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    Älterwerden

    Comment
    Welche Erfahrungen haben die p.t. Leoniden mit dem Älterwerden?

    Wenn ich mit einem Beispiel vorangehen darf, um klar zu machen, worauf es mir ankommt:

    Einerseits möchte ich, je älter ich werde, desto eher wissen, woher der Gedichtfetzen stammt, der mich unmittelbar nach dem Aufstehen angeflogen hat; das eigenartige Wort, das einmal etwas bedeutet hat, von dem ich aber nicht mehr weiß, was; die längst vergessene, aber sich auf einmal zum Summen anbietende Melodie; das vage Bild, das beim Dösen aus irgendwelchen tieferen Schichten aufsteigt. Es sind allesamt Eindrücke, die sich mir eingeprägt hatten, bevor ich etwa dreiundzwanzig Jahre alt war. Frühkindliche Prägung? Es gibt auch eine spätkindliche oder adoleszente. Ich muss, sooft ich zuhause bin, in alte Kinderbücher sehen. Manche habe ich mir sogar antiquarisch angeschafft - und plötzlich wird mir klar, woher die halbe Verszeile stammt.

    Andererseits: es handelt sich um eine Zeit, die nicht mehr wirklich zu mir gehört, die immer unwirklicher wird; ich begebe mich an Stätten meiner Kindheit - und alles, was ich erreiche, ist, dass ich sie damit entzaubere. Und ich bin froh, nicht mehr das Kind, der Jüngling von früher zu sein. Wieder zwanzig Jahre alt sein? Allenfalls noch körperlich. Aber auf den geistig-seelisch-moralischen Stand des Zwanzigjährigen von damals kann ich verzichten. Niemand lässt sich gerne sagen, er sei zurückgeblieben; jeder freut sich über die Aussage, er sei junggeblieben. Warum? Das ist doch dasselbe.

    Niemand hat das Gefühl, das mich da beschleicht, besser zusammengefasst als Arthur Koestler:

    Nicht nur anderen, auch unserer eigenen Vergangenheit werden wir untreu. Der linkische Jüngling, der törichte junge Mensch, der man früher einmal war, erscheint einem in der Rückschau derart grotesk und dem gegenwärtigen Ich so fremd, dass man ihm nur mit lächelnder Verachtung nahen kann. Es ist gemeiner Verrat, aber da lässt sich nichts machen: wir sind alle Verräter an der eigenen Vergangenheit. Schlimmer noch als dieser Verrat ist die damit verbundene Verzerrung der Wahrheit. Jugendleiden sind keineswegs komisch; nur die Entfernung und die Perspektive lassen sie so erscheinen, und ohne dass man es will, verfällt man in einen herablassenden, anekdotischen Stil.
    (Pfeil ins Blaue, München 1952, S. 88)

    Wie seht ihr das? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
    Author Gart (646339) 14 Oct 10, 12:29
    Comment
    darf ich mal fragen, ob du Kinder hast oder welche beim Aufwachsen begleitest / begleitet hast?
    Einerseits bin ich wirklich gerne mein Alter, schon seit einer geraumen Weile, und möchte, wie auch von dir geschildert, nicht mehr mein 16-jähriges Selbst sein.
    Andererseits verblüfft es mich jeden Tag wieder, wie präsent mir noch meine (teilweise früheste) Kindheit noch ist: Beispiel erster Wackelzahn meines Kindes - ich darf auch mal wackeln und bin sofort wieder fünf Jahre alt - das Gefühl ist einmalig und, wie es aussieht, unvergessen. Noch ein Beispiel: die Kinder springen wiederholt einen riesigen Sandberg hinab und landen ca. auf halber Höhe - auch das Gefühl des Fliegens sitzt mir noch in den Knochen - das muss ich wohl genau so selbst mal als Kind getan haben.

    edit: und diese Erfahrungen machen einen auch toleranter gegenüber dem eigenen, jüngeren Selbst. Kleine Fenster, durch die man wieder komplett zurückreist, nicht nur in Erinnerungen, sondern praktisch als Ganzkörpererfahrung...
    #1Author Spinatwachtel (341764) 14 Oct 10, 12:35
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    Hallo Gart,

    ein interessantes Thema, das Du da ansprichst.

    Ich kann nur sagen, dass es mir sehr ähnlich geht. Und je älter ich werde, desto schlimmer wird es. Ich denke sehr oft an meine Kindheit und lasse mich immer wieder gern daran erinnern, wenn ich in alten Kinderbüchern blättere oder bei meinen Eltern auf dem Dachboden längst vergessenes Spielzeug durchwühle. Am heftigsten kommt die Erinnerung, wenn ich mir alte Fotoalben ansehe oder Dias, Inbegriff einer glücklichen Kindheit, wenn das Licht gelöscht wurde und das Summen des Projektors zu hören und der staubig-angenehme Geruch der Leinwand zu riechen war ...

    Und ich gebe Dir recht, diese Zeit verblasst immer mehr, es ist so schwer sie festzuhalten. Meistens ist die Enttäuschung groß, wenn man an die Orte seiner Kindheit zurückkehrt. Die Stimmung war doch ganz anders, das Haus stand da noch nicht usw. Tut weh, manchmal.

    Oft habe ich dann wieder den Eindruck, dass mich diese ganzen Erinnerungen wie eine Lawine überrollen wollen, besonders dann, wenn ich mit meinem aktuellen Leben ein bisschen am Hadern bin: Hab ich mir das Erwachsensein so vorgestellt? Und: Wäre ich denn gerne wieder das Kind, das mit seinen Playmobilfiguren im Matsch spielt? Will man am Ende immer das, was man gerade nicht haben oder sein kann? Keine Ahnung. Mich erfreuen zumindest die meisten meiner Kindheitserinnerungen, und ich freue mich schon fast auf die Zeit, wenn ich als alte Oma vorm Ofen sitze und in Erinnerungen schwelgen darf, die Fotokiste auf dem Schoß und Tränen in den Augen, vor lauter Freude.
    #2Author Cath (236489) 14 Oct 10, 12:46
    Comment
    ...ohne dass man es will, verfällt man in einen herablassenden, anekdotischen Stil.... Mit Verlaub, Herr Koestler, wenn Ihr Stil so wenig Ihrem eigenen Willen unterliegt, sollten Sie besser schweigen.
    Und Spinatwachtels Frage wollte ich auch gerade stellen: hast Du Kinder?
    Das ist nämlich auch nach meiner Meinung ein ganz entscheidender Faktor für die Art, wie man das eigene Älterwerden erlebt.
    Man kann das besonders deutlich sehen, finde ich, bei Großeltern. Es ist ja fast ein Gemeinplatz, dass sich die mit den Enkeln besser verstehen, als Eltern mit Kindern. Mein Schwiegervater hat seinem Enkel so vieles gegeben, was ich und mein Mann nicht hätten leisten können - weil er in der Seele junggeblieben war, nicht zurückgeblieben.
    Ich bin mit meinem Alter (Ü50) ganz zufrieden, was sich aber vielleicht ändert, wenn die Zipperlein mehr werden.
    :-)
    Ich bin auch mit meiner Jugend nicht unzufrieden. Wahrscheinlich würde ich mit meiner heutigen Erfahrung manches anders machen, aber diese Überheblichkeit und Verachtung, von der Koestler schreibt - nein, für mich nicht.
    #3Author Irene (236484) 14 Oct 10, 12:52
    Comment
    Irene, würdest Du den Liebeskummer, der damals ganz und gar welterschütternd war und "he was my North, my South, my East and West, my working week and my Sunday rest, my noon, my midnight, my talk, my song" (W. H. Auden) und so weiter und so fort - würdest Du den heute genauso dramatisch sehen wie damals? Aber Koestler meint nichts anderes: die Distanz; die Lebenserfahrung, die man sammeln durfte seither; das Wissen dessen, der vom Rathaus kommt, wozu das alles am Ende noch gut war; der innere Sauerstoff, der einem in dem Sinne ausgeht, dass Flammen bei weitem nicht mehr so hoch schlagen wie früher: das alles hindert im beschriebenen Sinne daran, das heute noch in genau dieser Weise nachzufühlen. Oder: dass man vorm Spiegel gestanden und sich irgendwie für unförmig und unattraktiv hielt, was damals schlimm war, aber was ich heute trotzdem einfach nicht mehr ganz nachvollziehen kann, weil ich Spiegel mittlerweile ausschließlich zur Feststellung verwende, ob die Frisur sitzt oder noch Zahnpasta im Mundwinkel ist. So verstehe ich ihn.
    #4Author Gart (646339) 14 Oct 10, 13:06
    Comment
    Stimmt, Gart, dieselbe Abneigung gegen mein Spiegelbild hatte ich auch :-)
    Fast noch schlimmer war die Überzeugung, dass alle alles besser wissen und nur ich so ahnungslos bin.

    Vieles, was mich als Heranwachsende bewegt hat, habe ich erst beim Begleiten meiner Kinder begriffen.

    Mit dem Älterwerden werde ich entspannter, ich kann mit unterschiedlichen Meinungen und Ansichten besser umgehen, und die eigene Unsicherheit ist nicht mehr so quälend.
    Danke der Nachfrage, Gart :-)
    #5Authorblumento (718321) 14 Oct 10, 13:37
    Comment
    Der Liebeskummer? Ja, natürlich! Was ich damals empfunden habe, war Liebe. Die wurde zurückgewiesen, und das schmerzte ganz unbeschreiblich. Auch heute liebe ich jemanden, und ein Verlust würde mir heute ganz genauso weh tun. Das hat doch nichts mit dem Alter zu tun! Als meine Tochter den ersten Liebeskummer hatte, habe ich mich sehr genau daran erinnert, wie sich das anfühlt. Aus meiner Lebenserfahrung weiß ich natürlich, dass auch der schlimmste Liebeskummer irgendwann aufhört, und dass der Kerl es gar nicht verdient hat, ihm auch nur eine Träne nachzuweinen. Aber das dämpft den Schmerz nicht und auch nicht die Liebe.
    Ich habe nicht das Gefühl, dass ich in der Jugend überschwänglicher oder begeisterungsfähiger war.
    Möglicherweise ist das aber eine Art Verdrängungsmechanismus? Nach dem Motto: Der Liebeskummer tat so weh, dass ich mich lieber nicht nochmal so heftig verliebe. Dann wird die Liebe kleiner und folglich auch der Liebeskummer. Man schließt die Gefühle vorsichtshalber weg, weil ja manchmal was Negatives herauskommt, und irgendwann ist dann auch die Fähigkeit dahin, solche Gefühle überhaupt zuzulassen.
    #6Author Irene (236484) 14 Oct 10, 13:44
    Comment
    Irene, ich hab das anders erfahren - für mich sind das zwei komplett verschiedene Dinge. Verliebtheit ist eine kurze schmerzhafte Krankheit, Liebe ist Füreinanderdasein. Aber wahrscheinlich erlebt das jeder anders.
    #7Authorblumento (718321) 14 Oct 10, 13:51
    Comment
    Es ist nach meiner Auffassung der damalige Liebeskummer, das damalige triste Rumstehen vorm Spiegel, das damalige Sichblödvorkommen, die damalige Begeisterung für etwas, für das man heute beim besten Willen keine Begeisterung mehr aufbringt, was A.K. meint.
    #8Author Gart (646339) 14 Oct 10, 14:07
    Comment
    Da pflichte ich Dir zum Teil bei, blumento.
    Diese "Krankheit" Verliebtsein und der daraus resultierende Liebeskummer, wenn der Angehimmelte nicht zurückschaut und sich ganz und gar nichts aus dem armen schüchternen Mädchen macht, empfinde ich jetzt als recht albern. Zurückgewiesene Liebe, wenn sich das schüchterne Mädchen dann endlich traut, weil doch all die Vorzeichen stimmen, aber es am Ende nur ausgelacht wird, das tut weh, auch heute noch. Doch aus dem Blickwinkel, dass es nicht ok war, wie diese Zurückweisung passiert ist, und die Erkenntnis, dass es sowieso das beste so war, schwächt das Ganze schon wieder ein wenig ab.

    Bedenklich finde ich Situationen, die einige meiner jüngeren Freunde durchmachen, und die ich so gerne mit den berühmten Worten "Das geht alles vorbei/ ist nicht so schlimm / wird schon wieder" kommentieren möchte. Dann höre ich mich an wie meine eigene Mutter und muss zugeben: sie hatte oftmals Recht. Es geht tatsächlich vorbei, es kann immer noch schlimmer kommen. Leider bringt das in dem Moment überhaupt nichts. Geht es euch da auch so, bei Freunden, Geschwistern oder eigenen Kindern?

    #9Author Cath (236489) 14 Oct 10, 14:09
    Comment
    Cath, ja, das kenn ich auch. Man muss sich zurückhalten. Mit Zuhören und Ernstnehmen geht das ganz gut, der Lohn ist die mehr oder weniger wütende Antwort "du verstehst mich ja sowieso nicht" - aber Wut gegen das alte Mütterlein ist besser als Verzweiflung :-)
    #10Authorblumento (718321) 14 Oct 10, 14:16
    Comment
    Älterwerden ist für mich gleichzeitig etwas Schwerzhaftes und Erfreuliches.

    Schmerzhaft sind die Augenblicke, wenn die, die ich im Spiegel sehe, nicht mehr die junge Frau ist, die ich eigentlich in Erinnerung hatte. Wobei ich mich immer noch genauso fühle. Schmerzlich ist, wenn eine gleichaltrige Freundin von ihrem Mann ausgemustert und durch eine Frau ersetzt wird, die 20 Jahre jünger ist als wir. Schmerzlich ist es zu sehen, dass die Kinder beginnen, flügge werden. Und sich der Dinge bewusst zu werden, die man in seinem Leben doch nicht mehr angehen wird.

    Erfreulich ist die Gelassenheit. Oder sagt man dazu Reife? Oder Altersmilde? (Mit 45?!) Ich muss nicht mehr gegen alles rebellieren. Nicht mal gegen meine Mutter. Ich muss mir nicht von jedem Deppen was sagen lassen. Ich scher mich nicht drum, was andere von mir denken. Kein Zwang zum Hipsein mehr. Die Freiheit, lieber das gemütlichere Sofa zu kaufen als das schicke. Die Freiheit, sich ein kleines Bäuchlein zu leisten, damit die Schokolade und der Wein immer möglich sind. Die Genugtuung, jetzt mehr Geld zur Verfügung zu haben als mit 20. Und die tägliche große Freude zu sehen, dass die Kinder gedeihen und glückliche Menschen sind und mich lieben und die vergangenen Jahre der elterlichen Anstrengungen tatsächlich was gebracht haben. Schön ist das!

    Ich freu mich drauf, in 25 Jahren eine lustige alte Oma zu sein, die immer noch schlechte Witze macht, Grimassen zieht und Klunkerohrringe trägt.
    #11Author Birgila/DE (172576) 14 Oct 10, 14:39
    Comment
    Ich bin noch jung und töricht, wie ihr alle wisst, und bin mir bewusst, dass Gart wohl an der Meinung der Ü30-Fraktion nicht sonderlich interessiert ist, jedoch:
    Ich bin noch jung und töricht, wie ihr alle wisst, und erwarte auch nicht, dass sich dies irgendwann ändern wird. Ich fühle mich im Prinzip nicht anders als mit 16, meine Ängste und Schwächen sind noch dieselben, ich habe noch dieselben politischen, religiösen und moralischen Ansichten, und wenn ich einen Aufsatz aus der 2ten Klasse lese, dann spüre ich, dass er von mir ist, und nicht von einer prähistorischen und unterentwickelten Version meiner Selbst. Ich habe auch oft Erlebnisse, die ich als olfaktorische Deja-Vus empfinde. Ich rieche dann bsp. das Interieur des Vans unseres Chauffeurs in den 80ern in Shanghai, und ich weiss dann auch wie ich mich damals gefühlt habe—und vor allem weiss und verstehe ich noch zu 100% warum. Ich war ich, im China voll mit blauen Overalls, aber ich.
    Was sich geändert hat ist eher die Kanalisierung und Interpretation der Werte. Ich habe das Gefühl, heute viel besser mal einen Schritt zurück machen zu können, bin besonnener geworden und weniger pauschalisierend—so wie blumento sagt "entspannter, ich kann mit unterschiedlichen Meinungen und Ansichten besser umgehen", jedoch werde ich mir meiner Selbst (gerade deshalb?) immer unsicherer.
    Was ich verloren habe, ist die Liebe zum und das Interesse am Detail, am Kleinen. In der Kindheit war ein Blick in die verborgene und unentdeckte Welt hinter einem Fels am Strassenrand ein Abenteuer, so interessant wie eine Reise in ein Fernes Land, in den Urwald, auf den Mond. Welche skurilen Tiere und Pflanzen verstecken sich da, wie riecht es? Heute sehe ich wohl nicht mal mehr den Stein, und wenn, dann frage ich mich, was mir beigebracht wurde, wie dieses Gestein heisst, und nicht nach der Romantik dahinter. (Aber dafür gibt es ja Psylocibin...:-))
    Insofern beneide ich Kinder (kleine Kinder) um ihre ungefilterte und knallhart-ehrliche Sicht. Sie haben keine Vorurteile, wissen nicht von a-priori Postulaten und moralischen Paradigmen, die in einer Argumentationsfolge berücksichtigt werden müssen. Sie sind ehrlich, sie sehen die Dinge so wie sie sind (bis ihnen beigebracht wird wie sie sie zu sehen haben), und sagen es einem auch so.

    "Verliebtheit ist eine kurze schmerzhafte Krankheit, Liebe ist Füreinanderdasein." Wunderschön gesagt.
    #12Author Sage N. Fer Get K.S.C. (382314) 14 Oct 10, 14:46
    Comment
    Ist vielleicht auch eine geschlechterspezifische Sache, zumindest in jüngeren Jahren? Nur eine Vermutung. Ich bin ganz knapp Ü30.
    #13Author Cath (236489) 14 Oct 10, 14:51
    Comment
    wow, reality check! ich habe gerade gelesen, Gart und nicht Cath wäre erst knapp Ü30!

    #14Author Spinatwachtel (341764) 14 Oct 10, 14:54
    Comment
    Birgila, es liest sich schön, was Du über die erfreulichen Seiten des Älterwerdens schreibst. Andererseits ist dieses Schmerzhafte, dass alles irgendwann mal vorbei sein muss, momentan sehr präsent in "meinem" Älterwerden. Vielleicht deshalb dieses krampfhafte Festhalten an früher, die Kindheit?
    #15Author Cath (236489) 14 Oct 10, 15:02
    Comment
    Geschlechterspezifisch:
    Ja wahrscheinlich. Mädchen werden wohl eher sicherer mit der Zeit, Jungen haben die Weissheit mit dem Löffel gefressen und merken nach und nach, dass dem nicht unbedingt immer so ist. :)

    Nein, der Gart muss, jedenfalls seiner offensichtlichen Intelligenz, Belesenheit und Rhetorik zufolge, uralt sein.. :-)

    ---EDIT:
    Ich lese dies nochmal und muss sagen, klingt irgendwie ironisch—ist aber vollkommen ernst gemeint.

    EDIT nochmal:
    Naja, das uralt ist ironisch, das offensichtlich sehr Intelligent etc nicht :)
    #16Author Sage N. Fer Get K.S.C. (382314) 14 Oct 10, 15:02
    Comment
    Sage, die Editierfunktion ist toll, da kann man direkt dabei zusehen, wie einer von einem Fettnäpfchen ins nächste taumelt...:-))
    (Also Cath kam uns ja nicht so intelligent vor, da passt das mit Ü 30 eher? )
    (keep on digging...)
    #17Author Spinatwachtel (341764) 14 Oct 10, 15:37
    Comment
    Spinatwachtel, ja genau, das wäre das nächste gewesen..., aber ich dachte das lass' ich nun.. :)
    Da du's jetzt angesprochen hast: Sorry Cath :-) (war natürlich nicht so gemeint...)
    #18Author Sage N. Fer Get K.S.C. (382314) 14 Oct 10, 15:40
    Comment
    Ja, wahrscheinlich wär's besser, die Ungefragten (also knapp Ü30er) hielten jetzt mal den Rand, nicht wahr?
    #19Author Cath (236489) 14 Oct 10, 15:47
    Comment
    Cath bin nun ein wenig verwirrt—auch Ironie? Was?
    Ich meinte am Anfang meiner #12 natürlich U30... Sorry.
    #20Author Sage N. Fer Get K.S.C. (382314) 14 Oct 10, 15:54
    Comment
    Der linkische Jüngling, der törichte junge Mensch, der man früher einmal war, erscheint einem in der Rückschau derart grotesk und dem gegenwärtigen Ich so fremd, dass man ihm nur mit lächelnder Verachtung nahen kann.
    That's how I felt in my 20s, but the older I get the more forgiving I've become. The other day I was telling a story about my first job, in a baker's, at age 15. The boss used to rush in and shout an order, then rush out again, and I would never hear what he said properly, so had to guess what he'd told me to do, which ended up a few times with him telling me off like an idiot. As I told the story I realised I thought of myself as being embarrassingly slow in that job, too - but now I realise quite how young 15 is, and quite what a prat the boss was :-) - if I imagine some idiot bossing my daughter around like that in a few years' time I'd now see the whole situation quite differently.

    Childhood is a special time and it's nice to look back on it. Perhaps it even has greater significance when you live abroad and just get to see the things of your childhood once every year or two. I tell my kids stories about my childhood, and I hope they'll remember some of them; I know very little about my own parents' youth.
    #21Author CM2DD (236324) 14 Oct 10, 16:15
    Comment
    So langsam wüsste ich jetzt wirklich mal, wer hier wie alt ist.
    (Falls es jemanden interessiert, ich werde nächstes Jahr noch nicht fünfzig.)
    Ich wollte eigentlich auch was beitragen, aber dann kam mir in den Sinn, dass ich vielleicht gar noch nicht zu den betroffenen Älterwerdenden zähle.

    Ernsthaft: Ich gestehe, ich habe verdammt Mühe damit, nicht mehr dreissig zu sein. Aber was hilft das Heulen?

    Was die "Jugendsünden" angeht: Was ich vor dreissig Jahren gemacht habe, kann ich mit einem Lächeln sehen, aber weder empfinde ich Herablassung noch Verachtung dafür. Was ich gemacht habe, habe ich als der gemacht, der ich damals war. Einiges davon war falsch, und einiges tut mir heute noch leid, aber ich nehme den von den Hormonen gebeutelten Jugendlichen noch genau gleich ernst. Was damals wehtat, schmerzt heute noch gleich fest, nur möcht man halt nicht mehr gleich von der nächsten Brücke springen. Man weiss halt auch aus Erfahrung, dass der Schmerz irgendwann ...erträglich wird. (Pessimisten sagen an dieser Stelle: 'von einem anderen, stärkeren übertönt wird.')
    #22Author zirp_ (703877) 14 Oct 10, 16:30
    Comment
    Cath, nein, nicht weggehen, dein Beitrag hat mich sehr zum Nachdenken angeregt: #15 dieses Schmerzhafte, dass alles irgendwann mal vorbei sein muss, momentan sehr präsent - und du bist erst zarte knapp über 30?
    Meine erste Reaktion war ja - oh, da kommt aber noch eine ganze Menge neues in diesem Lebensabschnitt, auch wenn das jetzt nicht so aussieht...
    Ich dachte, dass das wirklich ein Zeichen des Älterwerdens wäre, wenn man sich bewusst wird, dass sich irgendwann mehr Türen schließen als öffnen, und dass man eben manche Dinge wohl wirklich nicht mehr tun wird (Skifahren - nicht, dass ich es vermissen werde...), und das Gefühl beschleicht mich so langsam hier auf der anderen Seite von Vierzig.
    Nur dann dachte ich - wie kann ich dir sagen, dass du nur momentan so denkst, das sich aber alles noch einmal ändern wird, bei mir aber annehmen, das war es jetzt, jetzt werde ich wirklich alt?
    Und heißa, messerscharf geschlossen, auch hier sind noch nicht alle Züge ab- oder festgefahren. Was werde ich in 20 Jahren über anderer Leute Mitt-vierzig Krisen weise lächeln, nicht wahr?
    #23Author Spinatwachtel (341764) 14 Oct 10, 16:32
    Comment
    CM2DD, your story about the baker's makes me think of this: I remember a discussion with the father of a friend of mine. It was about getting older, growing up and "becoming an adult". I was totally into Skateboarding back then.
    He told me that I would eventually "quit that nonsense and realize that there are more important things", and I answered that I'd never ever quit skateboarding. Ever. (Knowing already then that this wasn't possibly true).
    He laughed at me, I was young and foolish and I would see.

    Yes. I did stop skateboarding, I can hardly stand a Kickflip today, but who was ignorant and foolish? Me, the 14yr-old who remained true to himself, or the 40yr-old, who is supposed to know that one has these "I'll remain who I am" utopias at age 14, that they are natural and healthy, that he had them too, and that there is absolutely no point in trying to prove a teen wrong in that discussion?
    #24Author Sage N. Fer Get K.S.C. (382314) 14 Oct 10, 16:38
    Comment
    #24 "quit that nonsense and realize that there are more important things" - sounds like something my father-in-law would say. Even though you know he might well be right, it is so annoying when he says it :-)

    BTW, are you the grey-haired, deeply tanned man I see doing tricks on inline skates in the Großer Garten here in Dresden? :-o
    #25Author CM2DD (236324) 14 Oct 10, 16:50
    Comment
    Ich sehe das ganz und gar nicht so wie Gart oder Arthur Koestler. Meine Jugend hörte an einem bestimmten Julitag auf, als ich noch 17 war, und alles, was ich bis zu dem Tag war, wurde damals luftdicht verpackt und auf ein staubiges Regal gestellt. Alles, was ich bis zu dem Tag hatte, wurde damals praktisch vom Erdboden verschluckt. Was mir blieb, passte in einen kleinen Koffer, den ich heute noch habe. Und 10 Deutsche Mark.
    Alkohol, Drogen, Rebellion gegen das mir Unbekannte, ein sich Wehren gegen ein von mir unerwünschtes Schicksal, ein verzweifeltes Verstehenwollen, das waren die Prägungen meiner Jugend, welche wiederum direkt durch meine Kindheit beeinflusst waren: ein Vater, den ich nie kannte und der starb, als ich 9 Jahre alt war, eine Mutter, an die ich keinerlei Erinnerungen habe, und eine Grossmutter, die trotz ihres guten Herzens es nie schaffte, mir das Gefühl des Ungewolltseins zu nehmen.
    Ich sehe keinen törichten Jungen im Spiegel meiner Vergangenheit, keinen linkischen Jüngling, sondern eher einen kleinen verwirrten Knaben, der im Laufe der Jahre Brösel streute und gleichzeitig seine eigenen Spuren wieder verwischte, um ja nicht dorthin zurückzufinden, von wo er gekommen war.
    Eine Woche vor jenem Julitag starb auch dann seine Grossmutter, und somit war ihm eigentlich sowieso jede Möglichkeit der ursprünglich geplanten Rückkehr in die alte Heimat verwehrt. Die luftdicht verpackte Kindheit nebst früher (stark vernebelter) Jugend befindet sich daher also immer noch auf dem verstaubten (und inzwischen sicher vermoderten) Regal, von dem ich auch gar nicht mehr wüsste, wo ich es finden könnte.
    #26Author dude (253248) 14 Oct 10, 16:58
    Comment
    Yes, they are right with everything but 'more important'. What they actually mean is 'less important but profitable'...

    Nope, I'm neither grey-haired nor in Dresden and, as I said I was a Skateboarder, wouldn't even look at inline skates :-)
    #27Author Sage N. Fer Get K.S.C. (382314) 14 Oct 10, 16:58
    Comment
    One of my favourite German podcasts is "Erlebte Geschichten" on WDR5: http://www.wdr5.de/nachhoeren/erlebte-geschic...
    It's people age 65 and over talking about their lives - just twenty minutes or so, but a monologue, so it feels like you learn a lot about them. What has struck me, listening to their stories, is that even people who are amazingly strong, powerful and impressive figures often describe their lives as being massively influenced by their relationship to their mother and father, and the events of their early youth.

    I bet dude's life story would fit in well with the series; one day we should start a thread just about your life! Poor old 17-year-old dude - sounds like if we ever despise our silly young selves that's a positive sign that we had a nice extended childhood :-S
    #28Author CM2DD (236324) 14 Oct 10, 17:16
    Comment
    Sage, die zwei Mal, an die ich mich erinnern kann, wo ich ähnlich absolute Überzeugungen geäußert habe, waren die anwesenden "echten" Erwachsenen sehr gnädig mit mir:
    1. "Dieses Lied ist so hohl, das werde ich im Leben nicht verstehen, wie das Leute mögen können" (Atomic von Blondie, ich mitten in der Hannes-Wader-Bettina-Wegner-Hippie-Phase...) Mein Vater: Na, da sprechen wir uns nochmal in 20 Jahren..."

    2. "Ich werde nie "nein" zu meinen Kindern sagen" - da hat meine Fast-Schwiegermutter, Mutter von Großfamilie, nur milde gelächelt und gar nicht kommentiert. Drei Jahre später, als klar war, dass ich das jetzt genauso lustig finde wie sie, hat sie mir es dann doch noch aufs Brot geschmiert...

    Älter-Werden-Krisen: Kurz vor dreißig, als mich die Neffen meines Partners mit "Auntie Spinatwachtel" ansprachen, das habe ich denen ganz schnell wieder abgewöhnt.
    Kurz nach dreißig, als mein neuer Zahnarzt plötzlich genauso alt war wie ich...Kreisch! Ärzte sind doch immer viel älter als man selbst!

    Auf die große Krise warte ich eigentlich immer noch.
    #29Author Spinatwachtel (341764) 14 Oct 10, 17:18
    Comment
    @CM2DD: Poor old 17-year-old dude LOL No need to pity me; what followed that fateful day in July was only the time of my hitherto short life - more than 5 years of unadulterated adventure, endless travel, being totally on my own, and everything that implies... until I became a father myself, and that started a whole new and very different chapter in my life. :-)
    #30Author dude (253248) 14 Oct 10, 17:26
    Comment
    #30 Oh, I only feel sorry for 17-year-old dude, not modern dude :-) - after all, was uns nicht umbringt makes an excellent feel-good movie.
    #31Author CM2DD (236324) 14 Oct 10, 17:30
    Comment
    :-D
    #32Author dude (253248) 14 Oct 10, 17:36
    Comment
    Ich bin mein eigener Octavian. Alle anderen Gart habe ich überlebt.
    #33Author Gart (646339) 14 Oct 10, 18:16
    Comment
    Wow dude, seriously, you have been a rolling stone for a whole 5 years? Respect!

    Spinatwachtel,
    Ja genau, dieses "ich frag dich dann nochmal in 20 Jahren" kennen wir ja alle, das ist auch meist OK und berechtigt, und ich glaube, ich habs mittlerweile sogar selbst schon gesagt.. :)
    Aber da war es halt so von-oben-herab, dass man sich fragen muss, warum der nicht drüber stand und die ganze Diskussion nötig hatte. Es war eben eine Diskussion, und keine Bemerkung...
    #34Author Sage N. Fer Get K.S.C. (382314) 14 Oct 10, 18:16
    Comment
    I still feel like a rolling stone at times, Sage. No, make that a tumbleweed. :-)

    Having said all that, I feel ambivalent about getting older. On the one hand, I miss the drive and energy I once had, the sense of adventure I used to feel, the expectation that around each and every corner something new and exciting was waiting for me. On the other hand, I'm glad I'm much more settled now (monogamous even!) and don't have to worry about the things that were so important at the time and seem like such a waste of time in retrospect. As I watch my own children go through some of the things I had experienced, I realize that life is a constant cycle, ever repetitive and fairly predictable, because no matter what advice you want to give your kids, they'll have to make their own mistakes and all you can do is sit by and be ready to help, aware of what's going to happen and how it's going to end. Of course, most of the problems I'm talking about here have to do with relationships, which is what seems to be consuming so much of our lives when are young. :-)
    #35Author dude (253248) 14 Oct 10, 18:21
    Comment
    "relationships, which is what seems to be consuming so much of our lives when are young"

    I wouldn't limit it to when you're young, though ;-)
    #36Author B.L.Z. Bubb (601295) 14 Oct 10, 18:23
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    well, they (hopefully) don't require the same amount of energy when you get older. :-)

    I see it with my daughters; all that breaking up and starting anew and putting all that energy into something that you don't know what's going to happen with it because at that age, they don't really know what they want or what they're looking for in the other person. Plus, so much is still unsettled: there is school to be finished, universities to be attended, job experience to be gained, etc. As important as relationships seem to be at that time, they do take a backseat (in most cases, I think) to the preparation for the rest of one's life, but it's relationships that tug the most on a person, that influence one's emotions the most.
    #37Author dude (253248) 14 Oct 10, 18:26
    Comment
    Good. Still no moss then. :)

    Also wanted to say that, wouldn't limit it to young (and my machine crashed), but you're right—it's not as fiery anymore. But that's not only with relationships, it's all aspects of life: Like now, there is a lot of reorganization / restructuration going on in the company I work. The young guys are all stirred up and are worried about the future business and processes and so on, pressure on them because they have to cope with a new situation and keep performing, but the senior generation stays cool "We've had it all, you know."
    #38Author Sage N. Fer Get K.S.C. (382314) 14 Oct 10, 18:37
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    Right. Experience calms a person down. But to me, it also robs you of that certain edge you once had, which may or may not be a good thing, of course. Sometimes I just miss that adrenaline rush that used to come with so many things that now seem to leave me cold. :-)
    #39Author dude (253248) 14 Oct 10, 18:40
    Comment
    "it's not as fiery anymore" - you don't know what I went through at the not-so-tender age of 38 ;-)
    #40Author B.L.Z. Bubb (601295) 14 Oct 10, 18:40
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    Loosing passion, you mean?
    That's what I meant with the kids being perfectly straightforward and honest as none of us can be—because an event has a direct effect, without the (possibly wrong) comparison with past outcomes of similar events... It's just genuine.

    Yeah Bubb, the fire can be relit at any time :) (luckily)
    #41Author Sage N. Fer Get K.S.C. (382314) 14 Oct 10, 18:53
    Comment
    Gibt es einen unter Euch wie mich, der geneigt ist, angesichts der Frage eine Lebensbeichte abzulegen, und der seinen Beitrag andauernd umschreibt, den er nie abschicken wird?

    Ich bin ein sehr trauriger Mensch (fast 49 Jahre alt).
    #42Author urihoch3 (656420) 14 Oct 10, 21:00
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    Mein Gott, jetzt kommen sie schon zum Sterben her ;-)
    #43Author judex (239096) 14 Oct 10, 21:43
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    Und ich bin, wie glaube ich schon mal geäußert, eh alt, unförmig und verbittert - zu beichten gäb's bei mir nichts, was ich hier erzählen wollte ;-)

    judex, wo sollen wir denn sonst hingehen?
    #44Author B.L.Z. Bubb (601295) 14 Oct 10, 21:43
    Comment
    Experience calms a person down. But to me, it also robs you of that certain edge you once had, which may or may not be a good thing, of course. Sometimes I just miss that adrenaline rush that used to come with so many things that now seem to leave me cold. :-)

    I agree that experience calms one down, but I wonder if "that certain edge" is simply in the eye of the beholder. I feel as edgy (and handsome and fit and intelligent and humble) as ever, whereas the young punks (and I mean that in a good way) around me would forcefully and loudly dispute it. dude, if you miss that adrenaline rush AND you're under the age of 42, I might be able to suggest a job for you in my new line of work...:)
    #45Author Solitudinarian (236315) 14 Oct 10, 21:47
    Comment
    And what line would that be?
    #46Author dude (253248) 14 Oct 10, 21:54
    Comment
    Mal ganz im Ernst: Als einer der Älteren hier habe ich mich schon gefragt, ob man eine Mitteilung in Leo organisieren sollte / müsste wenn man den Löffel abgibt. Die Reaktionen liest man zwar naturgemäß nicht mehr (ist ja auch gut so), aber wenn man hier 10 Jahre rumgepostet hat, wäre so ein kurzes Tschüss oder CU soon -je nach Glaubensrichtung- vielleicht nicht unhöflich.

    PS: Die Frage stellt sich natürlich auch bei anderen Internetverbindungen. Gibt es dazu Diskussionen in anderen Foren?
    #47Author judex (239096) 14 Oct 10, 22:03
    Comment
    Und wie weiß man, wann man den Löffel abgibt?
    #48Author dude (253248) 14 Oct 10, 22:22
    Comment
    Naja, man müßte es ins Testament schreiben, geht schon, aber Password nicht vergessen ;-)
    #49Author judex (239096) 14 Oct 10, 22:25
    Comment
    @ dude

    Well, we jump out of perfectly good airplanes, ruck the Hindu Kush, and wear maroon berets, as well as drive around and inadvertently test the ingenuity of local amateur explosives engineers.

    @ judex

    It's a good question. Someone here once asked me privately about that and I have since given my sister instructions for posting a notice in the event of my untimely death.
    #50Author Solitudinarian (236315) 14 Oct 10, 23:10
    Comment
    @Solitudinarian: I like my job, but yours sounds even better. Where do I sign up?
    #51Author dude (253248) 14 Oct 10, 23:13
    Comment
    @ dude

    Your nearest U.S. Army military base. I signed my life away in Hanau in 2007 before they closed the base.

    When I'm not catching a great tan in Afghanistan, I eat and drink very well (and train) in Vicenza, Italy.
    #52Author Solitudinarian (236315) 14 Oct 10, 23:23
    Comment
    I'll have to keep doing my job then, I guess. I'm a bit too old for the US Army. :-)
    #53Author dude (253248) 14 Oct 10, 23:29
    Comment
    @ dude

    I was two months shy of my 42nd birthday when I joined, but you're probably right: we may have the adrenaline rush, but you have civilization and its amenities.:)
    #54Author Solitudinarian (236315) 14 Oct 10, 23:33
    Comment
    well, you'll have to add another decade for me. :-)
    #55Author dude (253248) 14 Oct 10, 23:38
    Comment
    All this has got me wondering how old the oldest LEO poster is :-) (and I don't just mean in this thread).
    #56AuthorKinkyAfro (587241) 15 Oct 10, 00:08
    Comment
    that's got to be Helmi; I think he said he was 65 about a year ago. Or maybe Daddy?

    But age is just a number anyway. :-)
    #57Author dude (253248) 15 Oct 10, 00:18
    Comment
    @urihoch3: I answered your question.
    #58Author SD3 (451227) 15 Oct 10, 02:38
    Comment
    Judex, eine Todesanzeige hatten wir bei LEO schon. So schwierig scheint es nicht zu sein.
    #59Author Selima (107) 15 Oct 10, 07:30
    Comment
    Bei Wikipedia sieht das so aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer_Diskuss...
    #60Author Gart (646339) 15 Oct 10, 07:44
    Comment
    @ Spinatwachtel: Die große Krise kommt, wenn...
    ...Dein neuer Chef noch nicht geboren war, als Du mit der Berufstätigkeit begonnen hast.
    ... Dein ältestes Kind Abitur macht.
    ... Dein Augenarzt Dir eine Gleitsichtbrille verordnet und dazu bemerkt, dass die gegen die zunehmende Blendempfindlichkeit bei Nachtfahrten auch nicht hilft.

    Edit:
    :-)
    #61Author Irene (236484) 15 Oct 10, 07:51
    Comment
    Meine Lieblingsfriseurin, mit der ich schon im Sandkasten spielte, versuchte mir den Umstand, daß wir jetzt nicht mehr jung sind, so näher zu bringen: Wir seien jetzt dann in dem Alter, in dem man auch etwas mit Farbe machen müsse. (In dem Punkt mußte ich mich ihrem Zugriff aber entziehen.)

    Der Augenarzt hatte mich mit ganz Anfang 30 geschockt mit dem beiläufig geäußerten Satz, daß nun die Alterssichtigkeit beginne.

    Den Vogel hatte aber der Frauenarzt abgeschossen, der mir mit knapp über Mitte 20 sagte, daß ich ja gerade noch keine alte Erstgebärende sei.

    Alles relativ.
    #62Author Selima (107) 15 Oct 10, 08:04
    Comment
    So langsam beschleicht mich das Gefühl, dass es in jedem Altersabschnitt zu Krisen kommen kann, kleineren oder größeren. Und im Nachhinein betrachtet war dann alles gar nicht so schlimm, bzw. ist das Leben immer nur eine Momentaufnahme: Wie geht es mir gerade jetzt? Wenn ich nur an mein Abitur denke, was hatte ich ne Angst! Und jetzt wär ich fast bereit, jedes Jahr Abi zu schreiben, weil ich weiß: das war nur der Anfang. Prüfungen gibt's das ganze Leben lang, und sie werden mit Sicherheit nicht leichter!

    Spinatwachtel, natürlich weiß ich (glaube ich zu wissen, woher sollte ich?), dass das bisher nicht alles gewesen ist, mit zarten kanpp über 30 ;) Aber solche Gedanken und Ängste entstehen nun mal aus ganz bestimmten Lebensumständen.

    #63Author Cath (236489) 15 Oct 10, 08:08
    Comment
    Ich habe mich einmal bei meiner Mutter über diverse Zipperlein beklagt und sie gefragt, was da noch alles kommt. Sie meinte: Dass sich deine Kinder bei dir über ihre Altersbeschwerden beklagen.
    #64AuthorEifelblume (341002) 15 Oct 10, 08:16
    Comment
    Eifelblume, toll!

    Ab welchem Alter habt ihr euch Gedanken über diese "ich will nicht die letzten Jahre meines Lebens als künstlich ernährtes und beatmetes Gemüse verbringen, also bitte alles abschalten"-Verfügung gemacht? Und wann habt ihr dann tatsächlich eine solche aufgesetzt?
    Da denke ich schon seit ca. 2 Jahren drüber nach...
    #65Author Spinatwachtel (341764) 15 Oct 10, 08:29
    Comment
    Spinatwachtel: Nachgedacht ab ca. 40
    Schriftlich festgelegt mit 50.
    Als ich meine Kinder darauf angesprochen habe, haben sie sofort gewaltsam das Thema gewechselt. Im Moment denke ich darüber nach, wen ich als Bevollmächtigten einsetzen könnte. Die beste Verfügung nützt nichts, wenn der Arzt sie nicht kennt (oder noch schlimmer: nicht zur Kenntnis nehmen will).

    Haben andere alleinstehende Leoniden da eine Lösung gefunden?
    #66AuthorEifelblume (341002) 15 Oct 10, 08:35
    Comment
    Noch keine vorletztwillige Gemüseverfügung aufgesetzt - aber vielleicht ist mehr Zuversicht angesagt, dass die Kinder im Falle eines Falles ganz froh sind, wenn ein Blatt Papier die Verantwortung für das Abschalten von ihren Schultern wälzt oder dabei zumindest behilflich ist. (Kann sein, ich bin zu zuversichtlich. Aber wenn das nicht hilft, was dann?)
    #67Author Gart (646339) 15 Oct 10, 08:39
    Comment
    Schon drüber nachgedacht, jedoch angeregt durch die Gedanken, die sich meine Eltern seit einiger Zeit um sich selbst machen und das Schicksal meiner Großeltern, die eine solche Verfügung eben nicht hatten. Manchmal lernt es sich auch ganz gut am Beispiel anderer.
    #68Author Cath (236489) 15 Oct 10, 08:54
    Comment
    Das hat für mich nicht viel mit Alter zu tun. Ich habe die 30 noch vor mir, musste aber bereits zwei Menschen bis zum Ende begleiten, die viel zu früh gehen mussten.

    --> Organspendeausweis fährt immer mit, es ist festgelegt, wer sich im Ernstfall um meine Tiere kümmert und ich habe mündlich festgelegt, dass ich nicht begraben, sondern ein Diamant werden möchtn, falls mir unerwartet etwas passiert.

    Was aber nicht heißt, dass ich mich viel mit dem Gedanken beschäftige, dass etwas passieren könnte. Es ist einfach nur geregelt, um es meiner Familie im Ernstfall so einfach wie möglich zu machen.
    #69Author Eichkatzl (736550) 15 Oct 10, 09:19
    Comment
    Das finde ich auch total in Ordnung. Wie oft kommt es vor, dass die Angehörigen bei einer Bestattung total überfordert sind, ob es sich nun um einen plötzlichen Tod oder nicht gehandelt hat. Ich denke, je mehr man darüber spricht und auch festlegt, desto einfacher ist es für die Angehörigen, sich für das passende zu entscheiden, und das mit dem Wissen, dass der Verstorbene das genau so wollte. Es ist nämlich ganz schön furchtbar, sich über Blumen und Holzarten unterhalten zu müssen, wenn einem der Kopf überhaupt nicht danach steht.

    #70Author Cath (236489) 15 Oct 10, 09:28
    Comment
    @ Cath
    Soryy, aber ich halte diese Sichtweise -mit gewisser einschlägiger Erfahrung- nicht für überzeugend. Die Beerdigungszeremonie ist der/dem Verstorbenen, nach allem, was man weiß, jedenfalls zu diesem Zeitpunkt, egal. Sie dient ganz vorrangig der Befriedigung der Gefühle der Hinterbliebenen und auch der Gesellschaft. Es gehört für mich zur Trauerarbeit (ein blödes Wort), dass man sich auch mit der Organisation der Trauerfeier auseinandersetzt, gewissermaßen als letzter Dienst.
    #71Author judex (239096) 15 Oct 10, 10:30
    Comment
    Stimmt auch nicht ganz - zahlreiche Leute haben eine sehr genaue Vorstellung von ihrer Bestattungsfeier, zumindest aber davon, ob sie beerdigt, verbrannt, auf den Mond geschossen usw. werden möchten.
    #72Author Gart (646339) 15 Oct 10, 10:34
    Comment
    Marathonläufer werden eingeäschert und kommen in die Eieruhr. Dann gibt's auch nach dem Ableben kein dummes Rumstehen ;-)
    #73Author B.L.Z. Bubb (601295) 15 Oct 10, 10:36
    Comment
    Über eine Patientenverfügung mache ich mir bereits Gedanken, seit ich etwa 12 bin—ich schaute mir eine Doku über Pflegefälle an und war entsetzt... Wann ich eine Abschliessen werde weiss ich nicht, wahrscheinlich gar nicht so wie ich mich kenne—aber bei meinem Lebensstil ist die Chance auf einen kurzen, zwar nicht so schmerzlosen, Tod per Herzinfart ohnehin ziemlich gross...

    Eichkatzl, man kann sich wirklich zum Diamanten pressen lassen? Aber das muss schweineteuer sein, oder?

    Ich finde eigentlich auch, dass die Bestattungsfeier eher den Hinterbliebenen "gehört", aber für die ist es doch auch schöner, etwas zu organisieren, von dem sie wissen, dass es dem Verstorbenen gefallen hätte. Und wenn sich jemand etwas wünscht, sei es nun angebracht oder nicht, sollte man dem schon nachkommen, finde ich...
    #74Author Sage N. Fer Get K.S.C. (382314) 15 Oct 10, 11:42
    Comment
    Man kann - über Umwege und noch zumindest. Google einfach mal mit Trauerdiamant, die meisten Seiten erklären die Schwierigkeit mit der Beisetzungspflicht in Deutschland usw.

    Es ist definitiv teuer aber eine "normale" Beerdigung ebenfalls, Sarg und Grabstein und was weiß ich nicht alles.
    #75Author Eichkatzl (736550) 15 Oct 10, 12:00
    Comment
    @judex: Mich - ebenfalls mit gewisser einschlägiger Erfahrung - überzeugt das schon. Gut, vielleicht habe ich mich in meiner Aussage zu sehr auf die Zeremonie selbst festgelegt. Ich wollte damit auch sagen, dass es bestimmt sinnvoll ist, sich frühzeitig Gedanken zu machen, was "danach" passiert. Regelungen treffen, damit es zum Beispiel in Erbangelegenheiten zu weniger Unstimmigkeiten kommt.

    Letztendlich ist das aber auch nur eine persönliche Meinung, jeder geht mit diesem Thema anders um. Für mich hat das was mit gegenseitigem Respekt zu tun.
    #76Author Cath (236489) 15 Oct 10, 12:02
    Comment
    When I look at the Todesanzeigen in the paper and realize that half the people are younger than me, I just say: Carpe diem. Look forward to nothing, it's just wishing your life away. And don't worry about the future: there may not be one.

    Otherwise advancing years mean for me: far fewer headaches (the physical kind) and almost no toothaches. And certain other (welcome) things which I won't embarrass the young ladies with.

    #77Author escoville (237761) 15 Oct 10, 12:14
    Comment
    @ Cath

    Wir sind wohl nicht weit auseinander. Natürlich sollte man seinen Nachlass ordnen und ein vernünftiges Testament machen (sag ich als Jurist). Mir ging es mehr um den Aspekt, dass die Trauerfeier gewissermaßen auch ein Dienst ist und im übrigen natürlich auch ablenkt.
    #78Author judex (239096) 15 Oct 10, 12:27
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    @judex: Die Trauerfeier ist nicht weniger Dienst, wenn man die Wünsche des Verstorbenen kennt und ausführt. "Leicht", wie ich es gesagt habe, ist es auch so nicht, nur quälen dann nicht so sehr Fragen wie "Was hätte er/sie jetzt gewollt?"
    #79Author Cath (236489) 15 Oct 10, 12:33
    Comment
    Slight change of topic:

    When I ordered a new passport and ID 10 years ago, the sod behind the counter actually asked "warum brauchen Sie in Ihrem Alten noch einen Pass"? I was 49 ...and too dumbfounded to even think of throwing my rucksack at him.

    Cannot wait what will happen when I renew my papers this year..

    Other item: I met an old flame after 35 years - he appeared to me to have aged a lot - an old man, in fact, though he is only older by a year. In my own eyes. I, however, was much the same if with shorter and now grey hair - selective perception has a lot to do with that, I suppose .-) he was not rude enough (or too kind!) to comment on his perception of me which must have shown him a similar picture after all- a middle aged woman (!), who is gamely taking on life, complete with wrinkles, bags under her eyes and trying to look forward to retirement after earning her own living for 40 years now. ... three more years to go, I figure.

    Does that make me the oldest female on this forum. I wonder ?





    #80AuthorAnne Bhx Fra (313353) 15 Oct 10, 13:02
    Comment
    Kurz nach dreißig, als Spinatwachtels, Autorin #29, neuer Zahnarzt plötzlich genauso alt war wie ich...Kreisch! Ärzte sind doch immer viel älter als man selbst!

    Als ich noch Schüler war, starb mein damaliger Zahnarzt. Nach kurzer Ueberschlagsrechnung dachte ich mir damals: zwei Zahnärzte brauchst Du noch im Leben. Also fasste ich zu einem ca. 4o-jährigen Vertrauen, und dachte mir in ca. 25 Jahren, wenn dieser Dentist 65 ist musst Du Dir leider noch einmal einen neuen suchen, so ca. dreissigjährig, der wuerde dann bis zum künstlichen Gebiss reichen, d.h. praktizieren.

    Wie ging es weiter?

    Ich musste noch viele dreissigjährige suchen. Der erste bekam eine Latexallergie, der zweite wanderte aus, die dritte machte ein Autounfall arbeitsunfähig, der vierte bekam einen Datterich, dem fünften wurde die Praxis gekündigt und er zog in eine andere Stadt.
    Gegenwärtig habe ich eine Zahnärztin, so 40 bis 45 Jahre, der ich noch nicht gesagt habe, dass ich ein Risikopatient für sie bin.

    Angst hatte ich vor allen.
    #81Author Pachulke (286250) 15 Oct 10, 13:48
    Comment
    Die erste Alterskrise hatte ich, als die Teenager anfingen, mich von sich aus zu siezen ("Wissen Sie vielleicht, wieviel Uhr es ist?") Ab dem Zeitpunkt wusste ich, ich muss wohl zumindest erwachsen aussehen :-)
    #82Author Birgila/DE (172576) 15 Oct 10, 13:58
    Comment
    Birgila, das ist mir letztens auch passiert. Auf nem PUNK-KONZERT ...

    Aber es gab ausgleichende Gerechtigkeit: Auf dem selben Konzert steh ich an der Bar und will Getränkenachschub für meine Süße und mich holen, als eine durchaus nicht unattraktive Dame (ca. halb so alt wie ich) mich fragt "Sag mal, hast Du ne Freundin?". Das erste mal in meinem Leben, daß mir das passiert ist. Die muß es echt nötig gehabt haben, anders kann ich's mir nicht erklären ;-)
    #83Author B.L.Z. Bubb (601295) 15 Oct 10, 14:01
    Comment
    Vielleicht ist das der Grund, warum in der U-Bahn keiner mehr aufsteht, um seinen Platz anzubieten... keiner will so unhöflich sein und riskieren, dass derjenige, dem das Angebot gilt, beleidigt ist weil er so alt aussieht ;)
    #84Author Eichkatzl (736550) 15 Oct 10, 14:03
    Comment
    #82: Die erste Alterskrise hatte ich, als die Teenager anfingen, mich von sich aus zu siezen...

    I guess that's one of the advantages of the universal "you" in English :-) (although perhaps German does have its compensations, as in #83... ;-) )
    #85AuthorKinkyAfro (587241) 15 Oct 10, 14:04
    Comment
    Nein, Anne, mir fällt zumindest eine ältere LEOnidin ein. Außerdem ein LEOnide in den 70ern. :-)

    Nachtrag zu #42: Viele LEOniden wissen das wohl. Aber sie mögen dein virtuelles uri-Ich.
    #86Author tigger (236106) 15 Oct 10, 14:06
    Comment
    @Gart: #60: Man muß aber auch dazu sagen, daß Johannes (Bradypus) im Alter von 39 Jahren gestorben ist. Das nenne ich dann schon "mitten aus dem Leben" gerissen.
    #87Author Feuerflieger_GMX (252429) 15 Oct 10, 14:23
    Comment
    Meine erste Alterskrise: Ein ganz reizender junger Verkäufer schleppt mir meine Getränkekisten bis zum Kofferraum. Ich bedanke mich natürlich ganz herzlich, und er sagt: Man kann das doch nicht machen, eine ältere Dame mit den schweren Kisten.
    Ich war gerade mal 47.

    Aber alles ist relativ: Meine Tochter wurde an ihrem ersten Schultag als Referendarin von den Grundschülern mit der Feststellung begrüßt: Der Rektor hat uns vor den Ferien gesagt, wir bekommen im neuen Schuljahr eine ganz junge Lehrerin - aber Sie sind doch schon alt, mindestens 20.

    #88AuthorEifelblume (341002) 15 Oct 10, 14:23
    Comment
    Bubb, da bin ich aber erleichtert :)

    Eichkatzl,
    Ehrlich—ich halte mich meistens nich dafür (ist das Deutsch?), ausser jemand geht an Krücken oder es ist eine hochschwangere Frau... Aber bei Alten weiss ich wirklich nie, ob sie das möchten... :)

    KinkyAfro,
    The only compensation we have is the not-use-any-2nd-person-pronouns-workaround, or JUST SAY DU when in Switzerland :-)
    What did you mean re #83? Guess you got it wrong...

    #89Author Sage N. Fer Get K.S.C. (382314) 15 Oct 10, 14:25
    Comment
    @Bubb: the young lady was probably
    a) under the influence
    b0 not expecting any seniors at a punk concert, and therefore
    c) thinking you've probably just had a rough life, which, in turn, would make you very attractive to a punker. ;-)
    #90Author dude (253248) 15 Oct 10, 14:34
    Comment
    dude, I'm pretty sure that that is the solution, and not that I'm particularly good looking, well-mannered, likeable and so on and so forth ;-)
    #91Author B.L.Z. Bubb (601295) 15 Oct 10, 14:38
    Comment
    :-D
    #92Author dude (253248) 15 Oct 10, 14:40
    Comment
    Well it seems that women aren't really into good-looking guys. They like looking at them, but apparently they're not necessarily attracted—I guess I will prove Fermat's last theorem (without hyperbolic geometry) before I figure that out, as Emmet Brown says: the last big enigma of the universe. :-)
    #93Author Sage N. Fer Get K.S.C. (382314) 15 Oct 10, 14:44
    Comment
    @tigger, If you meant me, I'm "only" 55 :-))

    The first "getting old" shock I had was at the tender age of 23, about 7 months pregnant and at a discotheque with my husband - one girl looked me up and down, eyes lingering on my tummy and clearing stating: What's that oldie doing here??

    The next one came about 10 years later, when I needed an x-ray, and the "young thing" asked whether I could STILL get pregant!!

    My sister and I went to an Eric Clapton concert about 4 years ago, and we were the youngsters :-))
    #94Author Carly-AE (237428) 15 Oct 10, 15:18
    Comment
    #84 + #89: Das habe ich tatsächlich schon miterlebt in der Straba, wie eine jüngere Frau einem „etwas“ älteren Herrn (so richtig alt und hilfsbedürftig sah der eigentlich noch gar nicht aus, und wirkte auch noch relativ fit) ihren Platz angeboten hat. Der meinte dann daraufhin mit einem wehmütigen Lächeln: „Jetzt weiß ich, dass ich wirklich alt bin, wenn junge hübsche Frauen mir plötzlich ihren Platz anbieten...“

    On topic: Harald Schmidt hat zu seinem 50. Geburtstag mal in einem Interview gesagt, seiner Ansicht nach hätte jeder Mensch ein „inneres, wahres Alter“, das mit dem biologischen nichts zu tun hat. Bei manchen Menschen wäre das ein junges Alter, bei anderen ein älteres. Er selbst hätte sich schon immer älter gefühlt, und jetzt, an seinem 50. Geburtstag, würde das innere endlich zum biologischen Alter passen.

    Vielleicht ist das das Alter der Seele, oder auch einfach nur das „innere Kind“. Ich selbst habe die ähnliche Erfahrung, dass ich mich immer irgendwie „mal 16, mal 28“ fühle (ich meine von der Seele her), auch wenn ich mittlerweile darüber bin. Vielleicht hat das damit zu tun, was mir zu jeweils diesen Jahren passiert ist. Das ursprüngliche Kind ist noch so lebhaft präsent. Natürlich habe auch ich mich weiterentwickelt (hoffe ich doch zumindest), aber dieses „innere Gefühl“ ist immer noch das gleiche, im Kern meines Wesens bin ich immer noch die Gleiche wie vor Jahren, da hat sich überhaupt gar nichts verändert. Vielleicht bin ich etwas ausgeglichener geworden, aber auch immer noch genauso verletzbar. Ich bin immer noch kindlich, oft naiv, ich kann mich immer noch nicht verstellen. Und ich glaube immer noch an das Gute im Menschen.

    Verändert hat sich, dass ich in sehr jungen Jahren glaubte, die Antworten auf die wirklich wichtigen Fragen im Leben zu kennen, und dass die Antworten im Grunde sehr einfach sind, sich nur die meisten Menschen nicht danach richten. Ich glaubte, dass ich es besser weiß wie die Älteren, die sich ja nur angepasst und ihre Ideale von einst verraten haben. Ich glaubte, dass der Glaube Berge versetzen kann. Je älter ich werde (und je mehr ich erlebt habe), desto mehr bin ich davon überzeugt, dass ich eigentlich gar nichts mehr weiß (klingt vielleicht etwas platt, ich meine das aber tatsächlich so, ganz nüchtern). Ich bin nicht mehr so radikal in meinen Urteilen und Ansichten. Ich habe erfahren, dass es manchmal ganz anders kommt, als man gedacht hätte. Etwas, wofür ich meine Hand ins Feuer gelegt hätte, hat sich dann doch anders entwickelt – so wie ich es NIE gedacht hätte. Das hat mich verunsichert, toleranter (?) gemacht, mir gezeigt, dass ALLES im Leben möglich ist, und nichts vorhersehbar, und sich alles jederzeit ändern kann. Das war mir früher nicht so bewusst. Früher war ich überzeugt zu wissen. Jetzt bin ich überzeugt, nicht zu wissen.
    #95AuthorStreifenkatze (670300) 15 Oct 10, 15:30
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    Älterwerden ist doch absolut okay, solange die Birne nicht verstaubt. :-)
    Mein Körper ist irgendwo zwischen 30 und 40, mein Kopf ist irgendwo in der Nähe 16-20 "stehen geblieben".
    Verantwortung muss man ab dann übernehmen, wenn man sich selbst dazu entscheidet bzw. es selber zu verantworten hat, dass man plötzlich Verantwortung für etwas übernehmen muss. Ich kenne genügend 40-50-jährige, die in den Tag hinein leben und denen es dabei wonnemäßig gut geht.

    Das Thema "Tod" hat für mich nichts mit dem Alter zu tun. Sterben muss jeder irgendwann und die ersten konkreten Berührungen mit dem Tod hatte ich 1982, als mein Großvater im Krankenhaus für immer eingeschlafen ist. (Mein Vater und ich waren dabei)
    Inzwischen habe ich 3 Freunde verloren, 2 durch Suizid und 1 durch Herzinfarkt. Die Trauer war groß aber ich habe für mich viel daraus gelernt und versuche bestmöglich nach dem Motto zu leben: "Genieße jeden Tag als wäre es Dein Letzter!"

    Das Leben kann so einfach sein. :D
    #96Author Pete (236888) 15 Oct 10, 15:31
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    (I know that, Carly, and I didn't mean you. :-))

    @Streifenkatze: Seltsam. Je älter ich werde, umso mehr finde ich, dass die Antworten im Grunde einfach sind, sich die Leute nur nicht danach richten!
    Allerdings habe ich dazugelernt, dass die Umstände eben nicht so einfach sind.
    #97Author tigger (236106) 15 Oct 10, 15:52
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    tigger, da hast du wirklich recht. Und wenn man mal einen Menschen trifft, der es schafft, nach einfachen Grundsätzen zu leben, dann findet man ihn weise :-)


    Pete, das Thema Tod wird mit fortschreitendem Alter schon präsenter, auch wenn jedermann auch in jungen Jahren sterben kann. Als Kind denkt man, die eigenen Eltern leben ewig und irgendwann sind sie plötzlich 80. Ich kann es mir immer noch nicht vorstellen, einmal keine Eltern mehr zu haben. Früher habe ich da nie drüber nachgedacht, das ist heute anders.
    #98Author Birgila/DE (172576) 15 Oct 10, 16:44
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    @judex: Zunächst fand ich Deinen Beitrag 43 sehr deplatziert. Jetzt kann ich darüber herzlich lachen, denn die Vorstellung, dass ich der Pose des berüchtigten Indianers (Typ: unergründlich weise), der seinen nahen Tod spürt, sich ausgerechnet bei Leo zu seinen letzten Stündlein einfindet, hat was. Sagen die Leo-Nutzungsbedingungen etwas darüber aus? Ist es vielleicht sogar explizit untersagt, das eigene Sterben bei Leo zu exerzieren?
    #99Author urihoch3 (656420) 15 Oct 10, 17:28
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    LEO ist doch kein Elefantenfriedhof, auf dem sich die Dickhäuter für ihr letztes Stündlein einfinden!

    "Doris, in dem Thread 'CV für Neuseeland' hat sich wieder ein Elefant zum Sterben hingelegt. Mach ihn bitte weg, verdeckt mit seinem Kadaver die halben Postings."
    #100Author Gart (646339) 15 Oct 10, 17:38
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    @ uri³
    Der Spruch ist nicht von mir, sondern wird einem Discotürsteher (und Anderen) zugeschrieben, als ein ca. 40-jähriges Paar Einlass begehrte. Ich nahm an, dieser Kontext sei, jedenfalls so ungefähr, allgemein bekannt.
    #101Author judex (239096) 15 Oct 10, 17:39
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    Poppeldosting
    #102Author Gart (646339) 15 Oct 10, 17:39
    Comment
    Und wenn man sein eigenes Sterben nahen fühlt, postet man dann unter "Neuer Eintrag" oder unter "Falscher Eintrag"?
    Jedenfalls ging es mir wie wohl den meisten hier so, dass ich mich mit Zwanzig praktisch unsterblich fühlte. Das hat sich mit dem Älterwerden geändert, obwohl mich der Gedanke an den Tod im Augenblick weder tröstet noch verstört - für 46 Jahre bin ich auch noch ganz rüstig.
    Ansonsten ist es, um auf das Originalposting zurückzukommen, einerseits so und andererseits so. Ich bin froh, dass ich nicht mehr zwanzig, fünfzehn oder gar acht bin. Teils, weil ich keine Lust habe, noch mal alles durchzumachen. Ich war, glaube ich, ein seltsames Kind, und es ist gut, dass ich heute nicht beim kleinen Wupperwolf babysitten muss - er würde mir auf die Nerven gehen, weil er altklug, autoritätshörig und andererseits skurril-albern war. Andererseits könnte ich ihn jederzeit mit einem Buch aufs Zimmer schicken - wie heute auch noch.
    Das ist nämlich die andere Seite. Mein Lebensgefühl hat sich in mancher Hinsicht nicht wesentlich geändert. Meine Interessen auch nicht, ebenso mein Geschmack. Meine drei ersten Platten, aus völlig verschiedenen Genres, kann ich heute immer noch hören, ohne rot zu werden. Das heißt, ich könnte sie hören, wenn ich einen Plattenspieler hätte. Meine Bücher von damals mag ich auch noch. Ich glaube im Wesentlichen dasselbe und habe nicht einmal die Konfession gewechselt.
    Alles in allem bin ich glücklicher als mit zwanzig. Seit dreißig Jahren mindestens habe ich nie mehr das Gefühl gehabt, dass ich eigentlich von einem anderen Stern stamme. Inzwischen betrachte ich auch nicht mehr jeden, der eine andere Meinung hat, als zurückgeblieben, was meinem Seelenfrieden zuträglich ist.

    Mit fünfzehn wusste ich übrigens genau, dass ich niemals reich werden würde. Das ist mit erschreckender Genauigkeit eingetreten.
    #103Author wupperwolf (411909) 15 Oct 10, 17:54
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    @Gart: Das wird ja immer doller hier! Was soll denn Elefantenfriedhof heißen? Ich wiege nicht mehr 45 Kilo, aber deshalb schaue ich doch nicht aus wie eine Elefantenkuh. Ich kann nämlich meinen Bauch (wieder) einziehen.

    @Judex: Nö, kannte ich nicht. Aber von nun an wandere ich durch Deine Träume als weise Indianerin (ich bin die im Kleid; den mit der Hose kenne ich nicht), die einen Platz zum Sterben sucht. Wenn Du dich also in Deinen nächtlichen Fantasien einem Wunschtraumpartner näherst, stehe ich daneben und sage: „Junger Mann/junge Frau, ich muss jetzt hier sterben. Gehen Sie mal ein Stück zur Seite.“

    Vorteil am Alter: Auf dem Flughafen in Tel Aviv redet mich ein Sicherheitsmensch ohne Not schwach an und ich stampfe ihn ungespitzt in den Boden („I could be your mother“ – im schönsten englisch/israelischen Zungenschlag). Die Umstehenden stimmen mir zu, woraufhin sich der Sicherheitsheini unter Entschuldigungen zurückzieht. Das wäre mir als junger Mensch nie gelungen.
    #104Author urihoch3 (656420) 15 Oct 10, 18:31
    Comment
    @ 103 wupperwolf: Und wenn man sein eigenes Sterben nahen fühlt, postet man dann unter "Neuer Eintrag" oder unter "Falscher Eintrag"?

    Natürlich unter "Ganze Fäden löschen" ;-)

    #105Author manni3 (305129) 15 Oct 10, 18:47
    Comment
    @manni3: Ich bin wirklich froh, dass es unter uns Praktiker gibt! So also soll es sein, liebe Brüder und Schwestern.

    Haben wir jemanden, der das für die Nutzungsbedingungen angemessen und pietätvoll formulieren kann?
    #106Author urihoch3 (656420) 15 Oct 10, 19:16
    Comment
    @me1: Ich habe Dir via Leo-Mitteilung geantwortet. Es dauert wohl etwas, bis das bei Dir ankommt.
    #107Author urihoch3 (656420) 15 Oct 10, 20:00
    Comment
    komplett OT——Interessant, wie oft der Plattenspieler auftaucht. Schon in Gart's letztem Thread über Fossilien war einer der ersten Beiträge "Ich - ich habe einen Plattenspieler". Und jetzt Wupperwolf...
    Ich bin wohl der Jüngste im Thread und ich habe einen Plattenspieler, und knapp 100 Platten. Ganz einfach weil ich finde, dass die Schallplatte das einzige wahre Musikmedium ist. Alles andere ist eine Kopie.
    Ich jedoch bin nicht mit Platten aufgewachsen, wir hatten Kasetten. Als die CDs dann mal richtig populär wurden, konnte ich mir noch keine leisten, und als ich dann langsam mein eigenes Geld verdiente, gings nicht mehr lange und es gab schon Napster und CD-Brenner. Somit ist die CD für mich immer ein 'consumable' geblieben, keine Investition, nichts ästhetisches, keine Kunst dran. Daher habe ich Platten und bin der Überzeugung, dass digitalisierte Musik niemals and eine analoge Aufnahme herankommen kann... Wie kann man, wenn man mit Platten aufgewachsen ist, und eine Sammlung hat, auf CDs umsteigen? Das ist wie von Flügel auf Keyboard, auch wenn der Kasten noch im Keller stünde.
    #108Author Sage N. Fer Get K.S.C. (382314) 15 Oct 10, 21:37
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    Eines finde ich auch cool am Älter-Sein: Wenn ich was haben möchte, muss ich nicht wochenlang an meine Eltern hinnörgeln (vergeblich, versteht sich), sondern ich geh hin und kauf es mir einfach. Und sei es das dritte Stracciatella-Eis innerhalb eines Tages. Was hätte ich drum gegeben, mit 16 ein eigenes Gesangsmikro zu haben. Jetzt habe ich vier und ein Mischpult und ein Hallgerät (und kann immer noch nicht gscheit singen ;-) aber egal.) Ha. Irgendeinen Vorteil muss es ja haben, dass man kein Teenie mehr ist.
    #109Author Birgila/DE (172576) 15 Oct 10, 23:52
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    Sage...., Autor #108 jedoch ist "nicht mit Platten aufgewachsen, wir hatten Kasetten. Als die CDs dann mal richtig populär wurden, konnte ich mir noch keine leisten, und als ich dann langsam mein eigenes Geld verdiente, gings nicht mehr lange und es gab schon Napster und CD-Brenner. Somit ist die CD für mich immer ein 'consumable' geblieben, keine Investition, nichts ästhetisches, keine Kunst dran. Daher habe ich Platten und bin der Überzeugung, dass digitalisierte Musik niemals and eine analoge Aufnahme herankommen kann... Wie kann man, wenn man mit Platten aufgewachsen ist, und eine Sammlung hat, auf CDs umsteigen?"
    Trügt mich meine Erinnerung? In meinem Umfeld galt es nie Platte oder Kassette sondern immer parallel Platte und Kassette und "richtiges" Tonband.
    Die CD-Phase haben wir uebesprungen und diese neumodischen Player werden wir wohl bald aufgeben, da uns die Art und Weisse wie man die Töne auf diese Geräte bekommt, zu kompliziert und zeitaufwendig erscheint im Vergleich zum Plattenkauf im Laden.
    Eigentlich spiele ich im Auto nur noch eine geschenkte CD, die mehrere Stunden läuft und sämtliche La Palomas, alle Lilli Marlens und Mecki Messers, mehr geht nicht rin in den Wechsler.
    Und der wird im Auto auch nur gebraucht, wenn der Mittelwellensender 1422 des Deutschlandsenders gestört ist, meistens kriege ich den schwach rein.
    #110Author Pachulke (286250) 16 Oct 10, 08:35
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    @ tigger, #86: ACK. LEO wäre ohne urihochdrei wahrlich ärmer, und ich freue mich, sooft ich einen weiteren ihrer sehr oft sehr gedankenvollen und interessanten Beiträge im Forum sehe.
    #111Author Gart (646339) 16 Oct 10, 18:25
    Comment
    OT: was bedeutet eigentlich "p.t." im OP?
    #112Author B.L.Z. Bubb (601295) 16 Oct 10, 18:53
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    pleno titulo, mit vollem Titel, um nicht etwa anwesenden Doctores, Professores, Bischöfen oder Leuten von Adel, vielleicht sogar Hochadel die Ehre abzuschneiden, da ich mich ja mit meinem Appell an die Leoniden an eine potentiell unübersehbare Menge wende.
    #113Author Gart (646339) 16 Oct 10, 18:55
    Comment
    *kicher* Sehr guter Trick des an sich byzantinischen Altösterreichs.
    #114Author tigger (236106) 16 Oct 10, 19:37
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    @tigger (Beitrag 42) & Gart (111): Jetzt heule ich ja schon wieder, weil ich so gerührt bin. Danke, sehr lieb von Euch.

    Es ja nicht so, dass ich mich hier verstelle. Ich bin auch sonst in Gesellschaft ein Mensch, der gerne etwas beiträgt und dem Lachen lieber als Trübsalblasen ist. Manchmal finde ich Sachen so komisch, dass ich unter Kichern einschlafe. Das geht dann so, dass ich schon fast eingenickt bin und sich Traumbilder einstellen. Dann setzt sich aber wieder die Erinnerung an die komische Sache durch, ich bin wieder hellwach und muss aufstehen, weil ich im Liegen nicht lange lachen kann. Der ein oder andere Lebenspartner fand das seltsam, aber gegen einen herzlich lachenden Menschen ist kein Kraut gewachsen. Die mussten dann mitmachen (Ansteckungsgefahr!).

    Schön am Altwerden ist die Lebensvereinfachung. Ich muss viele Sachen nicht mehr machen. Ich definiere die Standards für mich.
    #115Author urihoch3 (656420) 16 Oct 10, 19:42
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    RE: Der ein oder andere Lebenspartner fand das seltsam, aber gegen einen herzlich lachenden Menschen ist kein Kraut gewachsen. Die mussten dann mitmachen (Ansteckungsgefahr!).

    Ja und, wo sind sie jetzt? Haben sie sich tot gelacht? ;-)))
    #116Author judex (239096) 16 Oct 10, 21:56
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    Um zu jenen Fragen zurückzukehren, mit denen Gart den Faden eröffnet hat:
    Ich hatte weiß Gott Phasen, in denen ich derart linkisch war, dass ich mir - und nicht einmal nur in der Rückschau - grotesk vorkomme resp. immer schon vorkam, aber auch die Überwindung dieses grotesk Linkischen fiel in eine relativ frühe Phase (nicht, dass es nicht später schwere und schwerste Rückfälle gegeben hätte!). Mit dem Vierzehn-, Fünfzehn-, sogar Zwanzigjährigen, der ich einmal war, komme ich ganz gut zurecht; mein Stolz, nicht mehr so zu sein, ist endenwollend.
    Die Schein-Alternative, sich von dem, der man einmal war, möglichst weit fort zu entwickeln oder umgekehrt das "innere Kind" am Leben zu erhalten, erscheint mir doch zu undialektisch. Ja, es liegen hier widerstreitende Ansprüche vor; diesen Widerstreit aufzuheben (und zwar in jedem Wort-Sinn: ihn - als ständige Herausforderung - aufzubewahren, ihn auf eine höhere Ebene zu heben und ihn außer Kraft zu setzen), wäre womöglich ein sehr entscheidender Teil eines gelungenen Lebens.

    To be continued...
    #117Author late bird (666148) 18 Oct 10, 16:33
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    Ich hatte weiß Gott Phasen, in denen ich derart linkisch war, dass ich mir - und nicht einmal nur in der Rückschau - grotesk vorkomme resp. immer schon vorkam ...

    @late bird, lese ich das richtig, dass diese Phasen also noch nicht vorbei sind? Darin würde ich mich wiederfinden. Ich dachte noch vor gar nicht langer Zeit, dass es, je älter ich werde, immer weniger Situationen geben würde, in denen ich denke "Mein Gott, was stellst du dich wieder an!" Falsch. Mittlerweile denke ich, dass es irgendwie einfach zu meinem Leben dazugehört, mich trotz fortschreitenden Alters immer wieder klein und dumm zu fühlen, oder unfähig, linkisch, unerklärlich unbeholfen etc.

    Möglicherweise ist es so, dass man sich nicht meilenweit davon fortentwickeln muss, was man nicht mehr sein möchte, sondern man muss akzeptieren, dass man eben so ist? Vielleicht ist das der entscheidende Schritt in der persönlichen Entwicklung. Meintest du das?
    #118Author Cath (236489) 19 Oct 10, 07:34
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    Ganz so hatte ich es nicht gemeint, Cath - aber andererseits: Was Du aus meinem Eintrag herausliest, muss ich ja wohl (wenngleich mit anderer Zielrichtung) hineingeschrieben haben.
    Ausgangspunkt war für mich das von Gart ins Treffen geführte Arthur Koestler-Zitat, das zwar noch einräumt, dass Distanzierung vom früheren Ich immer ein gewisses Maß an Verrat bedeutet, das diesen aber als natürliche Konsequenz einer geglückten Entwicklung darstellt. Das war mir doch zu eindimensional: Hier der linkische Tölpel von einst, da der gereifte Erwachsene von heute. Und auf mein bisheriges Leben zurückblickend erkenne ich, dass die Phasen erstens anders als in Koestlers (durch das "man" ja Allgemeingültigkeit beanspruchender) Darstellung verlaufen sind und dass sie zweitens nicht so chemisch rein von einander zu trennen sind. Als peinlich linkisch empfinde ich im Rückblick nicht den "Jüngling", sondern viel eher den präpubertären late bird. Für den empfinde ich zwar auch nicht Koestler'sche "Verachtung", aber doch manchmal Mitleid, manchmal regelrechtes Entsetzen. Mit dem Pubertierenden / Adoleszenten, der ich dann war (aber Achtung: war denn das auf einmal ein ganz anderer?), kann ich mich im Wesentlichen bis heute identifizieren, nicht zuletzt, weil ich in dieser Lebensphase schon nicht mehr das Kind-Sein so krampfhaft hinter mir lassen wollte.
    Was Du jedenfalls richtig erkannt hast: Die Stauchungen, die sich dann später zuverlässig einstellten (welche vita hätte die nicht zu bieten?), haben dafür gesorgt, dass das Linkische und Peinliche seine Rückfälle feiern konnte. Und dafür, dass der Irrglaube an abgeschlossene Entwicklungsphasen gar nicht erst aufkam.
    Sich nicht weiterzuentwickeln, hieße bestenfalls Verpuppung, schlimmstenfalls Tod. Weiterentwicklung aber nur als Fort-Entwicklung - bloß fort von allem, was (ich) einmal war - gelten zu lassen, hieße Selbstverstümmelung und Abstumpfung.

    Später werde ich über das alles Genaueres schreiben.
    #119Author late bird (666148) 19 Oct 10, 09:55
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    Ich hatte mal einen Professor, der mit einem wunderschönen osteuropäischen Zungenschlag folgendes über das Alter(n) von sich gab: "Alles wirrd schlechtärr! Alles wirrd schlechtärr! Nur eins wirrd bessär: Die Moral! Die Moral wirrd auch schlechtärr!"
    ;o)
    #120Author virus (343741) 19 Oct 10, 12:29
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    *lol* Geil. Wer war das, MRR?
    #121Author tigger (236106) 19 Oct 10, 13:47
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    Nee, tigger. Ich hab Chemie studiert... :-)
    #122Author virus (343741) 19 Oct 10, 15:29
    Comment
    Wo, bei Marie Curie? *duck*
    #123Author tigger (236106) 19 Oct 10, 16:15
    Comment
    @ #103, wupperwolf:

    Jetzt weiß ich auch, warum ich beim Lesen Deines Kommentars denken musste: Der schwimmt auf derselben Wellenlänge wie ich!
    Du magst Bücher, Musik (Schallplatten hab ich auch noch jede Menge, aber der Plattenspieler ist schon längst mit der kaputten Hifi-Anlage entsorgt) aus verschiedenen Genres, bist Deiner Konfession treu geblieben......
    "Mit fünfzehn wusste ich übrigens genau, dass ich niemals reich werden würde. Das ist mit erschreckender Genauigkeit eingetreten."
    Auch das kenne ich, der könnte von mir stammen, dieser Spruch!

    Übrigens:
    Wir haben am Wochenende ein Treffen mit der "alten Riege" (Verein) in einer Gastwirtschaft abgehalten und u. a. Filme (Super8!!!!) von vor 25-30 Jahen angeschaut. Einhelliger Kommentar aller Frauen: Wir schauen heute besser aus als damals. Und keiner wollte heim zu vorgerückter Stunde, also ganz wie früher!

    Mein Fazit: Jedes Alter ist schön. Und wenn ein (Alters-)Abschnitt das nicht ist, dann kann's durchaus noch kommen. (Geduld ist eine Königsdisziplin).

    Was ich früher (mit 13, 14, 15, 16)immer dachte: Diese blöden Sprüche der Erwachsenen, wenn man mir mal wieder eine alte Weisheit in Form eines Sprichwortes "unter die Nase gerieben" hatte.
    Heute weiß ich genau, wieso diese Sprüche entstanden sind, kann sie nachvollziehen und finde viel Wahres und Weises in ihnen. Als junger Mensch konnte ich das nicht. Da hat mir einfach die nötige Lebenserfahrung gefehlt. Diese Einsicht kommt erst mit den Jahren, als Jugendlicher will man vieles auch nicht verstehen, weil das so unbequem ist. Aber das Alter macht die Erinnerung gnädig! (Guter Spruch, stammt von mir!)

    #124Author Petzis girl (491666) 19 Oct 10, 16:18
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    Also, ich (37) habe inzwischen keine Probleme mehr mit dem Älterwerden. Egal, wie alt ich werde, ich will auf keinen Fall mehr jünger sein. Vielleicht liegt das bare auch daran, dass ich noch nicht soo alt bin und noch keine gravierenden körperlichen Einschränkungen spüre ... Was mein Verhältnis zu mir selbst als Kind oder Jugendliche betrifft: Ich sehe das alles, egal welches Verhalten, welche Fehler, Ansichten oder was auch immer, in seienr Gesamtheit als den einzigen Weg, auf dem ich werden konnte, wer ich heute bin - und ich bin gern ich, auch wenn es natürlich immer mal wieder Probleme gibt und ich nach wie vor Fehler mache, aber die bringen mich letztlich auch nur weiter. Deswegen bereue ich auch nichts, was ich je getan habe, wie dumm es auch gewesen sein mag (obwohl ich für richtig große Dummheiten glaub ich immer zu brav war ...). Und ich habe das Gefühl, durch all die Erfahrungen reifer und gelassener geworden zu sein, vor allem habe ich mehr und mehr Vertrauen in das Leben gewonnen, das manchmal offenbar besser weiß, was gut für mich ist, als ich selbst (manchmal haut es einem zwar scheinbar voll eine rein, aber dann kommt irgendwann auch wieder eine nette Überraschung, man muss nur zulassen und erkennen).
    Ich habe auch mit den Gedanken an die Zukunft kein Problem. Da muss ich mir nur meine Mutter anschauen, die jetzt mit 61 immer noch superfit ist und sich gerade mit Leidenschaft und manchmal geradezu kindlicher Begeisterung in eine völlig neue Aufgabe stürzt und die sagt, vieles, was sie jetzt tut und sagt, hätte sie in jüngeren Jahren nicht tun und sagen können, aber jetzt ist ihr vieles einfach wurscht. Und da es ja immer mehr Leute gibt, die jünger sind als sie, hat sie auch immer weniger Probleme, sich gegen andere durchzusetzen.

    Oh Mann, das war jetzt stellenweise ziemlich salbungsvoll, aber so isses nun mal ... :-)
    #125Author atalante (480508) 20 Oct 10, 22:21
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    Da gibt es doch diesen berühmten Satz von Wasweichich Vonwem:

    "Je älter ich werde, desto größer wird die Anzahl der Personen, die mich am A**** lecken können!"

    Da ist definitiv etwas dran. :D
    #126Author Pete (236888) 21 Oct 10, 14:51
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    Ich habe kein Problem mit dem Älterwerden. Gelegentlich komme ich mir zwar alt vor (wenn mich Leute siezen, die ich gefühlsmäßig per "Du" angesprochen hätte; wenn 15 Jahre jüngere Kollegen von "früher" reden; etc.), aber eigentlich nicht wirklich. Und solange ich optisch auch noch für fünf bis sechs Jahre jünger durchgehe als ich bin, beschwere ich mich auch nicht (DAS fand ich als Anfang-20-jährige immer sehr lästig, für 5-6 Jahre jünger gehalten und permanent nach dem Ausweis gefragt werden).
    Ich gebe allerdings zu, daß ich jüngst (als ein Regal von der Wand krachte und ich gezwungenermaßen seine langjährigen Bewohner sichtete) meine Tagebücher aus der Zeit zwischen 1987 und 1995 dem Altpapier übergeben habe. Der Gedanke, mir könnte irgendwas zustoßen und irgendjemand könnte DAS lesen, war mir überaus peinlich.
    #127Author Chaja (236098) 21 Oct 10, 15:17
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    (edit)
    #128Author Gart (646339) 21 Oct 10, 15:42
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    Als ich in diesem Frühjahr 50 geworden bin, habe ich beschlossen, mir ab sofort Streu und Futter für meine beiden Katzen liefern zu lassen, da es mir in den letzten Jahren immer schwerer gefallen ist, damit in den dritten Stock hinaufzukeuchen.

    Gesagt, getan. Die erste Lieferung wurde von einem jungen Mann gebracht, der in Sekundenschnelle die drei Stockwerke nach oben gelaufen (!) kam, und trotz der zwei 10-kg-Säcke Streu in der einen und zwei fast ebenso schweren Tüten mit Futter in Dosen in der anderen Hand nicht einmal beschleunigt atmete, als er oben bei mir ankam.

    Wir tauschten während der Bezahlung ein paar Worte aus, und ich erzählte ihm, dass ich mir den Lieferservice selbst zum Geburtstag geschenkt hätte, weil ich mich damit nicht mehr herumplage wolle.
    Er strahlte mich freundlich an und meinte: Klar, das verstehe ich gut - in Ihrem Alter.

    Als er gegangen war, kam ich mir zu ersten Mal in meinem Leben richtig alt vor!

    #129Author Fragezeichen (240970) 21 Oct 10, 17:14
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    Even though it seems to become more difficult each year, I refuse to give in to age, even though I know I'm going to lose in the end. I work out regularly, keep my weight down, and refuse to let others do things for me, like lift heavy objects etc., just because I'm not 25 anymore. Whenever possible, I take the stairs instead of the elevator, and if I didn't live 25 miles from my office, I'd take my bicycle to work instead of my motorcycle. My main inspiration, though, is my girlfriend who, at 49, just finished her 9th marathon (I've done 3 so far) and in general looks like she's 35 (and acts like she's 6 at times). On the other hand, because of all that, she manages to make me feel a lot older at times than anything/anyone else can. :-)
    #130Author dude (253248) 21 Oct 10, 17:47
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    "Even though it seems to become more difficult each year, I refuse to give in to age, even though I know I'm going to lose in the end."

    Ach dude, das ist doch kein Verlieren. Immer jung und fit sein zu wollen ist zwar zur einen Hälfte ein gesunder Ansporn, andererseits tut man sich und anderen keinen Gefallen, wenn man das Altwerden so negativ bewertet, dass man nicht mal so alt aussehen will wie man nun mal eben ist. Soll man sich denn den gesamten Rest des Lebens als "Loser" fühlen? Mein Vater wird 76 und ist ein so charmanter, lustiger und liebenswerter Mensch, dass sein Alter keine Sekunde ins Gewicht fällt. Er hat sogar auf seine alten Tage die wahrhaft richtige Frau fürs Leben gefunden. Auch die weiß ihn hoch zu schätzen :-)
    #131Author Birgila/DE (172576) 21 Oct 10, 18:24
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    Birgila, ich meine nicht, das ich mich sträube, älter zu werden; das geht ja auch gar nicht, und die Alternative dazu erfahren wir alle sowieso irgendwann mal. :-)

    Ich meinte damit nur, dass ich die Begleiterscheinungen des Älterwerdens so lange wie nur möglich von mir fernhalten will. Beispielsweise war meine (mich erziehende) Grossmutter ihr Leben lang Raucherin (und auch der Hauptgrund dafür, dass ich schon mit 11 das Rauchen - Rothändle, Gaulois, Gitanes, Schwarzer Krauser, etc. - anfing). Die Folgen für sie waren schwerwiegend, und sie war in ihren letzten Jahren ziemlich herzkrank. Derartiges möchte ich mir ersparen (ich hörte deshalb auch das Rauchen schon mit 18 wieder auf). Ich bin mein Leben lang immer extrem fit gewesen und will das auch bin ins hohe Alter bleiben, sofern mir das möglich ist. Ich würde ähnlich Deinem Opa gerne auch noch als Siebzigjähriger Frauen aufreissen können. ;-)
    #132Author dude (253248) 21 Oct 10, 18:49
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    Naja, zwischen krampfhaft jung bleiben wollen einerseits und "einfach zerfallen" andererseits ist noch ein weites Feld. Und da stufe ich den Duderino mit seinem "sich nicht kampflos dem Alter hingeben" irgendwo dazwischen ein. Mich übrigens auch ;-)

    Spritzen gegen Falten? NIEMALS. Altersflecken entfernen? Vielleicht.

    Es ist immer ein schmaler Grat ;-)
    #133Author B.L.Z. Bubb (601295) 21 Oct 10, 18:49
    Comment
    ich meinte natürlich Deinen Vater, Birgila, nicht Deinen Opa. Sorry.
    #134Author dude (253248) 21 Oct 10, 22:51
    Comment
    How odd that this thread should have come up in a week that I spent in another country due to the completely unexpected death of the husband of someone who has been like a sister to me. He had a chronic, incurable illness, but was managing it well and had recently begun to look forward very much to surgery that probably would at least have improved his quality of life dramatically for several years. He was an astonishing person, both wise and innocent, and none of us expected to lose him so soon, in his early 50s. We miss him very much.

    At least, though, he had enjoyed a happy and long second marriage, and had begun to make peace with the doors that had closed for him, such as the hope of full recovery, return to work, or reconcilation with his adult children from his first marriage. I envy him that maturity.

    I do think that one's outlook on midlife or aging tends to be drastically different if one has a partner and/or children. I don't know if I feel farther away from or closer to my younger self at this point -- some of both, actually -- but I do feel that I have increasingly little in common with the vast majority of people, most of whom seem to have enjoyed the Auden feeling at least at some point, and have later fit relatively cheerfully and comfortably into the expected pattern of marriage, children, and grandchildren. Without those things to temper loss, it really seems to help to have the genetic blessing of a naturally cheerful personality.

    Without any of that, whether it's possible to create plausible substitutes with smoke and mirrors remains to be seen. (-:

    #135Author hm -- us (236141) 22 Oct 10, 00:32
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    #127 Chaja: .. Tagebücher...dem Altpapier übergeben habe.


    Ach, Deine Tagebücher waren das, die bei unserem letzten Familientreffen für soviel Heiterkeit gesorgt haben! (Sagte ich schon, dass meine Cousine bei einer Recyclingfirma jobbt?) Die haben jetzt einen Ehrenplatz in der Vitrine "Kuriose Fließband-Funde".


    (Nee, echt: So hochbrisante Dokumente tut man doch nicht ins Altpapier! Die verbrennt man und streut die Asche in den dunkelsten Nachtstunden in den Main oder so.
    Ach, und was diesen speziellen Vorfall vom 15. Mai 1991 angeht - Du weißt schon - uiuiui...dass Du...also wirklich... *gröhl*)
    #136AuthorGaleazzo (259943) 22 Oct 10, 08:25
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    (Doppelpost. Löwe spinnt immer noch.)
    #137AuthorGaleazzo (259943) 22 Oct 10, 08:25
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    @Galeazzo: der Main ist mir ein bißchen zu weit weg. Und wenn ich bei mir ein Feuerchen gemacht hätte, hätte ich gleich die Polizei am Halse gehabt ("Wir sind hier doch nicht in der Pariser Banlieue!")
    Und wenn irgendwelche Wildfremden, die weder mich noch die handelnden Personen kennen, die banalen Ergüsse einer Oberschülerin bzw. Studentin lesen wollen, sollen sie das tun. Es gibt allerdings literarisch signifikant wertvolleres.

    Die ein oder zwei wirklich amüsanten Kommentare lohnen die komplette Lektüre definitiv nicht. [Der Abschnitt, der mich beim Durchblättern zum lauten Loslachen gebracht hat, ist wohl auch der einzige, den ich mir auch ohne ihn schriftlich fixiert zu behalten bis dorthinaus merken werde:
    Ort: London. Kontext: Beziehungsknatsch. Kommentar: "Wäre ich jetzt noch in Frankreich, würde ich wohl die Toten Hosen bis zum Anschlag aufdrehen und eine Flasche Rosé köpfen. Aber hier kommt erstens gleich die Family nach Hause und die würden sich bedanken, wenn das Haus unter 'Ein kleines bißchen Horrorschau' erzittert und zweitens hab ich keinen Wein da. Naja, Tee ist sowieso gesünder. Allerdings habe ich noch nie davon gehört, daß jemand seinen Kummer in Tee ertränkt."]
    #138Author Chaja (236098) 22 Oct 10, 09:12
    Comment
    "I do think that one's outlook on midlife or aging tends to be drastically different if one has a partner and/or children."

    I agree, hm-us. Having children and/or a partner who love you despite your wrinkles and funny flaws makes it a lot easier to make peace with yourself. If they can deal with your shortcomings you can, too. On the other hand, there's nothing more suited to make you feel old and deficient than an overcritical partner and demanding children :-)
    #139Author Birgila/DE (172576) 22 Oct 10, 09:36
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    Komisch, bin jetzt 40 und fühl mich eher jung als alt, irgendwie hab ich meist mehr Verständniss für laute Teenies als meckernde Erwachsene, geh auf Rockkonzerte etc. wo ich locker als "Mutter die ihre Kinder abholt" durchgehen würde und mache mir mehr Gedanken über ein nächstes Tattoo als über die Altersversorgung ;)

    Manchmal hab ich das Gefühl nie erwachsen geworden zusein, trotz Eigenheim auf dem Land, Kombi vor der Tür, 2 Kindern, Job etc. irgendwie fühle ich mich nicht "erwachsen" und schón gar nicht "alt".

    Und dann kommen so Momente.... da erwisch ich mich bei "Kind setz bitte die Mütze auf.", "Mama will doch nur dein bestes.", "Warum? Weil ich es sage." und ähnlichen Aussagen die ich schon bei meinen Eltern gehasst habe.
    Tja und dann merk ich das ich doch älter werde.
    Das ich vielleicht noch nicht aussehe wir 40 (wurde mir zumindest gesagt)n aber faltenfrei ist anders, Bikinifigur hab ich auch für mich abgehakt und Haare färb ich nicht nur weil mir Straßenköterblond nicht gefällt sondern grau noch viel weniger :D


    Allerdings, als ich mich mal so richtig alt fühlte war ich gerade mal 25, ich lag im Krankenhaus in einem 4 Bett Zimmer und die anderen Patientinnen waren über 60, über 70 und dann noch eine 16 jährige.
    Mit dieser fühlte ich mich mehr Verbunden als mit den beiden alten aber netten Damen, tja, bis sie telefonierte und dachte ich würde schlafen oder Walkman (ja ja die Dinger lange vor dem MP3 Player) hören oder was auch immer und ihrer Freundin erzählte das Krankenhaus ja so langweilig sei und sie würde sich das Zimmer mit 3 älteren Frauen teilen!!!!
    Arghhhhh klar auch ich war älter als 16 aber da lag ich dann mit meinen 25, tätowiert gepierced, gefärbt und mit dem ständigen "werd endlich erwachsen" meiner Eltern im Ohr und was war ich eine von den "älteren Frauen".
    #140Author Sands (427472) 22 Oct 10, 10:02
    Comment
    Sands, ja, man hört es immer von anderen. Gemein. Meine Friseurin sagte mir einmal: "Sie haben ja Haare in den Ohren! Das ist eigentlich nur bei alten Männern so." "Oh. Ja. Wirklich?" "Ja, ab dreißig." "Dann is ja gut."

    Das ist mittlerweile auch schon fünfzehn Jahre her.
    #141Author wupperwolf (411909) 22 Oct 10, 10:15
    Comment
    Leute,ich muss sooooo lachen über diese tollen Beiträge, dass meine Nachbarin bestimmt denkt, ich hab einen "husch"!!

    @ #141 Wupperwolf: Solange sie Dir nicht angeboten hat, die Ohrenhaare für einen Extrabetrag 'ohrmuschelfreundlich' zu entfernen, geht's ja noch! Die Nasenhaare hat sie aber nicht auch noch zusätzlich inspiziert bzw. kommentiert?
    Super, wenn jemand im guten alten Dienstleistungsgewerbe so takt"voll"(?) aufs Alter zu sprechen kommt!
    Hast Du Dir dann beim Zahlen etwas zum Trinkgeldgeben überlegt?

    @ #1 Gart: Hab' selten einen Faden hier gelesen, bei dem ich so herzlich gelacht habe!

    @ #133, B.L.Z. Bubb: Falten entfernen: NIEMALS, Altersflecken.....
    Wenn mich jemand aufs Thema "Falten im Gesicht" anspricht, sage ich meistens:
    Daran habe ich jahrzehntelang gearbeitet, bis sie genau in dieser Position sichtbar wurden. Ich wäre ja schön blöd, wenn ich sie jetzt für viel Geld wieder entfernen lassen würde! All die jahrelangen Bemühungen, alles umsonst! Das kann's nicht sein. Die gehören genauso dahin, wo sie jetzt sind!

    #142Author Petzis girl (491666) 22 Oct 10, 12:06
    Comment
    Das sind ja auch keine "Falten", sonder "Linien". Und meine "Linien" gefallen mir jetzt schon.

    Was mir NICHT gefällt, ist die leider zunehmende Rundung um die Hüften :-(
    #143Author B.L.Z. Bubb (601295) 22 Oct 10, 12:12
    Comment
    "Ich steh zu meinen Falten" ist leicht gesagt, wenn es sich um diese unglaublich niedlichen und dekorativen Lachfältchen handelt, die wieder mal beweisen, welch unglaublich humorvoller Mensch mit wahnsinnig balanciertem Leben man ist. Aber diese fiesen Griesgram-Furchen, die einen aussehen lassen, als ob man schlechte Laune hätte, die nerven doch jeden!

    Ich persönlich will außerdem gar nicht jung aussehen. Ich möchte GUT aussehen. :-)
    #144Author Birgila/DE (172576) 22 Oct 10, 14:01
    Comment
    GUT? Na dann ... meinst Du, Du musst dich doch liften und botoxen lassen wie die Mama ;-) *hihi*
    Aber dann vergiss den Hals nicht, wie sie !!!
    #145Author manni3 (305129) 22 Oct 10, 14:05
    Comment
    Hu, wie gruselig, manni! Das war doch das Töchterchen, das ganz bestimmt nicht die Lippen aufgespritzt bekommen hat, das sieht nur so aus, weil sie Lipgloss trägt...

    Wenn vor lauter Botox gar keine Mimik mehr geht, finde ich das noch viel schlimmer, dann lieber ein paar Fältchen. Mit meinen lebe ich schon ganz gut, sooo zerfurcht ist mein Gesicht ja auch noch nicht. Die grauen Haare hingegen stören mich schon, weil ich mich nicht so alt fühle, wie sie mich aussehen lassen, aber dagegen helfen regelmäßige Besuche beim Friseur meines Vertrauens.
    #146Author Dragon (238202) 22 Oct 10, 14:35
    Comment
    #145 - boah, die Ohoven-Zombies. Danke, manni3 :-) Die sind immer für einen genüßlichen Schauder gut.

    Aber am allerallerwahninnigsten ist Jocelyn Wildenstein:
    http://www.google.de/images?hl=de&q=jocelyn+w...
    #147Author Birgila/DE (172576) 22 Oct 10, 19:56
    Comment
    Bäää. Jetzt kann ich rückwärts essen ...
    #148Author B.L.Z. Bubb (601295) 22 Oct 10, 20:05
    Comment
    @ Chaja:

    Am Anfang hätte sich deine Familie noch darüber gefreut, dass du einen guten Geschmack hast und Beethoven hörst. Aber nur bis zu dem Augenblick, an dem Kuddel anfängt zu schreien. ;-)
    #149AuthorAhnungsloser (669500) 22 Oct 10, 21:14
    Comment
    Haven't caught up with all the posts, but will do so later on!!

    wupperwolf, gestern habe ich ein Plattenspieler/Radio beim Kaufland gesehen für sage und schreibe 29 EURO! I've still got mine, but thought I'd let you know :-))
    #150Author Carly-AE (237428) 24 Oct 10, 13:47
    Comment
    Carly, danke für den Tip! (Sieht so aus, als hätte ich die ganze Zeit neben dem Computer gewartet, aber ich habe ihn wirklich gerade erst eingeschaltet.)
    #151Author wupperwolf (411909) 24 Oct 10, 13:51
    Comment
    LOL! wupperwolf, It looked really nice, enclosed in housing, glass-cased turn-table, rather like a "mini HiFi-Turm" - think they were on sale, but didn't stop to take a closer look - my immediate thought was of this thread and someone mentioning their lack of said record player :-)
    #152Author Carly-AE (237428) 24 Oct 10, 13:56
    Comment
    Ich habe mit Freunden die Vorschläge der Esslinger Initiative ausführlich besprochen und übernommen. Eine Erörterung mit dem Hausarzt gehört auch dazu.
    #154Author manni3 (305129) 31 Oct 10, 20:59
    Comment

    Habe gerade diesen alten Faden entdeckt und schiebe ihn hoch, weil er mir sehr gefällt und viele sehr interessante, persönliche und berührende Beiträge enthält (auch von Leoniden, die inzwischen verstorben sind oder das Forum verlassen haben).


    Vielleicht mögen ja noch andere ihn (wieder-)lesen, sich an alte Mitforist/innen erinnern oder selbst neu oder aus knapp 12 Jahren Entfernung zu damals erneut über das Alter nachdenken.

    #155Author Möwe [de] (534573) 01 Jun 22, 16:18
    Comment

    Aus der Distanz von nun 12 Jahren sage ich schlicht: Altwerden ist Scheiße!

    Und es stimmt auch nicht, dass die Zahl derer, die mich am Arsche lecken können, so ich sie kenne, zunimmt. Das Gegenteil ist richtig; es werden immer weniger, Freunde leider auch.

    Die Themen verschieben sich unausweichlich von erfreulichen Dingen, wie Reisen oder berufliche Erfolge hin zu körperlichen Funktionen und Krankheiten.

    Aber was mich am meisten ärgert ist, dass man alle Lebenserfahrung und das angehäufte Wissen mit ins Grab nimmt; ein völlig unökonomisches Verfahren.

    #156Author judex (239096) 01 Jun 22, 17:10
    Comment

    Vor allem, wenn man bedenkt, dass einige, die damals in diesem Faden schrieben, schon nicht mehr unter uns weilen :-(

    #157Author B.L.Z. Bubb (601295) 01 Jun 22, 17:50
    Comment

    Das hat mich beim Drüberlesen grad auch mitgenommen.

    #158Author Selima (107) 01 Jun 22, 17:59
    Comment

    Das ist es eben, es gibt zum Älterwerden keine überzeugende Alternative.

    #159Author mbshu (874725) 01 Jun 22, 19:15
    Comment
    Es ist trotzdem eine Falle.
    #160Author B.L.Z. Bubb (601295) 02 Jun 22, 06:41
    Comment

    #156.. was mich am meisten ärgert ist, dass man alle Lebenserfahrung und das angehäufte Wissen mit ins Grab nimmt

    *fett unterschreib*


    Außerdem ist es gemein, dass man zwar die Geschichte (der Welt, der Menschheit) bis zum eigenen Leben und Ableben kennt, aber die Fortsetzung nicht mitbekommen wird. Das ist, als läse man ein Buch und wüsste genau, dass es einem irgendwann entrissen wird, ehe man es ausgelesen hat.


    #160 Es ist trotzdem eine Falle.

    Ja. Oder als säße man in einem Zug, der auf einen Abgrund zurast, ohne dass man ihn stoppen oder aussteigen könnte.



    #161Author Möwe [de] (534573)  02 Jun 22, 08:25
    Comment

    Außerdem ist es gemein, dass man zwar die Geschichte (der Welt, der Menschheit) bis zum eigenen Leben und Ableben kennt, aber die Fortsetzung nicht mitbekommen wird. Das ist, als läse man ein Buch und wüsste genau, dass es einem irgendwann entrissen wird, ehe man es ausgelesen hat.


    Das stört mich auch. Wenn man wenigstens als Außenstehende noch zuschauen könnte! Zumindest ein Weilchen. Nach einer längeren Weile verliert man vielleicht eh das Interesse.

    #162Author Selima (107) 02 Jun 22, 08:30
    Comment

    Vielleicht kann man ja; ist noch keiner zurückgekommen und hat das Gegenteil erzählt.


    Andererseits: Will man das wirklich sehen, was für eine Scheiße (weiter)läuft, wenn man nicht mehr da ist? Der Ehemann, der zusehen muss, wie seine Frau seine Räder tatsächlich für das verkauft, was er ihr erzählt hat, das sie gekostet haben ... Die Ehefrau, die zusehen muss, wie der Ehemann nach zwei Tagen endlich mit der Sekretärin zusammenzieht ... Wie die Umwelt immer weiter in die Grütze geht ... Ach ich weiß nicht; ist vielleicht besser, das alles wirklich hinter sich zu lassen, wenn's mal so weit ist, oder?

    #163Author B.L.Z. Bubb (601295) 02 Jun 22, 08:40
    Comment

    Es gibt ein Stück von Sartre, in dem die hochadeligen Vorfahren dem mißratenen Sproß ihres Geschlechts, für diesen unsichtbar, immer hinterherlaufen und sich darüber echauffieren, was er alles anstellt - ich fand diese Vorstellung, daß man nach dem Tode immer noch in irdischen Sorgen gefangen sei, immer schrecklich.

    #164Author mbshu (874725) 02 Jun 22, 08:54
    Comment

    Der Ehemann, der zusehen muss, wie seine Frau seine Räder tatsächlich für das verkauft, was er ihr erzählt hat, das sie gekostet haben..

    LOL


    Anwandlungen von "gut, dass ich den Mist nicht weiter werde miterleben müssen" habe ich zwar auch gelegentlich, aber der Ärger über das Rausgeschmissenwerden von der Party überwiegt meistens.

    #165Author Möwe [de] (534573) 02 Jun 22, 08:56
    Comment

    Ich bin für jeden Tag dankbar, den ich älter werde.

    Wenn ich meine Lebenserfahrung weitergeben will, muss ich ein Buch schreiben. Will ich aber nicht. Jeder soll seine eigenen Erfahrungen machen, seine eigenen Fehler, seine eigenen Aha-Erlebnisse haben. Letztlich - zumindest ist das bei mir so - macht man es doch sowieso so, wie man es selbst für richtig hält. (Auch wenn man später erkennt, dass es falsch war. Aber das ist das Leben.)

    Ich bin kein Esoteriker, wirklich nicht, aber ich weiß, dass es mehr gibt als das, was man sieht oder mit dem Auge wahrnimmt. Das stimmt mich ... nicht unbedingt hoffnungsfroh, aber sehr wohl neugierig auf das, was nach dem Ableben kommen mag. Oder auch nicht ;)

    #166Author fehlerTeufel (1317098) 02 Jun 22, 10:01
    Comment
    Nachdem sich meine über 80jährigen Nachbarn gestern fast erschlagen hätten - jedenfalls klang es so - hoffe ich nur mehr, dass meine ähnlich alten Eltern und mich die Demenz nicht so erwischt, dass die Aggression unbändig überhand nimmt.
    (Ich habe die Polizei gerufen.)

    Mein Vater (84) wird schon immer wunderlicher und auch verbitterter. ich habe gelesen, dass Demenz die Verdrängungsmechanismen aufbricht und negative Erlebnisse wieder stark in den Vordergrund treten können. Er hat jetzt keine Diagnose, sondern ist wirklich noch rege, aber meine Schwester hat schon recht, dass das Anzeichen sind.

    Also bitte: lebt glücklich und schreibt euch glückliche Momente auf, damit ihr sie nachlesen könnt! Füllt eure Fotoalben, die werdet ihr später brauchen.
    #167Author tigger (236106) 02 Jun 22, 11:47
    Comment

    RE: Ich bin für jeden Tag dankbar, den ich älter werde.


    Das bin ich auch. Unzulässigerweise habe ich "älter werden" und "alt werden" gleich gesetzt.. Das ist natürlich ein Riesenunterschied. Aber es gibt auch da einen Kipppunkt. Meine über 100jährige Schwiegermutter will nicht mehr älter werden, sondern wäre froh, bald zu sterben. @ tigger: Sie ist zwar dement, aber immer noch die Güte selbst. Das scheint aber tatsächlich nicht der Regelfall zu sein.

    #168Author judex (239096) 02 Jun 22, 12:18
    Comment

    #163 Sehe ich auch so.



    #169Author Arnold Layne (1302580) 02 Jun 22, 12:28
    Comment
    Bestimmt nicht, judex, nur wenn man sowieso dazu tendiert.
    Mein Vater war immer schon grüblerisch, das wird nicht besser im Alter.
    Meinen Nachbarn kenne ich ja nicht so gut, aber dass er immer aggressiver wird gegen seine immer mehr meckernde Frau, kann ich nachvollziehen.
    #170Author tigger (236106) 02 Jun 22, 14:09
    Comment

    Das Alter, naja, ich habe mich jetzt nicht dem sportlichen Wahn hingegeben und auch meine Haut nie in irgendwelchen Wässerchen ertränkt, gecremt, geschmiert oder geliftet. Jetzt bin ich 56, zu schwer (was latent nervt) und empfinde das Alter in körperlicher Hinsicht ziemlich doof, weil fortschreitender Verfall.


    Im Kopf und in der Seele empfinde ich eine schöne Mischung aus heiterer Gelassenheit aufgrund der Lebenserfahrung und Jungsein hmmm vielleicht habe ich für das Jungfühlen einfach ein Talent.


    Manchmal, im Gespräch mit jüngeren Erwachsenen mit denen ich mich auf einer Augenhöhe empfinde, kommt plötzlich heraus, dass der Altersunterschied so groß ist, dass sie meine Kinder sein könnten. Das sind so kurze, erschreckende Alt-Fühl-Momente.


    ...ich hatte in der Familie ein paar sehr alte Menschen (also über 85 bzw. 90), die konnten entspannt benennen, dass sie fertig sind mit leben und dankbar wären, gehen zu können. Sie warteten einfach nur noch auf den Tod.

    Ich hoffe, nie in solch eine Situation zu geraten.


    #171Author La chatte (823589) 02 Jun 22, 15:48
    Comment

    Da bin ich anders, La chatte. Ich würde mich über dieses Gefühl, gehen zu können, freuen. Denn ich finde es schlimm, wenn man sich mit aller Macht ans Leben klammert, wenn das Leben einen nicht mehr haben will. Und wenn man vorher schon Angst vor diesem Moment hat.

    #172Author fehlerTeufel (1317098) 02 Jun 22, 16:12
    Comment

    # 171 / 172


    Das hängt wohl davon ab, wie man auf sein Leben ganz subjektiv zurückblickt. Wenn man ex post das Gefühl hat mehr richtig als falsch gemacht zu haben, fällt der Abschied sicher leichter, als wenn man das Gefühl hat viel versäumt zu haben.

    #173Author judex (239096) 02 Jun 22, 16:26
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    Vielleicht habe ich mich ein wenig verquer ausgedrückt:

    Besagte hochbetagte Menschen wollten gern gehen können, mussten aber noch Jahre leben und warteten darauf, dass es endlich soweit wäre!


    Und das ist die Situation, in die ich nicht geraten möchte.


    Aufgrund eigener schicksalhafter Erfahrungen lebe ich mein Leben für mich schon seit Jahren so, dass es jeden Tag OK wäre zu gehen (im Sinne von Sterben). Mich reut heute schon nichts mehr und so gesehen ist jeder Tag mit positiven Ereignissen ein Gewinn, jeder Tag ohne positive Ereignisse einfach nur ein Tag, der vergeht.

    #174Author La chatte (823589) 02 Jun 22, 16:46
    Comment

    Außerdem ist es gemein, dass man zwar die Geschichte (der Welt, der Menschheit) bis zum eigenen Leben und Ableben kennt, aber die Fortsetzung nicht mitbekommen wird. Das ist, als läse man ein Buch und wüsste genau, dass es einem irgendwann entrissen wird, ehe man es ausgelesen hat. (#161-162)


    Exactly! And in several ways too, it would be wonderful to know how the story continues:


    Do people manage to escape ending civilized life through ecological collapse, or nuclear or biological warfare? Do liberal democracies manage to flourish, or will the world be dominated by ever more totalitarian regimes? Do humans retain our autonomy, or do we concede agency to AI and algorithms?


    What scientific puzzles are solved? e.g. the nature of dark matter, the origin of life, whether intelligent life exists elsewhere, the nature of consciousness.


    But -- most poignantly -- how will the lives of our grandchildren turn out? I have five, ranging in age from 5 to 15, all with their different strengths and promises and dreams, but also all with obstacles they have to overcome - how will their lives turn out?


    It is a source of sadness to me that I will not be here to see that.

    #175Author Martin--cal (272273)  03 Jun 22, 18:36
    Comment

    Ich habe da so meine Zweifel, ähnlich wie der Bubb. Ist es nicht widersprüchlich ein dystopisches Weltbild zu haben und doch dann irgendwie da an der Seitenlinie stehen zu wollen um zuzuschauen?

    Meine Generation hatte das große Glück eine Periode von 60 Jahren bewußt zu durchleben, in der es stetig bergauf ging. Das ist in der jüngeren Geschichte absolut einmalig. Aber dass das enden würde war -jedenfalls mir - mit https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Grenzen_des... seit 1972 klar. Und ich habe damals unter Zeugen gesagt: " Bis 2030 wird es wohl halten.". Passt!


    #176Author judex (239096) 03 Jun 22, 19:25
    Comment
    An der Seitenlinie stehen und zum Zuschauen verdammt sein? Das wäre nichts für mich. Im Leben hat man ja zumindest einen gewissen Handlungsspielraum. Aber stellt euch doch mal vor, ihr müsstet schreckliche Dinge mitansehen und könntet nicht eingreifen Und noch nicht einmal Trost spenden oder Liebe zeigen. Das wäre für mich buchstäblich die Hölle.
    #177Author fehlerTeufel (1317098) 04 Jun 22, 00:38
    Comment

    Ich lese gerade mit sehr viel Sympathie eure Gedanken aus diesen Tagen und die von vor 12 Jahren. Irgendwo gab es doch neulich einen Faden, was aus den Leoniden von damals geworden ist, wer verschwunden, gestorben oder sonst wie abhanden gekommen ist. Kann mir jemand weiterhelfen?


    #178Author Funkturm (706177) 04 Jun 22, 21:28
    Comment

    re #178, möglicherweise meinst Du den da related discussion: Vermisste LEOniden III ...

    #179Author no me bré (700807) 04 Jun 22, 21:38
    Comment

    Genau, danke!

    #180Author Funkturm (706177) 04 Jun 22, 21:45
    Comment

    Nachtrag zu # 176

    Wenn ich jetzt so sehe, was da "wendenmäßig" so alles geplant ist, da hätte ich doch, auch im Jenseits, gerne gewusst, ob meine (skeptischen) Prognosen richtig gewesen sind. Nur so, als posthumes Erfolgserlebnis. Man wird sich ja auch in der Hölle vielleicht etwas freuen dürfen.

    #181Author judex (239096) 25 May 23, 21:41
    Comment

    Du wirst es nicht glauben, aber die Regierung arbeitet daran, sogar für die Hölle eine Maximaltemperatur festzulegen.

    #182Author Analphabet (1034545) 29 May 23, 22:55
    Comment

    Was judex glaubt, weiß ich nicht.

    Ich glaubs nicht. Und das hat nicht nur verfassungsrechtliche Gründe. Egal, um welche Regierung es dabei geht.

    #183Author reverend (314585) 30 May 23, 00:17
    Comment

    Mein Beitrag zielte ja eher auf das Konzept "Hölle". Gibt es bei den Verdammten doch noch etwas wie Freude? Und was ist mt dem Fegefeuer? Da sollten die Regeln doch etwas lockerer sein.

    Nein, das ist nicht meine Welt, aber vielleicht regt das ja Betroffene zum Nachdenken an.

    #184Author judex (239096) 30 May 23, 22:28
    Comment

    Ach, Hölle. Blödes Konzept. Es gibt zahlreiche Witze, die es bloßstellen.

    Genauso wie das Konzept Teufel. Es ist einfach nicht vernünftig zu verwenden.

    Interessanter war, ist und bleibt, wie der Mensch eine Bewertung dafür findet, was gut ist, und sie vor seinem Handeln schon prüfen kann, um dieses daran auszurichten.


    Das Problem, dass die Kriterien der Bewertung bzw. genauer die zugrundeliegenden Werte wohl keine einmütige Akzeptanz finden, scheint dabei aber unlösbar zu sein. Wenn es wenigstens einen Kern gäbe, wäre viel gewonnen. Die Philosophie hat damit das Kernthema ihrer Ethik faktisch vorgefunden.


    Frühere Versuche wie die der Religionen dienen dabei eher als Prüfsteine - kein Wunder: sie sind für die Religiösen eben nicht verhandelbar. Wie soll man da einen dialektischen Fortschritt erreichen?


    Das Fegefeuer übrigens ist ein historischer Rettungsversuch, um auch das böse Handeln des Menschen irgendwie erträglich zu machen und dabei die Dichotomie von Himmel und Hölle beizubehalten. Das Konzept war religionsgeschichtlich m.W. neu und jahrhundertelang erfolgreich, bis es durchschaut wurde.

    #185Author reverend (314585) 30 May 23, 23:37
    Comment

    Z. 1 f.: Ob ich etwas blöd bzw. unvernünftig finde oder nicht, hat keinen Einfluß darauf, ob es existiert oder nicht ...

    #186Author mbshu (874725)  05 Jun 23, 23:15
    Comment

    Wenn es nur um die persönliche Befindlichkeit geht, hast du vollkommen recht.

    Die Lehren verschiedener Kirchen zum Hades, Gehinnom, Scheol vereinen sich in einem gemeinsamen Konzept von "Hölle", das aus der Bibel allein kaum zu konstruieren ist. Das Konzept des Fegefeuers erst recht nicht.


    Das schlägt sich vor allem in der Deutung des Berichts vom Weltgericht (Mt 25,31-46) nieder. Da muss man mehr hinein- als herausdeuten, um das Konzept "Hölle" zu erklären.


    Sowohl in den Ideen von Fegefeuer als auch Hölle schlagen sich altorientalische Mythen und andere Religionen nieder, die dann später auch den Islam beeinflussen. Im Volk haben sie sich also wohl erhalten, bzw. das Wissen um sie.

    #187Author reverend (314585) 05 Jun 23, 23:29
    Comment

    Ein schöner Faden, danke für eure Einsichten.


    Ich bin mit längst nicht mehr fünfzig noch einigermaßen in Schuss -- körperlich und geistig. Natürlich nicht mehr wie damals™ als junger Mensch, aber man muss zufrieden sein. Das einzige, was mich bisher wirklich am Älterwerden stört, was ich an anderen nicht mag und an mir selbst schon gar nicht: die schleichende Verbiesterung. Oder sagen wir ruhig Altersstarrsinn. Grundsätzliches Misstrauen gegen Neuerungen. Dagegen lässt sich nicht viel machen.


    Ich merke es an Kleinigkeiten. Das neue 50-Euro-Ticket: tolle Sache, aber man braucht dafür ein Smartphone. Ich mag die Dinger nicht. Früher konnte man doch am Automaten ...


    Oder die Wettervorhersage im Fernsehen. Früher sagte Karl-Heinz Köpcke: "Aus Frankfurt nun die Wettervorhersage...", und dann kam eine Stop-Motion-Animation mit ausgeschnittenen Pappendeckeln. Die dauerte 30 Sekunden, und alles Nötige war gesagt. Heute bringen sie so einen jugendlichen Ganzkörpermeteorologen, der endlos den Strömungsfilm erklärt. Braucht's das?


    Ihr versteht, worauf ich hinaus will: Es sind Nichtigkeiten; ich sollte froh sein, wenn sich nichts Gravierenderes im Leben ändert. Aber ich will mich nicht darauf einlassen, es nervt mich, und vor allem nervt die Tatsache, dass das wohl eine Alterserscheinung ist.

    #188AuthorMr Chekov (DE) (522758)  07 Jun 23, 17:49
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    Veränderungen sind immer von Übel! #fakt #isso 😉

    #189Author B.L.Z. Bubb (601295) 07 Jun 23, 17:53
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    Sven Plöger oder Karsten Schwanke würde ich jetzt nicht als Jungspunde bezeichnen.

    #190Author bluesky (236159) 07 Jun 23, 18:10
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    Alles relativ...

    #191AuthorMr Chekov (DE) (522758) 07 Jun 23, 18:32
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    Ganzkörpermeteorologe


    Find ich aber sehr hübsch. 🤭 Das Gleiche gilt ja auch überhaupt für die Nachrichten: früher sass Herr Köpke am Tisch und las vom Blatt ab. Heute... aber nee, das Fass mache ich jetzt nicht auf.


    Älterwerden: wenn ich heute in den Spiegel schaue und dann "Jugendbilder" von mir sehe, weiss ich gar nicht mehr, warum ich damals so unzufrieden mit meinem Äusseren war...

    #192Author virus (343741) 08 Jun 23, 10:31
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    'Ganzkörpermeteorologe' gefällt mir auch ausgesprochen gut.


    Überall muss man sich anmelden, registrieren, einen Platz reservieren und es herrscht so viel Wind um nichts.

    #193Author corbie (745439) 08 Jun 23, 10:51
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    #192: Köpcke, bitte. Soviel Zeit muss sein.

    #194Author reverend (314585) 08 Jun 23, 12:27
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    (Och - schade, dass ich diesen Faden jetzt erst entdecke. Mal bisschen weiterlesen, und vielleicht möchte ich ja auch etwas dazu sagen.)

    #195Author Jesse_Pinkman (991550) 08 Jun 23, 15:08
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    @ reverend

    Bin gerade in anderem Zusammenhang auf Gilgamesch gestoßen. Da sind ja alle Zutaten des Alten, und teilweise auch des Neuen Testamentes präsent.

    "Wer kann etwas Dummes, wer was Kluges denken, was nicht die Vorwelt schon gedacht" (Faust 2.Akt, Mephisto im gotischen Zimmer).

    #196Author judex (239096) 12 Jun 23, 21:54
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    @#196 und OT:

    "Gilgamesch" ist fast undatierbar, aber wohl mindestens 4000 Jahre alt und eher "kurz" nach dem Auftreten der ältesten bekannten Schrift wenigstens in Teilen aufgeschrieben worden. Der König Gilgamesch ist genauso wenig zeitlich zu bestimmen, und erst recht nicht das Alter noch die genaue Herkunft der notierten Glaubenstradition oder Religion. Alles zu diesem Thema ist Spekulation, egal ob die Wurzeln im Industal oder im Weltall vermutet werden.

    Und ja, wenigstens Gen/1.Mose 1-11 sind gewiss in ihren Themen und Motiven enthalten. Was davon wie einzuordnen ist, ist komplett umstritten. Auch mit späteren Schriften gibt es Übereinstimmungen. Man weiß nur nicht, ob es da einen Kausalzusammenhang gibt.

    Absolut sicher muss man aber davon ausgehen, dass der Glaube Israels nicht einfach neu entstanden ist und auch gewiss nicht erst mit der Flucht aus Ägypten beginnt, so wie der christliche Glaube ebenfalls viele deutlich ältere Gedanken und Glaubensaussagen aufnimmt.


    Schön, dass es dir begegnet ist. Das Thema ist äußerst spannend. Nur darf man ungeprüft praktisch keiner Behauptung glauben, nicht einmal der Übersetzung. Die hat halt alle Schwierigkeiten rekonstruierter Sprachen samt der zugrundeliegenden Deutungen der verschiedenen Überlieferungen zu überwinden.

    Nur ganz wegerklären können das meiner bescheidenen Meinung nach nur sehr voreingenommene Ignoranten.


    Wenn man schon von einer Existenz Gottes ausgeht, warum sollte der (es, die...) sich nicht auch früher, anders, an anderer Stelle, auf andere Weise mal zu erkennen gegeben haben? Wer das alles ablehnt, vereinnahmt letztlich diesen Gott für seine Zwecke.


    Und damit genug OT von meiner Seite. Sonst braucht es einen eigenen Faden, oder einen Austausch per PN (PM).

    #197Author reverend (314585) 12 Jun 23, 22:39
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    #188 Das neue 50-Euro-Ticket: tolle Sache, aber man braucht dafür ein Smartphone.

    Not if you order one from the DVB or other local transport companies.

    #198Author CM2DD (236324) 13 Jun 23, 10:32
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    OT: Das soll aber lange dauern, hab ich gehört. Auf dem Smartphone hat man es ratz-fatz, aber das hat natürlich den Nachteil, dass man das dumme Ding dann bei sich tragen muss.

    #199AuthorMr Chekov (DE) (522758)  13 Jun 23, 10:40
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    Das soll aber lange dauern, hab ich gehört.


    Auch so ein Punkt: Je älter, desto ungeduldiger. Den Zwinkersmiley hier habe ich wieder gelöscht, denn ich beobachte das so oft an der Supermarktkasse usw., dass ich es als Fakt empfinde.

    Bei mir selbst beobachte ich das übrigens nicht - ich war schon immer sehr ungeduldig. :o)

    (Mein Deutschlandticket ist auch eine Chipkarte des lokalen Verkehrsunternehmens.)

    #200Author Mattes (236368) 13 Jun 23, 10:49
    Comment

    Das soll aber lange dauern, hab ich gehört.


    Bis dahin kann man sich aber die Bestellbestätigung ausdrucken und als Ticket verwenden.

    #201Author JanZ (805098) 13 Jun 23, 11:06
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    #201 exactly, that's what it says on the DVB website now, too - though only since they realised the full scale of the initial chaos!

    #202Author CM2DD (236324) 13 Jun 23, 11:09
    Comment

    Da habe ich es auch her 🙂. Ich gehe aber davon aus, dass das bei anderen Betrieben genauso ist und man nicht im (derzeit nicht vorhandenen) Regen stehengelassen wird.

    #203Author JanZ (805098) 13 Jun 23, 11:28
     
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