Zur Erläuterung, aus dem Wiki-Link oben :
Verdingung bezeichnete die Fremdunterbringung von Kindern zur Lebenshaltung und Erziehung in der neueren Schweizer Geschichte. Oft wurden die faktisch vollkommen rechtlosen Kinder in die Landwirtschaft vermittelt, wo sie als günstige Arbeitskraft ausgenutzt, meist aber auch seelisch und körperlich misshandelt und oft auch sexuell missbraucht wurden.
Abzugrenzen sind die Schicksale dieser Kinder von ähnlichen Vorgängen früherer Zeiten durch die im frühen 19. Jahrhundert in etlichen Ländern Europas eingeführten Gesetze und Strukturen, mit denen unter vorgeblich sozialfürsorglichen Absichten ein staatlich organisierter Markt für Kindersklaven ausgeformt wurde. In der Schweiz gab es die Verdingung von 1800 bis in die 1960er-Jahre.
Ähnlich wurden offiziell bis 1921 Bergbauernkinder aus Vorarlberg, Tirol, Südtirol und auch aus der Schweiz als sogenannte Schwabenkinder alljährlich im Frühjahr hauptsächlich nach Oberschwaben zur Kinderarbeit vermittelt. Im Zuge des Gewohnheitsrechts wurde dies noch lange Zeit inoffiziell weiter praktiziert, so gibt es aus der Schweiz Einzelfallberichte bis in die 1970er Jahre.
Auch in Schweden wurden „Armeleutekinder“ verdingt; ihnen hat Astrid Lindgren in ihrer Erzählung Sonnenau ein literarisches Denkmal gesetzt. Die Situation von Kindern in Grossbritannien, die nicht nur innerhalb der dort in den 1830er Jahren etablierten „Workhouses“ oder den diesen Einrichtungen angeschlossenen Fabriken und Farmen arbeiten mussten, sondern durch ihren Verkauf auch in kriminelle Tätigkeiten und Prostitution genötigt werden konnten, beschreibt Charles Dickens in seinem Roman Oliver Twist. ...