer von euch ist jetzt die Arschiwarin?
    #50VerfasserAlexandra (241262) 12 Sep. 07, 20:09
    Kommentar
    @Jasy: Welchen Faden mit den norddeutschen Wörtern meinst Du?
    #51Verfasserhh12 Sep. 07, 20:49
    Kommentar
    Was ihr versteht das nicht was da als titel steht na dann könnt ihr woll kein Ostdeutscht.


    Die ganze Karre ist verfriemelt. Und Fettbemmen fressen gibt’s hier och nich. Ich
    mach hier noch die Frecke! Ich hab’s doch extra aufgeschrieben: Gibbe raus! Keene Feddbemmen fressn! Glozzn off! ORBEIDN!


    #52Verfasserkathleen12 Sep. 07, 21:13
    Kommentar
    Was ihr versteht das nicht was da als titel steht na dann könnt ihr woll kein Ostdeutscht.


    Die ganze Karre ist verfriemelt. Und Fettbemmen fressen gibt’s hier och nich. Ich
    mach hier noch die Frecke! Ich hab’s doch extra aufgeschrieben: Gibbe raus! Keene Feddbemmen fressn! Glozzn off! ORBEIDN!




    #53Verfasserkathleen12 Sep. 07, 21:17
    Kommentar
    Ich weiss, das ist jetzt fast ein bisschen gemein, aber ich kann's mir nicht verkneifen: Kathleen faellt auch so ein bisschen in die Kategorie 'typisch Ostdeutsch', oder?
    #54Verfasserbike_helmut (82341) 12 Sep. 07, 21:25
    Kommentar
    @oetzi: Plastebeutel für Plastiktüte, ein Beutel ist aus Stoff.

    Wer sich nicht sicher ist, ob sein Kollege aus dem Osten kommt, bitte ihn um einen Aktendul(l)i. Erntet man fassungslose Blicke, ist er aus dem Westen, bekommt man das gewünschte Ding, fragt man sich, wie das wohl im Westen heißt (wir haben recherchiert, es handelt sich um einen Heftstreifen, einen gängigeren Ausdruck kenne ich nicht).
    #55VerfasserMondschaf12 Sep. 07, 21:40
    Kommentar
    Man muß aufpassen, daß man "Ostdeutsch" nicht mit dem Klischee-Bühnen-Ostdeutsch verwechselt, oft nur eine auf Prolet getrimmte krude Melange aus thüringischen und sächsischen Klanganleihen.

    Thüringer erkennt man auch unfehlbar daran, daß sie manchmal für "ja" das Wort "no" benutzen, aber im Gegensatz zum englischen No mit kurzen O.
    #56VerfasserGerd (236410) 13 Sep. 07, 05:51
    Kommentar
    @hh: blätter mal eine Seite weiter, wenn du in der Übersicht vom Sprachlabor bist. Da gibts dann einen Faden "Nordeutsche Wörter". (Sorry, aber ich weiß nicht wie man einen Link erstellt, wenn man sich nicht anmelden kann)

    @all: Vielen Dank schon mal für die vielen Antworten, ich hab echt viel Spaß beim Lesen :-)
    Gerne noch mehr davon *g*
    #57VerfasserJasy13 Sep. 07, 06:16
    Kommentar
    @sani #44
    Also Plinsen sind auf keinen Fall das, was anderswo Berliner oder Krapfen sind, sondern das, was als Eier- oder Pfannkuchen bekannt ist. Das Die Pfannkuchen nun bei uns das sind, was anderswo Berliner oder Krapfen sind, wurde ja schon irgendwann mal ausführlich diskutiert.
    Also: Plinsen sind ein in der Pfanne gebratener Teig aus Eiern, Milch und Mehl. Pfannkuchen sind die in Öl ausgebackenen Kugeln mit Marmelade drin und Zucker ringsrum.
    Ringsrum ist wahrscheinlich auch ostdeutsch, oder sächsisch.
    #58Verfasserfeldi13 Sep. 07, 07:14
    Kommentar
    Da fällt mir noch ein, Plinse oder Plinsntieschl wird hier gerne als Bezeichnung für einen Deppen benutzt.
    #59Verfasserfeldi13 Sep. 07, 07:17
    Kommentar
    Ist "zempern" ein Ostdeutscher Begriff? Oder gibt es unter diesem Begriff ähnliches in Westdeutschland?

    Gemeint ist das "Sammeln" von Spenden durch die Dorfjugend im Vorfeld einer "Dorffeier" u.a. zum Vertreiben der Wintergeister. Auch Reisende werden gebeten eine "Maut" zu entrichten.

    Und an der Ost-Imbissbude gab es noch die "Kettwurst", anstelle eines "Hotdogs".
    #60Verfasserkd13 Sep. 07, 07:41
    Kommentar
    Der Oberlauzitzer Dialekt hat den zusätzlichen Modalpartikel ock(e), der dazu verwendet wird, jemanden zu ermutigen oder anzutreiben.

    Beispiel: Mach ock(e) hinne. = Trödel nicht so.

    Andere Sachen, die mit einfallen:
    Apern = Kartoffeln
    Nubbern = Nachbarn
    Huxt = Hochzeit

    Und hier noch'n Link mit weiteren Beispielen:
    [L=Wikipediaartikel]http://de.wikipedia.org/wiki/Oberlausitzer_Mu... Oberlausitzer Mundart.
    #61VerfasserRämpftl (263958) 13 Sep. 07, 07:42
    Kommentar
    #62VerfasserRämpftl (263958) 13 Sep. 07, 07:43
    Kommentar
    Wir haben auch einmal über die unterschiedlichen Bedeutungen von "Bungalow" diskutiert
    #63Verfasser sani27 (237382) 13 Sep. 07, 08:16
    Kommentar
    Ja, ich weiß, dass Plinsen so etwas wie Eierkuchen ist, hier (Schwarzwald) wird so etwas aber Pfannkuchen genannt (deshalb mein Satz: Ach ja, und dann gibt's noch Buttermilch-Plinsen, die eigentlich Pfannkuchen sind) - war wohl etwas missverständlich. Eigentlich ging's mir nur darum zu erwähnen, dass Pfannkuchen ein "Problemwort" sein kann.
    #64Verfasser sani27 (237382) 13 Sep. 07, 08:18
    Kommentar
    @Rämpftl in #61

    kann hier das 'ock' nicht (nur) für 'euch' stehen ?
    #65Verfasserkris7 (350608) 13 Sep. 07, 08:23
    Kommentar
    @Alexandra
    War es nicht so, dass viele nichtdeutsche Namen gewählt wurden, die Schreibweise wurde aber dann gnadenlos eingedeutscht?
    Statt Mike - Maik, oder ist Maik ein Name der sich nicht von Mike ableitet und seinen Ursprung ganz woanders hat?
    #66Verfasser mike.be (324545) 13 Sep. 07, 08:31
    Kommentar
    @mike.be
    haben wir nicht gerade im norddeutschen Raum starke Einflüße aus dem "Alt-Niederdeutschen" und damit die (sprachliche) Kopplung (teilweise sogar via 'Platt') nach Skandinavien und die Niederlande usw. ?

    z.B. 'Maik' wirst du genau dort finden :)

    Und es ist dann keine Abwandlung von Mike sondern eher eine "parllele" Entwicklung.
    #67Verfasserkris7 (350608) 13 Sep. 07, 08:38
    Kommentar
    Ach so kris!
    Ich meine ich hätte das mit den eingedeutschten Namen irgendwo mal gehört, kam mir aber immer schon seltsam vor. Ist dann schon etwas sinnvoller, wie du es beschreibst....
    #68Verfasser mike.be (324545) 13 Sep. 07, 08:42
    Kommentar
    @kris

    Nein, definitiv nicht. Die Aufforderung richtet sich an eine einzelne Person (Mach!). In der Mehrzahl würde der Satz "Macht ock hinne" lauten.

    Der Wikipedia-Link hat noch weitere Beispiele.

    Übrigens kannst du mir ruhig glauben, schließlich bin ich Muttersprachlerin:)

    #69VerfasserRämpftl (263958) 13 Sep. 07, 08:45
    Kommentar
    "Ock" würde ich von "doch" ableiten, es ist hier (Nähe Erfurt) als "och" gebräuchlich.
    Machochhin! mach doch hin(=schnell)
    Kommochher! komm doch her (und hol dir eine Ohrfeige ab)

    "Hochzeit" ist hier bei uns "Hochzch" (ich habe keinen Vokal vergessen), aber das ist im Prinzip nur eine Mundartversion eines hochdeutschen Wortes.

    Statt "Kirmes" sagt man hier aber "Kirmse" (gesprochen fast wie "Körmse"). Ich halte das für eine Zusammenziehung der ersten und letzten zwei Silben von "Kirchenmesse" mit einer Verschleifung, im Gegensatz zur "Kirmes" als "regulärem" Kofferwort.

    Berliner sind eigentlich Kräpfel (Kräppel), heute aber auch Pfannkuchen. Eierkuchen (Plinsen) sind Eierplätze, wobei hier von Dorf zu Dorf Unterschiede bestehen. Kartoffelpuffer (tief im Westen auch "Reibekuchen") sind auch manchmal Kartoffelplätze.
    #70VerfasserGerd (236410) 13 Sep. 07, 08:45
    Kommentar
    Bei uns heißen die Kartoffelpuffer Klitscher (oder auch griene Klitscher, weil aus rohen Kartoffeln). Es gibt dann griene Klitscher mit Brieh. Grün wird hier oft für Rohes verwendet, also grüner Hering, grüne Gurke, grüne Kartoffeln und grüne Bratwurst. Beim Fleischer, der anderswo Metzger oder Schlachter heißt, sollte man aber nicht unbedingt grüne Bratwurst verlangen :-)
    Die Kirmes heißt hier Rummel, aber es gibt auch den Begriff Kerms. Das ist dann das Kirchweihfest. Zur Hochzeit sagt man auch hier Hochtsch.
    Rämpftl ist bei uns übrigens das Brotende, aus dem man keine Bemme mehr schneiden kann.
    #71Verfasserfeldi13 Sep. 07, 09:10
    Kommentar
    On the subject of Plinsen:
    It seems quite probable that this word stems from the Yiddish Blintz (thin eggy pancake or crepe filled with cream cheese or quark, similar to Austrian Palatschinken). "Blintz" is derived from the Belorussion Blin (plural blini) which are a different kind of (buckwheat) pancake.
    #72VerfasserRita13 Sep. 07, 09:28
    Kommentar
    Ich rate gerne mit: Das östliche Thüringen war lange das Grenzgebiet zwischen germanischen und slawischen Stämmen. Es ist möglich, daß sich das slawische "Blin" (oder ein ältere Version) schon dadurch früher hier festsetzte. Ob es aber nun die Aschkenazim mitbrachten oder ob es nativ hier entstand, weiß ich nicht solange ich meinem Hintern nicht zum Bücherregal bewege.

    Damit es nicht ganz off topic ist: Rämpftl ist bei uns Rämpfchen.
    #73VerfasserGerd (236410) 13 Sep. 07, 09:48
    Kommentar
    Melbern: Altes geschwätziges Tratschweib
    #74VerfasserSCOOTER13 Sep. 07, 10:09
    Kommentar
    Apropo Sleipnir.

    Was recently discussing Nordic mythology with some friends of mine from Thüringen. One of them mentioned Sleipnir (the original). The other looked confused. The first one asked "öder Kennst keen Pfaad met acht Been?". Laughed my arse off.

    One of my faves is " 'Siiitsch" for " Man sieht sich".


    @Gerd
    Nerrschen must come from Narr - idiot, Närrisch - idiotic musn't it?
    #75VerfasserLolo unplugged13 Sep. 07, 10:43
    Kommentar
    @Gerd
    On the subject of Plinsen/Blini/Blintz

    I did a bit of research and found that this word is of indo-europ. origin.

    The Russian diminutive of blin is blinyets. Blin stems from old Russian mlinu which relates to "mel" as in Mehl, mahlen, engl. meal, mill etc.
    #76VerfasserRita13 Sep. 07, 10:53
    Kommentar
    >Nerrschen must come from Narr

    Das scheint naheliegend, da man auch "nerrsch" (verrückt)sein kann. Mich irritiert bloß die totale Veränderung der Bedeutung zu "gehen" wenn es als Verb benutzt wird.

    @Rita
    Danke :)
    #77VerfasserGerd (236410) 13 Sep. 07, 11:03
    Kommentar
    Bei uns heisst das "irgendwohin hirschen" für sich sehr beeilen 'wohin zu kommen.
    #78Verfasserzuschauer13 Sep. 07, 11:49
    Kommentar
    Ja, "hirschen" kann man auch, aber dieses Wort ist mir erst relativ spät begegnet. Die Alten hier benutzen dieses dieses Wort nie, aber "nerrschen" mit sehr viel Hingabe.
    #79VerfasserGerd (236410) 13 Sep. 07, 12:07
    Kommentar
    Und dann gabs ja wahlweise zu Weihnachten oder Ostern noch die Schokoladenhohlkörper...
    #80VerfasserMike13 Sep. 07, 12:25
    Kommentar
    judex 29
    Der Abschnittsbevollmächtigte war keineswegs ein Nachfolger des Blockwartes aus Nazideutschland. Es war vielmehr ein Polizist, der sich um die kleinen Ordnungswidrigkeiten kümmerte in seinem Arbeitsbereich kümmerte. Oft bezeichnete man ihn auch als den "Ortssheriff".Schade, dass es ihn nicht mehr gibt! Der Vandalismus, die Kleinkriminalität und der Dreck in den Straßen wäre möglicherweise deutlich geringer.
    In den Wohnblocks gab es den so genannten "Hausvertrauensmann". Der kümmerte sich um die Hausreinigung, war Verbindungsstelle zu dem Vermieter und nahm auch kleinere Reparaturen vor. Wenn du einen ABV (Abschnittsbevollmächtigten) als "Blockwart" bezeichnest , dann spricht das nicht gerade für Sachkenntnis.
    #81Verfasser12Peter!13 Sep. 07, 13:27
    Kommentar
    judex 29
    Der Abschnittsbevollmächtigte war keineswegs ein Nachfolger des Blockwartes aus Nazideutschland. Es war vielmehr ein Polizist, der sich um die kleinen Ordnungswidrigkeiten in seinem Arbeitsbereich kümmerte. Oft bezeichnete man ihn auch als den "Ortssheriff".Schade, dass es ihn nicht mehr gibt! Der Vandalismus, die Kleinkriminalität und der Dreck in den Straßen wäre möglicherweise deutlich geringer.
    In den Wohnblocks gab es den so genannten "Hausvertrauensmann". Der kümmerte sich um die Hausreinigung, war Verbindungsstelle zu dem Vermieter und nahm auch kleinere Reparaturen vor. Wenn du einen ABV (Abschnittsbevollmächtigten) als "Blockwart" bezeichnest , dann spricht das nicht gerade für Sachkenntnis.
    #82Verfasser12Peter!13 Sep. 07, 13:44
    Kommentar
    Unsere Nachbarn sagen immer, sie hätten uns was "mitgebrungen" (statt mitgebracht) ;-).
    #83Verfasserzotti13 Sep. 07, 14:23
    Kommentar
    @12Peter!!
    "Blockwart gilt heute als Synonym für einen Spitzel und Denunzianten in der Nachbarschaft. Gelegentlich - namentlich im Gebiet der ehemaligen DDR - wird mit ähnlicher Bedeutung auch das Wort Abschnittsbevollmächtigter verwendet. Dies war die amtliche Bezeichnung für den vor Ort zuständigen Volkspolizisten."
    "Mit dem Wort Abschnittsbevollmächtigter werden polemisch Personen betitelt, die vermeintlich obrigkeitsliebend und denunzierend ihr Umfeld beobachten. Manchmal wurde der ABV im Volksmund Blockwart genannt. "
    http://de.wikipedia.org/wiki/Abschnittsbevoll...
    http://de.wikipedia.org/wiki/Blockwart

    Formal hast Du Recht, aber der A. war auch der de facto Vorgesetzte der Hausvertrauensmänner, die ja auch politische Aufgaben hatten und oft Stasi-Spitzel waren (und nicht nur den Wasserhahn reparierten). Der Blockwart wäre so dazwischen anzusiedeln. Der Volksmund hat hier schon die richtige Relation hergestellt.
    #84Verfasser judex (239096) 13 Sep. 07, 14:55
    Kommentar
    @Jasy: Danke. Und promt dort geantwortet und dann auf das Datum des Ursprungsposts geguckt. ;-)
    Links: Oben in der Adresszeile im Browser markieren und in den Beitrag kopieren.
    #85Verfasser h h (38469) 13 Sep. 07, 22:16
    Kommentar
    @hh: Danke :-) Genau so war's. Hab diesen Faden mit den norddeutschen Wörtern gesehen und dachte mir, wie ich auch oben schon geschrieben hab, mache ich doch das selbe in Ostdeutsch. Ja, und dann hab ich mal auf das Datum des Urspruchsposts geschaut... *gg*

    Bin immer noch mit Spaß dabei und freue mich über jeden Kommentar!

    Freue mich, dass ich auf diese Weise mal mit der LEO-Community in Kontakt komme :-)

    Liebe Grüße und macht weiter so (mit den Beiträgen hier und überhaupt :-))
    #86VerfasserJasy14 Sep. 07, 06:08
    Kommentar
    @ scooter #74: das ist ja nun mal witzig: in Oberndorf/Neckar gibts ein "Café Melber", da hocken natürlich immer viele ältere Damen drin. Ob der Name des Cafés wohl von deren Geschwätzigkeit herrührt ?!?
    Das wird umgehend bei einer Studie mit Kaffee und Kuchen geprüft !

    @ gerd #77: ich kenne den Begriff "nerrsch" auch, der wird hier (Süd-BaWü) als "böse, grantig, zornig" verwendet "Glei wer I nerrsch!"
    Die Bedeutung als "gehen" ist mir auch völlig neu. Man lernt, vor allem bei LEO, halt nie aus ;-)
    #87Verfassersleipnir14 Sep. 07, 07:50
    Kommentar
    Ach, wenn man schon bei Kaffee und Kuchen ist, was für mich in Leipzig komplett neu war, war der Eisbecher "Schwedenbecher", weiß allerdings nicht, ob das was typisch Ostdeutsches ist oder vielleicht im ganzen Norden bekannt ist.
    #88Verfasser sani27 (237382) 14 Sep. 07, 10:30
    Kommentar
    A propos Essen, im Raum Apolda isst man ganz gern mal einen Wurschthuller. Das hatte ich auch noch nie gehört bis ich mal jemanden aus Abbolle (Apolda) traf.
    #89VerfasserGerd (236410) 14 Sep. 07, 10:52
    Kommentar
    Achja, in Erfurt "drascht" der Regen, hier (8km Luftlinie östlich) "dröscht" der Regen.
    #90VerfasserGerd (236410) 14 Sep. 07, 10:55
    Kommentar
    Ich bin mal als einzige "Wessi" mit einigen "Ossis" segeln gegangen, und sie haben mich gelobt, dass ich sogar das Wort "Campingbeutel" kannte! ist das nicht aber auch eine urban legend?
    Nu, um etc. und nicht zu vergessen der Kunde sind mir durch viele Freunde aus dem Dresdner Raum ein Begriff...
    #91VerfasserVH14 Sep. 07, 13:29
    Kommentar
    In Chemnitz draascht der Regen auch... Und nerrschen heißt schertzen (schnell laufen, nicht rumtoben).

    Kennt außer mir noch einer das schöne Wort "verurachen"? Heißt "etwas mit grober Fahrlässigkeit oder vorsätzlich beschädigen, kaputtmachen". Kommt vermutlich aus dem Erzgebirge.
    Auch schön: escha (ach wo, eine Verneinung)
    Scheuerhader (Ding zum Saubermachen, Wischlappen)
    Borschwisch (Borstenbesen, Handfeger)

    Und aus Thüringen:
    Pimpaum = Löwenzahn(Apolda)
    Katzert = Kater

    Noch ein Wessi-Test? Fragt nach einem Klammeraffen! Wer wirklich einen Tacker anbringt, kommt aus dem Osten, wer in den Zoo rennt, aus dem Westen.
    #92Verfassersimon14 Sep. 07, 14:16
    Kommentar
    Kaufhalle, Kosmonaut und Polylux fallen mir noch ein. Und Kompott als Begriff für jegliche Nachspeise (ich meine mich zu entsinnen, dass es dazu schon mal eine Diskussion bei LEO gab).

    Nicht zu vergessen die russichen Lehnwörter Datsche und Subbotnik.

    Klammeraffen benutzt(e) man allerdings auch in Südniedersachsen zum Tackern.

    #93VerfasserOssi ehrenhalber14 Sep. 07, 14:37
    Kommentar
    #53 schrieb:
    Was ihr versteht das nicht was da als titel steht na dann könnt ihr woll kein Ostdeutscht.

    Die ganze Karre ist verfriemelt. Und Fettbemmen fressen gibt’s hier och nich. Ich
    mach hier noch die Frecke! Ich hab’s doch extra aufgeschrieben: Gibbe raus! Keene Feddbemmen fressn! Glozzn off! ORBEIDN!
    ~~ ~~~
    Ich versuche das mal hochzudeutschen:

    Das komplette Auto ist verdreckt? kaputt?. Und hier werden keine Butterbrote gegessen. Ich führe hier gleich ein elegantes Tanzstück aus Wut und Verzweiflung auf! Ich habe das doch extra aufgeschrieben: Zigarette weg! Keine Butterbrote essen! Augen auf! ARBEITEN!

    Naja, ganz zufrieden bin ich damit ja noch nich, aber ich komm halt auch ausm Pott!
    #94VerfasserKebap14 Sep. 07, 14:44
    Kommentar
    Der Vollständigheit halber: Die "Grilletta" war in der Autobahnraststätte Magdeburg eine Art Hamburger, keine Pizza!
    #95VerfasserVH14 Sep. 07, 15:00
    Kommentar
    @simon #93

    der Begriff 'der Hadern' (für einen Putzlumpen) ist auch in "Südbayern" und Östereich bekannt
    #96Verfasserkris7 (350608) 14 Sep. 07, 15:22
    Kommentar
    kennt jemand "wanstrammeln"? ^^

    klingt wie karnickelsex, heisst aber bauchschmerzen :D
    #97Verfasserjulie14 Sep. 07, 15:26
    Kommentar
    Meine Eltern kommen beide aus Dresden, und deshalb habe ich mal in diesen Faden geschaut. Vieles kam mir sehr bekannt vor .. .
    Ach ja, und dann: hi sleipi!!
    Schön mal wieder etwas von Dir zu "hören"! *freu*
    Ich hoffe, bei Dir ist alles i.O. und Dir und sleipnerine geht es gut.
    Erinnerst Du Dich noch an die Durchhalter-Zeiten?
    *sleipi in Erinnerungen schwelgend einen großen Pott elfenkaffee rüberschieb*
    *in Richtung Schwarzwald wink*
    #98Verfasser elfe (236235) 14 Sep. 07, 17:08
    Kommentar
    Hallo elfe,

    du meintest dir kam vieles bekannt vor in diesem Faden. Gibt es da auch etwas (bestimmte Wörter, Redewendungen) die dir hier fehlen?

    Vielen Dank für die Antwort :-)

    Liebe Grüße
    #99VerfasserJasy17 Sep. 07, 05:55
    Kommentar
    Hallo elfe,

    du meintest dir kam vieles bekannt vor in diesem Faden. Gibt es da auch etwas (bestimmte Wörter, Redewendungen) die dir hier fehlen?

    Vielen Dank für die Antwort :-)

    Liebe Grüße
    #100VerfasserJasy17 Sep. 07, 05:55
    Kommentar
    Der Katzert hat natürlich ein langes A (bei uns zumindest). Löwenzahn sind Bumbaumeln oder Bumbaumbüsche (warum auch immer). Jemand, der sich blöd anstellt, ist prasslig, das ist aber ein relativ neuer Begriff.
    #101VerfasserGerd (236410) 17 Sep. 07, 07:24
    Kommentar
    Hat sonst noch jemand irgendwelche fragen zum thema osten???
    ich komme aus leipzig!!
    also fragt ruhig was euch einfällt!!
    lg
    #102VerfasserSilli17 Sep. 07, 08:58
    Kommentar
    Hallo Silli :-)

    vielen Dank für das nette Angebot! Fallen dir spontan "typisch ostdeutsche" Wörter ein?

    Oder gibt es was das du besonders seit der Wende vermisst?

    lg
    #103VerfasserJasy17 Sep. 07, 09:42
    Kommentar
    Hab den Faden nur überflogen, daher nicht böse sein, wenn es doch schon irgendwo erwähnt wurde:

    brähbln / präpeln: Nu, was hassde'n Scheenes gebrähbeld?
    mährn: Nu mähr doch nich so!

    Gerds 'nerrschen' scheint mir mit 'närrisch sein' zusammenzuhängen.
    #104Verfasser Peter <de> (236455) 17 Sep. 07, 09:46
    Kommentar
    @Peter : also deine Beispiele sind bisher noch nicht aufgetaucht. Könntest du sie bitte noch "übersetzen"? :-)

    Dankeschön!
    #105VerfasserJasy17 Sep. 07, 10:03
    Kommentar
    präpeln bedeutet "(vor allem etwas zu essen) zurechtmachen, anrichten", enthält oft auch die Komponente des Improvisierens ("quer durch den Gemüsegarten/Kühlschrank")
    mähren = trödeln, sich verzetteln

    auch typisch ostdeutsch ist das 'machen' im Sinne von "(hin)gehen"
    "mach'm mer 'nüber!" = Aufforderung zur Repblikflucht ;-)
    #106Verfasser Peter <de> (236455) 17 Sep. 07, 10:11
    Kommentar
    hey jasy...

    du komischerweise kenn ich einige wörter selbst garnicht, ich bin erst 22 und hab nich soviel mitgekriegt.
    nüschel=kopf
    latschen=schuhe
    schlübber=schlüpfer
    labern=reden
    konsum=supermarkt

    ach mir fällt im moment nüscht ein:o))

    lg
    #107VerfasserSilli17 Sep. 07, 10:28
    Kommentar
    aaah
    radschefummel=radiergummi
    kuli=kugelschreiber

    Die Welt die dreht sich um die eigne Achse und
    an der Kurbel dreht der Sachse:o))

    Wir Sachsen wir sind helle, das wees de ganze Welt und
    sind ma ma nich helle, da ham mer uns verstellt!!
    lg
    #108VerfasserSilli17 Sep. 07, 10:33
    Kommentar
    #109Verfasserew17 Sep. 07, 10:36
    Kommentar
    sozialistische Wartegemeinschaft - Schlange an Läden, Behörden ...
    wird übrigens immer noch benutzt.
    #110Verfassersimon17 Sep. 07, 11:52
    Kommentar
    OT @elfe #98
    hallo elfe, jaja, ich lebe noch :-) vielen Dank für den Kaffee (nun ist er zwar kalt, aber dann macht er ja bekanntlich schön) lese zwar schon noch ein bisschen beim LEO mit, aber mit posten ist nicht mehr so pralle: immer Stress hier ..
    Grüsse zurück in den Norden, auch an BettyBoo und den Zwerg, wenns die noch jibbt :-))
    #111Verfassersleipnir17 Sep. 07, 12:12
    Kommentar
    *schubs*

    Danke noch mal für die Einträge! Ist echt super interessant was ihr zu diesem Thema zu erzählen habt :-) Wenn ihr wollt, könnt ihr gerne auch ein paar nette Geschichten über eure Zeit im Osten der Republik erzählen - vor sowie nach dem Fall der Mauer.

    Habt weiterhin viel Spaß in diesem Faden :-)

    Liebe Grüße
    #112VerfasserJasy18 Sep. 07, 08:56
    Kommentar
    ..ich kann da vielleicht mit einer Geschichte aus meiner BGS-Zeit aufwarten.
    Ich bin nämlich vor langen Jahren an der Zonengrenze Streife gelaufen. Ganz besondere Aufmerksamkeit haben wir immer den DDR-Grenzaufklärern gewidmet, die zu entdecken und zu fotografieren einem ein besonderes Lob einbrachte (die GAK waren auf der bundesrepublikanischen Seite des Zaunes eingesetzt, diese Lümmel).
    Eines Tages, das war im Gebiet Ratzeburg (einsam und bewaldet), kam unser Streifenfüher von einer kurzen Patrouille zurück (..der Grenzraum...unendliche Weiten...) und meinte atemlos: da hinten sind mehrere GAK im Unterholz, schnell, Fotoausrüstung, zwei Mann mitkommen, Sleipnir: Wache am KFZ ! Jawoll! Ab die Post. Die drei verschwinden im Unterholz.
    Nach wenigen Minuten kommen die drei jedoch rennend und wild gestikulieren wieder zum Vorschein: Sleipnir, mach die Autotüren auf, schnell, schnell schnell !!!
    Und hinter den drei, was kommt da durch die Botanik gerannt? ---- Wildschweine!!
    Und die stolzen BGSler purzeln Hals über Kopf in den VW-Bus: "Schwein gehabt" ;-)
    #113Verfassersleipnir18 Sep. 07, 09:49
    Kommentar
    Ein für mich typischer Begriff ist "MALIMO". Dieser stand für eine Stoffart und setzte sich aus MAusersberger (der Erfinder der Webtechnik) und LIMbach-Oberfrohna (dem Ort des Betriebes der Herstellung) zusammen. Als Kind fand ich den immer schön bunt und farbenfroh. Heute würde ich sagen, nach dem ersten Waschen zipfelte alles ganz schön rum. War halt eine Frage der Qualität
    #114VerfasserNikita160918 Sep. 07, 10:00
    Kommentar
    Die Haelfte der Ausdruecke hier ist nichtmal richtig aus dem Osten! Habe nur die ersten 10 oder so Beitraege gelesen: wir gehen auch hinter und ich hatte als Kind ganz viele Nickis und Niethosen...... Muckefuck wird bei uns nur anders geschrieben.
    Bin aus Hessen....

    Sorry to be a party pooper
    #115Verfassersorry18 Sep. 07, 10:02
    Kommentar
    @Partypooper:
    Das liegt IMO daran, dass der Thread von einigen kindlichen Trollen gekapert wurde, die sich hier [mutmaßlich während des EDV-Unterrichts] über den Sprachgebrauch in ihrer Schulklasse austauschen, ohne auch nur eine Sekunde lang zu überlegen, ob auch nur eines der erwähnten Worte typisch "Ossi" sei.

    #116Verfasseryotix (271058) 18 Sep. 07, 10:43
    Kommentar
    @114 Einspruch!

    also MALIMO kommt zwar wirklich von Mauersberger Limbach-Oberfrohna, aber diese Stoffart wird nicht gewebt oder gewirkt.
    Kurt Mauersberger erfand eine völlig neue Technik. Zwar gibt es Kettfäden, aber diese werden nicht durch Schussfäden verbunden, sondern quas zusammengenäht, bzw. gesteppt. Dadurch ist diese tchnik sehr schnell und ermöglicht die Herstellung große Mengen an Stoff.
    Die Qualität hängt damit nur mittelbar zusammen, da spielt das Fadenmaterial eine große Rolle.
    Die klassischen Malimo-Tücher aus DDR Zeit haben aber heute noch ihre Berechtigung als Haushalttextilien, imho sind sie sehr stabile Betttücher, Geschirrtücher u.a.

    So, soviel dazu!
    #117VerfasserOberfrohnaerin18 Sep. 07, 10:45
    Kommentar
    @Sille # 108:

    Naja, Kuli für Kugelschreiber ist wirklich deutschlandweit verbreitet. Und für Radiergummi wurde hier (Schwarzwald) Ratzefummel gesagt, ist also nur eine Lautverschiebung. Gilt also nicht als ostdeutsch.
    #118Verfasser sani27 (237382) 18 Sep. 07, 11:02
    Kommentar
    Der Ratzefummelhat neuerdings eine Bedeutung hinzugewonnen. Er bezeichnet jetzt auch die überwiegend weiße Kleidung des Papstes. ;-)
    #119Verfasser lyri (236943) 18 Sep. 07, 11:08
    Kommentar
    @Oberfohnaerin
    Das war nicht der Kurt, sondern der Heinrich.

    Ich hab noch ganz viele MALIMO-Mehrzwecktücher von meiner Mutter geerbt. Ich find sie auch ganz toll als Geschirrtuch, Platzdeckchen, ..., schön bunt und trotzdem kochfest.

    Mir ist noch die Timur-Hilfe eingefallen. Da haben wir Schulkinder für hilfsbedürftige Rentner eingekauft, Kohlen geholt, usw. Natürlich nicht für lau, wie das eigentlich vorgesehen war.
    #120Verfasserfeldi18 Sep. 07, 12:10
    Kommentar
    @ sani27

    also wenn dann silli okey...
    und hier in münchen kennt keiner einen kuli also...wenn du alles besser weißt gib du doch ein paar wörter an...
    lg
    #121VerfasserSilli18 Sep. 07, 15:31
    Kommentar
    Aja und man sagt bei uns auch schwoofen gehen das heißt soviel wie tanzen:o))
    oder heißt das im schwarzwald genauso:o)) ???
    #122VerfasserSilli18 Sep. 07, 15:36
    Kommentar
    rekonstruieren für renovieren
    Kraftfahrer für einen menschen der im westen fahrer genannt wurde
    ein Raum vollkomfortwohung, für ein lausiges zimmer
    #123Verfassergr18 Sep. 07, 16:08
    Kommentar
    Echte DDR-Fachbegriffe sind natürlich auch der Ello und der Esser. Fast jeder kannte einen, der einen kannte, der eine Esserfeder in seinen Knicker eingebaut hatte. Und der Allrad-Ello war geländegängiger als der Allrad-W50.

    @Peter: Ja, aber ich werden mal ein Forschungsprojekt starten müssen, warum nerrschen hier auch "gehen" heißt. Ich find das nerrsch.
    #124VerfasserGerd (236410) 19 Sep. 07, 12:03
    Kommentar
    Also hier im Schwarzwald gibts bei uns in einem Jugendhaus den "Schwoof" als Bezeichnung für die Tanzveranstaltungen dort.

    z.B. Ferienanfangsschwoof, Faschingsschwoof

    Mag aber ne Eigenart des besagten Jugendhauses sein, vielleicht von Ossis infiltriert ;)
    #125VerfasserMr. Brightside (366445) 19 Sep. 07, 13:25
    Kommentar
    @Mr.Brightside
    Da muss ich ja fast mal in den schwarzwald kommen...:o))
    #126VerfasserSilli19 Sep. 07, 15:27
    Kommentar
    Ich kann mich noch gut an das

    Himmelmietzchen

    erinnern.

    Und hier gibt's das Rotkäppchen mal auf sächsisch. Sehr unterhaltsam.

    http://home.snafu.de/mcs/rot/rotk13.htm
    #127Verfasserloulou (238600) 19 Sep. 07, 16:31
    Kommentar
    Was ist ein Himmelmietzchen?
    Ist das ein Mohdschegiebchen?
    #128VerfasserRudi0519 Sep. 07, 17:11
    Kommentar
    Wenn ein Mohdschegiebchen ein Marienkäfer ist, dann ist das das gleich ;-).
    #129Verfasserloulou (238600) 19 Sep. 07, 17:18
    Kommentar
    Ich kenne nur Mudschekiebchen:-)

    Also einige von den schon genannten Sachen sagen mir auch gar nix, z.B. das mit dem Aktendingsbums - das wüsste ich als Ossi nicht.
    Man merkt auch, dass vieles sehr regional, also nicht unbedingt typisch (gesamt-)ostdeutsch ist.

    Ich würde auf jeden Fall noch mal den Eierkuchen und den Pfannkuchen betonen.
    Ansonsten kenne ich noch:
    - Schnongse, die im Magdeburger Raum aber schon wieder als Beulchen bekannt sind:-)
    - "mir" statt "wir" - z.B. "Mir gehn mal zum Konsum"
    - Konsum:-)
    - kleechen

    Gibt bestimmt noch mehr. Villeicht fällt mir später noch was ein.
    #130VerfasserHallenser Ossi19 Sep. 07, 19:04
    Kommentar
    Wobei der Konsum unbedingt ein kurzes U haben muß, also Konsumm.
    Zum Muhtschekiebchen kann ich anfügen, daß meines Wissen ein Kiebchen oder ein Kiewechen eine kleine Kuh sein dürfte (vgl. regionale Beleidigung "Arschkiebchen").
    Es gibt auch einige grammatische Eigenheiten, wobei ich nicht sicher bin, ob es das in anderen Dialekten nicht auch gibt. So gibt es scheinbar ein Relikt eines indogermaischen Falles, dessen Name mir grad nicht einfällt und der präzisere Aussagen ermöglicht als die Standardfälle.
    Beispiel: Bernd fragt Susi
    Im Schriftdeutsch ist diese Aussage nicht eindeutig, da ja je nach Betonung entweder Bernd Susi fragt oder Susi Bernd. Hier bei uns könnte man das eindeutig schreiben:
    Berndn fragt Susi
    oder
    Susi fragt Berndn
    Es ist immer Susi, die den Bernd fagt.
    Hier ist immer eindeutig, wer wen fragt.
    Man geht hier auch nicht zB "zur Oma" sondern immer "bei Oman" (langes A).
    #131VerfasserGerd (236410) 20 Sep. 07, 08:18
    Kommentar
    Nochmal zurück zum Eingangsbeitrag: "der Kunde" ist - wie ich gerade feststellte, KEIN Ostprodukt. Ich lese grad mal wieder "Emil und die Detektive" und da wird "Kunde" auch schon synonym für "Kerl/Typ" verwendet. Und das Buch ist von 1929 (hab extra geschaut)!!

    ;-)
    #132VerfasserBacon [de] (264333) 20 Sep. 07, 08:27
    Kommentar
    @Bacon: Danke für die Aufklärung :-) Kenne den Gebrauch von Kunde eben nur von Freunden aus Dresden, daher dachte ich das stammt auch von dort...

    OT: Weiß eigentlich jemand wie Dynamo Dresden grad so spielt (bzw. wie das letzte Spiel ausgegangen ist)? Hab zur Zeit leider keinen Kontakt mit den Leuten aus Dresden, deswegen frag ich euch ganz lieb :-))
    #133VerfasserJasy20 Sep. 07, 08:48
    Kommentar
    Wie kommt man am schnellsten nach Dresden??


    "steckst den Finger in den A.... und dresd´n......




    aus Bayern is.....
    #134VerfasserGuy20 Sep. 07, 09:40
    Kommentar
    Frag doch mal, woher Herr Kästner stammt...
    #135VerfasserPassion20 Sep. 07, 09:54
    Kommentar
    OT: Ein Satz mit Dresden (Dräsdn), Leipzg (Leibdssch) und Chemnitz (Gämnids). Dabei denke man an einen Schnurbart:

    Dräsden lings, dräsden rächds, bleibdssch gleich. Gämnidsd ooch nix. ;-)

    #136Verfasser lyri (236943) 20 Sep. 07, 09:57
    Kommentar
    Klar, aus Dresden - aber "Emil" spielt in *flötmodusein* Berlihin *flötmodusaus* ;-)

    Na gut, im engeren Sinne ist Berlin ja eigentlich auch Ost-Deutschland ... Darf man bloß den Berlinern nicht sagen ...
    #137VerfasserBacon [de] (264333) 20 Sep. 07, 09:58
    Kommentar
    @sleipnir #87, 111, 113
    Habe rein gar nichts zum Thema beizutragen, bin aber über die Erwähnung des Kaffee Melbers in Oberndorf gestolpert - sleipnir - zwei Leoniden in Oberndorf?? Das sollte man ja fast mal betrinken gehen... ;-)
    #138Verfasserthea, unplugged20 Sep. 07, 10:02
    Kommentar
    Guten Morgen liebe Leo's :-)

    Ich hoffe ihr hattet alle ein schönes Wochenende! Vielen Dank für die netten Beiträge :-)

    Der Grund warum ich heute schreibe ist, dass meine beste Freundin nächste Woche nach Dresden fährt. Was sollte sie eurer Meinung dort unbedingt gesehen haben?

    Liebe Grüße
    #139VerfasserJasy24 Sep. 07, 06:30
    Kommentar
    @thea
    auch aus der Gegend ?!? :-))
    bin zwar nicht aus Oberndorf aber nicht allzu weit weg; VS.
    Kenne Cafe Melber vom vorbeibrausen...
    Können es ja mal antesten ??
    lg ;-)

    #140Verfassersleipnir24 Sep. 07, 06:44
    Kommentar
    .. sleipnir .. gute ideee .. udn soll i von den fischkoepfen mal loskommen .. bin i mit dabei *gg*
    #141Verfasser la.ktho (236390) 24 Sep. 07, 07:33
    Kommentar
    Servus la.ktho ;-))
    wie gefällt´s dir an der Waterkant ?? Schon friesische Bohensuppe probiert ?? *fg*
    #142Verfassersleipnir24 Sep. 07, 07:39
    Kommentar
    ...*der Bohensuppe noch ein "n" spendier*..
    #143Verfassersleip24 Sep. 07, 07:40
    Kommentar
    .. schon labskaus hat mich davon ueberzeugt .. dass die franzosen ganz europa besetzten .. bis auf den friesischen norden! *gg* .. und ob in deiner bohnensuppe ueberhaupt bohnen sind .. ich will gar net wissen! *sfg*
    #144Verfasser la.ktho (236390) 24 Sep. 07, 07:53
    Kommentar
    sleip: Bin sogar noch näher am Melber dran als du: wohne in Beffendorf :-))
    Drin war ich aber zu meiner Schande noch nie, immer nur dran vorbei. Aber meine Hochzeitstorte für kommenden Samstag wird dort gebacken, wenn die gut ist, dann geh ich auch mal hin - kannst dich ja rühren, wenn du magst: electa_tuebingen beim deutschen web. Bin aber nur wochenends dort, weil unter der Woche in Frankreich.
    lala: Wenn du auch kommst, wirst du nicht um die Frage rumkommen, warum du lala la:ktho heisst und ständig ... Dinge ... und so weiter! ;-)
    Gruss!
    #145Verfasserthea; noch unplugged24 Sep. 07, 08:35
    Kommentar
    .. wie bei jeder guten *zensiert* ist das mit dem kommen so eine sache ..
    ich befidne mich gerade sehr weit noerdlich .. noch weiter als damals .. damals als ich mit dem sleipnir in VS unterwegs war .. daher muss i mal sehen .. wann und wie .. kann aber leider eben noch a weng dauern *gg*

    merke .. ein zettel vergisst nie fragen .. maximal der besitzer den zettel *gg*
    #146Verfasser la.ktho (236390) 24 Sep. 07, 08:40
    Kommentar
    btw: Maenner .. aeh .. DU heriratest? *Damn* :o)
    #147Verfasser la.ktho (236390) 24 Sep. 07, 08:42
    Kommentar
    ..Beffe ist ja gleich ums Eck.. Vielleicht warten wir mal die Verprobung deiner Hochzeitstorte ab, ob das Melber überhaupt Leoniden-tauglich ist. Ich mail dir mal. Lala können wir nur mitnehmen, wenn der aus seinem Käfig darf, das geht nur zu bestimmten Mondphasen ;-)
    gell, lala...?
    @Jasy: nicht böse sein, dass wir gerade deinen Faden etwas kapern ;-))
    #148Verfassersleipnir24 Sep. 07, 08:54
    Kommentar
    Da sich zum Thema Dresden noch keiner geäußert hat, mach ich das jetzt mal. Insider-Tips kann ich nicht geben, aber die üblichen Sehenswürdigkeiten kenne ich schon. Da wären also die Frauenkirche, der Zwinger, die Brühlschen Terassen, die Gemäldegalerie, die Münzgasse mit Restaurants und Cafes. Außerdem das Schloss mit dem Grünen Gewölbe und die Semperoper. Ich glaub aber, für beide braucht man Eintrittskarten, und ich weiß nicht, ob das vielleicht etwas kurzfristig ist bis zum Wochenende. Man kann auch eine Stadtrundfahrt machen und an den interessanten Stellen aussteigen. Bei gutem Wetter ist eine Fahrradtaxi-Fahrt auch lustig. Immer wieder schön ist eine Fahrt mit dem Raddampfer bis in die Sächs. Schweiz. Die dauert aber doch ziemlich lange. Dann wäre noch das Blaue Wunder (Loschwitzer Brücke) und gleich daneben die Seilbahn zum Weißen Hirsch. Wenn man etwas mehr Zeit hat, kann man auch mal einen Tag in der Sächsischen Schweiz wandern, z.B. zur Bastei oder zur Festung Königsstein. In Dresden selbst gibts natürlich noch jede Menge Museen. Davon kenne ich nur das Verkehrsmuseum und das Hygienemuseum. Ersteres hat meinen Sohn total begeistert, letzteres mich selbst. Ist aber Geschmackssache.
    Soviel erstmal, vielleicht fällt mir später noch was ein.
    #149Verfasserfeldi24 Sep. 07, 09:24
    Kommentar
    @ Silli: Entschuldige für den Tippfehler, ich wollte dir nicht auf den Schlipps treten. Außerdem finde ich es nicht nett, dass du mir unterstellst "alles besser zu wissen" und doch gefälligst selbst mal ein paar Wörter beizusteuern. Ich wollte nur etwas berichtigen, da wir hier ja ostdeutsche Wörter suchen und der Kuli (und auch schwoofen) ganz sicher nicht rein-ostdeutsch ist, da wir Kuli schon in der Schule (frühe 80er) verwendet haben, wo Ost-West noch gar kein Thema war. Es soll ja ein Faden für typisch Ostdeutsches sein, da ist es doch bestimmt schön, wenn ein netter Austausch stattfindet.

    Wörter, die ich beigesteuert habe, findest du in
    # 44, 45, 63, 64, 88, 118, und entschuldige, dass mir im Moment nicht mehr einfällt.
    #150Verfasser sani27 (237382) 24 Sep. 07, 10:53
    Kommentar
    Hallo Jasy,

    hier noch ein paar Tipps für Deine Freundin für ihren Besuch in Dresden:
    Die ganzen üblichen Touristenanlaufpunkte wurden ja schon genannt. Einer meiner Lieblingspunkte in bzw. in der Nähe von Dresden ist die Spitzhausaussicht bei Radebeul. Von dort aus hat man bei schönem Wetter einen phantastischen Blick über Dresden hinweg bis hinein ins Elbsandsteingebirge. Auch im Dunkeln lohnt sich die Fahrt oder der Aufstieg durch die Weinberge, denn auch da ist der Ausblick sehr beeindruckend. Ebenfalls lohnenswert ist ein Besuch der Schlösser im Umfeld von Dresden, wie z.B. Moritzburg oder Pillnitz. Im Pillnitzer Schloss war ich selbst erst vor 2 Wochen. Sehr zu empfehlen ist da eine Parkführung. Als Anlaufpunkt in der Sächsischen Schweiz hätte ich den Gammrig bei Waltersdorf beizusteuern. Abseits vom Touristenstrom bietet der eine (wie ich finde) eindrucksvollere Aussicht als Bastei oder Königstein. Zum Wandern eignet sich das Schrammsteingebiet in der Kernzone des Nationalparks. Es gibt da -zig Wanderwege durch Schluchten, enge Stiegen über Leitern und unzählige Aussichtspunkte über das Elbsandsteingebirge. Ebenfalls zur Kernzone des Nationalparks gehörend ist die Obere Schleuse bei Hinterhermsdorf. Bei einer Wanderung da steigt man erst ins Kirnitzschtal hinab und erreicht dann einen angestauten Bereich der Kirnitzsch. Man hat dort die Möglichkeit ein Stück mit dem Kahn zu fahren oder parallel zum Flußverlauf einem schmalen Pfad zu folgen. Durch einen engen Felsspalt führt eine Eisenleiter dann wieder aus dem Tal heraus (es gibt aber auch noch einen zweiten, bequemen Aufstieg). Man kann dem Verlauf der Kirnitzsch allerdings auch auf dem Flößersteig (die Kirnitzsch wurde früher zum Flößen genutzt) bis nach Bad Schandau folgen. Man kommt da vorbei an alten Sägemühlen, Bachwiesen und ein Stück des Kirnitzschtales kann man sogar mit einer historischen Straßenbahn fahren (Lichtenhainer Wasserfall bis Bad Schandau)

    Inwieweit sind Ausgehtipps für Dresden gewünscht? (da wäre der Musikgeschmack Deiner Freundin interessant) Allgemein empfehle ich die Neustadt mit zahlreichen Bars, Kneipen und Clubs.
    #151Verfasserelectronaut (ausgestöpselt)24 Sep. 07, 11:51
    Kommentar
    Hallo,

    Habe alles gelesen und ich muss auch mal was dazu sagen.

    -Himmelmietschen ist Himmelschlüssel (Blume mit gelben Blüten)
    -Pimpaum kenne ich unter pappelstöcker oder 3km weiter pumpelbüsche. Ich glaube da hat jedes Dorf sein eigenen Begriff (Löwenzahn)
    -Kosmonaut kommt von den Russen weil es dort der Kosmos (Weltraum) ist genauso wie es in China der Tyconaut (glaube ich) ist.
    -Polylux (Viel Licht) finde ich natürlich besser als overhead projector
    -Und einmal zu den Uhrzeiten. Im Osten und im Süden reden die Leute richtig!!!!!!

    *14:15 Uhr ist viertel drei (ein viertel von 3 Uhr) und nicht viertel nach 2
    (esst ihr einen viertel Kuchen oder einen viertel nach Kuchen)
    Besser noch!!!!!!!!!!!!!
    *14:45 Uhr ist dreiviertel drei und nicht viertel vor 3
    (esst ihr einen dreiviertel Kuchen oder „einen viertel vor Kuchen“ hört sich doch blöde an oder???)
    ((man könnte ja auch viertel nach halb 3 sagen dann kommt keiner mehr klar ;-))

    Preisfrage zum Schluss: Was ist ein bumper??? (habe ich von einem Leipziger gehört)
    #152VerfasserDarud24 Sep. 07, 13:49
    Kommentar
    Ich kenne "Bumpern" als Ausdruck für Hosen.
    #153Verfasserelectronaut (ausgestöpselt)24 Sep. 07, 13:56
    Kommentar
    Der Typ meite es sei ein Schlüpfer.
    Also lagst du mit Hose schon gar nicht verkehrt.
    #154VerfasserDarud24 Sep. 07, 14:06
    Kommentar
    Hallo Darud #152: Das mit den Zeiten ist bei uns in Schwaben auch so - also nicht nur typisch ostdeutsch...


    @sleipnir: Bitte in der Mail im Betreff "Cafe Melber Oberndorf" schreiben, sonst landets womöglich im SPAM-Ordner, der bei mir unbesehen gelöscht wird... ;-)

    @all: Sorry für die Fadenusurpation!
    #155Verfasserthea (238237) 24 Sep. 07, 14:22
    Kommentar
    @thea
    ok, ich mail dir in den kommenden Tagen mal
    @Thread: schönen FA schon mal :-))

    #156Verfassersleipnir24 Sep. 07, 14:25
    Kommentar
    Hallo, thea,
    Hallo Darud #152: Das mit den Zeiten ist bei uns in Schwaben auch so - also nicht nur typisch ostdeutsch...
     
    Ich bin mal so nett & versetz dich mal als Schwäbin auch in den Süden ;-), denn
    -Und einmal zu den Uhrzeiten. Im Osten und im Süden reden die Leute richtig!!!!!! , aber @Darud, viertel drei für 14:15 ist in meinem Süden gänzlich ungebräuchlich & wird eigentlich nur von schlesischen & pommerschen Zwangseinwanderern intern benutzt. Ich selbst kannte es von meiner schlesischen Oma.
    Halb& dreiviertel sind dagegen usus.
    #157Verfasser jo-SR (238182) 24 Sep. 07, 14:45
    Kommentar
    @thea ich dachte das Schwabenländle liegt im Süden.
    Ich wohne zur Zeit auch dort.

    @jo-SR Ihr sagt dreiviertel aber nicht viertel ist doch irgenwie auch ein Wiederspruch.
    Bestimmt habt Ihr euch an den Norden und an die Mitte angepasst weil GUNDSÄTZLICH nachgefragt wird viertel vor oder viertel nach.?!.
    #158VerfasserDarud (319643) 24 Sep. 07, 15:10
    Kommentar
    Guten Morgen ihr Lieben :-)

    vielen Dank für die tollen Tipps für den Besuch in Dresden *g*

    Zu meiner Freundin: sie ist 20 Jahre jung, wird eine Woche dort sein und hört am liebsten House und R'n'B. Ausgehtipps sind herzlich willkommen (danke der Nachfrage elektronaut :-))

    re Faden kapern: Das ist völlig in Ordnung. Wäre natürlich schon schön, wenn die Beiträge auch was mit dem Fadentitel bzw. mit Ostdeutschland zu tun haben, aber wenn nicht - hauptsache ihr habt Spaß hier. Das ist mir das wichtigste!

    Wünsche euch allen einen angenehmen Start in den Tag!

    Liebe Grüße

    #159VerfasserJasy25 Sep. 07, 07:06
    Kommentar
    Ach ja: Das war jetzt schön. Feiner Faden das!

    hab noch n paar Namen: Rene (vier Mal in meiner Schulklasse), Sylvana, Bianka

    In und um meine Heimatstadt Torgau bei Leipzig wird das Adverb "früh" als Substantiv verwendet: "Am nächsten Früh...".
    Meine Mutter geht auch "in den Briefkasten" und "auf das Regal". Das stelle man sich mal bildlich vor :-)
    Und sie hängt "die Waschmaschine auf". Jaja, sie ist war klein, aber ziemlich drahtig.

    Noch nirgendwo anders habe ich einen Ausdruck der Nachbarin meiner Mutter gehört, nämlich: "Das bin ich nicht gewohne". Keine Ahnung, woher das ist
    ----
    Dresden:
    Glaub ich für mich die schönste deutsche Stadt, in der ich noch nicht gewohnt habe.
    Tip fürs Ausgehen: Dresden Neustadt. Jede Menge Kunst und Musiker, Kneipen, alles sehr speziell. Jedenfalls noch vor ein paar Jahren. Kann sie ja mal antesten. Die haben da auch ein Stadtmagazin. Liegt in jeder Kneipe rum. Wie das 030 hier in Berlin. Da sollte sie finden, was sie sucht. Und viel Spaß.
    #160VerfasserSenusret (292596) 25 Sep. 07, 08:20
    Kommentar
    @ Senusret: "Am nächsten Früh ..." - das ist dann auf jeden Fall "frühs" :-) Kennst du das auch?
    #161VerfasserAndiH (335362) 25 Sep. 07, 08:33
    Kommentar
    @AndiH:

    Klar :-) Wobei das ja schon fast wieder klassisch ist. Schöner Genitivus temporis ;-)

    Apropos: Da gibts doch noch was mein Griechisch-Lehrer den "thüringisch-angelsächsischen Dativus Possessivus" nannte.
    "Ist das Buch dir?-
    Ja, das Buch ist mir."

    Aber den gibts auch in ein paar Gegenden im Westen, hab ich mir sagen lassen.
    #162VerfasserSenusret (292596) 25 Sep. 07, 08:40
    Kommentar
    Hallo Jasy,

    House und R´n´B sind so gar nicht meine Richtung, da wird´s mit Tipps schwer. In der Neustadt, Industriegebiet Strasse E, sind am Wochenende immer verschiedene Parties. Ich glaube, da ist für jeden Geschmack was dabei. Die richtige Party findet sie, wie Senusret schon sagte, in einem der Stadtmagazine. Neben dem kostenlosen gibt es noch das SAX im Zeitschriftenhandel. Jeden Donnerstag erscheint die Ausgabe der Tageszeitung, Sächsische Zeitung, mit einer eingelegten Sonderzeitung namens "PluSZ". Da findet man für die laufende Woche (Zeitraum Donnerstag bis Mittwoch) alle Termine für Discos, Parties, Konzerte, Theater, Sonderaustellungen, Kino, etc.

    Mir ist noch ein Tipp für die Neustadt eingefallen. Deine Freundin sollte unbedingt einen Abstecher in die Kunsthofpassage machen. Das sind mehrere kleine Hinterhöfe mit Läden und Kneipen. Besonders schön wenn es regnet ist da eine Wand mit einer ungewöhnlichen Anordnung von Dachrinnen und Fallrohren... die Leute stehen da immer wieder staunend davor.
    #163Verfasserelectronaut (ausgestöpselt)25 Sep. 07, 11:49
    Kommentar
    @ Senusret (# 162): Davor könnte man aber erstmal fragen:

    "Wem sein Buch iss'n das?"
    #164VerfasserAndiH (335362) 25 Sep. 07, 12:09
    Kommentar
    @AnidH
    Genau, "wem seins" ist besonders toll. Wobei mir das ehrlich gesagt lieber ist, als die ausgedehnten falschen "..., wo..." Nebensätze andernorts.
    #165VerfasserSenusret (292596) 25 Sep. 07, 12:23
    Kommentar
    Gab es im Faden schon die Rauhfutter fressende Grossvieheinheit?
    #166VerfasserHans25 Sep. 07, 12:58
    Kommentar
    Grossvieheinheit ist aber ein gängiger gesamtdeutscher Terminus aus der Fachsprache der Diplomingenieure für Ackerbau & Viehzucht.
    #167Verfasser jo-SR (238182) 25 Sep. 07, 13:17
    Kommentar
    Meine Uroma (aus der Gegend um Leipzig) sagte immer "meine Gutste"
    #168Verfasser sani27 (237382) 25 Sep. 07, 13:29
    Kommentar
    Mir fällt im sächsischen noch der Begriff

    Hütsche = Fußbank
    Schmieche = Meterstab
    Stieche = Klappbox

    ein. Die Anfangszeit mir meiner sächsischen Frau - und schlimmer: ihrem Vater - war von Missverständnissen überhäuft :-)
    #169VerfasserGaspode26 Sep. 07, 08:32
    Kommentar
    Mein Bekannter aus dem Osten sagt immer: "ich muss umlenken", wenn er wenden will.
    #170VerfasserBücherwurm26 Sep. 07, 09:48
    Kommentar
    Vielen Dank an alle für die tollen Vorschläge bezüglich Dresden (meine Freundin freut sich schon tierisch darauf einige davon zu besuchen :-)

    Hab vor kurzem gehört, dass "Ossis" einen "Wessi" daran erkennen, wenn der "Wessi" in einem Satz "wo" verwendet. Zum Beispiel: Hast du das Bild gemalt wo da hängt? (Ich weiß der Satz ist grammatikalisch falsch, aber ich höre sowas im schwäbischen Raum leider öfter...:-)
    Stimmt das (ich meine natürlich den ersten Satz *g*)?
    #171VerfasserJasy26 Sep. 07, 10:03
    Kommentar
    Roster für (Rost-)bratwurst
    #172Verfasserpausello (301465) 26 Sep. 07, 10:36
    Kommentar
    PS: Roster sagt mein Kumpel aus Chemnitz, nö wuoar :-)
    #173Verfasserpausello (301465) 26 Sep. 07, 10:45
    Kommentar
    Roster sagt man meines Wissens in Ostthüringen, hier in Mitte und auch im Süden sind es einfach Bratwürste. Und Bratwürste ->brät<- man natürlich auf dem ->Rost<-, ich bemerke mit Grimm, daß hier der fremdländische Ausdruck "grillen", natürlich auf einem "Grill" (grusel), zunehmend um sich greift. Da könnt ich blöd werden.
    #174VerfasserGerd (236410) 26 Sep. 07, 11:18
    Kommentar
    Offenbar haben die Pfeile eine Formatfunktion, daher rege ich mich hier nochmal sauber formatiert auf:
    Roster sagt man meines Wissens in Ostthüringen, hier in Mitte und auch im Süden sind es einfach Bratwürste. Und Bratwürste "brät" man natürlich auf dem "Rost", ich bemerke mit Grimm, daß hier der fremdländische Ausdruck "grillen", natürlich auf einem "Grill" (grusel), zunehmend um sich greift. Da könnt ich blöd werden.
    So.
    #175VerfasserGerd (236410) 26 Sep. 07, 11:20
    Kommentar
    Also hier bei uns (Westsachsen)werden die Roster mitlerweile auch gegrillt. Noch vor einigen Jahren wurden sie gerostert. Zu Weihnachten gibt es bei uns traditionell Roster mit Sauerkraut. Die werden aber dann natürlich in der Pfanne gebraten und nicht gerostert.
    Zum Thema Weihnachten. Im Osten kommt am 6. Dezember der Nikolaus und legt eine Kleinigkeit in die geputzten Schuhe. Am Heiligabend kommt dann der Weihnachtsmann mit den großen Geschenken. Vom Christkind hab ich als Kind hier nichts gewusst. Und der Nikolaus war einfach der Gehilfe vom Weihnachtsmann, der schon mal ein kleines Geschenk gebracht hat, damit das Warten auf Weihnachten nicht so schwer fiel.
    #176Verfasserfeldi26 Sep. 07, 11:43
    Kommentar
    @ gerd (# 175): Auch in Ostthüringen heißt es "Bratwurst" oder allenfalls "Rostbratwurst", aber bitte bitte (!!!) nicht (!!!) Roster.
    Und für alle, die "Grillgut" grillen wollen, die sollen das bitteschön auch tun. Hier in Thüringen werden Würste oder Brätel gebraten, und zwar auf dem Rost!
    Ein Grill ist eine Vorrichtung, bei der sich das Grillgut (z.B. ein Broiler) auf einem Spieß dreht. Diese Funktionalität konnte ich bei einem Thüringer Rost bisher noch nicht erkennen. So!
    #177VerfasserAndiH (335362) 26 Sep. 07, 12:03
    Kommentar
    @Jasy (Kommentar 171)
    Das kann ich nicht bestätigen, da in Südwestthüringen dieses Sprachkonstrukt ebenfalls im Dialekt existiert. Mir ist allerdings aufgefallen, das Personen, die ihren Dialekt richtig beherrschen, im Hochdeutschen diesen Fehler nur sehr selten machen. Diejenigen, die jedoch nie an den Dialekt richtig herangeführt wurden, da man der Meinung war, dass das die schulischen Leistungen behindern würde, verwenden eher im Hochdeutschen "wo" als Relativpronomen.
    #178Verfasserbunzel26 Sep. 07, 12:36
    Kommentar
    Mal ein paar Sachen an die ich mich erinnere (bin aus Sachsen-Anhalt)
    Rummel haben wir immer für Kirmes gesagt
    Schrippe ist ein Brötchen
    Pfannkuchen verstehen wir als Berliner, teilweise aber auch als Eierkuchen (je nach Kontext) - hier im Bistro (bin jetzt in NRW) hat man mich ungläubig angeschaut als ich einen Pfannkuchen wollte)
    Broiler ist natürlich ein halbes Hähnchen
    Drops waren eine bestimmte Sorte Bonbons
    Gell als eine Art Betonung kenne ich von Bekannten aus Thüringen

    Das fällt mir so auf die Schnelle ein
    #179Verfasseranodien (unplugged)26 Sep. 07, 14:10
    Kommentar
    Wurde die Bückware schon genannt?
    #180VerfasserHermann26 Sep. 07, 20:12
    Kommentar
    *schubs*

    @Hermann: nein noch nicht. Was heißt es denn? :-)
    #181VerfasserJasy16 Okt. 07, 08:01
    Kommentar
    @ Jasy (# 181): Ich bin zwar nicht Hermann, aber ich beantworte es dir mal:
    "Bückware" waren begehrte Artikel, die in der DDR (wenn überhaupt) nur in begrenzter Menge und/oder zu bestimmten Zeiten zur Verfügung standen. Diese lagen also nicht etwa offen in den Verkaufsregalen, sondern vor neugierigen Kundenblicken geschützt unter dem Ladentisch.
    Wenn man nun die Verkäuferin gut kannte oder dieser vor vier Jahren mal einen Trabant-Auspuff besorgt hatte, konnte sie sich also unter ihre Verkaufstheke BÜCKEN und die BÜCKWARE in Papier eingewickelt an ausgewählte Kunden überreichen.
    #182VerfasserAndiH (335362) 16 Okt. 07, 08:20
    Kommentar
    Bongsel ist ein Bonbon

    In Dresden sagen wir außerdem nicht ja und nein, sondern "nu" (langels n, kurzes u!) und "nee"
    anstelle von "nu" kann mann auch "nu nu" sagen (weniger gebräuchlich).


    Wenn ich abends weggehe (Disco), dann sagt meine Mutter manchmal zu mir: "gehst de schon wieder off de Rautze?"

    ansonsten kam mir vieles sehr bekannt vor, vorallem auch polylux, schmiege und aktendulli.


    mfg Markus aus Dresden
    PS: Is Umlenken etwa keine normale Aussage im Westen? Das sagt hier wirklich jeder! :-D



    #183VerfasserMarkus@Saxony16 Okt. 07, 09:21
    Kommentar
    @AndiH: Vielen Dank für die Erklärung :-))

    Kennst du noch mehr Wörter?

    Oder gibt es vielleicht irgendwelche netten Geschichten aus der DDR-Zeit? *garnichtneugierigsei* ;-)

    Viele liebe Grüße
    #184VerfasserJasy16 Okt. 07, 09:22
    Kommentar
    @Saxonian Markus: Nun muss man vielleicht dazu sagen, dass u und o fast wie ü bzw. ö klingen. Also Nü, nü, nü. Beim ledsden Dön ünseres Schdåådsrådsvöorrsidsenden wår es viorrdsehn Ühorr. ;-)

    Schön ist auch immer wieder, wenn unser "säggsischer" Kollege nach Toner fragt. Ich bin dann immer geneigt, beim Türken anzurufen. ;-)

    Ich lieeebe diesen Dialekt.
    #185Verfasser lyri (236943) 16 Okt. 07, 09:36
    Kommentar
    @lyri: ich auch :-)))

    Deswegen hab ich den Faden auch wieder hochgeschubst.

    Meeeehr davon *ggg*
    #186VerfasserJasy16 Okt. 07, 09:47
    Kommentar
    @ Jasy (# 184 / 186): Was möchtest du denn genau wissen?
    #187VerfasserAndiH (335362) 16 Okt. 07, 12:10
    Kommentar
    @ Jasy: Wußtest du z.B., daß es in Sachsen nur ein einziges Wort mit "K" gibt (also nicht Goffee un Guchn)?



    KARASCHE !!!
    #188VerfasserAndiH (335362) 16 Okt. 07, 12:18
    Kommentar
    Liebe Forengenossen!

    Dies ist mein erster Beitrag und ich habe mich eig. auch nur aus Zufall angemeldet - und bin dann diesen Thread gestoßen.
    Ich weiß nicht, wann ich zuletzt so oft Tränengelacht habe.
    Als Exilossi (20, aus dem Raum Zwickau) kann ich vielleicht noch etwas dazu beisteuern:

    "Hah" - Als Bejahung einer Frage
    Bsp: "Warste schon in der Kaufhalle?" - "Hah."
    Die Betonung liegt auf dem langezogen A.

    "leiern" - weinen, heulen
    "vorhinsten" - vorhin
    "blägen" - schreien
    "Kinner" - Kinder
    "Gung" - Sohn, Junge
    "euja" - kann man am ehesten mit "Doch" übersetzen
    Bsp: "Du hast kene zweh Kinner, odr?" - "Na, euja"
    Meine Oma plegt immer zu "Schublade", "Schub" zu sagen und Sätze wie: "Es hat noch Kuchen da, werde möchte.." (Es gibt noch Kuchen, falls jemand möchte)

    Mehr fällt mir im Moment nicht ein,
    Ich möchte nochmal allen Danken, die an diesem Thread mitwirken. :)

    Tschüssi,

    David (<- Zufall?)<br/>





    #189VerfasserDaveh (37992) 17 Okt. 07, 01:55
    Kommentar
    @lyri: Das mit dem ö und ü ist bei uns nicht so verbreitet, habe ich so das gefühl, aber sonst tun wir die Laute auch verändern. Es gibt halt auch immer verschiedene Ausprägungen von Akzenten. Wenn ich will kann ich das auch ein bisschen überspitzen und manche sächsiche Wörter verstehe ich zwar, würde ich aber nie verwenden (z.B. "ei verbibsch" hab ich noch niemand sagen hören)


    Ein paar allgemeime Grundregeln für's sächsiche Sprechen (Das gilt jetzt für Alltag ohne Übertreibung):

    1. die Silbe "ei" wird ein bisschen wie doppel "ee" gesprochen ("Hast'e mal eene Zigredde?")

    2. "au" wird oft (nicht immer) wie doppel "oo" gesprochen ("Ich komm ooch mit...", aber:" ... ins Autohaus" oder "Das gloobste doch alleene ni!")

    3. "g" wird meistens wie "ch" ("hrrr"-Laut) gesprochen (Auge = Oohrrre) ("Mach den Oochen off und guck's dir an!")

    4. k --> g ("Kannste nimma rüber gommen?" = "Kannst du nicht mal rüber kommen?")

    5. mehr fallen mir grad nicht ein, aber es gibt sicher noch mehr.

    Anhand dieser Grundregeln kann man vielleicht auch durch revers engineering das meiste Sächsisch-->Deutsch übersetzen
    #190VerfasserMarkus [dd.sn.de.eu] (378991) 17 Okt. 07, 09:04
    Kommentar
    5. ach ja, ganz wichtig: Alles mögliche zusammen ziehen was geht und manchmal endungen weglassen (Endung "en" wird zu "n"):

    "Kannst du mal meinen...?" --> "Ganste ma mein' ...?"


    6. und alles ein bisschen "breittreten" und "weich machen" (t->d, k->g, p->b, ck->g; Endungen: er->ar, en->n)

    Beispiele: Bolizei (Polizei), paggn (packen), Goffar (Koffer), Daschnduch (Taschentuch)


    mfg Markus@Saxony alias
    #191VerfasserMarkus [dd.sn.de.eu] (378991) 17 Okt. 07, 09:23
    Kommentar
    Bei uns am Mittelpunkt Dlands wird auch noch "auf spelle gegangen" und ich glaube die Leipziger "schütteln am Niggelbaum" bzw kurz "niggeln" rum.
    #192VerfasserEC09 Nov. 07, 20:25
    Kommentar
    Hier noch ein kleiner Nachtrag. In der Vogtei(ehr mit a als mit e gesprochen) sagt man auch noch Eierschaffenkuchen anstatt Eierkuchen.
    #193VerfasserEC09 Nov. 07, 20:27
    Kommentar
    auf "Platte" wohnen
    #194VerfasserWirrkopf09 Nov. 07, 20:36
    Kommentar
    Als Bundesbürger mit innerdeutscher Migrationsbiografie kann ich auch noch was beisteuern: Mir sind hier(Lausitz)an sprachlichen Besonderheiten aufgefallen:

    Das schon erwähnte "hinter gehen" oder auch "hinter schaffen"
    Das steht auf der Packung "oben" = drauf, aber nicht notwendig auf der Oberseite
    abgehoften (z.B. mit Hilfe des erwähnten Aktendullis)
    ich habe das Licht ausgeschalten (jawohl, mit "n" am Ende
    "die Frau", wenn "meine Frau" gemeint ist

    Auch mit der Grammatik haben sie es hier nicht so: "Ich geh mit die Kinder in den Garten." Ich frage mich immer: Ist das nun Dialekt, oder bloß falsch?

    Und sind bei den Namen schon Ronny, Dave, Steven und Madleen erwähnt worden? Die Davids werden hier übrigens "Dävid" ausgesprochen, mit A habe ich noch keinen getroffen.

    Und über das Jägerschnitzel kann wohl jeder Wessi seine Geschichte erzählen...
    #195VerfasserIch10 Nov. 07, 19:35
    Kommentar
    Nuoah, das "mit die Kinner in'n Garten gehn" is typsch ostdeutsch, meine Familie väterlicherseits, die allesamt aus'm Raum Zwicke komm, hör ich das sehr sehr oft sagen und mich gruselt's dabei.
    Ich selbst komm aus dem östlichsten Teil Deutschlands und bei uns wird eigentlisch üborwiegend hochdeutsch geredt, bis auf das mit "ooch" und "eene" und so.
    Ich finds immer ganz lustsch wie de Münchner guggn wenn ich mal aus Langeweile richtig "los-sächsel", denn dursch mein Babba kann ich ooch a bissl Sächsch rädn. So, wer hior nüscht vorstand' hat, der is n eschtor Wessie :)
    #196VerfasserAlex12 Nov. 07, 21:39
    Kommentar
    # 187: mich interessiert so einiges zu diesem Thema *g*. Eben typisch "ostdeutsche" Wörter (bitte mit Erklärung :-)), aber fast noch lieber würde ich so die Geschichten hören, die ihr während der Zeit der Mauer erlebt habt (lustige Begebenheiten, z.B. während Grenzkontrollen, oder so)

    Hab schon in der Schule alles zu diesem Thema verschlungen und jetzt würde ich gern was von den Leuten erfahren, die direkt dabei waren.

    Bedanke mich an dieser Stelle noch mal bei allen für die Offenheit und die netten Beiträge :-)

    Und habt ihr den 09.11. gefeiert?

    #197VerfasserJasy13 Nov. 07, 08:26
    Kommentar
    @jasy: Es gibt schon ein paar "lustige" Geschichten, die aber zur damaligen Zeit ziemlich ernst genommen wurden.

    Auf der Transit-Strecke ein Panne zu haben (als Berliner) war so ziemlich das Schlimmste, weil das Abschleppen war teuer.
    Wenden und zurück fahren, weil man etwas vergessen hatte ging nur dann, wenn man sich vorher mittels der Volkspolizei quasi angemeldet hatte. Finde mal einen Polizisten, wenn Du ihn dringend brauchst.
    Und wer zu schnell fuhr, war halt selber schuld. 3 Kontrollen auf nur wenigen Km war am Schluß 1989 normal, und der Gegenverkehr wurde auch kontrolliert. Falsche Nutzung der Lichtzeichenanlage - Lichthupe - kostete auch mal schnell 20 DM.
    Mit einem neuen Ausweis dauerten die Grenzkontrollen min. 20 min. länger; Tiere mußten dem Amtstierarzt vorgestellt werden (Kosten: ~ 20 DM/Tier).
    Ohne Mobiltelefone wurde in der Regel nach erfolgter Durchquerung vom nächsten Rastplatz (Hirschberg, Helmstedt) zu Hause angerufen um mitzuteilen, das man es wiedermal ohne Probleme geschafft hätte. Vor der Einreise rief man auch an ("Wir sind in Helmstedt und fahren jetzt rein.")
    Und das war nur der Transit von und nach West-Berlin.

    Als West-Berliner in die DDR als Tourist oder zu Verwandten einzureisen erforderte eine gute Planung. Min. 1 Woche vor der Einreise mußte man in 3 oder 4 Büros die Einreiseerlaubnis beantragen, und dies bei Leuten, die keinerlei Gefühle zeigten (110%ige "Genossen"). Nach ein paar tagen konnte man dann das Visum abholen.
    Vor der Einreise mußte genauestens aufgeschrieben werden, welche Dinge man in die DDR einführte. Zeitungen und Kataloge haben wir "geschmuggelt", weil die Einfuhr verboten war. Nach einer sehr genauen Passkontrolle ("machen sie mal das Ohr frei") wurde dann der Zwangsumtausch von 25 DM pro Tag und Person entrichtet.
    Als Besucher war es ziemlich schwer 25 Mark der DDR an einem Tag auszugeben; als Beispiele u.a. Essen im Restaurant 7 Mark, ein Bier 0,5 und die Strassenbahnkarte 0,20.
    Das Einreisevisum galt nur für den/die beantragten Bezirk/e, also z.B. Berlin, Königs Wusterhausen, Potsdam, d.h. wer evtl. aus versehen im falschen Bezirk kontrolliert wurde, bekam Ärger.
    Und als Wessi wurde man ständig erkannt, sei es am Auto, an der Kleidung oder an der Sprache.

    Ausreise war auch "lustig". Vorher genau aufschreiben, was ggf. ausgeführt wurde. Im Grenzkontrollpunkt mußten alle das Fahrzeug verlassen; Kofferraum und Motorhaube öffnen und die Rücksitze hochklappen. Mittels Spiegel wurde der Unterboden inspiziert, und mit einem Peilstab die Tiefe des Tanks kontrolliert.
    Und die Grenzer wußten selbst bei neuen Modellen besser bescheid als die Fahrer. Manchmal mußte auch der Luftfilterdeckel geöffnet werden.
    Die Kontrollen dienten nicht nur der Suche nach evtl. Flüchtlingen, sondern sollten auch den Schmuggel von wertvollen Sachen (Schmuck etc.) unterbinden.
    Nach einer peniblen Kontrolle der Papiere (Ein- bzw. Ausreisevisa, Pässe) konnte man dann die Heimfahrt fortsetzen, nur um dann auf der Westseite vom Zoll nach Zollpflichtigen Waren gefragt zu werden bzw. nach Vorkommnissen während der Kontrolle.

    Während ich das jetzt so schreibe merke ich eigentlich, wie sehr man diese Begebenheiten verdrängt hat, bzw. wie nichtig diese einem heute erscheinen.
    Ich habe nie nach meiner Akte geforscht, aber es hat sicher eine gegeben; und wenn darin auch nur Fotos sind, die einen kleinen Jungen mit ausgestreckter Zunge zeigen, wegen "Verunglimpfung der Grenztruppen der DDR".

    #198Verfasserkd13 Nov. 07, 10:38
    Kommentar
    völlig OT:
    kd!!!! Bist Du's wirklich??

    Heute morgen habe ich so an verschiedene Leoniden gedacht, und dabei fiel mir auf, daß ich Dich schon eine kleine Ewigkeit nicht mehr "gesehen" habe (bin allerdings auch nicht mehr so viel in den Gelbkästen) - un' nu söwas!

    Aber um den Faden nicht zu kapern, sollten wir uns zwecks weiterer Unterhaltung ins QZ begeben ...
    #199Verfasser Peter <de> (236455) 13 Nov. 07, 19:35
    Kommentar
    wie währes es denn mit typischen Markennamen z.B. "Fit" fuer Spühlmittel
    #200VerfasserVerena25 Feb. 08, 13:56
    Kommentar
    > habe mal gehört, dass viele im Osten Vornamen haben, die aus dem
    > englischen/amerikanischen Raum stammen. z.B. Sandy, Mandy, Sven

    > Kann das jemand bestätigen?

    @Bacon:
    Ist zwar schon ewig her Deine Frage, aber die erweiterte Antwort lautet, daß im Osten viele Leute ihren Kindern typische Westnamen gegeben haben als stille und legale Form des Protests gegen das Regime.
    #201Verfasserpausello (301465) 25 Feb. 08, 14:35
    Kommentar
    Ich hätte da noch paar Sache:

    es jirscht = es regnet
    wech Zeit isses = wie spät ist es
    Flebbe = Führerschein
    #202VerfasserTweety26 Apr. 08, 14:30
    Kommentar
    Ratet mal, was ein "Zootechniker" beruflich macht?
    Hat nix mit Dieschergäfign zu tun, aber wenne ma hinter gehs in´n Melkstall...
    #203VerfasserEnerwe28 Apr. 08, 12:06
    Kommentar
    mir fällt auch ganz spontan noch das fragewort "Hoi?" ein...mir ist nur noch nicht ganz klar, ob das nur aus meiner region (nähe leipzig) oder allgemein aus ostdeutschland kommt. meine kollegen in sachsen-anhalt scheinen es jedenfalls nicht zu kennen...
    #204VerfasserFran28 Apr. 08, 12:24
    Kommentar
    Hallo an alle :-)

    danke für die Wiederbelebung des Fadens. Meine Freundin war in der Zwischenzeit wieder mal in Dresden. Hat ihr wohl sehr gut gefallen. Sie hat mir auch ein paar Lokale u.a. gezeigt, in denen sie war. Z.B. den Felsenkeller oder ein Restaurant aus dem man eine fantastische Sicht auf die Stadt hat. Bin auch schon total begeistert und werde sobald es mir möglich ist mal hinfahren!

    @Fran: also ich bin ja im Schwabenländle geboren und lebe auch dort. Bisher war ich immer der Meinung, dass "Hoi?" auch dort herkommt...
    #205VerfasserJasy28 Apr. 08, 13:27
    Kommentar
    ui...also bin ich jetzt sprachlich verwirrt?!? ich hab nämlich auch mal 4 jahre im schwabenländle gewohnt ;-)!
    na gut...aber in sachsen ist es auch bekannt!
    #206VerfasserFran28 Apr. 08, 13:32
    Kommentar
    Hat schon jemand das Mutschekiepschen (sächs. Marienkäfer) erwähnt? Für mich neben Hitsche eine der schönsten Unverständlichkeiten aus Sachsen
    #207Verfassermiss take28 Apr. 08, 13:45
    Kommentar
    Rennpappe = Trabant
    Knorke = Klasse, Toll usw.
    Sojanka = mmh lecker
    übelst gut,viel,schnell = steigerung
    druf = drauf,darauf
    ge oder gelle = stimmts, habe ich recht

    finde ich gut alle gut.
    #208VerfasserRagu28 Apr. 08, 14:27
    Kommentar
    Soljanka richtig
    #209VerfasserRagu28 Apr. 08, 14:40
    Kommentar
    Meine Oma nannte Senf immer Mostrich, ich weiß aber nicht, ob das regional begrenzt ist.
    #210Verfasseriudoeiwedf28 Apr. 08, 19:24
    Kommentar
    Trügt mich meine Erinnerung, dass das Wort zentral,so wie im Beispiel unten benutzt, erst mit der Wiedervereinigung aus der DDR in den Westen übergeschwappt ist:

    Die zentrale Maifeier am „Tag der Arbeit", dem 1. Mai, veranstaltet der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) ...
    #211Verfasser Pachulke (286250) 28 Apr. 08, 20:38
    Kommentar
    Nee, Pachulke. Ich müsste mich schon sehr täuschen, wenn der DGB zentrale Maifeiern nicht schon in den 1970ern abgehalten hat. Wahrscheinlich sogar noch paar Jahrzehnte früher
    #212Verfasser Miss Take (399408) 28 Apr. 08, 21:09
    Kommentar
    Klar, zentrale Maifeiern gab es immer, seit ich Zeitung lese. Aber wurden sie auch zentral genannt?

    Ich weiss, die Brüder und Schwestern im Osten fuhren häufig zu zentralen Veranstaltungen, im Westen erinnere ich mich gabe es Bundeskongresse u.ä., aber das Wort zentral nimmt imho seit der Wiedervereinigung stark zu.


    Zentrale Gedenkveranstaltung in Erinnerung an die Pogromnacht

    Zentrale Gedenkveranstaltung am Vorabend des Volkstrauertags

    Zentrale Gedenkveranstaltung zu 75 Jahre Bücherverbrennung in Berlin

    Zentrale Gedenkveranstaltung in Ulm: Deportation vor 60 Jahren

    Zentrale Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus

    zentrale Gedenkveranstaltung der AIDS-Hilfe

    1. Zentraler Kongress Personalarbeit im Krankenhaus 2005
    #213Verfasser Pachulke (286250) 28 Apr. 08, 21:26
    Kommentar
    Aus Leipzig: "Suuupi. Kriegst 'n Bienchen in dein Muttiheft."

    Da fühlt man sich doch schon diskriminiert, weil man in der Schule weder ein Muttiheft hatte noch irgendwofür Bienchen gekriegt hat...
    #214Verfasserjak28 Apr. 08, 22:31
    Kommentar
    Einspruch! Bei uns (im Westen) hieß das ganz erwachsen Hausaufgabenheft. Bienchen (oder Sternchen) gab es allerdings auch keine.
    #215Verfasser GuggstDu (427193) 29 Apr. 08, 00:15
    Kommentar
    @Fran: Darf ich fragen, in welcher Ecke im Schwabenländle du gewohnt hast? Komme aus der Bodenseeregion :-)
    "Hoi?" hat vielleicht seinen Ursprung im Süden und wird möglicherweise auch überregional verwendet. Kenne es eben nur von den Schwaben ;-)

    @miss take: es gibt einen LEO-User, der nennt seinen Schatz auch so. Der kommt allerdings auch aus Schwabian :-)))
    Aber interessant. Wusste nicht, dass das Marienkäfer heißt *g*

    @Ragu: das mit dem "übelst gut usw." kann ich nur bestätigen. Seit meine Freundin mit ihrem Schatz zusammen ist, verwendet sie das auch öfter :-)

    @jak: LOL. Egal wo der Spruch herkommt, der gefällt mir *ggg*

    #216VerfasserJasy29 Apr. 08, 08:43
    Kommentar
    Gibbe raus!

    Kippe raus - Rauchpause beenden.

    Keene Feddbemmen fressn!

    kein Schmalzbrot fressen.

    Glozzen off!

    Augen auf - nicht schlafen.

    ORBEIDN!

    Arbeiten.
    #217Verfassergast29 Apr. 08, 09:09
    Kommentar
    @Jasy: ich habe in der nähe von biberach gewohnt...leider nur vier jahre, fand es ganz schön da.
    aber ich hab auch schon in berlin und sachsen gewohnt...kann also sein, dass ich manche regionale ausdrücke überall mit rumgeschleppt habe ;-)!
    #218VerfasserFran29 Apr. 08, 09:19
    Kommentar
    @Fran: Da kommt die beste Mama der Welt her - also meine *ggg* da ist sie richtig stolz drauf. Muss also wirklich schön sein :-) War leider noch nie da.

    So so, dann bist du für die Verbreitung von "Hoi?" und anderen Ausdrücken verantwortlich *mitdemzeigefingerfuchtel* :-)))
    Bist auch gut in D rumgekommen :-)
    (hmm, kaper ich gerade meinen eigenen Faden? *g*)
    #219VerfasserJasy29 Apr. 08, 09:50
    Kommentar
    @Jasy: na ja, ob ich für die verbreitung mancher ausdrücke verantwortlich bin, denk ich eher nicht ;-)! aber meine umzüge sind verantwortlich dafür, dass ich mir einbilde "Hoi?" sei ein typisch sächsischer ausdruck :DD
    #220VerfasserFran29 Apr. 08, 10:29
    Kommentar
    Der beste Ehemann von Welt sagt immer "Maikäferbenzin" zum Pfefferminzlikör...
    #221VerfasserEnerwe29 Apr. 08, 12:24
    Kommentar
    Kennt jemand noch die "Silastikpullover"?
    Ich war damals ganz stolz auf meinen. Den hatte nicht jeder.
    #222Verfasser Ellen1109 (438172) 29 Apr. 08, 14:23
    Kommentar
    Fran und Jasy: "Hoi" gibt's auch in der Schweiz, zumindest im Züridütsch, als Begrüssung (in Basel sagen sie stattdessen "sali"). Erklärt vielleicht zumindest die Bodenseenähe...
    #223VerfasserVH29 Apr. 08, 14:24
    Kommentar
    Sättigungsbeilage

    Auch ein sehr "östliches" Wort!
    #224VerfasserSabi29 Apr. 08, 14:30
    Kommentar
    in Tierheimen im Osten oft gesehen, im Westen noch nie:
    Schäfer- und andere Hunde 'erfüllen ihre Wachfunktion' ;-)
    #225Verfassergassigänger29 Apr. 08, 14:44
    Kommentar
    ...kennt jemand von euch das wort bräppeln (oder so ahnlich)?! bedeutet etwas grillen!
    #226Verfasserossi2620 Mai 08, 17:44
    Kommentar
    Gast (No. 217),

    After seven months, at last.

    Thanks.
    #227Verfasserxyz (No. 47)20 Mai 08, 18:43
    Kommentar
    Noch mal zur Uhrzeit: Das mit viertel und dreiviertel hatten wir ja schon, aber was mir auch neu war als ich von NRW nach Thüringen kam, war folgende Verkürzung: "Es ist jetzt um." Oder "Der Film fängt um an.". Was soviel sagen will, wie "zur vollen Stunde".

    #228Verfasserdunbur (420469) 20 Mai 08, 19:33
    Kommentar
    Zur Übersetzung vom Ossi-Sketch:
    Fettbemm sind keene Butterbrote, weil "Fett" Schmalz is, Schweineschmalz und so. Ich weeß nich wie verbreitet das im Westen is, aber im Osten ißt mer gerne ne Schnitte nur mit Fett und Salz und sonst nüscht droff.
    #229Verfasserschraubenmutter (445487) 21 Mai 08, 16:07
    Kommentar
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/Stadtleben-...

    Interview mit Bodo Mrozek:
    "Viele Ostdeutsche reagieren zu Recht empfindlich"
    #230Verfasser Pachulke (286250) 02 Okt. 08, 16:57
    Kommentar
    ... auch wenn die beiträge schon etwas älter sind, aber vielleicht interessiert es doch noch!

    @223
    die basler sagen doch auch "tschüss", wenn sie sich begrüssen...


    @226
    kann es sein, dass du "bräteln" meinst? ich kenne es aus der schweiz, da wird anstatt grillen (oder korrekt schweizerdeutsch: grillieren :-) ) auch "brätle" gesagt.
    #231Verfasserkpunkt - unplugged02 Okt. 08, 17:08
    Kommentar


    Die Grilletta oder, wie es in Dresden hieß, Grillette war eine mit Jagdwust, Gurken und Cocktailsauce belegte Scheibe Weißbrot, die dann mit Käse überbacken wurde. Mit einem Hamburger hat das ja eher entfernt etwas zu tun und mit einer Pizza(!) schon gar nicht ;)
    #232VerfasserJane08 Jul. 09, 20:48
    Kommentar
    @Jasy
    Da du offenbar Gefallen an regionalen Sprachbesonderheiten findest, schau dir mal die Studienergebnisse der Uni Augsburg an:
    http://www.philhist.uni-augsburg.de/lehrstueh...
    #233Verfasserkapuzenbruno (590969) 08 Jul. 09, 22:38
    Kommentar
    @ich: "ich habe das Licht ausgeschalten (jawohl, mit "n" am Ende"

    Ich weiß nicht, was du meinst... "ausgeschalten" ist standardsprachlich völlig korrekt.

    Viele hier genannte Sachen sind auch in Bayern und Österreich sehr verbreitet, so zB. die Uhrzeitangabe "Dreiviertel Acht"; wieder andere in Mecklenburg-Vorpommern zB. völlig unbekannt. Schwer da von typischen ost- und westdeutschen Wörtern zu reden...
    #234VerfasserMacX30 Sep. 09, 19:43
    Kommentar
    @MacX --- "ausgeschalten" ist ein Adjektiv, als Partizip ist es falsch.
    #235Verfasser Wachtelkönig (396690) 30 Sep. 09, 20:13
    Kommentar
    'ausgeschalten' ist keine standarddeutsche Form.
    Das Partizip Perfekt von ausschalten heißt ausgeschaltet, egal in welcher Funktion es verwendet wird, ob als Verb oder als Adjektiv.


    #236Verfasser manni3 (305129) 30 Sep. 09, 21:20
    Kommentar
    "Anschlagen" bedeutet "anfassen" (Sachsen).
    #237Verfasserendzug30 Sep. 09, 22:05
    Kommentar
    #13 @Corduli

    mal ganz weit nach hinten geblättert.

    Zossen kenne ich aus dem Plattdeutschen und ist ein (Zug-)Pferd.
    #238VerfasserWallach01 Okt. 09, 18:00
    Kommentar
    Man sagt im Osten in manchen Regionen (Berlin/Brandenburg) auch:

    "Der Ball ist mauke", wenn die Luft raus ist bzw. nicht mehr genug Luft drin ist.
    "Ich hab Knast", wenn ich Hunger habe.
    "Wir gehen auf Disko"; eben so, wie wir auf Party gehen oder auf's Konzert.

    Auch werden immer Artikel weggelassen, Bsp: "Ich fahre mit Auto" (ohne 'dem')
    Und wir gehen nicht "ins Training", sondern "zum Training".
    #239VerfassersunnyMD7909 Apr. 10, 14:21
    Kommentar
    Ziesar
    Aussprache:
    Ziësar vs. Ziehsar

    Vor der Wiedervereinigung wurde diese Ausfahrt und Tankstelle an der Interzonenstrecke beim Verkehrsbericht von SFB oder RIAS mit langem "ie" gesprochen, jetzt habe ich einer Stauansage ein Trema "ië" gehört.

    Wie oder woher kommts?
    #240Verfasser Pachulke (286250) 09 Apr. 10, 14:31
    Kommentar
    schau - Ostberlinerisch für schön, gut.
    Etwas ist schau.

    @sunny: "Knast haben" kenn ich schon seit 30 Jahren aus meiner NRW-Heimat, also keineswegs Ostdeutsches Spezialwort.
    #241Verfasserkb09 Apr. 10, 14:44
    Kommentar
    @wachtelkönig: "ausgeschalten" ist sowohl Adjektiv als auch als Partizip falsch. Es heißt immer "ausgeschaltet". Ist abr nicht Ostdeutsch, sondern auch in Franken verbreitet.
    #242Verfasserkb09 Apr. 10, 14:47
    Kommentar
    Bemme ist ne stulle^^
    und fett bemme war glaub ich butterbrot oder stulle mit schmalz..

    was noch schön ost ist , ist Anorack, tornister (rucksack) Konsum(kiosk)
    so ein kunde das sach ich auch immer hammer geil
    #243VerfasserRostocker 12345631 Mai 10, 19:21
    Kommentar
    was ist mit dem wort "toberhose" :) ich hab gerade mit einer freundin aus hamburg geredet die kannte das wort nicht :)
    ein toberhose ist nach meinem verständis eine ausgediente hose (es muss nicht zwangs läufig eine jogging-hose sein)die ich als kind immer zum "toben" draußen angezogen habe weil es vertretbar war das diese kaputt geht oder irreversible verschmutzt wird;
    kennt noch emand den begriff? mich würde intessieren ob dies ein ostdeutsches wort ist
    #244VerfasserMartin04 Jun. 10, 16:39
    Kommentar
    @176: Gerostert ? Ist das sowas wie malern oder spannern ?

    Ich weiß noch, wie wir einmal in die Heimat meines Vaters (mittleres Thüringen) gefahren sind und er "Roster" an einer Bratwurstbude gelesen hat.
    Extremer Sittenverfall, Verbrechen ! Das heißt Bratwurst.

    "Eivorbibbsch !"
    Benutzt das tatsächlich jemand oder ist das den Sachsen nur zugeschrieben ? Wenn ja, was bedeutet das konkret, wo kommt das Wort her ?
    Die Sachsen, die ich bis jetzt gefragt habe, kennen das nicht aus dem täglichen Sprachgebrauch.

    Ich komme aus BRB und kenne viele, die "mit die Kinder", "fahren bei Oma" oder "ausgeschalten" gesagt haben.
    Solche Sachen sind einfach falsch. Wir haben immer kräftig Dialekt gesprochen und solche Sachen nie gesagt.

    Jetzt wohne ich in Schwaben und sehe da mindestens gleichwertige Kaliber. "vom Kunde" wird gesprochen und auch in offiziellen Dokumenten geschrieben.

    @#90: bei uns driescht es, wenn es stark regnet (sagt aber nur meine Oma so)
    - Rucksack=Campingbeutel (kenn ich, hab ich persönlich aber nicht benutzt)
    - Broiler=Brathähnchen (allg. bekannt, ein Professor von uns hat ein Foto aus INDIEN! gezeigt, wo "Broiler" verkauft wurden)
    - zu DDR-Zeiten nie gehört, erst später als Retro-Worte gelernt: Grilletta, Ketwurst
    - Schruppen (sportlich,schnell,evtl. agressiv Auto fahren)
    - Ranzen, Schulmappe - wie heißt das eigentlich heute ? Schultasche ? Rucksack ?

    BRB:
    Der Ausspruch "Huch!", wenn man sich leicht erschreckt war für meine damalige Freundin (nur 30km entfernt) Grund des Erstaunens, sie sagte "Oh!"
    - das = dit oder ditte, (nie "dat"), "Wat issn ditte ?"
    - Schrippen=Brötchen (eher Berlinerisch, in meiner Familie hat man immer Brötchen gesagt)
    - oll - "alt" oder z.B. in Bezug auf Essen auch "schlecht"
    - olle - vertrauliches Vorwort (Adjektiv?) vor Namen "Guck Dir olle sie mal an!"
    - (Käse)Mauken - Füße
    - Muffe - ein Fußball
    - Muffengang - Angst (hier ist mit Muffe nicht der Fußball gemeint ;-))
    - gucken (sprich: kuckn) - das Wort "schauen" kannte ich als kleines Kind nicht

    Thüringen:
    - Rammeln = sehr schnell gehen "Was rammelste denn so ?" (auch Jagen; "Hast du Jagdwurst gegessen ?")

    McPomm:
    - latschich und bommelisch - verpeilt
    - Bolling - großer Zeh
    - es stremmt (ein) - es drückt stark, schnürt ein

    Sachsen:
    - en Tiechel (ein Tiegel) - Topf oder Pfanne, ich verwechsle die Bedeutung immer
    - fenzn oder fänzn (langes e bzw. ä) - weinen
    - feixn - lachen
    - vorrichten - renovieren

    Liebe nicht-ehem.-DDRler:
    Viele der Ausdrücke, die ich gelesen habe sind nicht typisch OST sondern regional.

    Aussprache Ziesar (Stadt): Zi-esar, i und e getrennt, kein langes ie. Die Berliner Radiosender wissen das anscheinend nicht.
    #245VerfasserMeister_G07 Jun. 10, 11:54
    Kommentar
    Was für ein schöner Faden!
    #246Verfasser Lady Grey (235863) 07 Jun. 10, 17:39
    Kommentar
    Kennt man "bräsig" eigentlich auch im Osten Deutschlands?
    #247Verfasser Rex (236185) 07 Jun. 10, 18:38
    Kommentar
    @247: bräsig kenne ich nicht.
    @246: finde ich auch, deshalb möchte ich den Faden hiermit nochmal nach oben schieben, weil ich auf mehr Antworten scharf bin. Bitte echte DDR-Wörter, nicht nur Regionalien*. Bitte.

    *um einer OT-Diskussion vorzubeugen: Das Wort habe ich mir gerade ausgedacht.
    #248VerfasserMeister_G08 Jun. 10, 11:12
    Kommentar
    Zentrale .... wie z.B.:
    wie Zentrale Kundgebung, Zentrale Demo
    ist glaube ich aus der DDR ins allgemeine Deutsch "eingedrungen". Indiz dazu:
    Guugeld man beispielsweise

    Zentrale Kundgebung YYYY,

    wobei YYYY als Jahreszahl nacheinander ersetzt wird durch 1990, 1989, 1989, 1988, 1987, ..., 1970, ..., 1960, so nehmen die Fundstellen ab. Bei frühen Jahren sind es meist Referenzen aus neuer Zeit zu alten Ereignissen (eben aus dem geguugelten Jahr), vor 1988 überwiegen Ereignisse in der DDR.
    #249Verfasser Pachulke (286250) 08 Jun. 10, 11:30
    Kommentar
    #250Verfasser Pachulke (286250) 08 Jun. 10, 12:41
    Kommentar
    Hmmm, dieser Faden ist jetzt schon so lang. Aber eine Formulierung, über die ich (Niedersachse in Magdeburg) immer noch fast täglich stolpere, wurde noch nicht genannt:

    "Ich habe noch einen Kiste Bier im Keller zu stehen."
    #251VerfasserWoher kommt dieses zu???08 Jun. 10, 15:13
    Kommentar
    #243 Anorack und Tornister waren auch schon lange vor Wiedervereinigung ganz tief im Westen (NRW) im alltäglichen Gebrauch.
    #252Verfasser Russisch Brot (340782) 08 Jun. 10, 15:18
    Kommentar
    Der Westanorak hatte kein ck am Ende.
    Ich bezweifle, dass der Ostanorack so endete.

    Siehe Wörterbuch: anorack
    #253Verfasser Pachulke (286250) 08 Jun. 10, 15:59
    Kommentar
    Stimmt, das c hatte ich übersehen.
    #254Verfasser Russisch Brot (340782) 08 Jun. 10, 16:25
    Kommentar
    251, das "zu" findste ooch in Berlin...
    #255Verfasser virus (343741) 08 Jun. 10, 16:51
    Kommentar
    Liebe "Dialekt"-iger,
    ich wohne schon seit 50 Jahren im Westen und finde "mitteldeutsch", besonders sächsisch "wunderschön" - es bedeutet HEIMAT !!! Darf ich mich auch mal einmischen?
    "Hoi" war immer ein Ausdruck des Erstaunens.
    "Hader" ist eine Lump (Lumpen), also Scheuerhader = ein Putzlumpen.
    "Haderlump" (also ein "doppelter" Lump) ist ein ganz böser Mensch.
    "Briedsl" dagegen war ein "böses"Kind, daß "bläähgde" und de "Diere" "blauudsde", bis´s vom "Babba" eene "gebräädsld" "grieschde". Da had´ dr "gefäähnsd" und de "Gusche" ni mehr zugemachd,bis dr "Bollezeir" kam...
    So schön ist säggs´sch !!!
    Ja und das mit der Uhrzeit bekommt man hier in NRW natürlich auch nicht auf die Reihe. "Viertel - halb - dreiviertel - um". Es ist immer "viertel" vor oder "viertel" nach - aber niemals "halb" vor oder "halb" nach !!!
    Ach ja, einige DDR-Wörter sind noch in Erinnetrung:
    Kader-Leitung, Dederon-Hemden, Valuta für DM-West, "platzieren", Datsche, "Klau-fix" (kleiner PKW-Anhänger),und für alle Fälle immer "Netz oder Beutel" dabei haben !!!
    Sooo - färdsch...und "gaadschd nni so bei dr Ausschbraache" Älterer Wossi
    #256VerfasserÄlterer Wossi21 Okt. 10, 18:25
    Kommentar
    ich komme ursprünglich aus thüringen, ungefähr 20km nördlich von erfurt und da tut man alles machen.
    "ich tu dir helfen"

    und wegbeschreibungen sind selbst ein dorf weiter kaum zu verstehen: voringer, vorunger, vornof, vornaus...
    #257Verfassercinnamonswirls21 Nov. 10, 23:11
     
  •  
  •  
  •  
  •  
  •  
  
 
 
 
 
 ­ automatisch zu ­ ­ umgewandelt