Es wird immer Leute geben, die sich über zu wenig Kontext beschweren, und immer Leute, die glauben, sie hätten genug Kontext gegeben, so das Leute "vom Fach" das erkennen und übersetzen können. Das perverse dabei ist allerdings, dass je mehr einer vom Fach ist, desto mehr Kenntnis hat er von Doppelbedeutungen von Begriffen oder Nuancen, die für eine präzise Übersetzung notwendig wäre.
Beispiel "Transparenz" in der IT. Je nach Verwendung heißt es, dass man hineinsehen kann (wenn eine transparente Implementierung angesprochen wird, so dass man erkennen kann, warum eine DLL wie auf welche Eingabe reagiert) oder eben auch gerade nicht (wenn im Netzwerk eine Ortstransparenz gefordert ist, dann heißt das, dass dem Server nicht nur egal sein muss, wo genau der verbindende Rechner steht, sondern auch, dass von dem Verbindungsmechanismen allein darauf nicht zurückgeschlossen werden kann). Einfach nur zu fragen "Was bedeutet 'Transparenz' in der IT" mag so scheinen, als sei ein Kontext angegeben, ist es aber nicht.
"invalid" muss ebenso je nach Kontext "falsche Angabe" oder "nicht erlaubt" oder "ungültig (nach gewissen Prüfmechanismen)" heißen, auch alles in der IT, je nachdem ob man z.B. Herrn Müller aus der Personalabteilung als Projektingenieur einträgt oder einen Freitext in ein Datumsfeld, oder schlicht und ergreifend das falsche Passwort.
Nun mal zu Deiner Anfrage: "Immobilienbranche" ist einfach als Kontext zu wenig. Selbst im Immobilienkontext könnte "to win listings" ebenso bedeuten, dass im Maklerbüro Listen mit Verkaufszahlen ausgehängt sind, und wer die besten Verkaufszahlen in bestimmten Bereichen erzielt, hat halt das jeweilige listing gewonnen. Wäre das denn auch nur annähernd in der Richtung, in der der Begriff wirklich verwendet wird? Aber das passt sogar in den Kontext, soweit er in #2 gegeben war.
Grundsätzlich gilt: Zu viel Kontext wird es erst, wenn man 2 Stunden lesen muss, um überhaupt zur Frage zu kommen ;-) Wenn Du Infos weglässt, dann vielleicht um Firmengeheimnisse zu schützen, dann solltest Du aber auch schreiben "mehr darf ich nicht dazu sagen, ohne Geheimnisse offenzulegen". Der Rest wird meist als Faulheit empfunden, und da kann ich schon verstehen, dass derjenige der helfen möchte dann sauer wird. Erst recht, wenn er auf Rückfragen so angepflaumt wird.