Comment | Ich möchte behaupten, dass keiner der wenigen noch öffentlich zugänglichen Paternoster in seinem Gebäude die einzige Alternative zur Treppe ist, so dass keine Privatperson gezwungen wird, ihn zu benutzen.
Extra 3 hatte vor ca. vier Wochen das Thema dazwischen. Da ging es um ein Bürogebäude ohne Publikumsverkehr. Ein Wachmann musste sich im Erdgeschoss vor den Paternoster setzen, um zu kontrollieren, dass er nur von eingewiesenen Personen benutzt wurde. Der wurde von allen bemitleidet für diese "Aufgabe". Dann wurde die Einweisung einer jüngeren Mitarbeiterin gezeigt. "Das wichtigste ist, die Geschwindigkeit einzuschätzen. Dort links und rechts sind Haltegriffe. Prüfen Sie vorher, ob der Boden glatt ist. Zeigen Sie mir, dass Sie es verstanden haben." Händeschütteln. "Sehr gut, damit sind Sie eingewiesen." (*) Die Frage bleibt, welche Qualifikation der Einweiser hatte. Ein älterer Mann entstieg dem Paternoster. Frage des Reporters: "Haben Sie eine Einweisung erhalten?" Ein missbilligendes Lächeln: "Nein, ich arbeite seit fast 40 Jahren in diesem Gebäude." Der Wachmann hat geflissentlich weggehört.
(*) Eine Einweisung auf Wunsch ist ja keine schlechte Idee, wie bei jedem anderen technischen Gerät auch, das man zum ersten Mal benutzt. Wer unsicher ist, benutzt es halt nicht.
Dass deshalb immer mal wieder alte Technik ausgemustert wird, mag für Nostalgiefans traurig sein, lässt sich aber nicht vermeiden.
Warum lässt sich das "nicht vermeiden"? Und warum muss man sie umbedingt ausgemustern? Es gibt eine ganze Menge obsoleter Technik, die aus historischen Gründen unterhalten wird, vom Fuhrwerk über die Windmühle zur Dampflok. Warum nicht auch Paternoster? |
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