Comment | In meinem neuen Sportteam ist mein Vorname, zumindest die englische Version davon, gleich dreimal vertreten. Ich habe mich allen mit vollem Namen vorgestellt, weil mein deutscher Spitzname für Engländer nicht einfach auszusprechen ist.
Anscheinend finden die Leute meinen Namen aber zu lang, und so wurde ich kurzerhand auf drei Buchstaben zusammengekürzt. Mit diesem neuen Spitznamen kann ich mich aber so gar nicht identifizieren, dazu kommt noch, dass eine der "Namenschwestern" genauso genannt wird.
Bei meinem australischen Freund habe ich mich darüber beschwert, dass ich einfach "umbenannt" wurde ohne gefragt zu werden. Er meinte, dass sei doch ganz normal und die Natur der nicknames, dass er von anderen erfunden wird, und dass man mehrere gleichzeitig hat, für verschiedene Situationen. Ich bin da gar nicht seiner Meinung: meinen deutschen Spitznamen habe ich selbst "erfunden", ich wurde immer so und nicht anders genannt, und meine Geschwister haben ihren Spitznamen bewusst abgelegt, wenn sie ihn irgendwann zu kindisch fanden.
Ich erwäge jetzt, in dem Verein doch meinen deutschen Spitznamen einzuführen, damit ich mich wenigstens angesprochen fühle, und um Verwechslungen oder, noch schlimmer, einem Nummerierungs-trend, auszuweichen.
Hat man in Deutschland mehr Macht über seinen Spitznamen als in anderen Ländern? Wie häufig sind scherzhafte, ironisch gemeinte oder Spitznamen, die mit Anekdoten verbunden sind? Mein Freund meinte, in Australien werden gerne "perverse" nicknames gegeben, etwa Shorty für einen sehr großen Menschen, oder Bluey für einen Rothaarigen.
Wenn Ihr Lust habt, erzählt doch, wie es zu Euren Spitznamen im richtigen Leben gekommen ist! (Ihr müsst ja dabei Euren echten Namen nicht verraten...
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