Advertising
LEO

It looks like you’re using an ad blocker.

Would you like to support LEO?

Disable your ad blocker for LEO or make a donation.

 
  •  
  • Subject

    Setzstufe? Stoß?

    Sources

    Es geht um eine offene Spindeltreppe aus Metall, die Trittstufen sind vorne etwas nach unten gebogen, habe eine "Nase". Wenn die Lücke zwischen den Trittstufen gefüllt ist, sind dies Setzstufen - aber gibt es einen Begriff für diese tiefergezoge Stück?

    Authorsisikli (761413) 26 Jan 23, 12:07
    SuggestionAbkantung
    #1Authorafxqx (997196) 27 Jan 23, 23:52
    Comment
    #2Author Martin--cal (272273) 28 Jan 23, 05:16
    Comment

    If I read the OP correctly, sisikli means the stair nosing - but in German.

    #3Author penguin (236245) 28 Jan 23, 10:21
    Comment

    FWIlW, eine der Graphik im Link in #2 vergleichbare Darstellung mit deutschsprachiger Beschriftung :

    https://www.bilder-hochladen.net/files/big/im...

    #4Author no me bré (700807) 28 Jan 23, 10:23
    Comment

    Hier sieht man was gemeint ist.

    https://zuschnittprofi.de/treppenstufen-aus-r...

    Diese Kante meint er an der Trittstufe. Ich würde Abkantung verstehen, weiß aber nicht ob es dafür nicht noch einen Fachbegriff gibt.

    #5Author buttermaker (826321) 28 Jan 23, 10:45
    Comment

    Jetzt beginnt es langsam, etwas durcheinander zu gehen.

    "riser" in #2 entspricht dem deutschen Begriff "Setzstufe", also der senkrechte Stufenteil bei einer geschlossenen Treppe.

    "stair nosing" #3 dagegen entspricht dem deutschen Begriff "Abschlusskante", das sind aufgesetzte Kantenprofile, die die Kante der Treppenstufe mechanisch belastbarer machen. Die billigeren werden aufgeklebt und bilden so oft eine Stolperfalle, vor allem treppab.

    "Abkantung" dagegen bedeutet den umgebogenen, "abgekanteten" Teil eines Blechs, hier also der eigentlichen Trittstufe. Das ist im Englischen am ehesten ein "chamfer".


    Die Anfrage betrifft zwar eine offene Metalltreppe, weswegen "Abkantung" technisch nicht falsch, aber nicht der gesuchte Begriff aus dem Treppenbau ist. Dieser müsste auch auf Holzstufen einer offenen Treppe anwendbar sein, wenn sie an der Vorderkante heruntergezogen sind. Dies kann durch Unterschrauben einer Leiste, durch Fräsen aus dem Vollen oder das Vorschrauben eines schmalen Bretts (oder auch einer Leiste) geschehen.


    Dieser gewissermaßen obere Teil einer (rudimentären) Setzstufe verhindert nichts weiter, als dass man beim Treppaufgehen mit dem Fuß unter die nächste Stufe gerät. Genaugenommen wird das natürlich nicht einmal verhindert, aber bei versehentlich nicht ganz ausreichendem Anheben des Steigfußes gerät man eben nicht mehr unter die Stufe.

    Da man aber so oder so dann hinfällt oder wenigstens hängenbleibt und das Gleichgewicht verliert, ist dies nicht der Hauptzweck der tiefergezogenen Vorderkante. Sie mindert nur das Risiko, dass das gescheiht. Vor allem bei Außentreppen wird bei entsprechender Gestaltung kann aber die Ansammlung von Kondenswasser an der vorderen Stufenkante deutlich verringert werden, so dass bei eintretendem Frost nicht gerade an der Kante, die sicher immer zum Trittbereich (in beide Richtungen) gehört, die erste Eisbildung geschieht.


    Soweit ich sehe, gibt es im Treppenbau dafür keinen feststehenden Begriff, weder im Deutschen noch im Englischen.

    Ich würde hier "heruntergezogene Stufenkante", auf Englisch vielleicht "recessed stair edge" formulieren.

    Den in #5 verwendeten Begriff "Trittschutz" finde ich übrigens auch fast selbsterklärend, aber vielleicht habe ich jetzt schon zu lange am Stück über das Thema nachgedacht.


    edit: recessed ruft bei nochmaligem Lesen doch das falsche Bild hervor, nämlich eine zurückgesetzte Kante. Die will ich mir praktisch lieber gar nicht vorstellen. Ein alternativer Begriff für "heruntergezogen" fehlt mir aber; lowered passt auch nicht. Vielleicht ist doch "broad front" (broader, broadened) die bessere Beschreibung?

    #6Author reverend (314585)  28 Jan 23, 10:59
    Comment

    #6: Bei Holztreppen ist eine Konstruktion mit einer "Nase" an der Trittstufe eher unüblich. Einerseits haben die Trittstufen einer Holztreppe bereits eine gewisse Dicke, andererseits wäre der Aufwand für eine an der Trittstufe hängende halbe Setzstufe hier aus konstruktiver Sicht relativ hoch, so dass man bei Holztreppen dann eher mit normalen Setzstufen arbeiten wird.

    Bei Metalltreppen ist eine Abkantung hingegen üblich und aufgrund der oft dünnen Trittstufe sinnvoll. Die Abkantung wird dabei m.W. als solche bezeichnet.

    Fazit: Es überrascht nicht, dass es keinen weiteren, allgemeinen Begriff gibt.

    #7Authorafxqx (997196) 29 Jan 23, 00:24
    Comment

    #7, afxqx: ich stimme dir in fast allen Punkten gern zu, zumal was Holztreppen betrifft. Eine Verstärkung der Trittkante durch Leisten, Bretter oder gar Metallprofile ist zu aufwendig und teuer und daher unüblich. Damit das auch noch gut aussähe, müsste man noch mehr Aufwand treiben.

    Ebenfalls stimme ich dir zu, dass die Stufenvorderkante einer heutigen (offenen) Metalltreppe eindeutig eine Abkantung ist. Als Bezeichnung für die gemeinte Fläche genügt die Angabe nur schon deswegen nicht, weil die (Blech-)stufe an allen vier Seiten abgekantet ist - so gewinnt sie Stabilität. Gerade die Trittkante würde man davon niemals ausnehmen, aber sie wird duch den Begriff nicht präzise identifiziert.

    Wenn also von "der Abkantung" einer Metallstufe die Rede ist, würde ich immer davon ausgehen, dass sie an allen Seiten im angegebenen Maß umgebogen/abgekantet ist.


    Ein Testfall könnten die Gussstufen offener z.B. viktorianischer Eisentreppen sein, die v.a. als Wendeltreppen im Innenbereich, seltener auch im Außenbereich verbaut wurden. Einige davon haben auch diese tiefergezogene "Trittkante", obwohl Gusseisen ja nicht abgekantet werden kann. Insofern wird das auf Deutsch nicht "Abkantung" heißen können.

    In Deutschland waren diese Gusstreppen nicht sehr verbreitet, in paar bedeutsame kenne ich aber v.a. aus der Industriearchäologie (klingt komisch, heißt aber so). Nach meiner Erinnerung haben sie hier aber alle keine "Trittkante". Auf Schiffen wurde von Beginn des Eisenschiffbaus Blech verwendet, da ist auch keine Hilfe zu erwarten.

    Ich hatte die berühmte Wendeltreppe im Jagdschloss Granitz auf Rügen im Kopf, aber die ist nur sehr hübsch filigran durchbrochen und dennoch technisch betrachtet eine geschlossene Treppe, mit vollständig ausgebildeten Setzstufen.


    Die Diskussion ist zugegeben praxisfern, weil heute solche Gussstufen nicht mehr eingesetzt werden, sondern allseitig abgekantete Blechstufen. Dafür spricht ja auch alles, außer dem Preis z.B. auch die Folgen von Überlastung oder Materialermüdung.


    Auch deinem Fazit stimme ich übrigens, wenn auch aus anderen Gründen, zu!

    #8Author reverend (314585) 29 Jan 23, 01:39
    Sources
    Comment
    Wenn das abgekantete Vorderteil durch Biegen eines Bleches entsteht, heißt es Stehfalz.
    #9Author Friedhelm D. (366844) 30 Jan 23, 07:12
    Comment

    #9 Die Abkantung einer Treppenstufe ist kein Stehfalz.

    Man mag ja noch ein nach oben gebogenes Blech (d.h. die Aufkantung) als Stehfalz bezeichnen. Aber da ein Stehfalz primär bei der Verbindung von (Dach- oder Fassaden-)Blechen zum Einsatz kommt, weckt man mit dem Begriff Stehfalz eben auch genau diese Assoziation.


    #10Authorafxqx (997196) 30 Jan 23, 14:28
    Sources
    Comment
    @ #10

    Das ist aber der Fachbegriff dafür (siehe Grafik), egal welche Assoziation der erweckt.
    #11Author Friedhelm D. (366844)  01 Feb 23, 07:49
    Comment

    #11 In der Grafik ist der waagrechte Teil der Stehfalz. Es geht im übrigen in der Grafik eben gerade um Blechverbindungen. Das hat mit Treppenstufen nichts zu tun.

    Fachbegriffe zeichnen sich u.a. dadurch aus, dass sie sich auf einen bestimmten (definierten) Anwendungsbereich beziehen.

    #12Authorafxqx (997196) 09 Feb 23, 19:53
     
  •  
  •  
  •  
  •  
  •  
  
 
 
 
 
 ­ automatisch zu ­ ­ umgewandelt