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    cut so loudly [mus.]

    Sources

    I don't buy vinyl. I do have a record player but I don't really listen to it. In Berlin someone gave us a late '60s vinyl record player, and sometimes in Berlin I buy old vinyl records to play on it. Interestingly, new vinyl records won't play on it because they're mastered and cut so loudly that the needle jumps.


    Auszug aus dem Buch "Pet Shop Boys. Annually. 2019".

    Comment

    Ich gehe davon aus, dass die Rillen zwischen den einzelnen Tracks auf der Platte gemeint sind.

    Aber welche negative Eigenschaft haben sie in diesem Fall? Sind die Rillen zu dick, zu hart oder zu breit, weil sie die Nadel hüpfen lassen?

    Author Alice Reeve (1009963) 06 Feb 23, 18:30
    Sources
    Comment

    Ich gehe davon aus, dass die Rillen mit den Tönen gemeint sind. Je lauter, desto "holpriger" sind die, oder?

    Edit: Ja, ist wohl in etwa so. Je lauter, desto weiter schwingt die Nadel nach links und rechts. Und das Einritzen der Rillen in die Platte wird offenbar "Schneiden" genannt.

    #1Author Mattes (236368)  06 Feb 23, 18:42
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    Ja. Offensichtlich werden die Platten neuerer Generation mit größerem Ausschlag geschnitten und benötigen passende Tonabnehmer, die bei diesen Amplituden der Spur folgen können.


    (Eigentlich werden die Vinylscheiben selber nicht selber geschnitten, sondern ein "Master", mit dem dann die eigentlichen Pressformen gefertigt werden.)


    (Denksport am Rande: Wie viele Rillen hat so eine Scheibe wohl? Es sind weniger, als man auf Anhieb denkt :-)

    #2Author Harald (dede) [de] (370386)  06 Feb 23, 20:36
    Comment

    (Die Platte ist ) so laut geschnitten


    Wenn man klanglich herausholen möchte, was möglich ist, dann sollte man zu einem unabhängigen Schneide-Engineer gehen. Der wird nicht dafür bezahlt, dass es keine Rückläufer gibt, sondern dafür, dass das Ergebnis so gut wie möglich klingt. Das können auch nur kleine Unterschiede sein − interessant wird es vor allem dann, wenn die Platte überdurchschnittlich lang oder recht laut geschnitten werden soll...

    Das Besondere an Vinyl | SOUND & RECORDING (soundandrecording.de)



    #3Author wienergriessler (925617)  06 Feb 23, 20:43
    Comment

    No. 2, am Rande: Nur eine, auf die es ankommt.

    #4Author mbshu (874725) 07 Feb 23, 06:45
    Comment

    No. 2 + 4, ebenso am Rande: Eigentlich doch 2, oder, nachdem es für gewöhnlich eine A- und eine B-Seite gibt?

    #5Author Sachs (638558) 07 Feb 23, 10:02
    Comment

    Noch ein OT: Ich musste mir mal das Lachen sehr verkneifen, als (vor der Wende) ein DDR-Besuch in meinem CD-Player den Silberling umgedreht hat.

    #6Author Harald (dede) [de] (370386)  07 Feb 23, 11:45
    Comment

    re #0 "Sind die Rillen zu dick, zu hart oder zu breit, weil sie die Nadel hüpfen lassen?"


    Aus https://de.wikipedia.org/wiki/Schallplatte#Te...

    Je nach Größe der Rille müssen Abtastnadeln mit verschiedenen Verrundungsradien verwendet werden; angegeben sind die Größen von sphärischen Abtastnadeln:

    • Normalrille: 65 µm
    • Mikrorille: 25 µm
    • Stereorille: 15 µm

    Die Normalrille entspricht einer Schellackplatte (78 Umdrehungen pro Minute), die Mikrorille einer Mono-Platte der 1950er und 1960er Jahre, die Stereorille einer bis heute üblichen Stereo-Platte. Für die letztere werden heute allerdings meistens modernere Nadelschliffe mit kleineren und differenzierten Verrundungsradien verwendet.


    Die Rille ist demnach zu schmal für alte Plattenspieler und daher springt die Nadel da sie nicht mehr dem Rillenverlauf folgen kann. Das die Amplitude der Rillentiefe entspricht ist richtig, jedoch auch technisch oder besser gesagt durch Normung begrenzt. Das eine Nadel daher springt ist meiner Meinung nach schwer vorstellbar aber der Laie erklärt sich das halt so.


    @ Harald Es ist nur eine Rille. Habe ich jetzt eine Waschmaschine gewonnen?

    #7Author buttermaker (826321)  07 Feb 23, 11:59
    Sources

    Ein Lautheitsrennen wie bei CDs erscheint bei Vinyl wenig sinnvoll: Hier hat sozusagen das Medium übertriebener Lautheit einen Riegel vorgeschoben. Die Abtastnadel des Plattenspielers erlaubt keine übermäßige Lautstärke, weil sie sonst aus der Rille springt, die Auslenkung wäre zu stark.

    https://www.soundandrecording.de/stories/das-...

    Comment

    Re #7: Interessant, danke! Der Pet Shop Boy irrt sich also bei seiner Erklärung? Mit dem oben beschriebenen Phänomen hat das nichts zu tun? Stereo gab es doch seit mindestens Anfang der 60er, war ein deutscher Plattenspieler aus den "late 60s" nicht vermutlich für Stereo gedacht?

    #8Author Mattes (236368) 07 Feb 23, 12:59
    Comment

    No. 6: Die Geschichte gibt Deinem DDR-Besuch Recht. Inzwischen gíbt es DVDs, die man umdrehen muß.

    #9Author mbshu (874725) 07 Feb 23, 13:09
    Sources
    Comment

    Hier die komplette Antwort aus dem Forum, warum eine Platte leiser klingt als eine andere.

    Ist ja zur gestellten Frage hier entsprechend, nur umgekehrt.


    Das ist nicht so leicht zu beantworten.


    Zunächst einmal bedeutet "leise" nicht "wenig Dynamik". Solange die leisesten Töne nicht im Rillenrauschen untergehen, sind sie ja da, nur eben verschoben in Richtung "leiser". Die Dynamik ist identisch.


    In der Preßtechnik ist es immer schwierig, den "richtigen" Weg zu finden, denn es gibt mehrere.


    Auf eine LP-Seite Klassik gehen bei Normpegel und wenig Bässen bis zu 38 Minuten in unverzerrter, guter Qualität. Bei Pop gibt es aber mehr Bässe als bei Klassik, und die BÄSSE sind es, die den Platz kosten, nicht so sehr, ob eine LP-Seite "randvoll" ist. Mit 38 Minuten ist sie nämlich erst randvoll. (Oder mit 53 Minuten bei Leerrillen, um mal ein Extrem zu nennen.)


    Das hat auch nichts mit "Schrott" zu tun. Da Pop in der Regel 4 dB über Normschneidpegel geschnitten wurde, weil eine lautere LP mehr auffällt (Du siehst es an Dir: die leisere kriegt automatisch weniger Punkte), geht zwangsläufig weniger drauf. Bei mehr Schneidpegel kommst Du aber schon in die Nähe verzerrter Wiedergabe. Was bei Pop oft gar nicht auffällt.


    Wird Musik mit viel Bässen mit zuviel Pegel geschnitten, kommt man auch zu nah ans Etikett. Dort nehmen die Verzerrungen der LP drastisch zu, weshalb man den Pegel zum Innenraum, wenigstens zur Behebung der gröbsten Mängel, absenkt. Hat man als Auslaufrille 3 Umdrehungen Platz, sind nur 3 dB über Normschneidpegel möglich.


    Ist die Musik im Innenraum höhenreich, wird die LP noch schlechter als sie ohnehin schon ist (prinzipbedingt und nicht abzustellen: schlechtes Übersprechen, großes Grundrauschen, hohe Verzerrungen): Höhen von 10000 Hz machen 10000 "Wellen" pro Sekunde. Im Außenraum der LP bewegt sich die Nadel in einer Sekunde 50 cm weit, im Innenraum nur 22 cm weit. Also ist weniger Platz für die 10000 Wellen da. Und das verzerrt.


    Platz kann man sparen (wenn man viel Baß hat UND große Spieldauer UND viel Schneidpegel will), indem man die Rillentiefe verringert. Bei DMM-Schnitten sah die DIN 40 mü in der Leerrille vor, was man auf 30 mü reduzieren konnte. Bei 20 mü springen aber manche Nadeln. Insbesondere, weil beim Verbraucher das Missverständnis bestand, daß kleine Auflagekräfte etwas mit Qualität zu tun haben.


    zusätzliche Fehler entstehen, weil der Aufzeichnungsdiamant keine Verrundung hat. Der Abtaster aber minimal 5 mü. Sehr hohe Frequenzen (unter 5 mü) können dann leicht zu Rechtecken (= Verzerrungen) werden.


    Nun haben also die Hersteller die Wahl: Viel Pegel (wenig Rauschen, höhere Verzerrungen) oder Schneidpegel 8 cm/s bei 1 kHz (mehr Rauschen, mehr Platz zur Verfügung, deutlich weniger Verzerrungen). Ein Schneidpegel von 12 cm/s hieße 3,5 dB mehr - usw.


    Einen „guten“ Weg gibt es nicht. Da bei Pop auch die Korrelation manchmal ungünstig ist, geht auch wieder weniger drauf. So kann man z. B. beim neuen Mastern die Korrelation verbessern und hat sofort mehr Platz auf der LP, kann höher aussteuern oder die Bässe anheben (die ja viel Platz kosten) usw. Da ssind aber alles Kunsgriffe, die die LP immer weiter entfernen vom Original. Anders ist das bei CDs (die VIEL kleinere Differenzen zum Original-Analogband produzieren). Man müßte nur das Originalband auf drselben Anlage hören können. Wir können das verständlicherweise.


    In der Regel sind zusätzlich (was man messen kann) bei LPs im Innenraum die Bässe kontinuierlich „zusammengezogen“, also gleichphasig(er) gemacht (damit mehr drauf geht oder man mit mehr Pegel schneiden kann). Hören kann man das meist nur, wenn man das Masterband daneben hört. Der LP-Käufer denkt, das muß so und war nie anders gewollt.


    So ginge das endlos weiter. LPs bestehen aus lauter Kompromissen aus diversen möglichen und unabwendbaren Fehlern. Das ist übrigens auch der Grund, warum (bei jahrzehntelanger „Gewöhnung“ an diese „Mängel“) das soooo leicht betrügbare Ohr dieselbe Musik auf CD (obwohl viel fehlerärmer ggenüber em Analogmaster) plötzlich so seltsam klingt. Der Verbraucher hat allerdings nie die Gelegenheit gehabt, zu LP-Zeiten mal ein Masterband direkt zu hören. Er hätte wohl gesagt: Das klingt ja kalt - wie auf einer CD.

    #10Author BlackFrank (1093052) 07 Feb 23, 13:25
    Comment

    @#8: Der PS-Boy muss nicht irren: In den 60ern und 70ern gab es einen technischen Fortschritt: Die neueren Magnettonabnehmer ersetzten nach und nach die Kristalltonabnehmer. Damit gingen auch geringere Auflagekräfte der Nadel auf der Platte einher.

    Zudem konnte damals ein Tonarm deshalb andauernd springen, weil die Abtastnadel abgeschliffen war. Ich erinnere mich an eine Freundin, die legte darum bei bestimmten Platten einfach eine Münze auf den Abtastarm.


    @#7 Buttermaker: Herzlichen Glückwunsch, es liegt ein Ticket für Dich bereit. Passend zu der Ära unserer Plattenspieler hast Du die allseits beliebte "Baggerfahrt durch die Eifel" gewonnen. Auf besonderen Wunsch sogar mit Blaulicht. ;-)

    #11Author Harald (dede) [de] (370386)  07 Feb 23, 14:40
    Comment

    Schie-bung! Schie-bung!


    Man beachte meine No. 4.

    #12Author mbshu (874725)  07 Feb 23, 15:07
    Comment

    Lauter falsche Fehler!!

    "Wie viele Rillen hat so eine Scheibe" - Die Baggerfahrt steht Sachs #5 zu!

    #13Author manni3 (305129)  07 Feb 23, 15:13
    Comment

    Wow!

    Ein ganz herzliches Dankeschön, an alle, die sich an dem Thread beteiligt haben!

    #14Author Alice Reeve (1009963) 07 Feb 23, 16:45
     
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