Nur eine Idee:

Ein Wortspiel mit sand (in der Sanduhr) und streak of (good / bad) luck?

Bevor wir nach einer Übersetzung suchen, sollte erst einmal geklärt handeln, ob es sich um ein intendiertes Wortspiel handelt.

She carried on, aware of the clock on the wall ticking in the silence. Aware that the sands of her luck were slipping out, grain by grain.

...Im Bewusstsein, dass das Glück wie Zeit durch die Sanduhr rann, Körnchen für Körnchen.

Voller Bewunderung, rufus. Allerdings müssen wir die Wanduhr da noch reinpfriemeln. Der Blick von She ist auf der Wanduhr, die sie ticken hört. Gleichzeitig fühlt sie ihr Glück wie die Körner einer Sanduhr dahinrieseln.

Die Wanduhr kriegst du auch noch rein rufus, auf geht's!

Vorschlag, aber rufus kann es bestimmt besser...

...im Bewusstsein, dass das (ihr!) Glück wie (die) Zeit durch die Sanduhr rann, Körnchen für Körnchen, im Takt der Zeiger der (tickenden) Wanduhr / im Takt der Wanduhr, die in der Stille tickte.

Ich würde schreiben: durch eine Sanduhr (es ist ja keine reale) und dann den Teil mit der Wanduhr nach vorne ziehen, sonst ist es mit den zwei "Uhrenarten" verwirrend.

I've never heard anyone make an analogy with an hourglass quite as bad as this one. Perhaps rewriting it in English helps:

Aware that the sands of her luck were slipping out, grain by grain.

Aware that her luck was running out, like the grains in an hourglass. (I'd actually write "sand in an hourglass" but "Sand in einer Sanduhr" wouldn't be good, would it?)

I've never heard anyone make an analogy with an hourglass quite as bad as this one.

Geschmackssache. Mir gefällt es. Den Orgininalroman umschreiben? Nicht dein Ernst, oder?

@10: Im Englischen ist die Formulierung natürlich eleganter und implizit, im Deutschen kann man es wohl leider nur mit "Sanduhr" und "Wanduhr" ausdrücken, auch noch fast das gleiche Wort. Ich als Leser hätte nicht verstanden, warum einmal von dieser Uhr und dann von der anderen die Rede ist.

Ich würde das Sanduhr-Bild wohl ganz weglassen, klingt bei meinen Übersetzungsversuchen ziemlich gequält.

Sie machte weiter, sich der in der Stille tickenden Wanduhr bewusst*. Sich bewusst, dass ihr Glück** sich unweigerlich/unaufhaltsam seinem Ende näherte.

*oder sich gewahr / im Bewusstsein....

**Glück ist auch nicht ganz passend

The underlying point is, of course, that in English we regularly say both that time is (or the sands of time are) running out, and that someone's luck is running out (see #12) -- so it's very easy to combine the two ideas.

Yes, one can criticise the second sentence: for one thing, sand doesn't "slip out" of an hourglass. But I suppose a casual reader will just get the idea and move on.

Like eastworld, I would aim to preserve the order of the original -- first the straightforward narrative, that she is conscious of the clock ticking, and then the thought that develops from that, that not only the time at her disposal but also her luck is probably running out.* And the repetition of "aware" is also quite nice, if that can be retained.

*And there, of course, you have the problem of whether or how to bring in the hourglass idea.

A question: will German readers immediately understand that Glück means luck and not happiness? Might one have to add something to make it clear?

@15 Die Eieruhr finde ich hier jetzt nicht so passend.

@16

will German readers immediately understand that Glück means luck and not happiness? Might one have to add something to make it clear?

Für mich hört und fühlt sich die zitierte Textstelle so an, als sei She unter innerem Druck und unter Spannung. Deshalb verstehe ich Glück im Sinne von luck.

edit

Yes, one can criticise the second sentence: for one thing, sand doesn't "slip out" of an hourglass. But I suppose a casual reader will just get the idea and move on.

Kommt wohl auf den Rezipienten an. Wie zuvor angemerkt bilden "Außen- und Innenuhr" im konkreten Fall eine ineinander verfließende Einheit. Auch die unterschiedlichen Konzepte Glück/Zeit/Sand fließen (für mich) durch slip zu einer Art surrealen Einheit zusammen. Bei der beschriebenen Szene muss ich unweigerlich an Salvador Dalís zerfließende Uhr denken, besser gesagt an eine Sanduhr, die von der Form an Dalís The Persistence of Memory erinnert...

edit 2

@14

Schade, dass du die Sanduhr weglassen möchtest. Aber ich gebe dir recht, eine ansprechende Übertragung ins Deutsche ist schwierig.

She carried on, aware of the clock on the wall ticking in the silence. Aware that the sands of her luck were slipping out, grain by grain.

Ein Versuch mit Sanduhr bzw. dem Synonym Stundenglas. Habe dazu die bereits gelieferten Vorschläge verquirlt. Kann man das so lassen?

Sie machte weiter, sich der in der Stille tickenden Wanduhr bewusst,* sich bewusst, dass ihr Glück unaufhaltsam schwand, Körnchen für Körnchen, wie Sand in einem Stundenglas.

*Fortführung des Satzes durch Komma statt Punkt beabsichtigt.

Im Englischen ist die Formulierung natürlich eleganter und implizit

I don't find it elegant and I've been reading English novels all my life. It strikes me as the sort of thing a school kid might try writing and pretty soon get corrected by a teacher. Hecuba's point about the second sentence is right: the casual reader will infer what it means and move on, perhaps thinking the writer has mixed her metaphors or something.

the writer has mixed her metaphors

Das versuchte ich in @17 zu beschreiben und in @18 zu berücksichtigen.

It strikes me as the sort of thing a school kid might try writing and pretty soon get corrected by a teacher.

Lehrer, ja die lieben Lehrer müssen immer alles anstreichen und gerade biegen, notfalls mit Gewalt. ;-)

Es ist eine Gemeinschaftsübersetzung (s. voherige Vorschläge).

Korrektur zu #20: gerade biegen -> geradebiegen

Ich probier's nochmal so und dann genug gebogen für heute:

She carried on, aware of the clock on the wall ticking in the silence. Aware that the sands of her luck were slipping out, grain by grain.

Sie machte weiter, sich der Uhr an der Wand bewusst, die in der Stille tickte. Sich bewusst, dass ihr Glück unaufhaltsam schwand, Körnchen für Körnchen, wie Sand in einem Stundenglas.

@19 I don't find it elegant

Ich schrieb ja auch eleganter (als ein deutscher Versuch mit Wand- und Sanduhr)

zu #27: Wieso "das" Glück? Es ist doch ihr Glück (dass sie gerade unbemerkt im Haus herumstöbern kann), oder?

@23 Ich schrieb ja auch eleganter (als ein deutscher Versuch mit Wand- und Sanduhr)

Yes, I know what you wrote. But for A to be eleganter than B, A must have some elegance, otherwise it's not meaningful to make the comparison. I don't think the ST is elegant at all.

I therefore disagree with your claim that "Im Englischen ist die Formulierung natürlich eleganter".

The ST has problems that make it inelegant.

Wieso "das" Glück? Es ist doch ihr Glück 

Stimmt, da muss ich dir Recht geben.

The ST has problems that make it inelegant.

Ach komm, sooo schlimm? Ich finde übrigens, dass Vorschlag #2 dem daliesquen Original am nächsten kommt, allerdings: das Glück -> ihr Glück; die Sanduhr -> eine Sanduhr.

@rufus, dröhnen passt hier leider gar nicht. In der Stille spürt She das Ticken (Außenwelt) und das körnchenweise Rinnen (Innenwelt). Zwei leise rhythmische Vorgänge drängen sich im Moment der inneren Anspannung ins Zentrum der Aufmerksamkeit. FernSchreiber darf mir gerne widersprechen, aber ich finde, dass dieser Spannungsmoment recht passabel konstruiert wurde.

OT: WittGenStein, ich weiß genau, was du mit dem leisen Geräusch im Vordergrund meinst, aber da kommt wohl absolut mein subjektives Empfinden durch.

Wenn alles ganz leise ist, ich aber aus irgendeinem Grund angespannt bin, nehme ich manchmal Standardgeräusche plötzlich wieder wahr, die sonst nicht mehr auffallen. Sie verschmelzen sonst mit dem Hintergrund. In der anderen Situation wirken sie dann so richtig laut, dominant, man frägt sich, warum man das sonst nicht so hört. Daher mein Gedankengang, dass das Geräusch in ihrem Kopf dröhnt, ihr damit bewusst ist.

 In der Stille spürt She das Ticken (Außenwelt) 

Hm ... und wenn man genau das schreibt:

"Sie machte weiter, sie spürte förmlich/geradezu körperlich das Ticken der Wanduhr in der Stille. Ihr Glück schien wie Zeit durch eine Sanduhr zu rinnen, Körnchen für Körnchen."

Es scheint so einfach, ich glaube, wir wissen alle, was gemeint ist, aber es ist wirklich schwierig, das wiederzugeben.

Ach komm, sooo schlimm? Ich finde übrigens, dass Vorschlag #2 dem daliesquen Original am nächsten kommt,

That made me laugh! I have the impression that you're either indulging in some form of mockery or else you believe the ST is some form of high literature a la Kazuo Ishiguro, Hilary Mantel or Philip Roth.

You can easily find the novel on Google Books just by searching for the text provided in the OP. From what I've seen of it I conclude that it's not well written. It might be a good story but stylistically it's poor. Just my opinion, I know. 🙂

That made me laugh!

Lachen war der gewünschte Effekt.

I have the impression that you're either indulging in some form of mockery or else you believe the ST is some form of high literature* a la Kazuo Ishiguro, Hilary Mantel or Philip Roth.

Beides eine Fehleinschätzung.

It might be a good story but stylistically it's poor. Just my opinion, I know.

Gute Einstellung. :-) Let's agree to disagree. ;-)

(Nachträgliches P.S.: *Ich hätte der Autorin auch einen kleinen Verbesserungsvorschlag zu machen, aber hier wird ja nach einer Übersetzung gefragt...)