@Nikolas, #OP
»… wenn ich nicht weiß, dass es "(io) ábito", aber "(io) aiúto" heißt.»
Ich teile Dein Missbehaben, wenn ich beim Lesen von Vokabeln – egal ob in Flexionstabellen oder in Wörterbucheinträgen – ihre Betonung nicht kenne.
Die endungsbetonten Formen (-avàmo und -àvano gehören dazu) werden bei allen Verben gleich betont. Es ist also tatsächlich sinnvoll – und nicht allzu aufwendig –, diese zu lernen. Wenn Du Fragen dazu hast, stelle sie ruhig. Nur der Infinitiv mancher Verben der e-Konjugation weicht hiervon ab (der dann nämlich nicht endungs- , sondern stammbetont ist!), z. B. prèndere. Diese Information erhält man im LEO-Wörterbuch immerhin (zumindest meistens), wenn man sich die Aussprache anhört.
Bei den stammbetonten Formen – die 1. Person Singular Indikativ Präsens gehört dazu – wird meistens die letzte Stammsilbe betont (aiùto). Das ist dann auch einfach. Aber es gibt eben eine große Gruppe von Verben der a-Konjugation, die davon abweichen, bei denen nämlich die vorletzte Stammsilbe betont wird, abitare gehört dazu, also: àbito. Weil die Betonung verschoben ist, nennt man sie auch verbi sdruccioli. In allen stammbetonten Formen wird also immer die letzte Stammsilbe oder (nur bei manchen Verben der a-Konjugation) immer die vorletzte Stammsilbe betont. Das kann man also alles durchaus als regelhaft ansehen.
Das Problem ist nur – und das verstehen Italienischsprachige hier im Forum zumindest meinem Eindruck nach schon seit vielen Jahren nicht –, dass Italienischlerner halt nicht wissen, ob die Betonung auf die vorletzte Stammsilbe verschoben wird oder nicht. (Ein paar hilfreiche, aber keinesfalls ausreichende Hinweise dazu findest Du in diesem nicht ganz leicht zu lesenden Thread: Siehe auch: Aussprache gesucht!.) Und ich persönlich gehöre zu denen, die das bei weniger häufig gebrauchten Verben auch nach Jahren nicht wissen. Doch diese Information findet man im LEO-Wörterbuch nicht! Ich habe dazu einmal (Siehe auch: Betonung – Kennzeichnung der verbi sdruccioli) einen Vorschlag ausgearbeitet, der auch all die mir seit langem bekannten Befindlichkeiten des LEO-Teams berücksichtigt, aber diese Information den Nachschlagenden dennoch zur Verfügung stellt. Aber offensichtlich gibt es noch weitere Befindlichkeiten, die mir nicht bekannt sind. Jedenfalls sind wir beim Lernen in dieser Angelegenheit wohl leider auch in Zukunft auf andere Wörterbücher angewiesen.