Die Antwort "Because I need it for work" wäre eine "post-hoc ergo propter-hoc fallacy": Ich könnte auch so manches bei meiner (nichtphilologischen) Arbeit gut brauchen, habe es aber trotzdem nicht immer verfügbar...

Die richtige Antwort wäre wohl "Weil ich es gelernt habe." Wenn Du diese platte Replik vermeiden willst, dann stelle doch einfach die Gegenfrage: "Und warum kannst DU so gut deutsch?" - Die logisch einzige richtige Antwort (auch des Muttersprachlers!) kann nur sein: "Weil ich es gelernt habe." ("Weil ich Deutscher bin" wäre ebenfalls ein logischer Fehlschluss, die Einbürgerungsurkunde macht einen nämlich keineswegs zum Muttersprachler.)

What I find annoying about the question is that it, to me, seems to be based on the stereotype that native English speakers, especially Americans are somehow only able to speak English and that German is too difficult for them to learn. I wonder if the people who ask this question would ask a Turk living in Germany the same question as well if the Turk happened to speak good German?

Meiner Meinung nach soll das doch wohl eher ein Kompliment sein, mit dem die Leute anerkennen wollen, dass du dir offenbar besondere Mühe gegeben hast, Deutsch fehlerfrei zu lernen.

Ich kenne eine ganze Menge Leute, die seit zwanzig und mehr Jahren in Deutschland leben, und immer noch in jedem Satz fünf Grammatikfehler (vor allem natürlich Endungsfehler wegen Kasus und Genus) machen. Hier im Haus wohnten bis vor kurzem Italiener, da haben die Eltern nach 10 Jahren nicht ein Wort Deutsch gekonnt, weil sie es einfach nicht wollten. (Sie fanden Deutsche einfach doof.) Man brauchte immer die Kinder zum Übersetzen. Tatsächlich kenne ich zurzeit nur eine Person, die -- schon nach einem Jahr in Deutschland! -- nahezu fehlerfrei sprach, und das ist ein Amerikaner.

Naja, die Fragestellung ist natürlich nicht korrekt, ich denke aber dass man den Leuten nicht böse Vorurteile unterstellen sollte. Die Frage zielt wohl eher in die Richtung:

Man sagt allgemein, dass Deutsch schwierig zu erlernen ist. Wie kommt es, dass Du so gut Deutsch sprichst? Bist Du schon lange hier? Oder hast Du vielleicht einen deutschen Elternteil?

Ich würde die Frage jedenfalls als Kompliment auffassen, und vielleicht auch als Versuch, das Interesse an Deiner Person auszudrücken.

Nimm es auf jeden Fall als Kompliment. Die Frage ist zwar etwas direkt, aber bestimmt nicht aggressiv.
Englischsprachige Menschen werden wohl von den meisten nicht als Migranten gesehen, die dauerhaft in Deutschland leben (außer sie sind schwarz...), sondern als zeitweise Gäste, die aus beruflichen Gründen ein paar Jahre in D leben. Und wenn dieses Stereotyp als Grundlage für ein Gespräch dient, freut oder wundert man sich natürlich, dass der vermutete 'Ausländer' so fehlerfrei Deutsch spricht. Oder man geht von sich selbst aus und weiß, dass man als deutscher Durchschnittsbürger längst nicht so gut Englisch kann.
Klischees, Klischees.

Ich würde es auch als Kompliment bezeichnen, und eigentlich lese ich daraus ein bewunderndes: Wie hast du es nur geschafft, derart gut Deutsch zu lernen?

Ich denke auch, dass es sehr positiv gemeint ist. Das Interesse an Fremdsprachen und das Wissen darüber, wie schwer es ist, eine Fremdsprache gut zu lernen, ist in Deutschland im Vergleich zu GB oder USA relativ groß. Jeder muss in der Schule mindestens 5 Jahre Fremdsprachenunterricht haben, und viele haben damit große Schwierigkeiten (liegen immer so zwischen Note 3 und 4...)

Deswegen denke ich, dass es einfach eine Art ist, zu fragen, wie lange du schon Deutsch lernst oder wie lange du schon hier bist, oder sonstwie zu hören, wie man das hinkriegt, eine Sprache so gut zu lernen.

Ich sehe es auch als Kompliment. Manche sind mit einem anerkenndenden "Du sprichst aber gut Deutsch!" auch schon auf die Nase gefallen: Es gibt einfach Leuten, die man nach Aussehen oder Nachname erst einmal als Ausländer einordnet, die aber deutsche Muttersprachler sind ( "nur" ein ausländisches Elternteil haben, in Deutschland geboren... eben Deutsche sind). Die können diese direkte Anerkennung für ihr Deutsch einfach nicht mehr hören - mich als äußerlich eindeutige Mitteleuropäerin mit deutschem Namen lobt ja auch keiner :-)

Dann lieber die Frage stellen. Oft klingt auch der Satz mit: "Warum kannst du so gut Deutsch (und ich plage mich seit Jahren mit dem viel "einfacheren"* Englisch ab und mache immer noch tausend Fehler?"


*(jaja, ich weiß!)

Ich denke du solltest die Frage eher verstehen als "Dein Deutsch ist wirklich ausgezeichnet, wo hast du das so gut gelernt", also als ein Kompliment. Denke die Formulieren in #7, dass es einfach eine Art zu fragen ist, trifft es genau.

Allerdings ist es nun auch wirklich so, dass einige Amerikaner den Eindruck hinetrlassen, dass sie besonders gut im Fremdsprachen lernen sind (besonders Deutsch). Ich denke da an Dinge wie 'der Waffelhouse' in der Serie "Dead like me" oder einige Amerikaner die ich hier in der Gegend angetroffen habe, die nach Jahren kein vernünftiges Deutsch gelernt haben. Muss man ja auch nicht, aber man wundert sich dann eben, wenn jemand sehr Deutsch spricht von dem man es nicht erwartet hätte.

Außerdem gebe ich zu, dass ich auch den Eindruck habe, dass viele Leute direkter und ungenierter sind, wenn sie es mit Briten, Franzosen und besonders Amerikanern zu tun haben. Ich denke tatsächlich, dass die Leute einem Türken nicht die selbe Frage gestellt hätten, wohl hätten es aber sicher viele gedacht.

In diesem Sinne, nicht böse nehmen, einfach als Kompliment sehen.

If you were to ask an "African American" who has no trace of AAVE influence in his or her speech "Why do you speak English so well?" do you think s/he would take it as a complement or perceive the question as veiled racism?

Nimm es eindeutig als Kompliment! Wenn dich jemand im Gespräch fragt "Warum sprichst du so gut Deutsch?" ist das im Normalfall ein Ausdruck von bewunderndem Interesse. Das "warum/why" ist gleichbedeutend mit "how come" - in so einer Situation wird bestimmt kaum jemand sprachliche Haarspalterei betreiben. Manch Deutschsprachiger ist einfach sehr positiv überrascht, wenn jemand diese nicht ganz unkomplizierte Sprache so gut erlernt – schließlich haben wir Deutsche selber genug Probleme damit. Und man freut und wundert sich zudem, dass sich jemand ausgerechnet für diese relativ wenig verbreitete Sprache entschieden hat. Also, erzähl ihnen das nächste Mal einfach wie es kommt, dass dein Deutsch so beneidenswert gut ist – dass du seit xyz Jahren hier lebst, dass du deutsche Verwandte/Freunde hast, dass du Hilfe Außerirdischer hattest oder was auch immer.

@KT: Was hat Dein Beispiel in #10 mit Deiner Eingangsfrage zu tun? In der Mehrzahl der Fälle ist sicherlich eher ein bewunderndes Kompliment, mag es Dir auch noch so sauer aufstoßen.
Warum sollte ich einen Türken, der noch nicht lange in Deutschland lebt, nicht fragen, warum sein Deutsch so ausgezeichnet ist?

Die Frage "warum" kannst Du hier IMO nicht mit "why" übersetzen, es fordert niemand eine lange Erklärung von Dir, wie genau Du es gelernt hast. Was definitiv in dieser Formulierung mitschwingt, ist genau das von Dir vermißte "how I came to learn it".

Mich dagegen haben in England immer eher die Lobhudeleien (ohne Nachfrage, woher das so sei) genervt, was für ein tolles Englisch ich spräche. - Hm, klar, nach 3 Jahren Schulenglisch und 5 Fehlern, die einem selbst auffallen in einem Satz, fühlte ich mich da eher verar*** als motiviert, obwohl es bestimmt nicht so gemeint war.

Unterstütze Bieber und die anderen von der why=how come - Fraktion. Es ist schlicht falsch (=deutsch) gefragt, wo das "warum" durchaus ein " wie kommt es, daß" ist.
Die formal richtige Antwort: "Weil ich es brauche!" wäre für mich eine bewußte Fehlinterpretation der Frage und damit einigermaßen unhöflich.
"Why do they ask me "why" I speak German well and not how I came to learn it? " ist eine unzutreffende Prämisse, was bekanntlich zu unzutreffenden Antworten führt.

*waving at Anja and judex*

KT: Although you say that you see it as a compliment (correct spelling, just so that we don't mislead any English learners here), the question annoys you. Is it because you interpret the question as implying that Americans can't/don't learn German well? Do you feel stereotyped? Or is it really that they don't ask how you learned German?

I met people who were surprised that I had learned German well in the U.S., though I obviously still make mistakes. Right now, for example, I am trying to make sure my students learn to say "Ja, gerne" to an offer of food or drink, as opposed to "Ja, bitte." ;-) Sometimes Germans sometimes simply don't understand why Americans choose to learn the language. Bieber's description of German as a "relativ wenig verbreitete Sprache" conveys that, though I don't think most Americans would describe German that way. Historically and culturally Germany has had a large influence on the U.S. and 1/4 of Americans claim German heritage. Perhaps many Germans don't know that.

Oops! I didn't mean to ignore, h h. *wink*

"Warum" im Sinne von "wie kommt es das" oder "aus welchem Grund" zu verwenden, ist doch ganz normale deutsche Umgangssprache.
Darauf eingeschnappt zu reagieren oder irgendwelche Vorurteile hineinzulesen ist für mich ein Zeichen dafür, dass man die Sprache eben noch nicht so gut kann.

Antwort: weil ich mich bemühe... noyb

@KT, ich verstehe sehr gut, was Du meinst. Die Frage ist ein - oftmals nicht "absichtlich" gemeinter, sondern im Alltagswissen verwurzelter - Verweis darauf, dass Du hier "eigentlich" nicht "hingehörst". Deutschland versteht sich immer noch nicht als Einwanderungsland und "Deutschsein" ist für die Meisten zumindest implizit immer noch gleichbedeutend mit "Weißsein" (dies zu dem Verweis auf "äußerlich eindeutige Mitteleuropäerin mit deutschem Namen"). Darauf "eingeschnappt" zu reagieren, ist deshalb für mich NICHT ein "Zeichen dafür, dass man die Sprache eben noch nicht so gut kann", liebe Ladygray, sondern ein Zeichen dafür, dass "Biodeutsche" sich oftmals nicht darüber im klaren sind, wie verletzend und rassistisch ihr "Alltagswissen" manchmal sein kann.

Und übrigens - ja, das ist etwas, was sogenannte "Deutsch-Türken" und fast alle anderen, die nicht blond und blauäugig sind (ist absichtlich etwas übertrieben), in Deutschland tatsächlich ständig zu hören bekommen (gleich danach: "Wo kommst Du denn EIGENTLICH her?"

"Warum sprichst du so gut Deutsch?" hat an sich nichts diskriminierendes und impliziert nicht automatisch, dass der Fragende bisher nur negative Erfahrungen mit anderen Deutsch-Lernern aus dem Englischen Sprachraum gemacht hat. Es sei denn, der Ton macht die Musik. Die Frage an sich in der oben genannten Formulierung finde ich vollkommen neutral.

@Amy: Fühlte mich gar nicht ignoriert. *zurückwink*

@Fia81: Was hat Rassismus damit zu tun, daß man es als überraschend und schön empfindet, wenn ein Ausländer die eigene Sprache sehr gut lernt?

Spricht jemand Deutsch ohne jeden Akzent, brauche ich die Eingangsfrage nicht zu stellen, da praktisch zu 100% sicher ist, dass er es - wie ich auch - durch Aufenthalt im Land von klein auf quasi nebenbei gelernt hat, sei es ob als Aus- oder als Inländer. (Es îst ziemlich beknackt, einen perfekt schwäbelnden Vietnamesen zu fragen, wieso er deutsch spricht.)

Spricht jemand mit hörbarem Akzent, so hat er es entweder durch Fleiß unter Umständen sehr gut (aber eben nicht perfekt) gelernt. Dann darf er die Frage als Kompliment auffassen.

Oder er radebrecht Deutsch, obwohl er viele Jahre oder sogar sein ganzes Leben lang in Deutschland lebt und eigentlich unter die Kategorie 1 fallen sollte. Dann habe ich nichts dagegen, wenn die Frage als Kritik - wenn nicht sogar Ausgrenzung - verstanden wird.

@smalbop: ziemlich beknackt, ja, aber leider die Regel.
Eine Freundin von mir wurde mal gefragt, "wo sie denn her käme". Sie antwortete: "aus XXX" (Kleinstadt in Süddeutschland). Das wurde komplett ignoriert, und das nächste, was man ihr an den Kopf schmiss, war: "Sprichst aber gut Deutsch!" (Und angesichts ihres deutlich hörbaren süddeutschen Dialektes kann man sicher sein, dass damit nicht ihr gutes "Hochdeutsch" gemeint war).

Es gibt schon den Vorurteil unter Deutschsprachigen (Muttersprachlern), dass Englischsprachige, vor allem aber Amerikaner, unfähig wären, jemals richtig Deutsch sprechen zu können. Andererseits glauben manche Deutschsprachige, dass Englisch "eh so leicht" wäre und, dass sie sogar überlegenere Kenntnisse unserer Sprachen hätten, auch wenn sie nur über einen Wortschatz von 100 Wörtern (davon die Hälfte Schimpfwörter) verfügen!

Andererseits haben jedoch viele Deutsche, Österreicher usw. die Erfahrung gemacht mit Einwanderern, die quasi "auf der Strasse" Deutsch gelernt haben und deshalb die Grammatik nie richtig beherrschen, auch nach 20 Jahren in dem Land. Oft gehen die Deutschsprachigen davon aus, dass jeder Ausländer, der Deutsch lernt, es wie diese Einwanderer von der Strasse gelernt haben muß, ohne Vorkenntnisse. Aus dem Grund sind sie dann ehrlich positiv überrascht, wenn ein Ausländer ihre Sprache richtig gut beherrscht.

Auf diese von KT zitierte Frage antworte ich dann meist: "Ich habe Deutsch bereits in meiner Heimat studiert". Meistens ist das auch die gesuchte Antwort. Denn allein die Anzahl der Jahre, die man in einem deutschsprachigen Land verbracht hat, sagt nicht immer etwas über die Sprachkenntnisse aus.

Es ist schade, dass vielen Leuten hier ziemlich pauschal unterstellt wird, dass sie nur wegen Vorurteilen und latentem Rassismus so eine Frage stellen. Vielleicht ist es doch auch ganz harmloses Interesse an der Person, von der man annimmt, dass Deutsch nicht die Muttersprache ist.
Bei mir in der Nachbarschaft gibt es ein griechisches Ehepaar, das seit fast 30 Jahren hier lebt. Die Frau spricht so gut Deutsch, dass man nur noch einen ganz schwachen Akzent heraushört; ihr Mann ist mir kaum verständlich in seinem Pidgin ("Du gehen Arbeit?") , obwohl ich ihn nun schon sehr lange kenne. Wäre es wirklich beleidigend, wenn ich frage, wie es kommt, dass die Nachbarin so gut Deutsch gelernt hat?
Eine Freundin meiner Tochter kommt aus einer vietnamesischen Familie. Sie sind alle Deutsche, aber die Familie spricht zu Hause ausschließlich Vietnamesich. Ich hatte große Probleme, mit der Mutter zu telefonieren, weil sie nur sehr schwer verständlich ist. Der Tochter hört man keinerlei Akzent an, sie ist ja hier im Kindergarten und in der Schule gewesen. Wenn ich nun ein Mädchen, das ich vorher mit der Mutter in einer fremden Sprache sprechen hörte, frage, warum sie so gut Deutsch kann, bin ich dann ein Rassist?

Amy-MiMi #14: Du hast Recht mit “culturally Germany has had a large influence on the U.S.” – Der eine oder andere Deutsche wird das wohl sogar wissen.
Aber das Problem ist das „has had“. Zumindest für die Pragmatiker unter den Deutschen ist es viel wichtiger, was man heutzutage mit einer Sprache anfangen kann. Wenn man beim Lernen schon Blut und Wasser schwitzt, will man schließlich auch einen praktischen Nutzen davon haben! Englisch ist internationale Wissenschaftssprache und dominiert den Handel – Deutsch nicht. Mit Englisch hast du auf Reisen fast weltweit kein Problem – auch Spanisch, Französisch, oder Portugiesisch haben so gesehen ihren Reiz. Aber Deutsch??? Oh, je.... Da muss man schon ganz punktgenau reisen, um sich irgendwo damit verständigen zu können.
Wenn jemand trotz dieser Widrigkeiten ausgerechnet Deutsch lernt, versetzt das einfach manchen Landsmann/-frau in Erstaunen: „Warum/weshalb/why/how come“ hat er/sie sich das bloß angetan? Wie hat sich das nur ergeben? ...Und warum spricht er/sie auch noch so viel besser Deutsch als ich Englisch, obwohl ich mich seit Jahren erfolglos damit abrackere? ;-)
Ich sehe in der umgangssprachlich und salopp formulierten Fragestellung „Warum sprichst du so gut Deutsch?“ jedenfalls keinen abwertenden Hintergrund. Und ich kann auch die Ansicht von #14 überhaupt nicht teilen, dass Deutsche angeblich denken, besonders Amerikaner wären zu blöd um Deutsch zu lernen, oder man lerne es nur auf der Straße und nicht etwa in der Schule. Sorry, aber ich sehe da beim besten willen nicht Negatives. Ganz im Gegenteil. Wenn jemand freiwillig Deutsch lernt, ist ihm bestimmt viel eher Sympathie und manchmal sogar eine gewisse Ehrfurcht sicher – meine hat er jedenfalls! ;-)

ups - musste gerade heißen:
beim besten Willen nichts Negatives

@Mary

Es gibt doch sicher unzählige Beispiele von deutschen Einwanderern in die USA, die ihren dort geborenen Kindern auch kein "native English" beibringen konnten, und die Kinder lernten trotzdem perfekt englisch - auf der Straße.

Es ist also keineswegs so, dass man das nicht lernen könnte, wenn man nur wollte. Die in Deutschland aufgewachsenen Türken, die jetzt 40-50 Jahre sind, sprechen überwiegend ein perfektes Deutsch. Es geht also. Die nachwachsende Generation und heutige Immigranten aber sprechen in großen Teilen allenfalls das, was man in den USA als GANGSTA bezeichnen würde.

@smalbop

Mary hat doch von Einwanderern, die quasi "auf der Strasse" Deutsch gelernt haben geschrieben. Einwanderer sind per Definition Leute, die in ein anderes Land umgezogen sind. D.h. es geht um Erwachsene, die tatsächlich in der Regel eine Sprache nicht mehr nur durch Hören und Imitieren lernen können, im Gegensatz zu Kindern.

@Bieber: Wir tun uns nichts an, wenn wir Deutsch lernen! Even though it's hard for you to imagine, there are lots of Americans who want to learn German, who want to travel to Germany, Austria or Switzerland or other places where German is spoken. And depending upon where one lives in the U.S., there are practical business reasons for learning German. My sister, who lives in another state, travels regularly to Germany on business. And in Michigan, where I live, there are still lots of German companies, even though Daimler dumped Chrysler.

And just a minor grammar point, "has had a great influence" in English means that the influence is still felt. If I had written "had had a great influence," then I would be implying that the connection between the countries is over and no longer of importance.

As far as I can remember, no American has ever asked my why I learned a useless language like German when I could have learned something really useful like Spanish.
If someone asks me why I bothered to learn Lithuanian or Danish, I would see the question a little bit differently, since there are many fewer speakers of those languages and they are very closely associated with one country, but please don't put the German language, literature, culture and so on in the same basket with Danish. (Please note that I mean no disrespect to Denmark, the Danes or the Danish language.)

@Nica

Auch Kinder lernen Deutsch nur "auf der Straße", wenn sie es zu Hause nicht lernen können. Was mich nur wundert, ist der Umstand, dass das Resultat vor einer Generation noch in Ordnung war, und heute nicht mehr.

smalbop, ich stelle jetzt mal eine gewagte Theorie auf:
Ist es nicht vielleicht so, dass gleich viele (%) Migrantenkinder wie früher perfektes Deutsch lernen, es aber insgesamt doch mehr Migranten gibt "als früher" und deswegen mehr auffällt, dass es auch solche gibt, die nie richtig Deutsch lernen? D.h. man bildet sich ein, es gäbe mehr wasguckstu-Türken aus der Comedyshow, die Prozentzahlen wären aber gleich geblieben?

Übrigens gibt es im StudiVZ nicht nur eine Gruppe à la "Du sprichst aber gut Deutsch!" für in Deutschland geborene, aufgewachsene und studierende Kinder von Migranten, die vermeintlich durch ihr Aussehen als "Ausländer" erkannt werden... "Danke, das ist ja auch meine Muttersprache. Meine andere Muttersprache ist Hindi/Pashtu/Arabisch/whatever."

Re #22: @smalbop: Meine Frau ist als Zwanzigjährige nach Deutschland gekommen und spricht akzentfreies Deutsch. Ich habe mich 1980 in Montreal mit einem Trucker unterhalten, der mich dann fragte, wo ich herkäme. Ihm war klar, dass ich nicht aus Montreal war. Aus dem Westen würde ich auch nicht kommen (was ich nur bestätigen konnte). Er ging dann bis New Brunswick, Nova Scotia und Newfoundland. Irland und England hat er dann auch nicht so geglaubt bis ich ihm meinen Pass gezeigt habe. In manchen Fällen liegt es vielleicht auch in der Familie, wie man eine (eigentliche) Fremdsprache spricht.

'I appreciate it in a way as a form of "complement"'

I'm guessing people don't often ask you how you speak such good English...

Ich antworte: "Wer viel babbelt, übt viel" ;-) (Ich wohne in Hessen!)

@ josh

Perhaps the compliment complements the competent command of the language.

My answer to the original question would be: "Warum nicht? Es schadet nicht." That might force the questioner to reformulate the question.

I sometimes get asked this question, but only in England. Here in Germany, people take it for granted that I speak reasonably good German. On the rare occasions I'm asked it here, I know it's just flattery, because my spoken German's not THAT good.

@33 Wolfman

Etwas ähnliches ist mir mal in Paris passiert, und zwar mit meinen 7 Jahren Schulfranzösisch. Da hat man mich als "Ostfranzosen" identifiziert. Das wirft (da ich idiomatisch wie grammatisch sicherleich keineswegs perfekt war) natürlich die Frage auf, wie ich denn als "Ostfranzose" intellektuell wohl rübergekommen sein mag. Da ist es mir fast lieber, man merkt, dass ich Ausländer bin, verzeiht mir meine Fehler und macht mir sogar noch Komplimente, als dass man mich insgeheim für einen etwas unterbelichteten Landsmann hält.

Sichert ist die Fähigkeit zum Spracherwerb auch eine Frage des IQ. ich kannte mal eine hochbegabte US-Studentin, die hier mit einem Crash-Kurs anfing und nach 2 Jahren in Deutschland sprachlich nicht mehr als Ausländerin zu erkennen war.

@32 Murxl

Nach meiner Beobachtung ist es heutzutage eher eine Frage des familiär-kulturellen Hintergrunds, ob Kinder richtiges Deutsch lernen oder nicht.

Ich könnte mich kugeln, wenn ich durch unsere "Inder"-Siedlung radle, und die auf der Straße miteinander spielenden Kinder - erkennbar alle indischer Abstammung - miteinander schwäbeln. Bei Türken oder Arabern habe ich das nie erlebt, obwohl deren Eltern sicher mehr Voraussetzungen mitbringen, ihren Kindern die Mehrheitssprache beizubringen. Ich denke, es hat sich über die Jahre einfach eine Parallelgesellschaft aufgebaut, die den Indern fehlt und die sie vielleicht auch nicht wollten. Die "kleinen Inder" empfinde ich als meine deutschen Landsleute, die kleinen Türken nicht.

Escoville, ich habe den Eindruck, die Engländer sind extrem großzügig, was das Beherrschen ihrer Sprache angeht. Besonders diejenigen, welche ein schlechtes Gewissen haben, weil sie keine Fremdsprache gut beherrschen, halten mit Lob nicht hinter dem Berg. Ist doch schön, wenn sie es anerkennen, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, eine Sprache flüssig zu erlernen, wozu sie selbst vielleicht nicht so die Gelegenheit hatten.

Another reason for this question being asked is that most Germans and Austrians are truly surprised that their language is taught as a normal school subject in countries so far away as New Zealand, the US, etc. They don't realise that German is one of the standard languages taught in English-speaking countries after French. (French and Latin are the older standard languages.) At my secondary school, Latin had been removed from the curriculum and replaced by German.

Ich unterstütze Kommentar #16 von ladygrey und möchte die Frage anschließen, ob es wirklich einen so großen Unterschied zwischen "Why" und "How come" im Englischen gibt? Vielleicht muss ich da auch mal aufpassen wie ich das verwende...

@TanjaWo - "How come?" / "Wie kommt es?" - Ich finde, dass es sehr wohl einen Unterschied gibt. Man würde kaum "Wie kommt es, dass du so viel Geld hast" mit "Warum hast du viel Geld?".

"How come?" to me is just a childish way of saying "Why?". Just like "Wieso?" vs. "Warum?"

Mary, also wieso = why? und warum = how come? ?

@ Amy *zurückwink!*

Im gesprochenen Deutsch ist der Satz: "Wie kommt es, dass du so gut Deutsch sprichst?" jedenfalls viel zu umständlich, da bricht man sich ja die Zunge ab. Da klingt "Warum/wieso sprichst Du so gut Deutsch?" natürlicher, meint aber dasselbe.

Deutsche Direktheit kann doch auch einen Vorteil haben -- man braucht nun wirklich nicht jedes Wort nach einer *versteckten* Beleidung absuchen. Wenn jemand der Meinung ist, dass "den Amis" grundsätzlich nicht zuzutrauen sei, eine Fremdsprache zu erlernen, dann wird derjenige dir das früher oder später schon direkt auf die Nase binden. Dann ist immer noch Zeit genug, sich beleidigt zu fühlen.

I agree with Mary NZ/A that "how come" sounds somewhat childish.
The original poster, KT, did not mention "how come" either but rather asked why the question is not phrased in such way as to ask how it came to be that the person speaks such good German. -> "Wie ist es dazu gekommen, dass Sie so ein gutes Deutsch sprechen?"

When I was learning German I was taught that "warum" = "why". And I cannot think of any examples where it would mean anything else.

Fia81 #18 has a point "Die Frage ist ein - oftmals nicht "absichtlich" gemeinter, sondern im Alltagswissen verwurzelter - Verweis darauf, dass Du hier "eigentlich" nicht "hingehörst"."

Americans tend to "read between the lines" a bit more than do their European counterparts, and are (often) somewhat conscious that their words and actions may carry unintended messages and look for such messages in other people's speech as well as actions. A lot of this may stem from the well known tendency of native English speakers to be far less direct than Germans. (There was a recent thread about that I think.)

So asking a native English speaker (especially a/n [black] American) "Why do you speak such good German?" might at first appear to be a complement, it could also be easily interpreted as "Get back into your place." This is mostly likely what #KT #10 was alluding to.

I think this has far more to do with cultural differences rather than language.

Ich stimme Anja zu: so wäre der Satz viel zu umständlich. Und "Wie ist es dazu gekommen, dass Sie so ein gutes Deutsch sprechen?" würde nun wirklich kein Muttersprachler sagen, auch wenn man versteht, was gemeint ist.

#46 >> Fia81 #18 has a point "Die Frage ist ein - oftmals nicht "absichtlich" gemeinter, sondern im Alltagswissen verwurzelter - Verweis darauf, dass Du hier "eigentlich" nicht "hingehörst"."

Die Frage, um die es in diesem Zitat geht, war: Wo kommst du denn EIGENTLICH her?

Das "eigentlich" heißt nichts anderes als: by the way, oder anyway. Es soll damit nur ein Themawechsel angekündigt werden.

"Wo kommst du denn eigentlich her?" = "So where do you come from anyway?"

Die oben unterstellte Absicht ist völliger Quatsch, und liegt auf jeden Fall nicht in der Formulierung.

Because I am fond of the German language

Ich habe letzens eine junge Frau aus Paraguay getroffen, die zwar die eine oder andere deutsche Vokabel nicht kannte, aber die Grammatik war perfekt und sie hatte Null Akzent. Ich war total baff, da sie immer in Paraguay gelebt hatte und erst vor 6 Monaten nach Deutschland kam. Da habe ich auch voller Bewunderung gefragt, warum sie so gut Deutsch spricht. Ich wollte es wirklich wissen! Naturtalent? Deutsche Mama? Und dann hat sie mir erzählt, dass sie in Paraguay auf einer deutschen Schule war. Fand ich sehr interssant.
Es fällt eben auf, wenn ein Nicht-Muttersprachler besonders gut eine Fremdsprache beherrscht. Und da ist es ja wohl normal, neugierig zu sein, woher das kommt.

Für mich heißt "Warum" nicht "Wieso bildest du dir ein, dich am Lernen der deutschen Sprache versuchen zu dürfen"/"Komisch, ist dir gar nicht zuzutrauen, so wie du aussiehst!" sondern einfach "Warum", also "Wo ist die Ursache", also z.B.
- weil man seit 10 Jahren in D lebt
- weil man ein Fan von deutschen Filmen/Musik ist und sich viel mit deutscher Kultur beschäftigt
- weil man zweisprachig aufgewachsen ist
- weil man viel Aufwand betreibt, um ständig sein Deutsch zu verbessern
- weil man einfach sprachbegabt ist

Wenn man "warum" wörtlich übersetzen will, wie kann man auf eine Interpretation wie "Was machst du Ausländer hier" kommen???

Was ich damit sagen möchte, entweder man beantwortet die Frage wahrheitsgemäß, wie in Deutschland relativ üblich, oder man nimmt es als rhethorische Frage, die ein Kompliment sein soll, wenn jemand hörbar nicht aus Deutschland kommt, aber dennoch eine über bemerkenswert gute Grammatik und Aussprache oder einen sehr idiomatischen Wortschart verfügt. Dann würde es ein "Oh, finden Sie? Vielen Dank!" auch tun, um nicht jedesmal wieder über die Deutschlernmethoden sprechen zu müssen und das Gesprächrichtung wieder weiterzulenken.

Ich habe einen französischen Nachnamen, Familienerbe, wir leben seit Jahrhunderten nicht mehr in Frankreich. Ich weiß nicht, wie oft ich Komplimente für mein exzellentes Deutsch gehört habe. Am lustigsten finde ich auch heute noch die Leute, die mir Komplimente zur Aussprache machen: "Sie haben fast keinen französischen Akzent." - "Nur mit dem 'h' im Anlaut haben Sie noch Schwierigkeiten." Und natürlich werden auch gern entsprechende Fragen gestellt (warum gelernt, wo gelernt, wie lange gebraucht).

Beleidigt gefühlt habe ich mich dadurch nie. Wieso auch? Est ist nett gemeint, in meinem Fall vielleicht etwas dumm, aber trotzdem nett. Ich beantworte die Fragen und bedanke mich ansonsten freundlich. Das Leben ist zu kurz, um sich darüber zu ärgern.

@Ladz

Ja, es soll Leute geben, die von den Hugenotten und Waldensern und sonstigen Glaubensflüchtingen nocht nie etwas gehört haben. Hast Du denn auch einen französischen Vornamen? Dann würde ich die Verwirrung ja noch verstehen....

@Ladz: Mein Gott wie dämlich. Haben die alle noch nie was von den ausgewanderten Hugenotten gehört? Vor allem wenn dein Vorname, wie ich vermute, deutsch ist, könnte man doch wirklich drauf kommen... in Österreich glaubt man doch auch nicht von jedem, der einen tschechischen Nachnamen hat, seine Muttersprache sei Tschechisch. Da käme man ja in Wien aus den Komplimenten nicht mehr raus, denn da heißt jeder dritte Novak, Novotny, Prohaska o.ä.

Ich habe auch keinen deutschen Nachnamen, sondern sogar ein schönes "de" darin, was die Leute dann auf Spanien oder Frankreich spekulieren lässt. Aber interessanter Weise kam noch nie jemand auf den Gedanken, ich selbst könnte nicht in Deutschland aufgewachsen sein oder meinte darauf hinzuweisen, wie gut ich doch deutsch könnte.

Zunächst mal: Ich würde auch nicht unbedingt einen negativen Unterton in dieses "Warum" hineinlesen.

Als wir in den USA waren, wurde unser Englisch auch lange Zeit immer bewundernd kommentiert. Wir haben das dann immer so gedeutet: Solange die Leute das noch tun, ist der Akzent also offenbar noch deutlich hörbar... ;-)


Mit Amerikanern hier in Deutschland habe ich persönlich nun zwei ziemlich gegensätzliche Erfahrungen: Es gibt einige wenige Exemplare, die es tatsächlich geschafft haben, die deutsche Sprache nahezu akzentfrei zu lernen (inklusive des "r", und ohne Zweit-Muttersprachler zu sein).

Dann gibt es aber auch genau das Gegenteil, und zwar besonders häufig zu erleben, wenn man wie ich zeitweilig in einer Stadt wie Heidelberg gelebt hat.
Da kommt dann eine Gruppe Amerikaner in ein Geschäft und quatscht die Verkäuferin wie selbstverständlich auf englisch an. Nicht mal der winzigste Versuch, sich wenigstens einen Gruß in der Landessprache abzuringen. Der liebe Gott spricht ja englisch, und alle anderen auch. Warum sollte man sich also um das Lernen einer anderen Sprache überhaupt bemühen?

Nur als Randbemerkung dazu: Ich ärgere mich ganz genauso (oder noch mehr, angesichts unserer Vergangenheit) über deutsche Urlauber, die im Ausland einfach auf deutsch "Herr Ober, ein Bier" sagen und nicht den leisesten Versuch unternehmen, wenigstens einen Gruß in der Landessprache oder einen Versuch in einer internationalen Kleinsten-gemeinsamen-Nenner-Sprache wie Englisch zu machen. Ich finde das einfach unglaublich arrogant. Sicher kann man nicht erwarten, daß jeder fließend spanisch oder neugriechisch kann, bevor er dort hinreist, aber ein "Hola" oder "Kalimera" wird doch wohl jeder über die Lippen bringen.


Zurück zu den Amerikanern:
Traditionell rechnen wir Deutschen eben nicht damit, daß Amerikaner die größten Sprachkönner aller Zeiten sind, und ich fürchte, so im Durchschnitt liegen wir damit auch nicht so ganz falsch. Zu meiner High-School-Zeit haben die meisten Mitschüler erst in der 9. Klasse - wenn überhaupt - mit einer Fremdsprache angefangen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich in D schon die zweite Fremdsprache zwei Jahre lang gelernt und wurde dafür in den USA immer ganz erstaunt angeguckt.
Daher dann vielleicht die Überraschung, wenn man auf wirklich gut deutschsprechende Amerikaner stößt.


Und noch eine Randbemerkung: Ich hatte mal eine Freundin aus dem Siegerland (genauer gesagt: Dillenburg), der wurde regelmäßig gesagt: Oh, für eine Amerikanerin sprechen Sie aber gut deutsch! ;-)

@smalbop, tigger: Ich heiße Anja mit Vornamen, nicht klassisch deutsch aber auch nicht französisch :-) Ursprünglich wollten meine Eltern mich "Jacqueline" nennen; ich bin ihnen sehr dankbar, dass sie sich anders entschieden haben.

Ich finde es wirklich nicht schlimm, im Gegenteil, es amüsiert mich und hat mir schon mehr als einmal meine Laune gerettet. Zumal ich aus einer Ecke Niedersachsens komme, in der traditionell ein "reines" (was immer das genau heißen mag) Hochdeutsch gesprochen wird.

@ tigger

;-)

@ Anja

Alles klar, in der Gegend sind Franzosen ja nicht so häufig und vielleicht weiß man daraum auch nicht, wie sich ein "echter" Franzose auf deutsch anhört. Sonst würde man dem Irrtum wohl nicht aufsitzen.

Ich habe einen türkischen Nachnamen, dank meines türkischen Ehemanns.
Ich weiß nicht, wie oft ich am Telefon erst meinen Namen buchstabieren musste...
Dann kommt meist die Frage "Woher kommt den dieser Name?" und wenn ich dann sage: "Aus der Türkei", höre ich oft: "Oh, dafür sprechen Sie aber gut Deutsch!".
Ich antworte dann, je nach Laune mit "Liegt wohl daran, dass ich Deutsche mit türkischem Ehemann bin" oder "Oh, vielen Dank, das werde ich meinem Deutschlehrer sagen."
Aber die Frage, warum ich so gut Deutsch spreche, ist mir noch nicht gestellt worden. Finde ich auch irgendwie nicht richtig gestellt.

I get asked this question all the time, often followed by "Aber du hast ja sicherlich Deutsche Eltern, oder?" I always think it's kind of fun: The idea of German as a hard language is so entrenched for some people, that they are convinced no one else can learn it well. And there I am, doing just fine. Think of it as your chance to kill two prejudices with one stone: German is too hard to learn and English speakers don't bother with a foreign language.
You could also simply smile and say "Tja, ich bin wohl ziemlich schlau." and see what happens.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie man bei einer solchen Frage Rassissmus unterstellen kann. Sicher ist die Frage grammatikalisch nicht korrekt und vielleicht missverständlich, aber letztendlich einfach Umgangssprache. Das frage ich genauso. Und meine letztendlich einfach nur: Wo hast du Deutsch gelernt? Eine ganz einfache Frage.

Ich finde es echt erschreckend, dass hier sofort mal wieder die Rassissmuskarte gezogen wurde. Denn natürlich impliziert diese Frage mal wieder den unterschwelligen Rassismus der in Deutschland grassiert. *Ironie aus*

Kopfschüttelnde Grüße

@ Selkie #61, "English speakers don't bother with a foreign language":
Of course in this generalized form you are perfectly right that it's a prejudice.
On the other hand, we do unfortunately have this experience in many cases, see my examples in #57. (I am not saying that we are any better, see that same posting...)

And the prejudice that German is sooo hard to learn is something that non-Germans tend to tell us... we wouldn't know, would we? :-)

Ich finde, dass das eine ganz schöne Unterstellung ist, zu schreiben, alle Deutschen würden glauben, dass ihre Sprache zu schwer wäre, um sie zu lernen. Damit wird gleichzeitig auch eine üble Arroganz unterstellt.
Ist es so schwer, sich vorzustellen, dass wir uns einfach freuen, wenn jemand besser eine Fremdsprache beherrscht als der Durchschnitt und ihn dafür bewundern?
Als ich in Frankreich war, wurde ich auch des öfteren gefragt, warum ich so gut Franzöisch spreche. Ich hatte jahrelang dort gelebt und studiert. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass die Fanzosen damit sagen wollten, dass niemand in der Lage wäre, ihre Sprache vernünftig zu lernen.

@ich - 46:
- The original poster, KT, did not mention "how come" either but rather asked why the question is not phrased in such way as to ask how it came to be that the person speaks such good German. -> "Wie ist es dazu gekommen, dass Sie so ein gutes Deutsch sprechen?" -

Ganz genau das bedeutet das deutsche "warum" aber an dieser Stelle, verbunden mit der Intention des Komplimentes - und es ist eben nicht immer rein "kausal" zu verstehen, wie (anscheinend) das Pendant "why".

und @:
- When I was learning German I was taught that "warum" = "why". And I cannot think of any examples where it would mean anything else. -

"Warum" kann im Deutschen auch anders gebraucht werden als als echte kausale Frage. Wenn ich z.B. zu meinen Kumpels sage: "Warum gehen stehen wir hier rum und gehen nicht in eine Kneipe?", dann erwarte ich darauf sicher keine kausale Antwort, sonder es heisst: "Let' s go ..."

Hier noch ein ganz direktes "Warum-Kompliment":
Wenn ich zu meinem Schatz sage:
"Warum bist Du nur so wunderwunderschoen?!", dann reicht als Antwort auch ein freudiges Strahlen ...

Anna, of course prejudices are based on a kernel of truth. Many English speakers don't bother with a foreign language, which is why I smile when asked why my German is so good. It is fun to be the exception.

As to German being difficult, perhaps many find it so as well. I think it is a lovely, flexible and enjoyable language I will never perfect but enjoy trying to. Not more difficult than Spanish or English, just different.

Genau das ist es: eine rhetorische Frage! Der Frager erwartet keine Antwort, die ihm erschöpfend mitteil, wie, wo und warum jemand deutsch gelernt hat.

Ich bin viel im Ausland unterwegs und bin immer wieder überrascht in den entlegensten Winkeln Leute zu treffen, die Deutsch sprechen. Und ich muß zugeben, daß ich dieselbe Frage stelle... Es ist natürlich ein Kompliment und die Überraschung, daß anscheinend mehr Menschen Deutsch sprechen, als man selbst vermutet. Wer will schon Deutsch lernen? Man möchte immer gerne hören, daß es einen vernünftigen Grund dafür gibt, also z.B. in Deutschland studiert, Elternteil Deutsch usw. Aber, es ist sehr oft so, daß die Leute einfach Deutsch lernen wollten. Ja, einfach so, stellt Euch das mal vor. Ich finde es toll, denn man weiß ja, daß Deutsch nicht wirklich eine Allerweltssprache ist.

Ich kenne das Problem von einer anderen Seite. Ich lebe in Tokyo, und darf mir von absolut jedem den ich kennenlerne Kommentare über mein Japanisch anhören. Meist ist das einfach nett gemeint, man möchte ein nettes Gesprächsklima schaffen in dem man dem Gegenüber Komplimente macht, und die Japanischkenntnisse des anderen sind da ein guter Beginn. Interessanterweise hört man "Du kannst aber toll Japanisch" nur am Anfang, wenn man sich einigermaßen flüssig unterhalten kann wechselt das eher zu "Wie lange lebst du schon in Japan?" - "n Jahre" - Wow, dafür kannst du aber toll Japanisch"... Naja.

Das allerdings geht soweit, dass Leute, mit denen ich seit einem Jahr in einem Büro sitze, mich völlig erstaunt fragen ob ich etwas Japanisches lesen kann. Den Kommentar "nee, aber Übersetzungen mache ich für diese Firma trotzdem" kann ich mir dann oft nur gerade so verkneifen. Sorry, ab dem Punkt nervt es einfach, und die japanische Einstellung "Japanisch ist so schwer das lernt ein Ausländer nie" setzt ein. Da nehmen sich Deutsche und Japaner offentsichtlich nicht viel.

Richtig nervig wird es, wenn ich mit meiner Freundin unterwegs bin, und sich Leute an sie wenden, obwohl ich gemeint bin, daneben stehe und alles verstehe. Sorry, wenn ich jemanden anschaue, der sich zu meiner Freundin dreht und fragt: "Kann er Japanisch" finde ich das unhöflich. Man kann sich auch direkt an mich wenden, wenn ich gemeint bin.

@mkill

Soso, dann bist DU also verantwortlich für die deutschen Übersetzungen japanischer Betriebsanleitungen?

;-)

@Mkill #69, "Richtig nervig wird es, wenn ich mit meiner Freundin unterwegs bin, und sich Leute an sie wenden, obwohl ich gemeint bin, daneben stehe und alles verstehe. Sorry, wenn ich jemanden anschaue, der sich zu meiner Freundin dreht und fragt: "Kann er Japanisch" finde ich das unhöflich. Man kann sich auch direkt an mich wenden, wenn ich gemeint bin.":

Das Problem kenne ich aus einem völlig anderen Bereich (der Zusammenarbeit mit Körperbehinderten) und kann Dir dafür eine einfache Lösung sagen, die allerdings Deine Freundin erlernen müßte:
Und zwar muß Deine Freundin in dem Moment, wo derjenige zu seiner blöden Rückfrage ansetzt, konsequent und stur (aber freundlich) zu DIR gucken und demjenigen den Blickkontakt verweigern - möglichst für den Rest des Gesprächs. Dann kann derjenige gar nicht anders, als mit Dir selber zu sprechen.

Ist ein einfacher, aber sehr effektiver Trick, mit dem man sich sowohl diese blöde Rückfrage (oder gar totales Übergangenwerden) erspart als auch die Notwendigkeit zu einer möglicherweise patzig klingenden Reaktion, die das Gegenüber vor den Kopf stoßen würde. Denn meist ist das ja zunächst mal kein böser Wille, sondern schlicht Unsicherheit oder Unbeholfenheit.

Im japanischen Kulturkreis habe ich diesen Trick noch nicht ausprobiert, aber ich denke mal, auch da wird der Gesprächsbeginn über Blickkontakt laufen.
Probiert's mal aus (z.B. wenn Ihr irgendwas für DICH einkaufen geht, mit dem Verkäufer), und erzähl, ob's funktioniert hat!

Meine Meinung:

1. Es ist ein großes Kompliment.
2. mögliche Antwort: Weil ich, möglichst gut Deutsch lernen wollte und will.

Meine Frau bemüht sich auch immer richtig zu sprechen. Allerdings ist das nicht so einfach. Ich muss Sie ständig verbessern (Sie will das). Deutsche Wörter kann Sie sich gut merken. Probleme hat sie allerdings mit Tür und Fenster (ist in Ihrer Sprache fast das gleiche). Sorgt immer für Lacher...

#69 mkill, wenn Du eine Frau wärst, würdest Du das Problem vo je her und auch aus dem eigenen Land kennen, wenn Du z.B. irgendwas auch nur entfernt technisches einkaufen gehst. Du fragst den Verkäufer etwas und er richtet die Antwort immer an Deine desinteressiert daneben stehende männliche Begleitung.

Also, ich bin SO groß, blond und blauäugig, dass viele denken, ich käme aus Schweden oder Norwegen. Und die loben mich dann auch für mein "nahezu akzentfreies" Deutsch, das maximal einen kleinen Stich in Rheinische haben könnte :-. Ich ärgere mich darüber aber nicht, ich finde es amüsant.

Ein deutsches Phänomen ist die Frage, warum man eine Fremdsprache so gut beherrscht, aber nicht: Auch ich werde oft gefragt, warum ich so gut Französisch spreche (auch tatsächlich formuliert als "pourquoi est-ce que tu parles si bien francais (finde die cedille nicht!!)". Das habe ich noch nie als Beleidigung verstanden, sondern als Kompliment. Einfache Frage - einfache Antwort: weil ich in Frankreich studiert und gearbeitet habe und es jetzt beruflich auch noch regelmäßig brauche.

Wollte nur anmerken, dass ich mich über die Kommentare von bieber (#26) und chinagirl (#68) etwas gewundert habe:

Da bekommt man ja den Eindruck, Deutsch wäre eine kurz vor dem Aussterben stehende Minderheitensprache mit vielleicht 10.000 Sprechern.

Dabei ist es die meist verbreitetete Muttersprache in der EU, Sprache der größten Exportnation der Welt (also insofern für den internationalen Handel relevant), nach Englisch und Französisch vermutlich die dritthäufigst unterrichtete Fremdsprache (vgl. Mary #40), offizielle Sprache der meisten internationalen Organisationen.

Insofern bin ich eigentlich nicht so ganz überrascht, wenn auch im Ausland jemand gutes Deutsch spricht. Wer natürlich mit der Einstellung darangeht, dass Deutsch eine absolute Exotensprache wäre, der fragt vielleicht öfter nach als es dem Angesprochenen (etwa dem Threadstarter) lieb ist.

@KT: I get the same thing a Lott!
I am an Indian girl, hence can't vouch for Americans or Turks; but since I had German as second language (after English) in school (in India) and did my engineering in German in Germany, I speak quite okay.
Everyone I meet around me therefore always (really always) comments, "Oh! But you speak German very well", or actually "Du sprichst aber sehr gut Deutsch!"...

Of course, I do take it as a compliment, but its really weird. If I wouldn't be speaking German, they would sign me off saying I am another Ausländer not integrating into Germany. If I speak German, then also its causes questions and comments among the people. Seems like neither way is suitable for them! :-D

But its OK I guess. Better a compliment than an insult!

@76 "Of course, I do take it as a compliment, but its really weird. If I wouldn't be speaking German, they would sign me off saying I am another Ausländer not integrating into Germany. If I speak German, then also its causes questions and comments among the people. Seems like neither way is suitable for them! :-D"

But how can a compliment (if you take it as such) be something that "is not suitable for them"? That does not seem very logical to me. If they do say it as a compliment, don't they obviously appreciate your efforts to learn this language?


@ all:
I do understand that it can be annoying to answer this question over and over again whenever you meet a new person.
But I do also think that this is part of the rules of smalltalk. People who meet me for the first time and try to get a pleasant conversation started have the choice of - well, the weather, or my knowledge of the language.
I think you might also be fair enough to think of the latter (however annoying, and however unoriginal) as someone just trying to be friendly and interested in you as a person.

Nun ja, ich finde es nicht leicht, eine Fremdsprache zu erlernen, und bin darum beeindruckt, wenn jemand darin sehr gut ist - aber offenbar sollte man Komplimente in dieser Richtung doch lieber für sich behalten?

I get that exact same question constantly! It must be a standard question here in Germany.

I used to give a brief summary of my last few years and all the experiences I've had with German / Germany, but I eventually realized that that is tiresome and uninteresting both for the question poser and for me.

Now I just say "Ich hab's studiert", "Ich habe mich sehr bemüht" and/or "Ich finde die deutsche Sprache wunderschön."

I have always perceived the prejudice behind the question that Americans don't tend to learn German very well or at all, but it makes me feel more special for a German to recognize that I don't belong to this stereotype.

And I don't find the find the stereotype very insulting, since it is true for the vast majority of Americans. Most Americans don't learn German. And certainly not fluently.

Besides, most of the Americans you encounter in Germany are soldiers, family of soldiers, tourists or exchange students.

*scratch a "find the"

Ich finde die Frage nicht unbedingt sehr deutsch. Auch Briten und Amerikaner fragen oft, warum bzw. wie es kommt, dass man ihre Sprache sehr gut spricht.

Ich freue mich eigentlich immer darüber. Klar wird es nach dem 10x anstrengen aber mal ganz ehrlich: In Deutschland hat seit Jahren (Jahrzehnten?) fast jeder Schüler mind. 5 Jahre Sprachunterricht. In den überwiegenden Fällen Englisch. Trotzdem sprechen die meisten Deutschen nicht fließend Englisch.

Spricht dann also jemand aus einem Land, in dem es keinen verpflichtenden Fremdsprachenunterricht gibt oder bei der Fragende nicht weiss, ob es diesen gibt, hervorragend Deutsch, kommt schon mal ein bewundernder Kommentar.

Mich hat einmal in San Francisco die blonde Freundin eines amerikanischen Cousins, beide sprechen kein Wort deutsch und waren auch noch nie in Deutschland:
"Do you have an accent?"

I don't get it, Pachulke!? Wozu war die Frau nun zu blond?

Ich verbringe grade mein Austauschjahr in Amerika und wenn ich mit meinen Freunden oder Professoren spreche, sprechen sie mich immer auf meinen Akzent an. Und sehr viele Menschen loben mich, dass ich gut Englisch spreche und sie wundern sich woher das kommt. Ich sehe das als normal an und sollte nie negativ aufgenommen werden, wobei die Situation ja hier umgedreht ist. Ich hoffe ihr alle behaltet euren Akzent. ;)

Abofrei, wer hat was von Akzent gesagt?

Diese Frage wird einem aber nicht nur in Deutschland gestellt. Ich lebe als Deutsche in den USA und werde das auch hier recht oft gefragt. Danach kommt fast immer die Frage, wie lange ich schon hier bin. Ein paar Mal wurde ich auch schon gefragt ob ich denn auch Deutsch kann. Ich versteh das aber immer als Kompliment!

ladygrey, vielleicht hat Patchulkes blonde Bekannte nicht gewußt, dass es überhaupt eine deutsche Sprache gibt und dachte, Deutsche sprechen von Natur aus Englisch mit Akzent (als Muttersprache sozusagen).
Es ist möglich, dass jemand, der nie im fremdsprachigen Ausland war, so denkt.

sprechen--> sprächen

Tja, wenn man jetzt anfangen würde aufzulisten, was man als Deutsche(r) in anderen Ländern alles so gefragt wird, dann wird's hier richtig lustig...

So real erlebte Beispiele aus den USA, zugegebenermaßen die meisten High-School-Niveau:
- Habt ihr bei euch auch Fernsehen?
(Auf solche Fragen pflegte ich dann zu antworten: Nein, wir tragen Lendenschurze und wohnen in Höhlen) ;-)
- Are you from East or West Germany?
(Immerhin: Sie wußten, daß es zwei Teile gab - ist ja schon was. Aber völlige Verblüffung, wenn ich dann sagte "If I was from East Germany, I wouldn't be here!")
- Und die schönste Frage, auch real so erlebt:
Did you come here by car?

Ja, und dann noch die Hammer-Fragen:
- Are you for Hitler?
Nicht zu vergessen die diversen weiteren Fragen dann auch noch, die ganz selbstverständlich davon ausgingen, daß Hitler bei uns immer noch an der Macht ist.

Soviel zum Thema Fragen an Ausländer in anderen Ländern!
Da finde ich eine Frage nach meinen guten oder mittelprächtigen Sprachkenntnissen doch deutlich netter...

Hi,

ich höre diese Frage (nur anders herum) auch öfter. Ich sage dann immer, dass ich eben einfach ein gutes Gehör habe und meine gute Aussprache einfach durch Übung und Imitation entstand. So empfinde ich es auch.
Warum es für Deutsch noch erstaunlicher ist, es als Fremdsprache richtig gut zu sprechen - naja, es ist einfach SAUschwierig Deutsch als Fremdsprache zu lernen - Dir brauche ich das bestimmt nicht zu sagen. Mir wurde das erst klar, als ich aus einem "Notfall" an der Schule, an der ich Englischkurse für Anfänger hielt, plötzlich Deutsch unterrichten sollte. Schock!

Also, take it as a compliment!

Dieses ganze "Auf-Teufel-komm-raus-Hineinlesen von bösen Absichten" find ich wirklich traurig und eher ein Zeichen dafür, dass der Betreffende Vorteile darüber hat, welche Vorurteile den "die Deutschen" haben müssten.

Vielleicht reicht ja auch ein einfaches "Hey, danke. Nett, dass Sie das sagen"? Man muss ja nicht gleich seine ganze Lebensgeschichte zum besten geben. Vielleicht dabei auch noch lächeln?

Ich habe schon oft mitbekommen, dass Briten und Amerikaner sich darüber beschweren, wie unfreundlich doch wir Deutschen wären. Für mich keine Überraschung, wenn man sieht, wie dieselben Leute auf Freundlichkeit mit Paranoia und Vorurteilen reagieren und von vornherein negative Absichten unterstellen...Fazit: Englisch-Muttersprachler nur noch auf ihre miese Aussparche ansprechen, dann wissen sie wenigstens, woran sie sind.

Noch eine Nette Fragereihe (von Mitschülern an einer High School in MI gestellt, aus dem Gedächtnis zitiert):

- So you're from Germany?
- Yes.
- Were you born there?
- Yes.
- Your parents, too?
- Yes.
- Do they speak English?
- No. They speak German.
*nachdenkliche Pause*
- So how are you able to understand them?

Dumme Frage? Im ersten Augenblick ja. Bei näherer Betrachtung:

Ja um Himmels willen, der andere hat sich halt mit deiner Situation noch nicht beschäftigt. Er stellt halt Fragen, um Interesse zu bekunden! Es kann doch nicht verlangt werden, dass jeder, der small talk betreibt, sich vorher 100% in den anderen und dessen Situation hineinversetzt! Jeder kennt nur sein eigenes Leben und überlegt sich nicht täglich, wie es wohl ist, in einem anderen Land zu leben, und wie oft man dann wohl von allen möglichen Leuten eine Frage oder Bemerkung zu seiner Sprache zu hören bekommt!

Ich finde diese Erwartungshaltung schon etwas unrealistisch, und die wiederholten Unterstellungen, dass in dieser Frage Ausländerfeindlichkeit oder zumindest Vorurteile mitschwingen, trotzdem sich alle Muttersprachler hier einig sind, dass sie nur ihr freundliches Interesse damit ausdrücken wollen, ziemlich nervig. Eine völlig andere Sache ist es, wenn ein Amerikaner mir sagen würde, er findet es verletztend, wenn wir in seiner Gegenwart von "Amis" reden. Klar, das werde ich mir zur Herzen nehmen, denn es ist eine Grundregel der Höflichkeit, jeden mit dem Namen anzurden, mit dem er angeredet werden möchte.

Aber die Frage: "Warum sprichst Du so gut Deutsch?" soll auch verletzend sein? Schön, wenn jemand es unbedingt so verstehen will, soll er, aber damit bekommt er/sie doch nur einen Groll auf jene Leute, die nett zu ihm/ihr sein wollen. Scheint mir -- im eigenen Interesse -- nicht sinnvoll. Außerdem frage ich mich, wie viele Vorurteile gegenüber (in diesem Fall) Deutschen derjenige hegt, um auf eine solche Interpretation zu kommen.

Da muß ich mich mal K11 anschließen, man kann nun wirklich in alles etwas negatives hinein interpretieren und schwupps wird aus einem Kompliment oder einer harmlosen Frage eine rassistische Beleidigung.

Da macht eben auch der Ton die Musik und der Zusammenhang, klar wenn ich jemanden der mir eh schon auf die Nerven geht anzicke "Warum sprichst du eigentlich Deutsch?" dann kamm man das nicht nur, sondern muß es wohl negativ sehen aber auf das Ausgangsposting bezogen kann ich da nun wirklich keinen negativen Unterton herauslesen.

Erinnert mich an einen ausländischen Mitbürger mit dem ich mich mal sehr lange an einer Kneipentheke unterhalten habe, als ich dann aber nicht noch weiter mit ihm um die Häuser ziehen wollte (hatte ihm aber auch vorher keine Hoffnungen gemacht und auch von meinem Freund erzählt) wurde er richtig ausfallend und meinte "Wenn ich Deutscher wäre, dann wärste noch mitgekommen, ihr seit doch alle Rassisten."
Na danke, ist mir so krass aber bisher auch nur das eine Mal passiert aber hat mir gereicht.

Ich überlege gerade wen ich in meinem Bekanntenkreis schon alles gefragt habe wieso, weshalb, warum, woher etc. er/sie so gut Deutsch kann aber kann mich nicht erinnern mit welcher Fragestellung ich das getan habe, hoffentlich habe ich da niemanden unwissentlich beleidigt :8

@ Anja: Herrlich! :-)
Deine High-School-Fragen sind auch toll.

Ich bin auch inzwischen barmherziger geworden. Damals war es für mich z.B. unbegreiflich, daß die nicht wußten, daß ich aus Ostdeutschland ja gar nicht hätte in die USA reisen konnten.
Inzwischen denke ich: Wieviel hätte ich als 15-/16-Jährige denn gewußt, wenn mir eine Mitschülerin aus Korea begegnet wäre?
Für jeden ist halt sein eigenes Land irgendwo auch der Nabel der Welt, und man kann doch von 15-Jährigen noch kein so umfassendes weltpolitisches Wissen erwarten.

Und Deinen Überlegungen zum Thema Smalltalk und Erwartungshaltung in bezug auf Vorurteile kann ich nur voll zustimmen, siehe auch #77.

ups... "reisen können" natürlich.

Ich würde nur zu jemandem "du sprichts aber gut deutsch" sagen, bei dem ich sicher sein kann, er spricht es noch nicht lange. Ich kenne einfach zu viele Leute, die seit Kindheit in D leben, mittlerweile die 30 überschritten haben, aber immer noch einen deutlich "ausländischen" Akzent sprechen. Bei denen würde ich mich tunlichst jedes Kommentars über ihr Deutsch enthalten.

Daher ist für mich (weil ich es nun mal so halte) die Bemerkung "du sprichtst aber gut Englisch" auch kein Kompliment...

Damit will ich niemandem etwas unterstellen, aber wenn ich wirklich gut wäre, müsste man es nicht kommentieren. Dann wäre die Frage "Wie, du bist Deutsche???" für mich eher ein Kompliment.

@ Tusnelda

"Wenn ich wirklich gut wäre, müsste man das nicht kommentieren"

Wirklich? Ist es so einfach, eine Fremdsprache perfekt zu sprechen, dass "wirklich gut" gleichbedeutend ist mit "wie ein Muttersprachler"?

Wirklich gut ist für mich beispielsweise ein Englisch-Mutterspracher, der es schafft, ein "ch" nicht wie ein "k" auszusprechen, und der die Mehrzahl der Artikel und Endungen richtig hinbekommt. Vor allem Letzteres finde ich echt beeindruckend und wenn sich jemand die nicht unbeträchtliche Mühe macht, eine Sprache in diesem Sinne "wirklich gut" zu erlernen, dann ist das meines Erachtens durchaus erwähnenswert. Kann ja doch auch sein, dass sich derjenige freut, wenn man all dies nicht als selbstverständlich ansieht. Wer diese Bewunderung als Herablassung interpretiert, hat meines Erachtens Probleme, die über reine Sprachschwierigkeiten weit hinausgehen, und sollte sich vielleicht fragen, wie er für sich selbst die eigene Identität als Einwanderer bewertet und warum Dritte diese Identität besser nicht ansprechen sollten und das offenbar auch nicht im positiven Sinn.

Wer im übrigen die Ansprüche an sich selbst so hoch schraubt, dass er meint, eine Fremdsprache wie seine Muttersprache beherrschen zu müssen, wird fast zwangsläufig gelegentlich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Das mag frustrierend sein, aber man sollte diese Frustration dann doch bitte nicht an Leuten auslassen, die eigentlich nur freundlich sind.

Natürlich würde ich niemanden auf seine Sprachbeherrschung ansprechen, bei dem die Wahrscheinlichkeit besteht, dass derjenige im Land aufgewachsen ist. Aber wer da wirklich jedes Fettnäpfchen narrensicher umgehen will, muss sich dann wohl auch jedes Kompliment verkneifen. Und das wäre nun wirklich schade.

# 96 und #97 - mal ganz salomonisch: Ich finde, Ihr habt beide recht.

Was K11 sagt, kann ich gut nachvollziehen. Ich finde es auch bewundernswert, wenn ein Amerikaner z.B. unser deutsches Rachen-R perfekt hinkriegt, und ich finde es überhaupt keine Schande, das freundlich und positiv zu kommentieren. Und umgekehrt bin ich auch mächtig stolz auf mich selber, wenn ich es schaffe, ein Wort wie "rural" ohne Unfall halbwegs amerikanisch-klingend über die Lippen zu bringen.

Aber was Thusnelda sagt, stimmt natürlich auch: Ich war mal ein Wochenende von der High School aus bei einer mir vorher unbekannten Gastfamilie einquartiert, und die haben das ganze Wochenende nicht gemerkt, daß ich Deutsche bin. Erst am Schluß ergab es sich, daß das zufällig rauskam, und die fielen aus allen Wolken. Mann, war ich stolz! :-))

Aehmm... bin ich der einzige, dem die Frage an sich voellig unidiomatisch vorkommt? Ich glaube nicht, dass ich jemals jemanden "warum sprichst du so gut Deutsch?" fragen wuerde.

Woher sprichst du so gut Deutsch? (auch wenn sprachlich nicht ganz korrekt)
Wie hast du denn so gut Deutsch gelernt ?
Woher kannst du denn so gut Deutsch?

und alle moeglichen anderen Formen. Aber die Frage "Warum sprichst du so gut Deutsch?" klingt fuer mich nach der Frage, warum man denn nicht ein paar Fehler einbaut.

Ich frage doch auch niemanden: "Warum faehrst du denn so gut Auto?", "Warum hast du eigentlich diesen guten Kleidergeschmack?", "Warum weisst du denn das?"

Mausling, Du hast recht.
"Wie kommt es, daß du so gut..."
oder als bewundernden Ausruf:
"Du sprichst aber gut deutsch!"
... wären auch noch gängige Formulierungen.

Leider hat sich KT anscheinend schon nach #10 seit etlichen Tagen aus diesem Thread verabschiedet und wird uns vermutlich nicht mehr verraten, ob wirklich, von wem und wie oft er/sie denn nun ausgerechnet diese merkwürdige Formulierung zu hören gekriegt hat.

Es stimmt aber, was Du sagst. Ein deutscher Muttersprachler würde das normalerweise gar nicht so sagen. Es würde ein bißchen nach implizitem Vorwurf klingen: "Muß das sein, daß du so gut deutsch sprichst?"
So ähnlich wie: "Warum gehst du denn schon so früh nach Hause?" = "Muß das sein, daß du schon so früh nach Hause gehst?" Und das ist hier natürlich absurd.

@ 98

Natürlich ist es toll, wenn man es schafft, als Muttersprachler durchzugehen, aber wie Tusnelda daraus den Schluss zu ziehen: "Daher ist für mich (weil ich es nun mal so halte) die Bemerkung "du sprichtst aber gut Englisch" auch kein Kompliment...", halte ich für völlig übertrieben, zumal der Gegenüber ja nicht wissen kann, welch hohe (und meiner Ansicht nach völlig überzogene) Ansprüche derjenige an sich selbst stellt. Manchmal sollte es doch wohl wirklich reichen, wenn etwas gut gemeint ist...


@ Mausling

Geht mir auch so, aber vielleicht hat KT ja den Wortlaut nicht so genau wiedergegeben (oder alle "wie kommt's", "wieso", "warum"-Fragen etc. der Einfachheit halber zu einer einzigen Frage zusammengefasst). Eine Kritik an den "zu guten" Sprachkentnissen war ja wohl hoffentlich nicht wirklich beabsichtigt.

Und warum passt Du eigentlich so gut auf? *Mausling schief anschau* ;-)

@K11 #101 (@Mausling):
Soweit ich sehe, hat KT den Wortlaut doch sehr genau wiedergegeben - in der Titelzeile, und dann im ersten Beitrag gleich auch nochmal auf Englisch übersetzt, mit der Frage dazu "Why do they ask me "why" I speak German well and not how I came to learn it?"

Und die ganze Aufregung macht sich ja überhaupt nur an genau diesem Wortlaut fest; sonst hätte es dafür ja keine 101 Beiträge geben brauchen.
Jeder andere Wortlaut, z.B. wie in #99 oder #100 genannt, wäre ja unstrittig und unproblematisch gewesen.

@ 102

Schau Dir doch mal KT's eigenen Kommentar (#2) an - da geht's ja eben offenbar nicht um die Formulierung der Frage mit "warum", sondern allein nur noch darum, dass KT die Frage als "Wie kommt's, dass du als Amerikaner(in) so gut Deutsch sprichst, obwohl doch Amerikaner bekanntlich nur Englisch sprechen" interpretiert.

Das hat aber nun eben gar nichts mehr mit dem verwendeten Fragewort zu tun - auf dieselbe Interpretation könnte man ja eben auch bei "wie kommt's" etc. kommen - sondern allein damit, wie KT meint, als Amerikaner(in) von "den Deutschen" gesehen zu werden. Auf diese Interpretation ('klingt zwar wie ein Kompliment, muss aber in jedem Fall böse gemeint sein') bezieht sich dann auch ein Großteil der Diskussion in diesem Faden.

Dass die Frage "Warum sprichst Du so gut Deutsch" keinen Sinn macht und unidiomatisch/umgangssprachlich ist, war ja im übrigen auch schon nach den ersten paar Beiträgen geklärt.

Also wieder was gelernt: Gratulier' Ausländern nicht zu ihren Deutschkenntnissen, sie kriegen's nur in den falschen Hals. Werd ich ebenso berücksichtigen wie die Tatsache, dass man als Deutscher nicht Deutsch mit Englisch-Muttersprachlern reden soll (weil man sonst "zu arrogant ist, Englisch zu sprechen") und sich ebenso wenig erdreisten darf, mit Englisch-Muttersprachlern Englisch zu reden (schließlich sind sie hier, um Deutsch zu lernen, nicht um kostenlosen Englisch-Unterricht zu geben).

Im Großen und Ganzen ist es vielleicht wirklich am besten, Englisch-Muttersprachler komplett zu ignorieren?

Na, das wär aber doch nun echt gemein...;-)

Na, nun schütte mal das Kind nicht mit dem Bade aus... :-)

Ich denke, hier gibt's - im Ernst jetzt - ganz was anderes zu lernen, nämlich daß nicht alles, was vielleicht ungeschickt formuliert ist (ja, auch von Muttersprachlern), notwendigerweise auch gleich böse gemeint ist.

Leider hat sich, wie schon festgestellt, KT aus diesem Thread ja offenbar seit fast einer Woche schon verabschiedet. Schade, denn hier haben doch viele etwas beigetragen, um mögliche Mißverständnisse auszuräumen.
Da stellt sich mir dann allerdings schon ein wenig die Frage, auf welcher Seite denn hier die Vorurteile sitzen, und ob überhaupt ein ernsthaftes Interesse besteht, sie ggf. zu revidieren.

Ich gehöre auch zu der "Mist, sie haben's gemerkt" Fraktion, wenn mich jemand auf mein Englisch anspricht. Am lustigsten wird es, wenn man andere Expats überzeugen kann. Die sind nämlich normalerweise besonders hellhörig, weil sie ja die gleichen Fehler machen.

*Zupft Kind aus Badewanne*

Aber ernsthaft, wenn die Leute schon anfangen, sich darüber zu beschweren, dass sie zu viele Komplimente bekommen...*grumbel*

Übrigens wär's vielleicht auch eine gute Idee, nicht nur die eigenen Empfindlichkeiten zu pflegen, sondern sich auch mal in sein Gegenüber hineinzuversetzen - der Gesprächspartner weiß nämlich im Zweifelsfall gar nicht, wie oft man schon auf seine Sprachkenntnisse angesprochen wurde (und dass man dabei entsprechend allergische Reaktionen entwickelt hat), und Leute, mit denen man nicht viel zu tun hat und denen man vielleicht gerade erst als "die X aus Kanada" oder "der Y aus Australien" vorgestellt wurde, werden beim Small-Talk zwangsläufig auf Naheliegendes (Sprachkenntnisse, veränderte Lebenssituation, anderes Klima) zu sprechen kommen. Würde man selbst ja auch nicht anders machen. Das nicht alles "typische deutsch" ist, dem man in Deutschland zum ersten Mal begegnet, sollte eigentlich auch eine selbstverständliche Erkenntnis sein, aber auch das scheint sich noch nicht überall herumgesprochen zu haben.

[/grumbel]

Netter Zwitter, Dein grumbel :-)

That's the way the K11 grumbels. :-)

;-) könnte Mode werden...

"warum sprichst du so gut Deutsch?" hab ich noch niemals jemanden fragen hören. Stimme da Mausling vollkommen zu. "Woher kannst du so gut Deutsch?" ist doch die übliche Formulierung. Die Antwort "aus der Schule, von meiner Mama, Sprachkurs an der Uni, bin hier geboren" etc. reichen dann völlig zur Erklärung. Kein Mensch erwartet eine stundenlange Rechtfertigung. Dem Frager dabei Überheblichkeit oder latenten Rassismus zu unterstellen finde ich überheblich und latent rassistisch ;-)

Ich bin auch oft gefragt worden, warum/woher ich so gut Deutsch kann, manchmal auch, "Warum hast du keinen Akzent?!" und habe es immer als Kompliment aufgefasst. Manchmal antworte ich mit, "Weiß ich auch nicht, ist wohl mein einziges brauchbares Talent"... ;-)