Hallo mimaxx. Es handelt sich definitiv um einen chilenischen Begriff, der Artikel ist leider schon über 2 Jahre alt, ich hoffe, du konntest eine entsprechende Übersetzung finden.
Am Berufungsgericht hier in Chile steht tatsächlich vor jedem Saal eine Art Schautafel, welche früher ein Brett (tabla) an der Wand war, auf der die täglichen Verhandlungstermine eingetragen wurden. Dieses Brett hatte mehrere Positionen und wer an 1. Stelle stand, kam also auch als erster dran, vereinfacht ausgedrückt. Bis 14:00 Uhr fanden/finden Verhandlungen statt und der Stand jeder Verhandlung wurde (wird heute online) permanent aktualisiert.
"estar en tabla" bedeutet demnach soviel wie: der Verhandlungstermin
ist aufgestellt bzw.
festgesetzt. Das bedeutet noch lange nicht, das der Termin auch zustande kommt, da es mehrere Rechtsmittel gibt, um diesen zu vertagen, verschieben, suspendieren.
Es gibt 12 Säle mit je 3 Richtern und einem "Relator" (normalerweise ein "neutraler" Jurist der für das Justizministerium arbeitet, der sich in den jeweiligen Fall einliest um ihn den beisitzenden Richtern mündlich vorzutragen. Diese Säle arbeiten von Montag bis Freitag 9:00 bis 14:00 und jeden Samstag kann man die "Tabla" der nächsten Woche online einsehen unter
http://www.pjuc.clDas Urteil wird nicht sofort mitgeteilt, die 3 Richter beraten sich, sobald die Plädoyers der Verteidiger/Anwälte abgeschlossen sind und haben dann mindestens 24 Stunden Zeit, ihren Urteilsspruch zu verkünden, was ebenfalls online wieder einsehbar ist.
Hier gibt es viele Beispiel-Übersetzungen, aber jedes spanisch-sprachige Land hat nun mal seine eigenen Besonderheiten.
Ich kann nur für Chile sprechen ;-)